Nr. 2U5. Donnerstag, 9. September 1886. 1N5. Jahrgang. Ailmcher Leitung. l>"N'!«Yr>n n ,^,"?,',.^!t Voftuelsendung: gan,l«hl!g fi. ,5, halbjährig fi. ?.!>o. Im Lomptoii: kleine I,,sl,^./.^'^"br!N 5.50, »iir die Zuftellon« il,« Hau« ganzjählin fi l- — Insertlonsgebür: Mr Die „paibachcr Zeitung" erlchei»! tässlich mil ««enadm« der Sonn^ und ffeiertagt. Vie «b«lu,ftrn«on befinde fich »ahnbrsftrahc ,5, die Mebnclio» wicnerftrahe 15, — NnfranNerte Vrlese «ciben nicht anqcnDninien und Manuscript? nlcht zurückgestellt. Amtlicher Wil. Alltt-^s/' !ü^ ^ Apostolische Majestät habe» mit AMsi ^"tschließuug vom 23. August d. I. aller-"""bt. dass dem Hofralhe im da vm, ? ^""'" Dr. Hermann Militzer anlässlich 3ich,s^,^" "Ugesuchteu Uebernahme iu den bleibenden «^"c. -," Ausdruck der Allerhöchsten besonderen niit aM?" c"''l sell'"' durch mehr als 35 Jahre gelMt,., "'"^bung und musterhafter Pflichttreue belanntq" ,""^^"ch"eten ""d erfolgreichen Diensten 3«hMe/^ Majestät haben mit Etattbal'/,. ^'"lchlleßuug vo.n 28. August d. I. dem kenn»»« c ^ '" Graz Julius Seeder in Aner-liche,, D.nf4?-^'^"^'^u Pflichttreuen und vorzüg-drittcr ssl) ^''>""c, den Orden der eisernen Krone ^leihen ac s"'^ ^"^l'cht der Taxen allergnädigst zu ^llerkiick's/' ü"b k- Apostolische Majestät haben mit Bezir ^ " ^"tschließung vo,n 2«. August d. I. dem m Cattaro Emil Ragazzini in Nitterkre.. ^ '""^ vorzüglichen Dieustleistuug das ^"leihen a>? Fwnz-Ioseph-Ordens allcrgnädigst zu ÄllrrhijHs/' s?b k. Apostolische Majestät haben mit ^ttwn^l. Entschließung vom 2. September d. I. dem von Ne, e un Handelsministerium Wla Freiherrn u^hen Di.'.^, .^^9 in Anerkennung seiner vorzüg-Viiniste^/ '""stmlg den Titel l,nd Charakter eines geruhe ""lM taxfrei allergnädigst zu verleihen Bacquehem m. p. Nichtamtlicher Weil. Filrst Alcfnndcrs Glück und Cudc. ^ldeutia 3^,?'^^ "°" Bulgarien hat nunmehr un« ^" Tbrn ^ ausgesprochen, auf den bulgari- bliloen ^'-' su verzichten, und dürfte diese Absicht A Offi,;"^" Tagen ausführen. Bei dem Empfange ^sten i. ^°?^' welcher dem feierlichen Einzüge des " den O « - ''° ^gtc, erklärte der Fürst, nachdem für ihre Trene nnd Anhänglichkeit gedankt hatte, er fei genöthigt, Bulgarien zu verlassen; er könne daselbst nicht bleiben, denn der Zar wolle es nicht. Die Unabhängigkeit Bulgariens erfordere es. dafs er das Land verlasse, denn wenn er es nichl thäte, so würde unfehlbar eine russische Occupation platz-greifen. Der Fürst versprach, bevor er abreise, die höheren Officiere znrathe zu zieh?n nnd eine Regentschaft einsetzen zu wollen, welche die Interessen der Officiere zu wahrcu fuchcn werde. Die Ordnung in Bulgarien werde uicht gestört werden. Das ist alfo die neueste Wandlung in der an überraschenden Wendungen fo reichen bulgarischen Geschichte der letzten 14 Tage. Ob sich diese Wandlung so glatt vollziehen nnd welche Folgen dieselbe haben werde, namentlich aber, ob es Fürst Alexander nöthig hatte, von Lemberg aus die Rückreise iu sein Land, die Rückkehr auf seinen Thron zu unternehmen, um die Erwartung seiner Freunde nnd die Hoffnungen seiner Anhänger schließlich in so unliebsamer Weise zu täu-scheu, das siud Fragcu, die kaum audcrs als mit eiuem entschiedenen Nein beantwortet werden müssen. Wenn Fürst Alexander iu sciuer Rede die Ansicht ansspricht, dass die Ordnnng in Bulgarien infolge seiner Abreise nicht gestört werden würde, so ist dies eine Anschauung, der sehr berechtigte Zweifel entgegengestellt werden dürfen. In einem Lande, das durch Partcileidenschaftcn im Innern stark aufgewühlt, das Einflüssen ans der Fremde in solcher Weise offen steht, wie es gerade die Geschichte der letzten 14 Tage bewiesen, kann es nicht gleichgiltig seiu, ob eiue unzweifelhafte Regierung, verkörpert in der Person eines von der Nation erwählten, von den Mächtcu auerkanntcn Fürsten, an der Spitze des Landes steht, oder eine Regentschaft, mag dicfelbc auch aus noch so fähigen, zuverlässigen und geachteten Männern bestehen. Abgesehen davon, gibt es gegenwärtig im Lande eine zu bedeutende Anzahl hervorragender Repräsentanten der Militär- nnd Civilgcwalt, welche sich nach beiden Seiten exponiert und, wenn man will, compromitticrt haben, als dass von ihnen nicht das Streben voraus-zusetzcu wäre. ihre Positionen so oder so zu sichern, wobei der Friede und die Ruhe des Landes mehr oder minder zn leiden haben wird. Wenn Fürst Alexander weiter sagt. dass, falls er das Land nicht verlasse, eine russische Occupation platz-greifeu würde, so vermag wohl jedermann einzusehen, dass diese Occupation in dem Momente, wo der Prinz Bulgarien den Rücken kehrt, mit um so größerer Wahrscheinlichkeit eintreten dürfte. Wenn endlich Fürst Alexander erklärt, nicht in Bulgarien bleiben zu können, weil es der Zar nicht wolle, fo müssen wir uns billigerweise fragen, ob es erst des letzten brüsken Telegrammes des Kaisers von Russland bedurft habe, um iu dem Fürsten die Ueberzeugung reifen zu lafsen, dass seine Person dem Zaren nicht gerade sympathisch sei? Kurz. wir begreifen die Beweggründe, die den Fürsten Alexander veranlassen, anf das zweifelhafte Vergnügen zn verzichten, welches der Thron Bulgariens nnter den gegenwärtigen Umständen gewährt, können aber nicht umhin, den Schritt, den er unternommen, seine Rückkehr nach Sofia, höchst überflüssig zu finden, wenn derselben gar kein anderes Motiv zugrunde lag, als dem Throne, von dem er in schmählicher Weise entfernt worden, neuerdings freiwillig zu entsagen, nachdem er bewiesen, dass er wohl der Mann sei. ihn zn behaupten. Denn an dem persönlichen Muthe, an der raschen Entschlossenheit, an dem ganzen ritterlichen Wesen des Fürsten Alexander hat niemand je gezweifelt, nnd wenn es eines Beweifes für die Sympathien bedurft, die jeder anständige Mensch in Europa dem Fürsten entgegenbrachte, so hätte der Enthusiasmus denselben erbracht, mit welchem der Fürst nach seiner abenteuerlichen Fahrt in Lemberg und in den Iour-nalen so ziemlich aller Länder und Nationen gefeiert wurde. Es ist nicht zn leugnen, dass die Sympathien sich merklich abgekühlt haben, seit man von dem Entschlnss des Fürsten vernommen, wieder nach Bulgarien zurückzukehren, seit man den Wortlaut des Telegrammes gelesen, welches er nach den, während der Fahrt nach Bukarest gethanen mannigfachen schärfsten Ausfällen auf Nusslands Urheberschaft an dem Attentat in Sofia an den Zaren gerichtet, ein Telegramm, dessen unterwürfiger Ton an vielen Stellen zu ironisch klingt, um für aufrichtig gehalten werden zn können, und das überdies von so geringem diplomatischen Geschick zeugt, als darin offenbare Unkenntnis staatsrechtlicher Verhältnisse zutage tritt. In dieser Weise sollte ein Fürst, der im Begriffe ist, unter der Zustimmung der Nation den Thron einzunehmen, den man ihm schnöde geraubt, uicht sprechen, abgesehen davon, dass Fürst Alexander wissen musste, wie schwer er Russland durch seine Rückkehr nach Bulgarien verletze und wie vergeblich die Demüthignng sei, der er sich aussetze. Feuilleton. Allerlei Erbschaft. ^ den a? n ' ' eblen Gemüthern ebenso wenig fremd !""en Ben .?"!!! Maturen, nur bei letzteren mit schlim-'^. w» «!s/,"'ch"'lllngcll sich offenbarend, bleibt da ^ lM^ A 5>" Kinder. Lehrer ihre Zöglinge auf ^lbst st^ sehen, als wo sie Collie dez '^ V '""digem Stolze blickt man auf die 3°"ßmi w?°l«' d,s Schülers hin. Die Selbst-Mter Li ,» ? ^meinenden Erzieher, in erster und i^ck, alz de.. 3- ?"""' lM ja doch leinen anderen ^ ä" bere b"^?.' ^Zukunft, ihnen ein besferes ^ znsmnn ' ^" Schweiß und Fleiß trägt der ""tMühe >md Eutbehrungen legt ?.' dereinst^" ?5" b"s"te, was den Spröss- 'K'" whlthm, soll^"""^ ^"^""' °"°^"" 3,"" s"'veraus^?"!"^"'"^ ""d der Käfer dnrch die ^M"ft dass sie für ihre Nachkom- 3'e'chende ^ ' 'Ude'n stc die Eier dahinlegen, wo h"en sie',inAu'We Nahrung zu findeu ist. fo >o? " un H''M ' "!' ^wundern, aber sie er- !)? alles Vlö2' <^'"" die Eltern in weiser Für- w!^ ^uNe ^N^ "/' die Znkunft ihrer Ki>. V'" kann ? ' is^ ^''"'a sicher nnd günstig den,^^ slr wohl ebenfalls der all- s'e thnn es anch mit N^ ü"d Pflichten, die jeder ^ deriN'bchke't eingeboren sind Mit dem "bstbewussten Persönlichkeit hängt nn- zertrennlich auch das Recht auf Eigenthum, und da man mit seinem Eigenthum frei schalten nnd walten kann, anch das Vcrerbungsrecht zusammen. Das leuchtet den, schlichten Verstaube,' der gar nicht reflcctiert, wie der höchsten Weisheit ei»; diefe nnd jener weisen das Sophisma: «Eigenthum ist Dicbstahl» entschieden zurück. Das Gesetz geht sogar noch weiter uud erkennt nicht nur ein Vercrbnngsrecht, sondern auch eiu Erbrecht au, uud setzt so von dem ersten Athemzuge des Lebens bis über den Tod hinans die Gegenseitigkeit iu Rechten nnd Pflichten zwischen Kindern' nnd Eltern fest. Dieselbe Weisheit und Liebe, welche die Eltern bestimmt, die ganze Kraft ihres Seins uud Strebens in dem Gedanken zn vereinigen: Ich thue alles fur mein Kind, sollte auch die Maßregel der Erziehung so leiten, dass sie einige Bürgschaft 'dafür erhalten, das Erbe werde dereinst als eine Saat des Segens und nicht des Verderbens anfgehcn. Die ihr in der glücklichen Lage seid, euren Kindern Giitcr zu sammeln, die von Hand zu Hand gehen, schet zu, dass dereinst euer Schmerzenslager nur die weinende Liebe umstehe uud dass nicht auch iu den Winkeln eueres Hauses jcue bösen Erdeugcister kauern, die mit dem gaukelnden Scheine des gleißenden Goldes, das ihr znrücklasset, selbst das reinste, natürlichste Gefühl abschwächen und auslöscheil! Sehet zu. dass euere Söhne uud Töchter die Macht der Wahrheit empfinden, die in dem Satze liegt: «Was du ererbst, erwirb, dass du's besitzest, cr-eniiirb's durch hingebungsvolle, ailfopferndc Liebe, erwirb's durch Arbeit, durch Tugend, damit du in ! Wahrheit der Herr nnd nicht der Sclave deines Erbes seiest! Die Erbvcrhältnisse, insoweit sie Geld und Out betreffen, sind dnrch die staatlichen Gcfetze geordnet und gründen sich anf die Rechte der Blutsverwandtschaft; Erben nnd Erblasser haben innerhalb der Grenzen dieser Oeschc einen freien Spielraum; es gibt ab« Erbschaftsverhältnisse. die von einem mächtigeren Gesetze gegeben find uud weit außerhalb des freien Bestimmungsrechtes liegen, denen gegenüber namentlich der Erbe unbedingt kein Selbstbestimmungsrecht nnd sehr geringe Macht hat. da er das Ererbte behalten muss, sich desselben in keiner Weise ganz entäußern kann. Dass sich Vorzüge nnd Mängel an Leib nnd Geist der Eltern anf Kinder forterben, ist eine in die Augen fallende Thatfache, die keinem Zeitalter der Mcufchheit verborgeu bleiben konnte; dass aber hierin auch gewisse Gesetze walten, hat Darwin in ganz allgemeinen Gr'indzügen dargelegt und die Anregung zu Forschungen gegeben, die sicherlich im Laufe der Zeit auf die gesellschaftlichen Verhältnisse bestimmenden Ein-flnss nehmen werden. Aber auch schon aus der Darlegung jener Grund-züge lassen sich Folgerungen nnd Ergebnisse ableiten, welche in praktischen Lebensfragen beachtenswert sind nnd auch Beachtung erlangen werden. Wenn nur erst einmal die Erkenntnis hievon in das Vollsbewusstsein tief genug eingedrungen sein wird, so wird bei Stiftung der Ehen nicht mehr, wie es gegenwärtig doch unbestritten der Fall ist, die Frage nach der Höhe der Mitgift als zuoberst stehend gelten, obwohl sie unmer bei der Organisation der Gesellschaft eine Rolle sp:ele,, ! wird. In der Erziehung der Kinder können nmge Ge- Mlmchtt Zeitung Nr. 205 1684 9. September 1886.___ Si) zeigt es sich denn, dass der Fürst mit seinen raschen Entschlüssen, mit seinem wechselnden Wesen zwischen Entschlossenheit nnd Uncntschiedcnheit wohl der Mann für Slivnica ist, aber kein Staatsmann, um sein Land durch die Gefahren der gegenwärtigen Situation zn steueru. Das hat er durch seinen neuesten Schritt unwiderleglicher als je bewiesen. Es ist schade, dass eine so glänzende Persönlichkeit, sagen wir es offen, so unrühmlich zu Rüste geht, aber es mag uns zum Troste gereichen, dass sein Abgang vielleicht dennoch im Interesse des europäischen Friedens liegt. Vielleicht, sagen wir; denn wenn Russlaud zu ver-sicheru vor hat, dass es au eine Occupatiou Vul-garicus dicht deuke, so lauge daselbst Ruhe herrscht, so ist es klar, dass die Vorbediuguug zur Occuftatiou: ciue Revolte iu Bulgarien, mit etlicheu tausend Rubelu leicht herbeigeführt werden kann. Dass aber die Occupation Bulgariens vou Seite Russlauds dem so äugst-lich gehütete« europäischeu Friedens-Moloch, dem uuu Fürst Alexander zum Opfer gebracht wird, einen ganz bedenklichen Stoß versetzen würde, braucht nicht erst bewiesen zu werden. Handels- und Gewcrbekammer für Kraiu. IV. IV. Herr Kammerrath Michael Pakic berichtet über das Gesuch der Gemeinde Gora um Uebertragnng des Marktes in Gora vom Montag nach dem 5. August auf deu 5. August. Die Gemeiude begrüudet ihr Gesuch mit dem, dass, weil am nämlichen Tage in den nahen marktberechtigten Orten Reifniz, Trava (Ober-Gras), Vrbovec (Ticfenthal) Märkte abgehalten werden, die einzelnen Märkte schwächer besucht werde«. Am 5. August feieru Gora und die benachbarten Dörfer das Fest Ataria-Schnee, weswegen sie vormittags keine Arbeit verrichten und sich deshalb zahlreich am Markte betheiligen können. Mit Rücksicht darauf und in Erwägung, dafs keine der marktberechtigten Gemeinden gegen die Verlegung Einspruch erhoben hat, stellt die Section den Antrag: Die geehrte Kammer wolle vorstehendes Gesuch befürworten. — Der Antrag wird angenommen. V. Herr Kammerrath Michael Pakic berichtet ferner über das Gesuch der Gemeiude Vründl um Uebertragung des Jahr- und Viehmarktes in Rovi^e vom 21, recte 20., auf den 19. Juni eines jeden Jahres. In der Begründung wird ausgeführt, dass dieser Markt mit den in Vucka und St. Varthelmä abgchalteuen Märkten zusammenfällt, es also leicht geschehen könnte, dass der Markt in NoviZe nicht besucht werden würde. Mit Rücksicht darauf und in Erwägung, dass die marktberechtigten Gemeinden gegen diese Ueber-legung des Marktes keinen Einspruch erhoben und die k. k. Bezirkshauptmannschaft die Ueberlegung befürwortet, ist die Section der Ansicht, dass dem Gesuche stattzu-geben wäre, und stellt den Antrag: Die geehrte Kammer wolle vorliegendes Gesuch befürworten. — Der Antrag wird angenommen. VI. Der Herr Kammersecretär berichtet infolge hohen Haudelsministerialerlasses vom 14. April l. I., Z. 11161, über die Gewerbebefuguisse der Deli-catesseuhändler. Nach diesem Erlasse ist aulässlich eiues speciellen Falles die Frage der Abgrenzuug der Gewerbe-befuguifse der Charcutiers und der Delicatessenhändler angeregt worden. Es handelte sich in diesem Falle hauptsächlich um die Frage, ob deu Delicatessenhändlern das Recht zustehe, Vier uud Weiu in versiegelteu Flaschen, als in ihrem Gewerbsumfaugc gelegen, verkaufen zu dürfeu, oder ob der Verkauf der geuaunteu Artikel als eiu vom Delicatessenverschleiß wesentlich verschiedener Oewerbsbetrieb nur im Falle einer besonderen Anmeldung ausgeübt werden kauu. Zugleich wurde bemerkt, dass es zweifelhaft erscheine, ob das Gewerbe der Charcutiers und der Delicatcssenverschleiß ein mid dasselbe Gewerbe bilden, uud ob sonach der Umfang dieser beiden Gewerbercchte für beide ein gleicher sei. Die geehrte Kammer wird demnach eingeladen, über die vorliegende Angelegenheit sich gut-achtlich zu äußeru, wobei im hohen Erlasse bemerkt wird, dass bezüglich der evcutucll weiter sich ergebenden Frage der Verabreichung von Getränken welcher Art immer, sowie Esswaren an Sitz- und Stehgäste, es keinem Zweifel unterliegen kann, dass Charcutiers und Delicatessenhändler hiezu mit Rücksicht auf die Be^ stimnmngcn der tztz 16, 17 und 18 des Gesetzes vom 15. März 1883, R. G. Vl. Nr. 39. wie auch der Gewerbe-Ordnung vom Jahre 1859 nicht berechtigt erscheinen, ausgenommen, wenn seitens dieser Gewerbetreibenden hiefür eine eigene Concession erworben wurde. Die Kammer hat iu dieser Angelegenheit Erhe-buugen gepflogen, welche ergaben, dass iu Kram das Gewerbe der Charcutiers nicht besteht nnd es daher auch nicht möglich ist, sich darüber anszusprcchen, ob das Gewerbe der Charcutiers und der Delicatessenverschleiß ein und dasselbe Gewerbe bilden, uud ob sonach der Umfang dieser beideu Gewerbe-Rechte für beide ein gleicher sei. Betreffend die Frage, ob den Delicatcsseuhändlern das Recht zustehe, Vier und Wein in versiegelten Flaschen verkaufen zu dürfen, hält die Section dafür, dass nach der bisherige« unbeanstäudeteu Uebuug der Verkauf vou Bier nud Wein iu versiegelten Flaschen als im Gewerbsumfauge des Delicatessenhandels gelegen betrachtet wurde; es solle also die bisherige, durch Jahrzehnte bestehende Uebung aufrechterhalten bleiben, weil man diese beiden Artikel mit demselben Rechte zu den Delicatessen zähle« ka«« wie die vielen anderen, die die Delicatcssenhändler gewöhnlich führe«. Die Section stellt daher de« Antrag: Die Kam> mer wolle ihre Aeußerung im Sinne dieses Berichtes abgeben. — Der Antrag wird angenommen. Politische Uebersicht. (Manöver in Galizien.) Se. Majestät der Kaiser weilt seit Moutag auf galizischem Bodeu. Wiewohl die Reise des Monarchen ausschließlich militärischen Zwecken gilt nud demgemäß auch das Programm des Aufenthalts festgesetzt wurde, lässt cs sich die Bevölkerung Galiziens doch nicht nehmen, Seiner Majestät ihre Hnldiguugeu darzubringe«, uud wetteifern alle Classen uud Berufsstäude i« Kuudgebuugeu der Liebe und Verehrung für das Herrscherhalls. Die polnischen Blätter begrüßeu den Kaiser ill schwungvollen Leitartikeln. (Parlame»tarisches.) Se. Durchlaucht Priuz Alfred Liechtenstein hat an seine Wähler folgendes Schreiben gerichtet: An meine Wähler! Infolge größeren Zeitaufwandes, den die mir auferlegte Füh- rung des väterlichen Vermögens erheischt, sehe ich "B veranlasst, auf die Mandate, welche ich dem so ehrenden Rufe mciuer Wähler für Reichsrath nnd Landtag verdanke, zu verzichte». Wenn ich nun diese beiM Mandate in die Hände meiner Wähler zurücklege, s"^ ich gleichzeitig das driugeude Herzensbedürfnl's, all "« Männer«, welche bei wiederholten Wahlen iu umM wegter Treue zn mir gestanden, auf das allerwärm! zu danken für die vielen mir so wohlthuenden A^. Ihres nie wankenden Vertrauens. Indem ich vo> Ihnen, welche die gleiche Ueberzeuguug unter sich "> mit mir einte, scheide, drücke ich die zuversichtliche "' für mich tröstliche Erwartung aus, dass Sie durch ^ Wahl meines Nachfolgers zeigen werden. wie gep' nllugstüchtig die katholisch couservativc« Bauern Stt^ marks zur'gleicheu Fahuc halten, zn Ihrem eigeim Besteu, und znm Besteil unseres alten VölkerreM»-Ich schließe meiue Abschiedsworte mit der h"^' Bitte: Sie möge« ein freundliches ^»lgcdenken wl bewahren, sowie cs Ihnen bewahren wird M Prinz Liechtenstein. — Der Rücktritt des PriW Alfred Liechtenstein, des Obmannes des Centrums"«^ ist ein schwerer Verlust der conservative» Sache « wird gewiss im ganzen Lager der Rechte« mit danern vernommen werden. . (Zur Aufhebuug des Triester F'^ Hafen s.) Wie wir vor längerer Zeit genu'ldet yav ' sind im Schoße des Haudels'mlnisteriums die Sp"^ Verhandlungen über die Berichte, welche von der November'des Vorjahres in Trieft stattgefunden^ Enquete dem Ministerium vorgelegt wordcu sind, 1" über die betreffende» Pläne uud Kosteuülicrschläge > Investitioneu. Um- und Neubauten bereits beendet »M deu. Es liegt nunmehr diese ganze hochwichtige » gelcgenheit, soweit sie deu Ressort des Ha»delsministe"> ^ betrifft, der Entschcidnng des Ministers vor. M " erfahren, konnte au die Ausarbeituug der dem >p » lamente diesbezüglich vorzulegenden Gesetzesvorlage dem Gruude bisher nicht geschritten werden, well Berichte der andern Ministerien noch nicht .eingel^ sind uud namentlich jener des Finanzministeriums > die zolltechnischcn Maßnahmen bei Etablierung ^I/ ^ schlusslager von besonderer Wichtigkeit für die if" ^ sieruug dieser Angelegenheit ist. Bekanntlich ist s" ^> Durchfühnmg aller jeuer Arbeiteu, welche der bezichuug von Trieft iu das allgemeiue Zollgebiet , augchen müssen, ein dreijähriger Termin bestimnu. soll mit Ende 1889 diese Action ihren Abschluss p"^. Es ist daher dringend nöthig, dass noch im ^Mü Herbstscssion die Gesetzesvorlage der Parlamentäre Behandlung unterzogen werde. ..^t (Ungarn.) Der nngarische Minister»"' .,< vou Tisza ist Montag aus Östeude in Wie« a!'6" „t-men nnd begab sich nachmittags nach Pest. ^ s^l» spricht auch den ursprüuglicheu Dispositioueu ^Ahigt vou Tisza. Wenn von mehreren Seiten ange'l .^ wurde, Herr vuu Tisza werde seiucn AufenW .^ Wieu zu Ausglcichscoufcreuzcu benutzen, so '"" Mii-bei übersehen, dass gegenwärtig weder der Herr ^ sterpräsideut Graf Taaffc uuch' der Fina«zm>n'st" uou Dunajewski in Wien weilen. «ra^ (England und die bulgarische 3^ hes Die Londoner Blätter besprechen die AbdanN'W^ie Vulgarenfürstcu. Die «Morning Post» sagl' ^ Auflöjimg des europäischeu Concertes nnd das setze, die aus der Entwicklungstheorie folgen, leitende Fäden für unser Thun abgeben. Wenn der Wilde, der außerhalb der Cultur steht, die Vorzüge der schärfer entwickelten Sinne von Geschlecht zu Geschlecht vererbt, so empfängt der Cultur-meusch mit seinem Eintritte ins Leben die Prodncte einer langen, laugen Entwickluugsreihe des Geistes von weit höherem Werte. Wer hat nicht schon darüber gestaunt, wie leicht so viele Kinder sprechen lernen? Wem bleibt die Thatsache verborgen, dass noch im Mittelalter Lesen, Schreiben und Rechne« zu den seltenen Künsten gehörten, die nicht einmal die bernfcnen Seelen-Hirten alle konnten, während sie heute uou achtjährigen Kindern geübt werden. Es ist das nicht allein anf die bessere Unterrichtsmethode zurückzuführen, souderu zum grchcu Theile auf eiue Erhöhuug der geistigen Fähigkeiten uud Aulagcn überhaupt, die sich im Wege der Vercrbuug gesteigert uud gefestigt haben. Allerdiugs gibt die Betrachtuug hierüber auch zu ernsten Besorgnissen Aulass, das Gespenst der Vererbung könnte sich auch als quälender Geist iu manchem Kopfe festsetzen und hier ein «Geschlecht stets brütender Gedanken» hervorbringen, da sich ja doch auch Mängel vererben. In vielen Veziehuugeu wäre das eiu recht heilsamer Schrecken, wenn cr rechtzeitig als ernster Mahner beachtet wird, uud dauu, wie die Aerzte sich ausdrücke», prophylaktisch wirkt. Ich darf hier nicht umständlicher sein, doch muss es wohl angedeutet werdeu, dass die Süudeu der Elteru nicht bloß im biblische« Sinne, also ethisch, sondern auch körperlich und seelisch an den Kindern sich unnachsichtlich rächen, und dass die Vergehungen, deren wir uns oft genug schuldig machen, in den Auswüchsen der modernen Cultur liegen, die sich vcrmeideu ließen. Wann wird mail endlich anfangen, dem Arzte mehr maßgebendes Urtheil zuzusprechen, als demMode-Iourual? Der entstellte Fuß der chinesischen Damen möge nur als waruendes Beispiel erwähut werdeil! Im weitere» Verfolge der Lehren, welche die Entwicklungstheorie bis nun aufgestellt hat, finden wir auch die tröstliche Erfahruug, dass bei veräuderten Lcbeusbedin-guugen auch Veränderungen im Organismus sich au-bahueu, dass also gewonnene Vorzüge sich bcfestigeu, Mäugel sich abschwächeu können. Dispositionen zu dem einen oder zu den« audereu, die wir iu uus habeu, köunen durch Herbeischaffung der augcmessenen Mittel genährt uild gesteigert, durch Vermeiduug derselbe» abgeschwächt, we»n auch uicht ganz aufgehoben werden. Wenn ei» nervöses Geschlecht die Pflichten beachtet, welche es deu nachwachsenden Generationen schuldet, so wird es für sich zunächst ein wenig einlenken; deu Kindern aber — nicht erst bei ihrem Eiutritte i»s Leben — alles fern zu halteu suchen, was die ihnen eingeborene Disposition für große Reizbarkeit fördern könnte. Thuu wir das? Allerlei Erbschaft trägt der Mensch mit sich durchs Leben, Erziehung uud Selbstcrzichuug können manches thun, damit das, was er cmpfauge'u hat, zu seinem Heile ausschlage; iusoweit aber die natürliche Begabung und Veaulaguug ihre Schranken uns entgegensetzt, müssm wir uus beschcideu, denn «diese Dinge lenkt die Hand des Herrn, nnd seinem Willen fügt sich unsrer gern.. ________ PH. Brnnner. Das Opfer der Liebe. Nomcm von Max von Weißenthur«. (83. Fortsetzung) ^e «Beatrice, haben Sie nnr, um mir alls den zu gehen, die Heimat verlassen?» «Ja!» entgegnete sie, ohne aufzublicken. «Sie hatten keinen anderen Grund?» «Ich hatte keinen — damals.» ^ «.ht ^ «Aber Sie haben ihn jetzt? Worin l>c,' ^ Beatrice?» . 5.„t M Sie erwiderte nichts, aber ihr Autlch '" tiefer auf die Brust herab. :., sM «Worm besteht er?, wiederholte Hngo, ten«, zugleich aber entschlossenem Ton. , hgilä)^ «Hch kann Ihnen denselben nicht nennen.' / sie leise. . , ?, frag" «Ist es, dass Sie mich nicht mehr lieben er anscheinend ruhig, uud sie schwieg. Eiue lange Pause entstand. ., ^Hzvel^' Hilgo's Lippen zuckten. Er hatte »hr ^^ e für eine Bejahung seiner Frage genommen.^ ^s hatte ihm dies einen so heftigen Schmerz »e" ^ stoße mall ihm plötzlich eineil Dolch ins yer<^ ^ie wollte ihr nicht zeigen, wie herb er litt; -^ ihr Leiden um leinen Preis erhöhe«. ^t>M «So ist cs also Wirklichkeit!» sp"H,,^ ei'H «Beatrice, gestatte» Sie mir, dass ich "".,viell< Frage» a» Sie stelle, dere» Beautwortuna "' ^ gM »ützlich sei» ka«u. Wann lind weshalb Y" Henry seinen Diener Villars entlassen/' Lailiachcr Zritunn Nr. 205 1685 9. September l«. Nu^!3 Emvernehmen zwischen Deutschland und «e H^'"^ Alexander, seine Aufgabe zn lösen, iih^',,^,,7Uentfrage von neuem und erinnere die UM dachte an ihre Pflichten. Die Vcrnfnng Thorn-A»',!^ ^"stantinopel nach London dürfe als ein sn V " ^' aus allerbester Quelle zu con-^nsHs. ' ^oer eine erhebliche noch überhaupt eine dtt sicki 7""'""^ "'getreten ist. Im Gegentheil liefin< Ebüiism, >' ""ältliche König körperlich durchaus wohl. richt ^?3- ^^"ff"^ sei die damit verbundene Nach-sto!h'',"'du' Administratoren des Vermögens des vcr-PraiM s?'"^' d'c Harren von Malsen und von Glcmkll' "?"'tcnde Rcdnctionen der Fordernnqcu der ""'M beanspruchen. Corr. ^ » Türkei rüstet.) Nach einer der «Pol. stM>„ !^"^ Eonstantinopel zugehenden Meldung er-t>tt W.^!) d'e andauernden militärischen Vorkehrungen sindN/s ^'" ^"t insbesondere auf Klciuasicn; es "Wqc» '^"^^"kung der Befestigungen daselbst schiM 'sü"b sind znr Ergänzung der Armierung an-^gaiiaen ' "^"' ^" Geschützen nnd Munition ab- ""' N'cht' i..5^ lchreit,lngen inIrlaud) schei-'uindc ^ !? ^^'^'" «erathen zu wollen. Am 2. d. M. Bullig, - -Pathos eines Farmers Namens Michael Wt > >,'" ^'lrrane, Grafschaft Kern), in Vrand ge-"'ldM l?"^'"" ^ Polizei das Fener nicht rechtzeitig »ür nnt "w'/"ürden die fünf Insassen, derm Rettung »icil s^,, ^' gelang, in den Flammeu nmgekom- Tagcsnenigtcitcn. ^sstt^^. ^ K"'s" haben, wie der ^"dilit,', !n "'U'st'lw' mittheilt, den durch Hagel be-Podisiri ' .)"^l)l,ern ""' Draguch im Bezirke Ca- Ee V ^ ^" sp"'dcu geruht. >>n^i^' ^"jestät der Kaiser haben, wie das ^'lnchk,.. ^"sblatt meldet, für die evangelifchen Mß^ ; Säros.Nagy-Padäiiy. Sepse nnd ' Boldo-^ l^ W0 fl. zu spenden geruht. ^^zte/^°"' siebenten österreichischen 'U'Ndü w,"?^ '" Innsbruck.) Der Aerztevereinstag ^"uster s eröffnet. Der Vorsitzende, Sanitätsrath ^'"' Ncr.'i' .^^c- insbesondere den zum erstenmale anf ^ie Pttitiu ?^ vertretenen Verein böhmischer Aerzte. ^"" Aeru.» '""""^ bcm Gesetzentwürfe N'egcn Errichtung "^nnnern wnrden angenommen. ^ Peter s,"/^"'"^'sterwähl.) Man schreibt ans Wrz, 4. September: Achtzehn Jahre hin durch fnngierte Se. Excellenz Franz Graf Coronini -Cronbcrg in der hiesigen Gemeinde schon als Bürgermeister, nnd bei der heutigen Neuwahl wurde Se. Excellenz wieder einstimmig zum Vorstände der Gemeinde gewählt. Pöllersalven und Glockengeläute verkünden den fröhlichen Festlag, Die ganze Gemeinde ist in glücklicher Stimmung. — (Eine Begegnung) Einige Mitglieder der prcu-ßischcu Heeresabordnuug machten in Budapest im Civilanzug einen Ausflug auf den Schwabcnberg. Dort begegneten sie einem einbeinigen Krüppel, der eine Medaille anf der Brust trug. Einer der Officierc fragte ihn, wo er sein Bein verloren habe. — «Bei Königgrätz.» — Der Officicr sagte hierauf: «Auch ich war dort» und drückte dem armen Krüppel eine Zehngulden-Note in die Hand. — (Ein billiges Schloss.) Die Rniue «Nrnmienburg» unterhalb des Stammschlosses Tirol, einst mit diesen, durch einen unterirdischen Gang verbunden und im Jahre 1347 von Karl iV. im Kampfe gegen die Erbgräfin Margaretha Maultasch in Ruinen gelegt, wurde neulich vom Besitzer nm ein Liter Wein verkauft. — (Selbstmord zweier Mädchen.) Aus London wird berichtet: In einem Bache unweit Birmingham wurden die Leichen zweier 1l»jährigcr Mädchen ansgesnnden, deren Körper unter der Brust zusammengeschnürt waren. Eines der Mädchen halle im Busen einen an seine Mntter gerichteten Brief, auf dessen Anßenseitc geschrieben war: «Lebt wohl für immer!» Es ist daher nicht zn zweifeln, dass die Mädchen sich selbst das Leben genommen haben. — (Schlagende Wetter.) In der Kohlenzeche ssairlawu in Pcnnstilvamen ha< eine Explosion schlagender Wctlcr stattgefunden. Sieben Todte find bereits zn-tage gefördert worden, und zehn Bergleute find noch verschüttet. - (Kurz bemessen.) Kanzleidircctor: »Sie heiraten also, wie ich gehört habe! Nun, wo werden Sie denn die Flitterwochcn znbringen?» — Diurnist: «Aber ich bitte. Herr Director, ich habe ja nur drei Flitter tage zur Verfügung.» Sc. Majestät der Kaiser in Galizicn. Ueber die Aulunft Sr. Majestät des Kaisers in Galizien nnd die daselbst stattfindenden Eorpsmanöver sind nns nachstehende Mittheilungen zngctommcn: Lemberg, 6. September. Sc, Majestät der Kaiser ist hcnte li Uhr früh in Grodet eingetroffen, wo bereits nm 3 Uhr eine riesige Volksmenge mit Fahnen, die Geistlichkeit au der Spitze, anf dem Bahnhose, ans den Straßen nnd nm die Triumph-Pforte hcrnm Aufstclluug nahm. Beim Eingänge in die Stadt hatten sich vor dem Triumphbogen der Grodckcr Gcmeinderath und Deputationen der Gemeindevertretungen des Grodcler Bezirkes nnd der Nachbarbezirte postiert. Anf dein Perron erwarteten die Ankunft des Hofzuges: der Statthalter mit mehreren Beamten, der commandierende General Herzog von Württemberg, die Bezirksvcrtretnng, eine Deputation des Metrupolilancapitcls und andere hervorragende Pcrsönlichleitcn. Als der von dem Gcneraldirector Sochor geleitete Hofzug unter donnernden Hoch-Rufen in den Bahnhof einfuhr, trat Sc. Majestät an das Waggonfenster, für M^bebte und starrte ihn entsetzt an. N'elte st, ,,,? -^ weshalb fragen Sie danach?, stam-^lMq '„"°uch verwirrt, bestrebt, ihre plötzliche Er- ^^ nicht daran, aber — schrei. ""erbrach ihn mit einem leisen Schmcrzens« ^Wensch!n"^^")n ruhen! Es schmerzt mich, 'Es k ^denken.. ^'ten z„ U mir namenlos weh. Ihnen Schmerz be- ^^ wenn ich nicht sehr irre, ist er! 3 drm wV dem wir hätten suche» sollen, als wir ^lideter K?. . ^"^ ^"s forschten. Er war ein 'O si sl ' '"1 bin dessen gewiss, uud — !>^' auKG^',^" linder Ihres Gatten? Vec,-K "1 trV d? "^'^. " e« "cht mehr als billig, e? !i'' WM« ,," Schurken des Verbrechens zu über-i,n °^'" bcganaen ^^'"ii^'^^lischcn Ueberzeugung ^Hunnui a^",liat. Und so wahr es einen Gott Iw " Schur e'^"^. " "' steigender Erregung fort. a> ""d das m.^ ""cn wehrlosen Mann' gemordet schaut liaften li^ '"es niedrigen Verbrechens bliche d,e gerechte Strafe für seine ?!i sn"'?^ VMriee seiueu Worten, dann sch..^.""l'l zurück '""kerschüttcrudeu Aufschrei in 'ächzte s« IF "i, ?°" den, sie sich erhoben, nnd "'" lo nnaufhörlich, dass der Major St. John, nicht wenig erschrocken, gar nicht wusste, was er uur mit ihr anfangen sollte. War es nnr die Erinnerung an ihres Gatten entsetzlichen Tod, oder welches Geheimnis stand sonst damit in Verbindung, das sie dergestalt betrübte? Was bedeutete die Seclenpein, welche ihr ganzes Wesen verrieth bei der leisesten Erwähnung des au ihrem Gatten verübten Mordes? Konute jener Villars, den Hngo für dcu Schuldigen hielt, in irgend einer unerklärlichen Weise Macht nber sie besitzen? Fürchtete sie ihn? Es war Hugo zur Zeit der Untersuchung sonderbar erschienen, dass man Villars' gar nie Erwähnuug that, aber er erklärte sich dicscu Umstaud dadurch, dass der Mann doch schon seit einiger Zeit nicht mehr in Sir Henry's Tienstcn stand, und erst lange Monate nachher war ihm plötzlich der Gedanke gekommen, dass gerade dieser Villars in die Ermordung des Frecherm verwickelt sein könne. Er entsann sich. dass er am Abend vor dem Morde dcu Mann vom Ballon des Gasthofts in Easton aus geseheu; er rief sich die Aufreguug in das Gedächtnis zurück, welche Sir Hcmy bei flüchtiger Erwähuung seincö Namens an den Tag gelegt. Beatrice's Aufregung' bei Nennung von Vlllars Namen gab seinem Verdachte neue Nahrung. Hatte sie irgend einen unerklärlichen Grund, welcher sie veranlasste, die Schuld dieses Menschen zu verbergen ? Langsame, schlürfende Schritte fchreckten ihn plötzlich aus feinen, Nachdenken auf. Beatrice blickte erschrocken empor. (Forts, solgt.) j den begeisterten Empfang huldvollst dankend. Nach Verlassen des Waggons gieng Se, Majestät auf den Herzog von Württemberg und den Statthalter zu und begrüßte dieselben allergnädigst. beiden die Hand reichend. Auch andere vom Statthalter vorgestellte Beamte, s? Bezirts-hauptmann Gerlccti und Statthaltcrei - Secretär Graf Dzieduszycki, wurden von dem Monarchen durch An-fprachcn ausgezeichnet, Auf die Ansprache des Führers der Grodekcr Deputation versicherte Se. Majestät die loyale Bevölkerung Galiziens der Allerhöchsten Huld und Gnade. An alle von der Statthalterci vorgestellten Mitglieder der Deputation richtete der Kaiser allergnädigste Worte. Vom Bahnhofe aus begab sich Se. Majestät zu Wagen nach Lubien. Als die großen, auf dem ganzen Wege harrenden Vollsmasscn Sr. Majestät ansichtig wurden, brachen dieselben in enthusiastische, nicht cnden-wollende Hoch-Rufe aus. Der Weg von Grodet nach Lu-bieu bildete eiuc uuunterbrochene Kette von spontanen begeisterten Kundbcbungcn der innigsten Loyalität und Liebe der Bevölkerung für den Monarchen, welche auf meilcnwcilcr Strecke seit der Nacht geharrt hatte, um dem hochherzigen Monarchen ihre Anhänglichkeit zu bekunden. Lcmberg, 6. September. Auf dem Wege von Grodck nach Lnbien standen in ununterbrochener Reihe Deputationen der Gemeinden und Pfarreien dreier angrenzender Bezirke mit der Geistlichkeit an der Spitze und begrüßten den Kaiser, dessen Wagen ein bänerliches Nciter-Banderium begleitete, mit Hoch-Rufeu. Der Kaiser verließ unterwegs den Wagen und sprach die vom Statthalter vorgestellten Vertreter der Geistlichkeit an. In Lubien begrüßten den Monarchen beim Triumphbogen der Ortspfarrer und der Gemeinderath, dann die Schuljugend, Deputationen der Gemein» den, der Geistlichkeit und der Rabbiner. Vor der Einfahrt in die Residenz, wo eine Ehrencompagnie aufgestellt war, nahmen die Spitzen der Behörden, die Erzbischöfc nnd zahlreiche Grnppen von Edelleuten, in welchen sämmtliche angesehene Adelsgeschlechtcr nicht nur aus der Umgebung, sondern ans dem ganzen Lande vertreten warcn, Auf^ stellung. Beim Empfange der Adels-Depntation in der Lu bicncr Residenz sagte Se. Majestät der Kaiser: «Ich freue Mich, nach Meinem geliebten Königreiche Galizien gclom men zn sein, wo Ich so viele Mir ergebene Herzen sinde.» Der Kaiser bedauerte, dass sein Aufenthalt kurz bemessen sei. Dcnl Lcmbergcr Bürgermeister Dobrovsti gegenüber äußerte der Monarch sein Bedauern, diesmal Lemberg nicht besuchen zu können. Im nächsten Jahre werbe der Kronprinz Lcmberg besuchen. Der Kronprinz wünscht Galizien sicnail lennen zn lernen. Im Gespräche mit Baron Romaszlan erkundigte sich Se. Majestät nach den Fortschritten des Wiederaufbaues der Stadt Stry. Mit dem Landmarschall Zyblitiewicz fprach der Kaiser über Meliorationen und FlusKregulie-rung. Zu dem Grafen Arthur Potocki sagte der Kaiser, die Bantettrcde desselben zu Ehren der Armee während der Krakauer Jubiläumsfeier der Wechselseitigen Ver-fichcrungs-Gcsellfchaft habe ihn bis zu Thränen gerührt. Bein, Abschiede sprach der Monarch nochmals seine Freude aus, dass der Adel sich so zahlreich zu seinem Empfange cingefundcn habe. Lemberg, 7. September. Se. kais. Hoheit der Erzherzog Rainer ist heute ans Czernowih hier eingetroffen und begab sich nach halbstündigem Aufenthalte auf dem Bahnhöfe, wo der Statthalterei-Vicepräsioent Löbl in Vertretung des in Lubien weilenden Statthalters die Aufwartung machte, zu den Manövern nach Grobek. Gestern wurden wie hier auch in anderen galizischen Städten anlässlich der Ankunft Sr. Majestät des Kaisers die Rath-Häuser beflaggt. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Abgeordneter Hren vor seinen Wählern.) Aus Ratschach, 5. September, schreibt man uns: Heute erstattete der Reichsraths-Abgeordnete Herr Landesgerichtsrath Jakob Hren vor einer zahlreich besuchten Wählerversammlung in Ratschach Bericht über seine Thätigkeit in« Abgeordnetenhause. Nachdem der Herr Abgeordnete zunächst die Partcwerhältnissr im Reichsrathe und die Beziehungen des Abgeordneten zu den Wühlern besprochen, berichtete er über die in der jüngsten Session eingebrachten und beschlossenen Gesetze, über Erleichterung des Executionsvcrfahrens, Zahlung von Umlagen zu der Einkommensteuer von den Staatseisenbahnen, das Anarchisten gesetz, die Probieranstalten für Schießgewehre, Arbciter-Unterstützlmgscassen, Steuerabschreibung bei Ele-nientar-Ercignissen, Landsturmgesetz, Hausclassensteuer fiir isolierte kleine Wohuräume, Viehbcnützung zur Ausschrotung bei zufälligen, nicht auf Krankheiten zurückzuführenden Veruuglückungen, Unterstützung für unschuldig Acr-urtheiltc und das Sprachcngesctz, erläuterte jeden einzelnen Gesetzentwurf, motivierte seine Stellung zu demselben und erbat sich, ihm allsällige Wünsche bekanntzugeben oder auch nachträglich solche ihm zukommen zu lassen Nachdem Abg. Hren auch seine Stellung zum H'' >" wart-Club erläutert, und es ihn, freigestellt w> Laibachel Zeitung Nl. 205 1686 9. September Mb. nöthigenfalls aus diesem Club auszuscheiden, wurdeu ihni mehrere, die hiesigen Verhältnisse betreffenden Wünsche, wie z. B. die Errichtung der Scwebrücke mit staatlicher Subvention, Heranziehung der Arbeiterunterstützungscasseu zur Erhaltung von invaliden Arbeitern bei Industrie-Werken, Besteuerung anderer, nicht zum Grundbesitze gehöriger Objecte uud Unternehmungen znr Entlastung der ersteren u. s. lv. bekannt gemacht uud hierauf folgende Resolution angenommen: Änlässlich der am 5. September 1686 zur Entgegennahme des Berichtes des Reichsraths-Abgeordneten Herrn Jakob Hrcn einberufenen Wähler-vcrsammlung des Ratschachcr Bezirkes wird dem gcnanu-ten Herrn Abgeordneten das vollste Zntraucu der Wähler votiert uud seiue heute anlässlich der Berichterstattung entwickelten Ansichten für dessen Haltung in der künftigen Parlamentssession gutgeheißen. — (Heimgekehrt.) Zur Stunde sind wohl schon alle jene, welche im Oktober 1883 unter die Fahne mussteu, um ihre dreijährige militärische Ausbilduug zu absolvieren, heimgekehrt. Wer je Soldat gewesen, der wird die Sehnsucht begreifen, mit welcher von den «Dreijährigen» alljährlich die Schlussmanüvcr erwartet werden. Bei diesen geht es trotz aller Strapazen immer lustig her, und sind sie vorüber, dann ist anch der langersehnte Tag der Heimkehr gekommen. Mit stolzem Selbstbewnsstseiu schreiten an diesem Tage die Urlauber durch die Zugszimmer, des Momentes harrend, der sie zum Rapporte ruft. Armatur und Uniform sind bereits abgegeben, der Urlauber trägt entweder — und dies ist meist bei jenen der Fall, die keine Charge erlangt haben — eine Extramontur oder seine Civilkleider. «Antreten!» rnft nun der Feldwebel, und im Nu sind die «Leute» für den Rapport beisammen. Tie Musteruug entfällt heute selbstverständlich. Der Herr Haufttmann sieht heute viel freundlicher darein, als in den Tagen des Dienstes, uud mit wohlwollendem Lächeln nimmt er die Meldung jedes einzelnen Mannes entgegen: «Herr Haufttmann, ich melde gehorsamst, dass ich auf Urlaub gehe!» Die Front ist abgeschritten, der Haufttmann stellt sich vor die Mitte derselben und richtet an die Scheidenden ernste und liebevolle Mahnworte. Und mm commandiert er «Abtreten!» — damit ist der «Dreijährige» dem Civil wieder zurückgegeben bis zur nächsten Waffenübung. Der Hauptmanu aber wendet sich ab und erwägt, ob er im Oktober ebenso brave Leute erhalten werde, wie jene, die nun aus der Compagnie geschieden sind . . . — (Der Handel mit Aepfeln) ist heuer im ganzen Lande ein sehr lebhafter. Die Aepfel werden von hiesigen Geschäftsleuten und von fremden Agenten angekauft und zumeist nach Stuttgart und nach Esslingcu im Württembergischen versendet. — (Großes Feuerwerk.) Wie man uns mittheilt, veranstaltet der bestens bekannte Hof-Pyrotcchniker Herr Anton Stuwer aus Wien Sonntag, den 12ten d. M., auf der Schicßstätte ein brillantes Feuerwerk, verbunden mit einem Militärconcert. — (Marine-Akademie.) Wie gemeldet, wurde der Termin zur Eröffnung des diesjährigen Curfes au der Marine-Akademie zu Fiume wegeu der dort herrschenden Epidemie bis auf weiteres verschöbe». Die Belassuug der Zöglinge auf Urlaub wurde dem Vernehmen nach anf den 15. Oktober verlängert. Sollte jedoch auch um diese Zeit die Epidemie in Fiume noch nicht erloschen sein und gestatten es die diesbezüglichen sanitären Ver> Hältnisse im übrige» Küstengebiete, so wird die Akademie anf ein oder zwei Schiffe der Flotte vertheilt werden. Ist auch dies der obwaltenden Umstände wegen nicht möglich, so wird die Marine-Atademie irgendwo im Inlande installiert. — (PferdePrämiierung.) Am 6. September fand in Oberlaibach die Pferdeprämiieruug statt. Preise erhielten für Mutterstuten mit Saugfohlen: Josef Lenarsic in Oberlaibach 40 ft., Ignaz Gams in Igglack 25 fl,, Ignaz Stefin in Zalog bei Adelsberg 20 st., Vincenz Ogorelec in Skofelca 20 fl., Franz Oven in Podfmerek 15 st., Ignaz Markus Ielovsek in Oberlaibach 10 st,, Franz Seliskar in Log 10 fl. Je eine silberne Staatsmedaille erhielten: Anton Roter in Podsmerck, Josef Lavrencic in Adelsberg, Stefan Furlan in Mirke bei Oberlaibach. Fiir junge belegte Stuten erhielten: Johann Ieraj in Schweinsbüchel, Andreas Marinka in Anßer-goritz, Josef Kcrsman in Nevkc je 30 fl.; die silberne Staatsmedaille: Bartholomews Ner in Schweinsbüchel; für cm- und zweijährige Fohlen: Franz Gregurka in Schweinsbüchel und August Gaspari in Loitsch je 10 fl. Die silberne Staatsmedaille erhielt Josef Debevc in Franzdorf. Heute findet die Pferdevrämiierung zu Sauct Barthelmä in Untcrkrain statt. — (Die Hcrpeljebahn-Vauarbeiten) wur-i den vorgestern mit Erlaubnis der Behörde wieder auf genommen, da seit circa zehn Tagen kein anderer Cholerafall auf jener Strecke sich manifestiert habe. — (Aufge fund cue Leiche.) Seit mehreren Tagen wurde der 21 Jahre alte Sohn Otto des Baron Hubert von Thinnfcld in Pcggau vermifst, und man vermuthete, dass derselbe iu die Mur gefalle» uud ertrunken sei. Wie nun aus Graz berichtet wird, hat man dessen Leiche in Kalsdorf aufgefunden. — (Brand.) Aus Gonobitz wird uus geschrieben : Am 2. d. M, um Mitternacht brach in der Dreschmaschine des Grundbesitzers und Holzhändlcrs Valentin Ruschnik in Netschach auf eiue bisher unbekannte Weise Feuer aus, welches die Dreschmaschine, zwei Sägemühlen, eine Mahlmühle, eine Farbenfabrik, eine Schmiede nnd eine Lohstampfe sammt den darin befindlichen Holz-und Farbenvorräthen, nebst hiezu erforderlichen Wertzeugen uud Holzvorräthen gänzlich einäscherte. Anf dem Brandplatze war die freiwillige Fencrwehr von Gonobitz unter der Leitung des Fcuerwehrhanptmannes Herrn Albert Wal land thätig, welche das Feuer bis anf obige Objecte localisiertc. Der Beschädigte erleidet hicdnrch einen Schaden von nngefähr 24 000 fl. — (Im Würther See ertrunken.) Das Mitglied des Ruderclubs «Albatros» in Klagenfurt, Licute-nant-Ncchnungsführer Iofef Notter, ist vorgestern abends bei Reifnitz im Wörther See veruuglüctt. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Sofia, 7. September. Nachdem die Abdankung des Fürsten unwiderruflich, trachten maßgebende Persönlichkeiten, hiefür die Erfüllung gewisser Wünsche zu erlangen. Die Antwort des Zaren auf die persönliche Depesche des Fürsten mit der Anzeige der Abdankung beruhigte. Insbesondere beruhigte' anch die Ncdc des Fürsten, worin er die Ueberzeugung ausdrückte, die Unabhängigkeit Bulgariens bleibe gewahrt. Der Fürst bemerkte, man werde später sehen, ob die Person des Fürsten oder dessen Thätigkeit ein Hindernis für das Einvernehmen mit Russland bildet, falls Nnssland eine absorbierende Politik in Bulgarien befolgen sollte. Der Zar sei ein zäher Mann, aber auch ein Ehrenmann und werde Wort halten. Schließlich bat der Fürst, den ncnen Znstand der Dinge zu unterstützen. Abends fand eine Versammlung maßgebender Personen, worunter anch Cankov, wegen der Vildnng der Regentschaft nnd des neuen Cabinets statt. Sofia, «. September. Die Regentschaft wnrde der Agence Havas zufolge ans den Herren Stambnlov, Mntknrov nnd Karavelov gebildet. Das nene Cabinet ist folgendermaßen zusammengesetzt: Nadoslavov, Präsidium; Stojlov, Justiz; Naceoic, Aeußeres; Gesov, Finanzen; Ivancov, öffentlicher Unterricht; Nikolajeu, Krieg. Sofia, 8. September. Bei der gestrigen Berathung der Minister und Parteiführer wnrde einhellig die Anschauung ansgedrückt, dass eine schriftliche' Antwort Russlauds bezüglich dessen bulgarischer Politik nothwendig sei. Der russische Consul versprach eine Abschrift der ihm zugegangenen Depesche. Die Versammelten gelobten der Regentschaft nnd dem Ministerium, nm dessen Bildung sie den Fürsten ersuchten, treu zn bleiben. Der Fürst empfieng vormittags die neue Regierung und die Vertreter der Mächte. Er begab sich ilm halb 3 Uhr nachmittags, vom Negentschaftsrath nnd mehreren Ministern nnd Officieren begleitet, nach Lom-Palanka, wo er wahrscheinlich eine Proclamation erlässt. Sofia, 8. September. Der Fürst empfieng gestern das diplomatische Corps; er dankte demselben für seine Unterstützung und seine Rathschläge nnd bezeichnete das Constantinopler Protokoll als eine der Hauptnrsachen seiner Abdankuug, da dasselbe den Feinden gestatte, ihn einfach als russischen Functionär hinznstellen.' Der Fürst sprach den Wunsch und die Hoffnung alls, das Land werde einen demselben ebenso ergebenen Nachfolger, wie er gewesen, erhalten. Der Fürst erließ hierauf eine Proclamation, besagend : Nachdem er von der tranrigen Wahrheit über-zengt worden, dass seine Abreise die Wiederherstellung guter Beziehungen Bulgariens mit dem russischen Befreier erleichtern werde, und nachdem die russische Regierung versichere, dass die Unabhängigkeit, Freiheit nnd die Rechte des Staates nnangeta'stet bleiben, so entsage er dem bulgarischen Throne im Interesse des Vaterlandes, für dessen Unabhängigkeit er zn jedem Opfer, selbst zu einem höheren, als' das Leben, bereit sei. Der Fürst dankt für die Ergebenheit des Volkes in glücklichen und traurigen Tagen, fleht Gottes Schutz anf das L,md herab nnd befiehlt dem Volke, sich den Anordnungen der Regentschaft zu unterwerfen. Um 4 Uhr nachmittags reiste der Fürst mit den Mitgliedern der Regentschaft und den Ministern unter Acclamationen einer großen Menschenmenge nach Lom-Palanka ab, wo er hente nachmittags eintrifft. Die Garnison bildete Spalier, die Officiere, waren gegen-über dem Palais versammelt; der Fürst verabschiedete sich im Vestibnle von zahlreichen Persönlichkeiten, wobci viele weinten. Die Consnln der Mächte, anch der russische, waren anwesend. Der Fürst schritt sodann be» der Officiersgrnppe vorbei, dieselbe begrüßend, wobei keinerlei Kundgebung erfolgte, und bestieg hierauf mit Stambulov den Wagen, worin er bei der Fahrt durch die Stadt die Acclamations der Volksmenge entblößten Hauptes nnd aufrecht stehend entgegennahm Trieft, 7. September. Von gestern bis heute n^ tags sind in der Stadt Trieft mit den Vororten a^ Erkrankungen nud zwei Todesfälle infolge von Cyole" vollkommen. ., .«, Berlin, 7. September. Die «Norddentfche ^ gemeine Zeituug» hebt hervor, die Interessen OesterreM und Rllsslands ließen sich schr wohl vereinigen, u" die deutsche Politik sei hieranf gerichtet. Bismarck'p^ mit oen befreundeten Kaisermächten mit offenen Kari^ Die deutsche Nation sei überzeugt, dass die delM Politik sich auf dcm richtigen Wege befinde. ,. Petersburg, 8. September. Das Kaiserpaar re>^ gestern zn den Manövern nach Vrest-Litowsly, die gw' chische Königin nach Kopenhagen ab. ^ ., Athen, 8. September. Die Erwähnung ^ doniens in der Ansprache des Vnlgarenfürsten v nrsachte in Griechenland Aufregung.' Etwaige VttU nisse in Macedonien würdeu Griechenland nicht M ^ giltig lassen. Wolkswirtschastliches. Laibach, ?. September. Auf dcm heutigen Markte M"' schienen : 12 Wagen mit Getreide, 5, Wagen mit Heu und V" 13 Wagen mit Holz. Durchschnitts-Preise. ^^^«»-^ Weizen pr. Hcltolit. 6 34 ?!?<> Butter pr. Kilo . . ^ ^ "^ Korn » 5 4 6 30 Eier pr. Stück . - ^ ^ ^. Gerste . 4 6 5>10 Milch ftr. Liter . . ^ .? " ^ Hafer . 2 76 3,10 Rindfleisch pr. Kilo ^" ^ "" .^ Halbsrncht »-------6 <»0 Kalbfleisch » ""A^ Heiden , 4 23 5 20 Schweinefleisch ' "" A ^ Hirse . 4 55 5 20 Schöpsenfleisch » ""^ ^ Kukuruz » 4 ? l 5 33 Händel ftr. Stück . - ^ ^ Erdäpfel 1l)0 Kilo 2 32-------Tmiben . ^!<, ^ Linsen pr. Hettolit. 10-----------Hen ftr. M.Mr. . 2 A ^ Erbsen » 11-----------Stroh . ..26?^ 55'solen , 10-----------Holz, hartes, pr. ^.,„ ^ NindSschmalz Kilo — 96------- Klafter 6> ^"! M^. 1687 Course an der Wiener Oörse vom 7. September 1886. «««dm, oM^n 3°«^«. ,'^^N^I^ ' '..... 84'70 84 <»0 'L^^'^'o.' 25«fi'.^.^ «<>4c> '°>t , , ,on ^ 1s,A-lb»-b, ^"r^^?r^'^"'"lr«i - "8'5«>1870 "'""le, flcucrsrei , ,«2 - 102-20 « ^api" u^^,, ' - - , '°? 55 ,07-70 ^ »«!>zi!ch........lon----------_ 5»7'Uahn,che ...... '05--105-5« ^ ^..... ll!6-25l«5-?5 Veld lll'are 5>"/n Tcmeser Vanal . , . . 105 25105 75 5«"„ ungarische...... 105,50 10«; — Andere öffentl. Nnlehen. TonaU'Rlg..z!ose 5°/,, loo sl. . 1l8 75 ll» 25 t. «„leihe 1878, stcuersrci . >0N L5 ios> 75 nnlebtn d. ktablgemcindc Wien 105 — IN575 Nnlehen t>, Etablgcuicindc Vicn (Silber und Gold) .... 134 50 — — Prämien««nl,d.El^btgem,wic« i^becilib — Pfandbriefe (0 fi.) !i odcncr, aUg. österl. <>/,"/>> Void. 124-50125'50 d«o. in s>l» « „ <>/,«/, loo^O ioi'— blo. !l! 5.0 „ „ <"/» . »71^ «7 I0i 26 l^ csl.HyprlYclcllda»! !0j.5'/,"/n N>I 86 101 7b Oss!,^,n,g. B<»,l veil. 5«/n . . 10I1-3U 10(170 dlu. „ 4'/,"/» . l01'3NI01-,l0 d>!', „ 4>7n . . »870 »8 W Uug, ali>>, Brtc>,cr>,'dit>°«ct!enges. », Pc,i in 0. 1^!U vc,l. .','/,'>/„ —---------— Priuritiit0'Ol>ligationen «flil U)0 si.) «ilUlldllh.wcfibatm 1. «tmilsion ^,_____-^ üüldinaübs'NoldbcilM in E,Il>« gß gy 9^20 ^»ailz-Iljcl-Bal)».....^._____.^. ^alizisai« ^<»!l- ^'>!dw,g>' Vahn <2u,. Ik«! «0li !!, S. l'/,«/» . 100 50101 — Qcslllr.^ol^N^tdahn . . . io» 80105-5« Geld Wo« Staolsbahn 1, Emission . . ««» 50««.I s.o Sildbahn ^ »»/».....i,'i!°!c <« fl. . . . ^.^ ^f... <«/„ DonllU-Dampssch. luo fi. ' 118 75 II!» 25 t!aldachelPlamien.«nleh.z!o fi. ,o?5 2i'2<> Olcncr ^ojc 4« si. . . ^._ «^-L« Palfsy Lo,c 40 fi. . ' ' ' ^.. I4 «5 »iolhc» «rcuz. ijst.Ge,. v. ,<>s,. l4 «0 15 - »lubols-i'ose K. fi..... ,z, a«, 2y,__ Salln-Lose 40 sl..... 57.50 5«-__ Sl.-Ocnoie-i'osc 4« sl. . . . 5,; bo 5? - Wlildslcin^'osc liv fl. . z^ __ .^5« Windischglii^Volc 20 sl. . . 44 - 44 50 Vanl-Nrtien «per Slüll). «Nstlo-Ocftcrl. Bans 20« sl. . iiz>>—li«25 Banlvclcin W.cncr, Nw sl. . 10^5« 103 -Bd,Ul.-»l!,sl..l^sl,2UUsl.S.40"/» ^0—230 50 !ird!.-i«Ns!,s.H»nb.U.O. > Dcposilcnbanf. All«. 20« sl . f3f.^,87,__ «<) sl..... 71 75 ?«'— ^'Nlcyidl'n»!, «!!ss !4U sl. . 1« —I55-— Vlld Wai« Nctien von Transport» Unternehmungen. (Per Stück) Ml,tcchl«Nal)n 2uo fl. Tllbn . — — — — «lllöld°stium,»Vahl! »00 fl. Silb. l90?b iSi-»5 Nussig-Tcpl. «tiseiib. zwofl.HM.---------------- Bohm, »lordbah» ^5« fl, . . —'_______ ,, Wcflbahn 200 fl. . . . 2b?—«5!» — Vujchtichlabel «ish. 50» fl. TVl.---------------- „ (III. U) 200 fl. . I!»3—ll»< — Donau » Dampfschiffahlt» » Ges. Ocstcrr, 50« fl. «M. . . .385—387 — Drau-itis. -«ohn 2U« fl. 7- — ßcld!NO»b«'i!i0ldb. I««« fl, >iM. 2274 2^7« «lauz-Ioscs'Bahn »«« sl. Silbcr 22»-—222 5« ssunslirchcN'!daicfcll'rg°«usl.» 200 ft, Silbcr , luz^h 193 25 Sicdenbüincr Hisenb. 2«0 sl. , —>— —--. Staatlleij^udnl,!! ^^,u ll », W, . zz? 4o,<28'70 Veld ware SUdbahn l«u fl. Gilbcr , . 103 — W3 50 EüdeNordt, .Verb,,«,»00 fl. «Vt. i«b — 1«b 51 Ihrifi-V»bn «<»0 fl, ö. w. . . — — — — Tramway «es, wr, I?« sl. », «iisenb. 2»0 fl. Gilb« ,7? »5'77 75 llng. Norboflbahn «>0 fl. Vilb« 175 — >?b 50 NngWeftb.sVtaab.Gla,) »oofl.S. 178 50 ' ?4 — Induftrie»ctie» (per Stü«l). ligydi und Kindbeig, «llsen» unb Klahl-Inb, in Wien IU0 sl, . —>— — — «tiienbahnw.-rcihg, ^. 8u sl, 40"/, — .» —> — „Elbcmübl", Papiers, u. A.uc«ten........5„5 ß„ l«u-zjl»nc«'St>i