Laitmcher Zeitung. Nr. 262. Präniimerattonspici«: Im Lomptoii ganzji-fi. li, halbj. si. 5>.5<>. ssiir die^ustcUuuq ins Haus lMbj.s.0lr. MitdcrPllst «nnzj. st. 15, haivj.fi. 7.50. Donnerstag, 14. November Insert« onsgebühr bie 10 Zeilen: imnl ßy lr., Lm.80 lr., .'lm. 1 fl.; lonft pr.^cile im.«fr., !im.«li., 3m. I0tr. u. s. w. Insertionliftempel jedrsm. 30l». 1867. Anltlicher Theil. s^as f. f. Obcrsthofmcistcramt hat dic bci dcm l. k. ^osznhsaintc crlcdiglc Stelle dcs crstcn Eassicrs dcm »wtttm Eassicr Joseph ssrcyhammcr, dicsc letztere stelle abcr dcm Hofzahlamtsossicialcu Frauz Fuchs zu ""'leihen befunden. Das Finanzministerium hat den Controlor der ^"ndcshnnplcassc in Graz Wilhelm Aicbcr zum Zahl-Geister der Landcshauvt- und Kricascassc in Innsbruck ernannt. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 13. November. Zcr Umschwung in Oesterreich. Jedermann weiß, wie tief der Pessimismus vor dcm Antritte des Frcihcrru u. Bcu st in die Regierung um ^gcgriffcu hatte, wie das Reich an cincm unheilbaren Zwiespalt krankte uud mau schou von der „Auflösung Oesterreichs" zil sprechen wagte. Der 4. November hat ^lll einem für Oesterreich gewiß nicht voreingenommenen glatte Anlaß gegeben, cincn Blick anf den Zustand Österreichs zn werfen. Die „Kölnische Zeitung," "ldcm sie den Umschwung in Oesterreich vou dcm Jahres-^age des 4. November 15M> datirt, an welchem ein kai-scrlichcs Handschreiben auS dcln Pragcr Schlosse den '^."'hcrrn v. Benst iu daS Miuistcrium berief, findet lc neue tzpuchc durch den Sieg der verfassungstreuen pulltik eingelotet, welche Herr v. Äcu st im Vtiuistcrrathc ua-socht. Mt der Herstellung der ungarischen Vcrfas. n,lug, mit der Rcintcgrirnng des Fcbrnar-PatcntcS waren °lc Vorbedingungen des vollen Ausgleiches zwischen den ^rfassungsmäßisscu Ansprüchen Ungarns ilnd dcn Bc-diN'fnissm lind Wünschcn dcr ülnigell Böller Oesterreich« su glit erfüllt, als es eben dic in der Staatcngcschichtc beispiellos dastehenden Verhältnisse der Polyglotten Monarchie gestatteten. Die Vollendung des hicmit äuge» Wen Werkes wurde in dic Hände der Völker gelegt. 3'iu- die dcntschc Bevölkerung bcdcntclc überdies das Absehen von deut außerordentlichen Rcichsrath uud das ^uriiclgrcifen anf dcn Rcichsrath dcs Febrnar-Patentcö "en Sieg jener Idcc, für wclchc die Dcntschöstcrrcichcr allenthalben ihre beste Kraft eingesetzt hatten. Wohl wogten in: stampfe die Parteien durcheinander, aber das Banner dcö liberalen Fortschrittes, dcS Constitntionalis-mns, cs wehte immer hoch über dcu Strcitcru, und als es jüngst cincm Handstreiche der mächtigen Gegner — dcS Episcopates und seiner Verbündeten — nahezu gc-lnngcn wäre, dasselbe zum Falle zn bringen, da war cs dic Ncgicrnng, der Kaiser selbst, die sich an dic Spitze dcr freiheitlichen Kämpen stellten, und der Ucbcrfall mißlang. Fügen wir noch hinzn, daß dic Rcgicrnng bemüht ist, im Hcrrcnhausc all' dcn Gesetzen Annahme zu verschaffen, welche daö Abgeordnetenhaus votirt hat, um die Pcrfassnug auf einer viel brcitcrcu freiheitlichen Grund-lagc anSznbaucn, als sie im Februar «Patente gegeben war. Daß sie im Hcrrcnhanse für jene Gesetze mit redlichem Eifer und mit aller AnSsicht anf Erfolg wirkt, wclchc in Schule und Kirche dcn durch das Concordat verheerten Boden in fruchtbares, scgcnrcichcs Land umzu» schaffcu gcciguet sind. Endlich hat die Rcgicrnng in dcn Delegationen einen ncntralcn Boden geschaffen, anf dem die dnrch Verschiedenheit dcr Nationalität sich entfremdeten Völker Oesterreichs sich als Ocstcrrcicher zusammenfinden und in den gemeinsamen Angelegenheiten cin ncucö modernes Band, daö dauernde, sclbstgcschaffcnc nnd darnm von Allen rcspcctirtc Band dcr gemeinsamen Interessen, vorfinden werden. Solche Ancrlcnnnng von Scitc dcs AnSlandcs nnd namentlich dcö preußischen, dessen Haltuug bisher stets ciuc ucgativ ablchncndc war, lam, uus unr mit dcr größten Gcnngthnuug erfüllen, und uuscrcn Mnth für die Anfgabcn, die uuscr noch harren, dauernd befestigen. 49. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 1^. November. Auf der Ministcrbanl: Ihre Excellenzen die Herren Minister Freiherr u. B cu st, Gras Taaffc. Präsident Dr. Gislra crösfuct dic Sitzung um W Uhr -l5i Minuten. Das Protokoll der lctztcu Sitznng wird vorgclcscn nnd genehmigt. Präsident richtet an dcn Abg. Skcnc dic Fragc, wann derselbe sciucu in der letzten Sitznng cin-gcbrachtcn Antrag betreffs dcr Entwicklung dcs Tabake banco iu dcn diesseitigen Ländern begründen wolle. Abg. Skcne ersucht den Präsidenten, diese Begrün^ dung erst dann auf dic Tagesordnung stellen zu wollen, wenn das Dclcgationsgcsctz beschlossen sein wird. Die cingelaufcucn Pctitioucn werden den betreffen dcn Ausschüssen zugewiesen. (Darunter 27 Petitionen um Aufhebung des EoncordatcS. Eine vom Abg. Schlc -g c l überreichte Adresse dcr Gcmciudevcrtrctuug von Hall in Tirol, iu welcher diese sich gegen die Adresse der Bischöfe ansspricht, cS mißbilligt, daß in dcr Sacristci der dortigen Pfarrkirche eine Petition für das Concordat zur Unterschrift aufgelegt wurde, uud ihre Zustimmung zn dcr Haltuug dcs Abgeordnetenhauses ausspricht, wird über Antrag dcS UcbcrrcichcrS vollinhaltlich vorgelesen.) Es wird zur TagcSordnuug geschritten. Auf derselben steht dcr Bericht bcS VcrfassungSausschusscS über dcn Entwnrf cines Gesetzes in Betreff der allcn Län> dcrn dcr österreichischen Monarchic gemeinsamen Angelegenheiten uud dcr Art ihrcr Behandlung. (DelcgalionSgcsctz.) Berichterstatter Dr. Brcstl verliest dcn Bericht. Dcr Ausschuß empfiehlt die Annahme des Gcfctzcs in dcr von ihm modificirtcn Fassung. Präsident eröffnet die Generaldebatte. Als Redner sind eingeschrieben gegen: Toman, Mcndc, Ryger, Giovanclü; für: Plcncr, Slenc, Pratobcvera. Dr. Toman: Die Stellung, in welcher die diesseitigen Länder gegenüber dcm i»7cr-Elaborat sich bcfiw dcn. verlange die größte Sclbstanfopfcrnng von dcnselbcn. Scinc Aicinung bezüglich dcs Ansglcichcs habe rr in dcr Adresse niedergelegt, er könne sich deshalb hcnlc jeder Negation enthalten nnd sogleich an dic Prüfung dcs Ausfchußbcrichlcs und dcr Rcgicrnngövorlagc gehen. Er constatirc, daß dic gemeinsamen Ann,clcgcnhcitcn, wic sie in dem Gcsctzc uicdcrgclcgt sind, Gegenstände sind, wclchc nach dcm Octobcrdiplomc in die Compctcnz dcs weiteren Rcichsrathcs. gehören. Um verfassungsmäßig vorzugehen, sragc cs sich, wclchc Vcrtrctnng hattc bishcr daö Gcsctzgcbuugsrccht über diese Angelegenheiten, nnd ferner, welcher Körper wählte dic Delegation in dicsc Vertretung? Der Ausschuß habc diese Frage in dcn i5N !'I^!»>! l„I<>!'N!!ll!»!!l,l!' l'OU!' Ill C«NrIN,^i">! «I'.'Illl!»'l>> ^''"Ns»!i!.!<^ liindigt „dic Direction dcr in alkl! Län-, ^ lich an die „Fran Dircctorin Schwarz" odcr ^ ""°hn Schwarz und Comp., Dalston, London" wcn-^s, Die Puinlc'dieser Antündignng licgt in dcm an-di/'Zen „^Ncichthnm" dcr Ehcstands-Eandidatinncn, wclchc Cow "" Dircctorin Schwarz odcr John Schwarz nnd Scln s ^'" ^crfügnng zn haben behaupten, nnd die vor iiiid Ml brennen, 'dcntschrn Jünglingen jcdcs Alters le^,, ?ndcs ihr .Nerz und Vermögen zn Füßen zn Voll^''"""cr voransgcsctzt, daß dicsc dic nothwendige "dm, "'Mg "füllen, dcn Regeln und dcr Ocfchäfts-lll,w«I^ der ..wohlbctanntcn intcrnationalcn Vcrmitt-lvclck, ?«lt" «crccht zn wcrdcn. Dicsc Menschenfreunde, "lich s>li nicht nur für dic Raccntrcnzung, sondern ' " die hcilsanlc Verbreitung dcs Wohlstandes mtcr- cssircn, köuncu übrigcus gefaßt wcrdcn und sind sich auch dcr Ungesetzlichkeit ihres Geschäftes wohl bewußt. Sobald sich bcwciscn läßt, daß sic fur ihrc Vcrmittlcrdicnstc Geld nchmcn, in welcher Form dics auch sein möge nud gleich' viel, ob das Geschäft im Laufe dcr Vcrhandlnngcn abgebrochen odcr zu Endc geführt wnrdc, wclch' lctztcrcr Fall selbstverständlich nie eintritt, - so fallen sic nnlcr dic AcstimiMlngcn cincr altcn ParlamcntSaclc gcgcn „Kuppelei," wel'chc schon früher gegen ähnliche Untcrnch-mcn in Anwcndnng gebracht worden ist nnd die Erimi. naljnsliz zu Gcfängnißstrafcn bis znr Deportation ermächtigt. Wic gesagt, sic sind sich ihrcr Lagc wohl bc-wnßt,' nnd trctcn dahcr mit großer Vorsicht anf. Dic Annonce erscheint nie in englischen Blättern, in dcnen sic übrigens anch lein Publicum finden würde. Die Enaländcr habcn ihrc cigcncn Hcirats-Agcntlircn ans dcn Ncdactions-Bnrcanx dcr Penni-Wochenblättcr, von denen sie im Interesse dcS bnchhändlcrischcn Vertriebs gratis bcdicnt wcrdcn. Dancbcn ist jcncr Pnff zn plnmp, um eine Betrachtung iu dcr Nähe aushalten zu können. Enaland ist allerdings daS reichste Land dcr Wclt, abcr alcichwohl gibt cs kcinc „rcichc Engländcrinncn." So paradox dicsc Vchanptnng anch dcm mit dcn englischen socialen Verhältnissen weniger vertrauten AnSländcr cr-chciucn mag, so entspricht sie doch vollkommen dcn that-sächlichen Umständen. I" lcmcm Lande dcr Wclt ist das wciblichc Gcschlccht, nicht bloS relativ, sondern po-sitiu so arm als in England. Die Priniogcnilnrgcsctzc, wclchc als tyrannische Sitte anch in denjenigen Familien wirlcn dic denselben rechtlich nicht nntcrworfcn sind, schließen die Töchter mehr odcr weniger vom Besitze ans. Selbst dic Tochter ciiu-s Herzogs bringt ihrem Gatten so ant wic nichts als Hciratsgut. Dic Sittc nnd dic oon ihr geheiligte Concentration dcr Vcrmögcn verlangt, daß die Engländerinnen ohne Mitgift, ja in dcn mittleren und nntcren Gesellschaften fogar ohne Aussteuer au dcu Mann gebracht werden. Nur ein reicher Geschäftsmann, der cincn Lord zum Schwiegersohn haben will, hat bcdcutcndcrc Geldopfcr zu bringen, um zn der Mesalliance zu reizen. Nur ciu ganz außcrordcullichcs Znsnmmcntrcffm von günstigen Verhältnissen vermag , hicr eine reiche Erbin zu prodncircn, nnd cinc solche hat dann natürlich anch nicht nöthig, sich von dcr Frau Dircctorin Schwarz nntcr dic Haube bringen zn lassen. Dic seltenen Ausnahmen bekräftigen nur die Regel nnd dicfe ist: daß cs tcinc rcichc Engländerinnen gibt. Dcr Thcil des dentschcn Pnblicnms, anf welchen John Schwarz und Eomp. spcculircn, schcint übrigens die romantische Sage von dcn „reichen Engländerinnen" noch als bare Münze hinzunehmen, odcr wenigstens mit barer Münze zn bezahlen; dcnn rcntircn mnß sich daS Geschäft, odcr cs würdc längst nnfgcgcbcn wordcn sein. Jenc Annoncen in großen deutschen Blättern lehren nun schon seit mindestens 10 Jahren regelmäßig wieder. Dic neueste Version besagt, daß John Schwarz und Comp. befähigt seien, „selbst dcn höchsten Ranges» nnd Vcr-nwgcnö'Anspritchcn zn genügen", und dicsc Worte sind in fctlcr Schrift gcdruckt. Das Bewnßtscin, mit dcn englischen Criminalgcsctzcn anf gespanntem Fuß zu lcbm macht dic gchcimnißvollcn Vorsteher dcö segensreichen Instituts sehr vorsichtig, und dies ist der Grund dak wir uicht in dcn Stand gcsctzt wordcu sind, nnscre Ent- ^ir^n" Brief an die Direction Näheres' lu'eHn " e.ncn ^m^!w^^ die Untcrnchmcr anzugeben "m sich allcs, was sic zn verrat n 'wag ^ " cinc abgclcgcnc, abcr aus^.>lnii,' ' 5/. ' ^°^°" 'st Londons, voll vm/ lc cn ^ ^"'ltadt im Nordostcn dcncu iinmc>, >>!. - H"u cru und Straßen, von ?" '"" bic andere aussieht Es ist md3 -w. tt^c ^^ ^'"tel dcr rcspcct.l'lc.. Ciiyclcrfs md dn zwcqclhastcrcn Indnstrieritter' Anftändiac „Offi-ccs ngcnd welcher Art gibt cS dnsclbst überhanpl nicht, und Mr Londoner würdc lachen, wenn man ihm zu- 1784 Gcsctzgcbungsrccht in diesen Angelegenheiten haben. Es sci also unrichtig, wenn der Ausschuß in seinem Entwürfe § 6 dem gegenwärtigen Rcichsrathe (und dem ungarischen Reichstage) das Gcsctzgebnngsrecht über die gemeinsamen Angelegenheiten vindicirt. Würde man bei den Anschanungcn des Ausschusses verharren wollen, so würde den Landtagen der größte Abbruch geschehen. Nur diese allein hätten das Recht, die Delcgatcn für die gemeinsamen Angelegenheiten zu wählen; nimmt man ihnen dieses Recht, so würde mau nur ucuc Unzufriedenheiten der Königreiche und Länder schaffen. Daß man aber den Ländern dieses ihnen zukommende Recht entziehen wolle, gehe aus den einzelnen Paragraphen des vom Ausschüsse vorgelegte« Gesetzes mehr als genügend hervor, trotzdem das (i7cr Elaborat ausdrücklich iu deu Delegationen nichts als eine Vertretung der eiuzelncu Königreiche und Länder sehe. Redner verliest die bezüglichen Stellen. Die Ungarn uehmcu als Ansgangspuukt die pragmatische Sanction. Diese sci aber von den einzelnen Königreichen und Ländern abgeschlossen worden. Die Regierungsvorlage hätte wenigstens im Principe die Vcrfasfungsmäßigkcit gerettet. Weun er dies hervorhebe, so müsse er im Gegensatze dem Ausschußantrage den Vorwurf machen, daß derselbe ganz principicnws sci, er sei weder opportnn, noch verfassungsmäßig. Wenn aber die Regierung schon das Princip anerkannt hatte, so hätte sie weiter gehen und dasselbe auch slriete durchführen nnd die Wahl den Landtagen übertragen müssen, dann hätte sie die Königreiche und Länder vollkommen befriedigt. Er könnte daher mit freier Ueberzeugung nie auf die Regierungsvorlage znrückgchcn, nur iil der Zwangslage, in der er sich befinde, werde er für die Regierungsvorlage stimmen. Abg. Plencr: Wenu er für den Auöschußbcricht spreche, so wolle er damit nicht sagen, daß er oemsclbcu vollkommen beipflichte; uur die Zwangslage, in der sich die diesseitigen Länder bcsiudcu, können ihn bewegen dem beizustimmen. Gegen die Vorlage, welche die Ungarn machten, sprechen staatsrechtliche Bedenken. Es sollen den Theilen der Vertrctuugskörper, solche sind die Delegationen, höhere Rechte eingeräumt werden, als die betreffenden Vcrtrclungskörpcr selbst besitzen. DieS sei eine staatsrechtliche Abnormität. Die Abgeordneten sind von dem Volte gewählt, dessen Vertreter sie sind, nnd sie werden jetzt eingeladen, einen Theil ihrer Rechte und den wesentlichsten, nämlich das StcucrbcwilligungSrccht, au ciucn anderen Körper abzutreten. Die Verfassung diefcr Delegationen habe übrigens iu dem gesammtcn StaatSrecht kein Prüccdcus, es rühre dies von der Abncignng her, mit welcher die Ungarn darau giugcu, dicscu Beschluß zu fasscu. Der Schriftcuwcchscl zwischen den Delegationen finde nur ciuc Analogie in den Relationen und Eorrelatioucn der alten deutschen Reichsständc. Ungarn, in welchem die ständischen Traditionen noch sehr lebhaft sind, habe sich diese ständischen Reminiscenzen angeeignet und in der Vereinigung zur gcmeiusamcn Abstimmung der Fordcrnug des Parlamentarismus uur wcuig Rechnung getragen. Der ganze Apparat werde ein höchst schwerfälliger werden nnd er habe die Ueberzeugung, daß der gerade Sinn der diesseitigen Bevölkerung die reine Personalunion mit scharfer Abgrenzung der bcidcrscitia.cn Gebiete nnd die Verhandlung der beiden Staaten von Fall zn Fall dnrch Delegationen, welche muthcn wollte, an die Existenz eines »!!!,>» lVülv« in Empfang zn nehmen, welche cin frcmder Hcrr täglich in ihrem Laden abholt. Wir wissen nicht, in welcher Ausdehlumg Schwarz und Eomp. die Dummheit ihrer deutschen Landoleutc in Eontribntion setzen. Die Nar» reu, die sich durch eine solche Annonce fangen nnd ausbeuten lassen, verdienen keiu Mitleid. Wcun jedoch daS clnc oder das andere Opfer den Wunsch uud den Mnth haben sollte, offtu hervorzutreten uud sich Genugthuung zu verschaffen, so rathcu wir ihm. sich au dcu Londoue'r „Deutschen Rechts-Schutzuerciu" (Adresse: 13 Red Liou Square W. C.) zn wenden. Jene Vorsteher der .welt. berühmten" Ehevermütlungsaustatt lönucn uämlich go faßt werden, waö bei Schwindlern in anderen Linien nur ausnahmsweise der Fall ist. übrigens die Entscheidung in den Händen behielten, vor-ziehen würde dem schwerfälligen Apparate, welcher mit den Delegationen geschaffen wird. (Bravo links.) Er hoffe, daß Ungarn mit der Zeit anderer Meinung werden wird, es wird die Ueberzeugung gewinnen, daß die europäischen Verhältnisse nicht danach angethan sind, daß kleine Staaten sich hervordrängen, uud er sehe iu der Geschichte des uugarischen Eiscnbahnanlchcns die erste Lection, welche Ungarn erhalten hat. Doch sci cS die erste Nothwendigkeit, wieder cin vcrfassuugsmäßigcS Leben herzustellen nnd das bndgct-losc Regiment zn beenden, und deshalb könne er in der Zwangslage, in der sich die diesseitigen Länder befinden, nur die Annahme dcs GefetzeS empfehlen. Möge aber die Regierung die fchweren Opfer, welche die diesseitigen Länder durch die Auuahmc dcS Ausgleichs übernehmen, gcbührcud würdigen nnd den Völkern Oesterreichs end» lich die langersehnte Freiheit bringen. (Bravo.) Abgeordneter Mcndc ist über die Delegationen ganz anderer Ansichten als der Ansschnß. Daö Princip der Delegationen könne nach seiner Ueberzeugung einen gesunden politischen Kern enthalten. Es sci das Eharal-teristikon des Eonstitntioualismus, daß er sich au Gc gcbcucS und Vorhandenes anschließt, und dies geschehe dnrch die Delegationen. Könnte mau die Verfassung Oesterreichs gauz ucu schaffen, so würde er sich, er sage es offen, nicht den Styl und dic Architektonik des gegen' wärtigcn VcrfafsungSbaucS wählen; so aber solle daS Vorhandene nnr adafttirt uud wohulich gemacht wcrdcu. Auch Uugaru habe sich iu ciucr Zwangslage befunden, auch Ungarn sci nicht so frcndig daran gcgangcn, cin gntcs Stück Recht dcs Reichstages aufzugeben, aber cs erkannte, daß dies geschehen mnßtc zu Gunsten dcs gemeinsamen Vaterlandes. In dem Abschlnssc, wie er vorliegt, feiere der Eonstitutionalismus ciucn Sieg uud man möge cs der Znknnft überlassen, das Vorhandene umzugestalten und zn verbessern. (Viccpräsidcnt Hopfen übernimmt den Vorsitz.) Wenn sich die Delegationen als mnugclhaft bcwciscu, so wcrdcn die Mängel eine vorzügliche gcmciusamc Angelegenheit sein, nnd dann werden die vcrfaffnngsmäßigcn Körper dafür eintreten, daß die bezüglichen Bestimmungen geändert wcrdcn. Man werfe den Delegationen Schwerfälligkeit vor, dem entgegen müsse er bcmcrkeu, „daß allerdings in Oesterreich überhaupt der Eoustitu-tionalisinus etwas complicirtcs sci." Die Dclcgatioueu hätten aber den Vorzug, daß sie uutcr dcu gcgcbcncu Verhältnissen das allciu Mögliche und Durchführbare fcicu, alle Kritiken der Delegationen Hütten sich auf Ncgatioucu beschränkt, ciu positiver Vor-schlag, der den Delegationen vorzuziehen wäre, sci nicht zu Tage gefördert worden. (Freih. v. Äcckc erscheint auf dcr Miuistcrbaul.) Er könne sich nicht der Vcfürchtnng hingeben, daß die Ungarn immer als geschlossene Phalanx und die dies« scitigcn Länder immer disparat auftreten wcrdcn. Anch in Ungarn gcbc cs Partcinngcn, welche der Reichstag bei der Wahl nicht übergehen touue: die Eroa-tcu, Scrbcu, Rumüucn nnd Sachfcn uud vorzüglich die Liulc, uud diese lassen uicht daS Auftrctcu als gcschlos-scuc Phalaur voraussetzen. Uebrigcns habe der Rcichs> rath bei jeder Wahl die Nationalitätcu berücksichtigt, so im Finanz-, im Adrcß< uud anderen Ausschüssen. Die nationalen Reibungen werden aber hoffentlich mit der Zeit verschwinden, wcnn die individuelle Freiheit entwickelt wird. Redner widerlegt die Beantwortung des Dr. Toman über den § l; und bcrnft sich dabci auf tz 25> dcs <;7cr Elaborats. Der vom Abgeordneten Dr. Toman vorgelesene § 25, sei eine fehlerhafte Ucbcr sctzuug. Der Urtext (wclchcu Reducr nngarisch citirt) spreche von der diesseitigen Rcichsvcrtrctung, nicht, wie Dr. Toman behandlet, von den Vcrtrctuugeu der Königreiche nnd Länder. Redner schließt, indem er sich für die Regierungsvorlage aussprichl. (Bravo.) (Schluß folgt.) Dcttani über dcn Tag bei Mcntana. (Schluß.) Bei der Rückkehr von der Untcrhandlnng drang cin französischer Officicr, Adjutant dcs Generals Polheg — gegen allen Kricgsgcbrauch — mit einem Bataillon dcs 5)^). Linien-Regiments vor, besetzte damit alsbald die Barricade und ließ die auf der Straße und in den Häusern betroffenen Freiwilligen nach dem fciudlicheu Lager bringen. Als ihm deshalb lebhafte Vorwürfe von Narratoni, dem Adjutanten dcS Obersten Salomonc, gemacht wurdcu, wußte er nicht, was er antworten sollte. Beim Erscheinen dieser Soldaten fcucrtcu die Uu-scrcn, entrüstet über diese Gewaltthätigkeiten der Franzosen, noch einige Flintenschüsse ab. Nachdem endlich vollständige Waffenruhe eingetreten war uud die ehren» vollen EapitulationS-Bcdingungcn bekannt gemacht wor« dcn, wnrdcn die Freiwilligen dcS EastcllS frei erklärt und angeordnet, daß dicsclbcn später von einer Eom-paguic Frauzoscu bis Passo Eorcsc begleitet werden sollten. In einem Augenblick stürzten sich die Franzosen auf uuscrc Gewehre und begannen dieselben allcsammt zn zerbrechen. Geringer Verlust in der That, gegenüber dcn Ehasscpot-Gcwchrcn, die tt — 10 Schüsse in der Minute bei größter Leichtigkeit der Handhabung abgeben, uud auch 12—15 Schüsfc gestatten, da man dic Pa< trone bequem in der Hand halten kann. Ich wendete mich nun an dcn ersten Osficier, dcr mir aufsticß, erbat mir seinen Beistand, Schutz u»d Hilfe für dic Verwundeten und fand, die Wahrheit z» gestehen, Waffenbrüder, welche uns jede Sorgfalt angc> dcihcu licßcu, uuscrcn Wüuschen zuvorkamen und sich zn jeder Dienstleistung im voraus bereit erklärten. Es war das zwcitcmal, daß mir die Franzosen als Sieger gegenüberstanden: im Jahre l.^4i> in Rom und uuu auf dcu cs umgcbeudcu Hügeln. Damals war :ö ciu einzelner Feind, gegen dcn' wir kämpften; hcutc hat tcu sich drei zu unserem Untergänge vcrschworcu. Damals aber wie jetzt crfuhrcu wir von der Mehrzahl dtt Osficiere nur Zuvorkommenheit nnd thcilnchmcndc 1W terstützung. Ein Officicr crbot sich, dcn Untcrlicnlenaut d'c» tcnari, Factor dieser Druckerei, uud schou zu Moi'lc rotondo ucrwnndct, zn begleiten, und unseren Ambulanz' wageu aufzufinden. Inzwischen richtclc ich an dcu Odcrst dcr Frauzoscn das Ansucheu, mir die Mittel, wclchc dcr Ort darbot, znm Transport dcr Vcrwundctcn z" überlassen; ich wurde aber abschlägig bcschicdcu. Es war uatürlich: die Vcrwuudetcn waren als Kricgsgcfaugcnc erklärt; die vou dcu Frauzoscn in ihre Ambulauzcn jc» scits Mcutaua aufgcnommcucu Uuscrcu waren in dc» ersten Morgenstunden nach Rom abgeschickt worden. Ic»c uou Mcutaua hatte» ihucu noch im Laufe dcs Tagcö zusammen mit den anderen, in die zwischen Mcutami uud Monte rotondo ftostirlc Ambulauz ansgeuoinmcuc» Päpstlichen Truppen zn folgen. Und das war ciu Glück für die Vcrwundctcn, weil die Entfernung von Roi» nnr eiuc gauz geringe nnd die sehr bequcmcu Traus ftortmittcl, wclchc von da anlangten, hinreichend waren zü schneller Bcsördcruug Allcr, währcud wir uus auf wcni' gen plumpen, nnbcqucmcn Fahrzeugen bis Pasfo Eorcsc schleppen lassen mußteu, und vou hier nuS uoch mchrcrc Stuudcn Eiscnbahnfahrt zn crdnldcn hatten, bis wir nach Terni gelangten, wo die Localitätcu für Spitäler erbärmlich nnd überfüllt sind. Während ich die Rückkehr dcs OsficicrS von Moulc rotondo erwartete, fagtc mir eine Grnppc von Osficicrcü jcdcr Grade, daß die an diesem Tage verfügbar gewesene» Truftpeu, sowohl Päpstliche als Frauzoscu, 15..000 Man" bctragcu hätten; daß noch weitere Geschütze, beiläufig N'i, um wclchc uebst anderen Vcrstürkuugcn Abcudö vorhcr augcsucht worden, eingetroffen waren, denn cS war Äc-fchl gcgcbcn, Montc rotondo am Abend kräftig -anzugrci-feil uud dcr Sache ciu schncllcö Endc zu machen, damU weiteres Blutvergicßcu vcrmiedcu wcrdc, llud sic lagc» mir au, auch meinerseits dahin zn wirken, daß fcrucrcö Mordcu vcrhiitct blcibc. Inzwischen kehrte dcr Officicr mit Eentenari z» rück; sic waren bis Montc rotondo nnd znm Kloster w heiligen Maria hinanfgcfticgcn; nichts war mehr vo» dcil Uufcru zu erblicken, ausgcuommcu dic glcich vom Anbeginn an von Al'cntana dahin trausportirtcu Vcr< wnudctcu; dic Frauzoscu warcu Hcrrcn dieser präch tigcn Stellung. Mir wnrdc leichter nin S Herz. Ich crfnhr, daß die bcidcn frauzösisch'eu 9icgimel>' tcr, welche nns angegriffen, erst Sonntag Morgens i» Rom cingctrusfcn waren uud am Montag Früh m» 4 Uhr schou gegen uus abgeschickt wurden. Sic hicllcn im zweiten Treffen, die Ehre des ersten Angriffes dc" Znavcn überlassend. Als aber diese aus dcr Frout und uuscrcr liutcu Flanke vertrieben nnd geworfen worden warcu, traten die Frauzoscn an ihrc Slcllc. Es bestand ciu wahrer Wetteifer, um uuö gefällig zu fciu. Ich hatte cinc Amputation dcs Schenkels vor zunchmcu uud licß die französischen Aerzte fragcu, ol' sie Ehloroform hättcu. Sie kaiueu mit dcr bcdancrndc» Erklärung, daß sie ihrc Ambulanz-Eantinc nicht '"'l hätten, und boten sich mir als Gehilfen znr Operation an. Ich acccptirtc, und sie warcn mir in dcr That wcrthvollc Helfer. Ich stclltc ihncn hernach unsere Vcr-wuudcteu vor, unter welchen cin Graf Aolis aus dcr Romagna, in der Brnst im gefährlichsten Grade vcr< wuudct; dcr brave Mayer, im vorigen Jahre sthc"' fchwcr vcrwuudct, Eapitüu dcö fast gauz ucrsprcugtcn Eorps der Livoruescu; Adami, aus einer ausgezeichüct»-''' Familie Livornos, mit mehreren andcrcn Genossen, »nd dcr tapfere Eommaudaut Stella auS Gcuua, ware". Ich vcrlaugtc ihre Hilfe auch für ciuc audcrc Ampllt"' tion, und sie bewilligten sie mir auch. Kurz, fic warcn deu Vcrwuudctcu gcgcuübcr sehr dienstfertig uud vcl' sprachen, auf dieselben bei deren Ucbcrführung nach No«'' ihr ganzes Augcumcrl zu richten. Die Wuudcn, f"!' alle auö einer kurzen Distanz entstanden, sind säM"» an dcr Brust, am Bauch, au dcm untern Theile dc^ Schenkels, au dcu Kuicu; eiuige werden dcn Verlust ^ Gliedern nach sich ziehen. Alle Eombattantcn, wclchc sich im Eastellc uud iu "> Häusern bcfaudcu, in dcr Zahl von bcilänfig .'i<)0, w"^ den in die Eaftitulation mitciubczogcu. Dic audctt ' welche bei dcm Einmarsch dcr Franzosen in M"ta" in daS feindliche Lager geschickt wurden warcn, lmn'o aus Irrthum nach Rom geführt, uud zwar, '"" ", Grund zn glaubcu habe, znm Mißvergnügen dcs l" zösischcn Generals, welcher so viele dcr Unsern als ' intmcr inöglich an dic italienische Grenze zu lc' wünschte. Frau Jessie MoriuMhilc, wc^chc mit M ^ lnigung aller politischen und militärischen Behörden 1785 Nom gclM dnrftc, um dm Anötansch der Verwundeten zu verlangen und die Auslieferung des Körpers von En» Nco Cairoli zn erhalten, halte Gelegenheit, die Stadt "' dm ^uci verschiedenen Phasen — dcr bangenden Ungewißheit über dcu Ausgaug dcö Dampfes und dcr Ge-wlßhcit des Sieges — zu bcobachtcu. Sic fand Noiu nach dcr Ankündigung dcs SicgcS vollgepfropft mit Männern, Weibern und Kindern, welche ukm traurigen und laugen Einzngc dcr Vcrwuudctcn bciwohitten. Diese mildherzige nnd gelehrte Fran wird uns interessante Details über ihren langen Aufenthalt ^selbst mittheilen. Wir, die wir am 4^ gegen .'i Uhr Nachmittags, von einer Compagnie Zuavcu bis an die Grenze cscortirt, Mcntana verließen" sahen den Hügel ^on Monte rotondo mit Neugierigen übersäet. Die Papst, llchc Artillerie trat, als sic uus erblickte, auö ihren ^'i-Ulen uud die sehr tapfcrcu Führer der jungfräulichen päpstlichen Kanonen, die Dragoner und Gendarmen, ric-fm mit rciu römischem Acccntc und bitterer Ironie: „Rom uder dcr Tod!" wobci sic mit der flachen Haud nuf ihre Kanonen klopften. Aber bleiben wir aufrecht, Freunde. Die Waffen» ehre wurde im uuglcichcu Kampfe gewahrt. Die Bar-slcadc und die ganze Vertheidigung von Mcutaua schützte ln heidenmäßigen: Kampfe den Rückzug dcr Uuscreu, welche, um u>chrcre Hundert verringert, die Grenze erreichen konnte,,; selbst dic mit den Franzosen abgcschlos> sene Capitulation von Nicntana bewies, was diese Sol-baten von uuS dachten. Oesterreich. Pest, li. November. (V crtra uc ns adrcssc. ^- Barou Rauch.) Die Klauscnbnrgcr Sladtrc-präsentanz hat cinc VcrlraucuSadrcsse au daS Ministerium beschlossen. — Aus Vncovar wird gemeldet, daß der Banus ^ocumtcucus Baron Ranch, dcr dahin gekommen, um sich über die Situation bezüglich einer Verstiindiguug mit Ungarn zn nutcrrichtcu, daselbst vou dem masscuhaftcu Volke jubelnd uutcr Pöllcrschüsscu empfaugcu wurde. Es fiudcu zahlreiche Confcrcuzcn statt. Ausland. Kassel, II. November. (Dic General-Versammlung des Nationalverci ns) überwies dcn Nest der Flottcngclder an die VuudcsDtarinc, uud ^^ Summen von ^MO, llXM und 5)00 Thaler an die ^scllschafl zur Rettung Schiffbrüchiger, an die dcnlschc ^clliaiinftf^lle und an den Vondoner deutschen Rechts-schntzvcrcin. Sodann wnrdc die Auflüsuug des Vereins beschlossen. Ein aus zwölf Gliedern bestehender Ausschuß wird die noch verfügbaren Vcrcinömittcl verwenden. Florenz, 10. Novcinbcr. (Für dic Vcrwnn» dctcn. Historisches über Mentana. --AuSw ander nng.) Dein Ministerium des Iuucrn ist eiu außerordentlicher Credit von :')().^<»<> V. eröffnet worden, die uutcr die vcrwuudetcu Theilnchmcr dcr letzten Expedition nach dcm illömischcn, so wic au die Witwcu und Waisen der Gefallenen vertheilt werden sollen. — Mcntana, welches durch die letzten Ereignisse cinc so rasche Berühmtheit erlangt hat, ist eine kleine Ortschaft von 5—(»00 Einwohucru in der Eomarca, 14 Miglien von Rom uud 2 vou Monte rotondu. Es ist anf dcm Abhaugc ciucs Hügels erbaut, auf dcm das altc No» ^Mtum lag, welches in dcr Urgeschichte Roms cinc bc-^litcndc Rollc spicltc nnd sich später dnrch seinen ans-^zeichneten Wein hervortat. Ovid, Seneca und Marzial hatten dort Vaudhäufcr nnd Oruudstückc. Es war die Heimat dcs Eresccuzo Noiucutauo, dcr im zehnten Jahr« ^Undcrl unter dem Titel eines EonsulS und Herzogs nch zum Herrscher von ^Itom aufwarf, die Päpste ab->e^te uud schließlich vor dcr Engclsbnrg enthauptet wurde, ^v cr sich im Kampfc gcgcu Kaiser Otto < i°gen beide im Triumphe in die cwigc Stadt ein, wo Aer Papst dcm Kaiser dann die Krone des h. römischen > ^eichci< aufsetzte......Eiuc Eorrcspondcnz aus E omo in ^ ^r „Opinio>,c" macht anf die massenhafte Answandc- ^ ^uug nach Südamerika (Buenos Ayrcs uud Montevideo) aufmerksam, die in jener Provinz stattfindet. Bei der, Men Aushebung faud mau in vielen Landbczirkcn nnr i °le 5trüppclhaftcn und die einzigen Söhne daheim. Genf, 11. Nov. (Wähle n.) Bei den gestern statt-klehabtcu Wahlcu dcs Gcucralstaatsrathcs siegten die ^udc« ^udcntcn vollständig. Alle radicalcn Eandidatcn sind ^^chssefallen, uutcr audcrcn Fazy, welcher die allcrgc-^Mc Stimmcnzahl erhielt. Dcr Wahlact ging ohuc °" mindeste Rnhcstörnng vor sich. Vte^ico. (Kaiser Maximilian an Juarez.) ^ „Libert''" veröffentlicht uachslchcudcs Schrcibcu, °as Kaiser Maximilian wenige Augcublickc vor seinem 3», .an Juarez gerichtet: „Hcrrn Geuito Juarez! Im ^'lfsc' zn sterben, weil ich den Versuch gemacht, °li "1 durch Einführung neuer Institutionen nicht dcm blu- Hn Bürgerkriege ein Eudc machcn könne, dcr scit cincr "^ vou Jahren dicscö uuglücklichc ^aud zu Gruudc richtet, würde ich mein ^cbcu mit Freuden hingeben,! wenn ich wüßte, daß dieses Opfer zum Fricdcu und zur Wohlfahrt meines neuen Vaterlandes beitragen könnte. Anf das Iuuigstc überzeugt, daß nichts Beständiges aus einem blutgetränkten Buden sich erheben kann, uud cr-schüttcrt vou gcwaltigeu Schicksalsschlügcn, beschwöre ich Sic in dcr feierlichsten Weise und mit dcr Aufrichtigkeit, wclchc mir die wenigen Augenblicke, welche ich noch zu lcbcu habe, ciuflößcu, lein audcrcs Blut mchr als das meine fließen zu machcu. Ich beschwöre Sie auch, jcue Ausdauer, wclchc ich mittcu im Glücke erkennen und loben gelernt habe, und mit welcher Sie cinc hcutc triumphircndc Sache vertheidigt habcu, auzuwcudeu bei dcr crhabcncu Aufgabe dcr Vcrsöhuuug der Geister, um anf einer fcstcu und dauerhaften Grundlage den Frieden und die Ruhe in diesem unglücklichen ^andc wieder herzustellen". Hassesuemgkeiten. — (Auszeichnung.) Se. !. l. apostol. Majestät haben das von dem Symdoiiler und Geschichtszcichner Herin Ferdinand Tewele componirteallegorisch-histolische Kunsttableau: „Die Fürsten und Könige Ungarns seit nahe 1000 Jahren" anzunehmen und demselben die mit dem allerhöchsten Wahl-spruch geschmückte große goldene Mdaille zu verleihen geruht. — (Martini gänse.) Montag Vomittag überreichte in Wien nach altem Gebrauch eine Deputation der israelitischen Gemeinde zu Prchburg bei Hof die Martinigänsc. Die Kaiserin erhielt zwei mit lricoloren Bändern geschmückte Prachtexemplare von Martinigänscn. Kronprinz Rudolf erhielt zwei mit Scidenbändcrn, Prinzessin Gisclla ebenfalls zwei, Ee. Majcslat der Kaiser erhielt vier und Frau Erzherzogin Sophie zwei Stück. - (Ihre l. H. d ie Gr oh fü rstin H el t n e) von Rußland hat als Zeichen der Erinnerung für das freundliche Entgegenkommen, mit welchem der Männergesangveiein in Wien am verflossenen Freitag Abends in ihrer Anwesenheit einige Chöre von Schubert gesungen hat, für deu Schubert-Mo-»umcntsond 200 sl. gewidmet, dcm Herrn Chormristcr Her-keck einen werthvollen VrManlring und dem Chocmeister Weinwurm eine Garnitur vou Hcmdtnöpfchen in Perlen zu^ senden lassen und sich wiederholt über die Leistungen dcs Vereins auf daö günsligsle ausgesprochen. — (Verhandlungen über das Testament Maximilian's.) Der belgische Minister Herr Tesch weilt seil einigen Tagen wieder in Wien, um an den Berathungen der Commijsiou lheilzunehmcn, wclchc zur Regelung der Vcr-lasscnjchajl«-Verhältnisse deü Kaiscrü Maiimilian daselbst taqe» wird. Dicjllbc wird, wie man dem „Vaterland" mittheilt, aus den Mitgliedern: Herrn Erzherzog Katl Lud« wig als Curator: dciu Freiherrn Philipp v. Klaus; i dem Prüjectcn von Milamar. Hcrrn Fregalleu-Capilün Nadoneft, und einem Milgliede drs Ministeriums dcö Aeuszrrn bestehen. — iGeorg V. böhmischer O r o f;g r u n d b c-siher.) Sichcnm Veruchmc«. zufolge trägt sich dcr König von Hannoocr mit dcr ernsten Absicht, sich in Vühmen aiizu« lausen. Vorerst soll das demnächst zur Feilbictung gelan» g'ndc landtüftiche Gut Vcrzno. im Werthe von mchr als anderthalb Millionen Gulocn (Eigenlhum dcr gräflich Pachla» scheu Erbcn), dazu bestimmt sciu; der Kanfcontracl düijle ! noch im Lausc dieses Monates abgeschlossen werden. — (Der Wiener Frauen erwerbverei n), der es sich zur Aufgabe gestellt hat. die ErwcrbofHhigteil des weibliche» OcschlcchttS zu heben und ,u sürdcrn. hielt türzlich die erste leiieraloelsammlling ab. Dcr Ausschuh erstattete ci»cn auisnhrlichcn Veiicvt über dic Unternehmungen und > Thäliglcitcu des Vereins wÄhreüd dcs crslc» Vtlliosjahres, >wclchcr dic crfrsulichc Thatsache constalirl, dah die meisten jener Ciniichlungcn, welche derselbe begründete, von einem gute» Crsolge begleitet waren, namentlich fand die Hau» ! dels schule rine sehr lebhasle Betheiligung Seitens der er< l werbjucyluden Mädchen und es ist bereits ciue grühere An«, zahl von lausmännisch ausgcbildclcn Mädchen in Wiener^ Geschäften angrslelu worden. Zuuächsl beabsichtigt der Verein nunmehr line gcwcrblichc Zcichensclnilc siir Madchcn cinzu-> ^ lichten und sind hissür schon alle Vorbereitungen getroffc!,, ^auch sollen regelmäßige Voilcsungcn zur wnlclcu Ausbil-i dung für Frauci, und Madchcn gehalten we«Regimenls Freiherr v. Kühn Nr. 17 wurde zum Oberstlieutenant beim Infanterie-Regimente Friedrich Wilbelm Kronprinz von Preußen Nr. 20, der Hauptmann Friedrich Prieger dcs Infanterie-Regiments Freiherr v. Kühn Nr. 17 zum Major im Regimenle ernannt. — (Ordensverleihung.) Dem Vorstand des Cenlraluntersuchungsburcau's dcr Wiener Polizcidircction, Rcgierungsrath Josef Gariup , wurde von Sr. l. l. apost. Majestät mit allerh. Entschließung vom 27. October d. I. gestattet, den osmanischen Medschidje - Orden annehmen zu dürfen. — (Die Dedelal'schen Legale) werde» von den „Novice" bestätigt und als die bedachten Anstalten b«> zeichnet: Die hiesige Malica, der Heimagorasvellin, die dalmatinische Malica mit jc cin Fünftel und die südslavische Universität in Agram mit zwei Fünftel, Die Section drr „Malica" für Herausgabe der Vüchcr schlägt vor, dcm Erblasser die Tanlbartcit zunächst durch Veröfjcntlichung seiner Lebensbeschreibung zu bezeuge». — (Alcide d' Europa), wie er sich aus den An« schlagzelteln nennt, producirte sich gestern Abends im Hotel Elefant. Seine Leistungen bekunden allerdings eine wahrhaft herkulische Kraft und große Gewandhcit und fanden bli dem dankbaren Zuschaucrkreise lebhaften Beifall. Heule Abend wird derselbe i» der Citalnica-Rcslauration „arbcilcn" - wir glauben jedoch, das Publnum würde dergleichen Athleten-Produclionen licbcr im Theater ausgeführt sehen, wo sie sich jedenfalls ganz anders ausnchmen - ein Nestauralionslocale ist unseres Erachtens nicht der beste Ort dazu. - (Laibach - ViIlacher. Nahn.) Die „Pr." schreibt: Wie wir vernehmen, soll eine die Autzsührung dieser Linie betreffende Regierungsvorlage noch im Laufe dirser Session vor den Meichsralh lommrn. Das Baucapital, wofür Zinsen-qarantie beansprucht wirb, ist auf circa 17 Millionen prä» liminirt. — (Dcr s l o v e n i f ch c d r a:n a t i s ch r Verein) besitzt geaenwältia, ll^l Manuscripts, davon hat ^l flespen' dcl Hcrr Dr. Vlciwci«. Im laufenden Monate werden Vereinsabende stattfinden und wird das Drama „Thomas Moruö," jedoch blos für die Mitglieder des Vereins gekfen. Bericht über die Sitzung dcs krain. t?a„drS-! Ausschusses v!i»l 5. 5tove»,l»er. ! Se. Eiccllenz dcr Herr Iustizministcr hat die Anord- nung getroffen, dah der Vorschlag des t. l. Oberlandes-! gerichtes iibcr die Organisiiung der GerichtSbezirlf in Kiain dcm Landesausschusse zur Begutachtung zukomme. Indem der LanvcSausschüß dem h. Iustizministrrium scinen br nun das abverlangte Gutachten mit vorzüglicher B^lücssich.-ligung der von den Gemeinden gellend gemachten Wünsch?. Vor allem glaubt der Landesc>u?schuh beroorhrbi» zu sollen, dah es sehr im Interesse dcr Bevölkerung lüge, die seit 20 Jahren forldauernden Organisirungen endlich abgeschlossen zu sehen, uud anderseits, daß bri der Iuslizurgani-falion auch aus dcn Organismus der politischen und Finanz« beholden thunlichslc Rücksicht genommen wcrdc, sowie daß es ! Pflicht des Staates sci, die Iuslizpflcge den Bürgern durch j Bildung thunlichst llciner Gclichtsspicngil leicht zugänglich zu ! machcn und die dosten, wclche mit dem Suchen der Rechts-! Hilfe verbuudcn sind, auf das kleinste Mah zu reduciren. l In die Details eingehend findel dcr Landesclusschusz den Anträgen des k. k. ObcllandrKgerichlcS im wcfcnllichcn zuzustimmen und !>u allc>s, mit , Ausnahme der Ortschaften Gorenje und Buluje, gcstclllen ! Bitte und nach dem Antrage des t. t. Vezislsa"ichles Adels-^brrg selbst, welches eine solche Theilung als im Interesse 1786 einer lascheren Iustizpflege gelegen erklärt, dringend besür» woitet. In der Frage, ob der Sitz des Gerichtes sür diesen Bezirl nach Senosetsch over PrÜwald verlegt werden soll, wird vorläufig ein definitives Votum nicht abgegeben, da die Daten zu einer unbefangenen Beurtheilung fehlen und eist bei der administrativen Verhandlung hierüber alle maßgebenden Momente in Erwägung gezogen werden lünnen. 3. Wird die Neactivirung des l. l. Bezirksgerichtes Landstrah in Antrag gebracht, um so mehr, al« auch da« k. k. Bezirksgericht Gurlfeld und l>as l. l. Sluiner Grenz-Regiments-Commando, unterstützt vom l. l. Agramer Generalkommando, mit Rücksicht auf den vielfachen Grundbesitz der Mililärgrenzbewohncr im Bezirke Landstrah die Wiedererrichtung dieses A^illsgeiichtes nachdrücklichst befürworten. Der Gcnchtsbezirl Landsliaß wäre nach der Ansicht des LandeZauöschusses aus den Gemeinden St.-Barlhelmä, Heil-Kreuz und Landstraß, zusammen mit einer Zahl von 7563 Einwohnern zu bilden, die Gemeinde Groh-Dolina dagegen wäre nach ihrem Wunsche auch künftighin dem Gerichtsbezirte Gurkfeld wegen der durch die Eisenbahn hergestellten bequemeren Verbindung mit diesem Orte zugetheilt zu lassen. 4. Beantragt der Landesausschuß die Zuweisung der Katastralgememde Oberdorf zum Gericbtsbezirle Äudolfswerth. 5. Tic Bitte der Ortschaften Govival, Hince und Straß-berg, au« dem Gcnchtsbezirte Ratschach ausgeschieden und der gr0ß>ren Nähe halber „ach Nassensuß zugetheilt zu wer» den, sowie das damit in Verbiuduug stehende Ansuchen des Berg- und Hüttenwcitcs in 5tcimel um Zutheilung zum Ge< richtsbezirte Nassenfus; findet der Landesausschuh vollkommen begründet und hält sich verpflichtet, die diesfälligen Antrüge der Bezirksgerichte Ralschach und Nassensuß um so lebhafter zu unterstützen, da es sich bier auch um wichtige Interessen der heimatlichen Industrie handelt. 6. Lbcnso erachtet der LandesauZschuß, für die von den Ortschaften Pccr, Pecki, Kandersch und Gora gewünschte Zuweisung nach Littai eintreten zu müssen, weil die Iw fassen dieser Orte nach Watsch eingevfarrt sind, ihre Besiz» zungen jetzt in zwei Bezirken liegen, sie daher ihre Steuern an zwei Aemter abzuführen haben. 7. Tcr Landcsausschuh glaubt endlich auch die Bitte der Gemeinden Villichgraz und Schwarzenberg um Aussckei» dung vom Gerichtsbezirke Oberlaibach und Zutheilung zu Laibach besürwoltcn zu sollen, weil dieser begründete Wunsch der Bevölkerung ungeachtet der dagegen gemachten Einwendung einer zu großen Ausdehnung des Laibacher Gerichts-svrengels leicht und ohne Schädigung des Staatssäckels durch cine entsprechende Vermehrung des Laibacher und gleichzeitige Minderung des Oberlaibacher Gerichtspersonals erfüllt werden kann. _____________________(Schluß folgt,) ____________ Neueste Wst. W i c l,, 12. November. Admiral Tegetthof hat sich während seiner Anwesenheit in Mexico anch der nn-gliicklichcii Persönlichkeiten und Opfer aus der Zeit des Kaiserreichs auf das Wärmste angenommen und für dieselben so manche Erleichterungen erwirkt. Unter anderm hofft er anch, wie aus einem von dem Admiral hierhergelegten Briefe zn entnehmen ist, den ehemaligen Ca-binetschcf des Kaisers Max, den bekannten und uielgc« nannten Belgier Eloin, zugleich mit der Leiche des vcr» cwigten Kaisers auf der „Novara" nach Europa mitbringen zu können. Eloin befindet sich in einem Nonnenkloster in Haft. ______ _______- Telegramme. Florenz, 12. November Abends, Die officiellc Zeitung veröffentlicht eine Note Menabrea's vom 7. November an den italienischen Gesandten in Paris. Dieselbe sagt: Die Gründe, welche die Regierung bestimmt haben, einige Punkte des päpstlichen Gebietes durch die italieuischen Truppen besetzen zu lassen, sind in dem Rundschreiben vom W. October entwickelt worden. Das Ziel, welches wir uns gesetzt haben, ist erreicht worden. Ucbcrall wurden die königlichen Truppe» von Seite der Bevölkerung mit Dankbarkeit aufgcuommen. In vielen von unfcrcn Truppen nicht besetzten Orten hat die Bevölkerung ein Plebiscit veranstaltet und die Annexion an daS Königreich votirt. Die Regierung aber verweigerte das Ergebniß zu acceptircn, zfest in ihrem gegebe» nen Worte, daß ihr Beschluß wegen Ueberschrcitung der Grenzen zu keinerlei Feindseligkeitsact führen solle. Die an die Freiwilligen crgangene Aufforderung, sich zurückzuziehen, wurde von Garibaldi nicht gehört. Die französisch«päpstlichen Truppen griffen ihn an und haben ihn geschlagen. Die Freiwilligen sind in das Königreich wieder zurückgekehrt und wurden entwaffnet. Garibaldi wird in Parignano zurückgehalten. Die die päpstlichen Staaten bedrohenden Gefahren haben demnach aufgehört. Die Regierung hat ihre Truppen innerhalb der Grenzen des Königreiches zurückkehren lafscn. Auch die französische Regierung hat mit dem Rundschreiben vom 25sten October die feierliche Verpflichtung übernommen, sich zurückzuziehen, sobald das päpstliche Gebiet von den Freiwilligen geränmt und die Sicherheit wieder hergestellt sein wird. Diese Bedingungen sind bereits verwirklicht. Vertrauend in das Wort Frankreichs erwarten wir, daß die kaiserliche Negierung die Intervention aufhören lassen werde, welche, wenn sie sich verlängerte, ein Hinderniß für ein dauerhaftes Abkommen werden würde. Wenn die Haltung der königlichen Regierung die Sicherheit gibt, daß die vorgefallenen Dinge sich nicht erneuern werden, so kann dennoch jeder aus den letzten Ereignissen schließen, daß der Zweck der Septcmberconvention vollständig gescheitert ist. In der That hat nichts bis jetzt die Haltung des heiligen Stuhles gegen Italien ändern gekonnt. Rom bietet heute das Schauspiel einer Regierung, welche, um sich zn halten, eine Armee von Individuen aller Bänder in Sold nimmt und sich verpflichtet glanlit. zur fremden Intervention ihre Zuflucht zu nehmen. Eine aufrichtige Uebereinstimmung mit Italien würde für den h. Stnhl jede Gefahr beseitigen, würde gestatten, die in überflüfsigcu Rüstungen verausgabteu Schätze zu Gnnsten der Religion zu verwenden, und würde die Halbinsel gegen neues Blutvergießen sichern, indem sie ein Unterpfand für die Dauerhaftigkeit des Friedens gibt. Unser Land hat lebhafte und tiefe religiöse Gefühle, aber es fühlt die Schwierigkeiten, welche aus der Vereinigung einer auf unveränderlichen Normalen begründeten, in den höchsten Regionen des Glaubens ausgeübten Gewalt mit den Sorgen einer irdischen Regierung entstehen, welche dem Einflüsse der politischen Leidenschaften unterworfen und bestimmt ist, sich nach dem Fortschritte der Civili» sation zu ändern. Der Boden, welcher das Grab der Apostel umschließt, ist der sicherste Sitz für das Papstthum. Italien wird das letztere zu vertheidigen, mit aller Verchruug zu umgeben und dessen Unabhängigkeit und Freiheit zu achten wisfen. Um daß dieses Ziel er< reicht werde, sind Abmachungen unerläßlich, welche die Interessen des heiligen Stuhles und Italiens in Ein' klang bringen. Wenn Italien ein großes Element des Fortschrittes und der Ordnung sein soll, so ist es nothwendig, daß es den Ursachen entrückt werde, welche das' selbe im Zustande einer permanenten Aufregung erhalten. Sie werden, Herr Gesandter, die Ueberzeugung von der Dringlichkeit beizubringen wissen, die römische Frage ohne Aufschub zu lösen. Paris, 12. November. Die „Patrie" glanbt zu wissen, daß der Kaiser gestern die Demission des Mini» stcrs des Innern, Marquis ^avalcttc, angenommen habe. Rouher hat den Wunsch kundgegeben, das Portefeuille der Finanzen aufzugeben. Wahrscheinlich werde der „Moniteur" morgen die Ernennuug Pinard's zum Minister des Innern und Magne's zum Finanzministcr enthalten. Man versichert, Laualette werde zum Mitglied des geheimen Rathes ernannt werden. Iel«araphls6,e Wechselcourse dom 13. November. 5prrc. Metalliquc« 57.20. — 5perc. MetalliqucS »lit Mai- und Novcmber-Ziuseu 58.80. — hperc. NatloualNuIehm 67. -. Vant-actitn 690. — Treditaclieu 152. Kl. — 1860er Staatsanleh«, 83,30. — Gilber 121.45). — London 123.20. — Kl Ducaten 5.84. Keschäfts-Zeitung. Lieferungen fürs Militär. Das KriegSmiuisterium hat anf Ansncheu der Wiener Handelskammer, bah es Erleichterungen i» dm strengen Militär.Liefcrnugövorschrifteu eintreten lassen mächte, erwidert, daß die Transporte von den Unternehmern unter derni Haftung «ud Gefahr zu besorgen sind, das; jedoch bei mittlerweile crfolgter Dislociruug der betreffenden Truppeu eine Vergütung erfolgen wird. Der Wunsch, die Offerte nur in Gegenwart der Ofscrcuteu zu öffnen, wird uuzuläffig befunden. Die Oescha'j!«-associatiou der Uulcrnehmcr wird zugestanden, wem, der Material-crzcuger und der Eoufcctiouist solidarisch die Haftung übernehme». Von der Dauer einer rinjährigcu Hafluugösrist wird jedoch "icht abgegaugcu Vom VcrtragSauflusuugSrechtc soll nnr dann ciu Gebrauch gemacht werden, wcun der Rilclstaud au der i'itfcniug mehr ala 10 Pcrccut betragt. Aclicu vom Staate subucutiouirtrr Uutcruchmuugeu, Prioritäts-Obligationen und Pfandbriefe werden als Eautioucu nicht angenommen. Wird ciu Unternehmer vor Beendigung des LiefcrnugSgcschäflc« zur eigenen VeriuogcuSvcrwal-tnng gesetzlich unfähig oder geht er mit Tode ab, so übergehen allc aus dem Vertrage heruorgcgaugcueu Verpflichtungen und Ncchtt auf den geschlichen Vertreter oder Erben, wenn cö das Kricgsmi-uisterium nicht vorzieht, den Coutrac: gänzlich zu lösen. Getreide'Ausfuhr durch die Brennerbahn. Wic der „Pester Lloyd" meldet, haben mehrere Spediteure mit dcr Sltdbahu einen Vertrag zur Verfrachtung vou 500.000 Lentner Getreide uou Ofcu uach RomauFhorn, Mannheim nnd Straßburg abgeschlossen, bei welchem die neu erbaute Brcnnerbahu ihre prat-tischt Wichtigkeit auch für den ungarischen Getrcidcverlchr darzii-thnn berufen ist, ein Euriosum, welche« wohlverdient, mitgetheilt zu werden. DaS ans diesem Wege zu verfrachtende Getreide wird nämlich, da der direclc und weit liirzerc Weg über Wien pcr StaatSbahn, Nordbahn und Westbahu der außerordentlich geriil' geu Lcistuugsfähiglelt dieser Bahnen wegen snr den groszen Vcr-tehr nicht schwer in die Wagschale fällt, auf dem ungeheuren Umwege ilbcr Ofen, Kaniz!a, Pragerhof, Marburg und die Tiroler Liuic in dirccim Ertrazngen vi^Roseuhcim, von da auf den auS-ländischcn Bahnen dem Bestimmungsorte zngefllhrl. In Folge des EntgegeutommenS der Sildbahn, der c« darum zu thun ist, den Verlchr. so weit thuulich, auf ihre Linien zu lenlen, stellt sich ans diesem mindesten« um die Hälfte wcilrreu Wege die Fracht nicht höher, alö beim Transport auf der Staats- und Westbahu uud dllrftc diese Linie, was Schnelligkeit der Expedition aubelcmss«, den anderen Gesellschaften erfolgreiche Eoncnrrenz machen, Uaibach, 13. November. Aus den, heutigen Marlte siuo erschienen: 8 Wagen mit Getreide, 20 Wage» uud 5 Schiffe (25 Klafter) mit Holz. Durchschnitts-Preise. fi.lr.fi. lr. ft. lr. fi.lr. Weizen pr. Mehrn « 20 — -- Butter pr. Pfuud - 42 — — Korn „ 3 90 — Eier pr, St,lÄ .-^ _ — Gerste „ 3---------- Milch pr. Maß -10 - Hafer „ 1 W — - Rindfleisch pr. Pfd. .21 — — Halbfrucht „ —^-------— Kalbfleisch „ -^24------- Heidcu „ 3 20 —^— ^ Schweinefleisch „ «22------- Hirse „ 3 20 -i- ! SchÜpseuflcisch „ -!i2------- Kuluruh „ —-------l- Hähubel pr. Stilck —30 —>-^ Erdäpfel „ 160-— Tauben „ -I5___- Linsen „ 4 50------- Heu pr. Zentner — «»0 - — «rbscn „ 4^50— Stroh „ —65____ Fisolen „ ll---------- Holz, hart., pr.Klst.------7.V Nindöschmalz Psd, —45-------! -- weiche«, „ ------55/) Schweineschmalz „ — 40-------^ Wein, rother, pr, Speck, frisch, „—26-------^ Eimer -,.. 12—. — geräuchert „ — on Stein a.d. Donau. Vottoziehnnss vom >:t. November. Wien: «68 2 02 ll4. Graz: 10 «2 26 69 ^. Theater. Heute Donnerstag: Der Winkelschreiber. Lustspiel in >'i Acten von Aoolfi. Ich speise bei meiner Mutter. Lustspiel in 1 Act von A. v. Winterfeld. ^U.Mg^'ö^i ^- 3^ wlildW Neäm I 13.! 2 „ N. 328.84 4- 5.0 windstill tritbe i ^ ^" !10., Al>. ! 828.«5. ! - - 4.« ! windstill regnerisch ! ^ege« Trlibcr regnerischer- Tag. Die Berge iu Nebel gehüllt. Wol-leuzng langsam, »ucchselnd. jt'eiu Sonnenblicl. Verantwortlicher Redacteur: Igna, v. Kleinmayr, Dürstnbcrichl. Wien, 12, November. Das geringe Geschäft brachte weder im Effectcngeschiift noch auch im Demsenvcrtchr wesentliche Coursuutcrschiede hervor blos Navcleonöd'or schlössen vou Valuten billiger. Geld aboudaut. ' Oeffentliche Tchuld. ^. des Staates (für 100 fl) Geld Waare Iu ö. W. zu 5pEt. filr 100 fl. 5^.70 ii'l ^0 In »sterr. Währung steuerfrei l>7 60 57.70 ^, Sleurraiil. iu ö. W. v. I. 1«»;4 zu 5vEt. rilchahlbar . »7.90 88.20 SUlicr-Aulehen von I8'i4 . . 73.- 74.--Silb Metalliques.....^ 5 ^ 57.1.^ 57.^5 detto mit Mai.8'75, 58'85 ^"? < / '^.'^^ ' " 4i» 50 60 50,70 Mit Verlos, v. 1.1839 . . . i.z4.__ i^_ " " " " ^'^ ' ' 74.2.^ 7'«.50 „ „ .. I860 zu 500fl. ^.,<> 83 3li „ „ » IW0 „ 1"0„ W.5.«. <^_. ^ ., „ „ 1864,, 100.. ?.^-> 7^5) «iomo-Rcuteusch. Z" 42 I. »u»l. ^ - 22.50 Domaü^u öpcrc, iu Silber -.- _,..._ U der Kronläuder (für 100 st.) Gr.-Eutl.-Oblig. 3!iederüsterrcich . 3« 5«', 89,- l'0.- Obeiüsterreich . ,, " " """ ^--- Geld Waare Salzburg .... zu 5'/. 86.— 87.— Böhmen .... „ 5 „ 90.50 91.50 Mähreu .... „ 5 „ n?.— ««.— Schlcsieu .... „ 5 „ 88.— 89. ~ Sleiermarl ... „ 5 „ 89.50 '.»0.— Ungarn..... ,, 5 „ 71. - 71.50 Temcser-Bllnat . . „ 5 „ 68.50 69.— Ernatien und Slavonien „ 5 „ 72.— 72.50 Galizleu .... „ 5 „ 65.25 65.75 Siebeubilrgeu ... „ 5 „ 64.- 64.5x> Butovina .... „ 5 „ 04.50 65.— Ung. m. d. V.-C. 1867 „ 5 „ 68.l.0 69.— Tem.B.m.d.V.-C. 1867 „ 5 „ 68.- 68.25 Actien spr. Stilck), Nlltionalbllut (ohur Dividende) 690.— «92,— K.Ferd.-Nordb.zuilXXjfl. C,M. 1740.- 174>.- Krcdit-Austalt zu 200 fl. 0. W, 1«1.20 181.30 N.ö,E«c°m.-Ges.z!'5l)0fI.iz.W. 608.— 6l0 — S..E.-G.zu200fl.LM,u.500Fr, ^37,20 237,30 .«ais. Elis. Bahu zu 200 ft. CM. 141.— 141.50 '2lid,-uordd,Ver.-B.200 „ „ I25.5>0 1.25.75' Sild,St.-,l.-veu.u.z,-i.E.200fl. 17l.-- I7I.2,'. G°l. Karl-lud.-B. z. 200 fl. CM. 209.— 209.25 Geld Waare Vllhm. Wcstbahu zu 200 st. . 141.50 142.— Oeft.Don.-Dampfsch.-Ges. D-ß; 47«i.- 478.- Oesterreich. Lloyd iu Trieft Z >H 170.— 175.— Wien.Dampfm.-Nc«g.500N.ö.W, 455.— -.— Pester Kcttcnbrttck? .... 3M.- 39".— Nnglo-Anstria-Nanl zu 200 fl. 106,75 107.25 Lemberger Eeruowitzer Actien . 1?<».— 171.— Pfandbriefe (fllr 100 fl.) National- l baut auf > verlosbar zu 5"/. !»? 10 !>7.40 C. M. j Nlltio«alb.aufä.W.verlo«b.5„ 92.5s' 92.60 Uug. Bod.-Cred.-Anst. zu 5'/. „ 89.50 89.75 Allg. üsl, Boben-Ercdit-Änstall vcrloebar zu 5'/. in Silber 105.— 106.— Uose (pr. StUck.) Ercd.-N.f.H.n.G.z.100si.ö.N. 128.- 128.--D°u.-DmPfsch.-G.z.100ft,CM, 86.— ^7.--Stadtgem. Ofen „ 40 „ ü. W. 24,— 24.50 Esierhazy „ 40 „ 3,>^ Hamburg. fl!r I0>» Marl Baulo 91.— 91.2» Londou slir 10 Pf. Sterling . 123 40 123.»^ Paris filr 100 Frauls . . . 49.- ^-^ (^ours der Geldsorten Geld Waare K. Mimz-Ducateu 5 fl. 874 kr. 5 st. "8 lr> Napoleouod'or . . 9 „ 88 „ 9 „ 89 " Russ. Imperiali« . 10 „ I,. „ 10 „ 1? " Verciuelhalrr . . 1 „ 8i;„ 1 « «3i " Silber . . 121 „ 25 „121 „ 5'l' " Krainische Gruudeutlamiugs-Obligationen, P"-vatuotirung: 87 Geld, 93 Wa«re.