Kirchliches Deroàungs-Klatt für die Lavanter Jfiöcel'c. Inhalt: 32. lltcimtägigc Andacht, Gott dem Hl. Geiste zu Ehren. ! verhinderten Religionsstundcn. — 35. Jahresbericht des Priester-Kranken-— 33. Nachtrag zum Gesetze vom 10. Februar 1902 und zur Durch- | Unterstiitzungs - Vereines in Görz. — 36. Literatur. — 37. Diöcesan-fiihrungs-Vervrduung vom 12. Marz 1902, betreffend die Ruhegenüsse , Nachrichten, der priestcrlichen Beamten re. — 34. Weisung, betreffend die Ausfüllung von 32. Ueuntäglge Andacht, Gott dem Hl. Geiste ?u Ehren. Soeben ist unserem hochwürdigsten Oberhirten nachstehendes I Schreiben aus Rom zugekommen, in welchem Seine Eminenz Cardinal Ferrata, Präfect der Ritencongregation, im Namen des heiligen Vaters den Hirten wie den Herden jene herrliche j Encyclica vom Jahre 1897 in Erinnerung ruft, mit welcher der Statthalter Christi auf Erden, der glorreich regierende Papst Leo XIII. über das erhabene Geheimnis der allerheiligsten Dreieinigkeit, insbesonders aber über Gott den hl. Geist, über seine Allgegenwart und Wirksamkeit, seine Thätigkeit und Kraft in unvergleichlich schöner Weise gesprochen und alljährlich zu Pfingsten besondere neuntägige Andachten Gott dem Hl. Geiste zn Ehren angeordnet hat, damit „erstens das ganze öffentliche und häusliche Leben der Katholiken vom Geiste Christi beseelt werde, und dass zweitens die Wiedervereinigung der von der Hl. katholischen Kirche Getrennten befördert werde". Reverendissime Domine! Ad fovendum in ehristiano populo pietatis studium erga divinum Spiritum Sanctissimus Dominus Noster Leo PP. XIII die ix Maii an. MDCCCLXXXXVII ad universos episcopos, uti nosti, Litteras dedit encyclicas Divinum illud munus, apostolicae caritatis sapientiaeque plenas. Plura in ipsis Beatissimus Pater de mysterio Trinitatis augustae, ac praesertim de praesentia et virtute mirifica Spiritus Sancti opportune edocuit: tum omnes e clero, nominatimque concionatores sacros animarumque curatores maiorem in modum hortatus est, ut quae ad Spiritum Sanctum pertineut, diligentius atque uberius ehristiano populo traderent. Quo magis enim excitetur vigeatque in animis de Ipso fides, eo facilius christiani homines assuescent divinum Paraclitum, altissimi donum Dei, et amare ardentius et impensius implorare. — Adventantibus insuper sacrae Pentecostes sollemnibus, Summus ipse Pontifex per easdem litteras decrevit et mandavit ut per orbem catholicum universum supplicatio novendialis in omnibus curialibus templis, et si Ordinariis locorum utile videretur, in aliis etiam templis sacrariisve fieret. Plura demum de thesauro Ecclesiae benigne in perpetuum largitus est sacrae indulgentiae munera, etiam per octavam Solemnitatis a fidelibus lucranda. Iamvero Sanctitas Sua vehementer exoptat ut quae tunc, monendo hortandoque, edixit, ea in omnium animis, diligenti Cleri opera, et viva insideant, et perennes uberesque ad maiorem divini Spiritus gloriam afferant salutariter fructus. Hanc ipsam ob causam exemplar earumdein Litterarum, iussu eiusdem Beatissimi Patris, ad Te una mitto. — Quoniam vero decursu temporis, ut alicubi accidisse constat, a nonnullis existimatum est, decretum de ea novendiali supplicatione, ad supra dictum tantummodo annum MDCCCLXXXXVII spectasse, magni refert ut sit apprime cognitum, quae in memoratis litteris sunt praescripta, tum de eadem supplicatione tum de sacrae indulgentiae muneribus, pro singulis in perpetuum annis sancita fuisse. — Quam quidem novendialem supplicationem eo magis Summus Pontifex vult omnibus enixe commendatam, quod ad finem sane praestantissimum, scilicet ad maturandum christianae unitatis bonum, de quo tantopere sollicita est Sanctitas Sua, eam ipsam praecipue ordinaverit. Haec habui quae mandato augusti Pontificis Amplitudini Tuae perscriberem. Ipsa vero Sanctitas Sua spem certam fovet, Episcoporum hac etiam in re navitati et industriae alacritatem Cleri, Deo bene iuvante, responsuram. Interim Amplitudini Tuae fausta cuncta ex animo ad precor. Romae, ex Secretaria 88. Rituum Congregationis die 18 Aprilis 1902. Amplitudinis Tuae uti Frater addictissimus D. Card. Ferrata S. R. C. Praefectus. D. Panici Archiep. Laodicen. S. R. C. Secretarius. Indem dieses römische Schreiben der hochwürdigen Diöcesangeistlichkeit mitgetheilt wird, werden alle jene Anordnungen, die im H. ä. „Kirchl. Verord. Bl." Nr. VIIL vom Jahre 1897 mit der Veröffentlichung des eingangs gedachten päpstliche» Rundschreibens Divinum illud munus (Siehe mich das apostolische Schreiben „Provida matris11 vom 5. Mai 1895, Kirchl. Verord. Bl. 1895, IV, Abs. III. und die F. B. Ordinariats-Cnrrende vom 20. Mai 1895, Nr. 1456) hinausgegeben worden sind, neuerlich als in Kraft bestehend erklärt und wird die hochw. Seelsorgsgeistlichkeit hiemit auf-gefordert, diese nenntägigen Andachten zu Ehren des Hl. Geistes alljährlich — sei es vor Pfingsten, sei es in der Pfingstoctav — mit den Gläubigen wenn nur irgendwie möglich gemeinsam in den Kirchen zu verrichten, um so den billigen Absichten des heiligen Vaters zu entsprechen und den reichlichsten Segen des Hl. Geistes ans sich und auf die ihrer Hirtensorgfalt anvertraute Herde zu erflehen. ßß. Nachtrag tum Gesetze vom >9. l'diurni' 1902, beziehungsweise tur Verordnung des illiuillrrs für (Cultus und Unterricht uont 12. Bär? 1902, betreffend die Uuhegenüffe der Kutholischcu Seelsorger im gemeinnützigen Anstalten, sowie der priesterlichcit Beamten bei den katholische» (Ordinariaten, Lonlistorien und an bischöflichen Seminarie». Im Nachhange zum Gesetze vom 19. Februar 1902, R.-G.-Bl. Nr. 48, publiciert im Kirchlichen Verordnungs-Blatte vom 25. März 1902, Absatz 24, und zur Verordnung des Ministers für Cultus und Unterricht vom 12. März 1902, bekanntgcgeben im obeitierten Kirchlichen Verordnungs-Blatte, Absatz 25, erhielt das F. B. Ordinariat vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht unter dem 7. April 1902, Zahl 10.527 nachstehendes Schreiben: „In der Anlage beehre ich mich, dem hochwürdigsten fürstbischöflichen Ordinariate einen Abdruck des Gesetzes vom 19. Februar 1902, R.-G.-Bl. Nr. 48, mit welchem Bestimmungen über die Ruhegenüsse der katholischen Seelsorger aii gemeinnützigen A ii ft alten, sowie der priesterlichenBeamten bei den katholischen Ordinariaten, 6o ii fi sto t'ieit und an bischöflichen Seminarim erlassen werden, ferner einen Abdruck der hiezu erlassenen Durchführungsverordnung (Minister.-Verord. vom 12. März 1902, R.-G.-Bl. Nr. 54) mit der Einladung zu übersenden, es wolle dem hochwürdigsteu fürstbischöflichen Ordinariate gefällig sein, die im Sinne dieser Bestimmungen erforderlichen Maßnahmen, insbesondere wegen Stellung der Anträge ausAnerke n n u n g der betreffenden Dienststellen als im Zwecke des berufenen Gesetzes systemisierter, im Einvernehmen mit der politischen Landesstclle veranlassen zu wollen. Der Minister für Cultus und Unterricht: Harte! m. p." Es ergeht hiemit an alle jene wohlehrwürdigen Herren Priester, die eine im vorbezeichueteu Gesetze benannte Stellung bekleiden und Anspruch auf einen Ruhegehalt erheben, der Auftrag, das im Gesetze vom 19. Februar 1902 und in der Ministerial-Verordnung vom 12. Mürz 1902 Vorhergesehene im hierämtlichen Wege zu veranlassen, damit die erforderlichen Maßnahmen getroffen werden können. ß4. Weisung, betreffend die Ausfüllung von verhinderten Religionsstunden. Anlässlich eines vorgekommenen Falles, in welchem bei Verhinderung des Katecheten durch anderweitige geistliche Functionen die Religiousstunde von Seiten der Lehrerschaft nicht suppliert wurde, hat ein Herr Vorsitzender mehrerer Bezirksschulrathe den Normalerlass des k. k. Landesschulrathes vom 27. Juni 1878 Zahl 3689 den unterstehenden Schulleitungen zur Darnachachtung in Erinnerung gebracht und anher das Ansuchen gestellt, den gleichen Erlass, wornach jede von einem Katecheten aus welchen Gründen immer nicht eingehaltene Religionsstunde von der betreffenden Lehrperson der Klasse auszusüllen, dagegen dem Katecheten eine andere Stunde, sobald er sie einzubringen in die Lage kommt, zu überlassen sei, mit der Weisung in Erinnerung zu bringen, dass die Katecheten die Fülle ihrer Verhinderung in der Ertheilung des Religionsunterrichtes im Interesse der Schulordnung, zumal dort, wo die Schule im Pfarrorte sich befindet, der betreffenden Schulleitung rechtzeitig anzuzeigen nicht unterlassen sollen. Diesem Ansuchen ist mit Rücksicht auf die H. ä. Erlässe vom 14. August 1878 Zl. 1623 und vom 5. December 1888 Zahl 2771 thunlichst Rechnung zu tragen. 35. Jahresbericht des Priester-Kranken-Unterstühungs-Vereines in Gör;. Mom Präsidium des Priester àanken-Unterstiitzungs-Vercines in Görz wurde unter dem 5. März 1902 anher das Ersuchen gestellt, seinen Jahresbericht für das Jahr 1901 im Amtsblatte znr Kenntnis der Vereinsmitglieder in der Diöccse Lavant bringen zu wollen. Der betreffende Jahresbericht lautet: „Der Central-Vorstand hat für das Jahr 1900 einen ausführlichen Bericht den P. T. Mitgliedern und Gönnern zur geneigten Kenntnis gebracht; darum glaubt er, für das Jahr 1901 sich kurz fassen zu dürfen. Die Einnahmen des Jahres 1901 (inclusi den Barübertrag von 1900) betragen K 38.227-21 die Ausgaben .... „ 14.810'Gl bleibt Kassarest von . . K 23.416-60 dazu in Staatspapieren . fl 130.400-— In den Ausgaben sind die Zuschüsse für die drei Vereinssanatorien eingerechnet, nämlich für das Rudolfinnm in Gvrz K 4565-81, für das Filipinnm in Meran K 3822 35 und für das Kaiser Franz Josef - Sanatorium in Jka K 3598-31, zusammen K 11.986 47. In den genannten Sanatorien wurden in der verflossenen Saison 142 Priester und 7 Alumnen beherbergt mit 8385 Verpflegstagen, und zwar in Gvrz vom 15. October 1900 bis 15. Mai 1901 13 Priester, in Meran vom 15. September 1900 bis 31. Mai 1901 44 Priester und 5 Alumnen, in Jka vom 1. Jänner bis 31. December 1901 85 Priester und zwei Alumnen. Im Jahre 1901 sind dem Vereine 161 Mitglieder beigetreten, u. zw. 2 Gründer mit einem Beitrage von 200 K, 102 Lebenslängliche mit einem Beitrage von 40 K und 57 Beitragende mit einer jährlichen Zahlung von 2 K. Die beitragenden Mitglieder werden hiermit aufmerksam gemacht, bajs Jene, welche zwei Jahre nacheinander ihren Beitrag nicht leisten, nach § 3 der Statuten als ausgetreten zu betrachten sind. Sämmtliche Geldsendungen und Zuschriften sind an den „Vorstand des Priester-Kranken-Unterstützungs-Vereines in Görz" zu richten. Für die Aufnahme in eines der Vereinshäuser gelten die bisherigen, in den Statuten angeführten Bestimmungen, wobei jener Paragraph in besondere Erinnerung gebracht wird, dass nur jene Priester ausgenommen werden sollen, bei denen gegründete Hoffnung ist, dass sie nach gebrauchter Kur wieder in die Aktivität treten können, was durch ein dem Gesuche beigelegtes ärztliches Zeugnis bewiesen werden soll. Auf Grund dieser Zeugnisse werden die Gesuchsteller nach Beratung mit dem Vereinsarzte den einzelnenen Sanatorien zugewiescn. Der Vorstand muss den P. T. Mitgliedern leider bekannt geben, dass der langjährige, um den Verein wohlver-diente Sekretär Msgr. Kosàtka, welcher demselben in Zeiten der schwierigsten Verhältnisse große geistige und physische Opfer gebracht, infolge andauernder Kränklichkeit von seiner Stelle geschieden ist, nachdem er seine Resignation schon am 4. Mai 1900 angezeigt hatte, vom Vorstande aber von der Ausführung seines Entschlusses solange sich abhalten ließ, bis eilt Ersatz gefunden war. Möge ihm Gott seine Mühe reichlich vergelten. Allen verehrten Gönnern und Wohlthätern des Vereines spricht der Vorstand hiemit im Namen der kranken Mitglieder seinen innigsten Dank und ein aufrichtiges Vergelts Gott! aus. Die oben angeführte hohe Zahl kranker Priester, welche in der letzten Saison in den Sanatorien Aufnahme und Pflege fanden sowie die große Zahl der Verpflegstage zeigt, wie notwendig und wohltätig unser Verein ist und dass er daher besondere Unterstützung verdient. Möge daher der hochwürdige Klerus von Österreich-Ungarn und Deutschland durch zahlreichen Beitritt und besonders durch lctztwillige Zuwendungen die edlen Zwecke des Vereines fördern und Barmherzigkeit üben au den kranken Mitbrüdcrn. Ter Ccntral-Borstand." 36. Literatur. 1. Über Ersuchen der Verlagsbuchhandlung „Styria" in 'Graz wird zur Förderung der katholischen Kirchenmusik den hochwürdigen Herren Seelsorgepriestern empfohlen das Blatt: «Gregorianische R und schau". Monatsschrift für Kirchenmusik und Liturgie. Herausgeber: Universitäts-Professor Dr. Johann Weiß in Graz. Schriftleiter: Universitäts-Professor Joh. Weiß in Graz und P. Michael Horn, Benedictiner in Seckau, Obersteiermark. Verlag: Buchhandlung „Styria" in Graz. Bezugspreis jährlich 3 K. 2. In der renomierten Verlagsanstalt Benzinger & Comp, in Einsiedeln erschien soeben mit Druckbewilligung des hochw. Bischofs von Chur und Erlaubnis der Ordensobern ein Erbauungsbüchlein für Jünglinge: „Hinaus ius Leben", vom vortheihast bekannten Verfasser P. Cölestin Muff, 0. 8. B. Einsiedeln, 1902. kl. 4°. S. 704. — Diese Gedenkblätter und Gebete scheinen recht zeitgemäß geschrieben und den religiösen Bedürfnissen der katholischen Jünglinge in der modernen Welt entsprechend zu sein. Das gediegene Erbauungsbuch wird hiemit empfohlen. 3. Kot drugi del „ Obredni ka za organiste“, ki je izišel v banjškem letu, podaja sedaj tisti pisatelj vsem organistom, pa tudi vsem čč. gg. duhovnikom knjigo z naslovom : Officium defunctorum ali sv. opravila za mrtve. Sestavil Matej Štrakl, koralist stolne cerkve v Mariboru. Z dovoljenjem preč. kn. šk. ordinarijata v Mariboru, z dne 5. majnika 1901, št. 1338. V Mariboru, 1902. Založilo Cecilijino društvo. Tiskala tiskarna sv. Cirila. — Napevi te knjige, ki obsega 126 stranij, so sestavljeni v modernih notah v vijolinskem ključu, tako da jo za-morejo lehko rabiti tudi organisti in pevci nevešči koralnih not. Posebno hvalevredna pri knjigi sta lična oblika in lepi tisek. Nahajajo se pa v njej Večernice, Matutinum cum Laudibus in razne molitve za rajne; potem trije obredi za pogreb odraslih, Vigilije in opravilo pri tumbi, dva obreda za pogreb otrok, procesija na pokopališče na praznik vseh svetnikov, na vernih duš dan in sveta maša za rajne. Cena priporočila vredne knjige je nizka; stane namreč v platno vezana z rdečo obrezo s poštnino vred 1 K 60 v in se dobiva pri g. pisatelju. 37. Diocejan-Ulichrichten. Ernennung. Seine Majestät der Kaiser hat den Liti. Herrn Martin Matek, Doctor Romanus in iure can., F. B. geistlichen Rath, Theologie-Professor und Subdirektor im F. B. Priesterhause in Marburg, zum Domherrn am F. B. Lavanter Domkapitel in Marburg ernannt. Ernannt wurde der hochw. Herr Canonicus Martin Matek zum wirklichen F. B. Consistorialrath. Jnvcstirt wurden: Herr Franz Hrastelj, Pfarrer in Reifnik, als Hauptpfarrer zu St. Georgen in Gonobiz und Herr Anton Ranöigaj, Stadtpsarrvicar in Cilli, als Pfarrer in St. Peter an der Sann. Bestellt wurden: Herr Franz Hrastelj, Hauptpfarrer in Gonobiz, zum Dechant des Decanates Gonobiz; ferners Herr Michael Šket, als Provisor in Reifnik. Wicderangcstcllt wurden die gewesenen Herren Provisoren: Karl Kumer als Kaplan in Gonobiz und Jakob Krache als Aushilfspriester in Studcniz. Übersetzt wurden die Herren Kapläne: Johann Kansky nach St. Martin bei Windischgraz, Jakob Kosi nach Cilli (III.) und Johann Zajc nach Reifnik. Unbesetzt sind geblieben der II. Kaplanspostcn in St. Peter bei Radkersburg und der Kaplanspostcn in St. Ruprecht ob Tiiffcr. F.-B. Lavanter Ordinariat zu Marburg, am 1. Mai 1902. *1* Fürstbischof. St (Lt»rilluS-vuchdruaerri, Marburg.