?------">^?-------^^?-------^^ ^»^^ ^» ^» »< >»« <"» «'^ ^— Laibacher Zcilullg. Donnerstag den i. Jänner. Inländische Nachrichten. Ilvicn, den 20. Dezember. V«)e. Mai^st^t befinden sich zwar etwas unpäßlich, arbnten aber doch uner- NNldtt lN d(M Kabin^e , da^ev ist die aufstreute Nachricht, daß Se. Maj. durch die Beschwerden des Krie« g?s an Ihrer Gesundheit sehr gelitten hatten, eben so ungegrmldet, wie jene, die uns aufdringen wollte zu glauben, an der erhabenen Stirne unsers Monarchens sn;e Unzufriedenheit, und flnstere Melancholie.- Se. Mas. haben die seit dem Tode des Grafen v. Nitzky erledigte Stelle eines Index Curia und Präsidenten der Ungarischen Landessielle, dem bisherigen Vieeprasidenten, Grafen Karl von Zichy verliehen; de» Königl. Kommissär bes Neutr^er-Ne-> irks, Httt. von Urmeny nim Thc-sanravins, und ersten Vi'eprasidcn-ten , und an dessen Stelle den Staat-haltereyrach undNeftrenten inSrudien-sachen , Grasen Anon Brunsvik von KorompH, zum Königs, Kommissar ernannt. Nachdem hauftglr Schnee, ass eine Fos;e n:?hrcr°r Nordscheine, die sich im Monüt Qtiobcr zeigten, vom 6. bis 13. De;emb:r gefallen war, hat sich eine gan; ungewöhnliche Kalte eingefundcn: auldcr K. K. Sternwarte zeigte das Reaumurische Ther« mometcr am 1?. Dezember frühe um 8 Uhr (als zur Zeit der größten Kälte) k Grad; «m 14. 10 1/2 Gr.; «m l^. 7 Gr.; am i6. 12 1/2 Gr.s'am 17. 9 Gr.; am ^8. 13 1/2 Gr.; und am 19. 17 Gr.; unter dem Gefrierpunkte. Auf dem Lande durste die Kalte noch starker gewesen seyn. Es sind auch alle Zeichen vorhanden , daß diese Kalte, da eben die Sonne sich im niedrigsten Stande befindet, noch länger dauern, und vielleicht zunehmen werde , wenn nicht ein warmer Südwind sich erhebt, und sie mäßiget. Gegenwärtig sind hier sehr viele Leute mit heftigen Kopfwehe, crsti« kenden Hnsten, anhaltendem Schnupfen, und Halswche behaftet, was einige aus dem feuchten, und doch durchdringenden kalten Schneewetter herleiten , woraus aber andere schlies-sen wollen, daß die verruffene russische Krankheit wieder im Anzüge sey, und sich., bald zur herrschenden Mo-dekrankheit erheben werde. Ey l ey ! ihr' Herren Nüssen! das ist nickt fein. — Wir bescheidenen Wiener — haben mehr, als genug daran, daß Ihr unsere Bundesgenossen seyd , und smd wirklich gar nicht lüstern nach der Ehre auch euere Krankengenossen zu werden! Fürst Kaunil; soll eine Note an alle fremde Minister ausgetheilt haben, wo er den Verdacht, als wä. ren Se. Maj. Willens große Eroberungen wieder die Türken zu wachen, entlarvet; Seine Majestät forderten nur Chocmu, und die Reya mit 162 Dörfern, einen Theil von Bosnien,,und daß Belgrad geschleift werde, so wie die Türken in dem Frieden von Passarowitz versprochen, und niemals gehalten hab'?». Dies sotl die Ursache seyn, warum Se. Majestät g,e> gen Belgrad nichts unternommen, weil cs übersiüssicz Ware 12 tausend Mann auf eine Festung zu wagen, hie man nicht behalten will. Hauptsächlich aber soll das Haus Oesterreich auf die freie Schiffahrt auf Her Donau dringen. Gray, von 2a. Dezember. Se. Maj. haben dcn Hr. v. Greifenbach öffentlichen Lehrer der Finanz — Kammeral und Poli.eywis-scm'chaft auf der hohen Schule all-hier in Rücksicht seiner Verdienste, und besonders ausgebreiteten Kenntnis« st zum Kreishauptmann in Brugg au der Mur zu ernennen geruhet. Ayn'li«, den lyten Dezember. Brieft aus/ der Moldau geben, daß der Großve ier zu Nikopel an der Donau von einem unter großer Bedeckung ausgeschikten Capidgi Ba-schi durch List überraschet, in Ketten gelegt, und nach Konstantinopel gebracht worden sey, wo er wahrscheinlich schon mit der Schnur um den Hals im Hauris eingetroffen seyn wird. Die Ursachen seines Unglücks sollten seine nicht nur an den Bascha von Skutari, sondern auch au den Kaputan Pascha gegebenen Briefe seyn, welche von diesen beyden Verrathcrn an dcn Divan eM geschickt worden find. Diese Nach« ncht braucht noch Vestattigung. Ausländische Nachrichten. Deutschland. Mergcntheim, von 9. DeZem. Hellte reiseten des Herrn Hoch - und Deutschmeisters kurfnrstl. Durchlaucht aus Ihrer hiesigen Residenzstadt nach Ellingen ab. Der gestri-ge Tag war sein höchster Geburtstag , und dieser wurde nicht mit lärmenden Cerimonien, nicht mit dem Donner der Kanonen gefeyert. Solchen Prunk liebt er nicht. Er wollte vielmehr, daß die leidende Menschheit den Tag seiner Geburt mit frohen Herzen feoern sollte, und da;u schien ihm ein Geschenk von ioo Dukaten , die er unter die Armen des hiesigen Instituts auszutheilen befahl, nicht :u groß zu seyn. — Wenn ein solcher Fürst den Seegen der Gottheit Nlcht crtzält , wcv n?ivv ihu wvhl erhalten? Zu Lüttich soll eine Universität errichtet , und die Güttr der ehemah-ligen Jesuiten dazu bcsiimmt werden. Von Mayli; aus ist der ganze Erfurter-Be-irk vom Abstinen-gc-boche, bloß mit Ausschluß des Char-freytags, bis auf Wiederruf dispen« sirt worden. Preussen. Aus dem Br<",ld«'nbttrgischett , den 6. Dez. Der Russische Legationssekretär Herr von Maltzvw zu Berlin mache Anstalten zu seiner Abreise nach Petersburg, so wie der Russische Gesandte zu Warschau ein gleiches thu» soll. Großbrittanien. London, vom 2. De;cm. Die Meinung, daß der Prinz v. Waliis ganz allein zum Regenten wahrend der Krankheit des Königs vom Par-lemente werde bestimmt werden, scheint jezt-die Oberhand zu bchal-ttn, obgleich einige unsrer öffentlichen Blätter, die nämlich von der jetzigen Ministerialpartey, behaupten, daß eine gemeinschaftliche Regenten Verwaltung, an welcher die Königin Antheil haben werde, Stattfinden müsse. Es scheint indessen am wahrscheinlichsten, daß nicht dieses letztere, sondern das erstere, von der Mehrheit der Stimmen im Parle- Mlul werde behauptet werden. Der König ist gestern von Wind, sor nach Kew transportnet worden. Seine Leibarzte begleiteten ihn, und Doktor Warren verlaßt ihn nie. Er scheint durch diese Veränderung etwas ruhiger zu senn, allein zu einer standhaften Besserung will es sich noch nicht anschicken. Portugall. Lissabon. Der stille Hof zu Lissabon ist seit dem Tode des Prinzen von Brasilien noch stiller geworden, » und fast bestandig in Betrübniß versenkt. Die verwittwete Kronprinzessin zeigt sich fortdauernd untröstlich; der jetzige Kronprinz Don Ivan, ist gleich nach Antrettuug seiner Würde, in eine Krankheit verfallen, welche das ganze Land mit Besorgnissen erfüllte; die hin ugckommene Nachricht von dem zu Madrit erfolgten traurigen Ende der Infantinn Vik, toria, und ihres Kindes, hat das Leidwesen allgemein vermehret; die Königinn von so vielen Schlagen des Schicksals gebeugt/ fiel ebenfalls in eine Krankheit, die Anfangs Novembers noch anhielt; alle diese Umstände machen Hof, Stadt, und Land niedergeschlagen, und scheinen die Regierung selbst ihres Nachdru-kes zu berauben. Der Handel nach der Ostsee ist durch das mit Rußland geschlossene Handelsbündniß sehr ermuntert worden , doch h«t der Verkehr, besonders der Russen nach Portugal!, wegen der Unsicherheit der Meere, noch nicht die Lebhaftigkeit erreicht, die in Friedenszeiten zu erwarten ist. Die Schiffart nach den Amerikanischen Pfianzörtern führt fortdauernd viele, aber wenig bcnüzte Reichthümer in bas Land. Italien. Der Erzherzog Großherzog laßt noch immer alle Kunst, und andere Denkmahler des Alterthums, welche sich in seiner Villa Medizi bey Rom befinden, nach Florenz in das doet - errichtete Musaum überführen. Ein gleiches thut dcr König von Neapel mit den Kunstwerken dcr Villa Borghese. Da Rom hiedurch Reize vcrliehrt, die bisher immer so viele Fremde und derselben Reichthümer dahin gelocket haben, und )e-wissermassen an Florenz und Neapel Nebenbuhlcrinen auch von Scite der Alterthümer erhält, so sehen es die Einwohner von Rom nicht gerne, das; jene Villen ihre Kostbarkeiten verliehren, und trösten sich nur' einigermassen mit der Sorgfalt, durch welche der Pabst beflissen ist seitt Musaum Pio - Clementtnum täglich mehr zu verherrlichen , und durch neu entdcktc Stüke :u bereichern. Rußland. Petersburg, den 18 Nov. Hofbericht. Der Fürst Potemkin hat aus d?m La« ger unterQczakow vom 2Z. vor. Mon. die Nachricht eingesandt, daß der Feind ln Qc^akow durch uMr Kanonenfeu^r dahin gebracht worden,daß e» ftlbst mit« ten am Tage uns nicht verhindert, an unsern ihm ganz nahen Werken zu arbeiten. Ein großes Kornmaga,in und verschiedeneBuden zwischen derFestunz, und der Batterie Hassan - Pascha sind verbrannt worden.' Unsere Landbatte-rien haben die feindlichen Batterien im Retranschement ganz zu Grunde gerichtet , und es wird aus solchen auf unsere Batterien schon gar nicht mehr gefelt-ert; sondern blos aus der Festung. Wlrd alle Donnerstag auf dcn Platz ^ro. 185 m dcr vou ' schen Buchhandlung ausgeben. Herzogthuln^ ^^^M Haupttabelle^. ^M Kram Uiber Trauung, Geburt, und Sterblichkeit von 5. Ienner bis Ende Oktober 1788. Gebohrcn Gestorben 5 Benanntlich , Trauungen yM5^WM^!'W^ l.^ß'ö ^ lich. ! lich jj men. i/ich. lich. ij mcn. In. der Hauptstadt Laibach - - 72 '67 161 323 248 270 515 > l ! ! ^ Im übrigen Lande - , - . - 2156 485)24718,9610,5775 56c>l!ii)76 ^ , ^ ,^l____^!>^ i ^^i!_____ ' ....... ^ ^ l ' ^ ! ' ! ^9 4879^ 6223 58?' Zusammen in dem ganzen Herzogthum "^---------^ '-------------- Kraitt -------- 2228 99)8 9933 11894 ii894l Von der vereinigt, k. k. I. Oe< , Gub. und stand. Vuchhalterey. ^,__Graz de» ic)t« Februar 1789.________________________^^