ONTFlRtCTS; wociieiitags tfJ ftpl W m M Samstag-Sonntag 15 Bpf SNarburgtr 5eituna Amtliches Organ des SfPi Schrlftleltöiil: Marborg a. d. Dnu« Badgatst Nr. 6, rcrnnif; 25,67 3S>68. «6-60. Ab 18.30 IJhf ist dla Schriftleitung nur auf Fernruf Nr. 28-67 •rrslchbar. - Unverlaogte Zoschrtftw werden nicht rücitgesandt. - Bei Anfrasre« ist das Rückporto beixnlegen. — Poatsclieckkonto Wien Nr. 54.6U8 Steirischen Heimatbundes Erscheint werlttäglich als Morgenzeitiinc, Bezugspreis (im voraus zahlbar) monatlich RM 2.10 einschl. 19,Rpf. Postzeitungsgebühr; bei Lieferunjt im Streifband zuziägl. Porto; bei Abholen in der Geschäftsstelle RM 2,—. Altreich durch Post monatl. RM 3,10 einschl. 19,8 Rpf, Postzcitungsgebühr u. 36 Rpf. Zustellgebühr 0*r.3i7 !3ttor6urfl-!Prau, greitog, is. Jtot>emt>er 1942 82.3al&rgang Neue Schiffsverluste vor Nordafrika Luf^aff* und U*Baot* vmsenkton 4 Transporteri einen Frachter und beschädigten zahlrelehe KrIegatchHfe und Transporter — Fransösische MittelmeerIcUste erreicht FOhreibeuptquarttor, 12. Noveaib«r Daa Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im KaukaMif Undmi bei AUglr KImpfe frMeron Animatea atalt Im Abfcbnltt von Toapi« worden verKhledene wichtige Berg* linypen erstürmt* Kaapplilagzeuge grllfsn feindliche Stellungen, Mhnenlagen und KQatenflugpiitie an. la Stalingrad warfen Stoflgruppea in erbitterten Angriffigefecbten den Feind aus weiteren Hiuserbloeks und Stützpunkten. Artirierie des Heeres uad Flakartillerie der Luftwaffe versenkten auf der Wolga fünf größere Ubersetzboote und Fraebtkähne. Artilleriettellusgen und Nachschubverbindungen ostwärts des Flusses wurden durch Luftangriff! schwer getroffen. Aa der DoQ>Front kam es Im Abschnitt rumänischer Truppen zu örtlichen Abwehr-kämpfen In ihrem Verlauf wurde der Feind zum Teil (m Nahkainpf zurückgeschlagen. Ar der gesamten (Ibrlgen Ostfront keire Kampftätigkeit, aufier starken Angriffen der Luftwaffe auf Transporte, Truppenquartiere und Nachschublager des Feindes. Nachhaltige Wirkung wurde erzielt. Ein Nachtangriff auf den wichtigen Verkehrsknotenpunkt Torshok Tief große Brlnde hervor. In der Rronstadt-Bucht vernichtete eine Küstenbatterie der Kriegsmarine ein Sowjet-Unteraeeboot durch mehrere Volltreffer. In Nordafrika stehen die deutsch-italienischen Truppen an der libysch-ägyptischen Grenz« In schwerem Kampf mit starken feindlichen Panzerkr&ften. Deutsche Jagdflieger schössen fünf britische Flugzeuge ab. Bei Tag- nnd Nachtangriffen der Luftwaffe gegen amerlkanlsch-brltlsrhe Schtff«ieinhelten vor Algler wurden ein Flugzeugträger, ein Kreuzer und ein groRes Handelsschiff 'mit Bomben schweren Kalibers getroffen. Der Hafen von Algler sowie ein mit feindlichen Flugzaagan etark bOiegtar FlngpUts in der Nihe der Stadt waren das Ziel weiterer Bonbenangriffe. In der Bucht von Bougle worden in rollendem Einsatz zwei Transporter mit zusammen IS 000 brt versenkt und zwAlf grolle Handels- und Fahrgastschiffe zum Ten schwer beschädigt. In demselben Gebiet wurde ein Flugzeugträger, ein Schwerer iiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiinitiifiiiiniifiniiiiitinilfniiiiiiiiiiitiiiHniiiiiiitii Bsglisclier Zen'flrer msimlct Rom, 12. November Der italienische Wehrmachtbericht gibt bekannt: Um die sOdfranzAsische Küste vor eng-lisch-amerikanischen Landunifsversuchen zu verteidigen, bejtannen gestern die Truppen der 4. Armee den Vormarsch im unbesetzten Frankreich und erreichten über Nizza liinaus die Rhone. Die Bevölkexunx bewahrte eine ruhige Haltung. Gleichzeitig führten motorisierte und Panzer-Verbände nacir einer gklchzeitiv erblg-ten Landung im Norden nnd Süden Corsicas die Besetzung der Insel durch.-Auch in Cor-sica bewahrte die Bevölkerung vollkommene Ruhe. An der libysob-ägyptischen Grenze unternahm der Feind mit starken Panzerkräften heftifre Angriffe. Cs sind harte Kräfte im Qang. Fünf Fhigzeuge wurden von deutseben Jägern abgeschossen. Italienische Luftverbände führten erneut erfölgrelche Angriffe gegen feindliche Flottenstützpunkte läng^ der Küste FranzOsisch-Nordafrikaa durch. Cm Flugzeuzträger und zwei große Dampfer erhielten Toroedotreffer. Nördlich von Cap Bon schoß eine« unserer Aufklärun^sflugr.etire im Luftkamof gegen zwei feindliche Jäger einen davon ab. Unsere Torpedoflugzeuge erzielten im östlichen Mlttelmeei Volltreffer auf einem großen englischen Zerstörer, dessen Sinken beobachtet wurde. Die Flugplä+re von Malta wurden bei Nacht bombardiert Von den Operitionen der letzten Tage kehrten zwei unserer Flugzeuge nicht zu ihren Stützpunkten zurück. Kreuzer und zwei Zerstörer getroffen. Sämtliche Flugzeuge kehrten von diesen Angriffen zu ihren Stützpunkten zurück. Deutsche Unterseeboote versenkten Im Angriff auf amerikanisch-britische Transporte Im westlichen Mittelmeer einen Truppentransporter von 19 600 brt, einen Transporter der Blua Funnel-Linie von 12 000 brt und einen Frachter von 4000 brt. Aus ninem Krlegsachlffverband, der aus einem Flug-zaugtrflgar und Slcberuagsstreltkräften bestand, wurden zwei Krlegsschlfie, darunter ein Tribal-Zarstörer, durch Torpadotreffer beschädigt. Vor Algler wurde ein Sichernnfs-fahrzeug torpediert. Im Seegebiet von Casa-blanca erzielten Unterseeboote Torpedotreffer gegen einen Frachter und zwei weitere Einheiten eines Geleites. Das im Nordatlanttk von einem Untersee- boot Im Wehrmachtbericht vom 11. November 1942 als beschädigt gemeldete feindliche Schiff war, wie eine ergänzende Meldung die Einzelhelten des Angriffes ergibt, nicht ein Schlachtschilf der Queen-Elisabeth-KIasse, sondern der Fassagierdampfer „Queen Ellzabel" mit 85 000 brt. Deutsche Panzer und motorisierte Truppen erreichten In den frühen Morgenstunden die französische Mitteimearküete. Die Marschbewegungen in SüdfrankrelLh verliefen reibungslos. Ole erslen drei Panzerdivisionen Berlin, 12. Novumbsr Wie vom Oberkominaado der Wehrmacht gemeldet wird, sind die ersten drei deutschen Panierdivisionen bereits an der frdnzösfkchen Mittelmeerküste eingetroffen. r V T". ry Mehadia rji II 'I U ICasaUsnca ' CMavBechm^\^^^PM Korsika BARCnOM Sabaudi ^11 II äßSchluSittrff IÜlSI? » ff lialm! TYRRh tNlSCHtS Ijpansd« f ^ — I HHallarca Kapftuiy« Granida Marsats yArsllr/lR) ^eri» onsfanbRC Ma(ta LampedusadO II Karte: Archiv Bomlieiiregen Ib der Bnclit von Bougie Karrjptfiiegcr fügten der Landur-g.-»flotte empfindliche Verluste zu Brände und Explos^'onen auf den R'esend^mpfern Berlin, 12. November Zu den am 11. November durchgeführten schweren Angriffen deutecher und italleni-aoher Luftwaffenverbände auf die brltlach-amerikaniflche Landungaflotte vor der algerischen Küste teilt das Oberkommando der Wehrmacht noch mit, daß die Kampfflugzeuge am späten Nachmittag über dem Golf von Bougie erschienen, in dem die Hauptmassen der feindlichen Landungsflotte im Laufe des Tages eingelaufen war. Durch den Sporrsohirra der Flak Eine glockenartige Flakaperre lag Uber den einzelnen HandelMchiffen und verdichtete sich besonders Im Gebiet der Hafenniole von Bougie, wo ein Handelsschiff von etwa 20 000 brt gerade anlegen wollte. Aus verschiedenen Richtungen anfliefend, atürzten sich die Kampfflugzeuge In Ketten und Staffeln auf die Schiffe herab und warfen ihre Bomben trotz dar außerordentlich starken Abwehr — es waren inrwischön feindliche Jägo^ von den Flugaeugträgem aufgestiegen — aus geringen Höhen. Ein Handelsschiff von etwa 10 000 brt wurde von drei Bomben getroffen. Aua der Art der Explosion und der Schnelligkeit, mit der das Schiff sank, ist zu schließen, daB es sieh um einen Muni-tionadampfer gehandelt hat Die Ju 81, die diese drei Volltreffer erzielte, wurde von Major Jochen Heibig, Träger des Eichenlaubes mit Schwertern, geführt. In Sekunde« versuaken Zu gleicher Zeit wurde ein Handels^klff von etwa 6000 brt getroffen. Zwei 500 Kilo schwere Bomben schlugen ihm das Vorscniff ab und es dauerte nur Sekunden, bis itung der Südafrikanischen Union angeschnitten werden konnte; denn darauf lief und läuft der Ehrgeiz des '?2jdhrigen Smuts hinaus, einen afrikanischen Staatenbund mit der Spitze Kapstadt zu schaffen, eine Art Vereinigte Staaten von Afrika, wie er es selbst einmal genannt hat. Um sich für seine Pläne freie Hand zu ■rchaffen, ist Smuts jetzt bestrebt, den Pluto-kratien in diesem Krieg nach Möglichkeit zu helfen, daher auch jetzt wieder seine Bereitwilligkeit zum Einsatz südafrikanischer Truppen in Ägypten und Libyen, wo sie bekanntlich schon vorher schwerc Verluste davontrugen, für die er im Frühjahr 1941 von England zum Feldmarschall ernannt wurde. Bernhard Huttner Das Elend in der Sowieinnion Stockholm, 12. November i)ie in letzter Zeit bekanritKewordeneii tinzclbeiten über die gtgcnwärticen Lebensverhältnisse iü der Sowjetunion haben durch eine Darstellung: der bekannten britischen Zeitschrift >Kcononiist« eine aufsciilußreiclie hj-yänzuns: erfahren. Die Londoner Zeitschrift Ivaiin in einer üußer.st ^woiilwollend« Kcniein-len SchilderuiiK der »soxiaieti Einrichtunxen« des Bolschewismus das furchtbare Elend der ZivilbevölkeruiiK und besonders der Millio-tienzahl obdachloser Kinder nicht völHji über-Kchen. »Die Not der evakuierten und obdachlosen Kinder ist eines der schwersten Problemc<, .so schreibt der »Econoniist« wörtlich, »denen sich die Sowjets heute Kc-genübergestcllt sehen«. Das britische Blatt erinnert dann daran, (laß das Problem der obdachlosen und verwilderten Jugend den Sowiets nach dem Bürgerkriege ungeheure Schwierigkeiten bereitete. Nur mit gröliter Anstrengung habe man dainaJs das Millionenheer dieser vagabundierenden Kinder vermindern können. Heute sei es notwendig, einer ähnlichen Katastrophe zu begegnen. Der Artikel des »Economi.stc gibt aber auch in weiteren Schilderungen einen schwachen Begriff von dem unvorstellbaren Mangel an hygienischen, sanitären und sozialen Einrichtungen in der Sowjetunion. Im Prinzip sei die Zusicherung sozialer Einrichtungen und llilfsmaßnahrnen zwar dem sowietischen Arbeiter und Angestellten garantiert gewesen, stellt fEconomist« fest, in der Praxis jedoch seien diese groBzügigen Versorechungen nets nur zu einem kleineren Teil verwirklicht worden. pintiiMChe Krankenschwestern ausgezeich' iiet. Im Heim der deutschen Kolonie in Hel-■jinki überreichte der deutsche Marineattache im Namen des hühre^ an Ol finnische Krankenschwestern und Lottas die Medaille für deutsche Volkspflege. Fortsetzung des französlsctien Widerstandes Potain erwart#!, dats die Truppen in Nordafriica im Intaretse Franicreicht ihren Kampf /orttetzen Vlchy, 12. November Marsclmll Potain hat Im AnachluR an eine Sitzung des französischen Ministerrates in Vichy am Mittwoch der Haltung der franzö-Bisehen Truppen in Afrika Anerkennung- gezollt und erklärt, daß der Marschall und die Regierung darauf rechnen, daß die französischen Truppen bi« zur Gr«ize ihrer Kraft im InterCHse Frankreichs und des Imperiums ihren Kampf fortsetzen. FranzöKlM*he Flagge auf dorn AnitAHitz l>e Brlnon« in Pari« Zum ersten Male seit Waffenstillstand wurde am Mittwoch in feierlicher Zeremonie die französische Flagge auf dem Dienstgebäude des Generaldelegierten in den besetzten Gebieten, Staatssekretär Botschafter De Brlnon, gehißt. Außer den offiziellen Vertretern der französischen Behörden mit Staatssekretär De Brlnon an der Spitze und Vertretern der BesaLzungsbehörden hatte sich auch eine zahlreiche Menge eingefunden, um der Flaggenhissung beizuwohnen. Diesem Vorgang war ein Schreiben des Militärbefehlshabers in Frankreich, General von Stülpnagel, an Staatssekretär De Brihon vorausgegangen, in dem er diesen ermächtigte »in Anbetracht der Entwicklung der Lage die Trikolore auf dem Hause seiner Dienststelle zu setzen«. Die gleiche Ermächtigung gilt für das Hotel Matignon für die Zeit, in der sich der Regienmgschef dort aufhält. (gefälschte Befehle Darlans Ein neuer infamer Bubenstreich der Amerikaner imd Engländer zeigt, wie wenig sie trotz der bombastischen agitatorischen Ausschlachtung des Überfalls auf Franzö-slsch-Nordairika — ihren» eigenen Können zutrauen. Admlral Darlan ist in Nordafrika in ihre Hand gefallen. Nun geben enG;llsche und amerikanische Stellen in Darlans Namen Erklärungen und Befehle aus, die der fran- zösische Admlral niemals gesehen tmd noch viel weniger gebilligt hat. Der Zweck dieser Machenschaften ist allzu durchsichtig. Sie wollen den Widerstand der französischen Truppen, der trotz mehrfacher Übermacht der Invasoren an wichtigsten Punkten noch nicht zum Erliegen gekommen ist, lähmen und in die Bevölkerung Französisch-Nord-afrikas Verwirrung und Unsicherheit tragen. Offenbar haben slo solche Mittel, die ganz der hinterhältigen Kampfesweise unserer Feinde entsprechen, dringend nötig. »News C^hronlcle« bleibt ftkeiptlsch >In Großbritannien selbst scheint man sich nicht überall bei dem Oedanken an Nordafrika und die englischerseits stark aufgeblähten Siege rückhaltlos wohlzufühlen*, schreibt »News Chronicle« in ihrem Leitartikel vom 10. November. Bs dürfe, so meint das Blatt, sich niemand in London einbilden, daß es in Nordafrika nun pausenlos Erfolge geben würde. Man tue güt daran, sich nochmals vor Augen zu führen, was Hitler in seiner letzten Rede gesagt habe. Jedenfalls ständen den Engländern und Amerikanern noch schwere Kämpfe bevor. Um Roosevelt zu gefallen, hat .Jetzt auch die dominikanische Republik die diplomatischen Beziehimgen zu Frankreich abgebrochen. Sie folgt damit dem Beispiel anderer kleiner Vasallenstaaten der USA. Japan zu den Ereignissen „Die japanische Regierung widmet der Entwicklung der Kampfhandlungen zwischen den Achsenmächtcn und den Alliierten auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz ern&te Aufmerksamkeit." Diese Erklärung würde von Ministerpräsident Tojo und Außenminister Tani in ihrem Lagebericht vor dem japanischen Kabinett al^egeben. Der Sprecher des japanischen Gesandtschaftsbüros In Französisch-Indochina, No-boru Ogawa erklärte, daß die plötzliche Ver- Die Kämpfe im Kauicasus Am oberen Terck feindliche Gegenangriffe abgewiesen Radfahrkompanie stürmt bei Noworossijsk Berlüv November Im Kampfgebiet westlich der Georgischen Heerstraße wiesen unsere Truppen am 10. November starke Angriffe der Bolschewlsten ab. Der Feind hatte in diesem Raum versucht, unter stärkstem Einsatz von Infanterie- und Panzerverbänden die vordersten deutschen Feldstellungen zu durchbrechen und unsere Angriffsspitzen von ihren rückwärtigen Verbindungen abzuschneiden. Er nutzte hierbei die Regen- und Schneestürme der letzten Tage zur Tarnung aus, um laufend Verstärkungen an diese besonders ge-fähixlete Stelle seiner Front zu werfen. Nach schwerem Vorbereitungsfeuer aus zahlreichen Batterien, Granatwerfern und Salvengeschützen gingen die Bolschewtsten zum Angriff Uber und versuchten flankie-retid, die deutschen Stellungen aufzurollen. Hierbei kam es zu erbitterten Kämpfen um Höhenstellungen, die in dem Angriffstreifen lagen. Dieser Berg war erat kurz zuvor von unseren Soldaten gestürmt worden. Ein Pionierzug und zwei Gruppen alt märkischer Panzer-Gienadiere waren noch dabei, die Höhe zur Verteidigung auszubauen. Mit achtfacher Übermacht griffen die Bolachcwlsten an- Den ganzen Nachmittag bis tief in die Nacht hinein tobte der weehselvolle Kampf. Die deutschen Verteidiger unter dem Kommando des Pionier-Zugführers wiesen alle Vorstöße ab. An anderer Stelle dieses Kampifeldes konnten feindliche Panzer anfänglich Erfolge erzielen. Sie erschienen plötzlich von dem unübersichtlichen Gelände gedeckt in der Flanke unserer Artilleriestellungen und im Rücken der Stäbe. Doch in harten Abwehr-kdmpfen wurden die Bolschewiaten aufgehalten und zurückgeworfen. Am folgenden Tage vernichteten unsere Kampfgruppen die feindlichen Kräfte, denen es gelungen war, sich zwischen unseren Stellungen festzusetzen und stellten die Verbindungen nach rückwärts und zu den benachbarten Truppenteilen wieder her. Um den Besitz wichtiger Höhenstellungen ging es auch bei den letzten Kämpfen süd-oswärts Noworossijsk. Hier bewährte sich die im Schwerpunkt des Angriffes eingesetzte Radfahr-Kompanie eines fränkischen Grenadier-Regiments. Der Feind hatte das Industriegelande, das sich von Noworossijsk nach Südosten hinzieht, mit starken, tief gestaffelten Befestigungen ausgebaut. Jeder Häuserblock, jedes Fabrikgebäude war zur Festung gemacht, und jeder Annährungsweg lag unter deni Feuer der schweren Waffen und Scharfschützen. Trotzdem konnte sich die Radfahr-Kompanie ohne Rücksictit auf das starke teindliche Abwehrfeuer von Haus zu Haus vorarbeiten. Im Hagel der Geschosse wies der Kompanieführer seine Stoß-tiupps ein und ordnete nach jedem gewonnenen Abschnitt seine Kompanie zum weiteren Vorstoß. Ungedeckt neben dem zu-' oeteilten Sturmqeschütz stehend, zeigte er dem Geschützführer die von ihm erkannten feindlichen Widerstandsnester, die das Geschütz niederzukämpfen hatte. So führte der Oberleutnant den Angrif» seiner Kompanie unentwegt in vorderster Linie, bis es gelang, den an beherrschender Stelle geletjenen Fabrikkomplex zu stürmen. Damit brach hier der Widerstand feindlicher Kräfte zusammen, die das Vorgehen im eigenen wie im Nachbarabschnitt schwer behindert hatten. Bei den Nahkämpfen um diese Stellung wurde der Offizier schwer verwundet. Sterbend aber sah er noch, wie seine Kompanie und sein BataiTlon den Hang des Berges gewannen und schließlich die ganze hart umkämpfte Höhe erstürmten. [ gewaltlgung der französischen Besitzungen In ' Nordafrika den Franzosen und Japanern >n Französisch-Indochina die Gelegenlieit biete, ihr Verständnis hinsichtlich der Bedeutung j des gempinsamen Verteidigungsabkommens Japans und Französisch-lndochinas zu ver-I tiefen. Ogawa erinnerte daran, daß, wenn t Japan die Vereinigten Staaten und Großbritannien in den Kämpfen im Pazifik nicht niedergehalten hätte, diese beiden Mächte auch in Französisch-Indochina eingefallen sein würden. Der japanische Gesandte in Französisch-Indochina, Kenkitschi Yoschizawa, weilte am Mittwochabend beim französischen General-I gouverneur Vizeadmiral Jean Decoux. Yo-. schizawa und Decoux sollen Besprechungen : über die Beziehungen zwischen den beiden ! Ländern gehabt haben, Yoschlzawa wird in I Kürze nach Tokio reisen, um mit Kazuo I Aokl, dem Minister für die Angelegenheiten Großostasiens, über einige wichtige Frager Unterredungen zu haben. Moskau keineswegs zufriedengestellt Uber den Eindruck, den der englisch-amerikanische Überfall in der Sowjetunion hervorgerufen hat, berichtet der Korrespondent der „News Chronlcle" vom 10. November, in Moskau habe man keine besonders große Freude darüber an den Tag gelegt und empfinde diese Operationen nicht als eine Entlastung. Von Begeisterung und freudiger Erregung sei durchaus nichts zu verspüren. Die Moskauer Presse verhalte sich Turürk-haltend und verweise in Ihren Komr- ilaren darauf, daß die militärischen Operauouen in Französisch-Nordafrika keine zweite Frfr* in den Augen der Sowjets darstellen. Der Ranpl bei Stalingrad Berlin, 12. November In Stalingrad nahmen Infanterie- und Pioniers toßtruppen in erbitterten Angriffsgefechten mehrere Häusergruppen und erstürmten einige Wolgahöhen. Die dort befindlichen Bimker und Stützpunkte wurden genommen und dabei dreißig Bunker zerstört und eine große Zahl Gefangener eingebracht. In die Erde eingebaute Panzer-kampfw^agen, die den Bolachewisten als Artillerie dienten, wurden ebenfalls vernichtet. Flakbatterien der Luftwaffe, die auf dem Westufer der Wolga tn Stellung gegangen waren, beschossen nicht nur wirksam Feldbefestigungen und Materiallager der Bolschewlsten jenseits der Wolga, sondern versenkten auch durch Volltreffer zwei große, mit Kriegsgerät vollbeladene Wolgafracht-kähne. Artillerie des Heeres überwachte den Übersetzverkehr und brachte fünf größere Übersetzboote zum Sinken. Kampfflugzeuge bombardierten in rollendem Einsatz Artilleriestellungen und Nach-achubverbindungen ostwärts der Wolga. Ein zweites Bataan Der Ring auf Guadalcanar wird immer enger ^ Sturzkampfflugzeuge zerhämmern die amerikanischen Stellungen eine amerikanische Stellung nach der anderen, In den wenigen Luftkämpfen. die nach der Vernichtung des größten Teils der amerikanischen Flugzeuge noch ausgetragen werden, zeigt sich immer wieder die überlegene Kanipftaktik der japanischen flieccr. Allein arn 11. November wurden 17 amerikanisclie KatnpffluKzeuge abseschossen. während die Japaner nur drei Flugzeujje verloren. Einheiten der japanischen Kriegstnarine beherrschen in weitem Umkreis die Gewässer um die Snlomon-Inseln. Amerikanische Kriegsschiffe laNsen sich hier nicht mehr sehen. Japanische Mugzßugverbände unternahmen am 11. November wiederum einen Angriff auf Neukaledonien. In der Inselhauptstadt Noumea wurden schwere Zerstörungen antterichtet. fün Hüttenwerk wurde in Brand geworfen, das Wasserwerk fast vollkommen zerstört und ein Muiiitionsdepot im Haffneelände zur Explosionen gebracht. Ein im Hafen liegendes Sciiiff von 7000 brt, das die amerikanische Flagee führte, wurde im Tiefangriff versenkt Berlin, 12. November Im Südwestpazifik waren die Japaner auch am lü. und 11. November erfolgreich. Auf Guadalcanar zieht sich der Rinz um die araerikani.schen Truppen immer enger. Alle ihre Verbindungen mit der Außenwelt sind jetzt abgeschnitten. Genau wie einst bei den Kämpfen auf der Bataan-HalbinseL müssen sie auch auf Guadalcanar Schritt für Schritt vor den Japanern zurückweichen, ohne Aussicht zu haben, noch an irgendeiner Stelle durchbrechen zu können. Die japanische Einschließungsfront zieht sich (jner durch unwegsame Urwälder, über hohe Bergrücken, überall gesichert durch starke Artilleriestellungen und Bunker. Die Amerikaner haben in den Kämpfen, die Tag und Nacht hindurch weitergehen, schwere Verluste. Allein der 10. November brachte ihnen einen Ausfall von 900 Mann an Gefallenen, Verwundeten und Gefangenen. Die 'japanischen Marineflugzeuge, in erster Linie die Sturzkamofbomber. zerhämmern HiuOA Hermann Röchling erhielt (ien Adlerschild. Der Führer hat Kommerzienrat Dr. rer. pol. h. c. Dr, ing. e. h. Hermann Röchling in Völklingen (Saar) aus Anlaß der Vollendung seines 70. Lebensjahres den Adlerschild des Deutschen Reiches mit der Widmung >Deni Pionier des Eisenhüttenwesens, dem Vorkämpfer der Saar« verliehen. Rschew-Kftmpfer besuchen die Retchshaupt. Stadt. In Berlin trafen Mittwoch morgen, direkt aus der Kampfzone von Rschew kommend, 60 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften als Abordnung bewährter Infanterie-stoßtrupps ein, die der Gauleiter von Berlin, Reichsminister Dr. Goebbels, zu einem dreitägigen Besuch der Reichshauptstadt eingeladen hat. Ermächtigungsgesetz für das Kabinett Scavenius angenommen. Der dänische Reichstag hat dem Kabinett Scavenius die von ihm verlangte ErmächtiguiiK zum unmittelbaren Erlaß von Bestimmungen zur Anfrechterhal-hing von Ruhe, Ordnung und Sicherheit in Dänemark erteilt. Das Gesetz tritt sofort in Kraft. Treuekundgebung der portugiesischen Kolonien. Das Kolonialministerium berichtet, daß die Landtagswahlen in den portugiesischen Kolonien einen eindruckevollen Beweis für die Treue und Anhänglichkeit der Kolonisten lieferten. In Angola und Mozam-bique gaben fast alle Wähler ihre Stimmen für die Einheitsliste ab. In Portugiesisch-Guinea wählten von 1300 Wahlberechtigten 1100 für die Liste der Regiening. Ernste Zusammenstöfie In Iran. In den leizten Tagen haben sich infolge des Lebensmittelmangels in Iran in den Ortschaften Schiras und Isfahan Unruhen ereignet. Hierbei kam es zu ernsten Zusammenstöfien zwischen der Bevölkerung und Truppen der Besatzungsmächte. Die Besatzungsbehörden haben infolge der Unruhen der beiden Städte unter strenge Militärkontrolle gestellt. Druck und Verlas: MarburKcr Verlast- und Druckerei« Clcs. in. b. M. . VerlaRsleltutiR ligon HaumKariner; MauDtschriftieiter' Anton Qerschack. alle In Marburx u. d. Drau Badcasic 6 Zur Zeit fUr Anzeigen die Prelsllx« Nr. 2 vom 1. JuN I94J KUltle. Ausfall der Lleferunt dei Blaltfi bei höherer Oewalt oder BeirlebssiörunR clbt keinen Ankoruch auf Rflckuhlunc dM Bezacacaldat Nummef 317 >A4arbur^«r ZeRungt 13. November 1942 Seite 3 ssm iUkiihitekk Was dl« Franzosen an die Anglo-Ameiikaner bisher verloren und noch gegen sie xu verteidigen haben AI« im Juni 1940 Frankreich« MachtBtel-lung in Europa zusammengebrochen war, blieb aUi großes weltpolitisches Aktivum ein Kolonialreich, das an Ausdehnung mir hinter dem britischen' zurückstand. Auf sämtlich« Erdteile verstreut, umfaßte es eine Gesamtfläche von etwa 13 Millionen Quadrat-kiloimeter mit 66 Millionen Einwohnern. Neben dem großen afrikanischen Kern, der das gesamte Gebiet von Algier bis zum ehemaligen deutschen Kamerun einschließt, und dem eyriAchen Mandatsgebiet waren es in Amc-rUc& ein StUck von Guayana und elnlgre westindlische Inseln, in Asien das rohstoffreiche Indochina — mit seinen 23 Millionen das men«chenrelchste aller französischen Kolonialgebiete —, in der Südsee Neiikale-donien und einige kleinere Inselgruppen, im Indischen Ozean Madagaskar. Beginn der Abbrttckelung Nach dem Waffenstillstand von 1940 ent-itand für Frankreich das Problem, ob ein politisch, militärisch und moralisch geschwächtes Mutterlaxid imstande sein würde, ein ao gewaltiges Kolonialreich 2ai3amnien-zuhalten. Und In der Tat begann schon bald nach dem französischen Zusammenbruch der Prozeß der Abbröckelung von Teilen des französischen Kolonialreiches. Das Groteske an diesem Vois:ang war, daß keineswegs der frühere Gegner Deutschland die Gefahr für des Kolonialreich bildete, sondern daß gerade der frühere Bundesgenosse England und das mit England schon damals assoziierte US-Amerika zu Bedrohetn des französischen Empire wurden. General und Verrfttw de Gaulle Churchill und Roosevelt bekamen dabei noch Unterstützung durch Helfershelfer aus dem französischen Lager selbst: die Gruppe französischer Emigranten unter der EHihrung von General de Gaulle, die nach dem Waf fenstUlstand den Krieg gegen Deutschland auf eigene Faust fortzusetzen sich anschick ten, leistete ihnen bei dieser Arbeit vollkommene Handlangerdienste. Man mußte in Vichy mit Recht befürchten, daß die verblendeten Gedankengänge dieses Krieges von einem Teil der französischen Kolonialgouvemeure und hohen Kolonialoffizieren geteilt wurden. Vichy traf seine Vorkehrungen: Machthaber in den Kolonien wurden abgelöst und durch zuverlässige An hänger der Vichy-R^ierung und des Mar-aohalls P6tain ersetzt Im allgemeinen haben die französischen Kolonialgouverneure In der Krise, die nun über das gesamte französische Koloniab-eich hereinbrach, eine zuverlässige und loyale, wenn auch zum Teü nicht allzu energische und entschiedene Haltung an den Tag gelegt. Von Kamerum bis Indochiiia Trotzdem gelang es nicht, den Verlust wertvoller Teile des kolonialen Frankreichs zu verhindern. In Afrika schlössen sich Ka-menm und Französlach-Aquatorialafrika de Gaulle an, und Fort Lamy, am Südrand der Sahara, wurde zu einem strategischen Stützpunkt der »Alliierten« im Herzen Afrikas ausgebaut. Im Juni 1941 wurde Syrien in einem Feldzug von drei Wochen von britischen und de Gaullistischen Truppen überrannt, der entschlossene Widerstand des Goneral Dontz, eines der besten franaösisclien Kolonialoffiziere, vermochte gegen die übernrvacht, von jeder Nachschubbaste abgeschnitten, nichts auszurichten. Femer wurden die französischen Inseln in der SUdisee unter amerikanische Regle geeteDt und in Flottenstützpunkte der USA im Pazifik umgewandelt. In Madagaskar landeten britische Truppen und besetzten nach Kämfrfen mit imgleich schwächeren französischen Ti*uppen die wichtigsten Häfen der Insel. Die Zuckei in.sel Martinique In Westindien konnte der Form nach Ihre Souveränität bewahren, mußte aber auf den Druck Roosevelta einschließlich der Kriegsschiffe im Hafen abrüsten. Und Roosevelt »ernannte« den gaullistischen Admiral Laporte zum Kommissar für die französischen Südseeinseln... Auch Indochiiia wäre — zumindest vor- i übergehend — von einem ähnlichen' Schicksal wie Syrien befallen und bis zum Kriega-eintritt Japans der fernöstlichen Machtsphäre Englands einverleibt worden, wenn nicht Vichy und die französisclie Verwaltung in der Kolonie selbst rechtzeitig in gutwilliger Verständigung mit Tokio die Jarpaner Ins Land geholt hätten und dadurch sowohl die französische Souveränikät i^owahrt, als auch Indochina davor bewährt hatten, Kriegsgebiet zu werden. Kordafrika Niu* der Kern des franzöaisehen Kolonialreiches In Nordafrtka blieb von der Abbrök-kelungstendenz unberührt. Im November 1940 versuchten die Hngländer in Dakar zu landen imd von dort aus die französische Position in Nordafrika aufzurollen, aber der Versuch schlug ebenso fehl wie der hinterlistige und räuberische t)lDerfall der Engländer auf Oraji im August 1940, bei dem viele französische Seeleute den Tod fanden. Die Abschnürung Frankreichs von der tlTiersee durch die britische Blockade hat für das Land den Wert seines so nahe gelegenen afrikanischen Besitzes noch stark erhöht. Verfehlte KoIonlali>olitik Die Verluste des französischen Kolonialreiches sind schon bisher jedenfalls sehr erheblich gewesen- Eis hat sich bitter gerächt, daß Frankreich seine koloniale Expansionspolitik stets nur mit halbem Herzen geführt hat. Schon immer hatte es in Frankreich den Gegensatz gegeben zwischen den weitschauenden KolonialpoUtikem, die für Frankreich mit der Rückendeckung durch Deutschland ein großes Weltreich In Übersee erobern und ausbauen wollten, und den engstirnigen PoilUkem, deren ganze politische Weisheit der Kampf gegen Deutschland darstellte. Schon die Kolonialpolitik Ludwigs XIV. in Nordamerika litt unter der tJberbe-anspruchung des Mutterlandes durch die dauernden Kriege in Europa. Während des Siebenjährigen Krieges verlor Frankreich 175ß, weU es alle seine Kräfte gegen Friedrich den Großen einsetzte, den größten Teü seines ersten überseeischen Kolonialreiches in Amerika und Indien an England. Und als nach 1870 Ferry in einer großzügigen Kolonialpolitik den Ersatz für das verlorene Elsaß-ljothringen suchte, wurde er von Clemenceau gestüi-zt, unter der Anschuldigung, daß er von Bismarck gekauft sei, 1898 ließ Delcasse in Faschoda am Nil die französische Tricolore wieder herunterholen und machte den Engländern Platz. Er legte damit den Grundstein zur »Entente Cordiale« mit England, in der sich Frankreich kolonialpolitisch hinter England in die zweite Linie einordnen ließ. Auch die Zukunft des französischen Kolonialreiches wird im gegenwärtigen Krieg mitejitschicden. Es kann nur gegen den anglo-amerikaniflchen Imperialismus behauptet werden, was gerade jetzt durch den erneuten Raubüberfall Roosevelts und Churchills auf Französlsch-Nordafrika und Marokko eindrucksvoll bewiesen wird. Nur der Sieg Deutschlands und seiner Verbündeten Ist auch die beste Garantie für Frankreichs koloniale Zukunft . Dr. Wilhelm Duden Schlacht In der Wüste Atlantic (Lucc) Schcrl-M Eine wirkungsvolle Aufnahme von den Kämpfen der deutschen und Italienischen Truppen in Nordafrika Gerhart Hauptmann - 80 Jahre Ein Kranz vielgcstultiger Biumeu und Früchte der Dlclituu}; Es liegt an der Befangeiilieit, die jeden Lebenden an seine Zeit bindet, daß das zeit-Kcnössischc Urteil über die ffciiiale Einzel-pcrsünlichkeit iinnier sdiwankerkl uwd der Mißleihing aHSp:5setzt sein niuB. Die Rültiüe Einordnung in die Uusterbiicliktjit vollzieht erst die Zeit, l'iir die unter uns. die in der wachen Hereitschurt der ersten Reife den nieteorhaften Aufstieg des iJichters Gerhart Maaplfriatni erlebten, ist sein Name avniichst jiebunden an die Stürme der Hterarischen 1 Revolution, durch die sicii, um das .Jahr 18S0. das »jüngste« geistige Deutschland von dein loslöste, was man das »junge« genannt hatte. Diese »Jüngsten« hatten allen »farbigen Abglanz« und rioch mehr alles »Geschönte* gründlich satt. Sie forderten schonungslosen Realisnuis und Naturalismus in der ■M Kl^-KricRsherichtcr Prfliilich (AtUScIO Begugoung auf hoher See Ein zur Feindfahrt auslaufendes deutsches U-Boot begegnet einer von längerer Such- fdhrt heimkehrenden Minensuchtlottille Kunst und glaubten restlose Wirklichkeit und Wahrheit in der genauen Abschrift des Lebens zu finden. Die meisten von ihnen waren zugleich soziale Aufriihrer und schwelgten als Gestalter in den Nachtseiten des Daseins uiid im «rauen Klend der »armen Leute«. üerhart Hauptmann, am 15. November 1S6J in übersalzbrunn in Schlesien als Sohn eines Gastwirtes geboren, kam über Breslau, wo er sich der bildenden Kunst gewidmet hatte, nach Berlin und wurde durch den lärmenden Crfolj; seines ersten aufgeführten, kiaU naturalistischen Dramas »Vor Sonnenaufgang« über Nacht der Führer des Naturalismus. Aber literari-che Proiiramnie vergehen und die Dichtung bleibt, und wenn etwas schon in jenen Ict/cten .lahrzehnten vor der Jahrhutidertwende die überragende Begabung des jungen Dichters tierhart liaupt-niann ahnen ließ und bestätijite, so war es dies, daß es ihm nicht gegeben war. in » Tendenzen« und doktrinären Kunstlehren aufzugehen, sondern daß er von Work zu Werk einsam und eigen seinen Wejj gehen mußte, Uni diesen Weg ist iniiner Katnnf gewesen. Das konnte nicht anders sein, denn Mauptmanns dichterisches Wesen auf einen klaren und faßlichen Neuner zu bringen, ist schwierig. Sein Werk ist nicht nur erstaunlich groß, es Ist auch beruhigend vielfältig. In seine t:pik mischte er gern das Dramatische, in seine Dramatik oft das Eoische. In der Form hat er fast alle Stilarten durchgeprobt und durchschritten. Auf »Vor Sonnenaufgang« folgten an Ibsen geschulte Stücke wie »Das Friedensfest« und »Liiisanie Menschen«, Märcheiidichtmigen. faustisch-symho-lisicrend in der »Versunkenen ülocke«, sozial anklagend in »fiannele«, mystisch verbrämt in »Und Pippa tan/.t«; schmale realistische Charakterstudien wie »Michael Kramer«, »Kollege Cramptoii« stehen neben den »Webern«, deren tragischer Meld die Men-schengruppe. die Mensclicnklasse ist. Legende und historisches Drama — »Griselda , 'Der arme Heinrich«, »Kaiser Karls Geisel«. »Florian Geyer« — werden wieder abgelöst von Scher 1-Bilder dienst-M Gerhart Hauptmann der sozialen Gegenwarts- und Umweltsschilderung in »iHiiirrnann HenscIieL. -Ratten , »Dorothea Angermaim«, unterbrochen von Dichtungen persönlich-ten Bekenntnisses \^ ie »Gabriel Schillings Flucht«. Ähnlich ist es in der Fpik. Ks liegen Welten zwischen aBahnwärter Thiel«, dem Gottsucherronian »Der Narr in Christo Fmanuel Quint'. der brünstigen Liebesnovelle »Der Ketzer von Soana<, »Atlantis«, dem Fpos »Anna« und der barok-ken, kulturgeschichtlich verkappten, dickleibigen Zeitsatyre in Hexametern Till Fnlen-spiegeU. Hauptmann lauschte seinen Schlc-•siern, aber auch den Bcrnneni meisterlic'i ihre Sprache ab; er schreibt deutsche Knittelverse im »Festspiel«, griecliiscli-arcluiisie-rende Jamben in ^Der Bogen des DJy.sseus , niischt shakespearisch Prosa und .lambcn in »Schluck uiul Jan« ntid bedient sich des si)anischeti Trochäus in »Der Weiße Heiland und Indipodhi/. Fr. dem es an dic!i-terisclier Phantasie gewil.l ircht funlto, übernahm doch fiiclit selten Stoff unil (iestalten von fremder Diclitunv:. so in 'Der arnic Heinrich«, »Schluck und .lau- und «W inte rhallide«. So weltumspannend die Fülle der Stoffe und Forn;eii v.'ar, über die dieser Dichti-r gebot, die.sc Vit.lseiliglait hatte auch ihre Schattenseite und erweckten Bedenken. Sein V/eg zum Ruhm fiihrte ül^er große Siege imd bedrückende Niederlagen. Er war immer iini-;ämplt Das war so im Anfang seiner Laiit-bplm, aber es blieii aiuh so. A\an wart ihm seine proteii.'^artigen Wandhingen vor; niaii erkannte, daß nelvn den liliitvollsten .>i;h(>p-fungen iirtüinlicheu und eigensten Gepräges ab und zu auch seltsam Blasses und Fpigo-aus seiner Werkstatt hervi>rging. Di.'j Angriffe kamen von vielen Seilen. .Aber der Diijhter sehnt ueiler. Langsam wiiUis sein Name imd sein Werk, auch in die Breite und Tiefe. Was seine Lretnule verehrten, war die tiefe jWeitschliehkeit in seinem Dichten, die über-slrumenue Kr.nft seines A^itleidenkcinnens und die (lewalt, die ihm j^egeben war. die ,\'en-schenseele zart, doch bis mit ilie Wur/el zu entblößen. ^ie erkannten, wie fest Haitp;-mmnis dichterische lliiiversalität im IjoJen seiner schlesischen Heimat wurzelte, zu der auch seine Dichtung immer wieder zurücK-fand. Und sie entzogen sich nicht der Zauberkunst, mit der dieser Dichter Menschen, Charaktere, Persönlichkeiten und Typen zu erschaffen vermochte. In langem Zuge wallen sie vorüber, die so lebenswahr und unheimlich plastisch geformten Gestalter, von denen manche längst schon zu zeitlosen Bcgriften wurden, wie »>Rautendelcin und llannv-'le., »Wehrlia'm« und Mutter Wolf ., . Die ITnu John«, Ratten«, »Rose Bernd« und manche andere. Der Born seiner Weisheit, quellend ans dichieri.'^cher Sehnu. flol^ \on Jalirzehnt zu Jahr/elint immer milder und reich r. 1 r hob den Sliirmer und Dränj^er von einst im Alter in die Sphäre goethischer Ab.,i'l;lnrtlieii empor, wo die GroHe und wo d e Gien/en seiner dichterischen Sendung liepeii. Kailernst Knalz Schcrl-nildcrUicnst-M Des Dichters Haus In Agnetendorf im Rinsetiijebirge liegt inmitten oines großen Parks Gcrhart llaupt-manns Heim. In dem türm irtigim Anbdu befinden sich die Arbeitsraume des Dichtci« Sefte 4 »Marburf?er Zeitung« 13. November 1942 Nummer Sit VoU und 3itUUu Zoll Tag der Hamnaiik la Cllti Wenn Am 14. Nov«mb«r im g&nMn Reiche iler T&if dar deuUchen Hauamuaik befangen wird, ao erlnn^Kt man ilch in CiUl ferne •Jaran, daß ea zur virlferUhmten Tradition der 8annaUaurcliKC'lnuttshörer vielleiclif ein wenig zu lincli jjewiihlt, da der ZuKantr zu Beethovens letzten \ iolinsotiaten (od. 96 (i-dur) Bild .loli.'inii Sebastian llaciis »Chacotuie für Violine alleiiii nicht jedermann offen steht. Aber aucli an diesen scli\v'erii:cn \yerkci flcwies sich die leclinisclie .Meisterscliaft der Künstlerin ebenso wie an dein folceiiden \'io-linkon/ert von Max Bnicli g-inol! op. J6, Der zweite Teil des Violin-Abends war zunächst dem ze;l.:,'cnös.sisclicn steirisclien Komponisten Konrad Stekl «cwidinet, dessen leicIitfliissiÄCs Capriccio op. 5a Nr, 1 herzlichen IJeifall fand. Ebenso wurden »Zwei Hazalelleno des feinsinnigen nesrleilers der Künstlerin am Klavier. r>r. Franz Mixa. freundlich aiif.'.jenonn]icn. Pic W'ärnie der Anteilnalime steiperte .sich bei den foIv;ende:i HarbietunKcn. TJie Kunst der fiotrenfiihrunji von (iiuseppe TartinI und Non F^iu Mesla von Niccolo Paganini, F^erlen italienischer üeigenkomposition. zeigten lilla Kasteliz auf der virtuosen Höhe ihres Können« Ole Zuhörer wurden zu Meifalls>tiirnien hingerissen. sodaB die Künstlerin sich zu drei Zugaben entschloD und das Vers|)reclien aht;ab, spS-festens im l'rülisommer 1943 den Trifailern ihre musikalische AufKeschlossenlieit durch ein weiteres Konzert zu lohnen, Schultz Ein Colleglum niuHicum In Wien gegründet. In Wien wurde ein Collegium mu-flicum gegründet, da.s sieh die Aufgabe «teilt, jun^rc mufilkaliache Begabungen zum ersten Mal vor das Publikum zu bringen. Lilla d'Albore spielte in Marburg Zu dem Koniertabend der Geigenkünttlerln im groBen Heimatbundßtal Es waren Meister der Tonkunst, deren Wirken — venn wir vom Beethoven und Smetana in diesem Zusammenhango abseh?n — über mehr nls zwei Jahrhunderte in die Vergangenheit zurückführt, die Lilia d'Albora, ein« rflstiqe, qlutäugige und ßonngebrSunfe Italienerin an diesem Abend wieder >!)Riirlig werden ließ. Dafl diese Meitter auch aua-nahmftlos ihrer »onnigen Heimat ennprossen sind, war ilchor kein Nachteil, aondern gab dem Abend seine besondere Note. Waren doch die Italiener in der Kunst de» Geigenspiels führend, bauten doch »ie die kostbaren Instrument«, die die ganze Welt aufhorchen ließen. Stradivari, Amati und leine .Schüler sind alt Geigenbauer nicht minder berühmt ala Paganini ala souveräner Meister auf der Geige, Was Wunder, wenn sich schon die Komponisten dieaer und der ihr vorangehenden Zeit mit Vorliebe der Geige als Dolmetsch ihrer klingenden Gedanken und in Töne verwandelten Gefühle bedienten. Was ein Tartlni komponierte und ein Paganini aua seinem Instrument hervorzauberte, Ist bis heute noch nicht übertroffen worden, wenn man das Problem dea Geig°n-spiels von der rein technischen Seite her betiachtet. Es gab aurh nach Paganini groRe Geiger, die die Welt aufhorchen ließen, aber keinen Paganini mehr. Nur wenige sind an den Zenith seines Könnens herangekommen, zu diesen gehört Lilla d'Albore, eine der bedeutendsten Gelgerinnen dpr Gegenwart. Thr Spiel Ist von faszinierender Wirkung. Der salte, auf der D- und G-Saite dunkel gefärbte Ton ihres kostbaren Instrumentes hellt f'rh nuf der A-Saite hörbar auf und entlockt der E-Salte ein jubilierendes, jauchzendes K!'n-j gen. Die Technik ihres Spiels ist virtuos im wahrsten Sinne des Wortes. Mühelos mei-, -Irrt sie selbst die schwierigsten Doppel-grilfe, Dreiklänge, spiccalierte Arpeggien, die sie duftig über alle vier Sailen dahingleiten läßt und In Flageollettönen dahin-gehauchte Melodien. Ihre Musikalität wird von dem ihrem Volke eigenen Temperament getragen. Mit ihrer Geige spielt jeder Nerv ihres schonen Körpers, in ihren dunklen Augen spiegeln sich alle Gefühlsvorgflnge, die ihr Spiel auslöst und die ihm Richtung und pulfifrendes Leben geben. Guiseppe Tartini flf)92—1770), der in die Musikgeschichte nicht nur als Komponist, sondern auch als Entdecker der Kombjna-tlonstöne eingegangen ist, stand mit seiner Sonate in g-moll am Beginn der Vortraga-ordnung. Seine Kompositionstechnik mutet uns heute mehr theatralisch als zweckbedingt an, er war eben wie alle sein« Zeitgenossen ein Diener der Form, an die sich der Inhalt eben anzupassen halle. Aber trotz dieser selbst gezogenen engen Grenzen, welch eine Fülle herrlichster Melodien, die sich allerdings nicht bereitwilligst dem Hörer anbieten, sondern erst gesucht und gefur/den werden wollen. Es gehört schon sehr viel künstlerische Reife dazu, wie sie die Kunst Lilia d'AIbores aufweist, um den Hörer beim Suchen dieser Schönhelten richtig zu führen und ihn diese selbst finden zu lassen. Im modorato reihte sie Strich auf Strich ihrer Geige zur feierlichen Melodie, die eine süße Sehnsucht, zart wie das blaße Licht eines sonnenüberstrahlten Maimorgens, in unserem Inneren wachrief. In» Presto ma ton trojjpo klangen «^ergisrhe Doppelgrilfe auf und Tonfolgen, die sich, die G-Saite aufsteigend oder zu ihr zurückführend, in Akkorde von geradezu orchestraler Wirkung zusammenschlössen. Das Largo entfaltete viel zum feierlichen Hymnus gesteigerte Besinnlichkeit, während das allegro commodo v*^iiHler o. Keichs«rzichun};9nilniat«f Rust in ßuka- _ . , . rest. Gestern Donnerstag traf der Reichsmi- zum zarten Spiel einfacher und doch schön ' )ijr WiHsenschaft, Erzieliung une machte kehrt und bog gleich darauf In eine breite, mit Kastanienbäumen bewachsene Allee ein, in der sie mit deutlich sichtbarer Nervosität eine bestimmte Hausnum* mer zu suchen schien. Dann blieb sie plötzlich von einer schöngebauten Villa stehen, vor deren Eingang auf einem gläsernen Transparent die Worte zu lesen waren; „Mallings Pensionat" Der Inspektoi traute seinen Augen nicht. War das Wirklichkeil! Mallings Peniionati Und plötzlich fiel ihm die Personalbeschreibung ein, die der Direktor gestern telephonisch nach Warnemünde durchgegaben hatte. Sollte da irgend eine Teufelei im Gange «ein, an der auch der schwätze Ilurje Mailing beteiligt wart Man konnte es schon beinahe mit Bestimmtheit annehmen. Vielleicht stand auch die Segeschule irgendwie damit im Zusammenhang? Umsonst Heß man das GebSuda nicht überwachenl Aber was halte Frau Ferchland *nit all dem zu tun? F.s war doch nicht anzunehmen, dafl sie mit dem srhwarzcn Horje — Hartmann wagte den Gedanken nicht auszudenken. F.s war unmöglich — die Gatt'n des bekannten Wirtschaftlers? Der Inspektor trat in eine lluo^üi und beobachtete mit gespannler Erwartung, was sich ereignen würde. Die junge Frau zögerte und schien zu überlegen, was sie tun sollte.. Ein paar MD1« Muflk fknft dort wo du Wort nicht mthr Auf uiu su wirken vtrmAf!« D«r Dlchttr UrUlptm*r hat (Umit •prochen, w*a wir alle ftihJ«n, wenn 4ie bpr«ch« der Tön« xu un« «pricht, di« immer •In« fiprtche de« H«rMn« i«U Dt« Fihlfk«lt, Musik tief KU empfinden, iit dem deutjeh^n Menichen besonder« «lff«n; d«J d«ut«c^e Volk war nicht nur bu tu«n Z«it«n auf mu-«lk&ii«chem Gebiet «ch(}pferUeli tätig, die MuaiH lebt Uberhaupt In un««rm Volk eine Erbm«««« der deut«ch«n B««ie. 0« gibt kein anderem Volk, «o rtioh an «Igenen MusikscUdpfungan — vom «cbllehten lied bi« zum gowaltlgen ■•el«ng«mAldf «incr Symphonie — tat, wt« dt« d«ut»oh«, Dtui nationalMoslallBtiaoh« DeuUichland di« «ln«t vorschütteten Quellen unserer Kultur wieder freigelegt und «l« EU neuem, Leben befiuchtet. Seit Jahren ist ein «ig«ner »Tag der d«ut«chen Hausmusik« Sinnbild für die Mwiiiierfreudigkeit unserer« Volkes ifeworden. Bs gibt heute fast k«la Haus mehr, iil dem nioht selber ein wenig Musik gemacht wird. Man hat einmal geglaubt, daß der Rundfunk die Hausmusik verdrängen und »UberflUsfllg« machen wUrdc Da« Gegenteil hat «ich herausgestellt: der Musikfreund, der auch selber musiziert, findet in den Darbietungen dea Rundfunks so viele Anregungen, daß die Lust am eigenen Mu-aizieren noch stärker geweckt und durch die guten Vorbilder veredelt wird. So kam es» (iaA die Hausmusik in Deutschland immer mehr Freund« gewann — fraillch, wir dürfen nicht vergessen, daß daran auch das gesteigerte LebensgefUhl, die Brweckung aller seelischen Kräfte im emporblühenden jungen Deutschland, Anteil hat. Die Hausmusik ist «o alt wie unser Volk eelber. Sie war lu allen Zelten ein Spiegelbild des kulturellen Lebens überhaupt; in der Welt der häuslichen Geselligkeit erblühen schöne und starke Kräfte. Daß unsere Soldaten für Uire Ruhet&sfe sich nicht nur nach der Musik aus dem Lautsprecher sehnen, sondern auch nach einem Instrument verlangen, da« sie selber spielen, seeigt, welch ein guter Kamerad die Musik unserm Volk ist. Btwas Beruhigendes, Stärkendes geht vom Muslüieren aus, man legt, wenn man au einem Instrument greift, förmlich den Alltagsmensehen ab und folgt dem Flug der Seele in lichte Höhen. Solch eine Hausmusikstunde kann Wunder wirken: sie löst den Schmerz und lällt wns leichter mit den Sorgen und Nöten fortig werden und uns freier und inniger »i unserem Schickssal bekennen. Der diesjährige Tag der deutschen Haus-Xöuslk ist Johann Sebastian Bach gewidmet selber in setner vielköpfigen Faml'ie asw-*nusik im besten Sinne des Wortes machte, hat uns wahre Perlen solcher Hausmusiken geschenkt. Seine klare, formen-etrenge, aber von warmem Herzblut durchpulste Musik ist wahrhaft deutsch empfunden. Eine herbe Kraft geht von Üir aus, sie reißt jeden mit sich fort, erhebt und erfreut, öle Ist wie ein Sinnbild für unsere Tage der zusammengeballten Kräfte, dea Opfern« und der Pflichterfüllung. Dr. Augrust Schmitt in. Beim Sport verutiKlilckt Der 37iährli;e Mechaniker Fruuis LöscIuiIk aus der Masida-lenenjassc in Marburg zog lieh beim Sport einen MuskelhänderrlO zu und wurde ebenno wie der 34iäliri«e Veit Romich aus Roüwcin bei Marburg mit einetn VVadcnbeinbruch in (las Marburger Krankenhaus überführt. Marboro im Zeichen der Versammlnogswelle 4« Varmnliingtn Im Krtiageliiat ^ KlnkaHUclMr Bttgbin om U Vhr Morgen, Samstag, steht Marburg im Zeichen der Veraammlungfw«!!«. io Redner de« Steiriachen Heimatbundes werden In den Ortsgruppen und Zellen zur Bevölkerung sprechen und *u allen Fragen miUtärisohar, politischer und wirtschaftlicher Art Stellung nehmen. Besonders eingehend wird auf die Lage in der Untarsteiermark eingegangen werden. Wieder «üimal, nun «um vierten Male, hat canz Marburg Gelegenheit aus berufenem Mund AufklSiimg und Ausrichtung zu erhalten, Jene« politische Rüstzeug, das für die klare und bedingungslose Einstellung für Führer und Reich unbedingt erforderlich ist. Die Marburger werden auf die«« Wei«« m ihrer Siegeszuversicht g««tärkt. Dia Versammlungswell« findet Sonntag ihre Fortsetzung in allen übrigen Kreisen de3 Bund««gebi«te«. Allein am Sonntag wardtn 160 Versammlungen In d«n verschiedensten Orten d«r Unt«nit«lermark durehgaiiihrt. Paus«nUMi w«rd«n «1« abr«halUn, «o daß bl« 3t. Novtmbtr, d«m Tag«, an d«m dl« V«r* sammlunfflwtiu abgtteiUoMcn Min wird, 490 V«r«ammlung«n «ttttgsfundtn hab«n. In Marburg, wo nur am »amslag V«r- sanimlungen zur DiirchfUhn'ne gelangen, beginnen sie •inh«itlich um 30 Uhr. Ii.« Versammlungen werden in folgenden Lokalen durchgeführt Die Veraammlungen kommen zur Dureh-tührung in der Ort«gruppe Marburg I, Burg-lichtspieie, Lichtspiele Bsplanade, Harburg n, Heimatbundsaal, Marburg III, Qaat» hau« Meran, Marburger Textilfabrik, Marburg IV, Gasthaus Gambrinushall«, Muslk-saal, Kasinosani, Marburg V, Og. Dienststelle, Narvikachule, Ehrlich, Marburg VI, Appellsaal; Brunndorf, Gemeinachaflshaus, Gasthtus Klobasa, Gasthaus Mras; Freldegg, Gasthaus Obal, Gasthaus Gruber; Gami, Theatersaal, Gasthaus Erlacher, Gasthaus Brudermann: Drauweiler, Kinosaal, Gasthaus Riedl; Kötsch, Jugendhelm, Og. Dienststelle, Schule Hoßwein, Gasthaiui liebe, Gasthaus Paul: L«tt«nkb«rg. RAP-H«tm, Og. Dlen»t-it«U«, Oasthau« Weiie; Lembach, H«lmat-bumlfaal, Oasthau« Tomsch«; Rotwtin, Gast-hauf Und«, Gasthau« Wre&nlgg, Quthaus P«ehund«r; ThAsen, Aiigem. Baug«Mll«eliaft, I. u. K. Bühl, Gasthaus Dowitseh; Zwstten-dorf, Gasthaus L&ichnlgg, Gasthaus Sup-panz, Gasthtus Bagadln. PHimniii Ii Xbtiii In AbstsI fand «m Sonntag ein« «hrwürdig« Gedenkfeier itQtt. Ein« große Anzahl von Wehrmännern marichiert« um 5 Uhr «b^d« unt«r dem Kommando des DeubettelUen Sturtnbannführerf Lobnmüller am Adolf-Hitler-Plat* «uf, wo bereit» eine grofi« Men-ichenmeng« uod dl« Deutich« Jugend Auf' Stellung genommen hatte. Unter der Leitung des Oberlehrers «ui Abstal b«ganQ die Feier mit dem Abiingen von Gedenkliedern, P«nf«renkUngen und Muiikeinlcgen de« Wehrmanmchofisrouiikzuges. Zwei Kamen* den trugen Sprüche und Ptihrerwort« vor. Hierauf verlas der Ortsgruppanführer die Namen der 16 Helden von der Feldherrnhalle und der neun aus Abital in diesen Krieg Gefallenen, worauf von den Anwesenden das Lied des guten Kameraden gesungen wurde. Anschließend hielt der Ortsgruppenführer eine Ansprache, in der er hinwies, daß uns die Gefallenen des Weltkrieges, der Bewegung und dieses Krieges Mahnung und Vorbild sind. Durch ihr Blutopfer sei das große Deutsche Reich, die Sehnsucht aller Deutschen, geschaffen. Dia Pflicht der Heimat «ei «s, dieser Helden zu gedenken und durch unteren Einistz für die Größe Deutsehlands ihnen Dank für ihre Opfer abzustatten, Nach dem Singen der Lieder der Nation begaben sich die Teilnehmer der Feier nach dem Friedhof, wo der Ortsgruppenführer am Grabe des hier zur letzten Ruhe gebettetan Soldaten durch eine Kranzniederlegung die Toten des jetzigen Krieges ehrte. J. K. Won DOdadile der Toten der Beweoona ond des Krieges Wie in den anderen Ortsgruppen des Stei-rischen lieimatbimdes hielt am Sonnlap; anch die Orl.^gruppe Würz eine würdiße Feierstunde ab, zu der sich ca. ßOO Personen aus Würz und der dazu gehörenden Gemeinde Taiibllnif eingefunden hatten; Nach der Aitf-»telhmq: der einzelnen Ciliederunqen sowie der Feuerwehren von Würz und Täubling vor dem Denkmil der Gefallenen de« Weltkriege«, wo unter d«n KIäni;en de« Liedes vum BroBtr Eriilg dir iwiilia Beidnslrafliiininiling einzigartiges soziales Abstimma^fTgebnis 42).7tt Prozent mehr als im ViM|ikr Die am 24. und 23. Oktober von AnjjehfJf^» gen der DAi* durchßeführte 2. KeichaatraBen-Sammlung de« Kriegs-Winterhilfswerkes ltM2-l'J43 hatic ein vorläufiges Ergebni« von 42 377 614,40 Reichsmark. Bei der gleicijen Sammlung de« Vorjahres wurden 30 106 325.13 Reichsmark aufgebracht. Die Steigerung bc-trlßt also 12 271289.27 Reichsmark, das sind 40.76 Prozent. Auch diescR «iän/t-nde l'rßebni» ist, wie Pciclisminister Dr. Goebbels in .seinem Rf-chcn.schnftsbericht anläßlich der Erttffnu' des KrieKS-Winterhilfswerkes 1942-if)4.T im Rtrliner Sportpalast ausführte, »ein einzigartiges soriales Ahstimmimgserßcbnis unseres Volkes, da» darin seinen festen \V'illen zur Ocmeintichaft zum Atisdriick brachte«. lieber 35 Millionen Relchsmatk spendete die Front Feld- und f:rsatzhoer vervierfacht »eine Rote-Kreuz-Sp«ndo Die SamniluiiBen zu]?unstcn des dritten Kriejjshilfswerks für das Deutsche Rote Kreuz haben in» Licreich des Peld- und Ursatzheeres in diesem Jahre wieder zu einem vollen UrfolRc Refiilirt. Wie das Oberkommando des Heeres mitteilt, konnten nach den hi.slierija'u Meldungen dem Deutschen Roten Kreuz über Millionen RAI zur Verfügun; !;ulen Kameraden die Kranzniederlegung er olgte, die glelcbfalls eine Ehrung für die 16 n» . i n » i ^ n » . Qefoliencn der Bewegung war, ergriff Ort.'?-1 I^^unit wurde das ErRehms gruppenführer Sfibor das Wort. In «einen vervierfacht. A en heteiÜKten Truppenteilen und Dien'^t.stellen wird für dieses hervorragende Ergebnis voH.ste Anerkennung ausgesprochen. Ausführungen streifte er den Werdegang und den Kimi^ des jungen Deutschland bis zu dem endlichen Sieg, den uns niemand mehr entreißen wird. Sein Gedenken galt auch vier Söhne der Untersteiermark, die in den Reihen ______ _ r-__. .. der deutschen Wehrmacht vor dem Feind ' f Oemelndesekr^ kinirften und ihr Leben lieBcti. Die Feier November wurde m nihm einen Uberaui würdevollen Verlnul. 'j''?" f." dfeilasicer Lelirsans (iir üciticin- desekretare erdnnet. Der LehrRantr verfolRt „ . ilen Zv.'eck, die Oemeindesckretäre in alle m. RovHlkoningsbewogung Im Kreta Cllll. ['{iclicr der VerwaUunsTt soweit sie auf d#t< Der Monat Oktober brachte Im Krel« CiMI , (icnicindeleben bezujj haben, einzuführen und Geburtensteigerung. Insgesamt | ihnen den erforderliclien Weitblick für die 177 Geburten stehen 05 Stcrbefftlle gegen- 1 Intcrcs,<;en des Rciches und die Erfördffiiis.t über. Ehen wurden 62 geachlos.sen. In der Stadt Clin betrug die Zahl der Geburten 92, während 17 Eheaehlieftungen und 50 Todes-tälle EU verzeichnen sind. der KriegfühninK zu vermitteln. Die fajiUTtK wurde mit der IMaffffenhissunsr auf liurji Oberpettau begonnen, wo die Teilnehmer un-tei gebracht sind. Zur Eröffnung der Volksbildungsstüti« Marburg Heute Freitag im Heimatbundsaal — Es sprechen der Kreisfiihrer und Studienrat Dr. FrUx Cndre» Die VolkRbildunpfsstfttte Marburg beginnt mit ihrer Tätigkeit heute, Freitag, den 13. November. Der Eröifnungs,ibena wird im lleimatbundsaal durchgeführt, wo nach einer rruisikalischen Einleitung, gespielt vom Streichquartett der Marburger Lehrerinntn-bildungsanstalt, Kreisführer Michl Strobl die I'iröffnungsworte sprechen wird. Anschließend erörtert Studienrat Dr. Fritz Endres den Kampf um den großdeutschen Gedanken. Den Abschluß bildet wieder eine musikalische Darbietung, das Streichquartett spielt den ersten Satz von Josef liaydns Op. fi4. Es ist zu erwarten, daß sich auch in Marburg in kürzester Zeit eine treue Besuchergemeinde zusammenfindet, die die Vortrüge und übrigen Veranstaltungen der Volksbil-dungsstätie rege besuchen wird. Ein umfangreiches Programm, das wir in Kürze verlaut-barrn werden, sorgt für Erbauung, Unterhaltung und Fortbildung. So wie im gesamten Reichsgebiet sind nun auch In der Untersteiermark Volksbildungn-stätten erstanden, die deutsches Kulturgut hier verbreiten und verankern werden. Es ißt werfvolle Kleinarbeit, die von diesen Institutionen geleistet wird, Arbeit, die Jedoch nicht zu unterschätzen ist, Gibt docn jede Veranstaltung einen gewissen Einblick in die Orftße imd Vielfalt deutscher Kultur und deat-schcn Schaffensgeistes und ermöglicht den Voiksgenoisen die Teilnahme an allen diesen Gütern. Marburg wird seiner Tradition gemiß dln Beginn der Tätigkeit der eigenen Volksb'l-dungsstätte herzlich begrüßen und durch zahlreiches Erscheinen an der Eröffnungsfeier Ihre Freude über die Gründung zum Ausdruck bringen. Die restlichen Karten für den ersten Abend sind in der Geschäftsstelle des Amtes Volkbildung der Kreisführung Marburg-Stadt, Gerichtshofgasie 1/1, ebenerdig, erhältlich. UHfERSTEIRER I Die Unimrttmlmnnmrk bleibt für Immer deutsth! Deine PIlUht Iti es. Immer nur deutseh zu soreehen! ■ipaOHM! mm Roter Mohn Von Adalbert Mastnak Uichtung und Wahrheit iie haben viel Oemeiiisaiiies, vi-enn sie beide echt sind. Gc-nau.so aber ist es mit dem Märclien und Jen wirklichen Besebeiilicitgn des f.ebens. So Kafin das Märchen bald zum Erlebnis werden — das Erlebte aber wie ei» Märc'.jen kiitiRcn. So will ich hier die t'-rzühlunj; eines Gebirgsiäsers wiedergeben, die beweist, wie .schön und htark das Leben sein kann — und daß es oftniaU uar nicht der Märchen bedarf, um glücl\|ich zu sein. « Heller Sonnenschein 'aif über Wiese und Wald. Der M'minel spannte sich einer iJlü-kcriien Kugel gleich über das fruclitbarc Land. Dieser warme llcibsttac ließ noch iiiclits vom Sterben der Natur aJiucn, sondern war vielmehr wie ein rrühlhi^stag, an dein alles unter dein heiücn Kuli der i^onnc zu neuem l eben erwaciite. Am MeMen Hang impften die Meunterdclicn wie zur liochsoni-incrllchen Zeit, da und dort grillileii die iicl-len Köpfchcn der kleinen Qänscblünichcn oder schaukelte sich die blaue Dlüte ^er ülockenbluine im lauen Wind. Bruno schritt den Berg hinan, der sich wie ein übermütlKer JuM«e frech vor ihm aufbaute. als wollte er dem jungen Ocbirgsjilk'er ilcn Weg verstellen, Poch darum schien sich Hruiio nicht zu kümmern, vlelmelir strebte er mit lai'jren Schritten, oftinals in großen Sl)'ün>;cn. als gelte es keine Zeit zu verlieren, der e nsatnen fliehe am Gipfel des liet Kf's zu. die wie ein trut/iiger Landsknecht, der eilt (jehellnni^ zu hüten hatte, da oben stand. Mitten dnrcli e'nen Weinciarten fülirtc der Wcc ste'l hin Nach einfr ?uten Vter- Ivtnnde WHt Bruno bei der Eiche angelangt, wo er sich njederlieü. Denn hier war ein unerwartet schöner Ausblick weit über das Land. Breitete sich im Süden das Tal aus dem er soeben gekommen, so dehnte sich ein anderes langgezogenes gecen den Westen zu. Und überall leuchteten die weißen Häuschen herauf; auf den grünen Wiesen bewegten sich von weitem, nur al.s tiefbrauife oder gelbwelBe Tupfen erkennbar, die Külie. f.^em Jungen Morgen entgegen, also gegen r>,stcn. reihte sich, gleich den Wellenbergen des weiten Meeres, Ilügci an Hügel und Weinberg an Weinberg, Dem Norden zu — auf den SiiJhängen, leuchtete In verblaßen-dein Qrün das Laub der Rebe, in vieltausendfältigen Tarhcn der herbstliche Buchenwald oder die sich langsam verfärbenden spitzen Blätter der Cdelkastanie. Nur Ranz Im Hintergrund dunkelte dat satte Örün der unendlichen hcbtenwilder. Über allem lag das heiße Flimmern der Sonne, Manchmal schiyi es Bruno, all ob ein Berg aus dem anderen wüchse oder InelnandeTgeschachtelt wöre. wie bunte Würfel, die ein Knibe Im übermütigen Spiel durciielnandergeworfen hatte, so lag Hügel an Hügel weltum in seiner verzaubernden Schönheit und 'wechselvollem Farbenspiel. Der Herbst in seiner einmaligen f'racht war Iii die.'ies Faradle« gezogen, .letzt erst konnte Bruno die leldenschaftl-chc Liebe seine» Viteri zu diesem Lande, das er seine Heimat und einen Harten (iottes nannte, verstehen. Lin leichter Wind kam auf. wehte cln/elne f^lätter vom Daun» und »pleite mit dcm_ hellen Haar de* Trflutncnden. Doch stärker wurde das Rauschen in der Krone der eui-snni stehenden Riehe. Stärker wehte der Wind und allenthalben klsn« rascher das KInppern tler vielen Klopoteze. r>ies alles schmolr. mit dem Heineren Schrei der Krälien. die hoch oben hnÄlher loten zu einer eigenar- tigen erregenden Melodie, die Bruno aufhorchen ließ, war bald wie ein Singen und Jubeln, bald wie ein Klagen und Winunern und eindringliches Rufen. Hörle er recht? Riefen ihn nicht seine Kameraden? I")ic Kameraden. die er vor \^'ochen am Ilmen-Sec verlassen mußte, als er verwundet worden war? Deutlich stand die Szene nun wiejcr vor ihm, als er, Han^, Karl und Fritz, gedeckt und getarnt itn Schlamm und Schneewasser mit dein Funkgerät hinter der Straße \or dem l^iruchwald standen, in dem sich die Bolschewisten eingenistet hatten Dieser Wald nmll'e genommen werden, so lautete der Befthl. Artillerieunterstützun« wurde verlangt. Inzwischen arbeiteten sich .sclion die Stoßtrupps am Boden kriechend vor. Da kamen unerwartet die ersten schweren Brök-ken von den Bolschewistcn herüber. Bruno entsann sich wie er, trotz der ungeheuren Rrregung und Spannung, ganz ruhivr war und in (icdanken.*.clme!Ie. einem Filmstreiien gleich, die fiergheimat vor seinem inneren Blick abrollte. Doch dann galt sein ganzes Denken dem bevorstehenden Kniimf. Bald darauf heulte und wimmerte es daher, schrie lind jammerte, daß es alle wie mit eiviv^cn Krallen miirpamUe finino jn.f seine Kameraden nahmen neuerlich Deckung Da... ein t;irchtbares Dröhnen und Krachen, als ab es die fjrd- Hl. : den -gtln heben »\ illte fU.s F'jnkgerüt wurde in tausend Stücke ze'-sehlngen — er und seine Kameraden aber in die Höbe gehoben und fortire^chleudcrt Bruno konnte ben auf einem der unzähligen Weinberge in der Südsteiermark, trank in großen Zügen die Schönheit dieses l.andes, dos fast ein Vierteljahrhundert unter der Fremdherrschaft schmachtete und in einem FrühlingShturm von seinen Kamernden Deutscliland wiedergegeben wurde. So ci'tg »ein Sinnen wieder zurück zu seinen Kameraden an die Front und zurück in die ucite trostlose übene des Ostens. Nicht länger mehr litt es ihm unter dem Baum. Fr .sprang auf — um sich wieder dem Tale zuzuwenden. Nochmals umfine er mit seinem Blick die Hunderte von Hügeln im liellen Weinlanb, die in grellen Farben hunt-leiichtenden Wälder, die vielen kleinen und grauen Winzerhäi^chcn, die sich wie Schwalbennester an die Hänge schmiegten — und die weiten Täler. Wolken waren aufgekommen. Vom hurt gen Wind getragen, bedeckten sie im launigen Spiel die Sonne, daß die Landschaft zwischen Hell und Dunkel wechselte wie die Oeheimnisse eit;es reifen Lebens. Doch was leuchtete da hinten ganz in der Ferne? Täuschte sich Bri.no nicht? Ganz eng zog er die Aueen zus.im-nien Ja, es stimtnte, rückwärts wo z^vei Hügel sich fast eng aneinanderschmiegtin. war ein kleiner ebener Fleck. Und nun schien gerade die Sonne wieder darauf. Hellrot flammte t-s herüber mit einer Kraft, als ob dort die Heide brennen würde. Und mitten in diesetn Flammen ein heller weißer Punkt wie eine Rose. Bruno wuiJte nicht weshalb aber eine innere Unruhe iiatte sich »einer benuichtigt. über die er sich keine Rechen.schaft geben konnte. In einem plGtz-lichen FJnfall fing er an zu laufen — detn iit'llen f'lamrnen entgegen. Leicht und unbeschwert stürmte er dahin - und bald v/ai das Leuchten und Brennen, le tiefer er kam. seinen Blicken entschwunden. Line halbe Stunde tagte er schon, hügelanf. hü-gelflb. durch Buchen- und Kastanienwälder — und zuweilen nur mühsam, gelang e^ ihm, sich durch dichtes Unterholz hindurchzuarbeiten. Semem Orieatierungasinn gemäQ, 9eNe 0 »«•ftwiipeii Zentinff< t9. Ntywember IM Nnnimer 51t 133000 EdeUtaslanlenbSniiie wachsen im Unterland! Der „Maronibratcr'* freut sich über die gute Ernte — Auch die f,Ro0lca8tanie** ist ein nützlichesGewäcl HeiBa — noch immer poltert es da umi dort, hupft und knallt es von allen Bäumen in unseren Garten und Alleeii! Da purzeln die letzten braunen, blanken, herbst-fröhli-clien Dinjfer — unsere Kastanien von den Ästen, die ihre Blätterpracht fast abgeschüttelt liaoen. Noch vor kurzem gab es ein wahres Trotnmelfeuer auf dem laubhedeckten Boden und die glänzenden Kugeln führten groteske Tänze auf. Oder eine Kastanie fiel kerzengradc mitten auf deinen Oartentisch und du denkst dir von dem übermütigen Gesellen: Nett von ihm, er hätte ja gerade so gut auf deine Glatze oder in das Bierkrügel fallen können! Die Kinder aber konnten die Kanonade der braunen Kugeln von den Bäumen nicht erwarten; mit Stecken und Steinen versuchten sie nachzuhelfen und Mutige kletterten auf die Bäume und schüttelten die Äste. Aber auch wer von den Großen konnte wohl der Versuchung widerstehen, so ein braunes Ding in die Hand 7.U nehmen. Kühl und glatt ist so eine Wunderkugel. von einer köstlichen Reinheit und Zeichnung — sie ist ja auch aus ihrer stacheligen Hülle »neugeboren«! Und bei diesem Ansehen macht man eine kleine Reise in die Killderzeit zurück. Konnte Vater nicht wun-dersdiöne Körbchen aus den Kastanienkugeln schneiden? Doch hier soll vorerst ihrer schönen Schwester, der Edelkastanie gedacht werden: Unser Unterland ist jetzt ihre Heimat'im Reich. Sonst gedeiht sie nur noch strichweise itn Filsaß und in der Pfalz, in der man mitunter auch ausgedehntere Kastanienwälder findet. Aber hier in Untersteierinark gehört die ^:delkastanie unbedingt auch zur Landschaft. Weithin leuchteten noch vor kurzem in hellem Gelb ihre schmalen, langen gezackten Blätter durch die flannnenden Herbstwälder. Auch dort war ein Pochen, daß sich bei stärkerem Wind oft zu einem Prasseln steigerte. Am Waldboden lagen dann aber lockend braun die Fruchte, nicht nur ein begehrter I-eckerblssen, sondern auch ein sättigendes Nahrungsmittel. Heuer sind sie besonders dick und fett geraten unsere heimischen Edelkastanien, und reichen oft an die Größe der italienischen heran. Der »Maronibrater« aber, der schon seit zwei Wochen in den Straßen von Marburg auftauchte, und dessen duftender Ofen immer von Jung und Alt stark belagert ist, freut sich darüber! Unsere Stadt war die erste unter den Städten, in der die neuen Maronen feilgeboten wurden, 133356 Edelkastanien, die Zahl soll übrigens stimmen, zählt man im Unterland. Den meisten Besitz davon nennt Marburg, linkes und rechtes Drauufer, mit 36147 Stück sein eigen. Dann kommt gleich Cilli mit 23048, Pettau mit nngefähr 20000, St. Marcin mit 18 000 und Rann mit über 14 000 Stück. Tüf- nienbäume haben — vor allem einmal dii von ihnen umsäumte, mehrere Kilometer lange Praterhauptallee. eine der prächtigsten Alleen der Welt. Die Roßkastanie ist nun vor allem einma. die Lieferantin für unser Wild im Winter! Für die Wildfütterungen in den Bergen werden zum größten Teil Roßkastanien verwen det. Es gibt nicht weniger als 18 Arten von Roßkastanien, die aber auch wertvolles Material für technische Zwecke liefern. Lmd nicht viele werden wissen, daß die Roßkastanie wegen ihres Gehaltes an Saponin bei der Erzeugung von — Schnupftabak eine m. W ! ■■■ 'v:" - '. i m Früchte der Edelkastanie — Kinder de« SUdeni Roflkastanien — Spielzeug der Jugend, wertvoll für die Wirtschaft Aufnuhmcu; Slviiun-Liclilbtld, (]raz Maroni«, he4B vom Rost — ein besonderer Genuß fer steht an letzter Stelle mit ganzen — 19 Bäumen. Insgesamt aber ein j^^ir stattlicher Edelkastanienwald im Unterland! Woher kommt nun unsere Edelkastanie? »Kastanea« hieß sie im Altertum und ihr Name stammt nach der antiken Stadt Kastana am Schwarzen Meer. Vom Beginn unserer Zeitrechnung ungefähr wanderte sie dann von Südeuropa nach den warmen Gegenden Deutschlands. Die Edelkastanie auch »Käste« oder »Keste« genannt, gehört zu den Buchengewächsen, wird ungefähr 60 Jalire alt und erreicht eine Höhe bis zu 20 Metern. Ihr Staimn liefert ein ausgesprochenes Edelholz, das sich, unter Wasser sehr lange hält. Die französischen Weinfässer sind ausschließlich aus Kastanienholz gefertigt und in der Pfalz pflanzte man künstliche Kastanienwälder, die das Material für die Faßreifen und Jie Rebenpfähle liefern. Unsere Kastanie im Unterland wächst jedoch wild und frei. Aus dem älteren Holz wird auch ein vorzügliches Gerbmittel, der Kastanlenholzextrakt, gewonnen. Aber auch ihre mindere Schwester, die gemeine Roßkastanie, ist nicht zu verachten. Ihre Heimat ist der Kaukasus und das Hima* lajagebirge. Ihr europäisches Dehut aber feierte sie in — Wien! Im Jahre 1576 wurde sie dorthin gebracht und erfreute sich als schattenspendender Zierbaum bald allge-meiner Beliebtheit. Wien dürfte auch heute nodi unter allen Städten die meisten Kasta- aa mußte er jetzt vor dem letzten Hügel stehen und dann am Ziele sein. In langen Schritten war nun auch dieses Hindernis bewältigt. Es galt nur noch eine lange Reihe dichter HaselnuSetaudeR zu durchkrieche«, dann war die Siclit — und der Blick in« ienseitige Land frei, überwältigt von der Hatnmenden Kraft des Leuchtens im hellen Sonnenschein blieb f3runo einige Augenblicke stehen. Es war ein dunkelrot bKihendes Mi^feld, das gleich flammenden Zungen «egen den Hämnel strebte, ein herrliches Wunder hn hertwt-lichen Land. Und mitten in diesem Leuchten und Brennen der späten Mohnbimnen sohhef ein Menschenkind. Das weiße Lcloenkleid war es, das von der Ferne glckA einer bW-lienden Rose leuchtete. Das Herz wurde Bruno himmelweit, eine starke sieakifte Freude war in ihm, und die Oewißheit, daß sich hier sein Schicksal erfüllen werde. Lang> sam schritt er dem lenciitenden MohnleWe zu — durch dieses hinduroh, bis er bei dem lungen Menschenkinde angelangt war. Dort kniete er in den blühenden Mohn. UnendUch lange betrachtete er das reine .•Uolze Mädchenantlitz ra seiner unschuldigen Schönheit und herben Frische. Ein leichter Wind strich auch hier über das kleine Ffeckohen Brdc, daß sich die roten Bhimen im stleichtnäOigen Rhytmus wiegten — und strkA lind und weich über das goldblonde Maar des Mädchens, das in reicher FüHe Stirn nnd Haupt umrahmte und sich dann im helHroideren Qe-kräusel im roten Möhn verlor. Im Winde flatterte aber auch das weite weiße Kleid, das bald die scbdnen langen Beine des iVläd-chens freigab, bald sie schützend verhüllte. Ruhig und gleiclmiäßig atmete die junge Brust unter dem offenen Halsausschnitt, ruhig und voller Kraft wie der Atem der Erde, oder das gleichmätttge Wogen der Wollen Im weUcn Meet ttettii war diew» At- Rolle spielt! Hauptsächlich findet sie bei der Bereitung des »Schneeberger«. eine beim Schnupfer besonders feine und geschätzte Sorte, Verwendung. Die beiden Schwestern, die Edel- und die Roßkastanie sind also wertvolle Gewächse, die auf unserer Heimaterde gedeihen. Schließen wir mit einem Lob auf die untersteiri-schen »Maroni«, die heuer so gut gediehen — und die zum neuen Wein ganz besonders gut schmecken! Darum wachsen ia auch der Wein und die Edelkastanie bei uns nebeneinander . . . Hans Auer m. Fcmsprechdlenst mit OrlechenlaBd. Nach Herstellung einer unmrtlelbaren Pem-sprechleitung Berlin—Saloniki wurde der vorübergehend unterbrochene öffentliche Fern-sprechdienst zwischen DeutscMand und Grie-cl»enland am 12. November 1942 wieder aufgenommen. Über die Gebühren geben die Vermittlungsstellen Auskunft. Nearegelung des Besncbes der Pettaier mihiien Pcttan besitzt außer dem reichhaltigen städtisclien Museum zwei sehr interessante Mithrasheiligtümer in Unterhaidin und am Oberrann, die mit einem Schutzbau versehen und dem allgemeinen Besuch geöffnet sind. Während mau aber bisher immer erst den längeren Weg nach Haidin machen mußte, um sich vom Wärter des dortigen Mithräums das Ranner Heiligtum öffnen zu lassen, wurde jetzt eine Neuregelung des Besuches durch« geführt. Für das Ranner Mithräum wurde einem oft geäußerten Wunsche entsprechend ein eigener Wärter bestellt, der unmittelbar neben dem Schutzbau, im Hause Oberrann Nr. 60, wohnt. Das für die Geschichte des altirani&chen Mithraskultus wichtige Denkmal, das mitten in einem spätantiken, von Germanen benützten Gräberfeld steht, kann täglich bis zum Einbruch der Dunkelheit besichtigt werden. Das Museum der Stadt Pettau. das in der letzten Zeit durch den Erwerb mehrerer prachtvoller gothischer Skulpturen bereichert wurde, ist in den Wintermonaten nicht mehr bis 18 Uhr, sondern nur b» zum Eintritt der Dunkelheit geöffnet. m. Über 24 000 Müttmlirenkreuze im Keichsgau Steiermark. Im Reichsgau Steiermark wurden bisher 24 308 Ehrenkreuze der deutschen Mutter verliehen, hauptsächlich an Bäuerinnen und Landfrauen. Diese 24 303 Mütter haben rund 145 000 Kindern das Le-schenkt. Der Kinderreichtum der steirischen Bergbattemhöfe ist auch an der hohen Zahl gelegner Bhrenkreuze abzulesen. Es wurden bisher .S460 goldene, 6506 silberne und 9153 bronzene Mutterehrenkreuze verliehen. Ludwig UiiiMNl - in LiAm mi in LM Zu seinem 80. Todestag men des Mädchens — und erschütternd in seiner unschuldigen Schönheit. Doch von aH-dem wußte es nidits, auch nichts davon, da£ jetzt ein junger Gebirgsjäger nrf>en ihm kniete und auf dieses Wunder in tiefer Rhr-fitrdit — doch mit leuchtenden Augen herniedersah. — Waren so Minuten vergangen — oder Stunden? Bruno wußte es nicht. Br beugte sich herab zum jungen Weibe — und i küßte den roten blühenden Mund. Oerti, die kaum achtzehnjährige Waise, war gar nicht erschrocken, als sie durch den KuB aufgeweckt in Brunos blaue Augen sah. Auch das Flammen aus ihren goldbraunen Augen hieft ihn festgebannt Sie fflhite, ohne sich darüber Rechenschaft ablegen zu können, daß hier ein Schicksal entschieden hatte, das stärker war als die beiden jungen Menschenkinder — ja das so stark war wie die Erde selbst ^ Viele glückliclie Wochen verbrachte nun Bruno, der junge Gebirgsjäger, avf dem schönen Besitztum Gertis. das sie bisher mit ihrem Onkel, der auch ihr Vormund war, verwaltet hatte. Lange sdion weilt Bruno wieder an der Front Die gepreßten roten Mohnblumen und der schmale goldene Reif an det rechten Hand führen ihn immer wieder in glückhafter Erinnerung zurück, in das große Erleben der strahlenden Herbsttage in der Untersteiermark — und zeugen davon, daß das Schicksal sein Leben entscheidend gewandelt hatte. Auch die harten Wochen, wo es auf raschen Brettern mit den finnischen Kameraden in die schneeerfüllte Weite ging, waren leichter zu ertragen, den in ihm nihte das warme beglückende Lachen seines jungen Weibes — OertL Im Wefitkrieg geschah m einmal, daß deutsche Soldaten ver Verdun ihren gefallenen Hauptmann ins Grab senkten. Drei Salven rollten tiber den Hügel, dann kla&g das Lied vom guten Kameraden auf. Elin Lieat-nact fro^ bald dana(^ die Kameraden, ob sie wußten, wer dieses Lied gedichfcet habe. Dabei Inm es an den Tag, daB fast alle, die er be(ya§:te, die AnCwwrt gaben: >Das M von keinem DieMer, das Ist doch ein altes VoHu-tted«. Gibt es woiii ehie sobtoer» Aneataexiiiinig für das SshaMen eiaes DMite««, als wem seine Gedichte als Volkslieder ins BewuBtseia des Vollies eingecaagen sind? Die Annalune, daß Uhlands Lied etai Volkslied sei, ist vielleicht der lüberzeugendMe Beweis dafür, daß seine Poesie ganz in deutsdier Seele wurzelte. In die Zeit tiefer nationaler Schmach fiel Ludwig Uhlands Jugend, in eine Notseit, In der sich aber auch überall in Deutsctiland die M^rtvoUsten Kräfte der Nation regten. Wohl konnte der junge Uhland selbst in einem Vasallensitaat Napoleom teboMl, seiner Weltlilü l.tidwig Uhland nach einem Get^MIde vott GetUoh WUheiai MorU Dichtuxig ni(d>t das kämpferlscdie Ziel Arndt, soher Mahnrufe geben. Aber er ging daran, die halbvenunkenen Schütze alten Volksgutes wieder zu neuem Leben zu erwecken. Der Student und Advskat fand bi Tübingen und auch in Paris in Archiven und Bibliotheken, in seiner sohwAbischen Heimat In zahllosen Zeugnissen aiter VoUcsdiähtung deutsdies Wesen in ninstsr Art. Als SekreWr beim Stuttgarter Jastizminl-sterittm durfte Uhlsnd am Freiheitskrieg niblit selbst teitnehinen. Seine Waffe war die Leier. Vatnlinds- und IVeihettsUeder klangen Ins VeOc hinaus und begleiteien den Zug ia die Freiheit: »An das Vaterland« — >Lled eines deutschen Sttngers« — >Vorwttrts!< Nach dem Krieg schied der Dichter aus dem Staatadienst aus. 1830—1848 wirkte er in der Nationalversanunlung. Sein potltlsches ZM war ein freies einiges Reich und eine Bmeo-erung des deutschen Lebens aus den Wurzeln völkischen Rechts und Wesens. Sdion langre vorher hatten Uhlands Oe-dkdtte ebien freudigen und großen Widerhall im Volke gefunden. Heldischer Geist lebt bi den Balladen Uhlands, die unvergessen die Generationen überdauern und uns allen ans nserer Schulzeit gel&ufig sind: »Die Rache« — »Graf Bberbart« — »Schwäbische Kunde« — »Rolsad Schildträger« — »Der blinde Könige Ganz dem Volkston abgelauscht, sing-bar und schlicht wie das Volkslied, zeigt uns seine Naturpoesie deutsche Natur in gleich andächtiger und deutscher Auffassung wie Ludwig Richters Gemälde, so etwa m »Früh-Ihigsglaube«, »Frühlingsfahrt«, »Einkehr«, »Schäfers SonntagaUed«, »Die Kapelle«. Viele dieser Lieder sind vertont und gehören zu den schönsten Liedern, die von Datschen in aller Welt gesungen werdeiL In seinen Liedern und Forschungen gestaltete Uhland deutsches Wesen in seiner urtümlichsten Art, wu»^le er zum mahnenden »Hausgeist des Volkes«. Mit Recht durfte Bmanuel Gelbel dem toten Sänger nachrufen: »Das ist an uns sein groß' Vermächtnis; so treu und deiitwoh 7:u »r'n wie er.« O. G. Foerster Nummer 317 »Marburgef Zeitung« 13. November 1942 Seite 7 Eiflsdirinkuiigen imFeldPostversandl Candwirtscßan beflchtenl Es wird dar«n «trinoert, daß — wie bareiU im Oktober durch Presse und Rundfunk veröffentlicht — Feldpostsendungen an Feld-postnummerführehde Einheiten im Gewicht von etwa mehr als zwanzig Gramm, beson ders Feldpostpäckchen und päckchenartige Briefsendungen, vom 10. bia 30. November nur bei Verwendung von Zulassungsmarken versandt werden können. Derartige Sendungen ohne Zulassungsmarke werden den Absendern zurückgegeben. Vom 1. bis 25. 13. werden Feldpostpück-chen und pAekchenartige Feldpostsendungen überhaupt nicht angenommen. Wehrmannschall-Illlolor-Inaeiid, Nach wuchs der Motoruisrung Nachdim der Wehrmannechafts-Motor Standarte die Aufgabe übertragen wurde^ die technische und Verkehrserzienungs-Schulung der nunmehr'in der Untersteiermark airfzu-steilenden Motor-Jugend durchzuführen, hielt die Motorstafidarte in Anwesenheit des Führers der Motorstandarte, NSKK-Ober-sturmführer Müller, erstmalig in der Zeit vom 7, bis 9. November 1942 in der Bannführer-Bchule Ebensfeld bei Pettau einen Spezial-lehrgang für die Ausbildner der Motor-Jugend ab. Zweck dieses Lehrgan"ges war, den Männern Gelegenheit zu geben, ihr fachliches Wissen zu bereichern und besonders eine einheitliche Ausrichtung für die äußerst verantwortungsvolle Aufgabe Lehrer und Be treuer der Motor-Jugend zu sein, zu übermitteln. Dem Lehrgang, 40 Mann stark, die aus allen Sturmbereichen der Motorstandarte in der Untersteiermark kamen, waren auch die technischen Warte und Verkehrswarte der Motorstürme zugeteilt, denen dabei Gelegenheit gegeben wurde, ihr bereichertes Wissen sodann auf ihre Stürme zu übertragen. Der Leiter des Lehrganges NSKK Sturmführer Trimml aus Pettau verstand es in straffer und doch kameradschaftlicher Weise die Männer ständig auf :»Draht« zu halten. Vorträge und Erläuterungen über Motortechnik, Verkehrskunde, Jugenderziehung, an Hand von Modellen, Lehrtafeln, praktischen Erfahrungsbeispielen und Filmen vermittelten den Männern umfangreiches Wissen. NSKK Hauptsturmführer Milenkowitsch aus Graz, Träger des goldenen Motorsportabzeichens, ein berufener und erfahrener Fachmann und Rennfahrer, bot durch seine Vorträge besti Gewähr für die motortechnische Ausbildung im Rahmen der Schulung. NSKK Truppführer Kittler aus Graz sprach ausführlich über Verkehrserziehung im NSKK und über Verkehrsfragen. Der Führer des Bannes Pettau der Deutschen Jugend, Pg. Lechner, und Schuldirektor Moser aus Pettau sprachen eingehend über Fragen der Jugenderziehung in der Untersteiermark, die einen wertvollen Beitrag für die Motor-Jugend-Ausbildner ergaben. Hauptmann Winkler, der Leiter der Gendarmerie-Schule in Pettau, gab in ausführlicher Wtise Erfahrungen und Hinweise bei Verkehrsunfällen und deren Tatbestandaufnahme. Der Lehrgang, vom Geiste schöner Kameradschaft getragen, beinhaltete am letzten Tage eine Feier zum 9. November in der Schule tn Haidin, bei welcher der Kreisführer und Landrat von Pettau, Pg. Bauer, in fesselnder Rede im Gedenken der Blutzeugen des 9. November den Schicksalskampf des deutschen Volkes um seine Freiheit und seine Zukunft schilderte. Eine freie Aussprache, die auch eine erfreuliche Auslese an Ausbildnern ergab, und ein reger Erfahrungsaustausch beendete nach leiztem Einholen der Flagge mit kernigen Abschiedsworten durch Sturmführer Trimml Jen ersten Lehrgang der Motor-Jugend. Mügfe das dort erworbene Wissen nun auch in die Reihen der Deutschen Jugend in der Untersteiermark getragen werden, um in den Jungens, die Iräger der Zukunft des deutschen Volkes, ■Sinn und Freude für den Motor zu wecken und zu fördern! Kleine Cbronih m. Untcfstelrlscbe Vertreter auf der Ta« sung der Roichsapothekerkammer in Salzburg, in der Zeit vom 1. bis 4. November fand in Salzburg die dies jährige Tagung der Reiclisapothekerkatnmer statt, bei der wich-tiKC Standesfrageu zur Besprechung kamen. Die cirka 100 eingetroffenen Vertreter der Apothekerkamniern aus allen Reichsgauen Großdeutschlands, waren die Dolmetscher von über 30 000 Berufskameraden. Die Apothekerschaft der Untersteiermark war durch die Apotheker König und Vaupot aus Marburg und Apotheker Molitor aus Pettau vertreten, welche durch eine persönliche Kinla-dung des Reichsapothekenführers. SA Qrup-pen-f^ührer, Apotheke» Sciiuierer aus Berlin als Ehrengäste geladen waren. ni. Hohe Strafe — uod eine ernste War* nung. Vor einiger Zeit hat der Gasthauspäcn-ter H. in R. die auf Grund gesetzliclier Bestimmungen eingerichtete Weinbewertungskommission in Luttenherg dadurch in betrügerischer Absicht zu täuschen gesucht, daLi er der Konuiiission eine Probe vorgelegt hat. die nicht der zum Verkauf kommenden Weininenge entnommen, sondern von H. anderweit beschafft worden war. Da die Straftat des Betrugs als erfüllt anzusehen war, Ist H. zu einer Gefängnisstrafe von zwei Monaten verurteilt worden. Diese Bestrafung sollte allen Weinbauern uud den sonst am VVeinliandel Beteiligten eine ernste, Warnung sein, die amti'che Einrichtung der Weinbe-wertungskonimission zu mißacliten. Wenn der Wein zu wenig Säure hat Der SäureKebalt ist wichtig für die Haltbarkeit des Wehics — in diesem Jahre muB d"« Säure erhalten bleiben Die heurige Lese hat manche Überraschung Sßoet und Juetieu gebracht. Sic besteht zum Teil darin, daß in gewissen Lagen Moste waren, die auüeror-dentlich hohe Zuckerwerte und wenig, ja sogar erschreckend wenig Säure aufwiesen. So ein Biauburgunder mit 116 Grad öchsle (23®/o Klostenieuburger) und nur 6.5®/« Säure, ein Qutedel mit 86 Grad öchsle und nur ^5°/oo Säure und ein Wildbacher mit 86" öchsle und 17"/oo Säure. Andernorts war wieder die Säure verhältnismäßig hoch und der Zucker wenig. Wie beispielsweise ein Welschriesling mit 89" öchsle und ll,5°/oo Säure. Diese Erscheinungen sind keine Überraschungen, wenn man den Verlauf der Witterung und die Entwicklung der Trauben betrachtet. Es hat vielerorts die notwendige Feuchtigkeit gefehlt, sodafl sich die Trauben nicht zu iihrer vollen Güte entwickeln konnten. Die Säure wurde nicht genügend abgebaut und der Zucker konnte nicht in dem Maße zuwachsen, wie man es erwartet hat. Dort wo der Boden genügend Feuchtigkeit hatte und sich die Trauben ungehindert entwickeln konnten, ist die Säure sehr nieder, vielfach niederer als wünschenswert, aber auch der Zucker hoch. Wenn viel Säure vorhanden Ist, dann ist es nicht so kritisch, ais im umgekehrten Fall. Ein Zuviel an Säure kann durch die künstliche Entsäuerung und durch den Säureabbau beseitigt werden. Was ist aber zu machen, wenn sehr wenig Säure vorhanden ist? Dazu muß man noch die Bemerkung machen, daß die «Säure für den Wein wichtiger ist, als viele Weinerzeuger annehmen. Die Säure wirkt, wenn man so sagen darf. In erster Linie konservierend. Weine mit genügend Säure sind nicht so sehr den verschiedenen Fehlem und Krankheiten wie brauner Bruch, schwarzer Bruch, Zähwerden. Bakterientrübung usw. ausgesetzt. In zweiter Linie ist die Säure zur Harmonie im Wein unbedingt notwendig. Weine X 255 000 Ziegen im Donaaland. Die Ziege, die »Kuh des kleinen Mannes«, hat jetzt in Kriegszeiten für unsere Volkswirtschaft besonderen Wert, wenn sie überall dort gehalten wird, wo ausreichendes Futter zur V^erfügung steht, das anders tiicht verwertet wird. Aber auch im Frieden ist die Bedeutung der Ziegenhaltung nicht zu unterschätzen und deswegen nimmt sich auch der Reichsnährstand ihrer tatkräftig an. Das Reichstierzuchtgesetz wird auch auf die Ziegenzucht angewendet und führt dazu, daä nur einige wenige Ziegenrassen — im Donauland sind es zwei — anerkannt werden und daß auch bei den Ziegen auf Leistungssteigerungen durch sorgfältige Auslese der Zuchtböcke gesehen wird. In den drei Reichsgauen Niederdonau, Oberdonau und Wien gab es nach der letzten statistischen Erhebung 225.000 Ziegen, wovon 150000 auf Niederdonau, 60000 auf Oberdonau und 15000 auf Wien entfallen. Die Milchleistung der Ziegen wird zu verbessern ver.'iucht, was bereits schöne Erfolge gebracht hat. Im Jahresdurchschnitt 'liefert heute jede Ziege in den genannten drei, Reichsgauen 560 kg Milch. Das Ziel ist eine Jahresleistung von 750 kg. In rund 1000 Betrieben wird bereits die I^erdbuch- und Milchleistungskontrolle der Ziegen durchgeführt. Wenn auch die verstärkte Ziegenhaltung, namentlich jetzt im Kriege, erwünscht ist, dann aber immer nur dort, wo die Futterversorgung dieses nützlichen Haustieres aus wirtschaftseigenen Futtermitteln gewährleistet ist. X Bezugscheinpflicht und Lagerbestands-meidung fQr Rundfunkgeräte. Die Produktion von Funkgeräten muß im Kriege in erster Linie den Bedarf der Wehrmacht decken. Soweit noch in beschränktem Umfang Rundfunkgeräte für andere Zwecke zur Verfügung bestellt werden, sollen sie nur für vordringliche Bedarfsfälle eingesetzt werden. Als solche gelten Opfer des Krieges und der Arbeit, die über kein Gerät verfügen, Haushalte, die' Totalschaden erlitten haben u. ä. Um die im Handel vorhandenen Bestände und die aus der laufenden Produktion bereitgestellten Geräte planmäßigen Zwecken vorzubehalten, hat der Reichsbeauftragte für elektrotechnische Erzeugnisse angeordnet, daß Rundfunkgeräte vom . 10. November an nur gegen Bezugschein geliefert und bezogen werden dürfen. — Dies gilt auch für die beim Groß- und Einzelhandel vorhandenen Bestände, die überdies von Großhändlern bei der Wirtschaftsstelle Deutscher Rundfunkgroßhändler, von Einzelhändlern, heim örtlichen zuständigen Wirtschaftsamt — innerhalb einer Woche zu melden sind. Bezugscheine werden nur in Fällen der vorgenannten Art erteilt werden. — Anträge sind bei dem örtlich zuständigen Wirt-schaftsamt zu stellen. Schmunieln und Lachen Und si« fliegt doch! »Mutti«, fragt der kleine Hans, »kann unsere Emma fliegen?« »Bewahre, Kmd«. »Aber Engel können doch fliegen. Mutti?« "Gewiß, Engel schon, aber unsere Emma M ja kein Engel« »Doch, Mutti! Papa hat vorhin zu Ihr ge-•sgt: Du bist doch ein süßer Engel!« »So? Das wußte ich nicht. Dann fliegt sie doch!« mit genügend Säure lassen sich auch leichter schulen und pflegen. Säureabbau verbiudoro Darum nochmals die dringende Frage, was tun, wenn wenig Säure vorhanden ist? Die Antwort lautet: Die wenige Säure unbedingt erhalten. Es muß vorweggenommen werden, daß eine Zugabe von Säure, ob Wein- oder Zitronensäure nach dem Weingesetz verboten ist. Die Säure des Weines muß auf diese Art erhalten werden, daß alle Vorgänge, die einen Säureabbau b'edingen könnterr, verhindert werden. Gerade bei säurearmen Wei- Uarburps Rapid-Mannschail Begen Rapiditporihlab Graz Am kommenden Sonntag bringt die Fußballelf des Rapid-Marburg auf dem Rapidsportplatz ein Fußballspiel (Wiederholungsspiel um die Fußballmeisterschaft) gegen die Elf des Rapld-Sportklubs Graz zur Durchführung. In dieser Mannschaft findet Marburg einen rocht beachtlichen Gegner, so daß ein interessantes Treffen zu erwarten ist. dnlersleirische FoBmilmeislersciiail SG Cilli : SG Graz 9:3 (4:2) Die letzte Herbstrunde in der Gruppe B wurde Sonntag ausgetragen und brachte der CiUler Elf endlich den bereits fälligen Punkte- nen tritt oft schon während, zumeist aber entgegen den sofort nach der Gärung Säureabbau ein. v ^ P fitsprach slo Es muß daher getrachtet werden, die Gä- des Spieles. I^rch not^wendigo rung ohne Unterbrechung und womöglioli „Spieler bei den verrasch verlaufen zu lassen. Ist sie vorüber, dann muß der junge Wein sofort geschwe-, vermindern, wo- felt werden, damit die säurespaltenden Bäk-1 wertvolle Punkte eingebüßt wurden, terien ihre Arbeit nicht beginnen können. I ^ Können hätte es den- Keinesfalls darf aber das Schwefeln so früh manchem Siege und damit zur Splt- geschehen. daß die Gärung dadurch unter- ^enplazierung ausgereicht, doch war dla brochen wird und der Wein süß bleibt. Süße ' Mannschaft von besonderem Mißgeschick Weine sind unnatürlich und nicht erwünscht,' Schiedsrichter leitete außer es handelt sich um Spätlesen oder i opiel einwandfrei, wodurch das Ver-Jrockenbeerenanslesen oder um Weine die : "fl^uen der Spieler zu ihrem Können gestei-aus Mosten stammen, welche einen derart wurde und Im hohen Siege Ausdruck hohen Zuckergehalt gehabt haben, daß er Innen-Trio im Sturm Dobreitz, nicht restlos vergärt. Bei der heurigen "®chater und WreLschit.sch, sowie der Mit-Herbstternperatur ist auch keine Gefahr, daß telläufer Sucholeschnik und Verteidiger Hö-Weine in der Gärung stecken bleiben. Das zeigten hervorstechendes Können Schwefeln geschieht am einfaGlisten durch rissen die weiteren Spieler zu Leistungen Verabreichung von Kallumpyrosulfit. 1 über ihrem sonstigen Durchschnitt Selbstverständlich Ist das Aufführen der , standen. Die Gästeelf befand sich in bester Hefe zu vermeiden, wie man es macht, wenn ^^öi'perlicher Verfassung und bot eine recht der Säureabbau eingeleitet werden soll. So- S^^^e Leistung, sodaß man nach Ablauf der bald der Wein halbwegs geklärt ist, muß er Spielhälfte den Ausgang des Spieles in geschwefelte Fässer abgezogen werden.' noch nicht voraussehen konnte. Den Um nun richtig zu gehen, ist es wichtig, | schnellen Kombinationen bei engmaschigem, immer wieder die Säure zu messen. Niemals ^ö^chen Zuspiel in der zweiten Spielhälfte nach dem Gefühl allein arbeiten, nur zu ' l^onnte der Gegner jedoch nichts Gleichwer-leicht täuscht man sich. I tlges entgegensetzen und mußte Treffer um Abteilungsleiter [ng, Rudolf Retter Treffer hinnehmen. Torschützen für CilH waren: Dobreitz (4), Tschater (4) und Wretschitsch (1). Graz war der linke Flügelmann, der bestbekannte Auswahlspieler Matejka, erfolgreich. Im Spiel um den Pokal des KreiHführers siegte die SG Cilli H gegen die BSG Westen II mit 3:0 (2:0) nach tapferer Gegenwehr des Unterlegenen. Da hiermit der Trefferstand mit 5:5 erreicht wurde, kommt ea zu einem neuerlichen Spiel um die endgültige Inbesitznahme des begehrten Pokals. illliilllillllllllilllllllllllilllillllllllllllllillillllllllilll|||ilUllllllllllli|||ilIIHIIIIII||||||illlllllllllUillllllllll|lil||||||||||||)illlllllllllllll]!i|Ulll]||II efdimk/cHt Oit Klelier Bnzeiier ettuearuckte Won « lor an« abrlcen Worianieigen 10 RdI daa leUKedruckte Wort 80 Rpf Der Woripreii eilt bU la 12 Buchstaben le Wort KennwortcebQhr bei Abholun? der Angebote 35 Rnl. bei Zosen-duna durch Post oder Boten 70 Rof AuskunftseebUhr lOr Anzeiceo mit dem Vermerk: »Auskunft In der VerwaltunE oder OeschMtssteHe« 20 Rp«. Anze ien AnnahmeschluB: Am Taee vor ErschelaeB am 16 Uhr Kleine Anielge« werden nur «egen Vorelnsendunx des Betraget (ancb eültlEe Brielmarken) aufKenommen. MIodestKebObr für eine Kleine Anzelce I RM J^et Wort koct«! «r j Köchin für Gemeinschaftskü-btellenResucbe 6 Rpl dai lettnedruckte Rnf für Qeld tenverkehr Briefwechsel esatch-neten Einsugsgebiet ihren Betrieb haben, sind verpflichtet, die in ihrem Betrieb gewonnane Milch an die Molkerei Rann oder an die von diesem Betrieb bestimmten Stellen abzuliefern. (2) Von der Ablieferungspflicht ist nur jene Milch ausgenommen, die zur Versorgung des eigenen Haushaltes und Landwirtschaftsbetriebes im Rahmen einer ordnungsgem^en Wirtschaft unbedingt benötigt wird. Der Trlnki^lcheigen-verbrauch ist auf das äußerste einzuschränken. Eine Ver-fütterung von Vollmilch ist nur an Saugkälber In dem aller-notwendigsten Ausmaß sul&ssig. (3) Wo wegen schlechter Bringungsverhältnisse eine Milchlieferung nicht oder schwer möglich Ist, muß Rahm, wo eine Rahmlieferung aus verkehrstachnlschen Gründen unmöglich ist, Landbutter geliefert werden. An Stalle von Vollmilch Rahm oder Landbutter lu liefern steht jedoch nur jenen Milcherzeugern zu, die über die Molkerei eine Genehmigung des Milch- und Fettwirtschaftsverbandes Sfldmerk zur Herstellung von Rahm oder Landbutter haben, ' (4) Durch die Genehmigung der Rahm- oder Landbutterlieferung bleibt die Ablieferungspflicht unberührt. Die betreffenden Milcharxeuger sind verpflichtet, die anfallende Milch unter Vermeidung von Pettverlusten sachgemäß ju entrahmen und den gewonnenen Rahm oder die hergestellte Butter nach Maßgabe des Absatzes 3 restlos abzuliefern. Die Butterherstellung hat ebenfalls sachgemäß, d. h. nach den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen Milchverwertung, zu erfolgen. Ohne Genehmigung ist die Herstellung von Butter oder anderen Milcherzeugnissen aus Vollmilch verboten. i 3 (1) Die Abgabe von Milch unmittelbar an Verbraucher und Kl ein Verteiler in dem im 9 1 bezeichneten Einzugsgebiet ist nur auf Grtmd einer schriftlichen Genehmigung oder eines schriftlichen Auftrages der Molkerei Rann zulässig. (2) Eine Genehmigung oder ein Auftrag an Erzeuger zur unmittelbaren Abgabe von Milch ist von der Molkerei im Einvernehmen mit dem zuständigen Ortsbauemführer oder Bürgermeister nur zu erteilen, tofange in einem Verbrauchsgebiet Milchabgabestellen nicht errichtet werden können oder die vorhandenen Milrhabqabestellen zur klaglosen Versorgung der Verbraucher nicht ausreichen. Die Verrechnung der vom Erzeuger unmittelbar abgegebenen Milch hat ebenfalls Ober die Molkerei Rann zu erfolgen. (3) Die mit der unmittelbaren Abgabe von Milch betrauten Milcherzeuger lind unter allen Umständen verpflichtet, die Jeweils für die Milchabgabe geltenden besonderen Bestimmungen wie Mengenbeschränkungen und dgl. genauestens einzuhalten und die verbleibende Milchmenge restlos an die Molkerei abzuliefern. Bei Nichteinhaltung der Vorsehrifteii oder Nichterffltlung der fflr die Milchabgabe geltenden Bestimmungen ist dem Milcherzenqer von der Molkerei die Genehmigung zur direkten Abgabe von Milch mit sofortiger Wirksamkeit su entziehen. I 4 Zar Gewähr!etatang der Durchffthnmg der Abllefenmgs- pflicht haben alle Milcherzeuqer, die keine gültige Genehmigung des Milch- und Fettwirtschaftsverbandes zur Rahm-lleferung oder Herstellung von Landhutter besitzen, die vorhandenen Zentrifugen Und Butterfässer bis auf weiteres dem Milch- und Pettwirtschaftsverband zur Verfdgung zu stellen bzw. beim BOrqermelster zur Verwahrung abzugeben. Von den Milchzrntrifugen sind die Entrahmungstrommeln und von den Butterfässern das eigentliche Butterfaß abzuliefern. Die Gegenstünde sind in einem ordnungsgemäßen und lagerfähigem Zustand und mit einem Anhängesrhild, auf dem der Name des Eigentümers angegeben ist, dem Bürgermeister auszuhändigen. Die Verwahrung der Gegenstände erfolgt in einem "vom Bürgermeister bereitzustellenden geeigneten und absperrbaren Lagerraum. Ist in besonderen Fällen die Ablieferung der Butterfässer und Zentrifugentrommeln schwer durchzuführen, müssen diese Geräte vom Bürgermeister so versiegelt werden, daß eine Benützung ohne Entfernung des Siegels nicht möglich ist. • f fl) Die Molkerei Rann ist verpfllditet, Ae eaf Grand dieser Anordnung angelieferte Milch anzunehmen, so weit diese nicht zur Verwertung unbrauchbar ist. (2) Der genannten Molkerei Ist die Annahme von Milch aus Einzugsqebieten anderer Molkereien untersagt. (3) Anderen Molkereien ist die Annahme von Milch aas diesem Einzugsgebiet untersagt. (4) Ausnahmen bedürfen einer ichriftllchen Ganehmigung des Milch- und Fettwirtschaftsverbandes Südmark. I « Verstöße werden nach Nr. 9 der Verordnung vom 14. 4. 1941 fVerordnungs- u. Amtsblatt Nr. 1 vom 15. 4. 1941) bestraft. • ▼ Diese Anordnnng tritt mit 16. NoTember 1942 In Kraft. M#ine Anordnungen Nr. 6 und 7 vom 6, August 1941 betreffend Einzuqsqebietsreqelung der Käsereien Johann Kregar in Brückel und Johann Retelj in Zirkle werden mit diesem Zeitpunkt außer Kraft gesetzt. Die Anordnungen des Landrates Rann (Emährungsamt Abt. A) vom 23. tO. 1942 betr. der vorläufigen Regelung der Mllrhbewlrtsrhaftung in den Gemeinden Rnnn/Save, Weitental, Munkendorf, Arnou, Pirschenberg, Brflckel und Kapellen werden hiemlt aufa'>hf>ben. 11748 Graz, den 9. November 1942. Der Beauftragte für Ernährung und Landwirtschaft T. A.: gez. Lungershausen BUHG'KIMO HVur,M8'3o.2. üh F.in Scalera-Film der italienischen Kriegsmarine in deutscher Sprache: 1174^ Einer tfir Alle Für jugendliche sugeltssenl ESPLAMADE 21 ^ Die barmherzise Lüge mit Hilde Krahl, Elisabeth Flickenschiidt, E. von Klipstein, Jasper v.örtzen, Paul Dahlke, Heinrich Schroth, Otto Gebühr, Lieselotte Klinger, Gertrud Meyen II 760 Für Jufendliche nicht ztigelaesenl Am Samstag fhidet nur die 16-Uhr-Vpr8tellttng statt 11770 itlitsplele BrunsJort Komödianten Wochenschau, Kulturfilni ^ FUr Jugendliche sugelaaaenl Vorstellungen ledes h'reitag um ä) Uhr. Samstag um 18 u. 20.30, Sonntag um 15, 18 u. 30.30 Uhr Metropol-Lichtspieie Cilll Vom 13. bis 10. November GehelmaMe W, B. f. mit Alexander Uollhig, Eva Immermaiui. Richard HftttHler, Ofinther I^ers und Gustav w^dau FOr Jugendliebe zngelasaen! T ON-UCHTSPIELE PETTJIU Bis einschlielüich Montag, den 16. November S Befreite Hände Fflr Jugendliche nicht zugeiassMl Anzeigen (auch amtlich«) für die Samstag-Sonntag*Ausgabe w«rd«o aar bU Freitag, 16 Uhr, aufgenommen. Aaiaahmee kbnaen siu tecbnlicheo Gründen nicht lemaeht werde« Marburg«? Zeltung AosciK«0'AbtetlBD| l.esel und verHreilel die Marlrarger Zellang! /k Unser lieber Junge, mein Brilderlein Bodo-Hans hat uns in seiner neuen Heimat für immer verlassen. Am Samstag, den 14. II, 1942, um 16 Uhr, wird unser Liebling bestattet. Il79fi Marburg-Drau, Aussig-Elbe. Anton, Maria und Lenl Blassy, Stadtoherimipektor Im Kample für Groß-deutfichland fielen am T.November 1942 W.-M.-Scharführer GruUchreiber Wilhelm Wehrmaon Deirtschmann Franx und Wehrmann Kratscflun Martin Das Beßrflbnls für W.-M.-Scharführer yrut-schreiber findet am 13. November 19»42, um 15 Uhr, auf dem Frledliof in Lichtenwald und für Wehrmann Deutschmann am 13. Novem her 1942, um II Uhr vormittags, auf dem Hrauweiler-Friedhof in Marburg statt. Wehrmann Kratschun wurde bereits auf dem Fried- 1 hof in Cilli beerdigt. j Marburp-Dfau, den 11. Novemh«r 1942. I Steirischer Heimathiind In tiefer Trauer: ' der Führer der Wehr- Familie Orutschrelber luannschaft B'asch FamIHc Deutschmann SA-Gberführcr PamIHe Kratschun Der Führer des W.-M. und sämtliche Matl. Süd Ulasow Ver>\'andtcn der SA-OberfOhrer Anpehörgen 11747