Mitlachn Nr. 386, Vl«numer»tion«pre««! Im «omplolr «anzj. fi. ll, hal'-l. st. 5'50. Nil« l»!t Zustcllung «n« Hau» balbl. sil» s». »iit d« Post »an,!, N, l l, halbj. ' «>. Dienstag, 14. Dezember Inseltl»n«gebUl: yll« Nelne Vn^nat« bi» ,n 4 »ie«l«n »» li.. «röß«e p« »jl«t « lt., b«< « -Utmiswiu», sin Landesvertheidigung Ios-ph 9li!ter ^' a n z von A ft render y als Ritter des Ordens der stn» " Krone zweiter Klasse in Gemäßheit der Ordens-geru^" ^" Freiherrustand allergnädigst zu verleihen l. ^e. k. und t. Apostolische Majestät haben dem h' :.Hofralhe ^nd o. ö. Professor an der Wiener Uni-^ Mat I. u. Dr. Leopold N e u m a n n als Rilter des heit ^ ^ ^s"'"-'U Krone zweitem Klasse in Gemäß, dins. Ordeusstatuleu den Freiher, »stand allergnä-ll't zu verleihen geruht. All ^'' ^ "ud t. Apostolische Majestät haben mit ^'Mister Entschlief»., vom 0. Dezember d. I. r s ^l dim österreichischen kais. Orden der eisernen Krone eoWeSchlchiueisterstelle ^m bisherigen Ginster, Hof-^° Ulmiisti'lialralh,! im k. nnd k. Ministerium dcL kais. ^""irs und des Acußcru Wllh'lm Weiß, die Greffiers. ft " "em bisherigen Ordeiislanzlisten, Cabinets-Regi-H i "badjnnclen, f^s^lichs,, Rathe Alexander von st,,ss^n brand und die hicdurch erledigte Kauzlisteu-m "c oriu C.)binetsrc«ist,atos, Neaieruuas,athe Theodor 'plttner allergnädigst zu verleihen geruht. Am 1l). Dezember I3W wurde in der l, l. Huf. und Staats» Mlckerci m Wien das XI,VII. Stück dc» Neichsgcschblattc«, vor» cu'fin bloß in dcr deutschen Ausgabe, ausgegeben und ver> >cndet. Dasselbe enthält unter "r, 139 den Erlass des Finanzininisteriums vom Ib. November 1880 wegen Iulassnna, dcr Aiirgschaft von unter staat. lichcr Aussicht siehenden Crcditmslitutcn als Sichcrstellnng bei der Nurcnma der Vevzchrungsstcuer von Vier und H, acbrnnnten geistige,, Fliissiglciten^ ^ 140 die Vc> ordnnng des Finanzlilinisteriums vom 1, Dezember I88l>, betreffend die Vollziehnng des Gesetzes vom 25. März 1880 (N, W, Vl. Nr. 39) über die Steuerfreiheit von Ne»., w Um» und Znbantcn; 141 die Verordnung des Handelsministeriums vom 1. Dc-zember 1880, betreffend die Pflicht dcr Schiffer zur Hilfeleistung in Seenot!); Nr. 142 die Kundmachuna, des Finanzministeriums vom 1. De« zembcr 1880, betreffend die Errichtung einer lön. ungari-schen hauptzoUamts.Exposltur bei dem Hauptzollamtc in Vudapest. l,Wr. Ztg." Nr. 264 vom 10. Dezember 1S80.) Orlenntnisse. Das l. l, Ministerium des Innern hat unterm 4. Dezember 1880, 1.5760/U. I.. der in Genf erscheinenden ukrainischen Zeitschrift „Itromilda" aus Grund des § 26 des Plessgesehes den Postdebit für die im Neichsrathe vertretenen Königreiche und Lander entzogen. Das l. t. Landesgericht al» Pressgericht in Klagensurt hat auf Antrag der t. t, Staatsanwallschaft mit dem Erkenntnisse vom 29. November 1880, Z. I li>02 Stf., die Weitcrverbreitung der Zeitschrift „Blätter für die Alpcnländcr Oesterreichs" Nr. 48 vom 25. November 1880 wegen dcr Notiz „O Deutscher, duld' es länger nicht" nach § 65 k St. V. verboten. Nichtamtlicher Theil. Zur Lage. In der vertraulichen Sitzung des Wiener Ge-mcinderathes am 10. d. M. machte der Bürgermeister Mittheilung über seine Audienzen bei Sr. Durchlaucht dem Herrn ersten Obcrsthofmeister Prinzen zu Hohen-lohe uud Sr. Excellenz dem Herrn Obcrsthofmeister Giafen v. Bombelles: „Um Donnerstag um 12Uhr habe ich mich, dem Auftrage folgend, mit meinem Kollegen Eduard Uhl zu Sr. Durchlaucht dem Herrn Obcrsthosmeister Sr. Majestät Prinzen zu Hohen« lohe begeben, als jener Stelle, welche die Anjchaffun-gen für den kaiserlichen Hofstaat zu machen hat uud die ganze Zeit über auch faelisch gemacht hat. Wir haben das Anliegen dcr Gememde, iii dleser Beziehung vullstä'ndig klar zu sehen, auscinalidcrgesetzt uud das hlil)e Intcrcfft heiuolgchudeu, welches die Industriellen Wiens und der Geuicinderath an dieser Angelegenheit nehmen. Se. Durchlaucht hat uns seinerseits die Er. lläruug gegeben, dass er, so lange er im Amte ist, immer darauf Bedacht genommen habe, die österreichische Industrie zu heben und zu unterstützeu. Nicht ein Stecknadelkopf — das sind seine Worte — sei im Auslande von ihm bestellt worde», weil er, entsprecheud den Iilteutioncn Sr. Majestät, immer darauf sah, dass alles dai, was der Huf brauche, bei österreichischen Industriellen bestellt werde. Was die Anschaffungen für Se. l. u. k. Hoheit den durchlauchtigsten Kronprinzen betrifft, so habe er Folgendes hervorzuheben: Ich habe 14 bis 10 große Guorlins nach Prag auf den Hrad« schin gesendet und weiters den Betrag von 150,000 fl. zur Disposition gestellt. Er wisse nicht, ob irgend ein Theil von diesem Betrage zu Anschaffungen im Auslande verwendet wurde. „Heute mittags sprach ich über seine Einladung wieder bei Sr. Durchlaucht vor, der erklärte, dass mit der Herstellung der Einrichtung eine hiesige Firma (Porlois), welche eine Fabrik hier hat, deren Besitzer Oesterreicher ist, betraut wurde. Von der ganzen zur Disposition gestellten Summe wurde nur ein Betrag von 8000 fl. zur Anschaffung von Stoffen im Auslande verwendet. Neber meine Anfrage bezüglich der Ausstellung von Einrichtungsgegenständen in Paris vermochte Se. Durchlaucht keine Anskunft zu geben. Von einer Bestellung im Auslande habe Se. l. und k. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz keine Kenntnis. Um 5 Uhr fand ich Gelegenheit, auch Se. Excellenz den Herrn Obersthofmeister Grasen Bombelles zu sprechen. Derselbe erklärte, dass er eine hiesige Firma, die eine größere Zahl von Arbeitern beschäftigt, mit der Herstellung betraut habe. Se. Excellenz bemerkte: Se. t. und l. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz habe ausdrücklich den Auftrag ertheilt, die Anschaf« fungen nur bei österreichischen Firmen effectuieren zu lafsm." Hierauf verlas der Bürgermeister das neulich milgecheilte Communique der „Wiener Abendpost". Dieses Communique reproducierten denn auch die Wiener Morgenblätler vom 11. d. M. Einige der« selben, darunter namentlich jene, welche die Interessen der gewerblichen Kreise vertreten, knüpfen daran beachtenswerte Bemerkungen. So schreibt das „Extrablatt": „Zunächst verdankt die östeneichische Geschäfts- und Gewerbewelt dieser Veranlassung eine erneuerte Offen« barung jener rastlosen Fürsorge und väterlichen Theilnahme, mit welcher unser Kaiserhaus ihren Interessen allezeit zugethan ist und war! Diese Offenbarung kann den Weg zum Herzen nicht verfehlen, sie wird den Muth des Bürgers beleben im schweren Kampfe ums ehrliche Brot. Das ist die eine gute Folge, die von den Aufregungen der jüngsten Tage zuversichtlich kann vorausgesetzt werden. Diese Ausregungen werden aber auch, so wüuschen uud hoffeu wir, den dem Throne nahestehenden Kreisen, der Aristokratie, wie überhaupt allen begüterten Klassen in Oesterreich als eindringliche, lehrreiche Mahnung dienen, das von Kaiser» Haus ausgehende Beispiel nachzuahmen." — Achnlich äußert sich die „Morgenpost". Sie bemerkt: „W>r nehmen mit Genugthuuug Act davon, dass in einer amtlichen Euuuciationen das Recht der heimischen Industrie auf Beachtung anerkannt wird. E« beweist dies, dass an maßgebender Stelle niemals die Absicht bestehe!« konnte, dcr Wiener Industrie die Anerkennung zu versagen, die ihr zukommt, die sie sich in der Feuilleton. Die Irre von Warion-Hall. Noman von Albrecht hendrlch». (47. Fortsetzung.) "üd !^"s Herbert hatte ein gutes, großmüthiges Herz <>es_/",c mannigfachen Liaisons ergriffen ihn nicht >»a, "ls irgend 'ein sonstiges Ereignis, aber diesmal L», ^ "'cht so unmöglich, dass sich seine Liebe zu l>elt9 ^ '" eine hestige, innige Zuneigung verwan-c>Iz s- l war allen Ernstes entschlossen, Rosy Loreby Mile Gemahlin auf seine Güter zu führen, ^.„^chade nur, dass die Säugerin so gar keine ^'pculne für ihn an den Tag legte, dass sie mit so ',W, Em'rgir alle seine wertvollen Geschenke zurück' ^rij.' ' ""d auch seinen zahllosen Bouquets uud tn?l,w ^ '""''a Beachtung schenkte. Nichtsdesto« hii'bs,^' war es ihm niemals eingefallen, dass die ^nl! ' ^rlbewunderle Sängerin allen Ernstes seiue ^erm'!«. nusschlagen könnte. Sie war ein armes, in e- "'es Mädch.'u ohne Nameu, wie ihm Herr Loreby doch ^' Niiühsilsmucu Stunde auvertraut, und es war NN^""l)lhaf,iq keine Kleinigkeit, eine Grafeukroue »»^ 'aila^.,,, Ueberdies hatte er eine große Geduld de>, 3'Nte warlcn, so lauge ihm keiu Nebenbuhler in 'M lrat. ^lt»m" kam plötzlich der Umschlag in Nosys Ver- b'e N^ kin Donuerschlag hatte den Grafen Herbert "Hl'cht ^troffen, dass Rosy Loreby so gut aus adeligem Hause, aus alter Familie stamme wie er, und dass sie ihm an Reichthum nicht allein gleichkam, sondern ihn noch übertraf. Gleichzeitig tauchte ihm in der Gestalt des Grafen Wardon ein gefährlicher Nebenbuhler auf. Graf Otto war nicht tillein jüuger uud stattlicher als Graf Herbert, er hatte auch den Vorzug, dass Frau von Saldern eiue Verbindung zwischen ihrem Neffen und ihrer Tochter wüuschen musste, um den elfteren nicht der Reichthümer zn berauben, welche er lange Jahre hindurch als sein Eigenthum betrachtet nnd verwaltet hatte. Damit war alles erklärt. Es war für deu Grafen Heibert begreiflich, dass im Anfange dcr Trauerzeit um die Mutter die Ver-lobung zwischen Graf Otto uud Luitgard nicht pro« clamiert werden würde, nichtsdestoweniger hatte er sich daran gewöhnt, sie als eine vollendete Thatsache zu betrachten. Es kounte ja gar nicht anders sein. So war es ihm unmöglich, ein freuudliches Wort mit demjenigen zu »eden, der ihm das entrissen, was er als das' höchste Glück des Leben3 betrachtet hatte. Nichtsdestoweniger war es ihm auffallend, dass Graf Olto nie nach Wardou.Hall gieng und ebenso wäre es nicht so unbegreiflich gewes.n, wenn die beiden Liebenden früher das Baud grlnupft hatten, was sie verbinden sollte. Frä'uleiu von' Salderu war allein i» dem großcu Schlosse mit eiucr älteren Dmne. Wäre es nicht besser gewesen, Graf Olto wäre dort gedliebeu? Mau konnte die Hochzeit in aller Stille feiern, wenn das Aufsehen vermieden werden sollte. Aber Graf Herbert hatte in letzterer Zeit noch andere Gedanken gehabt. Er war früher ein Freund Ottos gcweseu und der junge Graf halte sich immer durch einen ungetrübten Frohsinn hervorgethan. Jetzt war das ganz anders geworden. Man erkannte ihn kaum wieder. Alle seine früheren Bekannten besprachen die Veränderung, welche mit ihm vorgegangen war. Wenn er die reiche Erbin, wenn er das schöne, bezaubernde Mädchen gewonnen hätte, wäre er denn der geworden, der er jetzt war? Diese Betrachtungen weckten gleichzeitig neue Hoffnungen in der Brust des Grafen Helbert. Er überlegte, was zn thun fei. Sollte er nach Wardon Hall gehen und seine Werbung erneuern? So waren Winter und Frühling bald vergangen. Die heißen Frühjahrstage, welche dem Sommer entlehnt schienen, erweckten in den Herzeil der Stadtbewohner die Sehnsucht nach sommerliche» Ausflügen. Frühzeitig wurden Pläne gemacht hierhin und dorthin. Bad«, Land- und weitere Reisen wurden iu Aussicht genommen, und jede bekannte und nicht bekannte Station musste Revue passieren. „Wohin werden Sie reisen. Graf Herbert?" wurde dieser eiues Abends im Club gefragt. Graf Otto war gleichfalls gegenwärtig, aber er war nicht wie gewöhnlich aufgestanden, sondern sprach noch mit einem andern Bekannten. Er hatte eingesehen, dass es Thorheit war. dem Schicksale ans dem Wege zu gehen und er redete es sich fest ein. in dem Be-werber um Luitqards Gunst sein Schicksal zu erblicken, dass er fast an dasselbe glaubte. Aber es wäre von seiner Seite die größte Thorheit gewesen, wenn er sich serner gesträubt halte, an das Unvermeidliche zu glauben. Lllitgard würde nicht immei allein bleiben wollen. Sie hatt? ein liebebedmftiu.es Herz und 243« ganzen Welt errungen hat und die ihr gerade von Seite des kaiserlichen HofeS bei jeder Gelegenheit in der aufmunterndsten Weise zutheil geworden ist. . . . Die Wiener Industriellen können getrost den Intentionen de2 Monarchen ihr Vertrauen zuwenden. Diese Intentionen haben sich stets bewährt, und auch in diesem Falle hat Fürst Hohenlohe nur den kaiserlichen Intentionen Ausdruck gegeben, als er die Worte sprach: Kein Stecknadelkopf aus Paris." An anderer Stelle wendet sich die «Presse" gegen die Behauptlmg der „Neuen fr. Presse", wonach die Minister Dr. von Slremayr, Baron Korb und Baron Horst infolge des Ansturmes der Rechten resigniert hätten, und bemerkt: „Wer anders als die berufensten Führer der Verfassungspartei erklärten die Minister Stremayr und Korb als Abtrünnige, die gestrichen werden müssten aus dem Buche der Freunde? Wahrlich, die Verfassungipartei mag klagen über die Aspira« tionen der Rechten, gegen welche sie ankämpfen muss, über die Beschuldigungen, gegen die sie sich wehren muss, gegen die Rücksichtslosigkeit, welcher ihre Gegner sich wider sie bedienen. Darüber zu klagen, dass kein Parteigenosse von einbekannter Parteistellung ihre Sache in der Regierung vertritt, dazu hat die Ver> fassungspaltei kein Recht. Sie hat die Männer ihres Lagers verleugnet, geschmäht und vom Regieruugs-tische vertrieben." Das Achtzehnercomite der Centralcommission für die Grundsteuerregelung nahm in seiner Sitzung vom 11. d. M. die dritte Lesung der Classifications-tarife vor und genehmigte den von Dr. Rziha verfassten Bericht an die Centralcommission, worauf Obmann Baron Apfaltrern mit Worten des Dankes und der Anerkennung für die Bemühungen und die Ausdauer der Mitglieder deu Wunsch zum Ausdrucke brachte, dass ihre Arbeiten von gedeihlichem und segensreichem Erfolge begleitet sein mögen. Laut Kundmachung der Börsekammer wurden die Actien der österreichischen Län derbant im officicllen Cursolatte aufgeuommen. Parlamentarisches. Wien, 11. Dezember. Heute fand im Steuerreform-A usfchufse die Expertise über die Regierungsvorlage bezüglich der Besteuerung der Mineralöle statt. Den Experten wurden folgende drei Fragen vorgelegt, vun welchen die zwei ersten von dem Referenten des Sub« comiles des Steuer-Ausschusses, Abgeordneten Ritter v. Chamiec, die dritte von dem Abgeordneten Dr. Menger formuliert wurde: „1.) Wie hoch ist, unter Beibehaltung des in der Regierungsvorlage für das raffinierte, zu Beleuchtungszwecken geeignete Mineralöl festgestellten Zollsatzes, die Verbrauchssteuer für das im Inlande erzeugte Leuchtöl zu bestimmen, damit der inländischen Production der Schutz nicht geschmälert werde, welchen sie gegenwärtig genießt? 2.) Wie hoch sind die Zollsätze für die Rohöle ausländischer Provenienz festzusetzen, damit durch deren Bezug aus dem Auslande und Rasfinierung in den inländischen Destil-lerien der Zollertrag von raffinierten Producten nicht unverhältnismäßig geschmälert und die inländische Pro« duction nicht empfindlich geschädigt werde? 3.) Welche Preiserhöhung ist von der beabsichtigten Erhöhung der Petroleumsteuer für den unmittelbaren kleinen Consum, und zwar sowohl in größeren wie auch in kleineren Orten zu erwarten?" Unter den Aussagen der Experten erregten ins« besondere die des Professor Ha»s Höfer ausPribram, des bekannten Schriftstellers für Petroleum Industrie, dann jene des Herrn Fedorowics aus Galizien sowie die der Mitglieder der niederösterreichischen Handels» und Gewerbetammer Neuber und Ziffer Interesse. Die Experten aus Galizien betonten, dass, um die Concurrenzfähigkeit der galizischen Petroleum-Industrie zu erhalten, nothwendigerweise die Verbrauchssteuer von Petroleum in mehrfacher Richtung herabgesetzt, dagegen der Zoll in mehreren Positionen, insbesondere in Bezug auf die Rohwaren, namhaft erhöht werden müsse. Prof. Hans höfer erklärt dagegen nach einer gründlichen Auseinandersetzung der Productions-bedingungen für Petroleum in Amerika und Galizien, dass eine Vermehrnng der Prämie für die galizlsche Petroleumindustrie ihm unmöglich zu sein scheine. Zur dritten Frage gaben insbesondere die Herren Ginti, Ziffer und Neuber ihre Gutachten ab. Dieselben erklärten, dass für den Großverkehr bei Annahme der Regierungsvorlage der Preis um etwa 40 pCt,, für den kleineren Konsumenten um 50 und um mehr Procent gesteigert würd?. Aus den Aussagen verschiedener Experten gieng hervor, dass die bergrcchtliche Regelung der Petroleumgewinnung von hervorragender Wichtigkeit für die Lösung der Frage sei. Von der Centralcommission für die Grund-steuerregelung. (Sitzungsprotokoll vom 29. November. — Fortsetzung.) Centralreferent Sectionsrath Mayer bespricht sohin den von seiner Seite bei den Verhandlungen des Achtzehncrcomites eingehaltenen Vorgang und erinnert, dass er schon bei dem Zusammentreten der Central commission am 21. September 1880 die Motive, welche ihm die Einhaltung dieses Vorganges nothwendig machten, eingehend darlegte. Sowie damals liefert er auch gegenwärtig den Nachweis, dass die Zugrundelegung von Durchschnitten und Procentual-Verhältnis-zahlen zu Unrichtigkeiten und zur bedeutenden Urbcr-bürdung minder ertragsfähiger Flächen, ja sogar ganzer ertragsschwacher Bezirke führte. Wenn er weiter auch die Resultate der Landescommissionsbeschlüsse nicht als Ausgangspunkt wählte, so seien ihm gerade die Vertreter jener Länder, welche nunmehr so heftigen Einspruch erheben, zu besonderen! , Dante verpflichtet, was daraus zu entnehmen ist, dass nach diesen Resultaten bei Zugrundelegung der gegenwärtigen Verhandlungs-Hauptsumme Niederösterreich nm 1.072,000 Gulden und Steiermark um 883,000 Gulden in der Grundsteuer erhöht worden wäre. Nun könne es wohl nicht zweifelhaft evscheinen, dass, wenn bloh eine Ausgleichung dieser Resultate, wie sie im Gesetze vorgesehen ist, vorgenommen worden wäre, die Stenererhöhungen niemals bei diesen Ländern soweit hätten beschränkt werden können, als dies nach den gegenwärtigen Referentenanträgen der Fall sein würde. ! Unter solchen Umständen und bei Abgang sachlicher ' Vel'elfe enibrigte einzig und allein die Einbringung von Anträgen, welchen die Operate zugrunde lagen. ! Dein stellte sich zwar die Schwierigkeit entgegen, dass vielleicht, ja gewiss, wenn das Trauerjahr vorüber war, oder sie hatte nicht einmal nöthig, so lange zu warten unler den jetzigen Verhältnissen, reichte sie einem ihrer früheren zahlreichen Bewerber ihre Hand. Warum wollte er sie denn dem Grafen Herbert nicht gönnen? Er kannte ihn aus den Kinderjahren her und hatte bei ihm stets sein gutes Herz schätzen gelernt. Niemals wäre Herbert einer schlechten Handlung sähig gewesen, alle seine Fehler entsprangen seinem Hange zum Leichtsinn. Vielleicht war gerade er der rechte Mann für Luitgard, die Verschiedenheit ihrer Charaktere war der Bürge eines guten Einvernehmens. Graf Otto ergieng sich mit Vorliebe in solchen Betrachtungen, er peinigte sich durch das immer» währende Sondieren der Wunde, immer in der Hoff« nung, die Kugel herauszuziehen, uud machte sie mit eiferner Consequenz immer tiefer und unheilbarer, indem er nach dem rechten Heilmittel suchte. Niemals befand sich ein Mann in dem Zustande größerer Selbsttäuschung als Graf Otto. Er glaubte fest, längst alles überwunden zu haben, er wollte es glauben. Mit klopfendem Herzen hörte er Üuitgards Namen nennen, und er wollte nicht die mahnende Stimme beachten, welche ihn warnte, einem unklugen Stolze fein ganzes Lebensglück zum Ovfer zu bringen. Freilich, wir wollen es zu seiner Entschuldigung sagen, wäre Graf Otto von Luitgards Liebe überzeugt gewesen, er hätte in manchen Dingen anders gehandelt, aber gab es irgend etwas in der Welt, was diese Ueberzeugung in ihm hätte wachrufen können? Warum follte nicht Graf Herbert derjenige fein, welcher als Herr in Wardon.Hall einzog? War es nlcht Thochett von ihm, sich zurückzuziehen? Als Herbert an dem eben erwähnten Abend das Clnblocal betrat, blieb daher Graf Otto ruhig an seinem Platze, ja, er wandte sich ihm bald darauf zu, als wünfche er mit ihm ein Gespräch anzuknüpfen. Graf Herbert sah ihn erst etwas überrascht an, aber dann grwann schnell fein gntes Herz die Oberhand, und einige Minuten fpäter waren beide in eifrigem Gespräch. „Wo wirst du hinreisen, Herbert?" fragte auch Otto jetzt den Grafen. „Ich bin vollständig unentschlossen," euta.ea.ncte dieser. „Bei mir hängt alles von Umständen ab. Was meinst du zu einer gemeinsamen Reise?" Graf Otto lächelte leicht. «Du weißt, Herbert, meiner Reiselust ist ein sehr fester Damm entgegengesetzt," sagte er dann lächelnd. „Ich bin nicht mehr der Erbe von Wardon«Hall, aber dennoch könnte eine Reise nach Afrika mich reizen." Graf Herbert horchte hoch auf. „Du würdest eine solche unternehmen?" fragte er dann zweifelnd. „Unbedingt." „Und was würde aus Fräulein von Saldern?" Die Frage war ohne jede Ueberlegnng ausgesprochen und Graf Herbert bereute sie schon, ehe das letzte Wort über seine Lippen gekommen. Graf Otto war fehr bleich geworden. Nichtsdestoweniger blieb er scheinbar vollkommen ruhig. „Meine Cousine würde schwerlich durch eine solche Reise beeinflnsst werden," versetzte er dann einfach. (Loltletzun« sollltj in jedem Lande verschiedenartig gearbeitet wurde. V aber vom Comiti drei Lesungen beschlossen warell, " konnte am zweckmäßigsten so abgeholfen werden, o«» bei den Anträgen für die erste Lesung auf Grunv o' Operate dcs betreffenden Landes die Herstellung °" ebenmäßigen Verhältnisses innerhalb des Landes m bei jenen für die zweite Lefung die Herstellung o ebenmäßigen Verhältnisses von Land zu Land "" Auge gefasst werde. Was auch geschehen ist. , Die Ausführungen Sr. Hochwürden Herrn Vo°' Hain er sprechen vollkommen zngnnsten des Mg Central.Commissionsreferenten. Seine Hochwürden o anständet in keiner Weise die vorliegenden Refe"'"«' Anträge, noch den vom Referenten eingesctMt" Vorgang, fondern erblickt die Urfache der GtM erhöhung für Oberöstcrreich in einigen Bestimmt des bestehenden Gesetzes. Referent kann und W1 a seinerseits nur auf Grund des Gefetzes und der v" liegenden Operate vorgehen. <^ Was die Bemerkungen des Herrn PalrY"v betrifft, dass jede Parcelle abzuschätzen ist, so '!' " nach dem Gesetze nicht zutreffend, da hienach die " schätzung, beziehungsweise dte für die einzelne'' nitätsklassen aufzustellenden Tarifsätze nacu ""M der in jeder Cultnr und jedem Classificationsdil"' vorkommenden erheblichen Ertragsunte« schiede un ^ dann erst die Anwendung dieser Tarifsätze aus einzelnen Parcellen stattzufinden hat. ^ ^, Was nun das beanständete Präliminare uno ziehungsweife die diebfällige Einsprache der V^ Comilemitglieder Pairhuber und Pirko betraf, ^ habe Referent die bezüglichen Ländersummen "" , ^ ders aufgefasst, und ist schon bei Einbringung^, Präliminarantrages wie auch weiterhin bci "^ ^„ schlägigen Verhandlungen ausdrücklich hervoM" worden, dass es sich diesfalls nur um eine" ve> figen Ueberschlag handelte, welcher den vom ^ renten zu bewerkstelligenden Ausarbeitungen '"^, ficht auf die Herstellung eincs ebcl'mäßigen "^M nisses von Land zu Land und in i»dem Lande I nicht hinderlich in den Weg treten durste. ^,„ Dies findct die volle' Bestätigung '". ".M Referenten uumitlelbar nach der Sitzung, in lv dieses Pläliminare verhandelt wurde, den ""' der betreffenden Länder zur Kenntnis gebrachte» ^, raten, gleichwie in allen bis znm heutigen TM gelegten gleichartigen Ausarbeitungen. ^ Bei einem Vergleiche der Refultate ber ^, fälligen Anträge des jetzigen Centralreferenten »"' ^z beanständeten Präliminarsummcn zeigt es M a^-seine Anträge nach Maßgabe der thatsächlichen ^, hältmsse durchwegs und bezüglich vieler 2ä''de ^ deutend von diesen abweichen, und kann Refer" ^ Beruhigung darauf hinweifen, dass nach !^ .^ trägen der anzustrebenden Herstellung eine» ^ mähigen Verhältnisses vollkommen Rechnung ^' erscheint. «^l^ Wenn die zur Berechnung der Reinertrag» ft täte erforderliche Zeit in Anschlag gebracht n" '^, gelangt man zu der Ueberzeugung, dass die "^ehc gen Tarissanträgc des Referenten, sowie ^/n>,,M sammt den Endergebnissen vorliegen, schon !^^M>l waren, bevor noch die Einsprache der betres! ^ Herren Comilemitglieder vorbereitet war un daher das Moliu für letztere nicht bestanden y"'^sj, Zum Schlüsse möchte Referent noch erwähl'^' ^ so sehr er das Bestreben des Vertreters jede^^ in Absicht auf eine mäßige Behandlung vessels ^, dige, er anderseits die Erwartung ausspreH^hB dass auch uon denselben den von ihm '^ ^ g^ auf die Gesammtheit der Länder zur O"t"'«^ brachten Allträgen die Berücksichtigung zugewe»^ lFortsehunn solsst.) Zur Berliner „Gründcrliste." ^ An die neulich telegraphisch gemeldete ^^^ des Hufpredigers Stöcker im preußischen ^.^ netenhause bezüglich der von ihm vorgelegten ^ ^ liste knüpfte sich trotz der Bitte des'Pläslde"^F Gegenstand fallen zu lassen, eine längere ^ gh-Ueber den in der Liste befindlichen Namen ^ geordneten Kieschlc sagte Herr von 2 u d w! g'^gt' Kieschte habe sich an verschiedenen ^"^be.^ betheiligt und ein hereingefallcner Actionär ?Hl«e' Quittung dafür auf seine Backe ge>7 I^ ben. (Große Unruhe.) Präsident v. Kölle^ue mnss doch bitten, solche Dinge nickt in d'e ^i, zu ziehen. (Rufe: Zur Ordnnng! Pl"' .Ach" man solche Gemnnhciteu auf der Tribune ""»^ ^e' , Abg. v. Ludwig führte seine aus und kam zu dem Schlnsse, dass v^ ^ri»» doch kein so unschuldiger Knabe sei. (^ D'M ' Rufe: Zur Ordnnnq: Hinauc aus dem Saale!) Prastdent l"- ^e ^ Ich muss bitten, dienen. Abg. v. Ludwig glaubt zu de" 1" Oe." drücken berechtigt zu sein, weil "'"' "3eiqli"ge" ^ (links) von Lügnern. sprochen habe. Präsident v. Kcille^ „Ht drücke sind hier nicht gestattet, ,ch ""^e ig: ^ dieser Weise bezeichnen lassen. Abg. v. ^ 2437 "" Privatgesellschaft dnlde man Leute nicht, denen >n uiiükel anhafte; im Parlamente müsse man i«l Q^ mit Leuten zusauimensi tzen..... Kötzer Lärm. Rufe: Herunter von der Tribune!) Mstdent v. Koller: Ich rufe den Redner zur "ldnung. Vom Ausland. ...Nach einer der ..Pol. Corr." aus Rom zu-Momimncn Meldung soll die französische Regierung r päpstlichen Curie im vertraulichen Wege bekannt-<, vi ^ entgegenkommend verhalten. Die derzeit Eo« weilenden griechischen Ministerresidenten in ss, sta und Celinje gehen demnächst wieder auf ihre "^I"N ab. . ^us Konstantinopel, N.Dezember, meldet «n: Die deutschen Fachmänner Gascher (für das lswartige Amt) und Bertram (für Zollfrage) werden machst hier erwartet. Zufolge neuerlicher Aufllä- ""gen seitens der Botschafter wird die Pforte Der- , lH Puscha Ilistructioncn für die Grenzregulierung ^ Mischen deln Adrialischen Meere und dem Skutari« bet Hellenen Theilrs des Dulcigno-Districtes und in- llesf der Maßregeln znm Schuhe der Delegierte» ^ dächte übersenden. Beori Bey wird bei der ^"nzregulierung als Vertreter der Pforte fungieren. h ^" Pressbnreau hat den Journalen die Wiedergabe ^lctenstücke des englischen Blaubuches uutersagt. da?« Cetinje berichtet man der „Pol. Corr.". ^«Derwisch Pascha aus Konstantinopel die Ordre zua k' "'^ Truppen von Skutari nach Salonichi ab- dete ?' - ^" Dulcigno befinden sich noch 80 verwun- M« "lkische Soldaten (Nizams) in montenegrinischer Aus Galatz schreibt man der „Pol. Corr." unterm 7. d. M.: In der heutigen Sitzung der europäischen Donaucomnns-Wn wurde die Frage der freieu Schiffahrt discutiert. Der rumänische Delegierte hat sich für die Erklärung Derselben ausgesprochen, dieselbe jedoch an eine unmög« liche Bedingung geknüpft, nämlich an die Formel: nFreie Schiffahrt auf der ganzen Donau." Die Com« Alston kann eine solche Ellläruug nicht redigieren, ^ dieselbe die Machtsphäre derselben überschreite» ^ulde. Es ist übrigens alle Aussicht vorhanden, dass lese Frage einer allgemein befriedigenden Lösung «Msilhtt werden wird. ., Diesertage hat hier das mit so großer Em-^>e angekündigte Meeting stattgefunden. Einberufen . urde dasselbe vom ehemaligen Deputierten Ventura, ^blgm Mitarbeiter der „Iildcvendance Noumaine", ^."ches Iourual bekanntlich dem Avantprojet gegen« sel^V" ^^ ganzen rumänischen Presse die allerfemd-^ äne Haltung an den Tag legt. Die Versammlung H^ ziemlich stark besucht von — Neugierigen. Der yn, "9 Veuturas gipfrlle darin, dafs Rumänien mit it, x '^'" zu^ebote stehenden Mitteln das Avanlprojet sek ^ Donaufrage zu bekämpfen und gegen die Em-^""g einer gemifchten Commission mit der Präpon-Eck'tt Oesterreich-Ungarns, welche die Regelung der 'Hliahrt, die Strompollzei und Stromaufsicht aus-»veil Ü hätte, auf das entfchiedenste protestieren müsse, filw ' ^ angeblich den ersten Schritt zu Rumäniens zv^ziellem Nuin und zur schließlichen Annexion au H'^eich.Uugarn bedeuten würde. Weiters hat sich ion k " ""ch in heftigen Auslassungen gegen die Per» 'Uste ? 3"rsten von Rumänien und gegen den Mi-Hall Aeußern Boeresco ergangen, indem er die sio„ ,6 ^ rumänischen Delegierten in der Commis-!chii l/"'^^ächlich ihrer directen Einflussnahme zu-ben ^' Zuviel Lärm auch mit diesem Meeting getrie-da^, "'be, dürfte doch in 8 Tagen niemand mehr scbliitt b"'ken, dass es stattgefunden und was für Be-^N^ es zu fassen für gut erachtet habe. Hagesnmigkeiten. drin"' (Weihnachtsgeschenk ^^ den Krön' tzch, .z en.) Wie „Kelet" berichtet, ist das Gbrgenyer ^al^ ""^ baS Iagdrecht sämmtlicher Gärgenyer d^ ." in Siebenbürgen zum Weihnachtsgeschenke für "Urchlaxchtiusten Kronprinzen auSersehen. Der Chef > der Klausenburger Güterdirection. Johann Girsik, und Oberförster Fausinger haben sich nach Görgeny begeben, um die Forste nach Jagdrevieren aufzunehmen, einen Platz für ein Iagdschloss auszuersehen und am alten Schlosse die ndthigen Umgestaltungen vornehmen zu lassen. — (Die Königin von Spanien.) Eine aus Madrid unter dem I I. d. M. der „Pol. Corr." zu» gehende Mittheilung constatiert das in spanischen Hof-kreisen circulierende Gerücht, dass sich die Königin in gesegneten Umständen befinde. Der Niederkunft der Kö< nigin sei für den August 1881 entgegenzusehen. Kö-, nigin Marie Christine, welche am 29. November 1879 mit König Alphons vermählt wurde, hat ihren Gemahl am 12. September d. I, mit einer Prinzessin be. schenkt. — (Erster österreichischer Geflügel-zuchtEr hielt sich in eincr Herberge zu Rom unter falschem Namen auf und hatte eine ansehnliche Vumme Helde» bei sich, Nls er sein umfassendes Geständnis abgelegt, bat er flehentlich, ihn jc> nicht nach Eyrakul zu bringen, weil er dort die Rache der angegebenen Mitschuldigen zu fürchten habe. Locales. — (Personal-Veränderungen im krai» nischen Lehr stände.) Die „Laib. Schulztg." theilt folgende Personalveränderungen im krainischen Lehrstande mit: Herr Franz Kaucic, Lehrer in Dragatusch. wurde zum definitiven Oberlehrer daselbst ernannt. Fräulein Marie Surilsch. Lehrerin an der Mädchenschule zu Tschernembl. hat auf ihren Dienstposten resig» niert. Herr Barth. Stamcar wurde von Michelftetten nach Schwarzenberg bei Idria und Herr Anton Iereb von Wodiz nach Theiniz übersetzt. Fräulein Francisca Schetina wurde auf ihrem Dienstpoften zu Heil. Kreuz bei Thurn.Gallenstein definitiv erklärt. Als AuShilfe-lehrer wurden angestellt: Herr I. Ieglii (bisher in St. Cantian bei Auersperg) in Safniz und Herr I. Lilosar in Michelstetten. — Die absolvierte Lehramt»-candidatin Fräulein Marie Schuller, bisher an der städtischen Mädchenschule i» Laibach in Verwendung, erhielt provisorisch eine Lehrstelle zu St. Marein in Steiermarl. — (Verlauf der Herrschaft Poganiz.) Gestern vormittags fand beim hiesigen l. l. Landcs-gerichte die dritte Feilbietung der Nitter Langer von Podgoro'schen Herrschaft Poganiz bei Rudolfswert statt. Die bei der letzten, vor nicht langer Zeit vorgenommenen gerichtlichen Schätzung auf 164.600 si. bewertete Herrschaft wurde hiebei von der HypothelarglÜu-bigerin. der niederösterreichischen Sparlasse in Wien. um den Meistbot von 33.000 st. erstanden. — (Iagdergebnis.) Die vorgestern im Iauerburger Revier der krainischen Industriegesellschaft abgehaltene große Treibjagd war vom schönsten Wetter begünstigt und erzielte ein sehr stattliches Ergebnis, indem im ganzen 36 Stück Rehe und 2 Hasen (darunter auch ein weißer Alpenhase) erlegt wurden. Die Iahl der Iagdtheilnehmer belief sich auf 74, darunter 50 Schützen aus Laibuch. — (Freiwilliger Tod in den Fl ammen.) In der zur Ortögemeinoe St. Gregor im Vericht»-liezirke Grohlaschiz gehörigen Ortschaft Kleinsliwiz lam am 27. v. M. um halb 1 Uhr nachts in einer Kaischr, welche dem gegenwärtig in Trieft lebenden Mathias Srobotnil gehört, Feuer zum UuSbruche, welches da» Haus vollständig einäscherte, ohne jedoch welter zu greifen, und einen Schaden von etwas über 400 fl. anrichtete, der nicht versichert war. Auf dem Dachboden des Hauses wohnte der Inwohner Georg Luuder, ein Mann, der schon seit längerer Zeit geistesverwirrt war und sich zu seinen Nachbarn wiederholt dahin geäußert hatte, dass er seinem Leben freiwillig durch Brandlegung ein Ende machen werde. Beim Aufräumen oe» SchuttrS auf der Brandstätte fand man auch in der That den ganz verkohlten Leichnam des Georg Lunder vor. Die Vermuthung ist daher sehr begründet, dass der Irrsinnige fein Versprechen buchstäblich erfüllt und sich selbst den Flammentod bereitet hat. — (Gemeindewuhl.) Bei der am 2l. v. M. stattgehabten Neuwahl des Vorstandes der Orlsgemeind« Döblitsch im Bezirke Tschernembl wurden Mathias Udertin von Düblitich zum Gemeindevorsteher, Mathin» Stultlj von Däblitsch, Hosef Hrella von Ielscheunil und Michael Kraker von Ierneieoorf zu Gemeinderüthen gewählt. — (Entsprungene Schüblinge.) Die beiden Schüblinge Johann Koschir, 3üjahriger, lediger Tag-lijhner aus Willingrain im Gottscheer Bezirke, und Martin Papesch. 21jähriger. lediger Taglvhner au» Fara im Bezirke Gotlschee, sind kürzlich in der Nacht aus dem Schubarreste in Landstraß entsprungen und werden steckbrieflich verfolgt. — (Vom Wetter.) Die so gleichmäßige Vertheilung der Barometerstände über Europa während der Vorwochen wurde gleich zu Beginn der letzten Woche durch eine im Norden deb Continents erschienene, sehr bedeutende Luftdruckdkpression gestört und begann die Atmosphäre in heftige Bewegungen zu versetzen; über dem Westen erhält sich noch immer drr sehr hohe Luftdruck (bei 775 Millimeter), während über der Ostsee derselbe bis unter 740 Millimeter gesunken ist; infolge dieser bedeutenden Druckdifferenz herrschen seit dem 8ten d. M. Stürme aus Südwest bi» Nordwest über dem ganzen Gebiet der Nordfee. Deutschland und Oesterreich-Ungarn — der Westen wie der Süden Europas find von diesen atmosphärischen Gtvrungen nur we»ig beeinflusst und herrscht sowohl an den atlantischen wie Mittelmeer-Ländern nur schwach bewegte Luft. — Pie fehr empfindliche Kälte, welche bereits zum Schlüsse der Vorwoche aus Russland gemeldet wurde, erstreckte sich im Verlaus deS 5. bis 8 d. M. über Süd.Nussland Ostpreußen. Galizien. Ungarn, die Walachei und die ganze Balkan-Halbinsel, so dass bis aus Kon-stantinopel und selbst aus Smyrna in Kleinasien negative Temperaturen und Schnee gemeldet wurden- 2439 westwärts war da» Frostgebiet bis an die Gren« zen Niederüsterreich». Mährens und Steiermarls vorgedrungen, und waren die aus Ungarn gemeldeten Temperaturen in der Zeit vom 5. bis 8. d. M. stetS — 5 bis — 12 Grad Celsius, zu Kralau fiel dieselbe noch am 7. d. M. bis — II Grad Celsius, zu Tar« nopol bis — 17 Grad Celsius. Die nun vom Westen heranstiirmcnden warmen Winde drängten das Frost« gebiet wieder ostwärts zurück und waren besonders an den Scheidegebieten zwischen den warmen und kalten Luftmassen häufige und sehr bedeutende Niederschlage zu verzeichnen, welche theils in Form vou Schnee und Negen, wie Graupeln und Hagel, sich einstellten und häusig von ganz bedeutenden Gewittererscheinungen begleitet waren. Die sehr ungleiche Vertheilung des Luftdruckes dauert nach den letzten am meteorologischen Central.Obser» vatorium in Wien eingelangten Depeschen noch an, wodurch noch keine Beruhigung der Atmosphäre und kein entschiedener Witterungscharalter bestimmbar erscheint — ( Literarisches.) P. K. Rosegger. der ge< müthvolle steierische Dichter, dessen „Ausgewählte Schriften" socben in einer würdigen und wohlfeilen Volks« ausgäbe dem Lesepublicum dargeboten werden, hat sich als Schilderer des Volkslebens und Vauernthums der Alpen, in verhältnismäßig kurzer Zeit einen wohlver» dienten Nuf erworben. Seine schlichten, von einem urwüchsigen, frischen Humor angehauchten Erzählungen sind wahre Meisterstücke der Novellistit, und nur die Werke eines Berthold Auerbach können in mancher Beziehung diesen gleichgestellt werden; doch wird Rosegger wegen seiner entschieden realistischen Auffassung, von vielen diesem Schriftsteller vorgezogen. In seinen alpenduftigen Schilderungen weih Nosegger Töne anzuschla» gen. die eines jeden Menschen Herz erhebe» und die Freude an Gottes schöner Natur wachrufen, und seine Charaktere sind mit solcher Treue gezeichnet, dass man sich unwillkürlich mitten in sie hineinlebt, mit ihnen denkt, fühlt und handelt. Die Grundstimmungen in Ro« feggers Werken sind eine naive, gesunde Sinnlichkeit. Freude an der Natur. Liebe zur Häuslichkeit, zum Ein» fachen und Wahren und Resignation, wo sie am Platze ist. Nosegger gehört daher auch zu den wenigen Schrift« stellcrn der Gegenwart, in deren Lobe die gesummte Kritik einig ist, eine Schicksalsgunst, die er wohl eben so sehr seinem eigenartigen Crzählertaleute, als seiner Beschränkung auf ein engeres Feld verdankt. Selbst ein Kind des Volkes, dessen Schilderung er seine Feder widmet, weiß der Dichter seine Erzählungen, Novellen und Romane aus dem Banernthum und Wald» leben der Alpen voller Natnrtreue und poetisch vertieft zu gestalten, und trotz des beengten Stofftreises birgt jede einzelne derselben doch einen eigenartigen Charakter» zug, der aus dem Leben des Volkes herausgedichtet ist. Die von der A. Hartleben'schen Verlagshandlung in Wien veranstaltete Ausgabe seiner „Ausgewählten Schriften", die im ganzen auf 60 zehntägige Lieferungen (k 25 kr.) berechnet ist und wovon bereits die beide» ersten Hefte im Drucke vorliegen, darf somit der freundlichste» Auf» nähme bei der deutschen Leserwelt gewiss, sein. Neueste Post. vriginal'Telegramm der „Laib. Zeitung." London, 13. Dezember. Große Erregung herrscht in den politischen Kreisen infolge des unerwartet ein« berufenen Ministerrathes und der Erklärung Forsters, Irland ohne sofortige Zwangsnmßregeln nicht weiter« legielen zu können. Die Beschlüsse des nachmittägigen MinisterratheK sind noch unbekannt. Im Kncgsmmi» sterium sollen Dispositionen getroffen worden sein, um zwei weitere Regimenter nach Irland zu entsenden. Wien, 13. Dezember. (Wiener Abenopost.) Eine Woche lang wird die Gemeindevertretung, die Bevöl« lerung, werden alle Journale in Athem erhalten: Mehr als eine Million, hieß es, ist für die Heiratsausstattung Sr. k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen ins Ausland gewandert, die österreichische Industrie, der heimatliche Genierbefleiß sind unverantwortlich gekränkt! Und schließlich wird in unzweifelhafter Weise constatiert, dass von den Hunderttausen-den, welche die Ausstattung unseres lronprinzlichen Paares gekostet, die Möbelstoffe für ein Zimmer in Prag um acht, sage achttausend Gulden, in Paris an» geschafft wurden, noch dazu auf Bestellung eines wenn auch nach Wien eingewanderten, dennoch nun« mehr österreichischen Industriellen oder doch eines solchen, der heute dafür angesehen werden muss. Man fragt sich unwillkürlich, od es denn nicht der Mühe wert gewesen wäre, ehe man Lärm geschlagen, den wirtlichen Slichverhalt zu erforschen. Dies hätte wohl schon im Hinblick auf alles, was bisher seitens des Allerhöchste!, Hofes für die heimische Production geschehen, geziemend und billig erscheinen müssen. Die Thatsachen liegen ofsl'ükmidig vor aller Augen. Die unter Leitung Sr. Durchlaucht des ersten Obersthofmeisters vorgenommene Herstellung der Appartements Sr. t. un!) k. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen in Wien haben dem Allerhöchsten Hofe viele Hunderttansende gekostet und nicht um Emen Gulden weniger der österreichischen Industrie eingebracht. Außerdem sind, was wohl bekannt sein dürfte, seit 15 Jahren in fast allen kaiserlichen Schlössern so umfassende Herstellungen sowohl an den Bau» werken selbst, als namentlich in den Interieurs vor« genommen worden, als es die Mittel der Hofstaats» Dotation nur immer zuließen. Alle diese Herstellungen sind der österreichischen Arbeit und Industrie zugute gekommen, Millionen sind ihr dadurch zugeflossen. Die Neubauten des Allerhöchsten Hofes, das Opernhaus, die Museen, das neue Aurgthcater be» zeugen die gleiche Tendenz. Der leitende Grundsatz, bei den Bauten sowohl als bei der inneren Einrichtung ausschließlich die heimische Arbcit zu berücksichtigen, wurde von Sr. Durchlaucht dem ersten Oberslhofmcister bei allen Gelegenheiten betont und auch widerstrebenden Einflüssen gegenüber aufrechterhalten. Kein Stein ist aus dem Auslande gekommen, kein Stuhl wird seine österreichische Provenienz verleugnen können. Eine weitere Illustration zu jener allzeit bewährten Tendenz bietet wohl auch die vor etwa vier Jahren verfügte Einführung der Hoftitellaxen. Es ist dem Publicum vielleicht nicht unbekannt geblieben, dass bicse Taxen, deren Ertrag sich auf viele Tausende Gulden im Iahve belauft, bei dem österreichischen Museum für Knnst und Industrie eingezahlt und von diesem verwendet werden, wie die Widmung bestimmt, ausschließlich zu dem Zwecke, heimischen Industriellen llüd Gewerbetreibenden Beschäftigung/ zuzuwenden. Die aus diesen Taxen angefertigten Gegenstände gehen nicht etwa in das Eigenthum des Hofes über, sond^n bleiben dem Museum zur Ausstellung überlassen oder werden an Schulen zu gewerblichen Zwecken, als Mo« deNe u. dgl., abgegeben. Angesichts solcher Thatsachen, deren Aufzähln«« leicht vervollständigt werden tüiuite, ist wohl die Hliffmlng gerechtfertigt, dass über den Schutz der österreichischen Industrie durch den Allerhöchsten Hlif in Zukunft lein Zweifel mehr enistehcn u»d dass es der Agitation Einzelner nicht mehr gelingen werde, die öffentliche Meinung irrezuführen. Paris, 13. Dezember. Das „Journal des Debits" hält ein europäifches Schiedsgericht, d'ssen Zustandekommen täglich mehr Aussichten ge< winnt, als dlis einzige Mittel, um einen Krieg zwischen der Türkei und Griechenland zu verhindern. Alle Journale wünschen dic Lösung der griechischen Frage durch ein Schiedsgericht. London, 11. Dezember. Die hiesige geogra-phische Gesellschaft erwägt den Plan einer neuen Nordpol-Expedition, deven Hauptzweck auf der Route viu, Franz-Iofef-Land die Erforschung des unbekannten Flächenraums nördlich vom 79. und 80. Breitegrade wäre. .. ... Belgrad, 13. Dezember. Bei den yestugti, Wahlen in die Sknpschtina wurden die reglerung» freundlichen Candidate,, mit großer Majorität geMY", Telegraphischer Wechselkurs vom 13. Dezember. Mh. Papier« Nente 72 85. — Silber «Rente "«5. - ",„ Rente 87 70. - 1860er Staats«Anlchen 13180. - «a""" 826. — Kreditactien 286 30, — London 117 90. — ^n>« — K. l. Münz-Ducaten 559. - 20.Franlen.< ^, zu. Die im Umlaufe befindlichen Pfandbriefe zcincn cme nähme von 8 446.690 fl. Was die Bedeckung anbelangt. >°' der Mctallschah nm 1,707,959 fl. abgenommen, baS Verstorbene. Im Civilspilale: ,„ Den 9. Dezember. Matthäus Kam, Tag"? ,, 68 I.. Blödsinn — I'uix.i-Lulo«!« pulmumlm. - ^""0 ,' Taglöhnerin. 68 I,, Marasmus, -- Maria Irancelj. der "" botentlasse angehörend, circa 30 I. alt. Pneumonia. ..» Den 11. Dezembc r. Maria Los, Inwohnerin, Rigu6»t.Ulii iilouriticum gliiintlum. Theater. ^ Heute (gerader Tag^ erstes Debut der Frau Ant, A? .^ und des Frl. Dora Do na tu vom Lemberger StatM^ ^ Die Wräfin von Somerive. Schwant in 4 «cten Variiere und Pluvois. Meteorologisch/^V ^ "Z ZI«. k" ^ ?» O 7 U. Mg '73463 1 l. 2 „ N. 732 72 4. 7-0 O. schwach heiter » „ Äb, 732 34 , ^ 6'4 SW. schwach halbheiter Die schöne Witterung anhaltend. Abcndroth, b"p^,z' Mondhof. Das Tagesmittel der Temperatur -j- 4 3°, «m untcr dem Normale. ___^ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vambe^>- Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher TheilnahA während der itrankheil sowie für die zahl"'^ Betheiligung von Nah und Icrn an dem Lcich"' bl-gängnissc' drö uuvrrgesslichen, inniaslgclievic' lÄattcn, beziehungsweise VaterS und Sch!"'^" sohnes, Herrn Emanuel Nentz, Fürst Hugo zu Winoisch.Gräh'scher Forstmeist"' sprechen ihren tiefgefühlten Dank aus die trauernden Hinterbliebene«« Haasberg, nm 6. Dezember 1880. Ms- Beilage. "M,,...,. Der heutigen Nummer der „Laibacher geitunst ^. literarifcher Profpect von «. bartlcben^ Curst an der Wiener sörft vom 11. Dezember 1880. (Nach dem osficiellen Cursblatte.) Gel» lN«« P«ll>l«rente........7290 7305 vuberrente........7N80 739.'» «oldrente.........87 70 87 85 «ose. 1854........123 K0 124- . 1860........131 65 132 — . l860 (zu 100 fl.) . . . 133 25 183 75 . 1364........17250 173 Una.. Prämien-««!.....110 60 111 - «lredit-L..........183— 183 50 Xheiß-Regulierungs- unb Sze- gediner Lose.......107 50 Il>7 80 «udolf«.».........18- 1850 Prämienanl. der Stadt Wien 11? 75 118 Donau-Reaulierungz-Lose . . 113 75 114 25 Domänen. Pfandbriefe . . . 143 50 — -Oesterr. Echahscheine 1881 rück' zahlbar.........100 75 101- - Oesterr. Schatzscheine 1882 rück« zahlbar.........102— 102 50 Ungarische Ooldrenle . , .. 11030 11045 Unnarijch« Eisenbahn-Anleihe . 12S 50 127 — Unaarische War« «rnn»entl«ftu««s vbl!«atlt,n,n. Vöhmen.........10450 — — Nieberösterreick......105 - W5 50 Valizien.........9340 9880 Siebenbürgen.......9550 96 25 Temeser Vnna»......95 25 9« — Ungarn..........97 40 98'- Nette« »»» v««le» «nalo.öfterr. «anl..... 1367b l3? Lreditanstalt ....... 291 40 2N1 60 Depositenbank....... 216 50 2»?-50 Creditanstalt, unqar..... 2^6 25 2 l01^ ßl^ Iiebenbürger Nahn ...» ,^ . -"". Staatsbahn 1. Em.....Z7^ ^ . Südbahn i 3'/......- Z"K 1l0s" . ö 5'/...... "" De»il<«. ^ 5??b «uf deutsche Pl»be .... - ,^90 l.^gz London, lurze Acht ...» ^g.55 "t> Parl«.........' * Ducaten ... - ft. A " ^' 3^'^ Napoleonsb'ur .».»"' Deutsche Reich». ^ bs - ^" , Noten .... 58 . 2^ - ^. , -Bilbergulden . . -^- . " ^« Qbliaati'"'^ «rainisch^«m^de>ttlasM.^^^^.