(Porto bar bezahlt. > Mm Zeitung i Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. ■ ----------- «chrtsUettnng iab »lica Kr. ». Telephon». — S!,tü»dig««gt» oeede, in b« eitwatQRfl qegnl billig»« «tbflire* entgkgtnqkno«»«» 4h ■ I» pull t: da» J»la»d oteiteljährtg VW ty-, halbMriz vi» so.—. «a»,j»qr.z viQto.-. Kl» da» AnUand «Ntiprechendi Srhüdusg. - Et»,el»e N»«»iN» vln —.bo Kummer 49 |j Denlschösterrtich vor drin Zusammenbrnchf. Wir haben in diesen Jahren seil dem Um-stürze schon öfter« an dieser Stelle die gleiche Aus-ichrift über Aussähe gesetzt, die sich mit unserem Nachbarland? Deutschösterreich beschäftigten. Immer mit demselben Richte, wie es heute geschieht. Denn Deutschösterreich stand seit dem unglückseligen Tage in St. Germain. der eS zu einem StaatSwesen von unnatürlicher Selbständigkeit verurteilte, ohne ihm die Grundlagen zu dieser Selbständigkeit zu geben, immer vor den Zusammenbruche. Noch nie ging ein Staat au« dem politischen Wirbeln irgendeiner Zeit hervor, der die Zeichen der LebenSnnsähigktit so sichtbar auf der Stirne trug, dessen endlicher Zusammenbruch so unvermeidlich kommen mußte. Daß er nicht, dem Wesen dts Wortes entsprechend, rasch und explosiv erfolgte, sondern ihm ein lang-same« Absterben voranging, da« ist nicht zuletzt der gutmütige», leicht hoffende» DenkungSart iii österreichischen Volke« zuzuschreiben. Heute aber, nach-de« e« alle seine Hoffnung«» aus Hilfe zu Grabe tragen mußte, erhebt sich au« seiner Not der Schrei noch der einzigen Reltung, nach dem Anschlüsse an da? deutsche Mutterland. Seit dem Beginne diese« JahreS ist der Kur« der Krone auf weniger als ein fünftel gesunken. Gegenüber einem Kurse von 0 9 am Ende de> vorigen JahreS notiert sie heute 0-03. Als Ursache diestS außerordentlichen Rückganges wird neuerdings der ungünstige Stand der Verhandlung?» über den dem Deutschen Reiche zu gewahrenden Kredit bezeichnet, da hiedurch einerseits die ircmden Zahlungsmittel im allgemeinen wieder wesentlich verteuert, anderer-seitS auch die Aussichten auf Kredite sür Deutsch-isterreich verschlechtert worden sind. Diese Er- Sonnige Tage in Hrkvenica. Bon Trete Sölch, Dlatibe*. Wenn man der schönen Jahre gedenkt, in denen e« fast zu den Selbstverständlichkeiten gehörte, da« bunte, bewegte Treiben der Badeorte gründlich kennen »u lernen, beschleicht ein bittere« Emvfinden da« Gemüt, denn eine Welt von Hindernissen, die der harte Lauf der Zelt vor den sehnsüchtig Begehrenden aufgetürmt, trennt ste nun von der Möglichkeit, heitere, lusterfüllte Tage In einem Seebade |ti genießen. 6« ist sür die Mehrzahl der damaligen Gäste unerreichbar geworden, »der zu dieser Mehrzahl gesellen sich auch manche, die allzu kopfscheu, ohne den Plan einer Setbadreise nur zu erwägen, sich dem Joch allgemeiner Entsagung beugen, und ihre Ferienwochen tn irgend einem minderen Orte »ertrodeln, gerade so wie ihr wohlverdiente» Geld. Eine wahrhafte Erholungsstätte am Meere gelegen, die man ohne AuSreiseschwierigkeiten und Valuta-erlchwerungen leicht erreicht, ist Sikvenica. Sie bietet alle», wa« die Sierven überlasteter Arbeit»menschen »vn neuem stärkt: erfrischende Bäder, ruhsame Meer« fahrten, stimmungsvolle Spaziergänge und Vergnügungen, abwechslungsreicher Eindrücke voll. Wenn man bedenkt, daß man dort um den Preis von 10 Dinar täglich in Villen und Pensionen ein nette», luftige» Semach er« hält, find in Anbetracht der jetzigen Zeitverhältniss« die Kosten de» dortigen Aufenthalte» keine fo erschreck-nd hohen. Bi» zur Eisenbahnstation Bakar (vuccari) führt Sonntag den 18. Juni 1922 klärunzen treffen ohne Zweifel zu, allein sie ersoffen nur den Anlaß für die neueste katastrophale Lnt-Wertung der Krone, nicht aber die eigentliche Ursache der Erscheinung. Nach dem Zusammenbruche von 1918 hatte Deutschösterreich nicht nur mit der allgemeine» Wirtschaftskrise zu kämpfen, sondern auch mit feiner besondere». Durch die Aufteilung Oesterreich-Ungarn« waren alte wechselseitige Schaffen«- und BerbrauchSgebiele auseinander geriffe» worden. Jedermann weiß, daß dabei Deutschösterreich mit seinem Riesenkopf Wien am schlechtesten weg-gekommen ist. Mit Ausnahme de« steirischen Eisen« waren ihm fast keine Rohstoffe geblieben. Auch hin-sichtlich seiner Ernährung war e« aus daS Ausland angewiesen, hatte man ihm doch z. 23. nur eine einzige Zuckerfabrik gelösten. Isoliert konnte der in St. Germaiu geschaffene deutschösterreichische Staat nicht bestehen, der Anschluß an ein andere« Wirtschaftsgebiet war für ihn ein Lebensbedürfnis. Die Krise also, in der er sich schon bei seiner Geburt befand, wc.r eben deshalb keine rein sinan-zielle, sondern eine allgemein wirtschaftliche. Alles kam darauf an, die deutfchösterreichische Industrie auf wenig Rohstoffe, vor allem auf wenig Kohle verbrauchende Branchen «»»zustellen, dem durch den Umsturz plötzlich unterbundenen Güteraustausch wieder die Wege zu öffnen, durch intensive Stei-gerung der Arbeitsleistung Mehrwerte zu erzeugen und dadurch der allgemeinen Wirtschaftskrise zu be« gegnen. Am natürlichsten, Nächstliegenden und zweck-mäßigsten wäre der sofortig« Anschluß an das Deutsche Rtich und das allgemeine deutsche Wirt-schastSgebiet gewesen. Frankreich verhindert« da», die französische Politik ist deshalb in erster Linie sür das surchtbare Elend verantwortljch, daS feit-dem über Deutschösterreich hereingebrochen ist. Die schönsten Sympathiekundgebungen in den fran- 4. [47.] Jahrgam, den Erholungsuchenden der Zug. Von dort au» ver-kehren auf einer breiten Seipentinenflraße die Wägen hinab zur Stadt, ,um Dampferlandunz«platz. Nach Erkvenlca geht dir Reif« weiter. Der MeereSarm zwischen der Insel Veglia und dem Festlande erweitert sich. Von vielen spähenden Blicken wird plötzlich der Kurort entdeckt. Der Prachtbau de» Hotel» Therapie, die hübschen Villen, der schattenfpendende Strandweg, die Badeanstalt, der Kurpark, all da» gleitet paaorama-artig vor den Augen der Ankömmlinge vorbei. Ein langer Molo greift wett HInau» in die blaue Wellen-flut. Und ist man erst angelangt, überkommt fast jeden ein Gefühl wohligen Geborgensein». Befreit von allen Sorgen, gibt sich der Kurgast willig den gebotenen Sommerfreuden hin. Ein leiser Wind bewegt die weiße Leinwand der Badezelte, die wie ein breite», leuchtende» Band die Außenseite de« Strandwege« umsäumcn. Hier ruht man lang auSgtstreckt in dem «eichen, durchglühten Sande, hier spielt und flirtet man, hier ist die Sonne unumschränkte Siegerin. Die ganze Atmosphäre erfüllt ihr flimmernde» Gold. Unsägliche» Wohlbehagen durch-rieselt den Leib. Nur ruhen, nicht» denken, der Gegen-wart leben! Und da» Meer lockl in sein kühle», türkis-farbene» Reich immer weiter, der blendenden Ferne zu. Zarter Oleander- und Rosenduft zieht durch die Luft. Die Wege de» Kurparke» durchwände!» sonnen-gebräunte Menschen, von denen da» Fluidum tief in-nerltcher Fröhlichkeit ausgeht. Von Tennispartien, zöfischen Kammern werden die Deutschösterreich» nicht vergeffen machen könne«, daß Frankceich nach dem Kriege Hunderttausende in Deutschösterreich an den Bettelstab gebracht hat. DaS Verhalten Frank» reich? ist umsowcniger einer großen Nation würdig, als eS durch daS versprechen ausreichender Kredite Deutschösterreich die Möglichkeit deS Ausbaues einer eigene» Wirtschaft zu bieten schien. E« beging da-mit einen bewußten Betrug und verleitete da« un» glückliche Land dazu, seine ganze Politik aus die westlichen Kredite einzustelleu. Die Folgen waren die vollständige Paffivität der deutschösterreichischen Politik sowohl in wirtschastlicher als in allgemeiner politischer Beziehung. Man glaubte der Kredite sicher zu sein, sie aber erst abwarten zu müssen, bevor man den Aufbau der eigenen Wirtschaft begann. Die Industriellen warteten ans die Kredite, um sich darnach einzurichten, die Arbeiterschast verharrte auf einer einseitige» Lohnpolitik in der Annahme, daß die Kredite vor allem dazu verwendet werden würden, daS Defizit zu decken. daS sich in immer steigendem Maß« au« der Reduktion der Arbeitszeit und Arbeitsleistung bei gleichzeitig sich steigernden Löhnen ergab. Die Regierungen traten diesen Er-scheinungen nicht mit der nötigen Festigkeit entgegen, weil sie einerseits von größeren Streik« den allge« meinen Zusammenbruch befürchteten, andererseits aber hofften, in dem Augenblicke der Realisierung der westliche» Kredite über die Mittel verfügen zu können, um ohne größere Erschütterungen wieder eine leidliche Wirtschaftsordnung herzustellen. Unter diesen Umständen mußte das volkS- und daS fitaatSwirtfchaftliche Defizit ins Ungeheure wachse», wenn die Kredite nicht kamen. Und ste kamen nicht. Erst im Herbste deS vorigen JahreS entschloß man sich zu einer aktiven Politik. Man versuchte, den Wirtschaftsverkehr mit den anderen Nachfolgestaaten wieder herzustellen. Im allgemeinen Tanzunterhaltunzen, Baikenfahrten und Ausflügen wird gesprochen. Dichte Wände dunkelgrünen Lorbeer« umschließen manche verborgene Bank, die zu heimlichen Zusammenkünften wie geschaffen «rschkint. Hochiagende Zypressen sehen wohlwollend und verschwiegen in solch eine grüne Dämmerung, in deren Schalte» allabendlich die Wu»d«r der Liebe wohnen. Auch die Umgebung bietet anregende Schönheit. Vincdol hieß im Altertum die ganze Gegend von Fiume b!« Zenzg. Dort re» gierten jahrhundertelang die ruhmreichen Fürsten Frankopani. Die Ueberresti ihrer Burgen find teil, weise noch gut erhalten und verleihen dem Landschaft»-bilde eine eigene Note. Zur rechten Seite da» Meer, zur linke« da» Ufer mir Eichenbäume» und Oliven bewachsen, führt eine ebene Straße in kurzer Zeit »u dem kleinen, jedoch im Aufstreben begriffene» Seebad« Gelee. Der Strandweg gegen St. Helena verlockt zu weiteren Entdeckung»reisen. Immer höher über da« Meer führt er den entzückte» Beschauer durch ein schattenkühle» Kiefernwäldchen, bald «in« weit« Fernsicht freilassend. Die Insel Veglia taucht wie ein-rries«»-haster Fischleib au« der spiegelglatt«» Fläche de« Quarnero. Verschwommen erblickt man den Ort Silo, der vi» ä viS von Crkvenica liegt und oftmal» da« Ziel einer stimmungsvolle» Rnderpartie bildet, «ei» -Naturfreund aber soll e» unterlassen, da» Vmodolrrtal, diese bedeutende Gegend de» Lande» zu durchstreifen. Die Küstendampfer verleiten zu immer größeren Au»-Rügen. Viel muntere» Volk an Bord, gleiten sie voll Ecite 2 war btefe Neigung auch aus der anderen Sei« vor-Hauben, allein wiederum war ei der französische Ewstuß, der in Zugvllasien und in der Tschechoslowakei diese ?ieig»ugen erstick'.«, weil man in Pari» — allerdings ganz richtig — voraussah, daß mit der Rückkehr normaler Verhältnisse in Mitteleuropa die Machtstellung Frankreichs daselbst ge-schwächt werden müsse. Was man aber in Paris vergißt, ist, daß auch der staunenswerten passiven Widerstandskraft der Btvölkerung Deutschösterreich« eine Grenze gezogen ist. Die Kohleupreise sind z B. i» den letzten Tagen derart gestiegen, daß es für einen großen Teil der Bevölkerung bereits unmöz-lich geworden ist, sich für den Winter einzudecken. Sollte die Krone noch weiter sinken, dann werden im kommenden Winter trotz ungeheurer Lohn-steigerungen mehr als die Hälfte der Wohnungen in Wien ungeheizt sein, von den LebenSmiitelpreisen gilt das gleiche und es ist eigentlich rälselhast, wie so gerade der leiflungSsähig'te Teil der staatlichen Beamtenschaft mit der Hälfte dessen noch da» Aus-langen findet, was die staatlichen Arbeiter al» Exlsteuzminimum v-rlangen und auch erhalten. Bei einer Gerichisverhandlunz kam e» vor kurzern z.B. an den Tig, daß der Augeklagte, ein untergeord-neter BerkehrSbeamter, 1S0.00O K monatlich bezog, während der Richter, vor dem kr stand» sich eine« Monatsgehalt«» von 83.000 st „erfreute*. Jedem Gehenden muß es klar fein, daß in dem Augenblicke, m dem die akademischen Staat»-beamien physisch nicht mehr imstande sein werden zu hungern und in den Streik treten, die Schöps nug von S>. Germain zusammenbrechen muß. Der jüngste Sturz de» Kroveuknrse» rückt diese Mög. lrchkeir vielleicht in die allernächste Nähe. Die de-liebten Drohungen, daß Tschechen, Jugoslawen und Italiener in da» wehrlose Land einmarschieren würde», werden nicht nuhr die SchreckenStvirkung von einst ausüben. Denn die Schöpfung von St. Germain würde eben liquidiert werden müssen. Dir Gottscheer Farben Blau-Weiß. Die Gemeindevertretung der Stadt Gotlschee hatte, wie die Goltscheer Zeitung mitteilt, gelegentlich der Bermählung de» König» im Wege der össent-Uchen Plakatierurrg die Stadtbevölkerung aufgefordert, die Häuser zu dekorieren und Fahnen auszustecken, um auf diese Weise der Anhänglichkeit der Gottscheer Bevölkerung zum Herrscherhaus Ausdruck zu ver-lechen. Gleichzeitig fand es aber das Gemeindeamt für angezeigt, hinsichtlich der Fahnenhiffung Vor- ruhiger Geschäftigkeit dahin. Lei manchem Kurgast wird auch der Wunsch reg«, die Stadt Bakar, die ihn schon auf der Aeise angchrulet hatte, näher |U besichtigen. In einer stillen Buchr. an dem kahlen Hintergründe der Berge, entsteigt sie dem Meer«. Die vielen kleinen Häuser, Mauern und Terrassen scheinen gleich-sam übereinander hinweg )U klettern, türmen sich in grotesker Unregelmäßigkeit empor. Da« alte halbjer-fallene Frankopankastell krZut das ganze mit feinen grauen Erkern und düster blickendrn Fenstern. Man ersteigt un»ähl>ge Treppen, blickt i» kleine Gärten, in dunkle Höfe, geschmeidige «atzen huschen über gebor-sten« Mauern und die smaragdfarbenen Lichter ihrer Augen glänzen geisterhaft au» düsteren Hausfluren. Gleich phantastischen Th«aterdekoratio«en stehen die vergilbten Bauten seltsam wesenlos nebeaeinand«?, je-doch das sonderbare Bauwerk. daS mit seinem minaret-artiger» Dach und plumpen Tor plötzlich auftaucht, btl-det ein« Ausnahme. Es soll da» „türkische Hau»" sein »nd »erschi«en« Merkwürdigkeiten «ulhalten. Nur we-ntger Bewohnern begegnet der Fremdling auf solch schmalen Ereigen. Endlich steht er vor dem verwitterten Schloß, da» soviel An>iehung»keaft besitzt. Ist ihm da» (glück hold, der Kastellan anwesend, so öffnen sich die Pforte» de« alren Schlosses «nd er lauscht begierig der Stählung seines Führer». Da« mächtige Geschlecht der Fürsten Fraukopani habe hier geherrscht. Die« wäre der K«.ker g?«es«rr und jene Halle der Prunkiaal. TÜ« stere Gänge, öde Zimmer «erden sichtbar.- Lerstaubtc tilltee Zeit»»., schreibuuge» zu macheu, indem angeordnet wurde, daß nur Staatifahnen oder slowenische Rational-sahnen gehißt werden durste«. Dadurch wollte da» Gemeindeamt verhindern, daß auch Fahnen in der Gottscheer S'.ad'farbe „Blau-Weiß" ausgehängt würden. Zar näheren Aufklärung möchten wir an dieser Stelle erwähne«, daß die Gemeindevertretung der deutschen Stadt Gotisch« aus den famosen Wahlen hervorgegangen ist, bei denen den deutschen Bürgern da» Wahlrecht in ihrer eigenen Gemeinde abgesprochen worden war. Der Bürgermeister Medved lehnte, wie der in Gottichee erscheinende Radikal mit-teilt, die Forderung der Gottscheer Bürgerschast, daß auch Gottscheer Farben gehißt werden sollten, eal-schieden ab. Mit der Begründung, daß die Gottscheer Farbe keine Existenzberechtigung habe, da man nicht wisse, weher sie stamme, was sie bedeute nsw. Da e» nun keine Verordnung gibt, die da» Arr»hängen von Sladtsohnen verbieten würde und diese An-ordnung, abgesehen davon, daß sie nicht in die Kom-petenz der Gemeinde fällt, nicht» ist al» eine pascha» mäßige, willkürliche Maßregel, hat sie der Bezirk»-hauptmann aus die Vorstellungen führender deutscher Bürger hin rückgängig gemacht. So kam es, daß bei der HochzeitSseier de« König» auch die Gottscheer Karden von den Dächern der Stadt grüßten. Die Gottsch-er Zeitung erklärt in ihrer letzten Folge den Ursprung der Gottscheer Farben. Wahr-scheinlich nicht so sehr, um da» historische Wissen de» Bürgermeister» zu bereichern, sondern um in unseren wackeren Gottscheer LandSleuien den S'olz auf ihre Vorväter und die ehrenvollen Abzeichen einer kampserfüllten grauen Vorzeit zu stärken. Sie schreibt: In jüngster Zeit wurde die Frage aufgeworfen, ob den Gottscheer» da» Recht zustehe, blau weiße Fahnen zu hissen und woraus sich diese» Recht stütz«. Zar Klärung dieser Frage bringen wir nachstehend einen diesbezüglichen Abschnitt aus einem äußerst interessanten geschichtlichen Beitrage, der au« der Feder de« Herrn RegierungSrat«» Peter WolSegger stammt und im „Deutschen Kalender sür Krain", Jahrgang I3LV, Seite 5o, abgedruckt ist. — (tc lautet: . ... Es ist oben gesagt worden, daß die Pfarrkirche dort stand, wo heule der städtische Fnedhos ist. und daß um sie herum ein Markt sich entwickelt hatte. Für den Ban einer befestigten Stadt war aber der Platz bei den heutigen Meierhöfen nicht geeignet. Zn der nächsten Rahe aber, an der Rutsche« Niederung, die, durch den Rinschegraben umzogen, häufigen Ueberfchwemmungen ausgesetzt, durch Wassergräben leicht unzugänglich gemacht werden konnte, dort wurde der Neubau begonnen und die Stadt, eine wahre Wasscrsestung, ausgebaut. Kaiser Friedrich IV. begabt« sie mit stattlichen Freiheiten. Dies«» geschah mit Urkunde, gegeben zu Graz am Freitage nach dem heil. Ostertage 1471. Weil diese Urkunde von besonderer Wichtigkeit ist, so gebe ich sie im AuSzuge wieder. Sie lautet. Weil in dem nächstvergangenen Jahre (1469) die Türken und Ungläubigen mit viel Volk in Krain eingebrochen und darin, namentlich in unserer Herrschast Gotische?, die Unserigen mit Raub und Brand und Hinwez. Fenster, durch die die Sonne müde glänzt, biete« den Ausblicke ein glatter Meeresspiegel, graue Häuser-massen, nackte» KalstMein, tot« Berge. Und e» ist, als wären die Räum« von der Tragödie jene» Geschlechtes durchdrungen, als wären sie von jener Stund« an zeitlos geworden, da die Schrek» kenSkunde von der in Wiener Neustadt erfolgten Enthauptung de« Grafen Terfat, de« Fran Krsto Frankopan und feine« Schwager« Zrin«ki wegen der entdeckten Verschwörung mit Rakociv gegen Leopold l. im Frühling 1671 durch da« Schloß geeilt. Vielleicht auch wand«lt in schwülen Vollmondnächten die schöne Schloßfrau umher, ringt ihre weißen Hände, steht schluchzend am Balköne und beklagt die Vernichtung ihrer F»milie. Bon dieser Vermutung aber will der Kastellan nichr wissen. Geister gebe e« keine, erklärt er dezidieri. Wenn e« sich de« Nacht« in dem Gemäuer regt, jammernde Stimmen hörbar werden, so seien e« gewiß nur lästige Katzen. Bei der alten Kathedrale vorbei, die schmucklo« in einer stillen Ecke steht, führt eine steile Treppe ab-wärt«. Am Hafen herrscht rege« Leb«». Der Dampfer au« Kraljeviea ist angekommen. Massig scha»kelt er ans d lionen Franken sür Deutschösterreich angenommen. Der Nationalist Delahaye sprach gegen die Vorlage und bedauert« di« Aufrechterhaltung der Einheit Deutschlands, weil dadurch die Bereinigung Oester-reich« mit Bayern unmöglich gemacht worden sei. Im Verlause der Debatte erklärte der Berichterstatter Dpusset, daß «ine Donoupolitik betrieben werden müsst, welche eS verhindere, daß Deutschland nnd Oesterreich sich vereinigen. Senator Bcranger sührte aus: Finanzielle Gründe sprechen geyen eine Kredit-gewährung an Oesterreich, doch müsse man au« politischen Gründn» Oesterreich finanziell unttistützen. Ministe»Präsident Poincarv e»klärte, die Regierung habe aus Grund »eS Hilferufe« von Oesterreich den Bestrebungen entgegengehandelt, die darauf abzielen. Ö sterreich wirtschaftlich und politisch dem Deutschen Reiche einzuverleiben. Der österreichische Bundeskanzler habe erklärt, Oesterreich sei von der Anarchie bedroht oder von dem Aufgehen in einen andeien Ziaat und habe dringende Hilfe gefordert. ES müßten einige Maßnahmen gettofse» werden, »,m den Wechselkurs zu bessern. Poi»crr6 setzte hinzu, der Vorschuß von 55 Millionen tret« zu den anderen von den übrigen Staaten gewährten Vorschüssen. Zum Schluss« fragt« er den gesamten Senat, ob er sich dem Rettung« werke anschließen wolle, an dem Frankreich interessiert sei, oder ob er dem «lldeutschtum da« Feld über-lassen solle. Der Senat hat die Vorlage angenommen. Wie man in Wien glaubt, werden die Geldmittel in kürzester Zeit flüssig gemacht und 43 Millionen Franken <7 Millionen werden al« Abzahlung der österreichischen Schuld zurückbehalten) bei der Lande«-bank iu Wien erlegt werden. Die französische Presse beschäftigt sich lebhaft mit der Kreditfrage. DaS Eablozramme schreibt, daß die Anschlußfrage durch die furchtbare Prüfung der letzten Tage wieder in den Vordergrund getreten sei. Wer vom Tode be-droht ist, dem ist nichts verboten. Es gelte der englische Rus in höchster Gesahr: Everybody sor himsels! Rette sich, wer kann l Der Eclair vergleicht Deutschösterreich mit einem sinkenden Schiffe, daS nach allen Seiten verzweifelte Notsignale aussendet. Die französisch tschechischen Beheimvirträge. In einer der letzten Sitzungen der Prager Kammer machte Abgeordneter Knirsch nachsolgetide aussehenerregende Enthüllungen: Der erste Gc-heimvertrag zwischen Dr. Benesch und Paris wurde am 28. Oktober 1918 abgeschlossen. Darin verpflichtet sich die Tschechoslowakei, ihre Politik aus die Durchführung der Friedensverträge einzustellen und die Leitung der Armee aus zehn Jahre einer französischen Militärkommission zu übertragen. Die Kosten dieser Mission gehen aus Rechnung der Tschechoslowakei, dürfen aber jährlich z»vei Millionen Franken nicht übersteigen. Als Gegenleistung an die Tschechoslowakei setzt der Vertrag sest. daß im Jahre 1929 eine gemischte Kommission zu bilden ist, die zn konstatiere» hat, ob die Tschecho-slowakei einen aktiven Anteil an der Durchführung der FriedenSverttäge hat. Stellt die Kommission einen aktiven Anteil fest, so verzichtet Frankreich aus alle bis zum erste» Jänner 1919 ausgelaufeneu Kriegsschulden. Dieser Geheimvertrag enthält zwei Leite 3 Nachträge. Der erste Nachtrag wurde am 24. April 1921 abgeschlossen; er cuthält u. a. folgende Vereinbarungen : Falls die Anschlußfrage Oesterreichs in ein Stadium der Verwirklichung treten sollte, hat die Tschechoslowakei Wien. Linz, Salzburg, die Industriezentren und militärisch-technischen Betriebe bis zur Zone einschließlich Wiener Neustadt zu besetzen, Frankreich besetzt Graz nnd Klagenfurt. Die österreichische Bundesregierung ist erst 24 Stunden vor Ueberschreitung der Grenze durch die Truppen von diesen Maßnahmen zu verständigen. Der zweite Nachtrag datiert vom 8. November 1921. In diesem nimmt die Tschechoslowakei Kenntnis von dem zwischen Frankreich nnd Polen am ZI. August 1921 abge-schlosienen Bündnis. Die Tschechoslowakei verpflichtet sich weiter«, im Einvernehmen mit der polnischen Regicrnng gemeinsame wirtschaftliche und militärische Schritte gegen Deutschland zu unternehmen, falls Frankreich eine Gejährdung des mitteleuropLischen Frieden« feststellt. Als Gesährdung deS Friedens wird betrachtet: Die Nichteinhaltung der Artikel des Versailler FriedeuSvertrageS; Unruhen in Deutsch-land welcher Art immer; Feststellung von RüstnngS-maßnahmen. Die tschechoslvlvakische Regierung erklärt sich bei Eintritt der vorstehenden Fälle mit Paris lind Warschau solidarisch. Griechen und Türken. Major Jowell, Mitglied der amerikanischen HilsSaktion für Anatolien ist Zeitungsberichten zufolg« wegen türkenseindlicher Propagande aus dem Regierungsbereich Kcmal Paschas ausgewiesen worden. Er gab nach seiner Ausweisung den Londoner Times eine» ausführlichen Bericht über die Unterdrückung und Bersolzung der anatolischen Christen. Die Folge dieser Veröffentlichung war. daß der englische Außen-minister die alliierten Mächte zur gemeinsamen kom missionellen Untersuchung der Lag« der auatolischen Christen einlud. Den Times hat nun in der Agenc« d' Anaioli« Miß Billiug, Mitglied der amerikanischen HilsSaktion in Angoro, geantwortet. S e gibt bekannt, daß sie mit der von Major Jowell beschriebenen Gegend von Kharpont in ständiger Verbindung stehe und ihr von Christenvetsolgungen absolut nichts bekannt sei. Einem offiziellen Dementi der Angora-regletllug folgte «in« lang« Proklamation des Pater« EslimioS, in der betont wird, daß eS unter der Herrschaft Kemal Paschas nie Christenversolgungen gegeben habe und daß sich die christlichen Minde. heilen unter dem Schutze der Angoraregierung de« besten Wohlergehens erfreuen. Natürlich sin» derartige Be-richte wie der de« Major« Jowell geeignet, in da« griechisch türkische Feuer de« Hasses Oel zu gießen. Die griechische Flotte hat denn auch vor einigen Tagen den 300 Kilometer westlich von Trapezunt am Schwarzen Meere gelegenen türkischen Hasen Someun bombardiert. Wer jemals in der Lage war, Griechen, Türken und vor allem Armenier aus eigener Erfahrung vergleichen zu können, der wird die Griechen und noch viel weniger die Almcnier schwerlich den Türken vorziehen. Aus SlM und Zanö. Evangelische Gemeinde. Sonntag vor-mittags um 10 Uhr findet in der Christuskirche die Jubelseier des 200jährigen Bestands« der Brüder-gemeinde statt. n, Prüfungen von Privatisiert An der hiesigen städtischen Knaben- und MädchenvolkSschule finden die Prüfungen der Privatschüler am Freitag, den 23. Juni, um 2 Uhr nachmittags statt. Schüler und Schülerinnen haben sich mit dem letzten Schul-zeugnis wenigsten« zwei Tage vorh-r bei der Schul» leiiung zu melden. Maturitätsprüfungen und Ferien in Slowenien. Auf der Bollsiyung des Oberschul rateS in Ljubljana am 12. Juu» teilt der Vor-sitzend« m»t, daß im heurigen Jahre an 18 An stalten in Slowenien 328 Mittelschüler maturieren werden. Von den Schülern und Schülerinnen an den Lehrcrpräparandlen werden 19) die Reifeprüfung ablegen, darnnler 75 Jünglinge. Während in dem früheren Kcain daS Schuljahr E.ive Juni endet und das »e»ie im September beginnt, sangen im früheren Steiermatk die Ftritn zu srhr verschiedenen Zeitpunkt«« an. An gewissen Orten dauern sie vom 13 Jitli bis zum 15. September, an an> deren vom 1. August bis 16. Oktober und schließ-lich vom 1. September bis 31. Oktober. Der Oberschulrat beschloß, die Ferien silr alle Octe in Slowenien einheitlich anzusetzen, und zwar so. daß sie die Moi'.a'e August und S'Ptemb« in sich ein- Celte 4 schließen. AIS Uebergang werden Heuer die Juli« Augustferien an jenen Schulen eingeführt, für die in kett vergangenen Jahren die Ferien in die Monate Juli, August und September sielen. An jenen Ölten, wo voriges Jahr die Ferien in der Zeit vom lv. bis Zt. Oktober zu En?e waren, sind sie Heuer im August und September. Professor Gregor Bostuniö in Celjs-Mittwoch und DonuerSlag, den 21. und 22. d. M>, wird der russische Schriftsteller un5 ehemalige Pro scssor out Kiewer Institute für Kunst und Theater in Celje im Meinen Sßi-lr de« Hotels Union zwei Vorträgt abhalten und zwar Mittwoch über die Geheimnisse deS Okkultismus, Donnerstag über die historisch politischen Bezi, hangen zwischen England. Indien und Rußland. Näheres ist auS den Plakaten zu ersehen. Die Vorträge werden in deutscher Sprache abgehalten. I I. Ljubljanaer Messe. Die Leitung der II. Ljubljanaer Messe, die vom 2. bis zum Il.Sep-tember stattfinden wirv, teilt die Begünstigungen mit, die b!S jetzt für Aussteller und Besucher erwirkt wurden: 1. 50% i^c Preisermäßigung für Perionen und Waren auf allen Eisenbahnen unseres König-reiches «nd für alle Wageuklasjen. Zunächst wurde der halbe Fahrpreis nur für Personenzüge be-willigt, die Leitung der Messe hofft aber, daß auch die Benützung der Schnellzüge wird erlaubt werden. DaS Siecht aus halhe Fahrkarte habe» alle, die sich vor dem Schalter mit der permanente» Messe-legitimation der II. Ljubljanaer Messe aufweiten. 2. Zollfreie Ein- und Ausfuhr ausländischer AuS-stellungswaten, sobald sie an die Adresse der Lju-dljanaer Messe gerichtet nnd und im Laufe von sechs Monaten wieder auS unserem Staate ausgkfuhtt werden. Im Falle die ausländisch?» Waren in unserem Staate zurückbleiben, muß nachträglich der übliche Zoll entrichtet werden. Die Verwaltung hat angesucht, daß auSnuhmSweife auch die Einfuhr von LnxuSauSstellnngSwaren für die Messe bewilligt werde, und um dte freie Enfnhr jener LnxuSware gebeten, die unsere Kaufleute u^td Verbraucher in der Zeit der Ljubljanaer M ff? auf dem AuSstellungs-platz« bei den Ausstellern bestellen. 3 Alle Visum angelegenheitcn >m Ausland? werden auf das rascheste erledigt werden. 4. DaS Post- und Telegraphen-minitterinm hat die Bewilligung erteilt, Marken der II. Ljubljanaer Mcfse auf alle Postsendungen auf zukleben. Diese Stempel sind sehr geschmackvoll und schön ausgeführt und können auf Wunsch aus der Kanzlei der Messe in Ljubljana bezogen werden. Es fei erwähnt, daß sie mit dem Wortlaut von acht Sprachen versehen sind. Ein schwäbisches Wort an den Ljub ljaner Slovenee. Das Organ des Dr. Loros-c. der Ljubljanaer Slovenec, beschäftigte sich in seiner Folge vom 10. Juni im Zusammenhange mit der Präger Tagung der Lölkerbundliga ausfühtlich mit dem Schutze der »ationalen Minderheiten in Juzo-flawien und eiklärte, daß die Slowenen in Kärnten zufrieden wären, wenn sie ei» Zehntel dessen besäßen, waS die Deutschen im SHL-Staate haben. Die Kärntner Landesregierung habe noch immer nicht die Bewilligung zur Eröffnung von zwei slowenischen Prloatschulen erteilt, die die dortigen Slowenen gerne aus eigenen Mittel» erhalten würden. Die schönen Redensarten des Kärtner Landeshauptmannes Gtöger könnten niemanden darüber hinwegtäuschen, daß die Slowenen in Kärnten politisch rechtlos feien. Als ihr Vertreter auf der Prager Lonferenz das Wort ergreife» wollte, habe er es ebensowenig er-halten wie der Vertreter der österreichischen Tschechen. — Zu den Ausführungen deS Ljubljanacr BlalteS nimmt daS Deutsche Volteblatt in Novisad in fetner Nummer vom 13. Juni in folgender bemerkenswerter Weise Stellung: DaS slowenische Blatt, dessen gührer sich seinerzeit einmal um die Gunst unserer Volksgenossen in der vbete» Batfchla beworben hat, bekundet durch diese Ausführungen, daß thm die Fähigkeit, mit Unvoieingenommenheit die Lage der nationalen Minderheiten in Südjlawien und Deutfchöstecreich zu vergleichen, vollkommen er-mangelt. Vor allem sind die Käcntncr Slowenen im Vollbesitze ihrer politischen Rechte, habe» ihre Abgeordneten in den gesetzlichen VettretungSköpern, dürfen sich politisch ungehindert organisieren, wo gegen die Teutschen in Südflawün nicht einmil in die Gemeindevertretungen ihre Ve. trau nsmannet entsenden konnten und die Deu.schen in Sloweni-n noch im wie auf die Genehmigung der Sotzuu g setze gleich fein und dieselben bürgerlichen und politische» Rechte ohne Unterschied der Sprache, Rasse oder Religion genießen. Der Unter-schied der Sprache, Rasse oder Religion wird keinem jugoslawischen Staatsbürger darin schade» dütfen, was den Genuß der bürgerlichen und politischen Rechte betrifft, namentlich für Zulassung zu den öffentlichen Aemtern, Ehrenstellen und Würden . . . Anmerkung der Red.) Jene Mitglieder völkischer Minderheiten, die nicht für ihre Nation optiert haben, werden uniere Staatsbürger. Jtdessen tst aber bei uns ras G-fetz über die Staatsbürgerschaft noch nicht mtZenommen worden, weshalb Demokraten und Radikale auf dem Standpunkte stehe», daß die Deutsch?» und Magyaren bei den Wahlen keine Wahlrechte hallen können. Dagegen ist auf der Heu-tigen Satzung deS Unterausschusses des gesetzgebenden Ausschusses (14. Ju/ti) der Abgeordnete Dr. Simrak aufgetreten, indem er erklärte, baß ein solche« Vor-gehen eine Schande für unseren Staat gegenüber bt« Auslande sein werde. Er betonte die Notwen-digktit, daß die völkische» Minderheiten in daS Par-lament gelassen werden, da so auf die legalste Art jede irredenustische Aktion vereitelt würde. — AuS welchem Finger sich das zitierte Blatt diese Meldung gesogen haben mag. bleibe dahingestellt. Jedenfalls gibt sie uns Gelegenheit, zum 1001. Male diefeS wenig ehrenvolle Gebiet unseres öffentlichen Le!>enS zu beirren. Die Behandlung der Frage des Schutz?» völkischer Minderheiten auf der Prager Tagung der Völkerbundl'ga hat auch die slowenische Presse zu Betrachlungen angeregt. Vom demo-kratischen Slovenski Narod bis hinüber zum klerikalen Slovenec klangen sie in seltener Uebereinstimmung darin aus, wie gut es z. B. ver deutschen Minderheit in unserem Staate in politischer Hinsicht gehe. In den Vergleichen mit den Rechten der Minderheiten in anderen Ländern wurden die Rechte der hiesigen Deutschen immer mit zehn multipliziert. Die obige Meldung, die man für ein albernes Märchen halten müßte, wenn sie nicht die Erfahrungen der Vergangenheit und der Gegenwart der Wahrscheinlichkeit nahe brächten, veranlaßt uns dazu, diese angeblich zehnmal größeren Rechte wieder einmal näher zu untersuchen. Worin bestehen die politischen „Rechte" der deutschen Staatsbürger? In der Verfassung! Denn diese teilt allen Bürgen» ohne Unterschied der Nation gleiche Rechte zu. Hat diese theoretische Feststellung bisher irgendwie ihre praktische AttSwirkung erfahren? Sitzen die Vertreter der dentschen Bürger im Parlament? Oder in den Gemeinden? Während die Slowenen in Kirnten, in Italien, die Deutschen und Ungarn in Rumänien, die Minderheiten in Polen ihre Vertreter von Anfang an entsenden konnten, während im Bärgenland die Kroaten ihre BerNeter wählen, haben die Minori täten hierzulande bisher den papierenen Trost gehabt, daß sie verfasinngSgemäß die gleichen Rechte haben wie dit Angehörigen der StaatSnatiouen. Ursprünglich inußte das Optionsrecht herhalten, jetzt, wo die Staatsbürgerschaft feststeht, soll wohl irgendetwaS anderes gesunden werden. DaS Gesetz über die Erlangung der Staatsbürgerschaft. Man greift sich an den Kops. Ihr Herren von der slowenischen Presse, Tatsachen statt leere Behauptungen! Wo sind die politischen Rechte der Minderheiten? Wir glauben nicht daran, aber die bloße E.örterung der Mittel, die bei den kommende» Wahlen die Minder« heiten abermals der Ausübung ihrer Rechte berauben könnten, zeigt, wie diese „Rechte" in Wirklichkeit beschaffen find. Rum» er 49 Rechtsstaat oder PoUzeiftaat. Unter dieser Ueberschrift berichtet das Neusatzer Deutsche Bolksblatt in seiner Nummer vom 14. Juni I. I. an leitender Stelle von einem Vorfalle, der so haar-sträubend ist, daß er kaum mehr überboten werden kann. Der Borfall hat sich i» der schwäbische» Gc-mcindc Nettwerbaß in der Batschka abgespielt. Der Tatbestand ist folgender: Ei» Kaufmann wird von zwei, angeblich schreibensunknndigen Männer» er« sucht, auf eine« Zettel niederzuschreiben, der eine habe dem andern Schweine verkauft und schulde au« diesem Geschäfte den Betrag von 23.000 Krone». Auf ausdrückliches Ersuchen der beiden fertigt der Kaufmann diese» Zettel auch mit seinem Namen „als Zeuge". Einige Tage daraus erscheint die Orts-polizei im Geichäftslokale des Kaufmannes, verlangt von ihm auf Grund »eS Zettels die sofortige Zahlung von 23.000 Kronen und schreitet, als der bedrängte Kausmann Einwendungen versucht, zn dessen Verhaftung. DaS Opfer wird, die Hände aus de« Rücken zusammengebunden und Vorder- nnd Rück, feite mit einer Tafel gezient, welche die Inschrift führt: „So ergeht eS jedem, der seine Schulden nicht zahlen will", von Poltzeiorginen durch die Straßen des Orte« gejagt und schließlich auf die Polizeistube gebracht, wo th» nicht nur ein Gels-betrag von 10.000 Kronen abgenommen und dem behaupteten Gläubiger eingehändigt, fondern auch unter Androhung von Prügeln eine Feder in die Hand gedrückt wird, damit er einen Wechsel auf weitere 13.000 Kronen unterschreibe. So geschehen im Jahre des Heils 1922, unter dem Schutze der Freiheit, der Gleichberechtigung, der Demokratie, des Rechtes und der Gerechtigkeit, der Menschlichkeit und wie die tönenden Redensarten sonst heiße». Dr. Xerjao demissioniert? In Beograd gehen Gerüchte um — so behaupten wenigstens die Blätter der slowenischen Opposition — daß der Ministerrat beschlossen habe, dem Minister für so-ziale Fürsorge Dr. Gregor Zerjav seine Demission nahezulegen. AIS Ursache diese« Beschlusse« führen der Slovenec und di« Jugoslav ja die Enthüllungen an, die der Direktor der Jadranska banka Eira Kamenarovic über die Manipulationen der Jung-dewokraten mit den Geldern dei Kärntner Abftim» miingS- und des Hochfchulfond« gemacht habe. Ueber die Wahrscheinlichkeit eines solchen Beschlusses läßt sich streiten. Cilli—Celje. Unsere Schristleitnng erwartete schon seit einiger Zeit die Zusendung eine« Buche?, das aus der Feder unserer Mitarbeitertn, Frl. Hansi Rubin - Ponikva, im Xenienverlage zn Leipzig erschiene» ist. Jedenfalls hatte dte Verfasserin de» Verlage unsere Anschrift „Eillier Zeitung. Celje' angegeben, ohne den Staat hinzuzusetzen. Das Buch ging an den Verlag zurück mit der Bemerkung: Wo Post? Nun fand sich dort ein Kenner der neuen Geographie, der strich das „Zurück" durch und schrieb „Cilli' darüber, ohne indessen den Staat anzuführen. Darauf ka« das Buch mit Befchleuni-gung in unsere Hände. Die jugoslawischen Abgrenzungsde legalen in Klagenfurt. Die Mitglieder der jugoslawischen Abgrenzungskommission General Note Plivelic, GeneralstabSmajor Mirko Banekovic und Prof. Dr. Leonid Pitamlc kamen am S. Juni nach Klagenfurt, wo sie dem Landeshauptmanne Tröger ihre Aufwartung machten. Das neue Arbeiterschutzgesetz würd« in der Nummer 62 vom 14. Juni de« Amtsblattes der GebittSverwaltuug für Slowenien verlautbatt. Ausländische Arbeiter dürfen nicht nach Jugoslawien. Die jugoslawische Delegation in Trieft verlautbart: Ja Zukunft wird die kgl. Delegation allen ausländischen Arbeitern, die zu« Zwecke d«r Arbeitssuche nach Jugoslawien wollen, die Lisumertetlung sür die Einsahrt verweigern. Fremde Arbeiter werden zur Erlangung dei Visum« Einreisebewilligungen des Ministeriums für soziale Fürsorge vorlegen müssen. Sport. Fuhballwettspiel. Wie bereit« mitgeteilt, spielt am Sonntag, den 13. Juni, die spielstarke Mariborer Mannschaft Rapid gegen die hiesigen Athletiker. Trotzdem Rapid im Meisterschaftsspiel gegen den Zportni Nub Maribor unter lag, ist Rapid eine der besten Mannschaften Slowenien». Da sich die Gegner zum erstenmale in der heurigen Saison im Wettkampfe treffen, dürfte eS zu einem interessanten Lpiele kommen, wobei die bessere Sturm-reihe daS Spiel entscheiden dürfte. Das Spiel be-ginnt um 5 Uhr Nachmittag. StUlec A'itaag Seil« 5 Am Fronleichnamstage spielte der Spon-verein Zos'ar.j gegen die Athletikrefcrven. Die Reserve» siegten „ach schönem Spiel «it 7 : 0 (4 : 0j. sostanj besteh« auS durchweg« starken Spielern, die nach Aneignung der entsprechenden Balltechnik einen gnten Gegner abgeben werden. Die Stürmerreihe der Athletiker zeigte ein vollendetes Ko»bination«-spiel. Das Hinteripiel hatte wenig Gelegenheit, ernstlich einzugreifen. Der Schiedsrichter Herr Franz Och» paßte sich dem Spiele an. Et wäre zu wiinschen, »aß die Gäste mehr Wenlpielt spielen werden, um sich die nötige Wettspielerfahrung anzueignen. uNbaUwettspiel«. Athletik siegt gegen Penkala-Zagrcb 3 : 1 (3 : 0). Ath-Icttf II gegen Sportni klub I Pluj 1 : 1 (1 : 0). A« vergangenen Sonntag stellte der hiesige Athletik^ sportNud wieder zwei Mannschaften in» Feld, die sich glänzend geschlagen haben. Die erste Mannschaft spielte gegen den Sportklub Penkala-Zagreb, einer technisch sehr gut ausgebildeten Mannschaft, in der die Stürmerreihe g»t«s KomdinaiionSspiel zeigte und dadurch dem heimischen Hinterspiele eine schwere Aufgabe stellte, die dieses aber glänzend löste. Die Athletiker mußten mit drei Ersatzleuten antreten und zwar für ihren ausgezeichneten linken Flügel Näher, welcher abreisen mußte, sowie sür den rechten Mittel-decker Aistrich, der verhindert war, und für den Mittelstürmer, wofür Janeschitz a»S der Jugend-«annfchait eingestellt wurde. War durch den Entfall mehrerer guter Spieler sür die Athletiker wenig Auyncht aus Erfolg, so ist der durch das einheitliche Spiel erzielt« Sieg der Heimischen noch höher zu werten. Die Ersatzleute bewährt:« sich gut, der au» der Jugendmannfchast eingestellte Mittelstürmer wird nach entsprechender Wettspiclersahrung einen guten Mttfpieler abgebe«. Bereit» in den ersten Minuten erzielten die Athletiker durch Schallecker den ersten Treffer; das Spiel wurde nun offen geführt, beide Torlente hatten Gelegenheit einzugreifen, ein neuerlich schön eingeleiteter Angriff brachte sür die Heimischen den zweiten Treffer, welchen Wretschko verwandelte. 18» t (Nachdruck verboten.) ?a» Hrandhotel Katiylon. 3&ooum von Arnold Kennet!. „Dann war also Prinz Engen «in Gefangener t Jemand hatte ihn auf Jute»' Befehl gefangen ge-nommeu?' „Ja, wenn Sie e* durchaus wissen müssen." .Warum war e« notwendig,, daß gerade Sie nach Ostende kamen?" „Oh! Tom vertraut mir! Wissen Sie, ich kenne Osteuve. Bevor ich die Stelle im Grand-Hotel Da. bylon angenommen hatte, war ich in ganz Europa gereist, und Tom wußte, daß ich mich in verschiebe»«» Dingen auSkenve." „Warum nahmeu Sie die Stelle im Grand-Hotel Babylon?" „Weil Tom e» wünschte. Er sagte, ich würde ihm dort nützlich sein." ..Ist Nr Mann Anarchist oder so etwaS Aehnliche», Mß Speneeri" .Ich weiß e« nicht, ich würde es Ihnen äugen» blicklich sagen, wen« ich e« wüßte. Ader er ist ei» Mann, der sich niemandem anvertraut." „Wissen Sie, ob er jemals einen Mord be« gangen hat?" „Nie * sagte Miß Spencer in gerechter Entrüstung über den bloßen Gedanken. „Aber Mr. Dimmock ist «mord«! worden, Man hat ihn vergiftet. Wäre er nicht vergiftet worden, warum hatte man dann feinen Leichna« gestohlen? Er ist gestohlen worden, um die Untersuchung zu verhindern, um die Spuren zu verheimlichen. Er» zählen Sie mir, wa« Sie darüber wissen." „Ich schwöre bei meinem Lebe»," sagt« Miß Spencer, sich erhebend und sich ein wenig vom Tische entfernend, „ich schwöre bei meinem Lebe«, ich wußte nicht, daß Mr. Dimmock tot war, bis ich ii in dcit Zeitungen las." „Sie schwören. Sie hallen keine Ahnung davon !" „3(1) schwöre e».* Nella fthir geneigt, dieser Aussage zu glauben. -Die Freu uad da» Mädchen in dem schäbigen, un-mdeotlichen. lampenbeleuchiete» Himmer sahen ein« ander a». Miß Spencer glättete nervös ihr gelbeS Haar, als gewönne sie allmählich ihr Gleichgewicht und ihre Selbstbeherrschung wieder. Die ganze Gc-chich!« erschien Nella wie ein Traum, wie ein be Die Gift« gingen nun aus sich heraus, mehrere schöne Angriffe wurden eingeleitet, doch da» Hinter« spiel der Eeljer verhinderte jeden Treffer bringenden Torschuß, bis ein durch Dürfchmied überrasche»» eingesendeter Ball als dritte» Tor vor Halbzeit im Netze zappelte. In der zweiten Halbzeit strengten sich beide Mannschaften a», um Erfolge zu erzielen, ein rascher Vorstoß der linken Verbindung der Gatte brachte» ihnen den einzigen Treffer. An dem Ne-sultate konnte trotz aufopfernden Spiele» beider Mannfchaften und weg?n sichtlichen Nachlassen» der linken Angriffsreihe der Athletiker, wodurch mehrere Torschanzen vergeben wurden, nicht« mehr geändert werden. Schiedsrichter Herr Franz Ochs leitet« da« Spiel febr gut. Dir in Ptuj spielende Reservemannschaft hat durch da» unentschiedene Spiel 1:1 gegen die erste Mannschast des Sportklubs Piuj bewiesen, daß sie jederzeit imstande ist, die Farbe» de» vererne» würdig zu vertrete». Der MitteUecker sowie der Tormann lieferten ein ausgezeichnete» Spiel, die im letzten Momente eingestellte» zwei Ersatzleute hatten zum schönen Spiel ihr Möglichste» beigetragen. Den Treffer für C lje erzielte der Mit» telstürmer Oreschmk. Da» Tor, das die Pettauer erreichten, war aus einer offensichtlichen Abseits« stcllung, da der Schiedsrichter keine Kenntnis von den Spielregeln hatte. Wirtschall und verkehr. Der jugoslawische Staatshaushalt. Die Zeitung»korrespondenz Wien-Erpreß schreibt: Zu der Meldung, d.iß der südslawisch« Staat»oora»sqlag einen Ueberschoß von 218 Millionen Dinar ergebe, bemerken jugoslawische Blätter. daß diese« Ergebnis dadurch erreicht wurde, daß der Badgeta«sschuß einsach dl« direkten Steuern »m C6 Millionen, die indirekten um eine halbe Milliarde und die Trans portewnahmen um 63t Millionen erhöhte, dagegen schwebende Verpflichtungen im Gesamtbeträge von 32 l l Millionen Din ans d-'m AuSgabenbndget ausschied. Lokomotiven au» Ungarn und Deutsch-land angelangt. Die in Ungarn reparierten jugoslawischen Lokomotiven kamen gerade am Tage der Vermählung de» König» über die Grenze. Davon wurden 18 aus Zagreb nnd 17 auf Subotka aufgeteilt. Vor einigen Tagen trafen auch aus Deutschland acht neue SchnellzugSlokomotiven ein. Der Handelsvertrag mit Deutschland. Der Austausch der Ratifikationsurkunden über den mit Deutschland geschlossenen Handelsvertrag ersolgte Samstag, den 10. d. M., um halb 11 Uhr »or-mittags. Mit diesem Zeitpunkte »rat der Bertrag in Kraft. Die tschechische guckerindustrie Da« tschechoslowakische Zuckcrstzndikat ist nicht erneuert worden, dä zwischen den Fabriken, den großen Raf-siaerien und de« Räbenbauern keine Einigung er-zielt werden konnte. Die Rübeubauern knüpfen immer planmäßiger die Lieferung von Rübe« an die AuSjolgung von Aktien, da sie kein bareS Geld be,lötigen und durch die Erwerbung von Aktien sich allmählich in den Besitz der Fabriken zu fetzen suche«. Zur Zeit bestehen in der Tschechoslowakei 171 Zucker» sabrikea u. zw. 11 Raffinerien, 33 gemischte Fa« brike», 17 Sandzuckersadriken un» 110 Rohzuckerfabriken. Dom Holzmarkte DaS Geschäft in der Tschechoslowakei liegt still, da einerseits die Hausse in Deutschland zum Stillstände gekommen ist, andrerseits aber da» G«schäst unter den hohen Eisenbahn-tarise» leidet. Die Bautätigkeit ist auf staatliche Bauten beschränkt, private Baute» könne» infolge der Geldknappheit nicht unternommen werden. I» Jugoslawien ist bei Nachlasse» der AuSjuhr der Ja-lavdSverbrauch infolge de» erhöhten Bedarfes der holzverarbeitend«» Industrie» gestiegen. Brennholz steigt immer noch im Prrise. vom Ledermarkte. Während in Deutsch-österreich die Preise fortgesetzt steigen, gehe» sie i» der Tschechoslowakei zurück. Die Ursache» sind in ängstigendes und gespenstisches Alpdrücken. Sie war nicht ganz sicher, was sie sagen sollte. Sie fühlte, es fei ihr noch nicht gelungen, wirklich wichtige Auf. klärungen zu erhalten. „Wo ist Prinz Eugen jetzt?" frag'» sie endlich. „Ich weiß «S nicht." „Ist er nicht mehr in diese» Haui?' » „Nein." „Ah, daS werden wir gleich sehen." ,Ei« haben ihn fortgeführt. Miß Racksole " „Wer hat ihn fortgeführt? Freunde ihres Gatten r „Einige seiner — Bekannien." „Ihr seid also eine ganze Bande V „Eine ganze Bande? — eine Bande? Ich weiß nicht. was Sie meinen," stotterte Miß Spencer. „Oh, aber Sie müssen es wissen," lächelte Nella gelassen. „Sie können unmöglich so unschuldig fein, wie Sie tnu. Mc». Tom Jackion. Machen Sie mir keine Geschichten vor. Sie dürfen nicht vergessen, ich bin eben da», wa» Sie ein Aankee-Mädchcv »enue». E» gibt etwas, da» ich innerhalb der nächsten fctnf Minuten auisiudig mach«» muß: da» ist. wie Ihr allerliebster Gatte Prinz Eugen in feine Gewalt de-komme» hat und warum er ihn gefangen hält. Wir wollc» »it der zweiten Frage beginnen. Sie sind mir schon einmal auSgewich:»." — Miß Spencer blickte i» Nella» Gesicht, und dann senkte sie die Avge» und ihre Finger bear-betteten nervö» di« Fransen des Tischtuchs. — „Wie kann ich es Ihnen sage«, wen» ich'» nicht weiß? Ich di» i» Ihrer Gewalt und Sie quälen mich z» Ihrem Vergnügen." — Ihr Gesicht trug den Ausdruck verfolgter Uuschul» zur Schau. „Wollte Mr. Tom Jackson Geld von Prinz Eugen erpresse» ?" „Geld? Tom ist nie in Geldverlegenhiit." „Aber ich «eine viel Geld. Zehntausend«, Hunderttausend« ?" „Tom hat nie von jemand Geld gebraucht," sagte Miß Speicer beharrlich. „Doim hatte er vielleicht Gründe. Prinz EugenS Anwesenheit in London verhindern zu wollen?" „Vielleicht, ,ch weiß .» nicht. Und wen» Sie mich töten, ich weiß es nicht." — Nella hielt in»«, um nachzudenken. Dann hob sie den Revotvrr. E« war eine mechanische, unbeabsichtigte Bewegung: sie hatte sicherlich nicht di« Ab-sich«, von ihrer Waffe Gebrauch zu machen, doch Miß Speucer erschrak merkwürdigerweise abenm,s davor. Selbst in diese» Augenblick« wunderte fich Nella darüber, daß eine Fca» wie Miß Spencer tatsächlich glaub«» könn«, sie würd« den Rivolver wirklich benützen. Ohne je persönliche Feigheit ge» sannt zu habe», wurde e» Nella schwer zu begreifen, daß andere Leute so feig sein konnten. Doch sie er-kannte ihren eigenen Vorteil und r. ätzte ihn mit so theatralischer Gebärd« au», wie sie nur konnte. Sie hob de» Revolver, bis n in eine Linie mit Miß Spencers Gesicht war und plötzlich über« kanr sie ein seltsames, neue» Gefühl. Auf einmal wußte sie, daß sie die Waffe jetzt wirklich fleh n ön würd«, w«n» das elende Weib vor ihr sie zu sehr reizen würde. Sie fürcht-te sich vor sich selbst. I» einer Vision sah sie Miß Spencer tot zu ihr«« Füße» — die Polizei — den Gerichtshof — den Galgen ES war entsetzlich. „Sprechen Sie!" sagte si« heiser, und di« er« blassen»« Frau flüstert« hastig und angsterfüllt: „Tom sagte, wenn Prinz Engen nach London käme, würd« dte» seinen Plan zerstören." .Wa» für «inen Plan? Schnell, den Plan! Antwortnt Sie mir." „Gott steh mir bei, ich weiß ei nicht." — Miß Epericer fank in eiu«» Sessel. — „Er sagte. Mr. Dimmock sei ihm untreu geworden und er müsse ih« unschädlich machen. Und dann hat Rocc» —!* „Rocco! Wa» ist mit Rccco?" Nella kovnte sich selbst kanm hören. Fester und fester umschlossen ihre Finger den Revolver. — Miß Spercer rig die Augen weit auf und starrte Nella mit glasigem Blick an. — .Fragen Sie mich nicht! ES bedeuiet den Tod." — Ihr« Augen weit«ten sich in Entsetzen. „So ist es." sagte Nella und die Worte schienen ihr au» dem Munde einer dritte« Person zu kommen. „Es bedeutet den Tod," wiederholte Miß Spencer, und langsam sank ihr Kopf über die Lehne des Sessel» und hing dort («Mo» herunter. Nella empfand eine plötzliche Veränderung ihrer Gesühle. Das Weib war sicherlich ohnmächtig g«. worden. Den Revolver fallen lassend, lief sie um de» Tisch herum. J.tzt war sie wieder sie selbst — weiblich, teilnahmsvoll, die alte Nella. Sie fühlt« sich durch diesen Zwischensall unsagbar erleichtert. Doch im seiden Augenblick sprang Miß Ssencer mit katzinartiger Behendigkeit von ihrem Sessel auf. packle den Revolver, und mit einer wilden Armbe-wegung schleuderte si- ihn gegen »a» Fenster. Er z?r:rümm.-rt« die Scheibe und flog hinaus. Da»« klingelle sie. Dumpfes Schweiz?« folgte. (Fortsehvo« fol#.) ->— •ehe 4 Cillttt Zeitung 49 beiden Fällen valutarisch, wobei sich in der Tschecho-slowakei jedoch ein starkes Nachlassen der Konjunktur geltend macht, da« zahlreiche Insolvenzen zur Folge hat. In Jugoslawien ist daS Geschäft sortgesetzt lebhast, leidet jedoch unter den ungeheueren Preis-sorderimgcn für die heimischen Gerbstoffe. So ist der Preis für Fichlenrinde gegen 1920 um 600# gestiegen. Dom Eisenmarkte. In Jugoslawien herrscht eine starke Nachfrage nach Fa?on- und Kommerz-eisen. Französische und belgische Werke machen die größten Anstrengungen, um den deutschen Wettbewerb aus dem Felde zu schlagen. Eine neue Notenbank in Deutsch-österreich. Dieser Tage wurde im Wiener Finanz, ministerum eine Besprechung der Regierung mit dem Ches des HauseS Rothschild und den Vertretern der größeren österreichischen Banken abgehalten. Zm Laufe der Erörterung haben sich die Teilnehmer an der Beratung bereit erklärt, de» von der Regierung vor-gelegten Plan der Gründung einer neuen Notenbank unter bestimmten Voraussetzungen innerhalb der Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit durch Bereitstellung eigener Mittel in sremder Währung sowie durch Heranziehung auswärtiger SopitalSkräste werktätig zu unterstützen. Die neue Bank wird die Aufgabe habe«, die im Umlauf befindlichen Noten zu über-nehmen, deren Fundierung durch weitere Devisenzu-flösse sowie durch Einbringung sonstiger Goldwerte verstärkt würde. Die Standard Oil To> in Deutschösterreich hat da« Aktienkapital ihrer Wiener Vertretung. der österreichisch-amerikanischen Petroleum A. G., von 5 aus 300 Millionen Kronen erhöht. Man vermutet, daß sie beabsichtigt, dem Staate die monopolistische Bewirtschaftung des Petroleums vor» zuschlagen. Drohende Aussperrung von Te^til-arbeitern. Der Arbeitgeberverband der deutschen Textilindustrie hat an seine Mitglieder ein Rund-schreiben gerichtet, da? di« Einführung der 48 Stunden« ' möcht fordert. Im Falle der Ablehnung sei mit Aussperrung vorzugehen. Bon dieser würden 200.000 Textilarbeiter betroffen. Stinnes in der Tschechoslowakei. StinneS hat die seit langem aufgelassen« Zucker-sabrik in Bysocsan, unmittelbar bei Prag, gekaust, um auf ihren: Terrain ein großes KonsignationS-lag« sür Eisenwaren aller Gattungen, namentlich sür kommerzielles Eisen, zu errichten. Die Provenienz des EisenS, da« er von dort in der Tschechoslowakei verkaufen will, steht noch nicht fest. Ein Gerücht will wissen, daß eS sich um Produkte der Alpinen handelt. Die Alpinen stehen in scharfem Konkurrenz-kamps zn dem tschechoslowakischen Eisenkartell. Krupp und Stinne» in Rußland. Nach einer französischen Meldung, die natürlich mit Borficht aufgenommen werden muß. haben Krupp und StinneS nach Abschluß eines Abkommens mit der Sowjetregierung in Moskau eine Reihe ver-schiedencr Jndustriewerke gekaust. Den« Konsortium sollen die Metall- und Munitionsfabriken übertragen werden, deren Arb«itStätigkeit sich über ganz Rußland und das ganze Industriegebiet ausdehnt. Deutsche Industrielle in Petersburg. Der Petersburger Sowjet veranstaltete dieser Tage eine feierliche Sitzung feines Ausschusses für aus. wärtige Angelegenheiten zur Begrüßung der gegen» wärtig in Petersburg weilenden Vertreter der deutschen. Jndustriewelt. Die deutschen Herren erklärten, wie di« Petersburger Prawda berichtet, daß sie von der Dauerhaftigkrit der angebahnten dentsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen überzeugt seien; zugleich aber wiesen sie auf die Verbesserungen hin, die in der Technik des russischen Außenhandels erwünscht seien. Die deutschen Industriellen besichtigten hierauf die Putilow-Werke. Zusammenarbeit zwischen Nüssen und Deutschen. Die Vertreter der Sowjetukroine haben in Berlin mit den Vertretern deutscher Banken ein Abkommt» unterzeichnet, das nach Mitteilungen deS sowjetukrainischen HandelSksmmisiariatS der Sowjet-Ukraine einen Kredit von 100 Millionen Mark bringt. Die Deutschen Haien im Gouvernement Odessa eine landwirtschaftliche Konzession im Außmaße von200.000 Desjatlnen erworben. Das Metermah in Rumänien. Ru-wänien ist nunmehr zum metrischen Maß- und GewichtSsystem übergegangen. Eine gute Frau und Mutter hat stet« einige Flaschen Apotheker FellerS wohlriechendes „Elsaflmd" im Hause. ES leistet bei Einreibungen der Glieder, des Rückens u. s. w., als KoSmetikum, sür Mund, Haut und Kopf gute Dienste, wertau« stärker, ausgiebiger und wirksamer als Franzbrant-wein. 3 Doppelfiaschen oder 1 Spezialflasche samt Packung und Porto um 72 K. versendet: Eugen B. 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