„Freihtit, W«l>l>tand, >ild»g str Allt." «r ISS Tonntag, !UV. Dezember t8E8. ^11. Jahrgang Die „Mnrbttrger Zcitun,." erschkint jeden Sonntng, Miitwoch und Kreitog. Plcise — snr Marburg: ganzjährig K fl., hnlbjiihug 3 fl., vier^liührig I fl. 5V kr; fiir Austellnng in» Haut monatlich IVkr. mit Postversendniig : j^anzjiilirig ^ sl., halbjährig 4fl., vierteljährig 2 fl. Die ciii Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltmig mit 10, k>ei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozn fiir jedesmalige Einschaltung 30 tr. Jnseraten-Stempelgebühr kommen. Zur ljlejchicht'? iie-, Tant!,. Beide Hauser des Reichs ratheS haben am 1ö. Dezember ihre Ictzle Sidunst vor Weihnachten gehalten: daS HtrrenhauS vrrtagte slch aus unbest'MMte Zeit, nachdtm cS. seinrr bisherigen Haltung rnt-sprechend, die ihm vorgklegten Geseke über die Fortcrhcbung der Steuern, über den Ausnahmezustand und über die Eliezrrwürsnisie ohne weitere Berhandlunfl angenommen. Im Abgeordneteuhause »vurde die Greuter'sche Angslegenlieit entschirden und zwar zu Gunsten der Freiheit. DaS Recht drS politischen G'gnerö achten, ist daS Höchste im Parteilcbcn. Die ^^^ersolgung. die heute dctu Gegner gilt, kann lnorgen wider unS begon' ucn w.rden —- die Geschichte der politischen Prozesse in Oesterreich hat ja Beispiele gtnust auszuweisen. In Püris erhält lilb der Glaube, daß daS entschiedene Vor^jehen d.r Türkei gegen Griechenla«»d auf Veranlassung der öfter' ichischen Regierung erfolgt sei. Gewiegte Politiker jedoch meinen, daß hini^r der Pforte Frankreich stelle. Schon lange sei die» mit d.r tür« kischen Regieiung übereingekommen, eine passende Gelegenheit zu crgrcistn. um einen Konslikt zuzuspij^en. wobei aber die sranzöslsche Rcgicrung keineSlvegS die Absicht habe, einen Krieg herbeizusühren. sondern lediglich bezwecke. die europäischen Grobmächte, die alle mehr oder ivcni.tcr bei den orientalischen Angelegenheiten interessirt seien. Partei dabei ergreifen zu lafftN und so ihr Berhältuiß dabei ersehen zu können. In Italien befürchtet man allgemein, daß die römische Kurie sich zum ziveitenmale die blutigeGenugthuung einer Hinrichtung von vier Maribaldianein gönne» werde, l^ine Bolkversamtnlung in Florenz liat an die Regierung nnd die Vertretung das Verlangen gerichtet, daß Mtchlrgelu ergriffen werden möchten, um daS Leben wenigstens dieser neuen Opfer der politischrn Rachsucht zu retteu. Der Telegraph hat auch inzwischen gemeldet, daß General Menabrea in dieser Beziehung Schritte gethau. welche einen günstigen Ersolg versprechen. AuS der Untersuchung, welche gegen die Verurtheilten geführt worden, ergibt sich, daß eS sich nicht ltm einen heimlichen Minenkrieg oder um einfachen Mord handelte. sondern daß eS politische Parteigänger waren, die im Oktober vorigen Jahres in offenem Kampfe losschlagen wollten und von einer päpstlichen Macht überfallen und umzingelt, sich mit den Waffen, die sie zu anderem Zwecke l)erl)eigeschafft und l^erade zur Hand hatten, zur Wehre setzten. 6S fielen bei dem Angriffe dcr päpstlichen Zuaven dreizehn Aufständische; zwölf »vurden verlvundet. lvährend auf der Seite der Päpstlichen Keiner getödtet und nur zivei Mann. verwundet wurden. Fürwahr, eine mehr als hinreichende Sülinc sür rille noch so schwer zu befriedigende siegreiche Gewalt! __ ________ Landwehr in Verbindung mit Bernfsfoldaten s I. Marbur,^. IS. Dezember. Bei der Bcrathung des Herrenhauses über daS Wehrgeseh hat auch Fcldzeugmeister HauSlati seine Meinung über die beste HeereSordnung ansgcsprochen und erklärt: „DaS einzig richtige System sür die Zukunft ist ein Milizsystem tult elurm kleineren oder größeren Kerne von gelror-benen Bernsssoldaten. wie eS England und Amerika bereits haben." Diese Erklärung wurde mit Beisall ausgenommen — sogar im Lager der Fortschrittspartei. Abgeseijen von der Forderung, daß im Rechtsstaat eine allgemeine Pflicht, lvie eS die Gnthcidigung des Vaterlandes ist. nie durch Mieth-linge soll erfüllt iverden — abgeseheu von dieser Fordcrnitg müssen tvir das gepriesene System vertveifen. di in Oesterreich die Gründe fehlen, die England und Amerika zur Annahme desselben bewogen — da Oester« reich ivegen seiner staatS- und volkswirthschaftlichen Zerrüttung nicht in der Lage ist. sein Heerwesen nach dem Beispiele dieser Staaten zu ordnen und neben einer BolkSwehr ein stchendeS Herr von geworbenen Berufs-foldaten zu erhalten. England kann als Insel von einem Landkriege nicht bedroht werden, hat nur feindlichti^Landungen zu fürebten und muß gegen diese vor Allem durch die Flotte geschürt werde». Darum hat England sein Augenmerk Ein Zsolteraiieild. Von Z. Temmt. (Schluß.) „Steigen Sie auS." sagte ich zu meinen Gefangenen. Die Kniee schlotterten il)M. Er tvar nicht im Stande, de» Wagen zu verlassen „Gensd'arm. Helsen Sie dem Gefangenen." Der Vensd artn hals ihm aussteigen, aber er mußte verwundert den starken, kräsligen Mann ansehen, d.r sich zitternd aus seine« Arm legte, und der. als er den Arm losließ, fast zusammenbrach. Vtciu Spiel nuißte bald gewonnen sein. Ist dem Menschen ohne moralische Krast und ohne tnoralischen Muth einmal die physische Kraft und d«r physische Muth gebrochen, so geht eS schnell ganz mit ihm zu Ende. Holm wartete schon in dem Kruge mit dem Schmuggler JoeS LubatiS aus mich. Ein Grenzkosak wartete, um mich zur Empfangnahme d.r Leiche über die Grenze zu führen. Der Gefangene hitte Beide nicht gesehen. Ich halte ihn, unter Bedeckung der GenSd'armen. sofort in ein besonderes Gemach führen lassen. Ich vernahm dann zuerst den Schmuggler. Cr »viederholte mir von Wort zu Wort. waS er zu Holm gesagt hatte. Er hatte de» „Herrn von Föhrenbach" ganz genau erkannt. Unterdeß war auch der Steuerratl) angekommen. Er war schars geritten. Föhrenbach — man kannte ihn ja nur noch unter dem Namen-liatte die Nacht vom Sonntag zum Montag in dem Städtchen nicht zugebracht. Am Tonntag Nachmittag war er da gewesen und hatte tnehrere'Geschüste besorgt, schnell, eilig. Gegen Abend war er wieder sortgeritten. Aus die Leiche kam jetzt noch Alles an. War der Ermordete wlrk lich Ulrich Bertosia. odcr Grasenberg. wie sein eigentlicher Name hieß? Ich ließ zur Grenze ausl,rechen. Der Gefangene muhte sich zu dem Ge richtSakluar und mir in meinen Wagen sej^en. Der Steuerralh solgte in seinem Wagen mit Holm. Beide mußten die Leiche retognosziren. Der GenSd'arm und der Kosak ritten vor den Wagen. Der Tag war angebrochen, und der Morgen war waim und klar. Ich H.Ute meinen Wagen zurückschlagen lassen. Der Gesungene »vor ortwährend mit dem GenSd'armen allein geivesen. Er wußte nichts von »em. waS unterdeß geschehen und ermittelt ivar. Er hatte sich zusammen« ^enomlnen. aber sein Gesicht ivar erdfahl geblieben. Er wollte sich trotzig umsehen, als der GenSd'arm ihn vorführte. Da sah er, »vie der Wage« nach der Grenze l)in gerichtet war ; da sah er den Kosaken. Der trotz verschwand auS seinem Gesichte. Er konnte nur mit Mühe in den Wagen steigen. Wir fuhren ab. Still, ohne Laut und Bewegung saß er im Wagen. Wir erreichten die Grenze und hielten an dem russischen Kordon-)ause. Ich ließ ihn zuerst aussteigen. Aus einmal fuhr er entfetzt auf; dann mußte er sich an dem Wagen festhalten, um nicht umzusinken. Er war vernichtet. Ich sah. waS ihn vernichtend getroffen hatte. Die ruffi-schen Beamten waren schon da. Sie liatten die Leiche, die mir helauS-gegeben werden sollte, mit sich. Die Keiche lag. so wie sie gefunden tvar. offen, ans einer Tragbahre, vor dem Kordonhause. Die Russen sind eben Ruffen. Der Gefangene hatte sie gesehen. daS todte Gesicht, den zerschlagenen Hirnschädel, die blutigen Kleider. „Kennen Sie die Leiche?" fra^^tc ich ihn. ES waren die ersten Worte, welche ich seit Kalwellen zu ihm gesprochen hatte. „Ja." antwortete er mit trockener, angeklebter Zunge. „Und wer ist eS?" „Ulrich Bertossa." „Und wer ist der Mörder?" Er tonnte gar nicht antworten. Ich dnrste dennoch den Moment nicht fahren lassen. „Kommen Sie mit zu der Leiche." Er schleppte sich an meiner Seite hin. „Wer ist der Mörder?" fragte ich noch einmal. Er vcrl)üllte sein Gesicht. „Sie sind eS l" sagte ich. Ich durfte eS nicht sagen, nach der Kriminalordnung. Die Gesetze haben allerlei Vorschriften, und diese war keine schlechte. Ich mußte eS dennoch sagen. WaS sind alle Buchstaben der Oesepe. gegenüber dein lebendigen Rechte deS einzelnen Falles! besonders auf die Flotte gerichtet. Wie ferner EnjsiandK «lußcre Politik eine Politik von Kciufleutcn ist. so läßt cS sich auch in Betreff deS Heer, westns durch die tilciche Anschauunj; leitcn und berechnet, daß eö in geschäftlicher Bezirbung vorlheilhafter. daS siehendc Heer, wenn man »in solches nöthig hat, durch Werbung aufzubringen. Und England bedarf eines ste!)tndtn HkereS wegen der Todfeindschaft JilandS — England bedarf de» fortwährenden Heeresdienstes zur Besetzung und Behauptung der entfernten, unermeßlich großrn Kolonien. DaS stehende Heer in Großbritanien und Irland belauft sich gegenwärtig auf einmalhundert neun und dreiß'gtaujend. jenet. ln den Kolonien auf zweimalhundert und dreizkhntaujend Mann. Die Gesammtzahl der sogenannten Milizen, (der wehrpflichtigen Staatsbürger, die nur im Fall eineS KriegrS dicnen und außer Landes iiichl verwendet werden) beträgt einmalhundert neun und zwanzigtausend. - Nordamerika wc>r vor dem Bürgerkriege nur wegen dcr Indianer gezwungen, ein kleines Heer beständig unter Waffen zu haben; dasselbe erreichtc aber gewöhnlich nicht ganz die Stärke von achtzehntausend Mann und wurde, gleich dem stehenden Heer dcr stammverwandten Engländer und in Folge der nämliel)en ErwäguugSgründe. auS geworbenen Leuten zusammengesetzt. DaS Berufsheer der Nordamerikaner zählt heute neunzisitausend Mann ; eS ist viel größer, als früher, weil die Gefahr der Ansiedler gestiegen — weil der allgemeine Rachekrieg der Indianer drängt. mel)r Kräfte aufzubicten — weit die Südstaaten, welche kaum durch die Tapferkeit dcr BcrfassungStreuen besiegt worden, noch besetzt bleiben müssen. biS überall die Bundesverfassung und das versaffungS' mäßige Recht in den rinzclnen Staaten freiwillige Anerkennung findcn. Oesterreich hat kein Irland, keine üiierseelschen Besitzungen — Oester-reich hat keinen Stamm vor der Blutrache deS. andeien zu bkschüAen, auch keines seiner Länder dnrch Waffenmacht zur verfassungsmäßigen Pflicht zurückzuführen. Oesterreich bedarf keines stehenden HeeriS — auch eines solchen nicht, welches aus geworbenen BerufSfoldaten »el'en der Landwehr gebildet wird. Lermischte Nachrichtcn> (Kampf mit Indianern.) Eine Newyorker Post meldet Folgendes über den Kampf mit den Indianern: „Am 28. November erfolgte eine entscheidende Schlacht am Dorfe dcr Cheyenne-Jndiancr c,n der nördlichen Gabel deS WtichitaflufscS. Die Letzteren verloren 103 Todte unö 53 Gtfangene. Ihr Dorf wurde zerstört und eine große Zahl Pferde und Manllhiere. auch Vorrälhe an Wosfcn und Munition erbeutet. Auf Seiten dcr Truppen der Vereinigten Staaten siel Einer und 1ö wurden verwundet. Nach Mittheilungen auS Arizone vom 12. November plündern und raubeu die Indianer in jcder Richtung. Sic hatten untcr andern einen Poftkurier nelift Bcdcckuug unweit Wicken-bürg überfallen, erstereu getödtct und sich der Poftbeutel bemächtigt, welche Briefschaften aus dem Osten und auS Kalifornien enthielten. (Englands Bauernschaft.) Unähnlich den festländischen Staaten, in welchen die ackerbauende Bevölkerung zwei Drittheile. drei Biertlieile oder gar noch mehr von der Gesammtheit ausmacht, bestvt England eine nahezu Waage haltende siädtlsche und ländliche Einwohnerschaft. Die städtische ist in jeder Beziehung l)ochentivicktlt Die ländliche ftct>t untcr einem Druck, wie er kaum noch in einem anderen Lande Enrop.^S gefunden wird. Bauern im deutschen oder französischen Sinne deS Wortes gibt eS in England nicht. Da« Grundcigenlhum ist in wenigen Händen konzentrirt; l)alb Schottland z. B. gehört zwölf Familien; der „Mein Gott, mein Gott!" rief er. die Hände ringend. Ich wollte, ich mußte mit dem Verhöre fortfal)rcn. Aber der Mensch denkt und Gott lenkt, und die Russen sind eben Russen. Der erste russische Beamte trat an mich heran. „Mein Herr, dars ich blttrn. die Leiche von mir in Cmpsang zu nehmen, und daS Protokoll darüber anfzusftzen?" „Aber, mein Herr, in diesem Augenblicke?" „Ich bedaure. mein Herr, ich habe keinen Augenblick mehr Zelt." „Es ist mir jetzt unmöglich —" „Was Ilzukn jetzt nicht möglich ist, ist später mir nicht Mötzlich. Sie nehmen jctzt die Leiche, oder Sie bekommen sie nie." Da war nichts weiter zu machen. Ich mußte nachgeben. daS Ber» hör abbrechen, die Leiche übernehmen, daS Protokoll darüber nieder, schreiben lasten. DaS Alles erforderte viele Formalitäten, nahm viele Zeit fort. Den Gefangenen hatte ich nnterdeß dnrch den GenSd'armen in das KordonhauS führen lassen. Als ich fertig war. wollte ich ihn wieder vorführen lassen. Wir mußten über die Grenze zurück. Aber ich war unvorsichtig gewesen — der Gensd arm frcilich noch mehr. Er kam mit verstörtem Gesichte auS dem Kordonhause. „Der Gefangene hat sich erdrosselt. Herr KreiSjustizrath. Ich hatte auf ein paar Minuten daS KordonhauS verlassen, und hatte ihn dcr Aufsicht der Kosaken empfohlen. Er hatte sich in einen Winket gelegt. Entkommen konnte er ihnen von da nicht. Da hlitten sie nicht auf ihn geachtet. Als ich zurückkam, war er schon ohne Leben. So war eS. Ich ließ noch sofort Wiederbelebungsversuche anstellen; sie blieben ohne Erfolg. Meine Untersuchung war zu Ende. Ich hatte nichts mehr zu thuu. und überließ nunmehr die Leiche dcS Erhanj^ten den Russen. Die Leiche dcS armen Ulrich Bertossa übcrgab ich seinem Freunde Holm. So fuhren ivir über die Grenze zurück. Aber ich hatte doch noch ettvaS zu thun — und doch nichts mehr. Der Herr von Graftnbcrg war wegcn jeneS Vor vier Jahren verüblen Mordes verdächtig geworden. Ich mußte ihn vernehmen, ich konnte nicht anders, und fuhr daher nach Kalwellen zurück. Da wurde kein Polterabend mehr. gefriert. DaS HauS lag still, wie ausgestorben da. Der Garten zeigte noch tvüste Bauer ist daher eigentlich nur Taglöhuer. Mangel an Unwissenheit binden ihn an die Scholle, auf der er arl»eitet. Zur Auswanderung entschließt er sich kaum je (einen Untertchied macht darin nur der Irlünder); und s lbst die benachbarten Grafschaften gelten ihm als ein fremde» Land. Dcr Grundherr aber, der seiner bedarf, ricbtct eS meist so ein. daß der Heuerling außerhalb de< AdelSgutS seine Hütte habe, damit nicht die Pflicht dcr Armensteuer auf daS letztere falle. Dem leiblichen Elend dieser geknechteten Klasse von Ackerbauern entspricht ihre geistige Berkom-menheit. Sie können gewöhnlich weder lesen noch schreiben. Ueber „Speck. Bier und Tabak" gehen ihre Begriffe nicht hinaus. So »veit ist es gekommen, daß in manchen Gegenden die AckerSleute — Männer. Frauen und Kinder — während der ganzen Zeit des Feldbaues als Wandertruppen umherlagern: „in einem Zustt^nde", wie ein Mitglied des Parlaments sagt, „der einige der gräulichsten Schrecken der Sklaverei in kliesem neunzehnte» Jahrhundert wieder bei uns herbeigeführt hat." Das aristokratische Interesse stemmt sich hartnäckig gegen jede Verbesserung dieser Zustände. Die Zeit wird aber bald kommen, wo das englische Volt an die Laudfrnge als die wichtigste Frage gehen muß. (Friedensboten.) Krup in Essen hat für einen Betrag von nngefähr 4 Millionen Thalern Bestellungen auf neunzöllige Kanonenrohre erhalten. Die LieferrnngSsrist reicht bis Ende 1872. Man sagt, daß Krupp zur Herstctlung dieser Geschütze einen neuen Dampfhammer bauen müsse; die Kosten desselben werden aber sehr verschieden angegeben. Die Schätzuntien schwanken zwischen 400.000 und l'/g Million Thaler. Der Preis eines Geschützrohres beträgt ungefähr 23.000 Thaler. (Ungarische Landwehr.) Sämmtliche Länder der ungarischen Krone sind in sechs LandwehrdistriktSkommanden getheilt und je unter dem Befehl eineS Honvet>obcrsten gestellt worden mit den Scheu in Pest. Bcßprim. Kaschau. Großwardein. MaroS'Basarhely und Agram. Die Kav^illerie soll in den ersten fünf Distrikten als Husaren, im sechsten als Uhlanen foimirt werden. (Vie Eisenbahnverbindung zivischen Pest und Par iS.) Hinsichtlich dieses sür den Getreide Handel so wichtigen Gegen-standes kommen wir ans BontouzS bereits besprochene, gediegene Schrift „Ungarn und die Ernährung Europas" zurück. Der Vau zweier neuer Eisenbahnlinien, heißt eS in derselben, ivird auf den Getreidehandel Un-garnS in der RichlUilg nach Westen einen mächtigen Einfluß üben. Wir meinen die Linie von Villach nach Brixen. tvelche in drei Zahre» vollendet sein Ivird und ferner den Bau einer Linie von Innsbruck nach dec Schweizer Grenze, welch' letztere im Hinblick auf ihre Bedeutung für die ivichtigsten Jnlerrsfen Oesterreichs keine weitete Verzögerung mehr erleiden darf. Der rrchtitle wohlfeile Weg vom Banat nach der Schweiz und nach Frankreich füljrt von Esseg über MohacS nach Marburg. Villach, Inns-i)ruck, Bregenz und Basel. Bezüglich dieser Linie steht nur noch die Theilstrecke JnnSbruck-Feldkirch in Frage, deren absolute Nothwendigkeit vom ökoiiomischrn und politischen Standpunkte auS von Tag zu lag osfenbarer wird. Ab von Pest wird dann die Route über Kanizsa und Marburg ge^,enüber den liestehenden TranSportdistanzen und Transport-kosten wesentliche Bortheile bieten. Die Distanz von Pest i»ach RomanS-Horn btträgt mittelst der Route über Tirol 124 Meilen, während die Route über Salzburg 140 Meilen zählt. Eine vergleichende Darstellung der Frachtgebühren von den Hauptstationen an der Theiß nach Romanshorn und zwar der bestehenden Gebühren auf der Route über Salzburg und der künstigen nach Bollendung der in Betracht genommenen neuen Linie, sei die Route über MohaeS gewählt oder jene über Pest Ofen, eigt. daß die Unterschiede dcr grachtgebühren zehn biS zivanzig Franken ür die Tonne zu zwanzig Zentnern, d. h. z'vanzig bis vierzig Kreuzer Spuren des gestrigen FesteS. Ich sra„te nach dem Hausherrn. Er sei in der Nacht verreist., hieß es. Ich ließ mich bei der grau deS Hauses melden. Sie nahm mich an, die blasse, nnjtlückliche grau. „Sie suchen meinen Mann. Er ist sort; er hat Preuße»», er hat den Kontinent Verlasien und wird in diesein Augenblicke schon eingeschifft sein. Sie würden ihn vergeblich verfolgen lassen." Sic hatte Recht. Wir waren nicht weit von der Küste der Ostsee. „Aber mein Sohn?" rief sie dann Da trat Holm herein. daS Haupt schmerzlich gebeugt. „Ulrich ist todtl" rief sie. „3a!" Ich ging still fort. Ich hatte gar nichts mehr zu thun. Auch die Frau hatte nach einiger Zeit Kalwellen verlassen. Die Unglückliche ivar dem Unglücklichen nachgereist. — Ihre Tochter hatte sie Vorher mit Holm trauen lassen. Es ivar jedoch eine sehr stille HochzeitSscier j^ewesen. ohne Polterabend. Noch EinS fragt mich der geneigte Leser: tvie der Mörder den Er-mordeten in jener Verkleidung zu der Mordstclle verlockt hatte? Äch kann die Frage Nicht beautworteu. Ich habe eine wahre Geschichte erzähtt. in ivelchcr dic Russen dic Katastrophe herbeiführten, und Wahrheit und Russen' runden ihre Geschichten nicht immer kunstgerecht novellistisch ab. Ein Dichter im.gamaschendienst. / von /. Hoffmann. In dcr Kaserne ai ssrvi zu Bologna scht. umlärmt von achtzig Wachtsoldaten. ein junger Mann in der kaiserlichen Jnfanteriemontur eineS Korporals, zurückt^ezogen in eine Fensternische. Vor einem Bret. das ihm als Tisch dient, und liest und schreibt. Die laute Ausgelassenheit seiner Umgebung stört ihn nicht. Er lebt ganz und gar in seinem Buche. in Silbtr für den gentaer betragen. Die Nergleichung der beiden Routen ergibt für die Bestimmungsorte übkr AomanShorn liinauS, je nach ihrer Lage, veränderliche Ergebniffe. Beispielshalber sei erwähnt, daß die Distanz zwischen Pest und Poris durch die Route über Tirol und die Schweiz gegenüber dcr jeht befahrnrn um zehn Meilen abgekürzt wird. Marbnrger Berichte. (Verhaftung.) Antonia W. aus St. Georgen, die wegen Berübnng eineS Diebstahls bei Frau Domhofer in Thurnisch verdächtigt und sleckbrieftlich verfolgt wurde, befindet sich bereits in Gewahrsam deS Untersuchungsgerichles. Sie wurde am Mittwoch von rinrm Wachmann der hiesigen Stadtpolizei (Johann Skert^eth) erkannt und festgenommen, als sie eben in die Apotheke gehen wollte. Die Gaunerin war nach ihrer heimlichen Entfernung von Thurnisch hier bei einem Maschinenführer als Dienftmagd eingetreten ; bei ihrer Brrhafluug trug sie eines der ge-ftohtenen Kleider am L'ibe. die übrigen hatte ße noch in einer Kiste ver-wahrt. Der Gesammtwerth dieser Gegenstände belauft sich aus 83 fl. (Einer, der sich vor dem S t r a f a n t r i t t e stärkt.) Bartholomäus Gradischnit. Sohn eines Grundbesitzers in Präpola. ein gefürchteter Rauser. sollte zu Ende des verftofsenen Monats seine Haft im Strafhause zu Marburg antreten. Um sich zu diesem schweren Gange »u stärken, begab er sich in das DorfwirthShaus. wo er mit zwci Grund» vesitzern ouS seiner Gemeinde in einen Wortivechsel gericth und schließlich mibhandelt wurde. Bei der ersten Untersuchung fand der Gerichtsarzt keine Spurcn von äußerer Getvaltthätigkeit. obgleich Gradischnik behauptete. Gcnick und Rücken seien mit Stiefeln getrUen worden. Der Mißhandelte, der sklt jenem Treigniß sein Bett nicht mehr verlassen, ist dieser Tage unter typhösen Erscheinungen gestorben, bei der Leichenschau wurden keine Spureu innerer Verletzung entdeckt. (Gestohlener Schmuck.) Der Gutsbesitzerin von Obcr Lien-dach (Eisenburg in Ungarn). Frau Helene von Almasy Teschenberg. die nach Marburg (Frohm'sches Haus in der Grazer-Borstadt) übergesiedelt, um hier den Winter zu verleben, sind Schmuckjachen im Werthe von N7 fl. gestohlen ivorden. Die Beschädigte glaubt, die Amme Anna K. — eine Winzerstochter aus der Gegend von Radkersburg — die von ihr wegen verschiedener kleiner Diebstähle entlassen worden, habe auch diese Tbat Verübt. (Aus der Gemeindestube.) Herr Karl HauSner hat snne Stelle als Mitglied der Gemeindevertretung niedergelegt und ist als Er-satzniann desselben Herr Simon Wolf einberufen worden. (Bon der Post.) DaS Handelsministerinm hat solgende Ber-ordnung erlaffen: Obwohl nach den Bestimmungen der Nricfpost' ordnung die Postanstalt für Wertheinschlüsse in Briespostscndungen keine Hastung übernimmt, kommen doch noch immer Fälle vor. daß in gewöhir-lichen oder rekommandirten Briefen mehr oder mitlder bedeutende Geldbeträge versandt werden. Die PostVerwaltung ist bet Berlustsällin in der unangenehmen Lage, die vermeintlichen Ansprüche der Versender nicht befriedijjen, ja meistens nicht einmal den Umstand, ob ein Postbediensteter und welcher an dem Verluste Schuld trägt, feststellen zu können. Letzteres gilt insbesondere von unrekommandirten Briefen, bei »velchen sich selbst die postamtliche Ausgabe und die unterbliebene Zustellung s,lten nach-weifen läßt. Im Interesse de» Pnbliknms. tme der Postanstalt wird dah»r vor dem Einschließen von Geld in Briefpostsendungen auf das Dringlichste uitd Nachdrücklichste abgerath?» und darauf aufmersam gemacht, daß zur Versendung von Geld auf diesem Wege gegenwärtig um so weniger Grund vorhanden ist. als in jüngster Zeit das Porto für Geld- im Byron. Der „Mansred" liegt vor ihm aufgeschlagen, und die Slelle. die er mit rascher schlagenden Pulsen jetzt in deutsche Form bringt, muß wie ein Stück aus ftiner eigene» Seele sein, so strahlt sein dunklrS Auge auf sie Niedlr. Hingeriffen von Byrons ergreifenden Gedanken, vergißt sich der so Stillglückltche: er liest sich die Stelle laut vor. Die nächsten Lärmer horchen, das Lauschen verbreitet sich von Mann zu Manu weiter über die große Kasernenstube. Da schweigt plöj^lich der Lesende, er ist am Endeund hat die Stille um ihn so wenig wahrgenommen, als vorher das Toben. Aber jetzt nmfluthen iljn desto peinigender die rohen Witze der nur in kindischem Recken dahinlebenden Kameraden. Wenn das Herz an solche Fußtritte der bemitleidenSwerthen Einfalt sich gewöhnen könnte, lo hätte das diefts jungen ManneS längst zu völliger Unempfindlichkeit verhärtet sein müflen, so oft ward eS getreten. Ein herber Zug geht wie ein Schlagschatten über sein männlich edleS Antlitz, die Brauen und die Lippen ziehen sich zusammen --- die Blicke klammern sich an die BerS-zeilen des englischen Dichters an. und wie die Feder weiter schreibt. waS der sinnende Getst ihr diktirt. klärt sich daS Auge, schivcllt der Mund wie zu freundlichem Wort, und wieder lebt ganz und gar im hohen Himmel unsterblicher Geister der arme Korporal vor seinem Bret in der Fensternische der Kaserne «i »orsi zu Bologna. Hat ,S Niemand gesehen, außer den Wachtsoldaten. tvie hier ein Genius IM Staube nach Erhebnng rang? — Ja. es ist nicht unbemerkt geblieben. Denn der Mann im Dienst schivaug sich zum dramatischen Dichter aus; ein großes vaterländisches Trauerspiel „Friedrich der Schöne" beschritt s0t'.ar die Bühne und riß zum rauschendsten Beifall hin. Der Beifall verrauschte, und ver Dichter putzte nach wie vor sein Gewehr und tlopste seine Montur auS, wichste seine Schuhe und stülpte denselben Tschako auf sein gedankenreiches Haupt, der Hunderttausende gewöhnlicher Köpfe drückt. Weil aber der Ertrag jeneS Trauerspiels vom Dichter zu einem Benefizinm de» Znvalidenfonds bestimmt worden war. so erhob der Wiener HoskriegSrath denselben zum Kadetten. Dadurch wurden frei' lich für den Leib die Waffen ein wenig leichter» aber die Montur drückte den Geist so schwer wie zuvor. Ein namhafter Schriftsteller trat ihm nahe und erschrak hier vor dem briefe bedeutend ermäßigt wurde. Geldbeträge bis sl. 50 aber im Wege postl'Mtlicher Anweisung unter voller Hastung der Postanstalt gegen die geringe Gebühr vou zehil Neukreuzern nach allen Orten dcS Inlandes ohne Unterschied der Entfernung versandt werden können, lvobei es dem Versender auch noch freisteht, die Anweisun,^ zu beliebigen schriftlichen Mittheilungen zu benützen. (Gegen di e R i n d erp e st.) Um die Einschleppung der Rinderpest. welche in Ungarn bedenkliche Fortschritte macht, zu verhüten, ist von der Statthalterei auch für den Marbnrger Bahnhof die Aufstellung einer Bcschaukommifsion angeordnet worden; dieselbe besteht auS einem politischen Beamten und -aus einem Thierarzte und hat nach den gesetzlichen Bestimmnngtn die Aufgabe: 1. bei Bi ehtranSporten die Zahl der Thiere — Borstenvieh nnd Pferde ausgenommen — mit den Angaben der Pässe zu vergleichen, 2. den Gesundheitszustand deS VieheS zu untersuchen und den Befund in den Viehpässen zu verzeichnen. 3. Verkäufe auf dieser Station oder sonstige Abgänge in den Pässen anzumerken und sür die verkauften Thiere Gesnndheitsscheine nuSzustellen, ivelche von dem Käufer desselben gleich bei dem Eintreffen in seinem Wohnorte dem OrtSvor-stände vorzuwtlsen sind. 4. Rohrstoffe von diesen Thieren im getrockneten oder frischen Zustande mit Ausnahme von Wolle, ivelche nachweislich vorher einer FabritSwäsche unterzogen ivorden ist. sowie ö. Heu, Grumet und Stroh hinsichtlich ihres Zustande» zu pri'lfen. (Bon der Straße.) Am Freitag, „egen 4 Uhr Nachmittag, fuhr Herr Franz Schönivetter von Chrenhansen durch die Vrazer-Borstadt. Als er in die Näl)e de» GasthosrS zur Stadt Wien gekommen, war eben eine Strecke deS Kanals eingesunken und da Herr Schönwetter zu rasch fuhr, um eiiien lvarnenden Zuruf noch beachten zu können, so stürzte sein Pferd in die Vertiefung. Der linke Fuß deS Herrn Schönwetter wurde arg zerschunden. Wenn der Verletzte bei diefer Gelegenheit Arm und Beine gebrochen, lver hätte die gebührende und beträchtliche Ent-schädigung zahlen müssen? Offenbar jene Herren, welche diesen Kanal gebaut» an der cingefallentu Äelle zeigte sich», daß derselbe nur mit Sand und nicht auch mit einer Platte bedeckt »vordcn. WaS hat seiner-zeit Herr Ingenieur Franz Rödling in Betreff dcS fraglichen Kanal-baueS behauptet? (Vortrag über Lessing.) Der ziveite Vortrag deS Herrn Dr. Grün über ..Lesiing" hatte Rathan oe» Weisen zum Gegenstande und Wae von einhundert drei Zuhörern besucht. Der Redner hatte diesmal seinen Standort in der Mitte de» Saales geivählt und ivar der Vortrag auch ivirksamer. als der erste, da «S den Theilnehmern leichter lvar, die Worte des Sprechers zu verstehen. (VerbrauchSvereilt.) Heute Nachmittag 3 Uhr lvird im Gasthose zum Erzherzog Johann eine allgemeine Versammlung abgehalten; Gegenstand der Verhandlung ist der Beitritt zum VerbrauchSVerein. (M änne rg es a n gverei n.) Die Liedertafel, welche am nächsten Dienstag hätte stattfinden sollen, ist lvcgen der Oper: „Die Großherjogin von Gerolstein", die an diesem Abende zur Aufführung kommt, auf den Mittivoch verlegt tvorden. Letzte Pvst. Da» Abgeordnetenhaus wird stch am IS. ISnner wieder Versammeln. Der Voftvertrag zwischen Oesterreich, Ungarn und Gerbie» wird am l. Mai lS69 ins Leben treten. i0«er Sascha ist zum Oberbefehlshaber des türkischen Heeres ernannt worden. InNavarra hat «an eine Varlistische Berschwvrnng entdeckt Anblick eine» solchen Talente» in solcher äußerlichen Niedrigkeit. Er sab den nagenden Kummer deS rastloS strebenden ManneS. verlassen und ver-! geffen. verkannt und verspottet zu sein mit allem Betvußtsein deS Werthes einer göttlichen Begabung — aber ihm helfen, ihn auS der Montur > erretten. daS konnte auch er nicht. Trotz alle» redlichen Schaffens dem Volk und Vaterland. daS man im Herzen trägt, unbekannt bleiben, verbittert daS Herz und richtet den Strahl des ZorulS gegen die nächste l Umgebung. Wir lernen den Dichter kenne». »Venn wir unS von ihm ' selbst „Ausschluß" über sein verschloffeneS Wesen geben laffeii. ' „Ihr nennt mich kalt. Ich bin eS. ja. und kalt Wie Gletschereis, an dem umsonst der Strohl ! Der Sonne übt die schmelzende Gewalt. . Die Laub und Blütden sich erschafft im Thal. I Und ungesellig -- ja. ich bin eS gleich Dem Aar. der. horstend in dem Steingrklüft. i Nicht wohnen mag im niedrigen Gesträueh > Und finster, einsam nur die Luft durchschifft. ' Und bin ich so, so bin ich eS mit Recht. ^ Denn ihr seid ivie die Wüste, aber kühl; Mißkennend, waS in mir ist lvahr und echt, l Habt ihr gehöhnt, mißhandelt mein Gefühl. ^ Ihr habt die Blüthe meiner Brust zerstört , Und Dornen mir ins öde. Herz gesät. Zu arger Wallung mir das Blut empört ^ Und Wolken mir in'S Angesicht gewellt. l Drum laßt mich kalt und ungesellig sein! k WaS frommt'S, mit euch zu leben im Verkehi? » Ich habe nichts mit eurer Art gemcitt. ) Ich bin für euch, ihr seid sür mich zu leer!" Und man laS da» Gedicht und lächelte, denn e» ist ja doch ganz außer-^ ordentlich lächerlich, „als Korporal — ein Dichter" sein zu tvolleu. l (Schluß folgt.) Geschiiftsberichte. Marburg. 19. Dezemb. tWochenmarktSbericht.) Weizen fl. 4.40, Korn fl. S.lü. Gerste fl. 0.—, Hafer fl 1.95, Knkurutz fl. 2.85, Heiden sl. 2.35, Hirsebrei« fl. 4.20, Erdäpfel fl. 0.9V pr. Mepen. Rindfleisch 26 kr., Kalbfleisch 29 kr.. Schwein-fleisch lung 28 tr. vr. Pfund. Holz, hart 36" fl. 0.—, 18" fl. 5.55, detto weich üv" fl. 6.—, IL" fl. H.6V pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. V.60, weich fl. N.50 pr. Netzen. Heu fl. 1.20, Stroh, Lager^ s!. 1.10, Streu- fl. 0.70 pr. Lentiier. Pettau. 19. Dezemb. (Wochenmarkttbericht.) Weizen fl. 4.20, .^orn fl S.—, Gerste fl. 0.-, Hafer fl. 1.70, Kuturntz fl. 2.70, Heiden fl. 2.6V, Hirsebrei» fl. 4.2S, Erdäpfel fl. 1.— pr. Metzen. Rindfleisch ohne Zmvage 25, Kalbfleisch ohne öuwage 26, Schweinfleisch jung 25 tr. pr. Pf. Holz 36" Hort fl. 11.—, detto weich fl. 7.— pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.90, detto weich fl. 0.70 pr. Mehen. Heu fl. I.—. Stroh Lager- fl. 0.90, Streu- fl. 0.70 pr. Centner. Verstorbene in Marburg. Am 3. Dez.: Anna Lackner, Bahnarbeiterstochter, 4 Mon. alt, an Lungenlähmung. — Am 10.: Juliana Mercha, Schlosserstochter, 4 I. alt, an Schärlach. — Am 18.: Frau Maria Huberger, KaufmannSgattin, 33 I. alt, an Lungentuberkulose. — Am lß.: Maria Rnmpold, SchuhmacherStochter, 5 Mon. alt, an Auszehrung. — Am 17.: Anna Pelkhofer, AmtSdienerSwitwe, 60 I. alt, an Hydrops. — Am 18.: Barbara Afovitsch, GrundbefitzerSgattin, 81 I. alt, an Peritonitis. Kundmachung. Wegen dem ganzjährigen RechnungS - Abschlüsse der Sparkasse in Marburg bleibt daS Amt vom 1. bis 15. Jänner 18K9 für die Parteien geschlossen. Marburg am 19. Dezember 1868. In ltsr ^avutalctur- ck !>loä«W»»ron>Lan6lunx cko» ^uUu» Ksittsr, „2UM veisssn Lsrroox^asss IVr. 130 Ln6st «in giin-lioksr »»mnatliokor uvtsr ävm LinIrauLLprvisv Iv8bo8onäsrs virä »uf äas roivklialties von luod, Velours, kook-, u. IIo80v»toSsn, Vmdi^nsstüokoro, 3d»H?1» uvä LloiäerstoKsn »ukwsrlegam xom»o1»t. (74L ^llen unseren ?. verehrten Freunden und Bekannten, von denen wir unS in Folge unserer schnellen Abreise persönlich nicht verabschieden konnten, sagen wir hiemit ein heimliches Lebewohl und empfehlen «nS Ihrer frenndlichen Erinnerung. Marburg am 20. Dezember 1368. 791 k.k. Hauptmann. cker IV^iever Oentnvr mit 3 L. ÜO kr. ist su Kaden d«i In M»rd«rx. Eintracht, Freundschaft, NU Fröhlichkeit. Mittwoch he« 23. Dezember 1868, um 8 Uhr Abend», i« Kartinß Repaurattons'Lokalttäten: Erjits Mitglieder-Krüychev des Marburg« Minnergesangvereine». Erst« Ahthtilui: 1. Bundeslied, Chor von Lenz. 4. Soloquartett. 2. Paaenlied, Thor von Engelsberg. 5. Das Steirerland, Chor von Schmölzer. S. Lied. Zweit» AttheU«»i: Bon der Wiege bis zum Grabe. LiedercycluS mit verbindender Deckamation. Dichtung von Heinrich Stein, komponirt von B. E. Nepler. VeitrittSerklärsngen werden in den Geschäftslokalen der Herren Eduard Janschitz Anton Hohl und Josef KokMinegg und Abends an der Kaffe entgegengenommen. — Die k. T. unterstützenden Mitalieder wollen gefälligst an der Kasse die Jahresk.,rten vortveisen. — EintrittSgebühr fiir Nichtmitglieder 50 kr. pr. Person. W» 16.Jänner und l^bruar 1869 finden Tanzkvänzchen statt, zu welchen nur uumßß^ende Mitglieder M«tt haben. ^ (788 Die Aroß-Kalli)5lltr Zlampsmühle empLelilt ikre aus 6«« besten Oereslien erseugsten Ilkkl» ?r0lZuktv 2ur xeneixten .^dnadme. ^783 Ml«ÄerI»K« W^. tviuLt, mittvILeiu uuä orämär, äio fviusteu Lorten VI»OG, vvkteu Vtuüoovksot z-um Bieren ävr (>kri8t' bäume unä eine reielie ^usvatll von kmpüeklt 2ur Mtixev 772) (!0v6itor vis-a»vi8 6vm Hotel Äodr. H^-Alecleu 80 nn- uuä k'eiertax varme Die reuommirtestvu >»Ilä IItI>w»80llll»«U von A. AS dis ti. AH, 7.U 1?I^ejI»unodtizso>oI»ouleon beLtenZ xveiKuet, 80vie »Us nnAor» Ron-»truictionen tiir Familien uii«i (?e^vrl)3lvutv emptiedlt 2u I)iIl!K3teu I^ alirilkpreigeu äie RnuuinoturWNnron L»nüluvx äes 765 rur Lnade, >m Alr 8. Vvlkmsmi'ii pIl0t«Ki'spliiijek«i' Salon in Marburg (Bichls Zarten) ist von NUN an geöffnet und eS finden die Ausnahmen ununterbrochen von V Uhr Früh bis S Uhr NachlnittagS statt. (ö48 Nr kMtt. wlä lillÄsUsilä« ist bei Gefertigtem stets frischer «nd echter von ausgezeichneter Güte, daS Fläschchen zii 60 kr. zu haben. Da nun wohl bei jedem nur halbwegs Gebildete» die Kenntniß vorausgesetzt werden darf, daß nur der echte und unverfSscht, Malzextrakt, wie solcher ohne allen weiteren Ansatz aus dem Gerstenmalze gewonnen wird, seinem heilsamen Zwecke vollkommen entspricht, so halte ich jede gegenwärtig übliche marktschreierfche nnd weiter nichts ali» spekulationSsiichtige Anpreisung oder sonstige Verkünstelung meines obgenannten Fabrikates für überfliißig und beschränke mich nur auf die höfliche Bemerkuug, daß über die Borzüglichkeit meines Malzextraktes Zeugnisse von anerkannt komp etenten medi zinischen Antoritäten Wiens bei mir Eingesehen werden können. 691 Braumeister in Marburg. WM' Billigst- «nd zweckmäßigste 'MW (7«s Wkihmchts- ».Ntnjllhrgeslhenke! Ellen glatte, fayonuirte nnd gednickte englische 8ol>»f«»oll, I-llStre, Hokaii» unö KlviiisiHloik, neueste DessinS, lvelche früher K0kr., 70 kr., S0kr. bis fl. 1 pr. Elle gekostet, verkaufe« jetzt zn AO kr., AK kr., 4O kr. nnd kr. pr. Elle .soset 8elire)^ «k Tegetthoffstraße. Marburg. Da »vir nur durch Znfall zu dieser änserft preiswürdigen Partie kamen, so erlauben wir uuS zu bemerken, daß daS geehrte Publikum sich von der Wahrheit deS Obgesagteu überzeugen wolle. WWMWWWWWVUWW^ W Das berühmtee orientalische ^ ZWaffee de0 Dr. Walker i« Mist ein sicheres, schmerzstillendes, beruhigeudes und stärke ndeSM WHeilmittel für Gicht. Rheuma, Krämpfe, Rerveuleiden, Schwäche ic. ^ M Die Wirkung zeigt sich schon bei Gebrauch des ersten FlaconS. Anwen-M Adung äußerlich. Preis sammt GebrauchS Anweisung 1 fl. 20 kr. (7^^^ M Depot bei V'. in Marburg. ^ Vra^ KSflachrr Cistubahii- «iid Arrgbau-Vrstllschast. Die Marburger KohleN'VerschletK'Agentie empfiehlt zur geneigten Abnahme: Köflacher Stückkohle . . . pr. ZollZentner 35 kr. Lankovitzer Stückkohle . . pr. Zoll Zentner 40 kr. Studenitzer Tchmiedekohie pr Zoll Zentner 42 kr al> Magazin Grazervorstadt. Die Zustellung ins HauS wird billigst besorgt. Marburg, im September 1868. (540 Alois QuandejI. Im Magazin unter dem Bahnhof find am Lagtt: (7S4 Alle Gattungen Bretter von Fichten- und Lärcheitholz. UngeschwemmteS trockenes Buchen-, Föhren- u. Kichtenscheiterholz. BriquetteS, Schmied- n. Heizsteinkohle von Füiifkirchen in Ungar». Stück-, Würfel-, Gries- und Glanzsteinkohle aus Krain. Lankowitzer Stücksteinkohle von Herrn R. v. Horstig in Schastoß. Buchen- und Fichten-Holzkohle auS Kärnten. Die Zustellung wird prompt besorgt. Es empfiehlt sich zu geneigten Aufträgen I'Iseliv sind zu jeder Stunde zu haben bei C. Purghardt, Grazervorstadt Nr. 23 Eisenbahn-Fahrordnung für Marburg. Nach Wien: Nach Trieft: Tldfahrt: 6 Uhr 2k> Min Krith. Abfahrt: 8 Uhr 14 Min. Krüh. 7 Uhr v Min Abends. 8 Uhr 48 Min. Abends. Stach Billach: Abfahrt: 9 Uhr Krüh. Die Eilzüge verkehren täglich zwischen Wien und Trieft. Nach Wien: Nach Trieft: Abfahrt: 2 Uhr 46 Min. Mittag». Abfahrt: 1 Uhr KZ Min. Mittags. Mittwoch den 23. und Donnersttijz den 24. Dezember tverden die bereits angezeigten Gattungen Fische, soivie auch Forellen am hiesigen Platze dM geehrten Publikum zum Kaufe anneboten und bittet um recht zahlreiche Abnahme kr»»» AoI»A»VGttvr. L«rant»ortltcher Nedatteur: Kranz Wte»thaler. A. R. St. G. Druck und Verlag von Eduard Janschttz in Marburg. L«rant»ortltcher Nedatteur: Kranz Wte»thaler. A. R. St. G. Druck und Verlag von Eduard Janschttz in Marburg.