LmbachelWMtung. Nr. 334. PranumcralionsPrcis: I»! Homploir ganzj. fl. li. balb,. ft. 5.50. ssill die ^üftcllunn ins Ha»s halbj. f.« lr. '^iit b«l Post <,anzl> ft. lü, halbj. ft. 7.50. Freitag, ll. October Iiisertl onsgebühr bi« io ^ilen: imal 8« fr., 2m.U0ti., Kni. I ft.; sonst Pl. ^cile im. «fr.,z»m.»!r., 3m. lU lr. u. s. w. Inseltion«ft<:mpcl jedtSm. 3«, ll. 1867. Amtlicher Theil. K'ns Ministerium sür Cultus uud Unterricht hat °lc ncu systcmisirtc Dicustslcllc dcs Director?, zugleich elirechildners nn dcr Lchrcrbildungsschulc in (^örz pro- UlM'lsch dciu Gymuafiallchrer iu Capodistria Pctcr ^Nlnkovic verliehen. Das Älililslcriuill für Cultus uud llutcrricht lmt ^ neu systrmisirle '^irnstsicllc dcs Directors, zugleich ^hrcrbilducrs nn der Lehrerbilduugsschulc in Tricst dcm -'Milidlschllldircctur Iohnuu Rcvclautc verliehen. . Am i>. Ol-tolicr I,^^'l dn, (5rls>si ini< ^liiatt^uiluslrri!,,!!^ vm» »^. Scplsmdn !«'!/. l'slrch'c,!» du- Äüfl^ssliiiss dn- 7v!!la,!^n,;!l^divlc!,M! ',» Wiriur^ü'üslndl ni^d ^nwriliniy ilin'^ Aüü^mivlsa,!!^!! ,,, "» d>> ^!!iaii',d^!!^d!N'^!!'i! ;» Wil'ii. "'' >^ dr» lHrlns, drr Miuistl-riDi! dn F!na»v" »"d dl« ^audl'lö "c>,ü .'l, ilXl^I)^' lnl;7. dclrcssl'üd ciill' Boichlissiüiq drr ^'lüschl'l, Ncl'oschimn d^r Pos! ^> d^ Tarifs« Ü ^iim östcr' "ichiscl, siniill'slschi'ii'HaiidslöVl'l'tt'aa.l! u, l!, Dl'crüü'N' 1«l'><;. Nichtamtlicher Theil. Vaibach, l<). October. , Die Rachrichteu übcr die r ö in ischc ,; u s u r r e c -^'l>n bestätign bis jctzt durchaus, daß die Bewohner ^.^irchcustaales sich dcr Crhcbnug gegenüber völlig '''b'ssereut vcrhaltcu und dicsclbc sich nur alif rincu ^lcnllalrica. dcr ciugcdruugcucu Frcischaarcn bcschräntt. ^'»UüMchtct hat sich die Situatio» so gestaltet, daß °""-' ^öft'.uss dcr römischcu Fragc, gauz abgcschcu vou dcul ""h »ichl als geglückt auzusehcudcn Putschverslich, un "'"^lücjlich »olhwendig gcwurdc» isl. Der „A. A. ^NM' „^^ ^^stärlnusscn au sich zichcud uud sich or^a- '!lttnd, lräftiqcr wcrdcn, wahrrud dic päpstlichen Truppcn ... ^U'lich im Gcl,cnthcilc immer mchr ,;»sammcuschmcl,;ci!. '?'^ sowie in allcu s>rößcrcn Slädtcn Italiens I,lünn l «1 ^o»iill<< nchii5c!, dcrcu ^lnf^al'c cs ist, ncuc F>ci . "''!^' au^uwerbcu uud nbcr dic Orcuzc zu cxucdircn, ^'" N'voluliouürcn Unlcruchmcn Gcldmittcl, Waffcu und 3n!"l Ncflindcn, uud dic Nachricht, daß Fraul-"'^lt uun ^ ^°" b" Scptcmbcr^Couvcutiou willigt, ?""ecDi»>i,l" ^ Mcisbarc Mzcichcn Bestätigung. ^>'"' ^ GeschO' '" ^'l- S<ärlc von l^.O0l) Maun nut ^u crslrn Ä!.- .^ '" ^crcilschast gchaltcu, u,n auf ^"^igs.s,, s.l^.'n der Kirchcustaat cinrückeu und d.c '""cgljchcu PnuNc bcfetzcu zu löuncu. Daß dic übrigen päpstlichen Provinzen von italienischen Trnp-pen besetzt uud dem Königreiche Italien einverleibt wer» dcn sollen, ist ciuc Frage, wclchc bereits zwischeu Frauk-rcich nud Italicu bejahcud culschicdcu wurde uud taun bcinahc zu dcu l'-.i!,^ l!l,^ii,>< gerechnet werden, uud cS haudclt sich nur noch um dic Hauplsladt selbst. Auf Rom als Hauptstadt und Sitz der Rcgicruug vcrzichtcu, wiirc Italien wohl gencigt, nnr möchte cs die cwigc Stadt gerne von italienischen Trnpftcu besetzt sehen, um weuigstcus bildlich dadurch dcm vollständigen tHiuigungs-wcrlc Italiens die Krone aufzusetzen. Mau hat auch dcr Hoffunng nicht cntsagt, daß endlich dcr Papst selbst genöthigt scin wcrdc, dic Hilfe dcr italicnischcn Truppen znr Unterdrückung der Revolution anzurufen, nnd dieses beweisen die Vorbereitungen, wclchc in Narni getroffen sind, n,l, uölhigcufalls biuuen wenig Sluudcu 20.^)00 M. italicuischcr Truppen nach Rom wcrscu zu tonnen; cs fragt sich nur, ob der Papst sich dazu cutschlicßcn wcrdc, sich anch für dic Zutuuft dcm Schntze dcr päpstlichen Trnpprn anzuvertrauen. Dieses ist, wic wir ans verläßlicher Qncllc erfahren, die Frage, wclchc gegenwärtig zwifchcn Paris, Nom nnd Florenz verhandelt wird uud auf die nns schon dic nächsten Tagc cinc Antwort brin^ gen wcrdcn. So wcit dcr Correspondent. Dic„Opinionc" ihrerseits führt dic Gründe an, warum sie glaubt, daß man jeden Gedanken aufgeben muffe, dic Septembereonvention Aenderungen zu uutcrzichcn. Dies schließe jedoch nicht aus, daß zwischen Italien nnd Franlrcich ein Depeschen-und Idecmnistausch staltsiudc, im Hinblick ans Crcig-nissc, dic, wenn sie die Vagc der römischen Stnatcn ändern, beiden eontrahircudcn Mächten die Aclioupfreilicit wiedergebe, wclchc sie sich vorbehalten haben. !i2. Sitzung dcs IbgcortmrlcnlMjcö am 8. Octobrr. Schluß.) ^Weiler i^egcustand der Tagcsordiüiug ist dic Bc rathuug über da«? S t aa ts g r u u d gcsetz, bcNesfend dic Cinsctzuug cincs Nc ich sg c r i chl es. Äcrichicrslat.. Beisatz: in dcn duich das Gcsctz bcstiiumlcn Fällcu. Dann i? 5> dritte ^eile: auf Vcbcusdaucr ernannt wcrdcu, und achte Mc dieses Paragraphcs gleichfalls: auf Vcbcusdaucr l'runnut. Art. Staatsgrundg^setzes betreffend dieallgc-ncincu Ncchtc dcr Staatsbürger. Bc'ichtcrstattcr Dr. Sturm vcrlicst dcu bctrcffcu- dcn Ausstlmßbcricht. , Dic Gcucraldcbattc w.rd eröffnet. Aba Freiherr v. Giovanclli fagt, der Reichs. v Gedaulcn gchnldigt, ß'aUes uud jedes Rechtsverhältuiß iu deu Zaudern ^ sterreichs einer nemcl»,au,en Behaudluug "'d Gc,etz- .cbuua unterzogen werde» s^c. ^n' touucn rust Redner aus, uus nicht ;» dicfcm ^ntze bekennen, denn wlr haben von dem acaeuu'ärtigcn Ncichsralhc cinc andere Anschauung, ^ir glauben, daß ih'" "lcht dlc Bcfuguiß zuslchc, übcr alle Diuge, dic ciucr gcmciusamcn Behandlung sähig sind, axcli gc»,cinsamc Gesetze zn geben. Wäre dics dcr Fall, so wäre dic Autouomie dcr Länder ein leerer Schall. Wir sind bereit, in allcn jcncn Verhältnissen, wo bisher cinc Gleichartigkeit statlgcfnndcn, auch cinc gemeinsame Gesetzgebung ferner noch anzuerkennen und cinc gemein» sameuc Cntwicklung derselben von dcr gemeinsamen Vertretung zu empfangen, glauben aber, daß cS das ^än-dcrrccht jedenfalls erfordert, daß weitere Aenderungen iu dcn Gesetzen von der Einwilligung der Landtage abhängen müssen. Wird dies nicht als nothwendig anerkannt, so fällt damit alle Selbständigkeit dcr Lündcr; sollte dicsc Zustimmung dcr Läuocr nicht crfolgcn. so hat dcr Rcichsrath wcitcr nicht zu entscheiden, Cr ist nicht übcr dcn Ländcrvcrtrctungcn, soudcru dicscu coordiuirt uud jcdcs hat scinc cigcnc unabhängige Rcchtssphärc, die Cnt-scheidung füllt allein hicr dcm Kaiscr zu. Rcdncr beruft sich auf dic Czcchcn uud andcrc Väudcr, dic mit ihrcn Vertretern im Rcichörath nicht cinucrstandeu siud, die Stimme dcö LaudcS Tirol wcrdc uicht gchörl. )iach ciner Controvcrsc zwischen den Abgg. Gio^ vauclli nnd Leonard i (Südtirol) in Äctreff dcr angeblich nuglcichcu Achnudluug dcr Südtirolcr hinsichtlich dcr Landcölastcn, und nachdem dcr Abg. Schindler constatirt, daß das cinzigc constitutiouelle Verfahren das-jcnigc sei, die Cutschciduug in dic Hand dcr Majori-tät zu legen, sagt Abg. Dr. Hcrbst: Cs ist ciuc eigenthümliche (w schciuung, daß gcradc vou jcncr Scitc, die dcn Vorwurf crhcbt, daß ciuc Majorität von dcm natürlichen Rcchtc dcr Majorität Gebrauch macht, tcin Anstand gcnommcn wird, das Gleiche dort zu thun, wo sie cincr natürlichen odcr tünstlich gcschaft'cucn Miuorität gegenübersteht. Ist cs uutcr solchen Vcrhältuisscu ciu Wuudcr, wcun uian co gcradc als den Bruch dicscö großcu Reiches ansieht, gewisse Gruudsätzc fcstznstcllcn, innerhalb deren die Einzelnen und dic Minoritäten anf dcn Schlitz des Rcichrs Anspruch uiachcu löuucu. (Bravo, Sehr gut! liuls.) Uud weuu dicscs großc Reich durch ciuc cigcuthiilulichc Fügung des Schicksals alis mannigfachen Völlrifamilicn besteht, luuß mau es nicht als cinen ftrovidenticll ans gesprochene» Beruf dcr Ciuhcit dcs Reiches ansehen, dcm Streite dcr Iudividucu nnd Miuoritätrn zuvorzntom. mcn? Ist cs da nicht dic Aufgabe des Gcfetzeö, die-jc»igc» Rcchtc fcslzustcllcn, dic dcm ^cslcrrcichcr als sol» chcm. wohin ihu auch sciu Wcg führt, zulommeu sollen, nud ih» dadurch gcgcu jcuc Läudcr iu, Schutz zu ueh-uicu, wclchc die allgcmciuc» staatsbürgcriichcu Rcchte nur zu oft zu negircn Wicigt sind. Cigenthümlich ist eS zumal, daß iu dicscr ^achc das Wort gerade vou einem Rcdncr aus jenem Lande ergriffen wnrdc, in wclchcm man das Landrcchl, welches so ausgedehnte Voruiac in Ausprnch nimmt, trotz aller Bemühungen nicht nach-n weise» vermochte (Sehr gut! linls); nnd trotzdem sollen wir hiev bei jedem Gesetz, das beschlosst» wird fraae» ob alle Landrcchtc damtt ciuvcrstaudcu siud! Wie will mau dann von cincr Machtsiclluug dcs Rcichcs spreelien wclchcs doch auch dic Aufgabe dcs Octobcrdiploms war' das vom Vorrcducr so schr gcpricscu wlirdc' Gerade der Hcrr Vorredner (Giovanclli), dcr nus cincm Laudc stammt das jctzt uach sasl allcu Scitcn hin an frcnldc Länder arcutl uud au dcu Schutz OcstcrrcichS mchr als je gcwicscu ist, gcradc cr sollte beherzigen, daß, wenn Oesterreich sciuc Krast uicht couccntrirt, cö auch nicht dcn Theile» Schutz gcwahrcu tauu. (Schr gut! liuls.) Nichts ist dahcr vorhaudcn, Welches unö abhalten könnte, in die Berathung dicscs Gcsctzcö cinzugchcn, und eiu'Mann, dcr dcu Fordcruugcn dcr Zcit Rcchuuug trägt, muß im Gcgcuthcil sciuc Bcfriediguug daran finden, zum ^nstandc-lommcn cincs solchcn Gcsctzcs mitgewirkt :u lm!,.., (Lebhafter Beifall links.) ^ Abg. Dr. Zyblikicwicz: Dcr Hcrr Vorredner lM uns dcn Rcichsrath als ctwaS providcnticllcs :nu. Schutze dcr Minoritäten hingestellt. (Nnfc links- N,>l de» Rcichsrath, sondern Oesterreich) Al»^.,««' . Äiinoritäten nimmt uuserc G sct qM 'U""lhc namentlich die Äiinorität Ml ^2,i chc5Ä<""' (Hört! Hört! links.) Statt den N.ti^> <""""^ l'cscitigen, sci dcr Reichswth r^ " '« zclncn Ländcru sogar diejcniaeu N^/' ^ .' ^" ""' sic bcrcits durch die Februar« r>> " ^'"^' (Bravo! rechts W dcr v n?, '?^'"ll erworben habcn. a» ciuzelncu Bcis^ek 'nÄ "^ ^""' sucht dies slclluna des ^. ^chzuwci en. So sei die Fest- rü -im^ 5"^'"«^ctzcs den Landtage» priueipilll N".5^Wudeu gewesen. In diese» ^Grundneschc» wci0l.pt. be,lnttcn. In dicsen Gruudacsttzr» wcrdc» die .anocsvcrlrctnngcn cincm Rcichsaclichtc »»lelstrlll uud Wird dadurch dcr Autonomie bei schwcrslc Sllilag vcr 1592 setzt. (Bravo! rcchts.) Und wenn man auch den bür-gcrlichcu Liberalismus, dcr in dcn Gcsctzcn weht. anerkennen muß. fo luüsfe man aus diesen Grüudcn dicscn Gesetzentwürfen entgegentreten, dcnn wir wollen nicht blos in bürgerlicher Beziehung, sondern auch in unserer Nationalität frei sein, frei vom germanischen Druck sein. (Beifall rcchts. lebhafter Widerspruch links.) Mg. Dr. Brcstl: Es ist gar nicht abzusehen, wie darin eine Bedrückung !dcr Nationalität gcsche» werden kann, wenn das bürgerliche Recht eines Jeden erweitert wird. Eben weil in Oesterreich so viele Nationalitäten vorhanden sind, muß die Reichsucrtretnug die Einheit wahren und unparteiisch über den einzelnen Streitenden in diesem Falle stehen. Es wurde auf die crusteu Beschwerden hingewiesen, daß sogar noch in eiuzclucu Ländern in einer Sprache amtirt wird, die die Bevölkerung nicht versteht. Da muß wohl gefragt werden, ob die Legislative die Verantwortlichkeit hicfür zu tragen hat und ob dieselbe uicht vielmehr dem Miuistcrium zu Last fällt, und es scheint wohl, daß auch das Sistirunas-miuisterium trotz aller schönen Worte in dieser Beziehung die Wünscke der Länder auch nicht ganz befriedigte, gerade mit dem Zustaudekommcu des hcntc berathenen Gesetzes würden diese Beschwerden von selbst verschwinden. Unrecht thue mau auch, wcuu man von cincm gcrmauischcn Druck spreche. Wir wollcu nur gleiches Recht für Alle, wir wollen niemanden uutcr< drücken, aber auch dort uns nicht unterdrücken lassen, wo wir in der Minorität sind. Es liegt daher im Interesse Aller, daß der Schutz des Gesetzes für Alle gleich sei, dadurch wird aber iu kciucr Weise dic Autonomie irgend eines Landes irgendwie geschädigt. Es wnrdc des RcichsgcrichtshofcS Erwähnung gethan und bemerkt, die Antonomic der Länder werde dadurch geschädigt, weil die Vertretungen gczwuugcu siud, vor diesem berichte ihr Recht zn suchen. Dies scheiut auf ciucm Mißverständnisse zn beruhen. Denn nur wcuu Streitigkeiten zwischen autonomen Behörden einzelner Länder oder zwischen autonomcu Behörden und der Regierungsgcwalt entstehen, ist das Reichsgericht bestimmt zn entscheiden. Dadnrcli ist aber keine Äeschrän-knng der Autonomie geschaffen worden, wenn man sich jel.it an eine nuabhäugigc Behörde wendet, wo früher das Ministerium competent war; das ist im Gegentheil ein Fortschritt. Icb muß daher dcn vorliegenden Ge-sctzeutwurf iu Schutz nehmen, weil er die Verfassung in freiheitlicher und autonomer Beziehung erweitert, dcnn mit der Freiheit des Individuums wächst die Freiheit der Nationalität, die von diesen Individuen gebildet wird. (Beifall links.) Abg. Zicmialkowski klagt dcu RcichSrath an, die Hoffnungen der Völker nicht erfüllt zu haben, indem cr sagt: Was haben die Vertreter seit ihren, Zusammentritte gethan? Sie haben auf eine Ansprache des Monarchen, welche durch die Versicherung, die Autonomie der Väudcr werde erweitert wcrdeu, dcu Völkern Oesterreichs deu Muth einflößen wollte, an den Neubau zu fchrcitcu, sie haben auf diese Ansprache in einer Art geantwortet, die die bescheidensten Hoffnungen zu nichte machte. Danu licßeu wir die Völker Oesterreichs vier Monate warten und jetzt fangen wir mit dcu Eiu-richtungsstückcn an, ohne zu wissen, wie die Hauptmauer ausscheu wird. Iu Oesterreich, cbcu weil es aus verschiedenen Na-tionalitätcn znsammcugesctzt ist, kaun man die Form zn cincm Vcrfassuugswcrt uicht vou anderen VcrfassnngS-wcrkcn hernehmen. (Bravo.) Wäre Oesterreich ein Staat ans einem Volle bestehend, dann würdcu diese Grundrechte das Volt glücklich zn machen im Staude sein. In Oesterreich reicht das uicht aus. Iu Oesterreich müsse der die Läudcr verbindende Kitt iu der Gleichberechtigung gesucht werden. Abg. Freiherr u. Giovanclli schließt sich dcn Bemerkungen des Vorredners vollständig an. Eine Verfassung könne in Oesterreich nicht zn Stande kommen, wenn nicht die Eigenthümlichkeit uud Stlbstäudigt'cit cincs jeden LandcS gewahrt wird. Was sollen wir heute, ruft Redner, vou einer künftigen Verfassung erwarten, in welcher alle uuserc Rechte schou in der bestehenden Gesetzcsuorlage mit Füßen gc-treten werden? Präsident: Ich muß bemerken, daß man dem Antrage des Ausschusses diese Bezeichnung füglich nicht beilegen darf. Abg. Freiherr v. Giovanclli: Und ich erlaube mir wieder zu bcmerkeu, daß der Autrag, wie er vom Ausschüsse gestellt wird, gegen ein in Tirol bestehendes Landesrecht, welches die allerhöchste Sanction bereits er-» halten hat, verstoßt. Dcnn im § 4, nm nur ciu Beispiel hervorzuheben, werden bezüglich dcr Gemcindcvcrtrclnug Grundsätze aufgestellt, welche mit den bestehenden sauctionirtcu Landesrechten imWidcrspruch sind, auf uuscrLandesvcrthcidigungs-vcrhältniß wird nicht die geringste Rücksicht gcuommcn. Die hier ausgesprochenen Gruudsätzc verstoßen gegen uuscrc Existenz, heben unser ganzes Landcsverthcidigungs-wcscn auf. Dicfc Grundsätze wollen uus in Sachen dcr Schule und Kirche solche Bestimmungen octroyircn, mit denen wir nic und nimmer einverstanden sein werden, und wir werden, so lange es ciucu gesetzmäßigen Weg des Widerstandes gibt, diesen dagegen anwenden. Abg. Dr. Herbst: Hätte dcr Vorredner deu Bericht zu tz 4 gelesen und das darin Bemerkte mit dcu bestehenden Landesordnuugcu verglichen, so hätte er sich überzeugt, daß hier von einem Eingriffe in die Rechte der Länder keine Rede sein könne. Dcnn dcr Bericht erklärt ausdrücklich, daß Aenderungen, welche in Folge dieser Bestimmungen cinzntrctcn hätten, uur durch dic Laudcögcsctzgcbung geschehen töuucu. Weit gewichtiger dagegen schien mir die Äcmcrtuug des verehrten Herrn Viccpräsidcntcn u. Ziemialtowski. Ich muß gestehen, daß ich selbst irre wurde au dem Gesetze, an dessen Berathungen ich doch thcilgcnommeu, als ich die Bemcrknug horte, es sei weit wichtiger, daß das Kind in seiner Muttersprache Unterricht erhallen könne, als alle staatsbürgerliche Freiheiten. Nach dicscu Worteu muß ich fast glauben, als ob jcuc Staatsgrund-gcsctzc diesem Unterrichte in dcr Muttersprache dcs Kindes Hindernisse bereiten würden, während gerade das Eut-gegensctztc im Gesetze ausgesprochen ist. Wenn dcr Abg. v. Zicmiallowsti weiter bemerkt: „erfüllen Sie die Wünsche des Volkes", so möchte ich doch wissen, welche von den Bestimmungen dcs vorliegenden Staatsgrnndgcsctzeö im Widersprüche stehen, uud weun es eine oder die andere wäre ^ von allen wird dies doch nicht behauptet wcrdeu sollen — so wird gerade der Weg des Eiugehcuü iu die Debatte derjenige sciu, auf welchem die wüuschenSwcrthcu Abänderungen erzielt wcrdcu, so wie ja gerade bei dcu Ansschußlic-rathuugeu dcr nämliche Weg cingcschlagcu worden ist. Solleu dcnn die bürgerliche und politische Freiheit dcr einzelnen Staatsangehörigen vou gar lcinem Wcrlhc sein, so daß man die Theilnuhml.' au dielem Gcsetz-gebungswertc für ctwas minimales, für etwas halten kann, was man von sich einfach abwälzt? (Beifall links. Rufe: Sehr gut!) Ich stimme ganz der Ansicht des Abgeordneten ZicmialtowSti bei, daß die Verhältnisse Oesterreichs ganz anders geartet sind, als die irgend eines anderen europäischen Staates, und leider sind sie schwieriger geartet. Ich bin daher ganz damit ciuocrstailden, daß die österreichische Regierung, sowie die österreichische Verfassuug audcrs sciu müssen, als iu anderen Staate», und das; es unendlich schwierig ist, allm Verhältnissen Rcchuuug zn tragcu, ja auch uur alle oliwalleiiden Verhältnisse zn berücksichtigen. Allein so sehr ich diese Ueberzeugung lheile, so biu ich doch uicht minder überzeugt, daß die österreichische Verfassuug dc»u doch iu letzter Auflösung eine» Puult habcu müsse, wori» sie mit allen Versassuugc» ül'crciu stimmt, uud das ist die Freiheit der Staalsbürgcr. (Lebhafter Beifall liuts.) Bei aller Achtung vor der Antonomic muß ich doch sagen: eiue Verfassung, welche die Staatsbürger nicht frei umchl, ist ciuc schlcchle Verfassung (lebhafter Beifall links), und die österreichische Verfassung darf leine schlechte seiu. < Großer Beifall liuts. Rufe: Sehr gut!) Abg. To man schließt sich dcn Alisführungen des Abg. Zicmialtowsli über die Nothwendigkeit der Autonomie vollkommen an. Ich fühle mich, bemerkt Redner, im Namen dcs Vaterlandes, das ich zu vertreten die Ehre habe, verpflichtet zu bemerke», daß ich dem Reichsrache nimmer die Befugnis; zuerkennen lauu. Angelegenheiten, welche bisher nicht als gemeinsam behandelt worden sind, zu Gegcuständcn der Reichsgcsetzgelmng zn machen und so das ^äudcrrccht zn verletzen, würden dadurch auch die freisi»niastc» Grundsätze nusgesprochcu. Die Regierung hat uns in der Antwort cmf nnscrl.' Adresse die Antonomie ausdrücklich gewährleistet. Diese Zusage ist auch iu dcr Thronrede Sr. Majestät des Kai-scrs enthalten gewesen. Ich möchte nochmals die hohe Rcgicrnng bitten, daß sie osfen bclcunc, welche Prmcipie» sie rücksichtlich der Gestaltung der österreichischen Stacits-ucrhältnisse annimmt. Ich möchte die Regierung dcnn doch noch einmal es aussprccheu höre», daß sie glaube, daß nach dc» Principien der Centralisation oder nach dcu Principien dcr Autonomie der Staat gebildct werden kann, uud was in dieser Beziehung die Regierung zu thun gcsouueu ist. Wir töuucu uicht länger im Dunkeln wandeln. Ein Bekenntniß in dieser Beziehung ist für dic Regierung eine wahre Cabiuctsfragc, entweder Ecntralisation oder Autonomie. Die Regierung muß sich zn einem bctenncu und wir werden darnach zn handeln wissen. Insoferue cS sich abcr jetzt darnm handelt, Laudrechtc zu verletzen, su muß ich cutschicden und, zwar in ernstlicher Weise gegen ein solches Vorgehen Verwahrung einlegen. Sc. Excellenz Reichskanzler Freiherr v. Äcust: Ich habe mir nur zu einer ganz lurzcu Entgegnung das Wort crbctcu, und zwar in Folge der Aufforderung, die dcr geehrte Abg. Dr. Touiau au die Regierung gerichtet hat. Er hat mir dic Antwort damit erleichtert, daß er sagte, die Regierung solle Farbe bekennen, ob sie für Ecutralisatiou uder Autonomie ist. Ich glaube, die Regierung hat darauf zu antworten: So, als Gegensatz hittgestcllt, ist sie weder für Autonomie, noch für Eeu-tralisation. WaS die Eentralisatiou betrifft, so ist diese in dcr Auffassung, die man gewöhnlich diesem Worte zu geben Pflegt, in Oesterreich gar nicht heimisch; es würde überhaupt gar keine Landtage geben, wenn wir Eentralisation hätten. Au diesem Zuslaude der Diugc, welcher also dcr Ecntralisation entgegensteht, h^it die Regierung durchaus nichts zn änderu nnd sie hat lcincn Antrag gestellt nnd leine Schritte gethan, dic ihr cinc solche Tendenz beilegen lassen könnten. Ich mache beispielsweise auf das vom hohe» Hause noch uicht erledigte Gesetz über die Delegationen aufmerksam, wobei, wie dcr geehrte Herr Abgeordnete wissen muß, dic Regierung dcn Ansprüchen der einzelnen Länder uud Landtage vollstäip dig gerecht zu wcrdcu fich bestrebt hat. (Bravo! Bravo! rechts.) Auf der andern Seite abcr kann sich die RM-rung, so schr sie für billige Ansprüche dcr Antonomi' ist, nicht zu cincm Systeme bekennen, welches die Autonomie über Ecutralisation, d. h. über die Rcichscmhcit stellt. Die Rcgicruug hat Zusagcu gemacht nnd dicsc Znsagen werden erfüllt wcrdeu. (Bravo! Bravo! rechts.) Dic Regicruug hat bcsoudcrc Vorlagen iu Bclrcsl dcr Autouomie zugesagt und wenn ihr vielleicht ein Vor wurf daraus gemacht werden könnte, daß dicsc Vorlagen noch uicht erschienen sind, so möchte er fragen, ob dic Erschcinuugcn dcr letzten Wochen nnd Tage darauf hinweisen, daß diese Vorlagcu mehr Aussicht auf Erfolg und Aunahme im Hause gehabt hättcu, wcuu sie bereits ciugcbracht wärcu, oder ob nicht vielmehr Aussicht isl, daß sie in befriedigender, allseitig befriedigender Wcisc erledigt werdcu können, wenn sich vielleicht die Gcmiithcr ctwaö beruhigt haben und wcuu mau gegenseitig zu cm ander mehr Vertrauen gefaßt hat. (Bravo uud zuslim meudc Acußcruug.) selbst. (Rufe: Schlnß dcr Sitzung.) Alig. Dr. Bcrgcr: Ich stelle dcn Aulrag m"' Schluß dcr Sitzung. (Wird angenommen.) Präsident: Ich beabsichtigte mit Rücksicht m>> dcn hohen Festtag, dcn einige Mitglieder des hohc» Hauses morgcu feiern, für morgen keine Sitzuug vorz» schlagen, Min es ist von denselben Personen mir dic Aeußerung zugekommen, daß die Wichtigkeit und Dring' lichleit dcS Gegenstandes sie die dicsfälligc» Wünsch uuterorouc» macht. Ich beantrage oahcr dic»ächstc Siz zung morgcu zu halten. (Znstimmnng.) Schlnß dcr Sitznug: 2 Uhr i^> Min. Nächste Sitzuug morgen. Tagesordnung: Erste Lesung dcr hcnte cimicbracbtt» Regierungsvorlagen betreffend den finanziellen AuSglcu'!' mit Ungarn; Fortsctzuug dcr Vcrhandlnug über w? Gesetz bctreffeud die allgemeinen Rechte der Staatsbürger: Bericht dcs WchrauSschusfcS; Bericht des Fiuaiizau? fchusfcs über dic Abmachung dc^ Fiuanzmiuisteri!!!»^ mit der nugm'ischcu Fiunuzvcrwaltnug, eventuell Bcriclll des vollswirlhschnflllchcn Ausschusses über den Hafenbl'« von Triest. :N5. Kihunss des Aligrlndnrtlnhausts. vom '.!. October. Auf der Minislcrbant: Ihre Excellenzen dic Hrrrc» Minister Freih. u. Bellst, Freiherr v. Aeckc,Gr"> Tnasse, Frcihcrr v. John, Ritter v. Hye. Präsident Dr. Gistra eröffnet die Sitzung m" l l Uhr. Das Protokoll der lctzlcu Sitzung wird vorgclcsc» und genehmigt. Die cingelaufcucn Petitionen werden dcn betreffe»' den Ausschüsfeu zngcwicscn. Abg. Dr. Rcchbaucr uud Ocuossen bringen cii'c» Antrag cin, betreffend die Aufhebung des Lcheusbaud^ hinsichtlich des iu Stcicrmart bcstchcndcu landcssüN'l' lichc», ehemals Salzburgcr Lchcns. Dcr Antrag wird iu Druck gclcgt werden. Abg. Dr. M ü hlfcld bringt 'folgenden Autrag ci»- Das h. Haus wolle beschließe», es werde solgc»^ Gesetzentwurf dcr verfassungsmäßigen Aehandlnug >!»<"' zogen: Art. l. Dns Gcsctz vom l'i. November l«'>5), publicw im 9t. G. Bl. Nr. I,<.15> (Eoneordat), wird für die >>" Rcichsrathc vcrtrctcueu Königreiche uud Läudcr cuM hobcu uud außer Wirksamkeit gesetzt. Art. ll. M die Stelle dieses Gesetzes haben jc'" gesetzlichen Auorduungen in Kraft zn treten, wclchc ,;>" Zcit dcs Erlasses dieses Gesetzes in Wirksamkeit slandc"- Art. lll. Es soll alsbald die Ncvisiou dieser O/' setze nach dem Princip dcr Gleichberechtigung uud Scll'll' ständigleit der Eonfessioncn vorgenommen werden. Art. lV. Das gegenwärtige Gesetz tritt mit dc» Tage dcr Kuudmachuug dieses Gesetzes außer Kraft. Art. V. Das Gcsammtministcrinm ist mit ^' Durchführung dieses Gesetzes betraut. , Priisideut stellt die Uutcrstützuugsfrage, da t> Autrag blos die Unterschrift dcs Antragstellers trägt. Dcr Antrag wird von dcr ganzen Linke», "' größtcu Theile dcö Ecutrums uud einzelnen Mitglied" dcs rcchtcn Ecntrnms nntcrstützt. Es wird znr Tagcsordnnng geschritten. ^ Auf dcrsclbcn stcht die erste Lesung dcr in dtt 8 strigcn Sitzung cingcbrnchtcn Regicruugsvorlageu l Ausgleich bctrcffend). ' ,^^ Dr. Groß stellt dcn Antrag, daß dicsc VorH an cincn aus dcm ganzen Hause zu wählenden Mo! ^. von 24 Mitgliedern gewiesen nnd daß dicse Wahl u nächsten Sitzuug vorgenommen werde. (AugcuolN" ^ Weiterer Gegenstand dcr Tagesordnung Wh Fortsetzung der Debatte über das Staa t sar>'^^ gesetz, betreffend die allgemeinen Rcchlc 1593 Staatsbürger für dic i>.n Neichsrathe vertretenen > itomgreichc und Bänder. D^c Geucraldcbattc ist geschlossen. BcrichtcrstlUtcr ^ ^r. ^tnrm erhält das Wort. Er bekämpft dcn Standpunkt der Minorität und die von derselben in dcr «cstrigen Debatte vorgebrachten Argnmciitc, und verweist darauf, daß dieselbe nic eine willfährigere Majorität finden werde als die gegenwärtige, welche gewiß geneigt, licrechten Forderungen der Autonomie anch gerecht zu werden. Redner wird wiederholt von dcr Rechten uulcr' machen (Tonian lacht lant auf) und schließt nnlcr gro-mm Beifall der Tinten und des Ecntrums. . Eiuc St inline auf dcr Galerie: „Gestatten Sie >mr nlich eiuigc Worte" ..... — - - (wird durch den ^Mln iiu Hause uutcrbrochcu.) Präsident ersucht den Ordner dcS Hauses "r. Groß sich ans die Galerie zu verfügen. (Es cnt-'teht eiuc Unterbrechung. Nachdem die Uuruhc fich gelegt:) Pi' äsidcut: Ich eröffne die Specialdcbalte. Die Ucbcrschrifl dcs Gesetzes so wie die Art. 1 "s incl. >'l werden ohne Debatte angenommen. (Wir haben das Gcfetz in dcr Nummer 215> vom 1i>. Scp-lmibcr veröffentlicht. D. Red.) Abg. ^conardi ergreift das Wort, nm gegen dcn ,'Miten Absatz diesem Paragraphs zn sprechen. Er !>cllt den Antrag, die Worle .,w ohncn und dasclb st" wegzulassen, weil er ein Unrecht darin findet, daß al-len Gcmcindcgcnossen dasselbe Wahlrecht eingeräumt werde wie den Gemciudcdnrgcrn. Er fürchtet. daß die ^ahl anf jemanden falle, welcher nicht Gemcindcangc' jünger sei. ^Redner sieht in dieser Bestimmung auch ^>lle Acndcrnug der bestehenden ^änderwahlordnnngcn, welche nnr im Wege der ^nndcsgcsctzgcbungcn^stattfiuden wniicn. Rcdiler beantragt serner, daß slatl derMorte: „gc-bi'hrl das Wahlrecht/' gesagt werde: „gebührt dns active ","d passive Wahlrecht;" ferner werde am Schlnssc ^'cscs Alinea gesagt: ..Die dicsfalls bestehenden Gesetze ^»ncn nnr im Wege der ^andcsgcsetzgcbnng abgeändert lvcrdcn." Dr. G r o ß (Wcls) erklärt sich gegen die Ansnahme ."' Worte „actives uud passives" als überflüssig. wcil l^l'slversländlich. Dr. B rcstl motivirt die Ansicht des Ansschnsscs, ^s' alle Gcmeindegenossen gleiches Wahlrecht haben >"llcn. damit, daß demselben l'anplsächlich darum zu lhuu ^"r, es möglich zu macheu, daß wenn der Angehörige eines Vandes in einem anderen seinen Wohnsitz aufschlägt, ^' dort sein Wahlrecht ausüben tönnc. Abg. Freiherr v. Tinti nntcrstützt den Antrag des '^geordneten Veonnrdi, wcil cr in der gegenwärtigen T^stinnnnng eine Aenderung dcr bestehenden Wahlgc l".'e sieht. Dr. Brest l replieirl >,lit dem Hinweise darauf, ^ hier nnr ein Princip ansgcsprockcn lvcrdc, die etwa "gissen Acndcrnngcn in dcm Wahlgesetze werden selbst ^lsliindlich nnr von den competcntcn Vcrtrelnngcu be-'Flossen werden können. Freiherr v. Prato b c v c r a macht darauf nnsmcrk-^^», daß, wenn der Antrag Vcounrdi augcnonuncn würde, ^ .'Nr ssulgc hätte. daß ein Großgrundbesitzer, dcr in hehreren Orten Besitzungen habe nnd Stcncr zahle, "bcrall auch das Wahlrecht haben werde. .„ Äbg. V eonardi ergreift nochmals das Wort. um ''"' sciucn Antrag cinzntrctcn. ^, ^crichlerslatter Dr. St urin belämpft die Anträge '^>wrdi und empfiehlt die Anfrechthallnng des Ansschnß' ""träges. I n. Dic Abänderllngsantriigc Veonardi's gc anqe» znlv "nuumiing, dcr crslc lind drille wcrdcn abgcllliiit, der. ^.',tc Aulrag Einschaltung dcr Wortc: „aelives nnd ÜU'es") nii,!) angenommen. . Art. 4 wird hicrans nach dem Ausschnßanttagc n,it ^ erwähnten Zufatzc nngcuommcn. ! Die Art. 5, bis inclusive I.'l werden ohne Debatte! Wwnimcn. Sie lantcn gleich dcm obigen Entwnrfc! ^' Ausnahme nachslchendcr Abänderungen: Art. s>:! l!>,^. ^',3culhnm ist unverletzlich. Art. l 1 : Petitionen ! n>/f ^'^" Gesammtnamcn dürfen nnr von gesetzlich ^,)s. uilcn Körperschaften oder Vereinen ausgehen. —^ W .'^ Att. I)l lantet: Jedermann hat das Recht, dnrch sei,,' 'Schrift. Drnck oder dnrch bildliche Darstellung "lcher ""'^ '"""lMl.' der gesetzten Schrankn frei zu 'vcdc>^^ Presse darf nicht nnlcr Ecnfnr gestellt uud strati^ !>^ bas Eonecfsionsfyslcm, noch dnrch admini-uuc Poslvcrbotc beschränkt werden. ' , (3chli,ß jolgl.) , ^Mlngg.^^^^n nbcr das sllilinMl' 'lcbcrlinkttmmcll mit Ungarn. i. dieNcll ^^^' l'ertr^e ^leistung ^^' ''" Nci cli srathc ^mci^s ^" Königreiche und ^ändcrzu den Mit "/" ^' ^ ngelcgcnhciten bctrcffc" d. ^»nl die^<"" 'Nis das Gesetz vom Kl. Inli >^. Septcinbcr 18<;7 in Betreff dcr allgemeinen Staatsfchnld die erforderliche Bestimmung enthalten. 4. Diese Bcstimnmngen gelten für dic Dancr von 10 Jahren, d. i. für die Hcit vom 1. Jänner 1«0« bis letzten Dcccmbcr 1577.^ 5i. Die verpflichtende Wirksamicit dicsco Gesetzes tritt jedoch für diese Muigrcichc uud Bänder erst mit dem Zcitpnnltc ein, in welchem die entsprechenden Be-stimmnngen übcr dic Äcitragslcistnngcn zn den geincin-samcn Angelegenheiten, dann die die Slantsschnld bc. treffende Vereinbarung vom 2:',. September 1^<>7 uud das Zoll- uud Handclsbündniß vom 20. Scptembcr 1tt07 in dcn Bändern Mcincr ungarischen Krone Gesetzeskraft erlangen. Gejleiiöich. Wir», tt. October. ^Parlamcil tar i fchcs.) In dcr gestrigen Sitznng dcs Verfassungs« A ns-schusscs, wclchcr Rcichslanzlcr v. Bcust nnd Mi nistcr Taaffc beiwohnten, berichtete das Snbcomit'' darüber, welche ivcitercn Gegenstände dcr Gesetzgebung noch als zum Wirlungslrcisc dcs Rcichsralhcs gehörig in dcn !j I I dcs Grundgesetzes übcr dic Rcichsvertrclung aufznuchmcu seien. Zn !>!.!>) wurde anf Antrag dcs Ministers Grafen Taaffc aufgenommen: „die Vor< spannslcistnng.Verpflegung undBcqunrtirnng dcsHccrcs," Zn !l, .!) wurde der Znfatz anfgenominen: „die" Gesetz-gcbnng über Monopole nnd Regalien;" zu !;l. <>) wurde die Arschränlimg anfgcnommcn: „daß die Credit- nnd Gcwcrbc-Ocsetzgcbuug, nur mit Ausnahme dcr Gesetzgebung übcr das Prop in alionsrecht. zu dcm rcichsräthlichcn Wirtnngslreisc gchörcn," nnd auf Antrag des Abg. Wolfrum wurde dcr Znfatz an-gcnoinmen: „daß außcr dcr Gesetzgebung über Maß nnd Gewicht anch dic Gcsctzgcbnng übcr Banken dahin gehöre;" bei !<>. !') wnrdc anfgcnommcn: „dic Gcsctzgcbnng übcr Volkszählung uud über dcu Schutz dcö gei-stigcu Eigenthums," dann ans Antrag dcö Ministers Taaffc: „die Gesetzgebung übcr Hremdcnpolizci nnd Paßwcsen." i.il. l>) wurdc in fulgexder Fassung ange nommcn: „Dic Eivil- uud Strafgcsctzgcbnug, insofern fie nicht die Einrichtung dcr Grundbücher oder solche Gegenstände betrifft, wclchc auf Grnnd dcr ^andcsordiuulgcn uud dieses Gesetzes in dcn Wirtnngs-trcis dcr Landtage gchörcn; ferner die Handels-, Börse-, See« und Vchcnsrcchts-Gcsctzgcbnng." Bci !i!, k) wurdc dic Eitirung dcs Gesetzes übcr die allgemeinen Rechte dcr Staatsbürger wicdcr aufgcnommeu, so daß auch die ;ur Durchführung dicscs Staatsgrnndgcsctzcs zu erlassenden nnd dort berufenen Gcsctzc znm Wirluugslrcisc dcs Rcichsrnthcs gchörcn. Fcrucr wurden als ncnc Alinea dicscs Paragraphcs fcstgcsctzt: !) „die Gesetzgebung übcr jcnc Gcgcusiändc, wclchc sich auf die Pflichten und Vcr^ hältuisse der ciuzclncu Bänder uutcr ciuauder beziehen;" dauu iu Folge einer Interpellation dcs Ministers (^afcn Taaffe an dcn Berichterstatter, ob nicht anch das i-ani. lätSwcsm unter die Agenden dcs Rcichsrathcs gehöre, anf Antrag dcs Abg. .herbst: '») ..die Mcdieinal-Gcsctzgc-bnua und dic Gcsctzgcblü'g gcgcn Epidcmicn nnd Vich. scuäcn " .^icmit war die wicdcrholtc Vcrathuug dcs ö 11 gcschlosscu. i? 12, welcher alle übrigcu Gegenstände der Gcn'Mbnna, dcnl Wirlungolrcise dcr Landtage zn-wciSt^ wnrdc nnvcrändcrt angcnomnlcn. Abg. v. Kaiser-fcld ' wclchcr wohl ansGcsnndhcltsrücksichlcn dic Ucbcr-imlnnc dcr Bcrichterstatlnng im Hanse abgelehnt hatte, übernahm dieselbe schließlich doch auf einhelliges Ersuchen '« «"°'!'^^Di° „W,m,dps.," ,^°i«: Dmch mehrere Blätter geht dic Nachricht, daß cin ,.nn garisch cr vcga l i onssccrctär" sich nach Eonslanlino-pcl bcgcbcn wcrdc. Die Nachricht bcrnht wohl anf einer "erwechslüng '»'l dem Unislandc, daß cin namhafter nngarischcr Gellhrter dorthin nbgchcn ^.'ird, um Nach-sorschnngen iwcr '.'.»l'annseripte ans dcr Eorvinischen M ^ bliothck anzustellen, wclchc zur Zeit dcr Occupation OfcnS ^ durch die Türken allenfalls nach Eonstantinopel hätte gelangen können, nnd daß cr zn dicscm wissenschaftlichen ! Zwecke mit dcr kaiserlichen Intcrnuuciatur in Vcrbin. dung trctcn wird. — (S c. t. l. Hohcit dcr durchlaucht ig stc Herr Erzherzog Albrecht) siud am 5>. d. M. Abcuds in Innsbruck angekommen nnd nm folgcndcn Morgen nach Süd-Tirol zur Truppcuiuspccliun abgereist. Iu Schwaz war zuni Empfaugc Sr. l. t. Hoheit die dortige ^andcsschützcncompagnic mit klingendem Spiele auf dcm Bahnhof aufgestellt. Se. k. k. Hoheit vcrlicßcu dcu Hofwaggou, nm die Aufwarnmg dcr Bcamtcn und dcs Magistrats cnlgcgcnznnchmcn nnd die Schützcneom-pagnie zn besichtigen. Hanptmann Graf v. Enzcnberg brachte anf dcn Sicgcr von Eustozza cin von dcn Schützen und allen Anwesenden drei mal stürmisch wiederholte? Hoch aus uud erbat sich von Sr. l. t. Hoheit die Gnade, den Silbcrpocal. wclchcn Sc. k. t. Hoheit Erzherzog Karl ^ndwig der Schwazcr Scharffchützencompagnic im Jahre 1«ü!) gcspcndct hatte, wcil sic, dic erste ans Untcr ^nn thal, vor Höchsldcmsclbcn iu Innsbruck dcfilirte. und die von dcn Schwazcr Schützcncompagnicn seit 170.^ erlangten ^andcsvcrlhcidigcrmcdaillcn vorzeigen zn dürsrn. Te. t. t. Hoheit ergriffen dcn mit Wein gefüllten Pocal nnd tranken ,,zn Ehren dcr Schwazcr Schützcncompagnir, wclchc wie ihrc Vorfahren stcls fämcllstens gcgcn dcn Fcind ciltcn, auf daß sic auch ferner znr Ehre von Schwaz und znm Ruhme des Bandes kämpfe". Dieser Trintsprnch wurdc von dcn Anwcscndcn mit nicht cndrn wollcndcn Inbclrnfcn erwiedert. Innsbrnct, 7. October. jDcb.j (Weitere Vcr. Haftungen italienischer Osfi cierr.) Am 4tcn d. M. wurdc wicdcr ciu Hauptmann dcs italienischen Gcncralstabcs, Namens Vambcrti, in Tricnt verhaftet; cr hattc socbcn sciuc Rciscroutc (Riva, iltovcrcdo, Varis ?c.) bccndct uud schickte sich nun an, nach Italien zurückzu kchrcn. Desgleichen wurdc am ^. d. M, dcr Lieutenant Grilcnzcni, wclchcr förmlich mappircnd in Stcrzing an gctroffcn, verhaftet. Dcfscn Papiere veranlaßten dic Bekanntgabe des Hauptmanncs ^ainbcrti. Ersterer bc^ reiste die Umgcbnna von Stcrzing, Brenner nnd das Tanfcrthal. Dcr crfte italienische Officicr. dcr in Mi'chl bach gefangen genommen wurdc nnd defscn Papiere die Vcrhaftuug nllcr andcrcn herbeiführten, heißt Pcrrnchctti und vereiste das ganze Pnftcrlhal bis zur Frnnzcnsvcste. Vaut Aussage des Majors Earbcnazzi crhieltcn dieselben von cincm italienischen General mündlich dcn Befehl, Tirol zu bereifen. Sämmtliche gefangen genommenen Officicrc wcrdcn in ihren Päfscn als ..!!">«!, >>i.- be zeichnet. Es beschäftigen fich außcr dicscn noch mehrere andere hohe Militärs mit strategischen Studien; so in Riva der Hauplmann Andreis, in Rovercdo der Genie hauptmann Torclli. in ^cvico dcr Rittmeister Monti, in Ealliano dcr Officicr Graf Martini und dcr Feslnngs-commandant von Verona Eontc Arogadro, wclchcr man jedoch nicht habhast werden konnte. Man beachtete anfänglich dicsc Erscheinungen nicht weiter, wcil man cS begreiflich finden mochte, daß viele dieser Hcrrr!'. jetzt nach geschlossenem Frieden sich das Trcntino ansehen wollen, um das sic im vorigcn Jahre vergeblich gcstrit ten hattcn nnd in dcm sic theils Bluts-, thcils Wahl-Vcrwandtc wicdcr umarmcn lonntcn. Die Sachc hat sich znlctzl abcr ernster herausgestellt, als es Anfanas den Anschein hattc. ' ^ Pest, '.». October. (Eisenbahnanlchcn » ;„ der acstrigcn Eonfcrcnz dcr ^inlen wurde beschlossen den Gesetzentwurf übcr das Eiscnbahnanlehru uuvcrandrrl'c.lmc DiScnssion anznnchmcn. Vcrliu, 8. October. (N c i ch s t a g ,' i kn n a ) Dcr Reichstag erledigte die Vorbcrathuug für das Bud-get uud uahm das gcsammtc Etatsgcsctz an. Dageaen stimmten dic Social'Demokraten, die Polen und der dänisch- Abgeordnete Krüger. Ein hicbci gestellter An« trag, wonach cinc Bestimmnng übcr die civilrccktlichc Verantwortlichkeit dcs Bundeskanzlers in das Etatsgcsctz ausgenommen werden sollte, wurde abgelehnt. Am Sams-tag findet die Schlnßbcrathnng dcs Budgets im Reichstage statt. Dcr Reichstag nahm noch die Zollvereins-Verträge mit allcn gcgcn zwci Stimmcn an. Der Präsident Dclbrück erklärte anf eine gestellte Anfrage übcr die Tabalstencr, daß diese Angelegenheit nicht vertraas-mäßig gcrcaclt sei nnd dieselbe dcr Gesetzgebung vorbc- Swctkulm, 8. October. (Dcr Könin» " sidilte hellte persönlich einem Conseil - D>> ^.'^ °/ dcs Herzogs nnd dcr Hcrzoain vm,'^s.. ./ '"uclre,sc von Ncnwicd übcr Altona und ^^,^ "°^ "^lgl ""ti.nst in Bcrlin Sonntags ^°""'^^n nnd deren Gerüch^e^ im November i,, ' , ^ °^^ Je fcr on Davis' wcrdc d El a wevv . '"^^ '"' ^crhandliing gelangen ^ Gerichtshöfe präfidircn, Dic '/ /' ^asi)villc sind dnrch den Rücktritt dcr con sclvatwcn Eandidnten beendigt 1594 Mgesneuigkeiten. — (Den Haupttreffer der Creditlosc) im Äetragc vvn 200.000 fl., welcher bei der am I. d. erfolgten Ziehung der Creditlose gewonnen wurde, machte dem Vernehmen nach ein Kaufmann in Innsbruck. — (Cholera.) In Trieft vom 8. bis 9. d.M. 1 Eitrantung in dcn Vorstädten; 1 genas, 33 in Behandlung. Beim Militär leine Aenderung; 1 starb, 8 in Behandlung. — (Cholera.) Tie „Wr. Md. Wochcnsch." bringt einen Aussak über den gegenwärtigen Stand der diesjährigen Cbokra-Epiormie, dem wir Folgendes entnehmen: Die dies-jtthiigc Cholera-Epidemie in Europa hat cin verhältnihmäftig sehr dcschlanltcs Gebiet eingenommen, ist daher auch lein aleichmähig.r oder allgemciner Seuchcnzua, gewesen. In Dculschlano herrschte die Krankheit fast ganz örtlich im Westen und Noldostcn, etwas ausgebreiteter, dabei aber sehr mild im Eiidrn. Ziemlich erlcnsiu und bösartig hestand oder be» slel't sie noch im Westen (Holland) und Osten (Rußland) jenseits der deutschen Grenze. Vorzugsweise aber conccn-llilte die Seuche ihre Kraft und Wuth auf die italienische Halbinsel, ohne von hier erheblich auszustrahlen. Ihre Nie» d.llasjllng in der gebirgigen Schweiz ist nur eine ganz locale qewcfen. Viel schwächer und begrenzter als in Italien er« schien dic Krankheit gleichfalls an der NordliNle des adriali-schc» Merot' (Montenegro. Talmatien). Nie ungleichmäßige nnd nicht znlammci'dängende Auöbrcitung, das langsame Polschreiten und da-5 mitunter ungewöhnlich lange Verbleiben der Seuche an Oit n»d Stelle, ohne selbst aus die aller» nächsie Umgebung anszuslrahkn, sind Cigcnlhümlichteilen, welche die Cholera-Epidemie dieses Jahres charatlerisiren. Ihr naher Abschluß durste lein dauernder, sondern nur ein zeitweiliger — sür den Winter sein! — Aus Lagrande in Texas wird nach New ?1°rk gemeldet, daß daselbst Cholera und gelbes Fieber in fürchteilicher Weife wüthen. Lebcnö-mittel sind nicht zu erhalten, und die Gefängnisse sind leer, da die Gssangenen vor der fürchterlichen Pest geflohen sind. — (P at li-Conc e rte.) Um sich einen Begriff von d»m bevorstehenden tünstlenschen Feldzuge der Carlotta Patli zu machen, sind folgende Daten huckst bemerlenswerlh: Tie Palti w»ndet sich, nachdem sie in Naab und Pest gesungen, nach Franticich, veraxslaltet in diesem Lande 104 Concerte, von dort nach England für "< 0 Concerte; geht dann nach Tänemarl und endlich nach Mßland. Locale s. — (Der hochwürdigc Herr Martin Po» gaiar). sürstvi»cl.'üflich<'r Caplan, Prolotollist und Negistrator, wurde mil t> so» derer Belobung für frinc bisherige I 5ja'hrige Vienslleistunq zum Ordinarialslr crnannt. Herr Johann Ger car, Scminarogeislliedcr, wurde zum bischöflichen Caplan srnannl. — (Firmung.) Heuer wlirden durch Se. surslbi-schöftichc Gnaden in den verschiedenen Theilen des Landes l 2.074 Personen gesiimt. — (Th i c r c> u ä l e r ei.) Wir haben cin trauriges Älispiel von fnhlloscr Grausamteit zu verzeichnen. Vorgcstcrn hat die in dem Hause „zur Vicrhalle" auf der St, Petels« Vorstadt wohnende Aäctcrmeisterin mit ihren zwei Lehrjungen eine Kahe mit Spiritus begossen und diesen mit einem Lichte angezündet. Tas arme Thier sprang davon und über die Stiege in den nahen Hofr.ium. Die heftige Bewegung löschte rie Flamme aus, doch wurde das Thier natürlich arg velbrani't. , Der Fall zeigt, wie nothwendig es wäre, wenn zu den vielen hiesigen Versioen sich noch ein Amitlnesquä-l'reiuercin gesellen würde. — (N n u der Natur.) Vorgestern wurden in der Umgebung Laib.ichZ im Fioen noch hcrumfliegcndr Schwal' den beobachtet. Auch tam uns dieser Tage der Vlüthcnzweig eines zum zwlit»n male blühenden Zwctschlenbaumrs aus einem Garten in der St. Peters-Vorstadt zu. — (Männcrchor.) Heute Abends halb 8 Uhr beginnen die Probcübungen des Männerchors der philharmonischen Gcsellschafl. — (Sonntägliche Gewerbeschule.) Die Anmeldungen zu dieser Schule finden Sonntag den 1!l. d. M. statt. — (Herr St. Roman) gab gestern in» Redouten-saale eine Vorstellung aus dem >o beliebten Genre der „Zauberei", welche ziemlich gut besucht war. Er leistete in der That recht Hübsches im Escamotiren, worunter besonders der unerschöpfliche Hut und das Spiel mit den Ringen sehr überraschend und elegant ausgeführt wurden. Am meisten intcressirten uns aber die mimisch»physiognomi» schen Darstellungen, welche von einer gewiß seltenen Fettig« leit im Verändern des Gesichl^auüdrucles zeigen. Der Hcrr Profesfor stellte die verichicoensten Charaktere mit und ohne Costüm auf die naturgetrcucsle und ergötzlichste Weise dar. Frappant war zum Schlüsse dcr. sprechende Kopf ohne Körper, der uns von seinem wiiilichen Leben durch Entwicklung großer Sprachtenntnisse vollkommen überzeugte. — (Theater.) Gestern gab man „Rose und Röschen." Madame B ir ch - P f e if f e r ist in der Theater» wclt längst bekannt, wir lünnen uns also ganz wohl jeder weiteren Erörterung darüber entschlagcu und unsere Aus-mertsamtcit allein der Darstellung zuwenden, die im Ganzen eine recht befriedigende war. Frl. Arthur (Rosa) entwickelte an einigen Stellen sogar etwas mehr Gefühl, als ihr sonst eigen zu sein pflegt: Frl. Schäfer (Rüschen) gab das schüchterne und blöde Äücgcrötind ganz allerliebst, in der L'slläiuna.sscene mit F.lir v. Ward»» entwictllle fie cine Natürlichkeit des Gefühls, oi« aus der Buhne selten zu lrch'cu ist. Tas Publicum scheint Frl. Schäfer auch schon ga„z erost-lich lieb gewonnen zu haoen. Eine sehr auellenneuöwcrthe Darstellung war die dcü Herrn Korijj (Felix), der dtn guten Reichen ganz prächtig zlichnetc. L'licnso brau war Frl. Mahr (Gl'rtruoc). Tic übrigen Taislrllcr verdarben nichts i nur möchteil wir Herrn Rutter (Baron Hennen-stein) anempfehle», lü»ftig clwas sorgfältiger zu zeichnen. Sein Banquier war ein Spießbürger. Neuejlr Post. ^ieu, '.>. October. Dcr „Dcl>." geht folgende, dic r ömischc n A » gclegcul/ c i tc n lictrcffeudc Mittheilung zu.- „Dircctc römische ')iachrichtcl!, welche heute eingetroffen find, cunstalireu vor allein, daß die italieni-schcn Truppen fich hurt nn der Grenze coucenlrireu nnd sich marschfertig machen, Es scheine, daß fic nur noch Verstärkungen an Artillerie erwarten, nm die Grenze zn überschreiten. Man sieht vorauö, daß sie dann couccn-trisch sich um Rom ausstellen nnd die Eisenbahn zwischen Rom und Civitavecchia besetzen werden, offcnli ar um deu Papst zu oerhindcru, fich aus Rom zu entfernen. Im Uclirigcn wird wiederholt, daß die Banden bei der Aevüllcruug der Provinzen leine Unterstützung fiuocu." Wie mehrere Blätter melden, hat Sc. Majestät der Kaiser an den Bischof von Brunn, welcher vor Kllrzem einen auch von miö licrührtcn Hirtcul'ricf gegen die panslavistifchc Agitation erließ, cin Handfchrcil'cn gc-richtet, worin dem Bischof die a. h. Anerlennnug für diese Initiative anögesprochc» wird. DaS „Wr. Tglil." schreibt: Unmittelbar ans Rom angelangte Rachrichlcii ncuc st en Datn m s stellen das Ucdcrschreitcn dcr Grenze dnrch ein italienische») Arince-corps in nächste Anösicht. Die ^orvcrcituugcn zum Einmarsch werden in unzweifelhafter und ganz uffenlun' digcr Weise betrieben. Es scheine ganz darauf abgcfchcu, rasch die Eiseubahii. welche Rom mit Civitavecchia verbindet, zn besetzen, nm dc» Papst zn verhindern, die päpstliche Fregatte z» erreichen, welche im letzteren Hafen zum Auslaufcu bcrcit liegt. Telegramm. Prag, '^. October. Sc. Majestät der ltaiscr sscr^ dinand ist hcnte nach 1 Uhr Mittags nach Prag zurück gelehrt. Pest, 10. October. Der „Magyarorözag" fagt: Die Ministertrisis ist nur vertagt, nicht beseitigt. Die Frage ist auch fcrucrhiu offenstchcud, ob Bcust dic Antwort vorbereitet, wie der itaiser wünfcht, oder der Kaiser fanctioniren wird, wie Bcust vorbereitet. Das Mcri-torischc bestehe darin, ob Oesterreich das Recht hat, auf dem ganzen Gcsctzgcbnngsgcbictc dic von der Boltsvcr- trctnng und der Krone als nothwendig betrachteten Bet' fügnngcn zu treffen, oder ob auch solche Gcgcustäudc vorhanden sind. die anßcr dcr Kronc nnd der Volksvertretung noch dic Zustimmung ciucs Dritten erfordern. Dies ist die Streitfrage, hierbei handle cs sich um^das ganze constitntioncllc Princip. Köl», l>. October. (Frdbl.) Dic „Kölnische Zci> tung" dcmcntirt lraft bester Informationen die Enthi>l> luugcn cincs Wiener BlnltcS über angebliche Salzbnrgcr Eröffnuugcn Frankreichs, den Papst betreffend. Ein Telegramm dcr „K. Z." aus L ou don signalisirt dcn Besuch des Frcihcrrn v. Bcnst daselbst für Ende October. 3to»n, 5!. October, Abends. Seit zwci Tagen hnl blos cin nnbcdcutcndcS Gefecht bei Monte ^ibicti statt' gcfuuden, wobei dic päpstlichen Truppen siegreich blieben. In Roin selbst sieht cs wie in dcn ruhigsten Zeiten aus. Paris, '». October. Dcr ..Abcud.Mou"itcur" meldet, zwischen Italien und dem päpstl. Stuhle sei bezüglich dcr Thciluug der päpstlichcu Schuld ciu Ucbcrcin-kontmcn erzielt. Paris, l>. October. (Pr.) ^avalcttc's Ernennung zum Minister des Acußern ist positiv. Paris, 0. October. (Pr.) Dic Eröffnung dcr Kammern findet am 20. November statt. Das Gcsch über die Armce-Ncorganisoliou wird zurückgczogcu und durch das modificirtc Gcsctz vom Jahre lk^ erseht. ^)iigra ist hcutc zurückgct'ommcn. Dic Scptcmbcr-Eon vcntmn wird nicht modificirt. TclessrnphisclKl HU?n»sV'lccurl's vc>m 10. iDcllldrr. bpsrl.'. Mtt',illil,ucl5).4<). — l'pl-re. MclalliqnrS mi! Mai n»i> ^iu»^l«d>l'Zinsrn 5>?.^<> — fchorc. ^laliuül,! ^lnlsh,» <;l,7l», . Bai<> «(.lirii Crcditacliril 17.'»,.W. ^ !8^?l! X! <'><>> - Sillil,' l^ii.^5>. — ^nlidun 124,45). — K. l. Durowl 5>,i«!'/,. Auszokommeuc Fremde. Au, !>. Oclobrr. Ttadt Wien. Dic Hcrvl'ii: ^riliifrld, Priualirr. Füstcueq^n. Nsis^udfl', Waller, ,^'aiifni, imd Fudcrl, van Wil>n, - <<'llis dc Gu;;«'. l. l, Äämimn'!', lion ^isom. - Dummer, von Trich-(Elephant. Di>' Hrn'm: Vludih, Hand^K,)!l Trieft. Theater. H e n t c F r s i > a ss : (^ruani. Opcr i» 1 Äclril uu» Scysried. ,^ .. o ^ ." ^ 1^:1 ^' ^ ^ x,., " .". :,: ." >" « " ^ .". !! ^ «u ^^5> /1 , >, !.'. « »: ^ .1«: ! - u "'- ^ ^' n ,« u "" " i i "' ^" "! 0 N.' ^i^l. '^2.l'.!2' ' "'2'^ 'wi'uMssl^^än^brnI ^ W.jU .. N. ^l,..,, .z. <,.,, W.;. st.nl !. qanz b.-w. '", jl!)., Vl!>. ^ .'j>>:l,.,.. ^j« W. mäßi^ s, liaii; l>n», "^» ^liach v^r>,^ Vn'drl, Wl'stN'iüd aühliü'üd, ^.>,'lich 1 Uhr slm'kn- llN'!i mil hl'flisscni W. Mundl>0s, '.">>'l(U!^u3vlliHl>.- ils^'acteur: I«na» r>. K l t i n i:, a n l Landschaftlicher )ledoute,»saal. --»-,^^,^^^-i^»^^' ^vorgeführt werden. (5in Näthscl: Das Iufhcbcn cincg Kindes an rinem 5)lllltt. dargestellt von 5»t. ««<>»,««, Pros. dcr Magic. Anfang um 7 Uhr. H^«'s«»nl»n»'i^4 '245icn, !». October. Dic schiuachlicsuchtc Äörsc war bei gcniM^!» ^crtchr gut^chiüimt und sinninllichc Papiere ersuhnil bslr.ichtlichc Aufuch'crunc,s», luiihn-üd DN'is^ K»Ul^l.UUlNU)l. und Valuten sich etwas billiger stellten. Oeffentliche Schuld. ^. des Staates (fiir 100 fl) Geld Waare In ö. W. zu 5pCl. für 100 fl. 5l.5»0 bl «0 Iil üsterr. Währung steuerfrei :>«'.^0 57.-", Stcueraiil. iu ö. V. v. I. 18^4 ;u 5pCt. ritclzahlbal,' . «»>.s»0 ^6.?.'> Cilbcr-Anlchcn uon 1«64 . . 72.- - 7-l. -Sitbcranl.1«»i5 (Frc>ü.) rück^ihlb. in ^7 Jahr. zn 5 pCt. 100 ft. ?«- 77.— Nat,-Aul. mit Iän.-.Eoup, zu 5"/.. «4.80 »!ü — „ « « Apr.-Eonp. „ 5 „ <;4.7<) . Mähreu .... „5 „ ^l,?5 87.25> Schlesien , . . . „ 5 „ 88.-. Xl». - Stclcrmart . . . „ 5 „ 8l!.5>0 '.»<».— Ungarn.....,, 5 „ »i7.75 ,;^.7f) Temeser-Banat . . „5 „ litt..')»» 07.— Croancu uud Slavonien „ 5 „ !). Galizicu .... „5 „ «45><» «5.25, lVicI)cutiiirgen ... „ 5 „ li2.?l' '»,"».5)0 Bulovina .... „ 5 „ l)1. - »i5».- Uug. in. d. V.-ll. 18«7 „ 5 „ 04.5l> 65.50 Tem.V.m.d.V.-E. 1867,, 5 „ «i.'i.?!. 01.25 Actien ipr. Stilck). Naiioualbank (ohne Dividende) <'.8<».— l!82,— K.Fcrd.-Nc>rdb.zu1000fl. E,M. 1»;,- 2<><;.5«1 Geld Waare! Bühm. Wcslbahn zu 200 fl. . 1N>,— 13!» 5,0 Oest.Don.-Dampfsch,-G^. ^^ 47^'. - 472.— Oesterreich. 5.'luyb in Trieft Z12, 17<>.— 174.— Wicn.Danlftfm.-Actg,500st.ö.W. 448.— 450.— Pester Kttteildrilcle ' . . . . U?-'».— 'i8'>.— Anglu - Austria - Aant zn 20» fl. 104 — I0:>.. - i!c!»dcrcier Ecruowiljcr Acticn . 1?0.50 171.50 Pfandbriefe (sür 100 fl.) National- ^ liant auf ^ verloobar zu 5"/« l!«.70 '^l!"> (5. M. j Mlionalb.aufü.W,verlost,.5 „ l»2.20 - ... ling. Bod.-Hrcd.-Anst. zn 5'/, „ 8'.'.7."> '.'0.25 All'g. üst, Bodcn^rcdil-Änstal« uerloobar zu 5"/„ in Silber l"3.50 101,50 Doinamcu-, 5perc. in Silber . 104.5)0 105 - Lose npssch.-O.z.100sl.CM. 85.50 80.i.0 Sladtgem. i?f"i ,, 40 „ ü. W. 2^.— 24.— Estechazy ., 40 „ <5M. 100.- l02.— Sa'.iu „ 40 ,. „ . 2'.», 29 5s. PaUfsu „ 40 .. „ . !i»,,50 22.5/1 Geld Waatt «llary zu 40 fl. EM. 24.- "''><) St. Oenoiö ,. 40 „ „ . 2!l.- ^'"' Windischgni!) ,. 20 ,'. „ . 17..- ^"'^ Waldstein „20..... ,850 ^-H Klglcvich „ 10 „ „ . l2." ^/'^ Nndolf-Stiflnug l<> „ ,. . ll.50 1^' Wechsel. (U ^ona'^ Ansst'liuta für 100 fl, siidd. W. l0<.- I^'A ssrll!ilsm'la,M,l"'- ^, NavoleonSd'or . . 9 „ 9<; „ 9 « '' „ Nnss, Inipcrialc« . l(> „ '.^ ,. U) ,< ^, „ VrrciiiSthaler . . 1 „ 8.'j „ ^ " ^, „ Silber . . 122 „ » !22 " "' Krainifche G>»!idl!!llllf>»!u,« Obliaatio»"'. ^ »aliilUiriün,! 87 Geld, 9.'i Waare »