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Namstag                        den 3. Uuni                                 1837.
Historische Grinnerungen aus dem Vaterlande.
Juni.
2. Juni i^^. Das Kloster Pletteriach erwirbt durch Schenkungen einige Besitzungen in Lichtenwald.
6.     »   '7>7> Das berühmte Gnadenbild der h. Jungfrau Maria auf dem h. Berge bei Görz wird feierlich geklönt.
7.      «.   »^72. Die Türtc» dringen bei ihrem zweiten Einfalle in Krain bis vor Laib ach. g^     «,   1^87. AchatiuH von Scbriach wird zum Bischöfe von Trieft confinnirt.
»2,     ,    ,U,. Emmerich, Abt von Sittich, stirbt.
»3..     «    ,282. Albrecht,   Graf von Görz  und Tyrol,  verbürgt  sich für scine» Dienstman»,   Arnold   von V>ontal5al',   der fiiljlich
den  Bischof  Emicho  von  Freisingcn  gefangen genommen hatte, und gelobt,   dasi <  wenn je Arnold w'eder feindlich
gegen den Bischof und dessen Lchcnileute aufträte, er 5°o Mark Silber in Aglaycr Münze zu bezahlen schuldig sei. »^.     «,   i635. Johann Ferdinand Graf von Por<ia und Johann  Philipp  Graf von Thurn  füllen  durch Überfall de» Valicrn-
tuinult auf dcm Karst.
l5.     ^   »556. Petrus V o n h o m o, Bischof von Tricst, stirbt.
>t»      ^   i/,93. Andreas von H o ch c n w a r t siifttt für sieben alte und franke Personen ein Spital zu Möttling. »7.     5   1075. Sighard, Patriarch von Aquileia,   schlics.t mit dem Bischof Ellenhard von Freisingen ciüe» Vertrag. ?."z.     ^   Z3tii. Ein grosjer Theil der Stadt Laibach wird durch eine Feucrsbrunst zerstört. 25.     »    »553. K. Ferdinand I. ernennt den Freiherrn Jacob von Lamberg zum Landeshauptmann i„ Krain. »?x     «   l38^. Der untere Theil der Stadt Laibach, vom Spitalthore bis zue ehemaligen Franziskancrkirche — nu» Ll,cealgeb^l,de «-
wird in Asche gelegt. »3.     «    >586> Der bekannte Vibelükersctzer in die lrainische Sprache,  Primus Trüber, siirbt zu Dcrcmdincien in Wiirtembcrg.
29.      ^    ,263. Herzog Ulrich III. verleiht dem  Abte Heinrich  vo»  Oberburg  das Vesitzungsrccht von den Gütern der Freisassen un>
deren  der Herren von Ort.   (Die darüber ausgestellte Urlund« unterfertigt auch Ludwig, der Pledanui von Laibach und Archidiacon i» Kraiu.)
30.      «    ,?.5^. Ulrich III.,   Herzog   oon Kärnthen   und Herr der windischcn Mark,   schenkt cin Landgut  bci Mcttnach,   (Mettnay
KNw.it Sittich),  welches früher ein gl'wisscr Konrad Slalke lin Vcsitze hatte,   (.m Kloster Sittich,  mit der Vcdin: s^iing, da<; es ihm frei stehe» solle, di.ses Pradium gegen Erlag   po» inocio Denarien  wieder einzulösen.
ZIas Gliftthal auf Java.
^)n einer der letzten Sitzungen der asiatischen Gesellschaft in London wurde ein Mcmcir.: über den -Gmvo Upas oder das Glftchal in der Nahe von Betur auf Iaoa vorgelesen; die Angaben sind von einem Herrn London, der am 4. Julius 1830 das Thal besuchte. Die Nachrichten über dieses fabelhafte Thal sind man-nichfach bestritten lvord<cn, zeigen sich aber ihrem Wesennach als richtig. Das Thal ist etwa 20 (cngl.) Mcikn lang, bedeutend bl'eit, und man spürt einen
widrigen Geruch schon 30 bis 35 Fuß, chö man auf den Thalgrund gelangt. Das Thal bietet einen höchst odcn Anblick dar, keine Spur von Vegetation zcigt sich, und zahlreiche Skelette von Menschen, Tigern, Pfauen u. dgl. liegen umher. Die erstem rühren wahrscheinlich von Mebcllen her, die, von den benach« barten Stämmen ausgcstoßcu, hier eine Unterkunft suchten und ihren Tod fanden. Bei einem der Skelette war der Kopf in die rechte Hand,gestützt, und in dieser Stellung scheint er gestorben zu seyn. Mehrere Proben wurden mit Hunden und Geflügel angestellt, die znan
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^ «n Bambusstäben ins Thal hinabließ, und in dcnen bald das Athmen gehemmt war, während in einigen Fällen das Leben noch gegen 10 Minuten fortzudauern schien. Herr Loudon schreibt die vergiftete Beschaffenheit der Luft mehr vegetabilischem Miasma, als der Entwicklung von kohlensaurem Gas aus dem Boden zu; es finde sich kein Schwefel im Thal, obwohl die ganze Umgegend entschieden vulkanisch sey.
Vag Keuchten vcr See.
Herr Duncan theilte in einer Sitzung der britti-sehen Gesellschaft die Beobachtungen eines Arztes über diesen Gegenstand mit. Am 28. October vorigen I. zeigte die See ein sehr glänzendes Schauspiel , icde Welle erschien wie eine rollende Masse von Phospho-rus; cr verschaffte sich etwas von diesem Wasser, und no'ch 18 Stunden später, wenn dasselbe in die geringste Bewegung gesetzt wurde, zeigte es phosphoresci-rendc Funken, was aber nicht der Fall war, wenn ls ruhig blieb. Dann zeigten sich unzählige scheibenförmige Thicrchen gleich ungcmein kleinen Öltropfen, un-gefähr 60 bis 80 auf einen Quadratzoll Wasser; sie wurden sichtbarer, wenn man ein Stück schwarze Seite unterlegte, und erschienen dann fast weiß oder durchsichtig , mit Ausnahme eines Punctes, der dunkel blieb und stets am Rande der Scheibe gelegen war ; auch war ihre Größe sehr verschieden. Er behielt daS Wasser sechs Tage lang, nach deren Verfluß das Leuchten in der Dunkelheit, wenn man das Wasser in Be« wegung brachte, noch bemerklich war, aber allmählich minder glänzend wurde. Man hat geglaubt, diese Thierchen schwämmen fortwährend auf der Oberfläche des Wassers, und ihre Anwesenheit an bestimmten Stellen hänge vom Wind und andern Umständen ab; schließt man jedoch nach gewissen Analogien, so kann ihr Erscheinen nicht ganz von^ufälligcn Ursachen abhängen, sondern, wie die Johanniswürmchen durch einen besondern Stand der Atmosphäre aus ihren dunkeln Verstecken hervorgelockt werden, so scheinen auch diese Thicrchen nur bei gewissen Verhältnissen ihres Elements aus der Tiefe aufzusteigen.
Menschelchaß mw Reue in Mris.
Es war zur Zeit der Republik. Die Bürgerinn Mole hatte so eben die schlechte Rhapsodie von Kotzebue, sein Stück »Menschenhaß und Neue« übersetzt. Man rechnete auf einen ThrqnsN'Succcß. — Das deMhg
Theater war kaum von den Franzosen gekannt, und mußte daher die allgemeine Aufmerksamkeit stacheln. Das Stück bildete einen seltsamen Contrast zu den Sansculotterien jener Zeit; ebenfalls cm Grund, um auf einen ungewöhnlichen Triumph zu schließen. Allein dessen ungeachtet ging das Stück fast spurlos vorüber. Damals lebte als Regisseur bei der 6omL6i6 si-an^ie« ein Mann, Namens Florence, der es sich angelegen seyn licsi, das Stück zu heben. Er hatte Geist und Einbildungskraft, und Folgendes that er: Zuerst ließ er bekannt machen, daß der ganze Saal auf zehn Vorstellungen gemiethet wäre, und Jeder, der ein Billet zu holen kam, wurde auf die cilfte Vorstellung vertröstet. Unterdessen ergab man sich darein, keine Einnahme zu haben, und füllte den Saal mit Freibillets. Endlich kam die Reihe an das bezahlende Publicum. Die zehn ersten Vorstellungen von Menschcnhaß und Neue, das wußte man in Paris, hatten einen kolossalen Beifall davon getragen; obgleich man dem eigentlichen Theaterpublikum während dieser zehn Tage den Eingang verweigert hatte. Inzwischen aber waren alle Billets auf fünfzig Vorstellungen, von der eilften angefangen, verkauft worden. Dies; war schon ein ganz artiger Erfolg, wie man sieht. Doch begnügte mgn sich damit nicht. Um den Effect des Stückes zu erhöhen, placirte man Damen auf verschiedene Plätze, die an dsn rührendsten Stellen ohnmächtig werden mußten; und sie spielten ihre Nolle so gut, daß die schönen Damen der damaligen Gesellschaft in der Empfindsamkeit nicht zurückbleiben wollten, und während des vierten und fünften Actes um die Wette in Ohnmacht sielen, so daß nach wenigen Tagen schon die Administration nur eine Person nöthig hatte, welche das Zeichen zu den Ohnmachten gab, und bald war auch diese überflüssig. Ei gehörte zum guten Ton, und wurde Mode, daß Einem im ^koatle cla Ia I^tinn übel wurde, so oft man Menschenhaß und Reue gab,; und deßhalb sah sich Herr Florence genöthigt, Folgendes auf den Zettel zu setzen: «Die starke Erschütterung, welche das Stück auf das Nervensystem hervorbringt, haben die Administration veranlaßt, eine Apotheke in dem Foyer zu errichten, wo die Damen Salze, Essig und alle nöthigen niederschlagenden Mittel bereit finden werden." Das Stück erlebte hundert Vorstellungen in einem Zuge.
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Zwei junge Mahler, die in einem und demselben Atelier arbeiteten, schlössen bald innige Freundschaft;
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dklm die Kunst ist ein Vand der Sympathie von unwiderstehlicher Kraft. Beide strebten nach einem Ziele, nach Ruhm. Obschon von gleichem Talent, hatte der Eine doch mehr Wahrscheinlichkeit, seinen Wunsch erfüllt zu sehen, denn er bcsasi Vermögen, und brauchte daher nicht auf die Stimme der Noth zu horchen, wahrend der Andere genöthigt war, au) der Kunst ein Handwerk zu machen; der Hunger trieb ihn dazu. Der Freund, der seme Lage bald erkannte, drang in ihn mehrere Mal, seinen Beistand anzunehmen: aber sein Stolz erwachte bald; er vermochte es nicht, sich zu überwinden, und lehnte seines Freundes fernere Unterstützung ab. Ihm blieb nur ein Hilfsmittel übrig, nämlich das letzte Gemälde zu verkaufen. Nun entstand abcr die besorgliche Frage, ob er Jemand finden werde, der ihm sein Gemälde zu einem lohnenden Preise abkaufe? ^ Vielleicht wird es sein Freund auf sich nehmen, es an den rechten Mann zu bringen? — In der That wurde es den andern Tag um bare tausend Franken abgeliefert. Der junge Mahler war so erfreut über diesen guten Verkauf, daß er gar nicht nach dem Namen des Käufers fragte. Vier Jahre verflossen; die Freunde waren getrennt, Jeder schon renomirt; als eines Morgens der Eine folgenden Briefcrhält: »Mein lieber Gcrard ! Ich kaufte vor vier Jahren ein Gemälde von Dir, für das ich dir tausend Franken bezahlte. Ein Liebhaber hat es in meinem Atelier gesehen, und gab mir zehntausend Franks dafür. Ich übermache Dir hicmit eine Anweisung von 9000 Frks. auf die Bank.    Dein treuer Freund Isabcy.«
ÄegMische  Serechtigkeitspflege.
' Lane erzählt in seinen Schilderungen des neuen Ägyptens nachstehendes Beispiel vonGerechtigkeitsver-waltung, welches stark an die Erzählungen in Tausend und Eine Nacht erinnert. Ein Mann lieh an eine Frau gegen Verpfändung eincr goldenen Kette 500 türkische Piaster. Als die Frau weggegangen war, besah erst der Mann die angebliche goldene Kette näher, und fand, daß es nichts als Messing war. Voll Verzweiflung ging er zum Polizeiaga und erzählte ihm die Geschichte. Dcr Aga sagte zu ihm: »Höre, was ich dir sage: nimm Alles, was in deinem Laden ist und schließe ihn ab. Morgen früh, wenn du hingehst und die Thüre geöffnet hast, so rufe aus: ach! mci'.e Habe, ach! und die Habe anderer! und wenn d.ch jemand fragt, was dir sey,'so erzähle, du habest eine goldene Kette als Pfand genommen, und auch diese sey dir gestohlene   Der Mann that, wie ihm ge-
boten war, und bald vernahm auch die betrügerische Frau die Geschichte, ging hin zu ihm und verlangte ihre goldene Kette. Als dieser sie für verloren ausgab, ging sie zum Aga, ihn zu verklagen. D.'r Aga ließ den Mann rufen, und fragte dann die Anklage rinn: »Was hast du ihm übergeben?" — »Eine Kette von rothem venetianlschcm Gold." — »Frau, sagte der Aga, ich habe eine solche Kette hier, und will sie dir zeigen.« — »Zeigt sie mir, erwiederte die Frau, denn ich kenne meine Kette.« — Der Aga knüpfte ein Tuch auf, nahm die Kette heraus und sagte: »Siehe!« Die Frau erkannte die Kette und schlug die Augen nieder. »Erhebe dein Haupt, fuhr der Aga fort, und sage, wo sind die 500 Piaster dieses Mannes.« — »Sie sind in meinem Hause.« — Dcr Henker wurde, jedoch ohne Schwert, mit nach ihrem Hause gesendet, und bald kam sie mit dem Gelde zurück. Dieses nahm der Mann, dcr es ihr gegeben, zurück; dcr Henker aber erhielt den Befehl, die Frau nach dcm Rumeyleh zu führen, und sie dort zu enthaupten, was auch geschah.
Oeuenweckte Insekten.
Professor Buckland erstattete in dcr Sitzung der ^,5i,molü2n Zociet? zu Orfort am 6- März Bericht iiber neue Versuche des Herrn Crosse , dcr ein Stück vulkanische Schlacke an beiden Enden mit den electri-schen Drähten in Verbindung gebracht, und dic Schlacke dann mit einer Flüssigkeit aus Salzsäure und Kieselerde betropft hatte. Die Thierchen lösten sich bald nach ihrer Bildung von der Schlacke ab und fielen in einen unterhalb angebrachten hölzernen Trichter. Dieselben Thierchcn wurden auch ohne Beimischung von Salzsäure erzeugt; sobald man abcr d«: elektrische Strömung entfernte, kam kein Thicrchen zum Vorschein. Man hielt sie anfangs für Infusorien, dc-nen gleich, die Ehrenbcrg bei seinen mikroskopischen Untersuchungen entdeckte. Naturforscher in London haben jedoch erkannt, daß sie einer höhern Ordnung angehören und den Milben sehr ähnlich sehen, mir dem Unterschiede jedoch, dasi sie keine Haare an sich haben. Professor Buckland meinte abcr, daß die Haare an dem Gummi hängen geblieben seyn könnten, dessen man sich bedient hatte, um sie auf ein Stück Papier zu befestigen, oder daß sie sich auch während des Transporbs nach London abgerieben haben könnten.
Nie Kunst, Spargel zu liehen.
Das Geheimniß, die schönsten,  dicksten Spargeln zu ziehen, dürfte vielleicht noch nicht gllgemctn
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bekannt seyn. Es wurde von dem kaiserlichen russischen Hofgärtncr in St. Petersburg mitgetheilt, wo man diese Niesen -Spargeln nicht genug bewundern konnte Auf die Frage: von wo er den Samen beziehe? antwortete er lächelnd, dasi es keine besondere, sondern die gewöhnliche Gattung von Spargeln ist, die nur durch die Cultur so schön und dick werden. Wenn nämlich die Spargclbeete schon gereinigr worden, musi dcr Boden recht fest gestampft werden. Der Spargel lommt freilich um einige Tage später zum Vorschein, aber eben deßhalb, weil er nicht so leicht den Boden durchstechen kann, wächst er mehr in die Breite, und kommt dreimal so dick hervor, während, wenn die Erde, was sonst gewöhnlich der Fall , recht locker ist, dcr Spargel leicht und schnell den Boden durchbricht, daher meistens so dünn heraus wächst. Übrigens lehrt uns die Erfahrung, daß die schönsten, dicksten Spargeln gewöhnlich am Rande der Beete, oder auf den sie theilenden Fußsteigen gefunden werden , weil dort der Boden nicht locker, sondern vielmehr zusammen gestampft ist.
Vas Oeueste unv Interessanteste
im Gebiet«
Ver Kunst unv DnvuNrie. ver Nänvee» unv ^ölkerkunve.
In Sicilien beschäftigt man sich ernstlich mit Errichtung von Fabriken zu Bereitung von Zucker aus der indianischen Feige, der Frucht von l^actus opuntia. Schon längst wußte man, wie viel klystallisirbarcn Zucker diese Pflanze enthält; neuerlich aber lenkte Dr. Furneri die Aufmerksamkeit wiederholt auf diesen Gegenstand durch Versuche, welche zu beweisen scheinen, daß die Bereitung des Zuckers aus der indianischen Feige weit einfacher ist, als die aus dcr Runkelrübe, «nd daß der aus der ersten gewonnene Zucker weiß und fest ist. Zudem wächst der <üacw5 opuntia im ganzen südlichen Europa außerordentlich häufig und fast ganz wild, und laßt sich durch Absenker schr leicht vervielfältigen.
Das Echo du Monde Savant berichtet, daß Hr. Waldeck auf dem Punct stehe, seine Reift in dcr Provinz Aucatan herauszugeben. Die Karten zeigen, außer einer kleinen Anzahl Küstenpuncte, nur drei Städte im Innern: Merida, Valladolid und Bacalar, an; das Land ist also jedenfalls ziemkch unbekannt. Nach Hrn. Waldeck soll diese Provinz ungcmcin reich seyn an Überresten des Alterthums;   er will nicht