Laib ach er Dienstag den n. August. ^ Inländische Nachrichten. vl)ien, den ?. Tlugust. Sei«e Maj. ter Kaiser befinden Sich Tag taglich besser, und nehmen immer an Kräften zu ; am 26< speiseten Höchsidieselben wiederum in dcni Garten von Laxenburg, giengen hierauj bald spaucrcn, bald ruheten Sie an eine» 2iasenbanck, wobey S?e entweder Selbst Drpeschen lasen, oder Sich von Dero Sekre-tairen vorlesen liessen. Se.K. K. Maj. haben in Rücksicht de, persönlichen Verdienste derobevollmach-tigten Minister und Gesandten ben der Republik Venedig, Hrn. Karl des heil. röm. Reichsgrafen v. Breuner:u dero wirklichen geheimen Rath, allergnädigst ernannt. — Vor 3. Tagen verstarb allhier im 58. Iah-»e seines Alters Hr. Gregor von Poletika, Rllssischkaiserl. Staatsrath und des heil. Wladimir Ordens Ritter, welcher seiner Monarchitl mehr. als 34 Jahre rühmlichst und treu gedienet, und bey dem hiesigen 3. K. Hof durch 28 Jahre mit allgemei-»tn Abfall gestaude» hat. Gfen, den isi. Julius. Das in Lu-. gosch gelegene Militär hat Ordre erhal« , ten, sammt der Artillerie eiligst nach Ka« l r^niebes aufzubrechen , verniuthlich um dem f in unser Gebiet eindringenden Feind die - Spiye zu biethen. Wie' man vernimmt , hat die Armee bey Weiskirchen auf cin- - mal eine ganz andere Stellung genommen, um gemeinschaftlich mit dem Korps des Hrn. Feldzcugmeistcrs von Klairfait die Absicht d. Ausländische Nachrichten. Frankreich. Paris, den 18. Julius. (Forrse. yung des abgebrochenen Artikels.) Endlich nach 3 schrecklichen Tagen, und eben soviel fürchterlichen Nachte fängt die N..:-he wieder an sich ein «stellen. — Gestern erhob sich der König in Ableitung seiner beyden Hrn. Brüder fast ganz allein in die Nazionalversammlung, wo Se. Majestät Sich gegen die anwesende Stande erklärten, daß Sie künftighin blos ihren Rathschlägen Gehör geben, auch lediglich unter dem Schutze Dero treuen Bürger leben wollen, und den Truppen Befehl ertheilt sich zurück uziehen , und dann auch an den Hrn. Necker geschrieben hätten, um ihn zu vermögen, daß er das Ruder der Finan en wieder übernehme. Se. Majestät trieben Ihre Wulfahngkeit f) weit, daß Sie dies Schreiben der Na^ zionalversammlung zugehen liessen, wodurch die Freude allgemein geworden ist. Alles war nun in Jubel, und Entzücken. Der König war wie in Triumphe aus der Versammlung nach seinem Schlosse zurückge- tragen. Cine Wreiche Depulazion ward in den Wagcn des Königs nach Paris gtt führet. Die Grafen Clermont, Tonnere, Lally , Tolendal, und der Marquis de Fay-ette hielten öffentliche Reden an das versammelte Volk, um demselben des Königs gnadige Gesinnungen zu verkündigen , und das Volk zur Nuhe zu stimmen. Der Marquis de Fayette ward sogleich zum General der Bürgerwache, und Hr. Ba-illy der ehemalige Prasidentzum Haupt der Stadt ausgerufen, der unter andern sagte': Heinrich der IV mußte ehmals sein Volk erobern , aber heute erobert das Volk seinen Rönig. Darauf erscholl: As lebe der Nonig I Ls leben die Reichsstande, Ls lebe die Frevh^t! In allen Kirchen ward das Ambrosianischk Lobgesang an-gestimt, und des Abends war gaw Paris beleuchtet. Alle Truppen sind abgezogen. SchweiH. BM, den 26. Iul. Gestern früh um 7 Uhr ist Hr. Nekcr wirklich von hur nach Paris abgereiset; wo er unter 'detl Flügeln der ganzen löblichen französischen Na'ion sicher stehet. In 24. Stunden waren s französische Schildkurriere hieran-gekommen, die ihm Depeschen aus Paris und Versailles brachten. Nach Briefen aus dem südlichen Frankreich sind in mehreren Städten fürchterliche Rebellionen nachdem Beyspiel von Paris und Versailles aus« gebrochen. Rußland. Petersburg, den 6. Iul. (FortstF yung der Nro. 30 in der ^aibacher - Feit. abgebrochenen Rriegsnachrichten der russischen Armee in Finnland.) Nachdem der General MMson die Stadt Christina ein-n chm, gicng er in der Nacht vom 12. Ittn. gegen St. Michel, fand aber unter Wegs bey Pttrosalmi einen so heftigen Widerstand, daß ev nach einem betracht- k chen Verluste, sich genöthlget sahe naH Christina zurückzukehren. Nachdem er hin 2. Grenadierbataillone zur Verstärkung erhalten hatte, brach er am 18. Iun. vom neuen mit seinem ganzen Korps auf. Als solches bey Petrosalmi angelangt war, machte der General Michelson Ansialten zum Angriff der feindlichen Verschanzungen. Dieser Angriff erfolgte den 19. des Morgens um 2. Uhr. von allen Seiten mit solcher Gewalt, daß die Schweden ihrer tapfern Gegenwehre ungeachtet, genöthiget waren ihr Retrenchement zu verlassen , und sich nach St. Michel zurückzugehen. Sie sezten sich auf demRückzuge noch zweymal, mußten aber jedesmal weichen, und den siegenden Russen auch den Kirch. Hof St. Michel überlassen. Gie flohen darauf nach Iokas; um aber die Russen, welche ihnen nachsetzten, zurück zu halten, und chncn Abbruch zu thun, steckten sie ausser St. Michel, den hinter einer Kirche gelegenen Pulverkeller an , aber sie erreichten .lhre Absicht nicht: kein Russe wurde beschädiget, und der General Michel-fon folgte ihnen mit dem größten Theil seines Heeres nach, indessen eine andere Abtheilung unter Anführung des Generals ^"orring gegen die Festung Pumala ge-wdt wurde. In St. Michel fanden die ^nssen einen beträchtlichen Vorrath von "densmitttln, wie auch Kriegsbedürftns-ck ^ ^^ durch den Brand, in wel-apl^ als 4OO. auf dem Wahsplatz gMeben, ' viele auch, die sich in Kahne warfen, ver-- sanken; viele aber sind in dem Wald, von den Kosacken erschossen worden. Die Russen hingegen geben ihren Verlust sehr geringe an, und soll nur in s Todten , und 3O Verwundeten bestanden haben. — Der General Michelson , welcher den nach Iokas geflohenen Feinden nachzog, schlug unter Wegs eine feindliche Abtheilung bey dem Dorfe Kilpalankoska, denn die Russen griffen den Ort von zweyen Seiten an, und nöthigten die Schweden abermals ihre Schanzen zu verlassen , nachdem sie sehr viele erlegt, und 19. gefangen genommen haben. — Alles dies geschah den 19. Iun., und bishiehcr gehen die letzten Nachrichten von Michel-sons Unternehmungen. — In wischm war der General Knorrmg vor Pumala angelangt, welches rechts von St. Michel, Zwischen diesen Ort und Sulkow , an Sai-masee liegt, und eine Granzftsti ng ist. Sie war mit ?c>o. Schweden beseht. Der General Knorring, ließ dieselben auffo« dcrn sich zu ergeben: sk ließcn sich auch am 22. Iun. in Unterhandlungen ein; aber in der folgenden Nacht entwich der gröste Theil heimlich :,u Schiffe auf dem Saimasee nach Neuschlott, und verließ die Festung. Die Russen setzten den Entweichenden zwar mit einigen Kahncn nach, erreichten aber nur ein ein iges ihrer Fabr-zeuge, woraufsich 1. Kapitam, 1. Feld, schercr und 5. Gemeine befanden, die sich ;u Gefangenen ergeben mußdn. Inzwischen war ein Bataillon von W burgischen Regiment in die Festung eingerücket, wo noch 14. Mann gefangn, wie auch 16. Kanonen. vtele Flinten , Munition, und beträchtliche Vorrathe von Lcbensnmttln erobert wurden. Zugloch bemächtigten sich dte Russen auf der See zweyer grosser Fahrzeuge mit Masten und einer Menge Gchiffsgerathe und Materialien, die ;ur Verfertigung neuer Fahrzeuge in Bereit« shast lagen. — Während dieser glücklichen Unternehmungen der Generale Michel-sol! und Knorring war ein anders Korps unter Kommando dcs Generalmajors Schulz oberhalb Pumala, a,ls dem Dorfe Pila-malats, in der Nacht von 15. zum 16. Iun. über die Gränze gegangen, hatte das erste ihm entgegen stehende feindliche Retren-chem3ntbestürmt, und eingenommen, «nd war 9 Werste weiter bis Sulkow Vorgedrungen, das am 16. Iun. eingenommen wurde. De? Generalmajor Schulz verfolgte hierauf den Feind, der sich nach Iokas gebogen hatte, erreichte ditstn Ort, fand ihn aber leer, und alle Magazine von den Flüchtigen in Brand gesteckt. Diese waren weiter zurüF nach Ioras gegangen. Die Kosacken setzten ihnen nach, erreichten den Nachtrab , erlegten von demselben viele Mannschaft, machten einen Fähnrich und 3 Gemeine zu Gefangenen, und jagten dcnEntftiehenden ihreKanone ab. Pohlen. "Warschau, den 21. Iul. Der Graf Von Potoki Staryst v. S^czer;ec, welcher zum Minister der Republik bey der Pforte ist ernannt worden , wird yim ehestens mit dem ihm zugetheilten Legazions-sekretar Hrn. Slarosten Skrzetuski, und Hrn. Trembiki als Handsekretav dahin ab< gehen, und hat von der Deputazion der auswärtigen Geschäfte folgende Instruk-zion erhalten: 1.) Muß der Hr. Gesandte Sorge tragen, die Freundschaft, und die Verbindung mit der Qttomauifchen Pforte zu erneuern, zu verstärken, auf einen festen Fuß m setzen, und die Pforte zur Aufrechthaltuttg der ehemaligen Vertrage, besonders des Carlowitzers auf-zufydern. 2.) Iu Erwartung, daß der Diva« hie ThronKestelZuttH Gesims des dritten, als Nachfolger des verstorbenen AbdulHamids, d'r Rupüblik bekanntmache , eilt sie aus der eifrigsten Ergeben heit, die gegenwärtige Gesandschaft zu beschleunigen. 3.) Dlr Gesandte hat der Qttomanischen Pforte anmzttgell, daß die Republik die guten Dienste der Höfe von Berlin und London angesucht, und den Gesandten derselben empfohlen habe, das eifrige Verlangen Pohlens bey dem künft tigen Friedenskongresse einen Abgeordneten haben zu dürfen, ihren Monarchen vor-znstkllen. 4.) Muß der Hr. Gesandte die Qttomanische Pforte zu bewegen suchen, ihre guten Dienste ebenfalls dahin zu verwenden, daß der Vertrag oder Friede nicht ohne Beytritt Pohlens geschlossen, und m demselben besonders ausgedrückt, und versichert werde, daß die Russischen Trupptti nie wieder das Pohlnische Gebiet betret" ten sollen, und daß uns die Untheilbar-keit, die Freyheit und Unabhängigkeit des Landes auf ewig gesichert bleiben. 5.) Hat der Hr. Gesandte alle Noten, die sich auf die Räumung der Pohlnischen Staaten von den Russifthen Truppen benehen, den Ministern der Pforte mitzutheilen. 6.) Wird der Hr. Gesandte das türkische Ministe rium an das Schreiben vom i s. Iunius 1786 erinnern, welches unscr GroßkM-ler, in Ansehung der angefangenen Hand« lung, an den Grosvesyr erlassen hak. Dem ;u Folge hat der Hr. G^ndte wegen Vermehrung und F?eylM des beyder-fettigen Handels mit der Pforte Unterhandlungen zu pfieglll. 7.) Ausser den bcson-dem Noten darf der Hr. Gesandte kein» andere überreichen, welche die Republik W irgend eine Verbindlichkeit verwickeln könn-te, ohne da:u mit einem ausdrücklich/« Befehle von der Deputazion der auswa<5 tigen Angelegenheiten.verseht» zu sM-