Arheološki vestnik (Arh. vest.) 47, 1996, str. 257-265 257 Einige Beispiele der spatlatenezeitlichen Siedlungen in Nordkroatien und ihre Beziehung zu den Zentren der friihen Romanisation Nives MAJNARIČ-PANDŽIČ Izvleček Na severnem Hrvaškem so po drugi svetovni vojni raziskovali na večjem številu poznolatenskih naselij. Deloma so bila to načrtna, bolj pogosto in na mnogo večjih površinah pa zaščitna izkopavanja. Rezultati teh raziskovanj do zdaj niso bili niti obdelani niti objavljeni. Izšla so samo kratka poročila. Prav zdaj poteka obdelava nekaterih od teh poznolatenskih naselij (Orolik, Privlaka. Stari Mikanovei, Osijek). katere rezultat bo predvidoma sinteza v obliki monografije. V predavanju so bili zelo na kratko predstavljeni temeljni podatki o raziskovanih naseljih, o vprašanjih, ki so se pri tem pojavila, zlasti glede na posebni način utrjevanja, in začetni rezultati obdelave keramičnih vrst. Abstract A large number of late La Tene settlements have been investigated in northern Croatia after World War II. Some have been systematically excavated, but more commonly (and with considerably greater surface areas) the sites have been subject to rescue excavation. The results of such research have neither been studied nor published to date, other than in the form of brief reports. Some of these late La Tene settlements (Orolik, Privlaka, Stari Mikanovei, and Osijek) are currently being analyzed, which should result in a synthetic work in the form of a monograph. This article presents a summary of the basic information about the investigated sites, and discusses various problems resulting from these researches, particularly in terms of the specific manner of fortification of these settlements, as well as the first results of the classification of pottery types. Uber spatlatenezeitliehe befestigte Siedlungen in Sudpannonien wurde bereits im Jahre 1970 bei dem Prager Symposium uber keltische Oppida referiert (Dimitrijevie D. 1971; Tbdorovič 1971). Damals wurden allerdings nur allgemeine Anga-ben vorgestellt, etwas Niiheres konnte einzig tiber die Gradina im Ort Stari Slankamen gesagt wer-den, an deren FuB in der Antike frAsAcumincum entstanden sein soli, sowie tiber die Gomolava an der Save in Siidsyrmien. Seil jener Zeil wurden die systematischen Ausgrabungen auf der Gomolava fortgesetzt, so daB gerade diese Sied-lung, die in regelmaBigen groBangeleglen For-schungsarbeiten im Laufc von etwa 20 Jaliren untersucht wurde, in der Literatur am vollstiin-digsten bearbeitel wurde (Jovanovič H. und M. 19KK; Dautova RuSevljan, Brukner 1992). Spailatene/.eitliehe Siedlungen besehrankten sieh ortlieh selbstverslitndlieh nielit nurauf Syrmien, sondern reichten iiber Ostslawonien bis nach Mittelslawonien hinein - bis in die Niilie der Stadt Slavonski Brod (Abb. /). (Die Siedlungen im Nordwesten Kroatiens, wovon uns Vladimir Sokol die auf dem Kuzelin dargestellt hat, sind zur westkeltischen Gruppe zu zahlen, wahrend die ostliche Gruppe, fiir den Augenbliek zumindest, nur bis in die Region von Slavonski Brod zu rei-chen scheint.) Die in Slawonien liegenden und bislang in groBerem oder geringerem Umfang erforschten Siedlungen befanden sieli meistens aul Anhohen an den Fliissen Drau, Bosut und Save, hatten alsoeine strategischgiinstige I.age und waren mit llilfe des fur Pannonien typischen Fortifi-kationssystems von Erdwiillen und breiten Was-sergriiben befestigt. Bis jetzt wurde in den als Gradina bezeiehneten Ringwallen in Orolik und Privlaka am Bosut, beide in der Niihe der Stadt Vinkovci, geforseht, woriiber aueh kleinere Be- Abb. I: Die Verbreitung der spatlatenezeitlichen Siedlun-gen in Ostslawonien und Syrmien: 1 Osijek (Mursa); 2 Sarvaš - Gradac; 3 Dalj; 4 Vukovar - Lijeva bara; 5 Sotin (Carnacum); 6 Vinkovci (Cibalae) - Dirov brijeg; 7 Privlaka - Gradina; 8 Slakovci - Gradina; 9 Orolik - Gradina; 10 Šid - Gradina na Bosutu; 11 Donja Bebrina - Paljevine; 12 Hrtkovci - Gomolava; 13 Stari Mikanovci - Gradina. SI. 1: Razprostranjenost poznolatenskih naselij v vzhodni Slavoniji in Sremu. richte publiziert wurden, sowie auf der Gradina in Stari Mikanovci und an dcr Stelle Dirov brijeg in Vinkovci selbst (Majnarič-Pandžič 1969; 1981; 1984; Vire 1979; Dimitrijevič S. 1979). Die um-fangreichsten Forschungsarbeiten wurden aller-dings in Osijek durchgefiihrt - ini Stadtteil Donji grad (Unterstadt) im Viertel Pristanište (FluG-hafen) am reehten Drauufer (Bulat 1977, 17 ff.; ders. 1989, 11; Lukič 1989, 53-55). In meinen heutigen Ausfiihrungen will ich ei-nige der ncuesten Ergebnisse der arehaologisehen Schutzgrabungen an der Stelle des neuen Kran-kenhauses in Osijek schildern, vornehmlich bei den Gebiiuden der gynakologischcn und chirur-gisehen Abteilungen, dann werde ich die For-schungsergebnisse im Zusammenhang mit der befestigten Siedlung im Dorf Privlaka mit beson-derer Beriicksichtigung der spezifisehen Art der Befestigung bei einigen spatlatenezeitlichen Sied-lungen in Slawonien vorstellen. AuBer Privlaka will ich auch die Ortc Stari Mikanovci - mit iden-tisehen Befestigungsanlagen1 - sowie Orolik er-wahnen und in Verbindung mit dem letzteren eine summarisehe Darstellung von Keramiktypen aus der slawonischcn Spatlatenczeit geben, die auch liir die anderen Siedlungen in Ostslawonien ty- Abb 2: Osijek - Donji grad, Opča bolnica (Das allgemeine Krankenhaus). Spatlatenezeitlicher Topferofen. SI. 2: Osijek - Donji grad, Opča bolnica. Poznolatcnska lončarska peč. pisch sind; allerdings wurde ein Vergleich mit der neulich vorgetragenen typologisch-chronologischcn sowie statistisehen Klassifizierung der Keramik von Gomolava noch nicht durchgefiihrt.2 OSIJEK Die latenezeitlichen Funde am reehten Drauufer im Stadtteil Donji grad in Osijek sind seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts bekannt. Sie sind in der Niihe, aber auch im Areal der spateren Rdmersiedlung Mursa zu linden (Bulat 1977, 17 ff.; Pinterovič 1978, 18 ff.). Osijek wurde als wich-tiges und Iruhes keltisehes Zentruni bereits vor mehreren Jahrzehnten arehaologiseh priisentiert, und zwar dutch die GrSber im Stadtteil Zeleno polje (die friihere Be/.eichnung lautete "Ciglana 1 Majnarič-Pandžič ll)S4. Die Schutzgrabungen im Ritigwall (irudina im Doric Stari Mikanovci hat Ivana Iskra-JanoSič durchgefiihrt; ich danke ihr liir die Moglichkcit, ihre unpubli/ierte Ausgrahungsdokumcntation studicrcn /u konncn. Die 'lypenklassilizierung und die statistische Bcarbeitung der Keramik aus Orolik und aus den andcrcn hier erwiihnlcn spStlatčnezeitlichen Siedlungen bcrcitcn wir fiir die Monographic iiber die slawonischcn vorromischcn Ansicdlungcn vor. u Donjem gradu" - Ziegelei in der Unterstadt), wodureh die Besiedlung dieses Gebiets in der Spatphase der friihen und in der mittleren Latenezeit dokumentiert wird (Spajič 1954; 1956; 1962; Todorovič 1968, Taf. 12-24; ders. 1974,162; Majnarič-Pandžič 1970,38 f.; Božič 1981,317; Guštin 1984, 353 f.). Uber Wohnstatten aus dieser Zeit gibt es allerdings keine Angaben. Die spatlatenezeitliehe Siedlung erstreckte sich am Drauufer entlang, von der Fundstatte Stara carinarnica (alte Zollwache) im Westen bis zur Fundstatte Stara kožara (alte Gerberei) im Osten. Das wahrscheinlich befestigte Zentrum dieses besiedelten Streifens ist auf dem hochsten Plateau der Gegend an der gunstigsten Stelle zur Uberquerung der Drau auf dem Weg in die Baranja anzunehmen. Allgemein kann gesagt werden, daB die spatlatenezeitliehe Siedlung auf einer sichtbaren Anhohe, besser gesagt an der hochstgelegenen Stelle von Osijek lag (Bulat 1977, 11-13). Die Orte, an denen in der Spatlatenezeit Keramik erzeugt wurde, sind im Rahmen der genann-ten neueren Forschungsarbeiten in den Jahren 1982 bis 1986 entdeckt worden, als neben den typischen Kleinfunden insgesamt mehr als 20 Topferofen gefunden wurden (Abb. 2). Zwischen den beiden Weltkriegen, in den dreiBiger Jahren, wurde etwas westlich von dem Gebiet, wo sich die keramischen Ofen befanden, auch eine Ei-senhiitte aus derselbcn Zeit entdeckt; leider ist dieser Fund nicht einwandfrei dokumentiert.3 Eine regelmaBig angeordnete Reihe von 6 Ofen liings der heutigen Hadrijan-StraBe zeugt von einem planmaBig konzipierten Handwerksviertel.4 Die Dokumentation tiber diese Funde wird in deni Regionalni zavod za zaštitu spomenika kulture (Regionalamt fiir Denkmalschutz) in Osijek auf-bewahrt und ist noch nicht veroffentlicht worden.5 AuBer den Ofen wurde auch eine groBere An-zahl von Abfallgruben gefunden, die sehr reich an spatlatenezeitlicher Keramik sind (graue, iibliche grobere und kammstrichverzierte Keramik, graphitiert, weiB-ocker bemalt oder mit dunk-leren einpolierten Motiven verziert). Neben ei-nigen Ofen wurden Deponien von beschadigtcr oder weggeworfener Keramik gefunden; iiberhaupt war die ganze Schicht reich an Funden. Etwas siid-licher von diesem Gebiet wurde vor dem Zwei-ten Weltkrieg ein Brandgrab aus der Latenezeit gefunden. Leider wurden diese Forschungen nicht weitergefiihrt.6 Ganz allgemein kann gesagt werden, daB die Dichte der Siedlungsfunde abnimmt, je weiter man in Richtung Siiden geht, so daB an einigen Stellen das Ende der Siedlung festgestellt werden kann. Die Keramik von Osijek ist zwar noch nicht bearbeitet, aber es ist bereits klar, daB sie mit den Typen aus der benachbarten beriihm-ten befestigten Siedlung in Sarvaš am Drauufer, sowie mit den spatlatenezeitlichen Funden aus dem am hohen reehten Donauufer liegenden Dalj7 und in den Hauptziigen auch mit den Funden aus Vukovar an der Fundstelle Lijeva bara in engste Verbindung gebracht werden kann.8 VINKOVCI Auch hier wurde eine weite Ausdehnung des besiedelten Latenegebiets festgestellt: von Novo selo im Westen bis Ervenica im Osten, also in einer Lange von 3500 m. Wir wissen selbstverstandlich nicht, ob die Fundstellen kontinuierlich mitein-ander verbunden waren (Dimitrijevie S. 1979, 144, Abb. 4). Neben den spiirlichen mittellatenezeit-lichen Funden (aus der jiingeren Phase der Mittellatenezeit) wurde zahlreiche spatlatenezeitliehe Keramik gesammelt, gerade von der Anhohe, die offensichtlich befestigt war, also vom sog. Dirov brijeg am Nordufer des Bosut entlang (Majnarič-Pandžič 1970, 66-67). Im Gebiet des spiiteren antiken Cibalae wurden zwei der iilte-sten von den ansonst zahlreichen Topferofen in Vinkovci gefunden, beide mit Keramik in stark ausgepragter spatlatenezeitlicher Tradition. Sie sind in dieerste 1 lalfte des 1. Jhs. n. Chr. zu datieren, als sich hier eine militarisehe romisehe Besatzung befand; die starke lokale latčnezeitliche Hand-werkstradition wird fortgesetzt, speziell in der Her-stellung von Keramik und Werkzeugen aus Ei-sen. Wie in Mursa, wo ein romisehes Militiirlager 1 Uber die unsystcmatischen und nichtfachm&nnischcn Ausgrabungen von Radoslav Franjetič besteht ein schriftlicher Bcrieht im Museum von Slawonien in Osijek. 4 Die Angabe verdanke ieh Zvonimir Bojčič, dem Leiter des Regionalamtes fiir Denkmalpflege in Osijek. * Die Dokumentation wird in der in Anin. 2 angefiihrten Monographic veroffentlichi werden. 6 Miindliche Angabe des kollegen Bulat. 7 Schmidt 1945, 184; Šimič I98(>; 1986a; Hoffiller 1938. Latčnezcitfunde gab es auf der Daljska planina, am Banjkas und am Kraljcvac. Diese l unde befinden sich unveroffentlicht in den Museen in Osijek und Zagreb. H Die Ausgrabungen an der Fundst&ttc Lijeva bara wurden in den Jahren 1951-1953 durchgefuhrt; das Material liegt unveroffentlicht im Architologischcn Museum in Zagreb. Vinski 1959, 101-102; Demo 1996, 28-33, 92, Abb. 57. im Bereich einer spatlatenezeitlichen Siedlung errichtet wurde, begegnet man auch in Cibalae der Tatsache, daB ein Teil des Lagers einen Teil der ehemaligen spatlatenezeitlichen Siedlung erfaBte. Auf dem Dirov brijeg, der sich westlich vom Romerlager befand, gibt es genug Zeugnis-se davon, daB er auch in der Friihzeit der romi-schen Provinz Pannonien besiedelt war (Dimitrijevie S. 1979, 146). PRIVLAKA Ein Ringwall mit dem Namen Gradina wurde auf zwei miteinander verbundenen Anhohen mit gemeinsamem Fortifikationssystem errichtet. Der iibliche Erdwall wurde hier mit horizontal einge-zogenen Holzbalken befestigt. Diese Balken wurden mit Erdreich bedeckt, aber so, daB die Luftzu-fuhr nicht vollig unterbunden war, dann wurden die Balken angeziindet; das Feuer schwellte lang-sam, und so wurde der obere Teil des Erdwalls um die Balken herum festgebrannt. Es handelt sich dabei bestimmt nicht um einen zufšilligen Brand, der an mehreren Stellen gleichzeitig ausgebro-chen war, oder um einen GroBbrand in der gan-zen Siedlung, denn schon einen Meter von den Balken entfernt oder in den iibrigen Teilen der Siedlung gibt es keine Brandspuren. Noch heute ist der aufgeschiittete und kontinuierlich fest-gebrannte Rand der "Befestigungsmauer" um die beiden Anhohen sichtbar. Auf der Innenseite des Walls ist eine Zugangsrampe zu sehen - vollig frei von irgendwelchen Siedlungsbauten (Hau-sern oder Abfallgruben). In dieser Rampe wurden iiltere Funde, als es die spatlatenezeitliehe Siedlung selbst ist, entdeckt (Sopot-Keramik, bronzezeitliche Keramik, ein mittellatenezeitlicher Kantharos und keltische Silbermiinzen ostslawo-nischen Typs mit Leierblume). Da das Hauptau-genmerk bei der Erforschung (in den Jahren 1979 und 1981) dem Schnitt durch die Befestigungs-anlage (3 Schnitte insgesamt) gewidmet war, konnten wir das Innere der Siedlung nicht eingeh-ender untersuchen. Ttotzdem wurden beim Ackern stark beschiidigte Reste eines oberirdisch gebauten llauses und mchrere kleinere Gruben gefunden.9 STARI MIKANOVCI Bei Schutzgrabungen in Stari Mikanovei wurde der gleiche Typus von Befestigungsanlagen aus der Spiitlatenezeit gefunden (Vire 1979). Es ist interessant, daB der gleiche Typus der gebrann-ten Wallkrone um einen kleineren Ringwall noch in den 60-er Jahren ostlich von Slavonski Brod im Dorf Donja Bebrina gefunden wurde (Todorovič 1968, 23). Der spatlatenezeitliehe Ringwall, di-rekt am Saveufer errichtet, wird auch heute im Volksmund Paljevine genannt, was soviel wie Brandstiitte bedeutet. OROLIK In Orolik, wo ein spatlatenezeitlicher Ringwall namens Gradina am Nordufer des Bosut errichtet wurde, genauso wie diejenigen auf dem Dirov brijeg in Vinkovci und in Privlaka (sowie der noch nicht erforschte in Slakovci), haben wir die Siedlung untersucht, den ringsum verlaufenden Wall aber nicht geschnitten. Das heutige Aussehen des Walls und des Wassergrabens verbindet Orolik mit Privlaka, wir verfiigen aber uber keine Angaben dariiber, wie die Befestigungsanlage konstruiert wurde. Die Keramik von Orolik ist bearbeitet und stellt ein charakteristisches Beispiel des ost-slawonischen spatlatenezeitlichen Repertoires an Formen und Verzierungen dar (Abb. 3-5).111 Neben der spezifischen Art und Weise, Befestigungsanlagen zu bauen, wie wir es in einigen ostslawonischen spatlatenezeitlichen Siedlungen gefunden haben, gibt es noch eine weitere Ge-meinsamkeit zwischcn ihnen, niimlich eine Gruppe von ostkeltischen Miinzen mit Leierblume (Majnarič-Pandžič 1984, Tal. 5: 3). Bislang wurden 12 Stuck von dem Typus gefunden: 3 in Privlaka, 2 in Stari Mikanovei, die iibrigen stammcn aus Osijek, Sarvaš und Vinkovci. Die Miinzstatte befand sich hdchstwahrscheinlich irgendwo zwischcn Osijek und Vinkovci, und die Miinzen selbst wurden sowohl von Pink als auch von Popovič in die zweite Halite, bczichungsweise an das Ende des 2. Jhs. vor '' Majnarič-Pandžič 1981; 1984. Die Literaturangaben ilber this Problem der Datierungder "roten Sehan/en" im Burgenland und in Westungam verdanke ich Dr. Karl Kaus. Bei unseren Beispielen (Privlaka und Siari Mikanovei) besteht kaum die Mogliehkeil, diese als mittclalterlich zu klassil'iziercn. K. Kaus, Darufalva (Drassburg), I oesmand (l.ulzmannsburg), Pinkaovar (Burg), Soprani Szemlc 1987/4, 330 If.; T. Stefanovičovš, A s/loviikiai čgetett saneok kerdesehe/. Soprani Szemle 19X7/4, 3411 IT. 1(1 Anm. 2. 10 15 16 17 19 20 21 22 23 24 V- 25 38 39 /V 40 41 42 A/ 43 44 45 46 50 53 <4M>. Die GefiiBtypen der spatlatčnczeitlichen Keramik aus der Siedlung Gradina in Orolik. SI- 1: Značilni primerki poznolatenske lončenine z naselja Gradina v Oroliku. Chr. datiert (Popovič 1987, 64-65, Abb. 22, Taf. 27: 13-18). Die Untersuchung der spatlatenezeitlichen Siedlungen mit Befestigungsanlagen und noch ungeniigend erforschten "Suburbia" haben wir mit Osijek an der Drau begonnen, es folgen SarvaS, das niiher an der Miindung der Drau in die Do-"au liegt, und dann donauabwiirts Dalj, Vukovar, Sotin - ein Fundort, wo spiitcr an dem Limes das Kastell Cornacum stand (Pinterovič 1968; 1969). In diesem Fall kenncn wir leider die genaue Lage der spatlatenezeitlichen Siedlung nicht, aber von dem Leben der spatlatenezeitlichen Einwohner, bekannt unter dem Namen Cornacales, zeugen die Griiber am Fundort Zmajevac in Sotin (Majna-rič-Pandžič 1972-1973). Ilier machen sich die Be- Abb. 4: Die GefaBtypen der spatlatčnc/.citliehen Keramik aus der Siedlung Gradina in Orolik. SI. 4: Značilni primerki po/.nolatenske lončenine / naselja Gradina v Oroliku. riihrungspunktc zwischcn der kriegcrischcn Latčne-zeittradition und der herannahenden Romanisierung im pannonisehen Raum deutlich bemerkbar. Diese Ausfiihrungen konnlcn wir mil der be- kannten Inschrilt von Titus I'lavius I'roculus aus Novi Slankamcn beenden (Dimitrijevie D. 1971, 566; Todorovič 1974, 146 ff., Taf. 39), der in der Rolle ties Prapositus und Praleklus der pere- Abb. 5; Die (iefiiUtypcn der spiitlatinczeitliehen Keramik aus der Siedlung Gradina in Orolik. SI. Značilni primerki poznolatenske lončenine / naselja Gradina v Oroliku. grinisehen Gcmeinschaft derOV/M.v Scurdiscorum lichc Situation, in der die spatlatenezeitlichen inAcumincum zur Zeit der Flavier auftritt, denn Gemeinschaften allmahI ich in das Leben der diese Inschril't reflektiert am besten die geschieht- romischen Provinz Pannonien einbezogen wurden. 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O nekaterih poznolatenskih naseljih na severnem Hrvaškem in njihovem odnosu do središč zgodnje romanizacije Povzetek Utrjena poznolatenska naselja se razprostirajo od zahodnega Srema čez vzhodno Slavonijo do srednje (.v/. /). Doslej znana naselja v Slavoniji, raziskana v večjem ali manjšem obsegu, so bila utrjena z značilno panonsko tehniko zemljenih nasipov in širokih jarkov brez kamnitih konstrukcij in imajo značilno lego na višinskih strateških mestih ob Donavi, Dravi, Bosutu in Savi. Najobsežnejša so bila do zdaj raziskovanja v Osijeku, in sicer v Donjem gradu na območju četrti Pristanište (oil 19X2 do 1988). Na tem sploh najvišjem delu Osijeka na desnem bregu Drave so bili ugotovljeni intenzivni sledovi življenja v poznolatenskem obdobju - številne naselbinske jame in okrog 20 lončarskih peči (si. 2). Sest peči, postavljenih v pravilni vrsti vzdolž sedanje 1 ladrijanove ulice, priča o načrtno urejenih obrtniških četrtih. Zelo bogate najdbe lončenine so šc v obdelavi, vendar je že zdaj jasno, da so sorodne vrstam lončenine iz bližnjega Sarvaša, Dalja in Vukovarja (Lijeva bara). V Vinkovcih je utrjeno poznolatensko naselje na opaznem mestu na severnem bregu Bosuta, imenovanem Dirov brijeg. Najdišče še ni bilo strokovno raziskovano, vendar z njega izvira bogato keramično gradivo, ki pa ni obdelano. Najdbe i/, najstarejših lončarskih peči rimskodobnih Gibal pričajo o zelo močni latenski tradiciji v zgodnjeprovincialnem lončarstvu ter pri izdelavi železnega orodja. V Privlaki blizu Vinkovcev je bil na naselju Gradina, ki leži ob Bosutu, ugotovljen posebno zanimiv način gradnje nasipa, ki je zelo podoben srednjeveškim "rdečim nasipom" (nemško "rote Schanzcn" - rdeči zato, ker so žgani). Glede na splošno stratigrafsko stanje na tem najdišču pripada ta utrditev poznolatenskemu naselju na Gradini, ki jc sicer večplastno prazgodovinsko naselje (nad ncolitskim sopotskim naseljem so še bronastodobne plasti). Tu niso odkrili nobenih srednjeveških najdb. Enak način utrjevanja jc bil odkrit na Gradini v Starih Mikanovcih blizu Vinkovcev, pa tudi zahodneje od tod, na Paljevinah (oznaka, kije zelo blizu nemški oznaki "rote Schanzcn") v vasi Donja Bebrina vzhodno od Slavonskega Broda. V Oroliku, kjer so poznolatensko naselje s sedanjim imenom Gradina postavili na severnem bregu Bosuta, enako kot naselji v Vinkovcih (Dirov brijeg) in v Privlaki (Gradina) ter še neraziskano v Slakovcih. smo raziskovali notranjost naselja, utrdbenega sistema pa ne. Sedanji videz nasipa in jarku sicer ()rolik povezuje s Privlako, vendar nimamo podatkov o načinu gradnje nasipa. Na tem večplastnem gradišču (spel sopotska plast, nad njo zgodnjebronastodobna plast / najdbami vinkovške kulture in kot zadnja kulturna plast poznolatensko naselje) se je poznolatensko naselje razvilo na nasutem in zravnanem platoju gradišča, njegov bivalni horizont z ognjišči in ostanki poda nadzemne hiše pa je bil ugotovljen v globini 0,90 m. Keramične najdbe iz Orolika so bile tipološko in statistično obdelane ter sestavljajo značilen vzorec vzhodnoslavonskega poznolatenskega repertoarja oblik, načinov izdelave in okrasa (si. 3-5). Razen z omenjenim posebnim načinom utrjevanja, ki smo ga odkrili na nekaterih poznolatenskih naseljih vzhodne Slavonije, so ta naselja povezana tudi s posebno skupino vzhodnokeltskih srebrnikov z motivom lirastega cveta (nemško "mit Leierblume") na zadnji strani. Doslej je bilo najdenih vsega 12 primerkov tovrstnih srebrnikov: 3 v Privlaki, 2 v Starih Mikanovcih, drugi pa v Osijeku, Sarvašu in Vinkovcih. Njihova kovnica je verjetno delovala nekje med Osijekom in Vinkovci, kovani in v obtoku pa naj bi bili v drugi polovici oziroma na koncu 2. st. pr. Kr. Prikaz poznolatenskih naselij smo začeli z Osijekom ob Dravi, od njega proti vzhodu pa se vrstijo najprej znameniti Sarvaš bliže izliva Drave v Donavo, nato pa Dalj, Vukovar in Sotin na desnem bregu Donave. Čeprav v Sotinu (Kornakum) lega naselja še ni znana, nam o življenju poznolatenskih prebivalcev tega kraja veliko povedo grobovi z najdišča Zmajevac. V teh vojaških grobovih se jasno kaže stik latenskega vojaškega izročila in naraščajoče romanizacije južnopanonskega območja. Znani napis iz Novega Slankamena, ki omenja Tita Flavija Prokula, prepozita in prefekta peregrinske skupnosti Skordiskov (Civilas Scordiscorum) v Akuminkumu v flavijskem času, najbolje ponazarja zgodovinsko dogajanje, v katerem so se poznolatenske skupnosti vključevale v življenje rimske province Panonije. Dr. Nives Majnarič-Pandžič Odsjek za arheologiju Filozofskog fakulteta I. Lučiča 3 HR-10000 Zagreb