Nro. 24» «Macher 5 ^ ZcttW. ----------—-----^HNWWM»----------------^ ^.-^ Dienstag den 15. Vrachm. 1792. Inlandische Mchrichten. La^bach, den 14. Vrachm. Heute Abends sind Se. Erz. der I. Oe. Herr ^w,«/erneur m x??glclnlng einigcr ^and-', slände, dic H^ch^.i^.,'!: tMgeg^l ^cscl'!^ ren sind, hier glücklich tiligenossen, woj, man sich alle Mühe geben wird, unsere Verehrung und Dankbarkeit, auf die, Hochdersclbe des Schutzes wegen, den erz vor üglich unserm Lande hat angedeihcn' lassen, allen Anspruch h<< an Tag ;u legen. — ?«m 12. d. ist eine Division vom zttn Bataillon des Reiskischen In fanteriereqin'ents aus Triest hier angelangt, Wovon eine Kompagnie nach Cilly ab.u-gehcn hat, die andere bleibt bey uns in Garnison, um aller Unruhe, die sich Vielleicht entspinnen dürfte, vormbeuqen. -— Am 7. Abends um halb 9 Uhr sind 2 der aus 7 Tschltschen bestehenden Räu-ber'oande, die am 6., da eben die Bau- ^ ern sich bey der Vr-) esiion in Franzdorf ^ befanden, das Dorf Sabotschen zu plün-^ dern im Begriffe wär, aus Freudenthall Gunter starker Bedeckung Hieher gebracht wordtn. Ihrc bvök^e Absicht wl'rde l^ch u^ Zeit durch ettien Hir^n, der sie bsMr.vte , entdeckt; daher stürte eine Rotte Bauern über sie hin, und nur ei« nem 7jährigen Baliernjunge muß man cs danken , daß diese 2 Raubes in die Hände der Gerechtigkeit fielen; denn er venvundcte sie durch sein Feuerrohr, so, daß sie liegen bleiben mußten; die übrigen 5, wovon einige noch leicht Verwundet senn sollen, sind durch den Cirknitzer Wald entflöhen. Dabey wurde der Jakob Urschitsch ein Schismann aus Podpetsch durch 2 Messerstiche von einem der Räuber auf der Stelle ermordet, und iH.Vaucrn sind von ihnen leicht verwundet worden. "Wien, den s. Rrachm. Se. Maj. haben bey dem Venderischen Regiments- den Obersiwachtmeister Lusignan mm Oberste lieuttnant, den Obersten'Beaulieu zum G^ lttralmajor, und ken Felbzeugmeister,? Baron v. Bender, zu Dero Feldmarschal-len zu ernennen geruhet. Am abgewichm-n Donnerstage, an w?lä)e:u das Frohnleichnamsftst einfiel, ist die an diesem Tage gewöhnliche fcyer-liche Pro;eßion gehalten worden. Seine Maj, der König und die beiden Erzherzoge i Fran;, und Ferdinand waren bey dieser^ prachtvollen Feycrlichkcit zugegen , für die^f Königinn, und die übrige königl. Familie^ ward im Na,'.ionaltheater ein Balkon ?r-^ richtet, um den vorübergehenden Zttg zu^ sehen. Der hohe Adel war bey dieftr F?y-.. erlichkcit zahlreich , und die bürgerl. Kom-!j pagnien ersetzten den Mangel des Mili-^ eairs, die sich durch die gute Ordnung besonders auszeichneten. — Se. Maj haben dem von Joseph II, entladenen Viz-bürgermeister Maurer einen jahrlichcn Gliadcngehalt von 3022 ss. ail uwciOn geruhet. —> Auf Befehl unsers wei.'ci! Monarchen, soll iu dieser Hauptstadt auf , i)ie Geld ,- und Madchen Nego'ianttn Iaqd' ' gemacht, und diese der Gesellschaft höchst schädliche Brüt ganz vertilget werden. Jeder , der keinen auf Rechtschasfelcheit gegründeten Verdienst aus uweiseu hat, wird unter das Militair gestellt. — Montags den 7. wied nach vorheriger Anrufung des heil. Geistes, der Landtag in Ungarn seinen Anfang nehmen, und man glaubt^ 1 ganz zuverlaßig, daß die Krönung dem^ allgemeinen Wunsche der Nazwu gemäß be-^ schleunigt, und bis 24. d. erfolgen w^ de. Inzwischen ist der Tag der Abreise des Königs nach Ofen noch nicht bestimmt. Die Hcrrn Ungarn gegen alles , was^ deutsch ist, aufgebracht, haben sogar das in Presburq befindliche Lesek'abinet, des-ftn Innhaber ein Deutscher ist, aufschoben. — In Nieder- Inner- und Ober-ösieniich, i»ie auch in Mähren findet die Wieberet'nführuttg des alken Ottuersl'sicm5 guten Fortgang, seitdem nach dem Bei» spiel des Monarchen in Verwaltung der Staatsgüter die Grundobrlgkeiren, und Herrschaften has möglichste beytragen, ihren Unterthanen die Geldabgaben und natürlichen Lieferungen, wie die Frohndien-ste erleichtern. Doch sind einige Gtarr-köpfe wegen Widersetzlichkeit in die Kasernen gesteckt worden, und werden auf unbestimmte Zeit zum Kriegsdienst angehalten. Unser Hof wendet bey den Irrmi-gen zwischen Spanien und Engelland alle Vermittelung an. Seit der Ankunft des Herrn Feld-marschalls v. London von der Mahrischen Armee, ist mm auch der Herr F. M. Graf v. Kolloredo zurückgekommen; indessen haben aber bcide ihr Gepcck in dem Hauptquartiere M-ü^kgelassm. Am 29^ May hat ersterer dem Könige vo« seiner Besichtigung der Granen und der Truppen Bericht adgestatttt, welcher nachher in einer Staatskonfersln erwöge» wuvde. Unser Held ficht gesund und mun-ttr aus. Was am wristen auffällt. ist, daß seitdem der qcwcsme Interminnus bey dcr Pforte, Baron v. Herbert, Befehl erhallen hat, nach der untern Gran-, ze abmgehen , wo u ihm die nöthigen Gelder bereits angewiesen sind. Seit ': Sonnabend jst alles eingfpcckt, und et zweifelt fast niemand mehr daran, daß dessen Rcise Friedensunterhandlullgen :ue !Absicht habe. .Von dem Qrte des Kon-lgresses weiß man noch nichts zu sagenl ! aber so viel behaupttt man allgemein, >daß die Psortt sich bcreits erkläret habe, den Frieden von Paffarowitz zur Grundlage annehmen zu wollen. Wären unsere Vorschlage, dem Diva» nicht willkommen gewesen, so sahe matt i synst keimn Anla^ zu dieser Reise des Freiherr« Don Herbert; Mch würde mar,^ den Uibergang über den ^luß Timof,zt! welchem schon Tag lind Stunde ldm '7-Mau) bestimmet waren, und welchen ein Schreiben aus jener Gegend als wirklich schon geschehen angegeben hatte, nicht un- , terlassen haben. Da sich aber doch die Abreise des gedachten Freiherr!! von einem Tage zum andern verzicht, so scheint es Noch auf etwas anzukommen, bevor sie wirklich erfolgt. Jedoch glaubt man, daß in wenig Tagen sich alles naher aufklären werde. 3m Falle em Waffenstillstand mit ber Pforte zu Stande kommen sollte, so glaubt man, daß die Armee dm gezogc-Nen Kordon , zur Bequemlichkeit der Trup» Pen, und zum Theil auch zur Sicherheit des Kongreßortes, noch etwas nmter ausdehnen wnde. Qb Iassi', Bukarest. Petcrwardcin oder Belgrad der Ort swc den man zu dcr Zusamlmnkunjt ^r..V^ Vollmaä^tigten Wahlen wirb, schnnt nock NnbesiimlM -u sel n. Zur schleuuiqkn Be-förderung d?r Depeschen halt man P?tl>r-rvardein, oder Belgrad, wson^rs in Al^ s'cht auf Wien, fnr die bequemsten Pla-ze. — Ein glaubwürdiges Schreiben aus! Wurchurg meldet, daß dl'r Qbkrkliegskom-i^ wissär von Ettmau die in königl. Sold tretttndc« 2 Würzburger Grenadierkom-pagnikn und 2 Bataillons Füsiliere, dann^ ein Bataillon Vamblrg!'r , zusammen! 2500.Mann, wirklich schon übernommen^ habe. Diese Truppen sollen 6. Jahre, lang in Oesterreichifchen Diensten vcrblci-! ben, und dermalen gegen die Rebellen inz den Niederlanden gebraucht werden. Die'> 2. Würzburger Regimenter, roth und' blau, standen im siebenjährigen Kriege M Oesterreichiichtn Sysh^ wahrend welcher 8nr sie sich sehr wohl verhielten, so,! daß man sich ein gleiches mit Gmnd auch legenwortifi verspreche» kann. Die M thigen Wagen und Feldgerathschaften wer-ocn ihncu von Prag aus zugesandt. Bei-den fürstlichen Stiftern sollen für den Kopf 42. Gulden ausgezahlt werden, und dafür muß der Mann völlig ausgerüstet seyn. Graz hen lo. Brachm. Die Oestee-reicher, kaum sodO. Mann stark schlugen die 60^00 Mann starke belgische Armee, tödteten ihrer bey zo^O. / nahmen 15. Kanonen und haltbare Platze weg, und verlohnn kaum 3^O. Mann. Dcr Verlust der Belgier ist also äußerst wichtig, und ihr Muth stammt seit dem nicht mehr so hcll auf, wie vormals. . Das Aus< fuhrliche davon nächstens. Prag, den 2. Brachm. Den 28ten v. M. erhielt das Hauptquartier zu Kutt lina mitt/lst Estaffcte von Hrn. F. M. London den Befehl, von da weiter gegen d.i- GraM,,und zwg? bis Neustadt vor« zurücken, Auch bey den Festungen Kö-nistgraz und Pleß wird ilnmersort atz Faf3)inm gearbeitet. Brün, dcn 6. Vrachm. Am Sonn« tag ist llun auch die Landeskasse mit dem lgan:.en Personate auf 36. Wagen von -Troppau nach Ollmü; zurückgezogen-Seu einigen Tagen haben sämmtliche m hiesiger Gegend siehende königlichen Regi-^menttr eine andere Stellung genommen. Der Herr General v. Borofch ist mit dem Haddickischen Hussarenrcgiment von Trop-pau nach Königsberg vormarschirt. Trops pau ist dermalen mit 2. Kompagnien von iKaunitz Infanterie besetzt, und in der Vorstadt liegt ein Rittmeister mit 40.^ ann von Könlgs-Chevauxlegcrs Regiment Dat ^Schloß Gra;, welches auf einem Berg mit Waldungen umgeben schon für sich jeine natürliche Festung ist, wird ganz verpallisadin, und mit vielen Redouren Hersetzen; 'E^ a^eken'schon durch 8 Tage tinige tausend Menschen ohne Unterlatz daran fort. Der Hr. F. M. London hat es selbst angeordnet. Matt spricht, daß dieser gruie Held in einigen Tagen wieder im Hauptquartiere zu Neutitschein eintreffen werde- — Der qestern von Ber, lin hier durch nach Wien abgegangene Kurner hat uns alle Friedenshoffnungen benommen. Ausländische Nachrichten. Deutschland. Stuttgart, den i. Vr^chm. Wenn! die Nachricht, die wirklich wie eine siurmgejagte Hagelwolke daher fieucht, gegründet ist, daß sich nämlich Poemkin M;lich von den Türken abgekehrt habe,! und in 3. Heersaulen in Gallizün eingerückt sey, um vereint mit den Oesterrei-chcn» den Pohlen aufs Genicke zu stur-M, so ist es entschieden, daß wlr einen allgemeinen europäischen Krieg haben. Je-Hermann glaubte, Potemkin zöge dem linken Uler der Donau hinunter, um bey Ismail über dielen Flnß zu setzen; einige ließen ihn gar mit einer mächtigen Flotte nach Konstantinopel schwimmen, und die 7 Thürme in ihren Grundlagen erschüttern; aber siehe da, nun zeucht cr daher mit 80,202. El'scnmannern, um den antiru-ßischen Pohlen seines Schwertes Schärfe fühlen zu lassen. Dieser Streich hat die Pohlen sehr entmuthet, w?il Potemkin, ihre Absichten so plötzlich vereitelte. Es ist gewiß, daß die Pohlen und Preußen > in Galli.ien einfallen wollten; nun"aber müssen sie den Feind in ihrem eigenen Gebiethe erwarten. Die Preußen stehen l'noch nnt ihrem Feldherrn Uledom bey 'lBrombera,, und erwarten ihrm Qberan- führer, den Herzog v. Braunschwcig » wo dann sogleich die Vereinigung mit dem !'pohlnischen Kronheere vor sich gehen wird« ,»Diesmal waren also die Gegner der Prm« ^ ßcn früher auf dem Kampsplatze, als sie. — In Böhmen, Mahren, und Schlesien stehen jetzt die blauen und weißen, Schaaren über 322,022 Mann stark , die, wenn sie gegen einander zögen, die Erde mit ihrer Mannschaft , ihren Rossen, ihrem Geschüyulge , und ihrem Trosse wcit umher verwüsten würden. Aile Heerführer stehen bereits auf ihrem. Posten, Loudon hat sich wie eine Feuersaule vor das mahrische Heer gelagert; Hohenlohe aber steht mit einer grossen Heerschaar ui Königs-gra:.— DerKurfürst von Pfalz-Banern geht nachMannh?im,ttm die Kenserwahl ;u Frankfurt durch seine Gegenwart zu verherrlichen. — Lüttichs 26.Städte, 62 Abteien , und 1722. Dörfer snd ebcn so viel aufgestörte Nister von Hornissen und Hummeln, die alle mitStacheln bewafnet, und mit zornigen Summen gegen den Feind ziehen. Ein Heer von 25,22^). ist »chon z!l'amm?n an deren Spitze die Wunderfahne des heil. Lambkrt wchet, die seit Jahrhunderten nicht in der Lust flatttrtt. Einem Ritter ist diese Fahne anvertrauet, der lieber sterben. als' das Palladium der Ztadt Lüttich übergeben will. Wird alle Dienstage nachmittag um 2. Mr auf dem Platze Nro. 135« in det von KleinVayerschen Buchhandlung ausgegeben.