M ISO. Freitag am «« Mai IWSI. Die , Laibacher Zeituug" erscheint, mit Aufnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, und fosiet sammt den Vcilagen im Comptoir ganzjährig l i fi., halbjährig 5 fi. 3<» lr., »,it Krcuzbaudim Comptoir ganzjährig 12 ff., halbjährig l> ss. Für die Zussellu»^ in'6 Haus sind halbjährig 30 lr. mehr zu entrichten. Mit dcr^ost portofrei aan , ja hrig , unter Kreuzband u»d gedruckter Adresse 15 ft., halbjährig 7 si. 3 sür Inseratiousftämpll" noch ll) kr. für eine jedesmalige Einschaltung liin^u zu rechneu. Amtlicher Theil. ^3e. k. k. apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschlicjwng vom 16. Mai dem Ministe-rial-Konzipisten i,n 'Äiinisterium für Kultus und Un> terricht, Joseph Feil, zum Ministcrialsckrctär in demselben Ministerium allcrgnädigst zu ernenncli geruht. Sc. k. k. apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom sini zum Vizepräsidenten bestätigt. Das Handelsministerium hat die Wiederwahl des Anastas Popouic zum Präsidenten, und des Franz Peer zum Vizepräsidenten der Handels- nnd Gewerbekammer in Agram bestätigt. Das Armeeoberkommando hat dem Hof« und Gcrichtsadvokaten, Dr. Moril) Ritter v. Trcbcrs-bürg, den «!«llu»l «^M h^j h^^ nicdcröstcrrcichi-schcn .julliciiml !<^l>!u»! illilils,!«' mix!»lm zn verleihen befunden. Die in dem ämtlichen Theile der Wiener Zci» tung vom 17. Mai d. I. für den 20. l. M. angekündigte Verbrennung von 20.000.000 Gulden in Neichsschakschcincn hat an dem bezeichneten Tage nn-tcr Anfsicht der dazu bestellten Kommission im Bei-scin eines Mitgliedes der Vankdircltion in dem Vcr-brennhansc am Glacis stattgefunden. Vom k. k. Finanzministerium. Wicu am 21. Mai 1854. Richtamtlicher Theil. Die kaiserlichen Gnadenakte, gegenüber der feindseligen piemontesischen Presse. " Sowohl die von Sr. k. k. apostol. Majestät neuerlich im lombardisch-venetiauischcn Königreiche erlassenen Gnadcuattc, als insbesondere die Bchc> bung des gegen die Güter von 189 Personen verhängten Seqnesters haben in einem Theile der aus-ländischen Presse, vorzüglich aber in einigen hervorragend feindseligen und subversiven in Picmont cr> 'cheindcn Orgauen eine so unrichtige und verkehrte Deutung cnahrcn, daß wir es fi'u. unsere Pflicht erachten, den Gesichtspunkt, von welchem die k. k. Rc> gierung bei der Vcurthcilung dieser Angelegenheit ausgiug, uud die Beweggründe, welche sie bei ihrem Thun leiteten, klar und entschieden hervorzuheben. Die Gattnng systematischer Opposition gegen Oester« reich nnd jede von seiner Negierung ausgehende Maß» regcl, worin ein Theil der picmontcslschcn Presse sich so sehr gefällt, läßt kanm übersehen, daß auch bei der Benrtheilnng dieser Sache ihrerseits ein ab» sichtliches Verkennen uud Ignosiren der wahren uud thatsächlichen Verhältnisse hervortrat. Mit so nngc-wissenhaflen Gegnern wird jeder Streit übcrflüßig nud ihrerwcgcn würden wir nie das bisher beobachtete Stillschweigen brechen. Es geschieht dieses gegenwärtig lediglich mit Rücksicht auf Jene, denen es an redlicher Gesinnnng nicht mangelt, die aber bei ihrer Unkenntniß der Verhältnisse dutch das freche Auftreten der Lüge uud der Verleumduug, weuu sich diese noch dcu Schein einer Protektion zu geben weiß, odcr sie wirklich genießt, sich leicht in ihren« Urtheile bestechen lassen. ' - Die lombardisch'vcnctianische Emigration besteht beinahe durchgäugig aus Personen, welche von einer sehr umfangreichen, ihnen huldreich dargebotenen Amnestie keinen Gebrauch machen wollten. Nicht etwa der Zorn einer unversöhnlichen Gewalt hält sie in erzwungener Verbannuug: sie selbst haben sich durch die rücksichtslose Kundgebung eines unbeugsamen Troz-zes und entschieden vaterlandsfcindlichcr Gesinnung von den Freuden der Heimath ausgeschlossen. Ueber die milden und wohlwollenden Absichten der österreichischen Regierung kann kein Zweifel obwalten, wenn man erwägt, daß sie selbst kompromittirten, in dem ur-sprünglichen Amncstieaktc nicht einbegriffcncn Iudivi» dnen die straffreie Rückkehr gestattete und den auf ihre Bcsihuugcn gelegteu Sequester aufhob, wofern sie sich geneigt erklärten den Pflichten der Uutcrtha« nentreue fortan aufrichtig nachzuleben. Selbst solchen Personen, welche ursprünglich dem k. k. Militär« stände augehört hatteu, uud bei denen daher geschärfte Strenge eben so gerechtfertigt als die Rücksichtnahme auf ihr besonderes Verhältniß angezeigt erschien, wnrde Verzeihung zu Theile, wenn sich ihr Benehmen in der Fremde als befriedigend herausstellte lind die Bürgschaft einer gründlichen Sinnesänderung darbot. Allein zu Erthcilung ciuer allgemeinen Amnestie lag, abgesehen davon, daß nnr Würdige und Gebcs. scrtc die a. h. Gnade verdienen uud daher bei Akteu derselben eine von Fall zn Fall eingehende Prüsnng am räthlichsten erscheint, kein Anlaß vor, da unfehlbare und zahlreiche Beweise vorliegen, daft der größere Theil der italienischen Emigration an den alten Umsturzplaucu mit zäher Beharrlichkeit festhält, eine bewaffnete Schilderhebnng vor wie nach bcabsich» tigt. bedcntendc Summen zur Fördernng dieses ver-wcrftichcn Zweckes verwendet uud den Kampf gegeu die gesetzliche Gewalt offen und geheim fortsetzt. Wir haben znr Begrüudung unserer Vehanptnng nicht vonnöthen, ans frühere Thatsachen zurückzuweisen; die lettten Tage haben uns Kuude gebracht von der Au-kuuft gefährlicher Bewegungshäuptcr auf picmoutesi-schem Gebiete und der Landung eines revolutionären Hansens bei Spccia. in der erklärten Absicht, den Aufruhr weiter zn tragcu nach den toskanischen und estcnsischcu Gräuzcn. Wenn auch dieses Unternehmen ein klägliches Endc nahm. so liegt die Ursache lyc- seutlich in der Umstimmung der Denkweise der Vc« völkcrungcn Italiens zum Besseren, in ihrer crunch-tcrtcu uud praktischcu Auffassung dcr Verhältnisse; di«c Macht der aufwieglerischen Partei ist geschwächt, aber ihr böser Wille ist sich gleich geblieben. Es begreift sich daher leicht, daß die in Betreff einer unbeschränkten Amnestie gchegtcn Erwartnngcn nur künstlich erregt, nnd anf die Fördernng nnlantc« rcr Nebenzwecke der agitatorischen Partei berechnet waren. Was die von dem F. M. Grafen v. Nadchky verfügte Aufhcbuug des gcgcu die Güter von 18!) Individuen verhängten Segnesters anbelangt, ohne daß die Mehrzahl der Betreffenden deßhalb bittlich eingeschritten, und ohne daß ihnen die Bcdiugüug der Rückkehr odcr irgend eines bindenden Versprechens auferlegt worden war, so geuügt es, sich zur richtigen Benrthcilung dieser Maßregel auf deu Standpuukt zu stclleu, von welchem die Vcrhänguug des Sequesters ursprünglich erfolgte. Es handelte sich dabei nicht um einen Akt dcr Strafe und Vergeltuug, soudcrn einfach darum, dcr in Pcrmanenz bcsindlichcn Anfruhrpartei die Mittel znr Fördcruug ihrer Zwecke mindestens so weit. als sie ihr uom österreichischen Staatsgebiete zu-fiosscn, abzuschneiden. Es ist einc Staatssicherheit^, maßrcgcl, dcrcn volle Angemesscnheit aus dcr uubc-fangcncn Prüfuug dcr faktischen Verhältnisse sich er» gibt und worüber jedenfalls nur dcr kais. Regicruug sclbst ciu cutschcideudcs Urtheil zusteht. Eben so gc» wiß aber ist auch, daß die Maßrcgcl die Gränze ihrer Wirksamkeit in dcr erkannten nnd erklärten Nothwen» digkcit, die Hilfsmittel der Umstnrzpartei zu beschränken, findet. Deßhalb erhielt F. M. Graf v. Nadchky gleich, zeitig mit dcr Weisung zur Verhäugnng des Seque» sters, d. i. bereits am 13. Februar v. I., die kaiserliche Ermächtigung, deu Sccmcstcr über die Vermögen solcher geringen Kategorie, wcuu iu dcr Person des Vethciligten nicht cinc besondere Einwcndilug im Wege stehen sollte, nach Vollendung dcr nöthigen Erhebun» gen über die Aktiven uud Passivcu dcr bezüglichen Vermögen wieder aufznlafsen. Dicß ist nnnmchr gcschchcn und nebst dein Bestreben, die Folgen, freilich selbst verschuldeten Uuglü-ckcs thuulichst zu mildern, der volle Einklang iu den leitenden Grundsätzen dcr laiscrlicheu Rcgicruug gc-wahrt worden. Die ans Anlaß der a. h. Vermälnngsfcier zwar nicht ohne Wahl und Rücksicht, aber zahlreich crfwsse-ncn Begnadiglmgsaktc liefern dcr Bevölkerung des lombardisch-venetianischen Königrcicheö jedenfalls einen sprechenden Beweis dcr uncrschöpftichcn Huld nnd Milde Sr. Majestät unseres allcrgnädigstcu Kaisers lind Hcrrn. uud sind dort auch übcrall mit, Dank und Ve« gcistcruug begrüßt wordeu. Politische Nundschau. ic. — Laibach. 2.'!.Mai. Wieder ist es D.cutjch land, auf welchcs das Auge dcr Politiker gcrichtet.ist, uud wo mißtrauische Seelen Wankelmuth odcr noch Aergercs zu erspähen sich einbilden. Schwarzschcrei ist nicht uuserc Sache, uud gchörcu wir auch »licht zu dcn Optimisten nm jeden Preis, so werden wir uns noch viel weniger entschließen, überall „romantische Schwärmereien" zn wittern, odcr gar die alten Erin» nerungen an den Rheinbund, an die Zersplitterung der dcutscheu Macht, und Fraft hcralMbcschwören. «8 Der Gegenstand, dcr die Aufmerksamkeit nach Deutsch» land lenkt, ist nämlich gegenwärtig folgender: Das Münchener Kabinct hat auf die erfolgte Notifika» tion an die deutschen Regierungen von dem Abschlüsse des österreichisch-preußischen Allianzvcrtragcs vom 20. April l. I., und auf die crgangcnc Einladung, dem« selben durch einfache Erklärung beizustimmen, die deutschen kleinen uud Mittclstaatcn zu einer Konferenz nach Vambcrg eingeladen, um das Verhalten die« scr Staaten zu dem abgeschlossenen Vertrage und über» Haupt zu dcr orientalischen Verwicklung einer Berathung zu unterziehen. — Dieser „Tag von Vambcrg" ist es mm, dcr die verschiedenste Auslegung findet, und mehrseitig derart kommcntirt wird, als ob Vaicrn mit dcn Mittclstaaten als Pcdiugung des Vcitrittcs zu dcm obcrwähntcu Mianzucrtrage die Aufrcchthaltung der Integrität Griechenlands und dcr Mittels« bachcr Dinastic anf dem griechischen Throne garantirt wissen möchte, was in dcr gegenwärtigen Sachlage, wo die englisch - französischen Truppen zur Besetzung Griechenlands deceits unterwegs sind, mit einem Hinneigen der besagten deutschen Staaten an Rußland iu eine Linie gestellt wird. Das in Berlin erscheinende, für ministcriel gehaltene Journal „Zeit" brachte einen derartigen warnenden Artikel, der Rathschläge dcr baicrischcn Kabiuete und dcr zusammentretenden Vambcrger Konferenz ertheilt, die vermeintlichen Pläne Vaicrns wcgcn Griechenland als nicht vertrag«-lieh mit der großen Frage hinstellt und über Griechenland und seine Regierung nach dem Muster der englischen und französischen Journale das Verdammungsurtheil ausspricht. Daß es dabei an Seitcnhieben auf die „Allgcm. Augsburger Ztg." und die „Frankfurter PosvZtg." wegen ihrer Sympathien für Griechenland nicht fehlt, ist selbstverständlich. Ohne diese Besorg' nisse der „Zeit" zu theilen, oder in der Vamberger Konferenz ein so gefährliches Vorgehen zn erblicken, wollen wir vielmehr eben bei diesem Artikel die er-frenllchc Seite herauskehren, daß nämlich in Berlin das richtige Verständniß dcr deutschen Situation zur orientalischen Frage täglich mehr an Bestand uud Ausdehnung gewinnt, und „daß die längst ersehnte Zeit eingetreten ist, wo dcm gemeinsamen deutschen Vater» lande eine möglichst feste, seinem Rechte und Interesse entsprechende Stellung in dcr die europäische Welt in immer weiteren: Umfange ergreifenden orientalischen Krisis gesichert werden könne"— wie sich das «Drcsdc-ucr Journal" ausdrückt. In dieser Weise geben wir dcr düstern Ansmalnng der deutschen Situation auch die richtige Lichtseite, welche jedenfalls die überwiegendere im Gemälde ist. Besonders wichtig erscheint uns noch in dieser Angelegenheit eine Aeußerung in dcr „Mg. Augsb. Ztg.", die wir hier wörtlich folgen lassen, und die manches Gespenst zu verscheuchen im Stande ist. Die Stelle lautet: Der Zweck der Banwcrger Konferenz ist nicht der cincr Verständigung über ein gemeinsames Auf-trctcu wider den österreichisch-preußischen Vertrag, son» dern vielmehr über deu gemeinsamen Beitritt zu dem Vertrage. Was namentlich Baiern betrifft, so ist dessen Haltung, wic sie dieß unausgrsctzt gewescu, auch im vorliegenden Fall eine dcntsch-patriotische, wic dieß von dem hochherzigen König zu erwarten, welcher die Erbschaft Königs Ludwig augetreten. Auch die aus all-gcmcincu wic aus besondern Gründen gerechtfertigte Tlicilnahmc für Griechenland, wird in icncr Haltung keine Aendcruug hervorbringen, und das Verhältniß dcr bcidcn Fragen, dcr griechischen und deutschen, wird sich nicht als ein gegenseitig präjudizirlichcs gestalten. Mit voller Ueberzeugung können wir es sonach nussprcchcn, daß die Bamberger Konferenz für uns uichts Vcsorgttißcrregcudcs hat, und daß wir gegeuwär« tig, mit demselben Vertrauen nach München, bezüglich nach Vambcrg blicken, mit wclchcm wir unlängst nach Berlin blickten, in welchem Vertrauen wir fei» neswcgs getäuscht wurdcn. Wir glauben auch fest, daß das Resultat der fraglichen Konfcrcnz ein allgemeiner Anschluß dcr dcutschcu Staatcn an dcn österreichisch-preußischen Allianzvcnrag ftin wird. Die französischen Journale, den «Monitcur« selbst nicht ausgenommen, beschwören täglich aufs Ncuc des Gespenst russischer Agenten und Umtriebe im Auslande, und erblicken es m,n auch in Portugal, wo ein Journal das russische Memorandum besprochen hat. Auch diese Art der Besorgnisse scheint uns zum mindesten sehr überflüssig. Im Uebrigen sind die bci« dcn Westmächtc noch stets in voller Rüstung bcgrif« fcn. In England ziehen besonders die vielen Priscu-gcldcr eine Menge Matrosen auf die Kriegsschiffe. Die skandinavischen Reiche beobachten noch immer die Neutralität, dic tclcgraphischc Nachricht so-nach, daß Schwcdcn dcn Wcstmächtcn 60.000 Mann zur Verfügung gcstcllt, ist unwahr. Dic letzte Num-mcr des „Aftonbladet" fordert die schwedische Regierung auf, die Neutralität zu Gunsten der Westmächtc aufzugeben, und sucht die vielen darans cutjpringen-dcn Vortheile hervorzuheben. Bezüglich dcr Berichte von den Kriegsschauplätzen verweisen wir auf die dicßfälligc Rubrik dicscs Blattes. Kriegsschauplatz an der Donau und der griechische Aufstand. Wien. 22. Mai. Am 13. habcu bei Silistria auf dcr ^andseitc Gefechte zwischeu den russischen Be» lagernngstruppen und einem von Schumla-Basardschik gekommenen Rekognoszirunqskorps stattgefunden, die aber resultatlos blieben. Silistria ist thatsächlich von dcr Land- und Wasscrscitc aus eingeschlossen. > Dic hcutigc Post brachte vom Kriegsschauplätze an der Donau die folgenden Einzclnhcitcn: In Schumla sind am 8. Mai 3000 Mann cgyptische Truppen ein« gerückt, die von Varua kamen und 30 Kanonen mit sich führten. Omer Pascha läßt Basardschik stark befestigen, Schanzen, Redouten, Wälle uud Batterien auswerfen, in dcr Art wic bei Kalafat. Dic Nachricht, daß Oesterreich 95.000 Mann Truppen aus-hebe und Armeekorps gegen die russische Gränze diri-girc, wurdc iu Widdin am 17. bekannt und hat eine überaus freudige Stimmung hervorgerufen. Das Fe-^ stungskommando hat sogleich acht Eilboten nach Schumla, Rustschul und dcn übrigen größeren Sta» tioncn abgesendet, um das Ereiguiß weiter zu berichten. — Dcr 'Rückzug dcr Russen ans dcr klcineu Walachei ist nicht so ruhig uud ungestört vorübergegangen, als man nach den ersten Nachrichten glauben mochte. Die Türken haben die Rnsscn an viclcn Punkten, namentlich in den südlichen Gegenden mit Energie verfolgt und wiederholt angegriffen. Es gab vom 26. April an bis 2. Mai in der kleinen Walachei täglich mehrere Gefechte, die den Russen, da an cinc Verstärkung nicht zu denken gewcscn und die Türken gewöhnlich die Ucbcrmacht hatten, viclc Leute kosteteu. Gefechte crnstcrcr Art habcn noch nach dcm 2. an bcr Aluta stattgefunden. Bei Tulza ist am 10. cin hartnäckiger Zusammenstoß vorgefallen. Das Gc» fccht dauerte mehrere „Stunden bis zum Einbrüche dcr Nacht, wclchc das Rctiriren dcr Russen be« günstigtc. I In Bukarest ist. wie man vom 40. d. M. berichtet, cinc den Waffenbesitz beschränkende Administrations - Verordnung erschienen. Es soll cinc Konskription dcr im Privatbcsitzc befindlichen Waffen in Bukarest vorgenommen und dcr Besitz in der Folge nur auf Gruud eines Erlanbuißscheines, der durch cin zu übcrrcichcndcs schriftliches Gcsnch zu erlangen ist, gestattet sein. > Wicn, 23. Mai. Die gcstcrn hicr in Umlauf gebrachten Gerüchte von dcr bcrcits erfolgten Uebcr-gabc Silistria's erweisen sich sämmtlich als voreilig. Nach gestern hicr eingelangten authentischen Berichten vom Kriegsschauplätze war die Fcstung, nachdem es dcn Russen gelungcu war, am Itt. dcn Donauübcrgang bei Kalarasch zu bewerkstelligen, seit dcn letzten Tagen sowohl von dcr Donau-, als von dcr Lanbscitc hart bedrängt, und dcuteu alle Auzci' gen auf den nahe bevorstehenden Fall dieses Platzes. Korrespondent. Trieft, 24. Mai. ^. Die heute hier angelangten Nachrichten ans dcm Orient sind gewiß nicht ohnc Interesse, besonders jene, welche aus Athen, 19. d. M. datirt sind. Dic Gesandten dcr Wcstmächtc hatten wirklich jcdcr ein besonderes Ultimatum an die griechische Regierung eingereicht. In beiden verlangt man, Griechenland möge sich in dcr orientalischen Frage neutral erklären, die Offiziere und Beamten einberufen, welche ihre Dienste verließen, um dcr Sache dcr Insurrektion zn dienen, dic Auswanderung nach den türkischen Provinzen ver« hüten, die Revolution öffentlich mißbilligen, die Pässe für Epirus und Thessalien verweigern u. s. w. Die Gcsaudten reichten ihre Notcn am 11. cin und ver< langten längstens bis zum 16. eine kategorische Ant« wort. In: Ministcrrath wnrdc beschlossen, cinc Ver» längcrung dieser Frist bis zum 22. b. M. zu uerlaw gen. Sie wurde gewährt, aber dcßungcachtct'erklär« ten dic Gesandten Frankreichs und Englands am 18. d. M>, die Vlokadc anfangen zu müssen, lind daß kein griechisches Kriegsschiff seinen Haftn mehr verlassen oarf. Dieß entmuthigtc sehr die Partei der Rcvolu« tion und machte einen tiefen Eindruck auf die ganze 'Nation. Die Insurrektion ist aber noch nicht gedämpft. Nach dcr blutigen Schlacht bci dcu „fünf Brunncn" zwischeu dcr Garnison von Arta und dcm Korps uutcr Zervas sind die Kommunikationen zwischen Arta, Pre« vesa nnd Ianina zwar frei, aber Tausende von In< surgenten streifen noch in den Gebirgen Thessaliens umher. Der General Grivas versammelte wieder die zerstreuten Banden, gab ilmen Hadje Petros zum Häuptling uuo stellte ein Rcservekorps von 2000 Manu auf, welches unter dcn Befehlen seines Bruders steht. Aus Konstantinopcl reichen die Briefe bis zum 1.'!. d. Dic Ernennungen und Vcrmindernngcn unter dcn hohen türkischen Vcamtcn, welche ich Ihnen letztens mittheilte, sind durch französischen Einfluß alle annullirt worden, und Vely Pascha bleibt anf seinem Posten in Pari«?, während Namik Pascha, welcher zum Gesandten in Frankreich bestimmt worden war, nach Konstantinopcl zurückgekehrt ist. Er hatte schon zwei Konfercnzcn mit dein Sultan, nnd man glanbt, cr habe noch nicht jede Hoffnnng anfgcgebcn, einc An» leihe mit Rothschild in Paris unter ncnen Vedingun. gen zn Stande zu bringe». Die alliirtcn Flotten waren noch am 1l. d. vor Sebastopol. Die Rnssen verließen die ganze Küste von Vatnm bis Anapa. Am 24. April verließen sie sogar Soknm Kale und verbrannten diese Stadt, wie auch Anapa. Die Armee von Kars ist im traurigsten Zustande, und Alles läuft davon ans Mangel an Lc« bcnsmitteln. Aus Persien keine Notizen vmi Belang. Journale und Korrespondenzen beschreiben dic Art, wie englische uud französische Truppen sich ausschiffen, sprechen viel vom Prinzen Napoleon und dcm Herzog voli Eambridgc, enthalten jedoch keine erheblichen Nach« richten über Kriegsereignissc oder künftige Pläne. Oesterreich. ' Wien, 1«. Mai. Ueber die Einführnng der Gcmeindcärzte uud Gemeindehebammen in der Woj« wodschaft Serbien und dein Temescher Aanate bringt die „Tcmcswarer Zeitnna," in Nr. 82 einen längeren Anfsatz, welchem nur folgende beachtcnswerthc, dcr Vcr» brcitung in weiten Kreisen würdige Angaben entneh« men. Wer nur einigermaßen Gelegenheit hatte, die dortigen Sanitätsznständc kcnncn zu lcrncn, wird nicht anstehen, dieses Institut als einc zeitgemäße und ersprießliche Einrichtung zn begrüßen, welche — wie so vieles Gute in Oesterreich — fast nnucrmcrkt und ohnc Geränsch entstand. Es versteht sich, daß die Regierung dic Initia< tivc ergreifen mußte, indem die große Masse der Vc< völkcrung znm Theil aus Uukenntniß des Besseren, zum Theil auch aus Indolenz, gewiß noch lange in diesen« mißlichen Znstande verblieben wäre. Dcn wiederholten Vorstellungen und Bclchrun-gcn übcr die Nützlichkeit und Nothwendigkeit dieser Einrichtung, so wic der Macht des Beispieles, "Ut welchem die einsichtigeren Gcmcindcn natürlicherweise auf ihre Umgebung wirkten, ist cs jcdoch gelungen, dicsc wohlthätige Maßregel iu vcrhältnißmäßig kurzer Frist zu Staude zu briugcn, und cs dürfte gewiß als ein Beleg für die Zweckmäßigkeit dieser Mastrc-gel angesehen werden, daß die Gemeinden im Allgc> meinen, uud sogar solche, die früher mehr cine W"' thie oder gar Abneigung gegen dieselbe gezeigt haben, sich nun mehr und mehr mit dieser Einrichtung bc-freunden, nnd die lebhafteste Theilnahme dafür bel jcder Gelegenheit an den Tag legen. Indem sich nach Verhältniß dcr Einwohnerzahl und der Entfernungen 5»9 cm, zwei oder allch mehrere Orte in Eine Sanitätsgemeinde vereinigten, entstand hicdnrch gleichsam ein über das ganze fiachc Land ansgebrcitctcs Netz, in welchem an den geeignetsten Pnnkten die Gcmeindcärzte anfgcstellt, und innerhalb eines abgegränztcn Wirkungskreises ihrem heilsamen Vernfc sich hingeben können. Mit Ausnahme einiger größeren städtischen nnd Marktgemeindcn, so wie der beiden früheren Krolldistrikte, welche bereits ihre Aerzte hatten, entstanden ans diese Weise im ganzen Gebiete 161 neue Sani-tätsgcmcindcu, wofür je ein Arzt nnd zwei Hebammen bestimmt wnrdcn, deren Unterhalt ans Gemeindemit-tcln bestritten wird. Die Gemcindcärzte sind nnn bis auf einige we> nigc schon ernannt, nnd viele davon bereits ans ihrem Posten. Die dnrch annehmbare Dotation sicher gestellte Existenz der in Ncdc stehenden Aerzte veranlaßte viele bereits im Dienste stehende Doktoren, sich um eine GcmeindearztsteUe zn bewerben. Zahlreiche Kompetenten alls beinahe allen Grönländern der Monarchic sehten die Regierung in den Stand, nnr tüchtige, in der Ausübung ihrer Vcrnfsgeschäftc bereits erprobte Individncn zn ernennen. So zählt man dort unter den Ernannten 00 Doktoren ^tlk-im«', wornn-tcr Scknndarärztc nnd Assistenten alls den Wiener, Prager, Pcsthcr und Salzbnrger Krankenanstalten, dann bereits gediente Komitats- und städtische Physici, Konlinnnal- und Bezirksärzte, so wie auch eine große Anzahl von praktischen Militär-Ober- und Unterärzten. Bezüglich der Hebammen kann die Besetzung der bereits systemisirtcn Posten aber erst nach und uach erwartet wcrdeu, da die hiczu tanglichen Hebammen in solcher Anzahl und mit den für dieses Gebiet nothwendigen Eigenschaften nicht vorhanden sind, und zur Heranbildung solcher Individuen erst die nothwendigen Einlettnngen getroffen werden müssen. Die Bedingungen zur Anbahnnng besserer Ver-hältuisse in Vezng auf deu öffmtlichen Gesnndhcits-znstand, so wie in allen übrigen Zweigen des Sani-tätswescns dürften aber dlnch die bereits im Werke befindliche Aufstellung von Gemeindcä'rzten vollkommen erreicht sein. " Die k. k. Ecntralsecbchörde hat die gegen die Provenienzen ans Pluladelphia, Baltimore, Honston, Galvcston, Port Gibson, Pensacola, Ebarleston. Ne>o-Orlcans, Mobile, Beliza und von den Ufern des Missi-sippi in Nordamerika, alls Anlaß des daselbst herrschenden gelben Fiebers angeordneten, besonderen Onaran-tanemaßregeln misgehoben, nachdem zuverlässige Berichte außer allen Zweifel stellen, daß diese Krankheit ill sämmtlichen iwrdamerikanischcn Häfeu verschwunden ist. " Dem preußischen Nebenzollamtc I. zll Schlaney, welches dem österr. Ncbenzollamtc l in Nachod gegenüber liegt, ist von dem k. k. Finanzministerinm die Vc-fugniß zllr Ansstellung und Erledigung von Begleitscheinen der Kategorien l. nnd ü. vorbehaltlich eines etwa nöthig werdenden Widerrnfes ertheilt lvorden. — Ans einem den englischen Behörden vorliegenden Berichte geht hervor, daß im Zeiträume von tt Monaten nichl weniger als 11 Ansivandererschiffe zu Grunde gegangen nnd dabei 7K.'i Personen nms Leben gekommen sind. ° Alle Berichte von der prcnßisch-rnssischen Grällzc stimmen darin übcrcin, daß der rliss Speditionshan-del zu Lande daselbst einen nngewöhnlichen Aufschwung, in Folge der Hemmungen des Secvcrkehrcs, genoin-wen hat; so wird z. B. alls Tilsit gemeldet, daß allein von Flachs in den letzten Wochen per Achse von Taganrok nach Mcmel ein Werth von U00.000 Thlr., von Polallgen nach Memcl von 200.000 Thlr. u. s. w. trailsportirt worden ist. In Folge dieser Konjunltlir stnd die Preise der Frachten in jener Gegend alif eine außerordentliche Höhe gestiegen. Umgekehrt werden nach Rußland von jenen Pnnkten ails große Mengen von Kolonialwaren nnd Aanmwolle eingeführt. Diese ganz anßerordrntlichc Lebhaftigkeit bes Speditionsgeschäftes hat bereits mehrere englische nnd Stcttiner Kauflcnte veranlaßt, nach Memcl zu übersiedeln nnd die Gnnst des Angenbliels zu ih-lcm Vortheile auszubeuten. Es liegt hierin auch für die österreichische Han-bclsthätigkeit eine Anregnng, die analoge, an der ga-^isch-p^luischcil Gränze sich darbietende Konjunktnr ^ benutzen nnd, wie Priuatberichtc ans Krakau und «rody melden, hätte sich dort schon jetzt eine mehr "l6 gewöhnliche Regsamkeit des beiderseitigen Handels-^kchrs gezeigt. " Der «(^llolioo öi Cl'lwv«" meldet: Aus Anlaß' des anffälligcn Eintreffens bedentender Namen der italienischeil Enligration zn Genua, habe der Herzog v. Gniche zll Tnrin eille in kräftigen Ausdrücken abgefaßte Note überreicht, worin die dießfälligcn Bedenken, insbesondere auch im Hiublickc auf andere Mächte, ausgesprochen sind. — Die am 8. Mai ill Angelegenheit der Ne-gnlirnng des Ersedcr Morastes zn Nagy-Karoly abgehaltene Versammlnng war von vielen großen Grundbesitzern bcsllcht. Die Versammlung erklärte sich kon-stituirt uud beschloß ciu Anleihen von einer Million 100.000 st. anfznnehmen. Der trocken zu legende Grund beträgt 1^8.000 I^h, so daß von der erwähnten Geldfnmmc anf jedes Joch 7 st. E. M. entfallen. — Ein gräßliches Verbrechen wurde am 14. d. zu St. Lorcnzcn, im Bezirke von Friedbcrg, entdeckt. — Man fand nach Minheilnng der „Gr. Ztg." in einem zwischen dem genannten Orte und Anerspach gelegenen Snmpfe eine männliche deiche, welche schon ili bedeutendem Grade in Verwesung übergegangen war, nnd all der Kennzeichen eines gewaltsamen Todes ersichtlich wareil. — Die Gensd'armerie forschte nach, und es gelang ihr, noch all selbem Tage die Mörderin des Unglücklichen in der Person der Mnttcr zn crnircn. — Dieselbe ist cme Dienstmagd nnd gestand, nachdem sie znr Rede gestellt wurde, ohne Um-schwcif, sie habe ihren Illjährigcn kränklichen Sohn, 'im Jänner l. I. unter dem Vorwandc, ihn nach Voran in einen Dienst zu briugcn, mitgenommen nnd ibm im Freien mittelst eines schweren Steines meuchlings so viele Hiebe anf den Kopf verseht, bis er zusammensank und seinen Geist anfgab, woranf sie dessen Leiche in dem Sumpfe, wo, sie jcht aufgefunden worden war, verborgen hat. Grah, 21. Mai. Nachrichten ans Ricgcrsbnrg bringen über den KrankheitsPlsland des hochwürdigsten Herrn Fürstbischofs von Seckan, Ottolar Maria Grafen von Mems, die erfrenliche Kunde, daß der «ranke sich seit einigen Tagen bereits in der Rekon-valeszenz befinde. Deutschland. K arlsru h e, 1 l». Mai. Die erzbischöftichc Ver-ordnnng über die Verwaltung des Kirchengutes und die Stiftnngsvorstäiwe wnrde gestern von allen Kanzeln verlesen, lind zwar hier voll dem geistlichen Rathe Gaß. Gleich nach dem Frühgottcsoienstc erschien ein Polizeikomlnissär, und holte im Anftragc des Polizeiamts das genannte > Aktenstück anf dem Pfarrhause ab. Heute solleu Zeugen vernommen werden. Italien. Neapel, 12. Mai. Ein Schreiben ans Neapel berichtet über einen Unglückssall, der einen dentschcn Reisenden beim Besteigeil des Vesnv's betroffen hat. Herr v. Delins ans Bremen hatte sich am ll. d. M. in Begleitung einiger dcntschen Landslente anf den Vesnv begeben. Als die Gesellschaft in den erloschenen Krater hinabstieg, trat Herr Dclinö dem Abgrnnde zll nahe, einige Steine wichen nnter seinen Füßen, er verlor das Gleichgewicht nno stürzte in die Tiefe hinab. Seine Begleiter waren sofort bemüht, ihm schnelle Hilfe zu schaffen, da mail sein Stöhnen dcntlich vernahm nnd sich daher Hoffnnng machte, sein Leben zn erhalten. Nachdem Stricke herbeigeschafft worden, ließen sich mehrere Menschen in die Tiefe hinab, fanden aber den Unglücklichen fchon leblos. Aen-ßcrc Spnren der Verletzung wurden an dem Leichnam nicht aufgefunden, so daß eine Sprcngnng der Gefäße oder Eingeweide den Tod herbeigeführt zu haben scheint. Die Redakteure der „Vo^ llü" nnd „<)l»l'nw,u!" sind wegen Beleidigungen, welche sie sich gegen die Königin von Spanien nnd den Kaiser der Franzofen ;n Schnlden kommen ließen, theils zll Arrest, theils zll Geldbußen vcrnrthcilt worden. Am 10. war Lord Minto auf seiner Rückreise nach England in Tnrin eingetroffen. Frankreich. Paris, 18. Mai. Im Kriegs- und Marine-ministerinm ist man fortwährend in regster Thätigkeit. Dieser Tage ist eine Anzahl ncner Dampfschiffe bestellt worden; sämmtliche Arsenale nnd Werkstätten des Staates arbeiten nnanfhörlich. Der Marineminister hat, wegen der anf der englischen Flotte in d^r Ostsee entstandenen Zweifel, ob die den rnssischen Schiffen gewährte scchswöchcntliche Frist nach der Kriegserklärung, nm ans den feindlichen Häfen nach Rußland zurückzukehren, auch auf die ans ucntralcn Häfen kommenden rutschen Schiffe Anwendung finden solle, in Uebereinstimmnng mit der englischeu Admiralität die Interpretation erlassen, daß ooige Frist bloß für die ans englisckcn nnd fran- zösischen Häfen ausgelaufenen russischen Schiffe giltig ist. Der Oberstlieutenant Snmmer ist mit Anfträ-gen der aordamerilanischen Negiernng hier eingetroffen. Belgien. Brüssel. 17. Mai. Der Minister des Innern hat hentc die Session der Kammern im Namen des Königs geschlossen. Tpanien. Madrid. 13. Mai. Die «Gazcte dc Madrid" veröffentlicht ein Dekret Ihrer Majestät der Königin, worin dein Infanten Don Enrique seine ehemaligen Titel uud Würdeu wieder znrückgegcben werden. Don Enriqne, jüngerer Sohn des Infanten Don Franz dc Panla und Bruder des Köuigs Franz d'Asis, war ill Folge einer von der Königin nicht genehmigten Heirat durch Dekret vom 1A. Mai 1848 der Würde eiucs Iufanten von Spanien verlnstig erklärt worden. Die mit der Ausarbeitung verschiedener Gesetzbücher beauftragte Kommission hat von Ihrer Majestät den Befehl erhalten, ein vollständiges Gesetz über das gerichtliche Verfahren in Zivilsachen, das ill Ein« klang mit den Fortschritten der Rechtswissenschaft nnd dem gegenwärtigen Znstand der Gerichtsorganisation stehen soll, sobald als möglich ansznarbciten. Rußland. St. Petersburg, 11. Mai. Die «Senats« zcituug" veröffentlicht nun die ansführlichc Vcrord-nnng in Betreff der im jetzigen Kriege gemachten Ge« fangcncn. welche also Nassifizirt werden: 1) Gefallgene, anf dem Schlachtfelde mit den Waffel, in der Hand ergriffen; zn diesen zählen auch die Flottenmannschaften nnd die Angehörigen aller Nationen, welche in den Reihen der Türken sich be» finden, ohne zu den Kombattanten zll gehören, z. B. Aerzte :c. 2) Gefangene, die ohne Waffen ergriffen oder sie freiwillig abgegeben haben und übertreten. Der Transport der Gefangenen nach dem Innern des Reiches geschieht nach bestimmten Regeln, je nach dem bekleideten Range. Die in Asien gemachten Gefangenen werdeil nach RowatscherkaSk transportirt, von dort anf Anordnnng des Atamans der donifchen Kosaken weiter ins In« ncre; nach Tnla die mohamedanischen Stabs« nnd Ober-Offiziere; nach Orel die Soldaten mohamedani-schen Glanbens nnd nach Knrsk diejenigen christlichen Glaubens; die nicht türkischen Unterthanen nach Ka-lnga nnd Riäsen. Die österreichischen Unterthanen, Ungarn und Poleil, werden nach Kiew gebracht nnd nach Entscheidung dcs Kriegsgouverneurs dem österreichischen Gvnvcrnement ansgeliefcrt. Die rnss. Unterthanen kommen gleichfalls nach Kiew, aber nm dort kriegsrechtlich abgenrthcilt zn werden. Türkei. Wir lesen in der «Indep. belge«: «Iil Marseille ist der Postdainpfcr mit Nachrichten vom 10. d. ans Konstantinopel eingetroffen. Die vereinigten Flotten haben die Beschießnng der Aupen-werke Sebastopols mit Kanonen von großer Tragweite eröffnet. Drei Linienschiffe und zwei Fregatten wnr-den detachirt, um die russischen Forts an der tscherkes-sischen Küste zll zerstören. Suchum-Kale soll nnn von den Russen ebenfalls anfgegeben sein. Der französische, mit einer besonderen Mission an den Hof von Athen abgegangene Diplomat, Herr Bollrr«>e, hat den Anftrag. von der griechischen Rc« gierung die Rückzahlung der Zinsen des griechischen, von England nnd Frankreich garantirten, im Jahre 1828 im Betrage von 100 Millionen Drachmen kon« trahirtcn Anlehens zn fordern; im Weigeruugsfalle würden französische Truppen, die während der Verhandlungen im Pirälis stationiren solleu. Athcu uud eiuige andere wichtige Punkte des hellenischen Konti» nents nnd Archipels besetzen." Telegraphische Depeschen. K onstantlnopcl lK. Mai. Englische Truppen stehen marschbereit, französische sind lner noch nicht angekommen. 80 Millionen nener Kaimcs sind in Zirklilatiou gesetzt worden. Ein Verbot aufreizen--der politischer Gespräche wird in deu Moscheen verlesen. Rnßland konzcntrirt erhebliche Strcitkräftc in Asien. Athen 19. Mai. Die Frist zur Bcautwortung der Ultimatnote ist bis 22. verlängert. In Ebalcis stehen französichc und englische Schiffe bereit, die türkischen Bewohner an Bord zu ncl/mcn; diese ziehen jedoch vor, zll bleiben. Anf dem Admiralschiffc «Go» mer" brach Fcncr ans, wnrdc jedoch bald gelöscht. Privilcgios soll nach München, Mctcoas als Gesandter nach Berlin abgeben. Dwck^ünd^Vcrlag von I. v. Kleiu»nayr H F. Vamberg in Laibach. — Verantwortliche Redacteure: I. v. zneinulayr <^ <5 ^""^'"g. Anl)tUH;ur Rm!lac!wrSeitult^ V ii rsenbericht auS dem ?lbendblatte der osterr. kais. Wiener-Zeitung. Wien 23. Mai Mittags l Uhr. Die günstige Stimmung, welche gestern vorherrschte, zeigte sich auch hcute vim ststcm Vchcmdc. Das Geschäft in Offcflcn gelangte zwar nicht zu großer Ausdehnung, doch war dic Kauflust dafür thätig und die Kurse gingen höher- Die Valuta stellte sich günstiger. 5°/o Metall, wurden bis 85'/., nems Anlehcn von 91 '/. bis '/. bezahlt. 4'/, 7„ Metall, besserten sich um '/, M. Vanf-Aktien 1208. Nordwhu-Aktic., hielten sich bei 213 '/,- Fremde Wechsel und Komptanten, stark angeboten und wenig begehrt, wichen um '/, pEt. 'Amsterdam N5 '/, Vri f. — Augsburg 138 Brief. — Frankfurt 137 '/.. ^- Hamburg t0l '/.. — Livorno l34 Äricf. — London 13.22. — Mailand 135 '/.- — Paris ,61 '/, Vrief. StaatSschuldverschreibungen zu 5 °/ 85 '/.- -85 '/. betto . i>- «. „ 5 7« l06'/.-W7 detto Gloggnitzcr m. N. „ 5°/„ — — detw „ ,. ^'/. 7» 75'/.-76 dctto ., .. 4 7« 68 7.-N9 betto v. 1.1»50 m. Rückz. 4 7« 8U^89 ./^ dttto 185» „ ^V« 88-88'/. detto „ 3 7, 56-5U'/, bctto „ 2'/.7« 43'/.-43'/. detto „ 17« "- ^ Gruudentlast.-Oblig. N. Oester. zu 5 °/. 8^'/.-M '/, detto anderer Kronländer 8>l '/<,—83 '/, lottcrie-Anlehen vom Jahre t«34 228—229 detto detto 18»!) 122'/, —«22 7. dctto betto 185'l 91'/.—91'/.. Vanco-Ol'ligationen zu 2 '/, 7^ 57 '/, - 58 Obligat, des L. V. „!nl. u. I. 185tt zu 57« 104'/,—103 Bant.^Iktien mit Bezug pr. Stück 1207—<210 betto ohne Aezug 1«46—10^« betto nclicr Einifsio« t)5l)—!>5l EScomplebaul-Aktien Ui—94'/, Kaistr sscrdinandS-Norbbahn 213 '/.—213 V. Wirn-Naaber 8U—80'/, BudweiS-Li!,z-G>nundner 276—278 Preßb. Tyrn. Eisenb. 1. Emiss. — — 2. „ mit Priorit. — — Oedtnburg-Wien-3teustädtcr 5^i '/,—54 Dampsschiff^lktien 544—ü'ü dctto 11. Emission — — detto 12. bo. 535—537 detto deS Lloyd 595-59? Nitner-Dampfmühl-Aclicn — 130 Lloyd Prior. Oblig. (in Silber) 102'/,—103 5 7« - - Nordbahu detto 5 7« »1—9»'/, Gloggniher detto 5 7« 94-85 Donau-Dampfschiff detto 5°/<> 87—8» Como Nentschliue 13-13'/. Esicrhäzy 40 ss. Lose 84 '/.—85 Windischgräh-Lose 29 '/,—29 7. Waldstein'sche ., 2V'/,-29 7. Kcglcvich'sche „ 10'/.—10 7, Kais. vollwichtige Dukaten-Agio 42—42 '/.. Telegraphischer Kurs - Vericht der Staatspapiere uom 2^. Mai >854. Staatsschulduerschreibungeu . zn 5p(5t. (in Ml.) 85 1/2 dttto.......4 >/2 „ ^ 761/8 detto......„4 ., „ 691/4 Darlehen mit Verlosung v. I. 1834. für 100 ft. 227 1/2 ., l»39. „ 100 ss. 1221/4 Obligationen des lombard. venet. Anlehens vom I. 1850 zu 57,..... 104 3/4 fl. i» C. M. Acticn der Niederösterr. Escompte-Gc- sellschaft pr. Stück zu 500 i>. ... 470 ff. in C. M. Anleihe v°m Jahre 1«54..... 91 1/l« jl. in E. M. Aktien der Kaiser sserdiuands-Nordbahn zu 1000 ft. lH. M. ohne Dividende . 2122 «/2 ft. in C. M. Aktien der VildweiS-iünz-Gimmdner Bahn zu 250 ft. C. M....... 277 st. i„ C. M. Aktien der österr. Donau-Dampfschiffahrt zu 500 fl. C. M....... 5^3 ss. in C. M. Wechsel-Kurs vom 24. Mai l854. Augsburg, für 1l)0 Gulden ssur. Gulb. 138 Uso. Frankfurt a. M. (iür 120 fl. südd.Ver-) ei,is Währ. im 241/2 ff. Fuß, Guld.) 137 1/4 3 Monat. Hamburg, für l00 Matt Äaneo. Gulden 10l 5/8 2 Monat. Livorno, füc 300 Toscanischc Lire. Guld. 133 3/4 2 Monat. L> »do», für 1 Pfund Sterling, Guldm 13-22 2 Monat. Mailand, für 300 Oesterr. Lire. Gulden 135 3/8 2 Monat. Marseille, für 300 ssranke». Gulden 1 «1 ,/4 Vf. 2 Monat. Paris für 300 ssrantln . . Guld. 1«l i/z 2 Monat. Gold- und Eilber-Kurse vom 24. Mai 1854. Gelb. Brief. Kais. Vcunz-Dulatcn Agio .... 421/8 423/8 bttto Rand- bctto „ .... 42 421/4 (»ulä »l marco .... 41 l/2 — Napoleons d'.r " .... 10.49 __ Souvrains d'or " '. ' 18 36 __ Ruß. Imverialc " ' ' 11^ __ Friedrichs d'or " .... ^.^^ ^ Engl. Sovereigns „ '^ '^ ' ' zg 28 — Silbcragiu --.-.'.'''. 385/8 3U 7/8 Z. 290. 3 (') / ^ Nr. 5085. Bei der k. k. Polizei-Direktion erliegt ein gefundener Geldbetrag. «.Der Eigenthümer wolle sich darum melden. Laibach am 22. Mal »654. Fremden-Anzeige der hier Anssekommeneu und Abgereisten. Den 22. Mai ,854. Fr. Kathaima Slichosanet, qcb. Fürstin Velo-sielsky, k. russ. Generals.-Gcmahliü, von Mailand nach Wien. — Hr. Ludwig Albelt Schmalz, k. sächsischer Biigade^lrtilleri^.'Oberstsientenant; — Hr. Di-. Giovanni Corrado Nobile de Platner, Advokat; — Hr.'Albeil Earns, Dr. der Medizin; — Hr. de Tschirschky-Boegendorf, k. sächsischer Kapitän; — Hr. Ernst Kaufmann, Kalifmann; — Hr. Abraham Benvenisti, Handelsmann; — Hr. R Wilmot — nnd Hr. Thomas Barkwolth, beide englische Privatiels, alle 8 von T>,est nach Wien. — Hr. Heinrich Quastala, Banquier; — Hr. Viktor Zoll,, Privatier — und Hr. Sebastian Rosenkart, Handelsmann, alle 3 von Wien nach Triest. — Hr, Anton Rizzi Frmzi, Handelsmann, von Gral) nach Verona. — Hr. Franz Pfob, Hai,delsman>,, von Agram nach Triest. — Fr. Maria v. Baldenecker, Handelsmannsgattin, von Wien nach Mailand. Nebst 199 andern Passagieren. Z. 83l. (2) A a ch r i ch t. DaS qeftrtlgte Connt^ bringt zur allgemeinen Kenntnis;, daß die gegenwärtige Kunst-Ausstellung nur noch bis zum 27. laufenden Monates aufgestellt bleibt, und daß am 24. und 25. der Eintritt fur die Studierenden mlt t) kr. bestimmt ist. Laibach am 25. Mai 1tt54. Für das leitende Climit« : AinBr. t-ri»r llolienwart. Z. 827. (') Ankündig n n g der Cur-Anstalt zu Vellach in Kärnten. Diese besteht im Trinken der verschiedenen Sauerbrunnen, mit oder ohne Molken dann der guten süßen Felscnquclle; ferner im Baden in dem odb^namtten Sauerbrunnen nach verlangten Graden, in Kesseln oder mit Stahl gewärmt; dann im kalten Flußwasser und den Sturzbädern aus der Felscnquelle. Die Preise der Zimmer, Betten und Bader können in der Cur-Anstalt eingesehen werden. Frisch geschöpfter Vcllacher Sauerbrunn ist bei den Herren Sim. I. Peßiak c^ Söhne in Laibach zu haben. Glara Peßiak. Z. »IU. (») . Pränumcrations - Einladung uam R. IllM Mt, auf den Wanderer. Morgen «nd Abendblatt. Preis für alle Kronla'ndcr: für 3 Monate 3 f!. 57 kr, 4 Monate 5 st. l6 kr, » v. t)l»>»!nz»e<>u»'t. Das russische Neick. Mit dein Pomait Kaiscr NikolauS I. und einer Kcirtc des rusiischc» NeicheS. Prciö l ft, 4 tr. Tchamyl als Feldherr, Sultan und Prophet und der Kaukasus. Preis l fl. Der Aufstand der Griechen im Gpirus, ihr Land, ihre Sitten und Gebräuche, ihre Lage unter der türkischen Regierung u. s. w. Mit einer genaue», Karte Obcn>lbaniens, des Epirus, des K