l^ro. XXIX. Laibacher Zeitung. Haag vsm 2O. Iunj. ^)hre Hochmögende deliberiren izt über die Ausdrükke, deren Ihre De-pUtirce in Wien sich gegen Se. kais. Majestät bedienen sollen. Man sucht diese Ausdrükke so zu wählen, ^aß dcr Monarch damit zufrieden seie, und die Souveraimtal der Republik nicht kompromittirt werde. . Verwichenen Donnerstag um halb 7 Uhr des Morgms rükte das lte Batt' schweizerische Garde, welkes allhier in Garnison liegt, ver-^l)en mit allen nöthigen, als Zel-^n, Feldkesseln, Wasserflaschen, Uew^rmäntel , Vaga^ewägen , ^akpferden, u. d. gl. auf der Plai-^. zusammen, um nach der Ebene ^l der Maillebahn auszumarschiren, MddMbst, so wie lezt die hol-^ndische Garde, zu kampiren, und 2" wanoeuvriren. Nachdem sie mit 8ela5emn Gewehr in Ordre de Ba-^ule anmarschirt, und in erjagte ^oene gekommen waren, wurden "tt dle Kompagnien formirt, die. nöthigen Wagen und Posten ausgestellt, das Lager nach dem entworfenen Plan aufgeschlagen, und zugleich das Piquet formirt. Dar^ auf ward der Zapfenstreich geschlagen/ und die Mannschaft begab sich in oze Zelten. In der darauf sup-poinrten Nacht ward Allarm Ze» schlagen, worauf nicht nur sogleich d lhnen den Tod zugezogen haben. Sie überlegten nicht, daß der Ballon seit 5 — 6 Monaten viel Scha« den genommen hatte, sie dachten nn nichts, als an den günstigen Wind, und da Ihnen selbst von Versailles aus Mangel an Herz-^aftigkeit zugeschrieben worden war; so eilten sie freilich, was sie konnten, den ersten guten Wind sich, zu Nuzzen zu machen, aus Furcht,, daß sie ihn versäumen möchten, und nammcn sich nicht dic Zcit zu überlegen, ob ihre Mittel auch solid genug waren, sie von dem Unglük emes schrcklichen Falls zu öcwah-ren. Kaum war ihr Ballon los, als er mtt der Geschwindigkeit eines ^lizzcs in die Höhe gieng, kaum hatte man Zeit gehabt, ihn in einer cutsczlichen Höhe wahrzunehmen, ^ls man ihn schon in 1020 Stük-" zerfahren, die Luft zertheilen, und durch dle Gesezze der Schwere ^'e Trümmer desselben, die Gondel und die Reisenden mit einer ent-»ezzlichen Geschwindigkeit herab fah-^en sah; alles dies war das Werk von 7 Minuten; man glaubt auch, W b'e qpme Phaetone schon er-Ulkt waren.^ ^^ sie von der Höhj ?l>n 2sac> Fuß auf den Erdboden kamen. Ronsiantinopel. Endlich ist auch der abgesezte Ianitscharen - Aga in seinem Vcr-weisungsorte Nodosto sirangulirt worden. Die übrigen Veränderungen im Mmisteno sind beinah« unzählig. H * H Da bei der unglüklichen Fahre der ersten Märtircr der Aerostatik viele Englander zugegen gewesen, so enthalten die Londnerzcitungen vom 22. Juni scbr umständliche '.Nachrichten von diesem unglüklichen .Vorfall, davon die Ursache der mitgenommenen Montgolsiere zugeschrieben wird, wodurch die Maschi« 'ne Feuer fieng, und die Strikte, iworan die Gondel hiellg, verbrann« tcn. An Hrn. Pilastre fand maa durch dcl^ Fall auf seinen Bauch die Brust geöffnet; beide schwammen ^in ihrem Blute, das ihnen häufig aus dem Munde gieng -^ mit zerbrochenem Rükrade und eingedrük-!ten Ribben, dic an einem durch die !Lenden giengen, und dem andern !stand das Genikbein unter den Haa-!ren am Hinterkopf heraus. Den Hrn. Romain, der noch einige Ml-Mten lebte, hörte man noch laut seufzen: O Jesu! Prag vom 20. Juni. Im Maimonat hat der gelehrte : und sehr berühmte englische Ar^t s Hr. Jakob Schmidt,, dcn hochfürst' lich fürstenbergischen Prinzen und Prinzessin, nebst mchrern Kindern vom hiesigen hohen Adel die Blattern mit dem besten Erfolg eingeimpft. Desgleichen hat der gelehrte und wegen stiner durch etliche Zo Jahre ausübenden Praxi hier und anderer Orten berühmte Arzt, Hr- Ios. Heinrich Ban er, der k. k« kleinern Residenzstadt Prag, denn des italienischen Hofspitals zu St. Karl Borrom. Phisikus, mit Zuziehung des in der Chirurgie sehr Leschikten und berühmten alten Praktizi / Hrn. Johann Keller im besagten Hospital, mit Begnchmi-gung der Herren Vorsteher, mehrmalen zc> Knaben und i8 Mägdlein in einem Tag mit dem besten Er-fola eingeimpft. Wir bemerken bei dieser Gelegen« heit, daß auch der französische Hof welcher sonst nicht die vortheilhaf-teste Vorstellung von den künstlichen Blattern gehabt/ sich gegenwärtig entschlossen/ dem Dauphin solche inoruliren zu lassen. Lsnden yom 2O. Juni. kord Gordon unterlaßt nicht bei der jezigen Gelegenheit seinen Em-pörunMeist gegen die Regierung zu zeigen; er erreget und bläset die Empörung des Volks an, und sucht dieselbe immer dahin zu bringen, daß sie in Wuth ausbricht. Man beschuldiget ihn/ daß er in den' Provinzen ebenfalls die Hand mit in dem Spiel hat, um das Volk aufzuwiegeln, und es ist wahr, das? mm in denselben beunruhigende Anzeigen eines Bolksmißvergnu-!gens wahrnimmt. Tod tenv erzeichnß. Nro- 79 nächst der bürgl.Schießstadt den i2. Juli der Gregor Prevo- nik att Zs Jahr. Nro. ic>4 auf der Vorstadt den '3* dem Jakob Bagisch sein Weib, alt 96 Jahr. Nro. 241 jm armen Haus den l3« die Gertraud Schelesnikerin alt 79 Jahr. Nro. 28 in Tirncm den 14. dem Ioh.Weßlei s. Tocht. alt 5 Jahr. Nro. 95 in Krakau den 14. dem Jakob Gokel s. Sohn alt s Jahr-Nro. 75 in Krakau der Georg Köber alt 40 Jahr. Nro. 6o in Kiethal den 15. der Agnes Skalcrin ihr Sohn alt 5 3' Nro. 29 auf der Vorstadt den n« N- N» ein Knabel alt 1 Monat. Nro. 241 im kais. Spital den 16. der Anton Roßmann alt 28 Iai'r. Nro. 6z den 16. dem Lorenz Tho- miz s. Sohn alt 1 I Iahr. Nro. 267 in der Spitalgasse den I6. dem Valentin Machgott s« Tochter alt 11 Monat. Nro. 256 hinter der Mauer den '^ die Gertraud Eggerin alt 72 3. Gedruckt in der Klemmayrischen I.Oe.Gubernial- und landschaftl. Buchdruckerei, im Gersonischen Hause kl. ia. in der Kapu« Mngasse/ wy die Zeitung alle Doimstag zu hab«n izt.