Nr. 295, Montag, 26, Dezember »907. 126. Jahrgang. MbacherMZeitung Vr仫»lrattonepre<«: Mit Postverltndl:ng: nanzjlhriss 80 X, halMliria !5 ll. Im N^ntlir: ganzjährig <2 lc, halbjährig 11 X. F-.lr die Zustellung ins Haus ganzjährig « X. — Infcrtlonegcbühr: ssür tleine Inserate bi« zu 4 Zellen 55 K, grshere per Zeile lL b; bei öfteren Wieberholmigen per Zelle e b. Die «Zaibacher Zelttln»» ersHelnt tÄalich, mit Nusncchme bei Sonn- und Friertaye. Die «hmlnlftvatlon bs?nbel sich Kongreßplah Nr. 2, dir Redaktion Nalmatingasje Nr. 10. Sprechstunden der Nedaltwn w»> » bis w Ul,r u?-> mittag«. Unfranlierte Vrlefe weiden nicht angenommen, Manuslllpte nicht zurückgestellt. T«l«pho«°«r. >«r Ne»«lii«« 288. Amtlicher T«c. Der Landespräsident im Herzogtlllne Krain hat die k. k. Laildesregierliilgs-Konzipisteil Dr. Leopold s^n7. ok, Max Freihcrrn voll Winkler, Dr. Rudolf Andrejka Edlen von Livno-grad und Anton M e n cing e r zu k. k. Bezirks-komillissäreil nild die k. k. Landesregiernngs-Kon-'»eptspraktikanteil Vinzeilz Borstil er, Heinrich S t e ska, Eligen Marquis Gozani und Dr. Heinrich 2 ch äff er zu k. k. Landesregicrullgs-Konzipisten ernannt. Dm 20. Dezeniber 1907 wnrde in der l. l. Hos. imdStaats-druckerei das 0XXIII. mid 0XX1V. Stück des Reichsgesehblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 20. De-zember lstO? 5.608 X (gegen 1907 eine Verriilgerling uui 19,245.82!) X), wovon ordentliches Erfordernis 878,772.812 X, außerordentliches 17,599.201 X. Der in Abzug zn bringende reiile Überschuß des Zollgefalles beträgt 186,992.829 X (eine Steigerung gegeil 1!>07 uul 7,479.200 X). Die Einnahnlen der drei gemeinsamen Vtinisterien betragen 9,242.501 Kronen. So-ulit silld nach dem Onotenverhältuisse von beiden Stacken zuzusch ießcn: 249,980.278 X. Das Mini- sterium des Äußern beansprucht netto 13,260.547 Kronen, um 578.028 X mehr als pro 1907; das >triegsministerinm, für das Heer 811,810.382 (gegen 1907 cm Plus von 6,897.581), für die Marine 57 Millionen Kronen (eine Erhöhung vou 11'6 Millionen). Das totale Mehrcrforderni's der Kriegsverwaltnng beträgt also 18,497.581 X. Das außerordentliche Erfordernis für die Truppen im Okkupations- uild im Lim-Gebiete beträgt 7,788.001 Kronen (um 205.000 X mehr als 1907). Das außerordentliche Erfordernis des Ministeriums des äußern verteilt sich anf Raten für deu Ankauf der Botschaftsgebäude iu London, Petersburg, Washington, Pera und für das Gebäude in Sofia; dann auf die Zivilagenten in Mazedonien und deren Personale 1-19.000 X, und auf Teuerungszulagen für Brasilien und Ostasien. Die Mission in Eetinje soll zum Rang einer Gesandtschaft erhoben werden. In Erwägung steht eine in Winipeg (Kanada) zn errichtende Konsular-vertretung. In Charleston (Nest-Virginia) wird eill Vizekonsulat, in Hazleton (Pennstilvanien) uild Buffalo (Ncwyork) werden errichtet. Als Nachtragskredit pro 1907 spricht das Miuisterium 105.000 X für die Haager Konferenz an und 28.000 X als Teuerungszulage für die Funktionäre in Mazedonien. Von den durch das KriegHmini'sterium, beanspruchten Mehrerfordernissen im Ordinarinm seien hervorgehoben: für Organisationsänderungen infolge der bevorstehenden Ausgabe der neuen und Formierung von Maschiilengewehrabteilnngen, Ausgestaltung der Gebirgsartillerie und der Kadres für schwere Artillerie 2,687.672 X; für Muuitiou zu Schießübungen 906.151 X: für Naturalien 592.782 X, für Mannschaftskost 1,892.824 Kronen. Im Ertra-ordinarium sind bemerkenswert: Armiernng fester Plähe mit Geschützeil neuer Konstruktion 1,150.000 Kronen, fortifikatorische Maßnahmen 8 Millioueu Kronen; Komplettierung von zwanzig Infanteriebataillonen anf erhöhten Friedensstand 976.520 Krouen-, Vorräte an Zwieback und Fleischkouserven 2,070.000 X. In einer besonderen Vorlage fordert das Kriegsnn'msterinm 15 Millioneu als einmaliges, außerordeutliches Erfordernis für das neue ^eldartilleriematerial. AIs Nachtragskredit pro 1907 werden 5,860.000 X verlangt, fast ausschließlich wegen eingetretener Erhöhung der Preise für Naturalien und Mannschaftskost. Außerdem wird die Erstrecknng der Verweudungsdauer für ver-schiedene schon bewilligte, aber noch nicht in Anspruch genommene Kredite begehrt, darunter 10 Millionen für Ausrüstung (1904) nnd 78 Millionen für das neue Feldartillerielnaterial (1905). Von den Mehrerforderuissen der Kriegsmarine sind hervorznheben im Ordinarinm: Schlachtschiff „Tegethoff" 1 Million; Schlachtschiff „III" 1 Million; Kreuzer „I?" 1 Milliou; 12 Torpedoboote 1 Million nnd für die Ausrüstung derselben 8-7 Millionen. Im Ertraordinarinm ist zu bemerken: für Torpeoowesen mn 200.000 X mehr (400.000 Kronen). Auch hier werden bescheidene Nachtragskredite Pro 1907 verlangt. Das Budget für Vosnicn-Hercegovina weist folgende Ziffern auf: Ausgaben 66,442.018 X, Eiunahmen 66,487.959 X, fomit ein Ueberschuß von 45.941 X. Politische Ueberficht. Laib ach, 21. Dezember. Ail dic Eröffnuug der Delegationen an-knüpfeud, legt die „Neue ^reie Presse" dar, daß für die a u s w artige P olitikÖst e r r e i ch-llngarns gegenwärtig sehr günstige Bedingungen besteheil. Wir sind mit dein Deutschen Rcick>e verbündet, mit )1tußlano intim befreundet und die Feuilleton. Das Glück ist gekommen. Eine Wcihnachtsgcschichte von Mc>lt> Aarste«. (Fortsetzung.) Das hatte das Leben aus ihnen gemacht! So hatte der aussichtslose Kampf ihre Jugend verwüstet! Barmherzige Finstcruis! Tastend führte er Erna zu der Bank hin. Taim zog er seinen Mantel aus und umhüllte ihre Kme. Sie ivehrte ab, sie beschwor ihn, er mußte den Mantel zurücknehmen. Da bückte er sich und griff rings an den Wänden entlang. Er fand ein wenig Reisig und einige Holzscheite. In der Mitte des engen Raumes schichtete er, sie übereinander, holte eine Zeitnng alls dem Felleisen und machte sveuer an. Das knisterte und sprühte — und endlich triumphierte die flamme. „Daß deine Füße warm werden", sagte der Mann. Er sah zu ihr auf, während er noch anf der Erde hockte. Er hätte laut aufschreieil mögen vor Leid nnd Qual! Da, saß Erna, die Abgezehrte, Verhungerte, zu Tode Erschöpfte, l,ud hatte ihr .Nnd an die Brust gelegt — an diese arme, ver-kümmerte Nrnsl, die das Letzte hingab! Und mit dem süßen Liebreiz einer jungen glücklichen Mutter konnte Erna lächeln, während ihre Augen den eifrigen Bemühungen des Kleinen folgten. Der Mann stand vom Feuer auf und setzte sich neben Erna. Er legte die Arme um sie. Gegen- einander lehnten sie ihre Köpfe und schwiegen in Andacht. Bis des Kindes Hunger gestillt war. Dann fragte Erna mit ganz leiser, schüchterner Stimme, als fürchte sie die Autwort: „Welchen Tag haben wir heute, Fritz?" Er blieb lange still. „Weihnacht" — kam es dann klagend von des Mannes Lippen. „Weihnacht" ^ wiederholte Erna. Eine trostlose Absage an das Leben lag in diesem Wort. Der Mann antwortete nicht. Nur fester drückte er das Weib au sich. „Nun brennen überall die Tannenbäumchen", fuhr Erua fort; „rotbäckige Kinder stehen davor mit strahlenden großen Augen —" „Im nächsten Jahr, Liebste", wollte Fritz sie beruhigen. „Ich weiß nicht, wie du immer noch hoffeil kannst", gab sie tranrig zurück. „Ist uns nicht alles fehlgeschlagen — alles?" Er starrte vor sich hin: „Es ist wie ein Fluch —" „Es ist alles nur ein Hinziehen von einem Tag zum andern", nahm Enla wieder das Wort. „Dn pochst auf deine Kraft, lind verlangst vou mir, daß ich aufrecht bleibeil soll. Was ist denn nnsere einzige Kraft noch? — Die feige Angst vor dem Tode." „Hast du keinen Glanben mehr?" fragte der Mann mit zitternder Stimme. „Glanben?" wiederholte sie. „Ja, Fritz. Aber es ist ein anderer Glaube geworden, als früher. Es ist nicht mehr der allgütige und allbarmherzige Gott, zn dem ich bete. Ich vertraue ihm nicht mehr, ich fürchte ihn nur noch." Sie beugte sich auf ihr Kind nieder, da^ eingeschlafen war, nno sprach dumpf vor sich hill: „Ich handle mit ihm, weißt du, wie mit einem übermächtigen Feind. Bald geb' ich ihm das preis, bald das — damit er mir das Liebste wenigstens verschont." Dem Manne war's, als preßten sich eiskalte Hände um seinen Hals. Mit äußerster Anstren guilg schluckte er ein paarmal, ehe die Stimme ihm wieder gehorchte. „Du mußt nicht so sprechen, Erna", bat er. „Sieh, wir sind doch auch bisher schon nicht gan-, leer ausgegangen. Ist es keiu Glück, daß wir einander so innig lieben? Ist es kein Glück, daß Gott nns den Buben da geschenkt hat? Freilich, das Leben lastet schwer auf uus. Diese letzten Wochen besonders haben uns arg mitgespielt, —" „Sie haben uns gebrochen", unterbrach die Frau. „Neiu, Erua — mich haben sie nicht gebrochen. In den qualvollstell Augenblicken noch ist es irgendwo Licht, in meinem Herzen. Ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll. Ich glanbe nicht an die Beständigkeit nnseres Elends. Ich habe das Gefühl, Enia, daß unser Weg eines Tages doch iil lauter Sonne eudeu, wird. Als hätten sich alle Freuden, alle Hoffnungen, die uns ausgewichen silld, alle in eiu buutes Tal zusammengedrängt, wo sie auf lins warten - wo wir sie alle wiederfinden werden, alle zugleich, als eiuen leuchtenden Heerbann des Glücks." Sie drückte seine Hände uild bot ihm die Lippen. „Mein Phantast —" (Schluß folgt.) Lailiacher Zenung Nr. ^!95. 2778 23. Dezember 1907. Volksströmungcn in Italien, die die Arbeit dor Diplomat,, in Wien und Noni bedrohten, haben sich wesentlich abgeschwächt. Die Ziele der ans diesen Grundlagen beruhenden Politik Österreich-Ungarns seien sehr einfach. Wir wollen, daß die unsicheren Verhältnisse, die in unserer nächsten Nähe ans dein Balkan herrschen, nicht ,zn ^iuer Ent^ nncklung führen, die nn<> schaden kann. Man hat daher gesucht, der Revolution, die in Mazedonien begonnen hatte, durch Reformen entgegenzuarbeiten, und als die einzelnen Balkanländer und Bal-tanvölker gegeneinander zu arbeiten anfingen, griff man mit ernsten Mahnungen ein. In all diesen Aktionen stand Österreich-Ungarn mit Rußland in erster Reihe, wurde aber von den übrigen Mächten unterstützt und diese Konstellation danert noch fort. So lange Rußland die Richtnng einhält, die es seit zehn Jahren in bezug auf die Balkanpolitik befolgt, können die Ereignisse im Orient, auch etwaige unerwartete Ereignisse, keine sür Österreich-Ungarn alarmierende Situation herbeiführen. Ans Wien, 20. Dezember, wird gemeldet: öente fanden Besprechungen aller Ausschuß-o b m ä n n e r statt, nm über die Einbenifung der Ausschüsse während der für Jänner und Febrnar zu gewärtigenden U n t e r b r e ch u n g der Sit > z u n g e n des Abgeordnetenhauses zu beraten. Die Obmänner einigten sich dahin, daß, abgesehen vom Budgetallsschusse, der cnn 14. Jänner seine Tätigkeit wieder aufnehmen soll, der Legitimationsansschuß im Februar, der Verfassungs- uud Wehrausschuß zehn Tage vor Wiederaufnahme der Voll-bcratungeu des Hauses, der Preßausschuß eine Woche früher nnd der Iustizausschuß anl Tage vor der nächsten Vollsitzung zusammentreten sollen. Der l^werbeausschuß wird gleichzeitig mit den Sitzungen des Gewerbeförderungsbeirates tagen. Nber den Stand der Beziehnngen zlvischen der Türkei nnd Montenegro wird aus Konstantinopel berichtet: Durch Informationen, die von der montenegrinischen Gesandtschaft stammen, wird bestätigt, daß der Sultan dem Geschäftsträger, Herrn Gregovi'5, anläßlich der letzten Audienz erklärt hatte, er sei von den besten Absichten beseelt, der Frage der Kula von Iezero und dem daraus entsprungenen Konflikte ein Elide zu machen, und entsende zu diesem Zwecke den türkischen Botschafter in Rom, Reschid Bey, in besonderer Mission nach Cetinje. Er ersuchte gleichzeitig Herrn Gregoviö, sich zusammen mit Reschid Bey nach Eetinje zn begeben. Beide Diplomaten sind am 16. d. M. abgereist. Vor seinem Abgang ans Konstantinopel richtete iedoch Herr Gregovi«" an die Ehefs der Missionen ein Schreiben, in welchem er mitteilte, daß er, von seiner Regierung anfgefor-deri, sich nach Cetinje zu begeben, Konstantinopel verlasse und die fürstliche Gesandtschaft ohne Geschäftsleitung zurücklasse. Aus diesem Vorgehen des Herrn Gregovi? ergab sich jedenfalls, daß die montenegrinischen Interessen in der Türkei derzeit keine Vertretung besitzen, was als ein Mbruch der diplomatischen Beziehungen zlvischen der Pforte und Montenegro gedeutet wurde. Diese Auffassung ist jedoch nnnmehr von montenegrinischer Seite als unzutreffend erklärt worden und es darf die baldige Beilegung des ganzen Zwischenfalls erwartet werden. Zur Frage der etwaigen internationalen Rück-wirknngen der gegenwärtigen Vorgänge in P e rsien wird aus London geschrieben: Rascher, als angenommen worden war, hat das engIis ch-rnssis ch e Ü b ereinko m m e n bezüglich Zen-tral-Asiens eine ernste Erprobnng zn bestehen. Dnrch die Gärung, in welche Persien geraten ist, können auch die Interessen des auswärtigen Handels in diesem Staate berührt werden. England lind Rußland haben sich allerdings gegenseitig verpflichtet, sich jeder Einmischung in die innere Politik des genannten asiatischen Staates zu enthalten. Eine selbstverständliche Voraussetzung bildet aber hiefür die Annahme, daß die persische Negierung in der Lage ist, die Erhaltung von Ruhe und Ordnung im Lande sicherznstellen. Nach den Bestimmungen des erwähnten Übereinkommens gehört der ganze Norden Persiens, einschließlich der Hauptstadt, in die russische Sphäre. Die Interessen, welche durch die Weiterentwicklung der Ereignisse bedroht werden können, sind jedoch beiden Ländern gemeinsam, lind es steht außer Zweifel, daß sich die Kabinette von London nnd Petersburg über die einzunehmende Haltung in, völliger Harmonie befinden und bleiben werden. Tagesneuissteiten. — (Die sprichwörtlich c Feindschaft zwischen Hund und K a H e) ist nach einem luxemburgischen Märchen auf folgenden Vorfall Zurückzuführen: Eines Tages gefiel es dem lieben Gott, alle Tiere seiner Schöpfung im Paradiese zu versammeln. Alle fanden sich denn auch an dem ihnen bezeichneten Platze ein mit Ausnahme der Katze und des Kamels. Als der liebe Gott das Fehlen dieser beiden bemerkte, sandte er den Hund aus mit dem Auftrage, das Kamel zu suchen, und um ihm diese Aufgabe Zu erleichtern, sagte er zu ihm, er werde dieses Tier an einem Buckel erkennen, den es auf dem Rücken trüge. Der Hund tat, wie ihm geheißen. Er machte sich auf den Weg und suchte. Da begegnete ihm die Katze. Ueberrascht durch das unerwartete Erscheinen des Hundes, machte sie einen großen Buckel. „Aha, mein .Kamel!" rief der Hund und schleppte die Katze, ob sie wollte oder nicht, mit ins Paradies. Das Gelächter, das diese Verwechslung im Paradiese hervorrief, kann man sich vorstellen. Der Spott, mit den, Hund und Katze überschüttet wurden, wollte fast lein Ende nehmen. Seitdem aber hassen sich die beiden Tiere auf den Tod. — (Ein bibelfester W e ch s e l schu l d n e r.) Ein Altonaer Geschäftsmann hatte bei einer Altonaer Vank einen Wechsel einzulösen. Am Fälligkeitstage befand er sich gerade auf einer Ncise; er drahtete von Kiel aus an die Bank die Worte: „Matthäus 16, Vers 26" und seinen Namen. Auf der Bank herrschte beim Empfange der Depesche zunächst ein .Kopfschütteln, dann wurden Vermutungen über die geistige Verfassung des Absenders laut, dann aber gab's ein Nennen nach der Bibel. Man schlug nach und fand unter Matth. 16, Vers 26: „Habe Geduld mit mir, Herr, dein Knecht wirb alles bezahlen!" Tatsächlich hatte die Bank ein Einsehen und Geduld mit dein bibelfesten Schuldner; sie ließ den Wechsel liegen, und der „Knecht" bezahlte nach einigen Tagen mit Danleswortcn die ganze Schuld. — (Gibt es völlig normal gebaute Menschen?) Diese interessante Frage hat durch die regelmäßigen Messungen, die seit Jahren an Rekruten vor genommen werden, ihre Beantwortung erfahren. Das Ergebnis war, daß ein vollkommen symmetrischer Körper zu den allergrößten Seltenheiten gehört. Der rechte Arm und die rechte Schulter haben gewöhnlich einen größeren Umfang als die linksseitigen Teile. Bei 500 gesunden Soldaten, so schreibt die Zeitschrift „Stein der Weisen" (Hartlebens Verlag, Wien), fand man den Umfang des rechten Ober-armes 26 Zentimeter, des Unterarmes 26-4 Zentimeter, den Umfang der rechten Schulter 33'8 Zentimeter. Dagegen maß der linke Arm und Unterarm je 0'6 Zentimeter we^ niger und der Umfang der linken Schulter war 2 Zenti' meter weniger als die rechte Schulter. Bemerkenswert ist die verschiedene Länge beider Arme und Beine. Messungen bei 5000 Soldaten ergaben, daß bei 75 Mann von 100 der rechte Arm 2 Zentimeter länger war und nur bei 7 von 100 der linke Arm länger war. Unter 100 Menschen fanden sich nur 10, die gleich lange Beine hatten, — (Eine seltsame Panik,) Aus Newport wird berichtet: Im Gast-Ende Newyorks, in dem sich ein merkwürdiges Völlcrgemisch zusammengefunden hat und eine Sprachenverwirrung herrscht, die an den Turm zu Babel denken läßt, brach eine seltsame Panik aus. Es handelt sich um eine Bevölkerung von nicht viel unter einer Million Fremden, unter denen Eingcwanderte aus Rußland, Italien, Oesterreich und deutsche Juden überwiegen; sie alle sind der Landessprache fast völlig unkundig und es herrscht eine eigenartig erregte Atmosphäre unter diesen Landfremden, die meist aus gedrückten Verhältnissen mit großen Hoff" nungen auf die Zukunft in die neue Heimat herübergekommen sind. Erst kürzlich entstand eine Art Aufruhrs unter diesen Leuten, und einige Tausend von ihnen belagerten mehrere öffentliche Schulen, da sich die Wahnvorstellung unter ihnen verbreitet hatte, daß bei einer ärztlichen Inspektion der Schulkinder Amputationen vorgenommen werden sollten. Von Zeit zu Zeit bricht nun unter diesem Voll eine Panik aus, die wie eine Sturmflut alle ergreift und die weder ihre Priester und Rabbiner noch ihre Führer so leicht beschwören können. Diesmal hatte stch das Gerücht verbreitet, daß eine gewaltige Flutwoge vom Meere kommen und ganz Ncwyork unter sich begraben würde. Am vorigen Montag oder wahrscheinlicher in der folgenden Nacht sollte alles Leben in der Stadt ein End? in dem Wassergrabe finden. Niemand wußte zu sagen, Zwanzig Millionen Kronen. Roman von I. K. Lehs. Autorisierte Überschuua, von Minna Nahnfon. (10. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Ich Weiß nicht", sagte sie, „blieben wir nicht am besten hier?" „Ich glanbe kanni — jedenfalls könnten wir hier nicht lange bleiben. Wo wohnen Sie?" „Wo ich wohne? Ich — ich glaube nirgends." „Aber wo hielten Sie sich vor Ihrer Krankheit auf?" „So viel Mühe ich nur anch gebe, ich kann mich nicht daranf besinnen." „Sie könneil sich nicht daranf besinnen?" rief ich erschreckt ans. „Nein, ich kann mich anf gar nichts besinnen, was mit mir geschehen ist." „Aber Sie müssen sich doch an irgend etwas noch erinnern? Was ist das Lehte, dessen Sie sich entsinnen, ehe Sie aufwachten nnd sich in diesem Zimmer fanden?" „Mir scheint, ich weiß von gar nichts vorher." „Lieber Himmel! Aber Sie können mir doch Ihren Namen nnd irgend eine Adresse Ihrer Frennde nennen?" Sie schüttelte den Kopf nnd sah verwirrt nieder. „O, versuchen Sie es, bitte. Ich habe keine Ahnung, wohin ich Sie bringen könnte, nnd hier können wir doch nicht bleiben!" „Himmel! Das ist wahr!" fiel Bernstein ein. „Wirklich, ganz bestimmt, ich kann mich anf gar nichts besinnen. Ich würde es Ihnen ja sagen, aber ich scheine alles vergessen zn haben." Ihre Unruhe war jcht wirklichem Schmerz gewichen. „Nnn, nnn," sagte ich in bernhigendem Ton, „machen Sie sich darum nur einstweilen keine Sorgen." Leise sagte ich zu dein Doktor: „Wenn die Patientin eine lange Fahrt unternimmt, nur mit Hemd uud Morgenrock bekleidet, wird sie es wohl uicht überleben." AIs Antwort ivies er anf die Decken nnd Felle. Ich half dem jungen Mädchen den Morgenrock überziehen, wickelte sie dann in die Decken nnd uahm sie darauf in meine Arme. „Dieser Totalverlnst des Gedächtnisses ist sehr interessant , flüsterte mir eine Stimme ins Ohr, als ich mit meiner Last der Tür zuschritt. „Bitte lassen Sie mich ja wissen, wann und wodurch dasselbe zurückkehrt." Ich würdigte den Mann der Wissenschaft keiner Antwort, sondern, trng das Mädchen in den Wagen. Wie kalt und rauh die Luft uach der eingeschlossenen Atmosphäre des Laboratorinms schien! Erst als ich das Mädchen gut, verpackt im Wageu hatte, neben ihr saß und der Kntscher fragte „Wohin?" erst da fiel mir ein, daß ich tatsächlich nicht wnßte, wohin wir nns wenden konnten. „Oxford Zirkns", rief ich, während ich das Fenster schloß. Dann hatte ich wenigstens erst einmal Zeit zum Nachdenken. 5. K apite l. Des Doktors Erzählung (Fortsetzung). Tante Selina. Was in der: Welt sollte ich mit dem Mädchen anfangen? Das war jeht die schwierige Frage, anf die ich keine Antwort finden konnte. Es war nilmöglich, sie loicder ins Hospital zn bringen, da das nur zur Aufdeckung des von mir verübten Betruges dienen mußte; außerdem so wenist nett Doktor Bernsteins Verhalten gegen mich gewesen war, ihm verdanke ich doch das Leben dieses Mäd chens. Wie froh war mein Herz bei den: Gedankeil, daß sie lebte, und ich sah sie an, nm mich von Nenem von dieser Tatsache zu überzeugen. Sie er widerte meinen Vtick lächelnd. Eine kleine Hand stahl sich unter den, sie umhüllenden Decken, hervor und berührte leise die meine. „Sie denken darüber nach, wohin Sie mich bringen sollen, nicht wahr?" sagte sie mit dieser seltsam wohllautenden Stimme, die so gnt zn ihr zu passen schien. „So etwas Ähnliches," gab ich ihr gleichfalls lächelnd zurück. „Die Schwierigkeit liegt darin, daß ich unverheiratet bin und kein eigenes Halls habe." Sie lachte etwas, als ob sie sich über meine Verlegenheit amüsiere, aber ihre Hand ließ meine los, wie ich merkte. „Ist cs nicht zu dünnn von mir, daß ich mich anf nichts besinnen kann? Ich mnß recht krank gewesen sein." „Schlimmer als Sie wohl ahnen." „Aber ich weiß anch nicht das Geringste mehr davon; das ist das Merkwürdige. Ich habe mich so sehr angestrengt, seit wir des Doktors Haus ver ließen, aber, ich kann mich nicht erinnern, wo ich krank geworden bin, noch wer bei mir war. Wissen Sie, ich glaube, ich kann noch nicht ganz gesnnd sein." „Ihnen ist sicher noch nicht ganz gnt. Aber ich hoffe, daß Ihr Gedächtnis bald zurückkehren wird. Vielleicht können Sie mir schon jetzt den Namen eines Freundes nennen, wenn Sie sich rechte Mühe geben!" (Fortsetzung folgt.) Laibacker Zeitung Nr. 295. 2779 28. Dezember 1907. wie diese Furcht entstanden war, aber der panische Schrecken verbreitete sich wie ein Lauffeuer in wenigen Stunden des Tage» durch das ganze Stadtviertel und setzte hier alles in kopflose Verwirrung. Zahlreiche Familien trugen ihr Hab und Gut, soweit sie es so schnell transportieren konnten, auf die Dächer, und hier drängten sich Männer, Frauen und Kinder in bebender Angst zusammen. So wurde die Nacht für die armen, unwissenden Leute, die jeden Augenblick das Hereinbrechen der neuen Sintflut befürchteten, zu eiucr wirtlichen Schreckensnacht, ohne daß auch der leiseste Anlaß dazu vorhanden gewesen wäre. Dazu setzte ein starker Regen ein, der die Angst nur noch steigerte, da man in ihm natürlich einen Vorboten des kommenden Unheils erblickte. Und von neuem kam ein Schrecken über die verängstigten Leute, als sich am Morgen das falsche Gerücht verbreitete, daß das Wasser im Hafen und im Flusse in einer Stunde um zwei Fuß gestiegen wäre. Es wird einige Zeit dauern, bis die aufgercgteu Gemüter ihr Gleichgewicht wieder gefunden haben werden. LolaI- und Provinzial-Nachnchten. Der Berein der slovenischen Professoren hielt gestern vormittag um 10 Uhr im kleinen Saale des „Narobni Dom" seine ordentliche Hauptversammlung ab. Der Vizepräses, Herr Direktor Dr. Poxar, begrüßte unter lebhaftem Veifalle die zahlreich erschienenen slovenischen Kollegen sowie die Gaste aus Agram (die Professoren Dr. Kuäera, Dr. Vazala und Dr. O a. r i -z o v i <>) und betonte im Verlaufe seiner Rede namentlich den Umstand, daß der Ausschuß allen politischen Strö» mungen fern geblieben sei, wodurch er sich die Sympathien aller politischen Faktoren erhalten habe. Herr Professor Dr. Ku5era dankte für die Begrüßung und erörterte dann in längerer Rede die kulturelle Wcchsclseitigleit des kroatischen und des slovenischen Mittelschullvesens, das die gleichen Ziele Zu verfolgen habe. Sodann erstattete der Vereinsselretär, Herr Professor Präses, Herrn Prof. Oroöen, Herr Professor Dr. Amavc mit 49 von 65 abgegebenen Stimmzetteln gewählt. (Anhaltendes Händeklatschen.) Die freigewordenen Mandate zweier Ersahmänner wurden por aoclömationöin durch die Hcrren Prof. Pirnat und Dr. P e st o t n i l besetzt. Hierauf erstattete der Vereinsselretär, Herr Professor Dr. Ilekiö, einen ausführlichen Tätigkeitsbericht über das zweite Vereinsjahr. Der Verein zählt 164 Mitglieder (um 41 mehr als im Vorjahre); der Ausschuß trat zu 11 Sitzungen zusammen. Er gründete eine kombinierte Sektion der Vertreter des Vereines und der Vertreter der „Slov. Kolsla Matica" für die Herausgabe einer populärwissenschaftlichen Bibliothek und von Schulklassilern; auch sind behufs Einführung der wissenschaftlichen Terminologie der einzelnen Fächer Sektionen l><1 lino in Bildung begriffen. Im verflossenen Geschäftsjahre wurden 8 Kollegen-abende veranstaltet, worin verschiedene pädagogische, schulpolitische und Stanbesfragen zur Erörterung gelangten. Der Ausschuß verhandelte des öfteren über die Einrichtung des slovenischen Mittelschulwcsens und verfaßte hinsichtlich der Lehrerbildungsanstalten eine Denkschrift, worin auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht wurde, die Lehrerbildungsanstalten „den Verhältnissen und Interessen der slovenischen Nation entsprechend umzugestalten". Auch sandte der Verein gemeinsam mit zahlreichen Vereinen und Körperschaften an den Ncichsrat eine Petition um slovenische Mittelschulen und um die slovenische Universität. Der Ver-cinsausschuß wandte Weilers den Interessen der Lehrerschaft sein Augenmerk zu und begann, da Prüfungskommissionen an einzelnen Universitäten slavischen Kandidaten die Approbation für die deutsche Unterrichtssprache verweigern, oder sie auf deutsche Anstalten beschränken, in dieser Angelegenheit Materialien zu sammeln. Die Personalia an den einzelnen Anstalten wurden mit Aufmerksamkeit verfolgt; in einem konkreten Falle wurde in der Hauptversammlung des Reichsvcrbandes der österreichischen Mittelschullehrervereine der Rechtsstandpunlt des Vereines hinsichtlich der Nichtderantwortlichleit der Vereinsfunltionen bei Ausführung der Ausschußbeschlüsse im vollen Umfange bestätigt. — Der Bericht gedachte sodann des Verkehres des Vereines mir anderen Vereinen, in erster Reihe mit der „Slod. öolsla Matica". welche Kooperation die Herausgabe einer populär-wissenschaftlichen Bibliothek und von Schulllassilern zur Folge haben wird. Als Redakteur der ersteren wird Herr Director Schreiner, als Redakteur der letzteren Herr Schulrat Dr. Vezjak fungieren. Der Verein begrüßte brieflich die Hauptversammlung des Professoren-Vereines in Belgrad und war auf der Hauptversammlung des Vereines der kroatisckM Mittelschullehrcr in Agram sowie auf der Hauptversammlung des Reichsverbandcs der österr. Mittelschullchrerevereine in Lemberg vertreten. Nach diesem Berichte, der des öfteren durch lebhafte Zustimmung und am Schlüsse durch rauschenden Beifall ,'.ur Kenntnis genommen wurde, erstattete Herr Professor Äajbll den Kassabericht. Die Einnahmen betrugen im zweiten Geschäftsjahre !)03 X 52 1,. die Ausgaben 329 X <^7 k; das Vereinsvcrmögen belief sich am 30. September l, I. auf 573 X 85 Ii. Es folgte sodann ein Bericht über die slovenischen Lehrbücher für MittelsclMen (Referent Herr Professor Dr. Ile5i5). Die Manuskripte der Lehrbücher für alle Lehrgcgenstände der 5. Gymnasialllasse werden im Frühjahre 1908 druckfertig vorliegen, da die ganze Arbeit auf verschiedene Autoren verteilt wurde, die Herr Prof. Dr. Ile.^ic- unter Angabe der Lehrbücher namentlich aufzählte. Im Anschlüsse an diesen Bericht wünschte Herr Professor Lavtar ein konzilianteres Vorgehen bei der Rezension von Vüchcrmanuslripten; .Herr Prof. Dr. Poljanec trat für die Anführung von Quellen bei allfälligen Bemängelungen in den Rezensionen ein; Herr Prof. Dr. Sa -jovic begrüßte mit Genugtuung den Beschluß des Vereines, zur Fertigstellung der Bücher slovenische Firmen heranzuziehen, und befürwortete hicbei auch eine zweckmäßige, gefällige Ausstattung der Lehrbücher; Herr Professor Koxuh brachte den Wunsch zum Ausdrucke, daß die Bücher nicht zu umfangreich sein sollen, und Herr Professor Dr. Pestotnik forderte eine einheitliche Behandlung der einzelnen Partien auf den verschiedenen Unterrichtsstufen. In weiterer Verhandlung der Tagesordnung begründete Herr Prof. Dr. Ile 5 iö folgende Resolutionen, betreffend das Mittelschulwescn: ..1.) Jedes Volt soll Schulen in seiner Sprache haben. Dies verlangen die Pädagogik und das Reichsgesetz. In Erwägung dieser unumstößlichen Wahrheit fordert der Verein der slovcnischen Professoren, daß ihr auch bei den Slovenen im vollen Umfange Rechnung getragen werde. 2.) Vom Standpunkte der Pädagogik und der gesetzlichen Bestimmungen fordern wir nebst den Gymnasien slovenische Realschulen, Lehrerbildungs-, Gewerbe-und Handelsschulen. 3.) Weil in Steiermarl, Kärnten und im .Küstenlande gerade so und eben solche Slovenen wie in Krain wohnen, darf das Mittelschulwesen in diesen Gebieten nicht anders als in Kram eingerichtet sein. Was man in Krain als notwendig und den nationalen Verhältnissen entsprechend erachtete, muß auch in den übrigen von Slovenen bewohnten Gebieten notwendig und zweckmäßig sein. 4.) Für mehrere Unterrichtssprachcn befähigte Mittelschullehrer, bczw. Professoren können an alleil Anstalten angestellt werden, wo in einer der betreffenden Sprachen gelehrt wird." Diese Resolutionen wurden nach einiger Debatte angenommen, ebenso eine weitere von Herrn Professor Dr, I le 3 i <"> begründete Resolution, worin die Gründung von Fachausschüssen für die einzelnen Wissenschaften, bezw. wissenschaftlichen Gruppen beschlossen wird. Die Scltions-mitglieder haben in Laibach zu domizilieren, können aber ihre Tätigkeit auf alle von den Slovenen bewohnten Gebiete erstrecke». — Die Ausführung dieses Beschlusses wurde dem Ausschüsse überlassen. Herr Prof. Dr. Tomin 5 el stellte in betreff der Reifeprüfung an Mittelschulen folgende Thesen auf: 1.) Die Matura ist als Schluß- und Gipfelpunkt der Mittelschulstudien und Praktischen Lebens- und theoretisch-pädagogischen Rücksichten notwendig und nützlich, 2,) Es ist dafür zu sorgen, daß die erforderlichen Uebersichten der einzelnen Gegenstände schon im Laufe der letzten Schuljahre, namentlich in der obersten Klasse, vorbereitet werden. 3,) Dem Abiturienten soll Gelegenheit geboten lverdcn, bei der Matura seine allfällige vorzügliche Kenntnis an einem besonderen, ihm zusagenden und der Kommission rechtzeitig bekanntzugebenden schulstofflichen Gebiete zu erweisen. 4.) Der Einsicht der .Kommission bleibt es überlassen, in bcrücksichtigungswerten Fällen eine Kompensation für einen Gegenstand zu gewähren. 5.) Das gleiche gelte für Dispensen, die namentlich für die Gegenstände mit schriftlichen Aufgaben bewilligt werden sollen. 6.) Die ganze Prüfung habe genau nach den Vorschriften der „Weisungen" (8 84 des Qrganisationsstatutes) zu erfolgen. 7.) Nach alledem hat die Reifeprüfung die abschließende Mittclschulftrüfiing zu bleiben, kann aber nicht als eine Aufnahmsprüfung für die Hochschule angeschen werden. — Die Beschlußfassung über diese Thesen wurde der vorgerückten Stunde halber auf die nächste, wahrscheinlich in den Osterferien stattfindende Hauptversammlung übertragen. Nachdem Herr Prof. Dr. Dolar die Ausscheidung oder wenigstens tunlichste Einschränkung der deutschen Sprache bei den Aufnahmsprüfungen gewünscht hatte, beantragte Herr Prof. Dr. Lonöar eine Resolution, worin die Haltung des Vereinsausschusses in der „Proft-Affäre" als in den Vercinsstatuten begründet gutgeheißen und worin ferner als ungesetzlich bezeichnet wird. daß der Ausschuß oder gar einzelne Vereinsfunltionäre für die Ver-einstätigleit den Schulbehörden gegenüber verantwortlich wären. „Wir wollen daher alle gesetzlichen Mittel anwenden, um die für die Ausführung des Vereinszwcckes erforderliche volle Altionsfreiheit zu erzielen." (Angenommen.) Zum Schlüsse gedachte der Vorsitzende, Herr Professor Dr. 2mavc, in warmen Worten des LOjährigen Ne-gierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers und ließ seine Rebe in ein dreifaches „Slava" auf den Monarcheil ausllingen. in lvelchen Ruf die Versammlung freudigst einstimmte. Die prähistorische Niederlassung in der Fremdenhöhlc bei Trieft. Von G. Änd. Perlo. Unter den vielen leichtzugänglichen Felshöhlen (slav. Pec'ine) des Karstes, die prähistorische Ansicdlungen enthalten, ist die schönste die Fremden-Höhle, Jedem Naturfreunde fällt bei der Bahnfahrt von Nabrcsina nach Triest nicht weit rechts vom großen Südbahnviadult eine gewaltige schwarze, ovalförmige Felsöffnung auf. Der Fußweg von Nabresina nach Slivno führt an ihr vorbei; ein schöner Fclszirlus mit senkrecht abfallenden Wänden liegt vor dem Beschauer, ihm entgegen zeigt sich in der südöstlichen Ecke ein dunkler Höhlcncingang. An der schroffen westlichen Felswand liegt der Abstieg. Ringsum in der Mulde trägt ein hol)er Steinwall, der auch der bewußten Höhle vorgelagert ist, eine mächtige Strauchvegetation, so daß der Eingang zur Höhle zum Teile verdeckt wird. Große abgelöste Felsblöcke, mit Efeu umrankt, liegen zwischen alten Feigenbäumen am Grunde der malerischen Felsarena und sind Zeugen der einstigen Höhlcndecke. Die heutige Höhle öffnet sich gegen Südost ellipsenförmig; ihre größte Breite beträgt 22 Meter, die Länge 33 Meter und die Höhe 6 bis 8 Meter. Im Voltsmunde wird sie „Vlaäla Iama" genannt und erhielt diesen Namen von dem Worte Vin^i — Fremde (Welsche), »velche einst diese bewohnt habm sollen. Eine Sage von ihr erzählt, daß im Lehmboden eine golden? Stange, ein goldenes Kreuz und mehrere Waffen aus dem Franzosenlriege vergraben sein sollen. Ein schwacher Tropf-brunncn hat sich im mittleren Teile der Höhle gebildet; schwere Sickertropfen fallen vom Gestein und es ist. als wollten sie die Geschichte längst entschwundener Zeiten er zählen, als wollten sie berichten von den wilden Gesellen, deren Feuer einst in der Halle gebrannt hat, und von deren Hammcrschlägen das Gewölbe erdröhnte, und als wollten sie uus Kunde bringen von den hier in grauer Urzeit ver^ steckten Schützen. Mitte Mai 1892 begannen hier die systematischen Aus grabungen des bekannten Anthropologen Professor Moser in Triest; im Juli 1898 wurden sie nach einer Arbeitszeit von 220 Tagen beendet. Auf diesem kleinen Raume zusammengedrängt, fanden sich die Spuren der Kultur von mehreren Jahrtausenden, von der altsteinzcitlichen Periode angefangen durch die neusteinzeitliche, die hier ihre größte Entwicklung zeigt, in die römische übergehend, bis ins früh? Mittelalter hinein. Da ich an der Ausgrabung persönlich beteiligt war und öfters auch die Arbeiten in der Höhle allein fortsehte, will ich hier die wichtigsten Momente aufzählen, die sich im Laufe der von besonderem Erfolge gekrönten Ausgrabung ergaben. (Schluß folgt.) — (Iu bi l äu m sm ü n z en.) Aus Anlaß der Feier des Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers werden bekanntlich die Gold- und Silber-miinzcn der Kronenwährung im Jahre 1908 in einer besonderen Ausgestaltung als Gedenkmünzen ausgeprägt werden. Als erste Iubiläumsmünze gelangt das Einkronenstück zur Ausgabe. Die gestrige „Wiener Zeitung" Verlautbart, daß mit der Ausgabe des Iubiläums-Einkronenstückes am 24. Dezember begonnen wird. und bringt zugleich die Beschreibung und Zeichnung dieser Münze. Vorläufig sind erst 100.000 bis 200.000 Stück dieser Münze fertiggestellt, weshalb den zur Ausgabe berufenen Verwechslungslassen vorerst nur eine geringe Menge zur Verfügung stehen wirb. — (Aufhebung des Abgäbest cm pels bei Korrespondenzkarten,) Außer bei den Ansicht^ karten ist künftig versuchsweise auch bei sonstigen Korrespondenzkarten von der Anbringung des Abgabestempels abzusehen. Diese Verfügung tritt sofort in Kraft. — (Anerkennn n g.) Wie wir aus Adclsberg vernehmen, hat das Landespräsidium dem von dort scheidendem und über seinen Wunsch zur hiesigen Vezirlshauptmann-schaft übersetzten Herrn Landesregierungssclretär Silvester Domicelj anläßlich seiner Enthebung die vollste Anerkennung für seine vorzügliche und sehr ersprießliche Dienstleistung in Abelsberg, insbesondere für die längere interimistische Amtslcitung und seine erfolgreichen Bemühungen bei der Bekämpfung der Typhusepidcmic ausgesprochen, " — (Belobende Anerkennung.) Das 28, In fanterietruppendivisionslommando in Laibach hat nachstehenden Herren die belobende Anerkennung ausgesprochen: den Majoren Richard Müller des Infanterieregiments Nr. 27. Karl Masera des Infanterieregiments Nr. 92. dem Hauptmann Josef Vily und dem Leutnant Erwin Ritter von Zimmer mann des Infanterieregiments Nr. 97, dem Oberleutnant Otto Weber des Infanterieregiments Nr. 87, sämtlichen für ihre während der diesjährigen Manöver als Nachrichtendctachcmentskommandan-tcn geleisteten hervorragenden Dienste; ferner dem Militärintendanten Franz Festl für die cnergievolle, zielbewußte Durchführung aller seinem Nessort zukommenden Obliegenheiten als Intendanzchef der 28. Infantcrietruppcndivision — welch letztere insbesondere während der größeren Uebungen große Voraussicht und Umsicht erheischten —. dem Laibacher Zeitung Nr. 295. 2760 ___________________________23. Dezember 1907. Oberleutnant Eduard Hibler des Infanterieregiments Nr. 87 für seine tüchtige und pflichtgetreue Dienstleistung als Subaltcrnoffizier und die Ausübung eines besonders günstigen Einflusses auf die jüngeren Kameraden, dem Oberleutnant Friedrich Ritter von Hartlieb des Feldjägerbataillons Nr. 20 für seine ^/.jährige vorzügliche Dienstleistung als Proviantoffizier, endlich dem Oberleut-uant Hubert Edlen von Sal am on des Infanteriercgi-ments Nr. 97 für seine mit unermüdlichem Fleiße, großer Sachkenntnis und Verläßlichkeit geleisteten Dienste als Meiler Ergänznngsbezirtsoffizier. — (Direktor Dr. Kramer -j-.) Samstag, den 21. d. M, verschied in Laibach der Direktor der landwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation für Kram, Herr Dr. Ernst K r a in c r, nach langeil, schweren Leiden. Direktor Dr. Kramer stand seit der Errichtung der genannten Anstalt an deren Spitze und erwarb sich um deren Entwicklung und Ausgestaltung bedeutende Verdienste. Großes Interesse brachte Dr. Kramer auch der Bodenkultur auf dem Lai-bachcr Moore entgegen und entfaltete sowohl als Sekretär des Vereines zur Förderung der Bodenkultur auf dem Laibacher Moore sowie als Leiter der Moorkulturstationen eine sehr ersprießliche Tätigkeit. Dr. Kramer war auch vielfach schriftstellerisch tälig; sein vor einigen Jahren erschienenes Werk über das Laibacher Moor fand in fach-wissenschaftlichen Kreisen volle Anerkennung, — Das Leichenbegängnis findet heute um 3 Uhr nachmittags statt. — (Der Laibacher Gemeinderat) hält heute nachmittag um 5 Uhr eine außerordentliche Sitzung mit folgender Tagesordnung ab: 1.) Berichte der Finanz seltion: a) über das Gesuch der Margarete Klemenc, Vo-horwgafse Nr. 31, um Anlauf deren Stalles zu Regulierungszwecken (Referent Len5e); d) über die Zuschrift des StadtmagistrateZ, betreffend die Hintangabc der Druckereiarbciten für das kommende Tricnnium (Referent Lenöe); o) über den Rechnungsabschluß des städtischen Armenfonds pro 1906 (Referent Svetel); ä) über den Voranschlag des städtischen Armcnfonds pro 1908 (Referent: derselbe): <>) über den Rechnungsabschluß des Bürgcrvcr-mögcnsfonds pro 1906 (Referent: derselbe); t') über den Voranschlag des VUrgervermögensfonds pro 1908 (Referent: derselbe); ^) über den Rechnungsabschluß des allgemeinen Stiftungsfonds pro 1906 (Referent: derselbe); I>) über den Voranschlag des allgemeinen Stiftungsfonds pro 1908 (Referent: derselbe); i) über den Voranschlag des städtischen Lotterieanlehens und des Amortisationsfonds pro 1908 (Referent: derselbe). — 2.) Bericht der Bau- und der Finanzseltion über das Gesuch des Ernst Hannner-schmidt um Veitragsleistung zu den Kosten des Kanalbaues am Neubau in der Knafflgasse (Referent 8ubic). — 3.) Berichte der Vausektion (Referent Ha nu>3): a) über das Gesuch der Margareta Klemenc um Aufteilung deren Realität ,Parzellnummer 55/1, 56/1 und 57/1 Peters' Vorstadt zu vier Bauplätzen; b) über die Zuschrift des Stadtmagistrates, betreffend die Hintangabe der städtischen Fuhren pro 1908, bezw. pro 1909 und 1910. — 4.) Berichte der Polizeiseltion (Referent Dr. Ritter von Blei weis): !>) über die Zuschrift des Stadtmagistratcs, betreffend die Errichtung einer Zentralevidenzstelle beim städtischen Po-lizeiamle; I>) über die Medikamentenrechnungen für die Stadtarmen im Laufe des Jahres 1906; (?) über das Gesuch mehrerer Pferdehändler um Vermehrung der Pferde-märlle; ci) über das Gesuch der Südbahn um Uebernahme der Reinigung und der Beleuchtung des Steges über die Gisenbahnstrecke an der Wiener Straße durch die Stadt-gemcinde. — 5.) Bericht der Direktion des städtischen Schlachthauses über den Voranschlag des Schlachthauses pro 1908 (Referent Dr. Ritter von V l e i w e i s). — 6.) Berichte des Direktoriums des städtischen Wasserwerkes (Referent Hanus): a) über das Gesuch des Eduard, der Konstantin und der Juliana Preml um Abschreibung für Wasserm?hrvcrbrauch; K) über den Voranschlag des städtischen Wasserwerkes pro 1908. — 7.) Berichte des Direkte riums des städtischen Elektrizilätswerles (Referent 6 u -bic): n) über den Rechnungsabschluß des städtischen Elektrizitätswerlcs pro ^906; Ii) über den Voranschlag des städtischen Eleltrizitätswerles pro 1908. — Hierauf ge-Heime Sitzung. " (Verein der k. t. S t e u e r b c a m t e n K r a i n s.) Im Saale des Hotels „Ilirija" in Laibach fand gestern vormittag die sechste Jahreshauptversammlung des Vereines der k. t, Stcuerbeamten Krams statt. Den Vorsitz führte der Vereinsobmann, Steuerverwalter Ravnihar, welcher in seiner Ansprache die zahlreich erschienenen Mitglieder sowie die Verlreter der Presse willkommen hieß und die Verhandlung mit einem von den Anwesenden begeistert aufgenommenen „Slava" auf Seine Majestät den Kaiser einleitete. Das Andenken des verstorbenen Vereinsmitgliedes Artur Sedlal wurde durch Erheben von den Sitzen gcehrl. Wie wir dem vom Schriftführer. Kontrollor Ahlin, er statteten Jahresberichte entnehmen, hielt der Vercinsaus-schuß im laufenden Jahre drei Sitzungen ab, und Zwar zwei in Laibach und eine in Radmannsdorf. Als die wichtigste Errungenschaft in dem zur Neige gehenden Vercins-iahrc bezeichnete der Berichterstatter das Gesetz, womit die Veamlenbezüge geregelt und die 35jährige Dienstzeit ein- geführt wurde. Auch ein spezielles Gravamen der Steucr-beamtcn, die Vermehrung der systemi'sin'ten Dienststellen der achten und neunten Nangsllasse. sowie die Stabilisierung der provisorischen Dienststellen der elften Rangsllafse sei endlich verwirklicht worden. Eine gemeinsame Angelegenheit aller Steuerbeamten sei das Verlangen nach Festsetzung der Reifeprüfung für den Eintritt in den Steuer-dicnst und es dürfte, wie verlautet, auch diese Angelegenheit in der nächsten Zukunft eine günstige Erledigung finden. Die bisherigen veralteten Titulaturen der Steuerbeamten-schaft wurden kürzlich durch moderne ersetzt, wodurch einem lange gehegten Wunsche Rechnung getragen wurde. In allen die Standesfragen betreffenden Angelegenheiten ist der Verein der Steuerbeamten Krains im Einvernehmen mit dem Verbände der Steuerbcamtenvereine vorgegangen. Die Vereinsleitung hat sich auch an der Altion der hiesigen Veamtenorganisationcn um Ginreihung der Stadt Laibach in die höhere Klasse der Altivitätszulage sowie um Regelung des Urlaubes beteiligt und überhaupt jede Gelegenheit zur Wahrung der Interessen der Steuerbeamtcnschaft wahrgenommen. Der Bericht wurde beifällig zur Kenntnis genommen, desgleichen der Bericht des Vereinslassicrs Steuer-Verwalter Ruda, demzufolge der Rechnungsabschluß pro 1907 einen Kassa über schuß von 377 X 60 Ii aufweist. Der Mitgliederbeitrag pro 1908 wurde nach längerer lebhafter Debatte mit 6 X für die Beamten und 1 X für die Praktikanten festgesetzt. Bei der schriftlich vorgenommenen Wahl des Vereinsausschusses wurden gewählt die Herren: Steucr-verwalter Franz Ravnilar, Adolf Ruda und Alois Mu5i5, die Offiziale Josef Ahlin, Anton Bur-g e r und Vinzenz Preml, und die Assistenten Johann Dem 5 ar, Alexander Hru »la , Valentin Novak und Wilhelm Praprotnik. Zu Rechnungsrevisoren wurden neuerlich die Herren V r ii f a ch und Splichal bestellt. Stcuerverwalter Kri5man cms Stein hielt einen beifällig aufgenommenen instrultiveu Vortrag über die kumulative Verrechnung der Umlagen seitens des Steueramtes Stein. Die interessante Erläuterung soll auf Ver-cinslosten im Drucke erscheinen und den einzelnen Steuerämtern zur Begutachtung vorgelegt werden. Nachdem noch dem bisherigen Vereinsausschufsc für seine ersprießliche Tätigkeit der Dank der Generalversammlung ausgesprochen worden, wurde die Versammlung nach fast dreistündiger Dauer geschlossen. — Die neugewähltc Vcreinsleitung hat sich nach der Generalversammlung konstituiert. Zum Obmann wurde abermals Steuervcrwalter Franz Nabni -karin Radmannsdorf, zu dessen Stellvertreter und Kassier Steuerverwalter Adolf Ruda in Laibach und zum Schriftführer Assistent Alexander Hru^la in Laibach gewählt. Der Sitz des Vereines befindet sich daher nach wie vor in Nadmannsdorf. — (O « ff e n t l i ch e r V o r t r a g.) Einer Einladung des Allgemeinen slovenischen Fraucnvcrcincs folgend, hielt gestern abend Herr Professor Dr. Franz Ile -,N 6 im großen Saale des „Mestni Dom" einen öffentlichen Vortrag, zu dem sich ein zahlreiches Auditorium und insbesondere viele Damen eingefunden hatten. Der Vortragende behandelte in interessanter Weise das Thema „Erblichkeit und Erziehung" und kam zu dem Schlüsse, daß nicht nur körperliche, sondern auch geistige Eigenschaften sich von den Eltern auf die Kinder vererben, daß es jedoch Aufgabe der Erziehung sei, die ererbten Eigenschaften zu, veredeln und in die richtigen Bahnen zu lenken. Das Auditorium, das den Ausführungen des Vortragenden mit gespanntem Interesse folgte, gab seinen Beifall durch lebhaften Applaus zn erkennen. — (Das Konzert zugunsten des Militärkapellmeister - P c n si o ns f o n ds ,) das für den 26. d. M. angekündigt war, muhte infolge plötzlicher Erkrankung des Herrn Kapellmeisters Christoph bis auf weiteres verschoben werden. — (Das Komrtee zur Bekleidung armer Schulkinder der Voltsschulen in Laibach) spricht allen Wohltätern für die ihm geleistete Unterstützung, die sich teils in der Anfertigung von Kleidung, teils in Geschenken in Waren, Geld und Gebäck äußerte, den tiefgefühlten Dank aus. Mit der Anfertigung der Kleider beschäftigten sich die Frauen Alexandrine Logar, Julie Moos, Helene Vodu^el, Julie Premk, Johanna Premk. Marie Paulin, Verta Dr. Triller, Marie Triller. Marie Fleisch-man, Justine Dr. Poxar. Marie Schlegel, Anna Dr. Top-lal, dann die Fräulein: Anna Göstl. Iosefine Kajzelj, Vela Kavcnik, Minla Iebacin und Josefine Tabcar. Bedeutende Spenden in Waren leisteten die Herren Andre Gaßner, Fabrils- und Gutsbesitzer in Ncumarltl; Alois Krenncr, Schafwollwarcnfabrilant in Vischoflack, sowie die Handelsfirmen Franz Xav. Souvan und Slaberne; die Krainischc Sparkasse in Laibach spendete 500 X, die Vaumwoll-spinnerei und Weberei in Laibach 7 X 40 Ii. Je 10 X widmeten die Damen Iclla Naglas, Marie Perdan, Therc-sine Dr, Ienko, I. Kavöw, Theresine Lenöe, R. Rohr-man, Fani Urbanc, Eugenie Dr. Oralen, Fina Dr. Iento. A. Gogola, Franja Dr. Gregory, Marie Grassclly. Milica Hribar, Marie Stare, Franja Dr. Tavöar. Marie Edle von Trnloczy, Fani Vclkavrh, Fani Levi5nik, Vera Dr. 8lajmer, Marie Dr. Zupanc, Helene Dr. Suyer. Fräulein Antonic Kaoivc, Iosefine Arcc, weiters die .Herreil: Franz Mally. Josef Martinat. Max Pleter^nil, Dr. Hudnik. Mcja5. Ianko 0e5nil, Dr. Munda. Dr. Pirc. Otto Edler von Detela. Pfarrer Verhovnil, Elias Predovw, I. Pro-senc, Dr, Krisper, Milan Leusiel, Dr. Triller, Dr. Maja-ron, Alois Lilleg, Plantan. Vaso Petric-ie. 40 X spendete Herr Eduard Horak, je 20 X spendeten die Herren Ivan Knez und Franz Kollmann, je 5 X die Frauen: Marie Ter5el. Marie Nutar, Seunig, Senekovic>, Pirc, Hudo-vernik, Paulin, Kagnus, Vera Dr. Pape5, Nalelj, A. Dr. Toplal, Marie Dr. Kolalj. Supan5i5, Minta Iebaöin und A. Dr. Ferjanöiö. Weiters spendeten die Damen und Herren Cäcilie Kav^nil, I. Vodnil, Jägers Erben. De5-man je 6 Kronen, Ple^to, Ialopi?, Ku^ar, Terpinc, Krenncr je 4 X, Milu^ 2, Kocmur und Verdajs je 1 X. — Gebäck spendeten die Herren Bäcker: Jean Schrey, Za-laznik, Olorn. Poto^nik, Pirc. 2uZet, Mole, Zalar, 2a-gar. Ienlo. Godec, Smerle, Januar. Nonpar, Theresic Viz-jal, Dolenc, Novotny, Gärtner. Plchan und Beden. — (W ei hn a cht 3 be scheru n g.) Die Schüler der hiesigen l. k. kunstgewerblichen Fachschule rekrutieren sich vielfach aus den ärmeren Volksschichten der Stadt und des Landes, Es ist deshalb besonders erfreulich, daß einige Wohltäter aus den vornehmsten Gesellschaftskreisen unserer Stadt die Weihnachtsfeicrtage heuer zum zweitenmale dazu auserwählt haben, die Schüler dieser Anstalt mit Leibwäsche und Schuhwarcn zu beschenken. Für die reichliche Beteiligung sei hiemit den edlen Spendern, deren Namen ungenannt bleiben sollen, namens der beteiligten Schüler der wärmste Dank mit der Bitte ausgesprochen, ihr Wohlwollen der Anstalt auch fürderhin zu bewahren. — (Weihnachtsfeier im evangelischen Kindergarten.) Wir erhalten folgenden Bericht: Am 19. d. M. nachmittag beging der Kindergarten d?s evangelischen Frauenvcreines vor einer zahlreichen Versammlung großer und kleiner Leute seine Weihnachtsfeier. Der Gemeindesaal erstrahlte im hellen Lichte des Christbaumes und. von der vielgeliebten Kindergartcn-„Tantc" Fräulein S a -g c r geführt, betraten, ein vom Harmonium begleitetes Weihnachtslied singend, die 26 festlich geputzten Kleinen paarweise den Saal. Herr Pfarrer Dr. Hegemann begrüßte namens des Frauenvereines die Anwesenden mit einer kurzen Ansprache, die in die alte. ewig neue Freudenbotschaft ausklang: „O du selige, o du fröhliche, gnaden-bringende Weihnachtszeit. Welt war verloren. Christ ward geboren, freue, freue dich. u Christenheit!" Dann brachten die Kinder ein Weihnachtsfestspiel zum Vortrage, und es war ein rührender Anblick, die kleinen Schauspieler so mit vollem Eifer bei der Sache ihre Verschen, Liedchen, Tänzchen so erilst wichtig vorführen zu sehen, als hinge die Welt davon ab. Welche Mühe mag es gelostet haben, diesen riesigen Dreiläsehoch dies alles so sicher beizubringen, daß es wie am Schnürchen klappte. Das allerliebste Festspiel versinnbildlicht die zwölf Monate des Jahres, jeder durch ein Kind dargestellt. Da ziehen sie vorüber, jedes in entsprechen der Weise gekennzeichnet: der Jänner mit Eis und Schnee, der Februar als putziger, tanzender, nickender, trippelnder Harlekin, der März, der schon den Frühling ahnt. der April, „der nicht weiß, was er will", und so fort, bis der Dezember als strahlendes, beflügeltes Christlind den Reigen schließt. Und jedes weiß etwas zu sagen über das Wesen des Monats, den es darstellt. Noch ein Lied, noch ein Ge-dichtchen, dann verteilte Fräulein Sager die Gaben, die „Christkind" aufgebaut hatte; jedes bclam etwas Süßes für das Schnäbelchen und ein Spielzeug. Und fast jedes hatte auch für „Mutter" etwas gearbeitet und durfte nun seine Gabe darbringen. „Geben ist seliger denn Nehmen." Trotz ihrer Einfachheit übte die Feier einen tiefen Eindruck. — Wie die Zuschrift des weiteren betont, ist es sehr zn bedauern, baß nur eine so kleine Anzahl der hiesigen deutschen Familien ihre Kleine» der Obhut des gut geleiteten Kinder gartcns anvertrauen, denn gerade in Laibach, wo die Kinder oft ein so elendes Deutsch hören, sei ein Ort. der ihnen die deutsche Sprache wirtlich rein und schön vermittelt, nicht hoch genug anzuschlagen. — (W eihnachtsbe scherung dcr Volks-schul tin der in K r a i n b u r g.) Am 20. d. M. um 4 Uhr nachmittags versammelte sich im Vollsschulgebäudc eine Menge armer, bedürftiger Schulknaben und Schul-mädchen, um die für die Zinsen der Valentin Pleiweisfchen Stiftung angeschafften Kleidungsstücke als Weihnachtsgeschenk entgegenzunehmen, Die Kinder sangen unter der Leitung des Herrn Villo R u s ein Weihnachtslied vor dem anwesenden Lehrkörper ab. Hierauf erfolgte nach einer herzlichen Allsprache des Schulkatcchelcn, Herrn Ioh, Varle, die Kleidcrbescherung. Namens dcr Beschenkten dankte Herr Johann Pezdi5, Direktor und Leiter der Knabenvolls-schulc. — Der Bescherung wohnten die Herren laiserl. Rat Karl Havnik, Bürgermeister, namens der Stadtgemeindc und Dr. Valentin Ktempihar, Advokat, als Vorsitzender des Ortsfchulrates bei. —^. — (V e rc i n s we se n.) Das k. k. Landespräsidium für Krain hat die Bildung des Vereines „Ixoln-i^valilo in pc^v^l«) <1ru^lvs» (lin^" mit dem Sitze in Sodraxica, Bezirk Gottschee, nach Inhalt der vorgelegten Statuten, im Sinne des Vereinsgesehes zur Kenntnis genommen. —o. Laibacher Zeiwng Nr. 295. 2781__________________________23. Dezember 1907. * (Aus dem VollZschuldienste.) Der l. l. Bezirksschulrat in Gottschee hat an Stelle des verstorbenen Oberlehrers Herrn Stephan Primo/.iö die geprüfte ^ehramtstandidatm Fräulein Marie Grabov«ek zur ^upplentin an der Voltsschule in Gutcnfeld bestellt und mit der interimistischen Leitung der Schule die Lehrerin Fräulein Franziska Aebre betraut. —r. — (Gatten mord.) Am 21. d. M. gegen 9 Uhr vormittags ging der Vesiher Anton Modic aus Vrblene, Gerichtsbezirl Umgebung Laibach, in die Kammer, wo seine Frau Vrot, Branntwein :c. aufbewahrte, um etwas zu sich ,'a> nehmen und sodann i» die Waldung zu fahren, Gleich nach ihm lam dessen Ehegattin Agnes in die Kammer und belegte ihn mit verschiedenen Schimpfworten. Wie Modic angibt, versetzte er ihr darauf mit der bloßen Hand einen Ttof; in die Brust und fuhr dann in die Waldung. Gegen 10 Uhr begannen die im Zimmer allein weilenden Kinder im Alter von 2 bis zu 3 Jahren zu weinen, weil ihre Mutter ganz blutig ins Zimmer tam und auf dem Boden liegen blieb. Auf die Hilferufe der Kinder lamcn einige Nachbarn herbei, die die Agnes Modic mit zerschnittenem Halse auffanden. Auf die Frage, wer ihr die Schnittwunde beigebracht habe, bezeichnete sie ihren Mann als den Täter. Auch der von dem Vorfalle verständigten Gendarmerie-Patrouille gegenüber tat sie die gleiche Aussage. Um halb 2 Uhr nachmittags starb sie. In der Kammer wurde hinter einer Kleidertruhe ein blutiges Rasiermesser aufgefunden. Anton Modic, über den Vorfall befragt, gab an. daß seine Gattin zeitweise an Schwachsinn gelitten hat und wegen dieser Krankheit schon zweimal im Landesspital behandelt worden lci. Da indes die Angaben des Modic zweifelhaft sind, zumal dessen Ehegattin entschieden ihn als den Täter bezeichnet hatte, wurde er dem Landesgerichte eingeliefert. __1 '"' (Feuer.) In einer im ersten Stocke des Hauses Nr. 13 an der Peiersstraßc gelegenen Wohnung geriet Samstag nachmittags ein knapp am Ofenrohr eingemauerter Trammbaum in Brand. Das Feuer wurde sofort durch eine avisierte Abteilung des Feuerwehr- und NettungZ-dereincs gelöscht. " (Versuchter S e l b st m o r d.) Samstag abends zechte im Gasthause in der Schlossergasse ein 18jähriger taubstummer Tischlergehilfc. Gegen 1 Uhr nach Mitternacht verließ er das Lokal und lief schnurstracks über die Stiegen am Frcmzcnslai zum Laibachflusse, Ein patrouillierender Eicherhcitswachmann, der gerade vorüber lam, lief hinzu und fand einige Schritte von der Stiege entfernt den Tischlcrgehilfen halb im Wasser, halb am Ufer ohnmächtig liegen. Der Tischlergehilfe wurde mit Hilfe anderer Personen auf die Straße gebracht und sodann mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus überführt. " (Eine Rabenmutter.) In der vorigen Woche bettelte in Schwarzdorf eine gewisse Cimerman mit drei kleinen Kindern von Haus zu Haus. Da die armen Kleinen voll Ungeziefer waren, hatte jedermann Furcht sie unters Dach zu nehmen. Endlich fand die Eimerman bei der Besitzerin Apollonia Vidmar gastliche Aufnahme. Wie er-stauute aber diese Frau, als sie morgens bemerkte, daß dir Bettlerin die beiden größeren Kinder zurückgelassen und mit dem kleinsten, einjährigen Kinde unbekannt wohin verschwunden war. Die Rabenmutter wirb behördlich verfolgt. — (Hundekontumaz im Bezirke Littai.) Die k. l. Vezirlshauptmannschaft in Littai hat, nachdem dei einem vom Wasenmeistcr Valentin Erbe/.nik in Moräutsch ) Marienlied. 6.) Iv. von Zajc: Ein Abend an der Save. 7.) P. Krixlovsly: Liebesgabe. 8.) ü. Ianaöel: Zauberei. 9. n) H. Palla: Zwiebelchen; d) I. Malät: Die Kloster-glocten. 10.) V. Stegar: Das Lager der Toten. — Sitze zu «. 5, 4. 3 und 2 X, Stehplätze zu 1 15 40 k, Studenten-tarten zu 60 ii sind in der Trafik (,'esarl in der Schellen-burggasse sowie am Konzcrtabende an der Kassa erhältlich. Auch ist dort der böhmische Text mit slovenischer Uebersetzung und mit Erläuterung unentgeltlich zu haben, Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenf-Bureaus. Budapest, 23. Dezember. Das Abgeordnetenhaus beschloß gestern mit 173 gegen 30 Stimmen das Eingehen in die Spezialdebatte über die Quotenvorlage und nahm die Vorlage unverändert auch in den Details an. Hiemit sind sämtliche A u s g l e i ch s v o r l a g e n erledigt. Budapest. 23. Dezember. Gestern nachmittag fand zwischen Weterle und Polonyi ein Säbelduell statt. Nachdem zwei Gänge resultatlos verlaufen waren, bat Polonyi Welerle um Verzeihung, worauf der Ministerpräsident erklärte, auch er bedauere das Vorgefallene. Welerle erschien nach dem Duelle im Abgeordnetenhause, wo ihm lebhafte Ovationen bereitet wurden. Petersburg, 21. Dezember. (Meldung der Petersburger Telegraphcnagcntur.) Wie amtlich mitgeteilt wiro, lam hier die Geheimpolizei einer Gruppe von Revolutionären auf die Spur. welche sich die Verübung von Attentaten gegen hohe Beamte zum Ziele gesetzt hatte, Nisher wurden fünf Personen verhaftet und ein Waffen-lager, eine Bombe sowie Materialien zur Anfertigung von Bomben beschlagnahmt. Neuigkeiten vom Büchermarkte. M. N. Schwitz du Moulin, Modernes Heidentum, L 3'60. — M. A. Schmih du Moulin, Das Wesen des Islam, X3-60.— M.A. Schmiß du Moulin, Im wilden Europa, X 1 U0. — M. A. Schmitz du Moulin, Gc-hcimnisse von 1870 und 1!107, X 1 20. — Dr. Josef Her< mann, Es gibt leine konstitutionelle Syphilis, Ii 2'40. Vorrätig in der Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr > chemischen Versuchöstation für Krain gibt W hiemitdie betlüliendo Nachricht von dem Hinscheiden W des Uni die Anstalt hochverdienten Direktors, Herrn M > Dr. Ernst Kramer. D Das Leichenbegängnis findet Montag, den M 23. d. M. um 3 Uhr nachmittags von dem Trauer- M W hause Resselstraße 5 aus nach dem Friedhofe zum M M Heil. Kreuz statt. W M Laibach, am 22. Dezember 1907. W W Das Psiisidinm. » Verstorbene. Am 21. Dezember. Stephanie Pogacnit, Cafetiers» tochter, 3 Mon., Floriansgasse 10, (^wrrti. juto8t. euro». Lottoziehungen am 21. Dezember 1907. Trieft: 15 39 63 4 40 Linz: 18 11 70 71 83 Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306-2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. -- 9 l^Ab^^40^4^ 4^9^S. schwach ^ heiter_______ 7U. F. ,739 7 0 0 N7mähig , fast bew. !00 22 2U.N. 740 4 71 W. mäßig ! teilw. bew. ! ^ ^U^lb. 743 1 2-2, NO. mäßig ! heiter , 23> 7 U. 5. l 74b 11 -2-4! SO- schwach > Nebel ,00 Das Tagesmittel der Temperatur vom Samstag beträgt 3 8°, Normale -2 2°, vom Sonntag 3 1°, Normale -23°. Verantwortlicher Redalteur: Anton Funtel. Eingesendet dem P. T. Publikum. Als Hauptgläubiger der Modewarenhandlung Ernst Sark übernahm ich. dessen Modewarenniederlage und werde selbe von heute angefangen W~ weit unter dem Fabrikspreise verkaufen, <"W da es mir vieler anderweitiger Geschäfte wegen nicht möglich ist, auch diese Handlung zu führen. Da ich zu so billigen Preisen verkaufen werde, so hoffe ich auf einen zahlreichen Zuspruch seitens des geehrten Publikums in dessen eigenstem Interesse, indem sich demselben ja hier eine sehr günstige Gelegenheit zum billigen Ankaufe schöner Weihnachts- und Neujahrsgeschenke bietet. Da zu erwarten ist, dass die Waren bald gänzlich ausverkauft sein werden, so lade ich geehrte Kauflustige zum ehesten Zuspruche em- (5277) 6-t Fr. Igliè Papier- u. GalontBPiewiiPBnliändler en gros & en detail Laibach, Rathausplatz. Ivanla iNamev gcb. LenarÜiü gibt im > eigelicil nno iln Namen ihres Sohnes Emil allen > Verwandten und Vc!a»nten die traurige Nachricht, ! daß ihr Gatte, beziehungsweise Vater, Herr > Dr. Ernst Oramer Direktor der landw «chrm. Versuchsstation ! i« Laibach ! nach langer, schwerer Kran!heit, uerschcn mit den ! heil. Sterbesalrameuten, am 21. Dezember l. I. um ! 10 Uhr abends sanft im Herrn entschlafen ist. s Das Begräbnis des Unvergeßlichen findet am l 23. Dezember um 3 Uhr nachmittags vom Sterbe» l Hanse, Rcssclstraße 5, auf den Friedhof zum Heiligen ! Kreuz statt. > Die heil. Seelenmesse wird am 30. Dezember ! um 8 Uhr in der Pfarrkirche zn St. Peter gelesen. ! Der teure Verblichene wird dem frommen > Andenlen empfohlen. > Laibach, am 2s. Dezember 1907. >