September 19U Katholische MissionF-Leitschrtfr der Höhne des heiligsten Herzens Jesu. ©rgan be# aWarien-Verein# für StfrfBa. ■ ■■— On ßellige Boter Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten «ak Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Mil Empfehlung vieler hochwürdigster Bischöfe. Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Post lK-i Mk. — 1 greilwt. TCeöafttion und administration: flMsftonebaua Ailland bei Setzen, Tirol. — ■ -...■— -..- ■ - AnHatt: ■■ ■■■■—.....................- Schillukkalender und Schule '(Schluß) 193. — Mein Sakristeidirektor Budechi 198. — Die erste«: Nachrichten von der neuen Station in Uganda 203 — Aus dem Missionsleben: Eine christliche Negerin 204. — Fest des hl. Petrus Claver (9. September) in Khartoum 208. — Unterhaltendes: Cingua Basse's Vertraute (Fortsetzung) 209. — Heiteres 2lö. — Kardinal Fürsterzbischof Dr. Anton Grnscha } 216. BbbtlOuiigett: DschurMegerinnen. — Hochw. P. Giacomelli mit seinen Erstkommnnikanten in Heluan. — Arabische Professoren des Gordon College in Khartoum. — Schillukneger vor seiner Hütte. — Schill,ikncger: Haartracht. Dem Memento der hochw. Missionäre und dem Gebete aller Leser werden die folgenden Verstorbenen empfohlen: Se. Eni. Kardinal Fürsterzbischof von Wien Dr. Anton Grnscha, gestorben am 5. August; Herr Thomas Zankl, Klein-Grillowitz, Erdberg. „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!" Gebetrerhörungen und Empfehlungen. In einem schweren Anliegen nahn, ich zum hl Josef meine Zuflucht. Der hl. Josef hat ausfällig geholfen und ich drücke ihm hiermit auch öffentlich meinen Dank aus. MW 'gärief Haften 6er ]gteöaätion hochw. P. 5. A. Nun werden Sie hoffentlich an Ihrem Bestimmungsort eingetroffen sein und bald etwas Interessantes von sich hören lassen. Den Brief mit der gewünschten Auskunft weiden Sie wohl schon erhalten haben. hochw. h. K. N. Die Adresse des hochw. Pater Jpfclkofer lerntet: Rev. Fr L. Ipfelkofer, Cath. Mission Khartoum, Sudan, Afrika. m. Zl. K. Als Taufpate eines Negerkindes, natürlich mit Vertretung, kann jeder fungieren, der mindestens 20 Kronen oder Mark einsendet. Selbstverständlich kann er ihm den Namen beilegen, den er wünscht. Den Betrag brauchen Sie nur an unsere Adresse cinzuienden mit Angabe des Zweckes und des gewünschten Namens. Hcrben-Wevzeichnrs vorn 10. IuLi bis 10. August 1911. -----------ln Kronen. ---------- fflpferftoct: Alland Frh. v. Sch. 1; Brixen d. d. f. b. Ordinariat 30892; Bruneck Dech. Kl. 100;' Eppan M. Nt. 10; Freyung Benef. S. 2-34; @ar§ Koop. G. 4; Hochkretsscham Fr. M. 571; Haag M. St. 60; Hofing M. L. 40; Kirchbichl N N. 5; Kitzbühel T. S. t; Mariastein E W. 3; Mondsee A. E 1; A. R. 1; Nikolsdorf von mehtercn 33 2' ; Psafsnan ans dem Nachlasse v. Schuiinsp. P. A. 3513; Plan Doch. Sch. 8: ^lattliitg v. M. 487-76; Reinswald I. H 100; St. Florian F. H. 8; Schlackenwcrt R. N. 220; Straubing Studentenlotterie 16 97; Triest N. N. 3; Waalen A. K. —'50; ans Bayern 878 09. Zur Saufe von hetdenkindern: Freyung Benef. S. 23-49 (Elisabeth); Lberlabtll R. I. K. 24 (Joief); Perlesreut Benef. B.L.58'50 (zweiBiktor); St.Valentin A. M. 20 (Franziskus); Waldkirchen N. N. 24-57 tMagdalena); Fr. A. T. 1117 (Anton Josef); Witter-litt I. E 24-57 (Joses). Sur persolvierung von heiligen Messen sandten ein: Ahrweiler E. F. 7 04; Arbesbach F. A. 2-4,-; Brixen S. 8; Eppan M. Ai. IO; Freyung A. K. G. 530-91; Gars Koop. G. 31; Hochkretsscham F. M. 3 51; Hofing M. L. 20; Klagenfurt d. Msgr. Dr. R. K. 50; Küstorf Th. Z. 36; Münstereifel Marienhosp. 45'24; Perlesreut L. E. VI7; Rech M. W. 3 51; Rährbach N. N. 23 40; St. Ulrich d. H. 10; Schwanen-stabt N. N.4: Sarnthein M. G.3; Steele G. Sch. 63. Briefmarken liefen ein ans: Brixen, Trient. Sür Uhartoum: Waalen A. K. oO. „ffl Herr, verleihe allen unseren Wohltätern um deiner Namens willen dar ewige Leben!" Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften. Engel und Erl'thommumhant. Unterrichts-, [ Uebungs- und Gebetbüchlein für die kleinen Erst- | koinmunikänten von Friedrich Beetz. Mit Approbation des hochwürdigsten Herrn Erzbischofs von Freiburg. Mit 39 Bildern. 12". (VIII und 198.) Freiburg und W,cn 1911, Hcrdersche Verlagshandlung. Geb. in Leinwand Mk. 1-20 — Kr. 144. Der Titel des soeben erschienenen Büchleins gibt dessen Inhalt und Zweck genau an. Der erste Teil enthält in acht Lehrstücken alles, was necessitate medit zu glauben und zu wissen für den Empfänger der heiligen Kommunion erforderlich ist. Vor allem einen praktischen (Erst-)Beicht-Unterricht und einen trefflichen Erstkommunion-Unterricht. Der zweite Teil bietet in 14 anschaulichen, meisterhaft durchgeführten Betrachtungen die Grundzüge des christlichen Lebens, während der dritte Teil Morgen-, Abend- und Meßgebete, eine Beicht- und Kommunionandacht, die Erneuerung des MH m öeTIcbe ksatholischeNbswnsreitschnst äerSöhne öes heiligstmherrms Jesu.' (Organ des Earim-lDctems fur HfHka) *5/Bient vornehmlich der Ulnferstüfzung und "Nusbreitung der fDissionstStigkest der Söhne des heiligsten Derzens 3efu und sucht Verständnis und werktätige Liehe des füMonswerkes in Mort und Schrift zu fördern. Das Brbeltsfelt) dieser Missionäre ist der Sudan (Lentral-Afrlks). Der „Stern der Neger" erscheint monatlich und wird vom Missionshaus MMand bei Brixen -Südtirol) herausgegeben. Bbonnementsprets gsnzjAbrig mit ipoftverfenbung Kr. 2.—. flDh. 2.—, Fr. 3.—. Der Heilige Baier Papst Pius X. hat der Nedaklion, den Abonnenten und Wohltätern den Apostolischen Segen erteilt. Für btt Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten voi rt.:. 14. oi... i. OY>(r.i...i tr.i.ri on:._ Leitmcrih. Linz. Olmütz. Marburg. Trient, Triest und Wien. von vrtxen, Brünn, Dett 9. September 19U. XIV. Zadrg. Lcl)illukkalender und Schule. Von P. Ml. Ibofmagr F. S. C. (Schluß.) 3. Die Aagd. Ist endlich die Hirse heimgeerntet, das heißt die trockene Jahreszeit herangerückt, so hat der Schillnk Ferien-, er kann spazieren gehen, wohin er will, ohne einen Reisekoffer mitznschleppen. Weil aber der geretteten Hirse wenig ist und sic kaum ein paar Monate reicht, so vereinigt der Schillnk mit der Unterhaltung auch das Nützliche: er geht auf die Nilpferdjagd, für die Jungen eilt Sport und für die Alten eilt Lebenserhaltnngsmittel und Gewinn zugleich. Ganze Distrikte sind dann, was die Jugend Betrifft, fast entvölkert; die Zeit ist dafür die beste, wenn der Regen aufgehört und die Sümpfe auszutrocknen beginnen. In Europa begibt sich der Städter aufs Land und die Reicheren machen Reisen zu Land und Meer, steigen auf die Berge, machen Strapazen durch, aber kommen doch wieder gestärkt zurück. Für die Schillnk ist diese Sportsaison mehr gefährlich als anstrengend, besonders was die Jüngsten betrifft, die nur zum Fettessen dorthin geschickt werden. Der Ort dieser allgemeinen Zusamenkunft heißt kunam, das heißt eigentlich „im Fluß", ist aber lokalisiert für einige bestimmte Plätze am Ufer des Sees No, wo sich auch die Nuer mit ihren starken Booten einfinden. An diesen Plätzen sind provisorische Hütten errichtet gegen Moskitos und Regen. Die Entfernung vom Tunga-Distrikt ist etwa 36 Stunden mit Schilluk-booten. Die Zeit des Aufenthaltes dortselbst währt gewöhnlich 2, 3, auch 4 Monate, ohne daß sie je einmal nach Hause kommen. Ist also einer entschlossen, nach diesem kunam zu gehen, so sucht er sich vorerst alles Notwendige zur Jagd zusammen und bestellt sich einen Kollegen, der gewöhnlich etwas jünger ist als er selbst, zum Rudern und kleinere Knirpse zum Kochen, Holzholen und 194 Stern der Neger. Heft 9. dergleichen. Abends vor der Reise nimmt er noch in rührender Weise Abschied von seinen Teuren. Er ruft Priester und Arzt (beides in. einer Person) und dieser bittet den König Nykang, es möge den Hinausziehenden kein Leid geschehen. Er macht dann auch die kwol-Serenmitic, d. h. nimmt eine Art wilde Gurken, und reibt mit dem Innern derselben allen Familienmitgliedern die Schläfen und die Brust ein, auch dem Abreisenden. Tränen begleiten oft die Zeremonie, denn viele gehen mtö kehren nicht mehr oder doch nur als Leichnam zurück. Ist endlich die Stunde der Abfahrt gekommen, so nimmt der Jäger seine Spieße, Harpunen, Kochgeräte, etwas Hirse und zwei Ruder mit. Eine Kleidung ist unnütz, sagt er; sie hindert ihn nur und er hat eventuell dann nur die liebe Mühe, sich ein anderes Stück zu verschaffen. Singend rudert er stromaufwärts; er ist fröhlich und vergnügt wie gewöhnlich. — Das Lied, das „wuor Red“ — das Königslied — welches alle dorthin Reisenden singen, laufet: Wang Adu, Aquot Nayo k’weki yano — wange can ninge can a kec. Dag Onqua ayuoma yi ya duog ebutio ke yolio Okino. Wang Ayid, Ayid Nyakino Nycok Oquom wade Dequeii Wan gain Nykaio Akol Oku. Nyaido ny nam Wa duogo mal — phing amu re wa duoge mal — gol kiälo. Eigentlich ist dieses Lied mehr der Königs-mutter gewidmet, da man es mit dem Flusse zu tun hat, in dem sie regiert in Gestalt einiger Krokodile. Frei übersetzt nun heißt es: Großmutter des Adu, Quot (Sohn des) Nayo, Beschere mich mit Jagdglück, mich armen, Almen, hungrigen (Teufel . . .). Dag Onqua (Sohn des Nykang), ich nehme Zuflucht zu dir, Oft und oft bitte id) dich, Wenn uns die Fremden (Baggara) berauben. Großmutter des Ayido, Ayid (Tochter des) Nyatino (Nykaio), Nycok Oquom, Sohn des Dequei, Großmutter Nykaio, Akol des Oku. Nyaido (Nykaio) int Flusse, Wir kehren zu bitten — die Erde ist gut bitrd) dich — Wir kehren zu bitten — zum Hause der Sterne (zum König oben). Ist er dann am Platze angekommen, so vereinigen sich die Leute desselben Distriktes» um gemeinschaftlich zu jagen. Die Lanzen ilnd Spieße lverden gewetzt, die Harpunen geschliffen und das Seil wieder nnb wieder probiert, ob es fest genug ist. Die Kleinen sind nun im Schlaraffenlaitd angekommen und tun sich's gut. Die Jäger suchen und spüren die Nilpferde auf und ist Zeit und Platz gelegen, so kann die Jagd beginnen. Das Nilpferd wird auf zweifache Art gejagt: entweder im Flusse vom Boote aus oder int Sumpfgras und Land, wenn es nachts ans dem Flusse kommt, um zu grasen. Die erste ititb seltenere Art ist sehr gefährlich und mißlingt auch oft. Vorne in diesem unseren Boote steht ein Mann, die Harpunenstange, um die das dicke, aus Nilpferdhaut gedrehte Seil gewunden ist, in der Rechten haltend; am anderen Ende des Bootes sitzt ein Bursche, fast unhörbar die Ruder bewegend : er rudert, womöglich hinter Gras versteckt, der Stelle zu, wo das Nilpferd aufzutauchen pflegt oder wo es sich im Schilfgras, zwischen den schwimmenden Insel», verborgen hält. Ist nun das Boot ans 3 bis 5 Meter dem Koloß lautlos näher gerückt, so wird der Schlag vollführt, die Harpune wird ihm in den Leib geschleudert; wenn der Körper aber nicht sichtbar ist, wird sie in den Hals gestoßen und die Stange von dem Widerhaken und dem Seil losgerissen. Das am Ende des Seiles angebrachte Ambcckchbündel wird ins Wasser geworfen ititb jetzt heißt es in Eile dem Ufer znrndern. Sollte anch der Stoß mißlnngen fein, so ist die Flncht doch immer die erste Notwendigkeit, denn das erzürnte Nilpferd kann anch gut schwimmen und noch besser sich rächen. Ist die Stelle int Fluß nicht zn tief, so wird anch ein anderes Mittel der Rettung vorgezogen. Ist der Stoß vollführt, so überläßt man einfach das Boot dem wütenden Tiere, springt ins Wasser nnd schwimmt, was man kann, dem Ufer zn. Diese Art erfordert im Angenblick viel Geistesgegenwart nnd schon mancher ist anstatt znm Ufer dem Nilpferd unter Wasser in den Rachen geschwommen. Ist der Widerhaken ins Fleisch gedrungen, so ist erst die Hälfte der Arbeit getan. Da das verwundete Tier gewöhnlich lange unter Wasser sich aufhält, so zeigt wenigstens das an dem Widerhaken vermittels des langen Seiles ans Nilpferdhant angebrachte Ambaschbündel seinen Aufenthaltsort an. Etwas später, gewöhnlich den nächsten Tag, wenn das Tier etwas mehr beruhigt ist, begibt sich dasselbe Boot nochmals leise in die Nähe des Ambaschbündels, bindet ein anderes, längeres Seil an dem ersteren fest und eilt dann wieder dem Ufer zu. Vermittels dieses verlängerte» Seiles nun wird unter Beteiligung aller Anwesenden das Nilpferd ans Ufer gezogen und dort mit den Lanzen niedergemacht. Daß diese Jagd gefährlich ist, wird man leicht begreifen, zumal ja dafür die zugrunde gegangenen oder zugrunde gerichteten Boote, die vielen Toten am Platze selbst und in den Dörfern lautes Zeugnis abgeben. Ungezählt sind anch die, welche als Krüppel, mit zerschlagenen Beinen, Armen und Köpfen zurückkehren und nur immer das eine zu erzählen wissen: daß man mit dem Nilpferd nicht scherzen darf. Die zweite Art zu jagen, ist weniger gefährlich. Man erwartet dazu eine stockfinstere, womöglich windige Nacht, wo das Nilpferd sein Baby, ein unbeholfenes Stück Vieh, ans dem Flusse heraus aufs „Land" führt und es auf die Schönheit und Güte einer nächtlichen Snmpflaudschaft aufmerksam macht. Unhörbar schleicht sich da der Jäger heran mit seiner Harpune, ihm folgt ein Knabe, das Ambasch tragend: sie nähern sich so nahe dem Tiere, als nötig ist, ihm die Harpune zwischen die Rippen zu schlendern. Gewöhnlich wird dann das Tier gleich mit Lanzen dermaßen zugerichtet, daß es nicht mehr oder nur unter Beschwerden den Fluß erreicht. Entschlüpft es aber noch und gelangt es mit dem Widerhaken int Leibe in den Fluß, so wird die vorher beschriebene Prozedur wiederholt. Ist ein freier Platz auf einer Insel vorhanden, auf dem das Nilpferd zu grasen pflegt, so schneiden die Schillnk in einem Raum vott 1 Quadratmeter das Gras ab. Auf diesem Raum errichten sie eine Stange, welche das Tier beim Gehen umwirft; es macht so den etwas entfernt stehenden Jäger auf sein Dasein aufmerksam. Das Ambaschbündel binden sie dabei am Ufer fest, so daß das verwundete Tier sich die Nacht hindurch nicht mehr weiter in den Fluß hinein flüchten kann. Alle diese Arten zu jagen, sind an und für sich gefährlich, werden aber ganz gcwvhnheits-mäßig betrieben und sind ergiebig. Allein in unserm Distrikt Tunga — aus sieben kleinen Bezirken bestehend — werden alljährlich so 30 Nilpferde getötet. Teuerung gibt es also da niemals in diesem — kunam. Da der Schillnk immer teilen muß, so bringt er niemals viel, aber doch immer etwas nach Hanse. Anch der Schillnk-König in Faschoda verlangt von jedem Nilpferd seinen Tribut, nämlich hier in Tunga einen Schenkel und ein Bein, was aus Furcht vor dem König und dem Gerede regelmäßig abgeliefert wird. Ist ausnahmsweise einmal längere Zeit kein Tier zu erlegen, so stirbt der Schillnk deswegen noch lange nicht Hungers. Man 196 (Stern der Neger. Heft 9. geht dann mit Speeren fischen und darin sind sie auch wieder Meister. Fische gibt es ja im Nile genug und auch die allergrößten werden da ans dem Flusse herausgeholt und gebraten. Dieses Leben im kunam ist darum für unsere Schuljugend der größte Reiz, ihr Ideal, wo sie sich in allen Schillnktugenden üben, sich stärken und den Ruhm eines guten Jägers erwerben. Dort ist der Ort, wo sie sich im Vielessen, Schreien und Trinken auszeichnen. Dort sammeln sie sich auch den Hauptgesprächs-stoff fürs ganze folgende Jahr. Diese dritte Zeit oder Sportsaison dauert so ungefähr von November bis März. 4, Der Meideplatz. Die vierte Periode endlich im Schillnk-kalender heißt „Kal“. Man versteht darunter den Weideplatz, der sich gewöhnlich fern von den Dörfern am Flußufer befindet. Während der Trockenzeit wird ans Mangel an frischem Gras ans den Inseln des Nils oder ans den gegenüber liegenden Ufern das Hochgras abgebrannt und das so frisch aufsproßende Jnnggras ist das beste Nahrungsmittel für die Kühe. Wie vorher alles nach kunam, so wird nun alles Mögliche und Nötige auf die Insel transportiert. Schwimmend und unter vielem Gebrüll passiert das ganze Großvieh den Nil und wird auf die Inseln getrieben. Auf diesen Inseln teilen sich wieder die Distrikte wie zu Hause; die Schilluk desselben Distriktes erbauen wie tut kunam provisorische Hütten aus Ambasch und nun spielt sich auch dort wieder für 3 Monate das ganze Leben der Schillukjngend ab. Abends bringen diese die Milch ins Dorf für die Alten, dann kehren sie wieder zurück; die Verbindung mit bett Dörfern ist abgetan. Im Kal selbst befinden sich nur einige größere Burschen und die ganze kleine Welt aus den Dörfern. Das weibliche Geschlecht hat dort nichts zu suchen. Aufgabe der Größeren ist es, zu befehlen und die Kühe vor Feinden zu schützen. Die Jüngeren hingegen haben ihre Arbeit wie zu Hause: Melken, Kehren, Mist trocknen und das Feuer zu erhalten. Die übrige Zeit sind sie frei, unterhalten sich, fischen, fechten, üben sich int Bogenwerfen, spielen ihre wenigen Kuhspiele und ahmen besonders auch das Leben int kunam nach. Diese paar Monate dienen dem Schilluk-jungen besonders zur Ausbildnug zweier außerordentlich notwendiger Eigenschaften, nämlich: zur Stärkung des kriegerischen und auch poetischen Geistes. Getrennt von Eltern, Häuptlingen und Alten, ist ihnen oa int Kal der ganze Reichtum und die ganze Hoffuuug des Landes anvertraut; sie sind in der Tat auch immer Gefahren ausgesetzt und fühlen sich daher auch groß und kriegerisch. Nur gar zu oft hat die Chronik Viehranb in den verschiedensten Zonen des Schilluklandes verzeichnet. Besonders berüchtigt sind die Nuer, welche oft einen sogenannten Kal überfallen und alles hinwegführen. Noch nicht vor langer Zeit wurde so ein alleinliegender Stall int Kal — während der Hüter sich 20 Schritte itt ein anderes Hans begab — völlig entleert und die Spuren zeigten ganz deittlich den Weg in die endlosen, unwirtlichen Steppen des Nuerlandes. Und weil solche Überfälle öfters zu fürchten sind, so müssen die jungen Schilluk immer zum Kampfe bereit sein. Im Kal wird auch die Poesie gepflegt. Vielmehr als anderswo hat der Schillukjuuge da Zeit, sich den Musen zu widmen. Wenn abends der ganze Horizont vom Steppenürand beleuchtet — ein Schauspiel, einzig in seiner Art — eine ununterbrochene Kette von Fackeln, ein einziges Feuermeer zu sein scheint, da sitzt der Schilluk am Feuer oder bei der glühenden Asche und schlägt seinen torn — eine Art Leier — und singt und dichtet, so wie es ihm kommt; denn poetisch veranlagt ist der Schilluk in der Tat. Das ganze Leben der Schilluk ist ein einziger Gesang ; wenn er geht oder steht oder sitzt, immer singt und brummt er ein Lied. Die Jüngeren bereiten sich zum Tanz und die Alten üben sich im Dichten. Da machen sie sich ihre Gelegenheitsgesänge, da besingen sie ihre Ochsen mit den schönen Hörnern, da lernen sie ihre National- und Distriktsgesänge, da machen sie ihre Satyren, immer ein Stachel zum Streit, und da singen sie auch ihre Liebeslieder der Braut. Wenn bei uns der Dichter beim Erwachen der Natur singt von Lenz und den Blümlein — von seliger, goldener Zeit, Freiheit, Männerwürde usw., so macht uns das der Schilluk auch so ungefähr nach: er singt von Kühen, Weibern, vom kunam und dem herrlichen Kal, von Streit und Tanz. Das ist sein Olymp und er fühlt sich darin ausnahmsweise, wie kein anderes Volk, glücklich und hat es darum auch gar nicht nötig — sagt er — sich mit luftigen Idealen aufzublasen. Er liebt seinen Stand und seine Sitten und darum denkt er sich auch das Leben in der anderen Welt ganz genail so wie dieses. Die Ideen der Fremden lassen ihn darob ganz kalt. Tausende von Schilluk sind vor unserem Erscheinen tut Lande hier gestorben und befinden sich wohl in der anderen Welt: und jetzt sollte auf einmal wegen einer Handvoll weißer Lehrer die ganze Welt umgestürzt werden! So fühlen und so denken die Schilluk. Die Jugend macht es ihnen natürlich nach und diese Umstände gestatten eben nicht, eine regelrechte Erziehung und Schitle unter diesem Volke einzurichten. Auch diese Zeit, während welcher die Jugend wieder von den Dörfern abwesend ist, dauert von März bis Juni. Wie also wiederholt erwähnt, ist in diesen vier Perioden im Schillukkalender eine regelmäßige Schule unmöglich zu errichten, noch eine errichtete immer gleichmäßig fortzuführen. Ein fortgesetzter Wechsel, heute mit 2, 3, morgen mit 30 bis 50 Schülern, bringt den Lehrer eben nicht weiter als über den Beweis einer Gottheit und in einem Jahre nicht über die Ziffer 10 hinaus und das ist für eine allgemeine Bildung eines gesamten tiefstehenden Volkes doch viel zu wenig. Und wie das Christentum Pflicht ist allen Völkern, so ist auch eine Bildung dazu notwendig und die Gelegenheit, den Pflichten nachzukommen. Deswegen braucht man aber nicht sogleich die Flinte ins Korn zu werfen. Die Gnade Gottes, die von unserem göttlichen Heilande auch für dieses arme Volk verdient wurde, bringt den Geist des Christentums auch in diese hinein und wird — wann und wie sie will — alle ihre wilden Sitten ändern. Dieser Stamm, im Herzen Afrikas, ist viel hartnäckiger und wilder als manche seiner Stammesbrüder, obgleich er immer mit Fremden im Verkehr stand. Aber gerade dieses rettete ihn vor der Zerstörung und Eingliederung des ganzen Stammes unter das Banner des Halbmondes. In den harten Zeiten der Sklavcnjägerherr-schaft hat er gelernt, sich nur ans sich selbst zu verlassen, zusantmen zu halten, ist kriegerisch und wild geworden und hat den Fremdenhaß ins Fleisch und Blut aufgenommen. Diese harte Rinde nun und die angestammten Vorurteile zu brechen, ist unsere Aufgabe. Das geschieht aber nicht auf einmal, in einem Jahre, auch nicht in 5 und 10 Jahren. Langsam und von sich selbst heraus, mit Hilfe der Gnade Gottes muß dieses Volk sich ändern. Drei große Stufen hat es noch zu machen, bevor es endgültig an der Bekehrung angelangt ist, und jede Stufe bedeutet ebenso viel als eine ganze Generation: 1. Ablegung des Fremdenhasses: 2. Erkennung seines niedrigen Zustandes; 3. Anfang im Nachahmen; also praktisches Interesse für die Pläne der Fremden. Letzteres ist aber noch lange nicht eine Folge des Vorausgehenden bei einem Neger. Bevor dies geschieht, braucht man aber den Schilluk noch nicht gleich zu verdammen. Ihm die neuen Ideen mit Gewalt eindrillen zu wollen, hat keinen Erfolg; er nimmt sie nicht an. Eben dies ist auch wieder der Trost des Missionärs. Ist nämlich so ein Volk einmal überzeugt von der Wahrheit, so wird es eben das Neue, selbst Erprobte und als richtig Erfaßte auch wieder so stark und mutig behalten wie jetzt den Irrtum; es wird einmal die Wahrheit von Generation zu Generation — wenn schon manches Geschlecht über die Gräber der ersten Missionäre hinweggeschritten sein wird — verkünden und auch unter Stammesbrüdern weiter und immer weiter verbreiten. flfcem LaKristeLdireKtor Bubecbt Heute möchte ich die lieben Leser mit einer anderen Persönlichkeit unserer Station bekannt machen; er ist ein Staatsbeamter, der gerne auch etwas mehr bekannt würde; gar so ger-ne sähe er, wenn ich auch für ihn etwas Reklame machen würde. Er ist „Wakil", d. h. Stellvertreter des Sultans Kayango in einer Vorstadt der Residenz, nebenbei auch Minister des Sultans. Zu diesen hohen Ämtern kam in letzter Zeit noch ein anderes, und zwar eines, das bisher in diesen Gegenden gänzlich unbekannt war ... Er ist nicht mehr und nicht weniger als mein Mesner oder Sakristeidirektor. Ich will dir ihn, lieber Leser, gleich vorstellen; zu einer günstigeren Zeit werde ich dir dann vielleicht etwas von seinem Leben und, wenn möglich, auch von seinen vollbrachten Wundern erzählen. Er ist im schönsten Mannesalter und heißt Budechi, was so viel als „Vater der Gutmütigkeit" sagen will. In der Tat atmet seine untersetzte Gestalt nur Gutmütigkeit. Gutmütigkeit kannst du auf seinem Antlitze lewn und seine Gesichtszüge drücken so viel Ruhe aus und sind so ausdrucksvoll, daß man ihn nur einmal zu sehen braucht, um ihn später unter tausend anderen wieder heraus zu finden. Die Anzeichen seiner Gutmütigkeit sind, kurz gesagt, so in die Augen fallend, daß niemand meinen Sakristeidirektor für fähig halten würde, einen Streich auszuführen oder viel weniger noch selbst zu ersinnen. Aber der Blick täuscht nicht. Unter den dichten, kohlschwarzen Augenbrauen blitzen zwei feurige, gleichfalls schwarze Augen hervor; Dtcbur-Megertn. sie spiegeln eine smännlich-feste Seele wider. Do ihn die Vorsehung mit gutem Hausverstande beschenkt hat, so ist er einer der angesehensten und bestgestellten Bürger, der such für die Verwaltung seines Vermögens, das von Tag zu Tag wächst, äußerst besorgt ist. In seinem Amte kommt ihm eine gewisse Redegewandtheit ungemein zu statten, mit den Worten weiß er zu siegen und zu fesseln. In jeder irgendwie wichtigeren Angelegenheit kommt daher jedermann gerne zu ihm und fügt sich freiwillig seinen Entscheidungen: alle halten ihn für einen gerechten Schiedsrichter, der seinen Urteilsspruch ohne Rücksicht auf die Personen fällt. Hie und da ein wenig stolz oder ein gewisses Verlangen, hervorzutreten, sind Fehler, die man ihm leicht verzeiht, ebenso übersieht man bei ihm gerne gewisse häufige Umnebelungen, jdie von einer gewissen Vorliebe für die alkoholischen Getränke des Landes herrühren. Budechi ist aber ein Sakristeidirektor im vollen Sinne des Wortes; man könnte ihn in diesem Geschäfte schon erfahren nennen. Getreulich kehrt er die Kirche wöchentlich zweimal aus. Die wenigen Möbel, einen Stuhl und einen Medizinkasten, der als Kredenztisch dient, staubt er je nach den Umständen und der Notwendigkeit fleißig ab. Wegen der Altäre braucht er sich den Kopf nicht zu sehr zerbrechen, da nicht einmal ein Tragaltar vorhanden ist. Daher sind auch die Altartücher stets blendend weiß, die Kerzen stehen immer gerade, das ewige Licht tagein, tagaus in bester Ordnung usf. Seine ganze Sorgfalt muß er auf ein kleines Bild der Unbefleckten Empfängnis verwenden. „Gebe acht darauf und siehe zu, daß die weißen Ameisen es nicht verderben", empfahl ich ihm gleich bei der Übergabe seines Amtes. Budechi war auch stets eingedenk dieser Mahnung. So oft ich zum Katechismus-unterricht komme, kommt er mir immer freudestrahlend entgegen, grüßt mich durch einen festen Handdruck und fügt unfehlbar jedesmal hinzu: „Auch deine Maria befindet sich wohl." Kommt er dann zur Missionsstation, so ist gleichfalls seine erste Meldung: „Bevor ich von zu Hanse weg bin, war ich in der Kirche und deine Maria befindet sich wohl, ich selbst habe sie mit meinen Augen gesehen: noch kein Insekt hat es gewagt, die Maria aufzufressen." Schon oft habe ich ihm eingeprägt, daß die Mutter Gottes nicht nur meine Maria sei, sondern aller Menschen. „Du hast recht, ein anderesmal werde ich mich besser ausdrücken." Für zwei- oder dreimal sagt er dann: „Unsere Maria befindet sich wohl", dann vergißt er es aber wieder und meldet wie ehedem: „Deine Maria" usw. Was läßt sich da machen? Ich hoffe, daß auch die Jungfrau Nachsicht mit ihm haben wird: glaubst du es nicht auch, lieber Leser? Auch beim Zusammenrufen des Volkes zum Katechismus ist er überaus Pünktlich. Noch ist es stockfinster, aber Budechi läutet schon den englischen Gruß. Nach kurzen Zwischenräumen werden dann die übrigen Zeichen gegeben, die um so stärker werden, je mehr die festgesetzte Zeit heranrückt. Womit aber gibt er diese Zeichen? Der liebe Leser vermeint vielleicht ein schönes Glockengeläute zu vernehmen, vielleicht gar die Glocken seiner Heimatskirche. Doch nichts von alledem! Mit aufgedunsenen Wangen bläst mein löblicher Mesner aus Leibeskräften in eine alteTrompete; versagt hie und da einmal das alte Instrument, das schon längst verdient hätte, in den Ruhestand zu treten, so ersetzt der Bläser durch seinen Eifer die Mängel desselben. Einen solchen Eifer und Pflichttreue zeigt er dabei, daß er von allen das größte Lob ernten sollte. Da Budechi eines Morgens fehlte, glaubte ein Knabe, ihn ersetzen zu müssen. Er fing also an zu blasen. Wie ein Blitz fällt der Mesner über ihn her, versetzt dem allzu eifrigen einen ordentlichen Denkzettel auf die Wange und reißt ihm das Heiligtum aus den Händen. „Das ist nichts für Kinder", sagt er. Dann aber läßt er die vom Laufen aufgeregten Lungen sich im Instrumente austoben: er entlockt diesem solche Töne, daß alles eiligst zusammenläuft, um zu sehen, was vorgefallen sei. Während des Katechismusunterrichtes versieht er in ausgezeichneter Weise das Amt eines Aufsehers. Er wird jedesmal unruhig, wenn die Antworten nicht gleich erfolgen oder wenn einer zu schnell redet oder gar einen Unsinn daherschwätzt. Er unterläßt es nie, die Knaben zurechtzuweisen, wenn sie in irgendeiner Weise den Unterricht stören. Auch den Alten bleibt der Tadel nicht erspart, falls sie einmal zu spät kommen. Er wiederholt immer wieder, daß man zum Katechismus nur in der Absicht kommen müsse, um das Wort Gottes zu vernehmen. „Gibst du mir nicht einmal ein Stück Zucker als Belohnung für mein fleißiges Erscheinen beim Katechismus", sagte mir ein Mädchen nach der Katechese. Beduchi fällt aber ein: „Schäme dich! Kommt man vielleicht zum Katechismus, um Zucker zu bekommen?" Nach alledem zeigt aber auch mein emsiger Mesner, daß er nicht alles nur aus Liebe zu Gott tut. Er begnügt sich jedoch mit wenigem. Von Zeit zu Zeit nimmt er mich beiseite und spricht: „Siehst du, wie meine Kleider zerrissen sind, schenke mir eine Nähnadel und einige Spannen Zwirn." „Und was gibst du mir dafür?" „Kehre ich nicht immer die Kirche! Und wer bläst die Trompete?" Ein anderesmal: „Siehe hier, meine Kleider sind ganz schmutzig; ist es etwa schön, wenn ein Sakristeidirektor mit schmutzigen Kleidern einhergeht? Gib mir ein Stückchen Seife!" „Gut also! Aber du schenkst mir nie etwas." „Was kann denn ein armer Neger dir geben?" Eines Morgens ladet er mich mit einer gewissen Wichtigkeit ein, ihm in seine Hütte zu folgen. „Nicht wahr, ich habe dir nie etwas gegeben? Trinke dieses da." Zugleich reicht er mir ein großes Glas einheimischen Schnapses dar. „So, mit dieser Kleinigkeit möchtest du mich gerne hintergehen?" „Habe nur keine Angst, was du nicht bewältigst, werde schon ich ausleeren!" „Fange nur du an; mit dem, was du übrig läßt, werde ich leichter fertig, als bit mit dem mehligen." Alexander, der kleine Sohn des Sultans, begleitet mich stets auf meinen Katechesen, um sich als Katechist einzuüben. Er trägt den Katechismus in Ndogo und einige große Wandtafeln. Mit klarer Stimme und langsam liest er die Fragen und Antworten aus dem Katechismus, während ich das Gelesene mit Hilfe der Wandtafeln erkläre. Zuerst waren alle, besonders die Alten, sehr erstaunt. „Siehe einmal," riefen sie, „eines unserer Kinder versteht die ,Waraga° (das Papier) der Weißen!" Es ist zu bemerken, daß die Neger hier eine unglaubliche Bewunderung für alles Geschriebene oder Gedruckte haben. Wer das Papier lesen und schreiben kann, wie sie sich ausdrücken, ist in ihren Augen zum wenigsten eine Leuchte der Wissenschaft. „Ach," rief der Mesner aus, „wenn doch ich, wenn alle Ndogo die ,Waraga' verständen! Ihr Weißen vermögt mit der ,Waragcü alles, ihr versteht alles, bringt alles zuwege und besitzet alles, was ihr euch wünschet! Ja, mit der ,Waragü würden auch wir Sudanesen uns schön kleiden wie die Weißen, wir würden gut essen wie sie; jeder von uns hätte ein schönes Haus, ein gutes Gewehr und so viele andere schöne Sachen!" Ein Alter unterbrach ihn: „Warum hat Gott nur uns Neger so behandelt? Was hat er uns gegeben? An den Fingern einer Hand kann ich dir alles aufzählen. Dem Manne die Lanze und die Schaufel; eine geläufige Zunge und den Kochtopf der Frau." Ein Beifallssturm empfing den genialen Einfall. Nun fing mein Mesner mit größtem Ernste an zu philosophieren: „Hat Gott vielleicht allen alles gegeben? Hat der Herr vielleicht auch den Weißen unser schäumendes Merissa (Negerbier) gegeben? Und er wird es auch nicht tun! Hoch lebe die Merissa!" Auf jedem Katechistenposten besteht auch eine kleine Apotheke und Budechi begleitet mich oft persönlich auf meinen Krankenbesuchen. Er kennt alle, und zwar so gut, daß man sich darüber wundern muß. Er kennt alle Steige, alle Gebräuche, alle Überlieferungen und Anekdoten dieser Gegend, die er dann mit einer fast hinreißenden Beredsamkeit an den Mann zu bringen weiß. Alle sind mit ihm zufrieden und er mit allen. Für jede Medizin, die ich verabreiche, weiß er eine besondere Empfehlung, er wiederholt, wie und wann sie zu gebrauchen sei, er hebt mit Überlegenheit hervor, daß sie in so und so vielen verzweifelten Fällen geholfen habe. Wenn ich den Puls fühle, so muß er es auch tun, wenn ich das Fieber messe, so hat er für gewöhnlich gegen die vom Thermometer angezeigte Höhe des Fiebers etwas einzuwenden, sie stimmt mit dem, was er mit dem bloßen Fühlen merkt, nicht überein; um sich zu vergewissern, muß er nun auch selbst messen und er tut es daun auch nach seiner Art: da kommt es nur zu häufig vor, daß er das Thermometer umgekehrt gebraucht: unfehlbar sagt er aber daun zum Schlüsse: „Sonderbar, es stimmt ganz mit dem, was du gesagt hast." Da er häufig zur Missiousstation kommt, so benützt er jedesmal die Gelegenheit, seine Freunde, die Kranken und die Rekonvaleszenten, in tausend Lobeshymnen emporzuheben. Unter den Namen seiner Freunde fehlt aber niemals der Name unseres apostolischen Vikars, Monsignore Geyers, um allen ins Gedächtnis zurückzurufen, daß er persönlich mit dem Bischof gesprochen habe. Für ihn ist der Bischof alles; nur der Bischof kann sich mit ihm vergleichen, niemand anders darf und Stern der Neger. Heft 9. kann sich seinen Wünschen, seinem Verlangen widersetzen. Das ist mein Budechi. Hiermit nun, mein lieber Leser, habe ich für diesmal geendet und wenn es mir mit meinem vielen Gerede gelungen sein sollte, dich ein wenig aufzuheitern, so bin ich vollständig entschädigt. P. fl>. S., F. C. S. arabische lPvofesloren des Sortiern College in IKhartoum. Die ersten Nackrickten von der neuen Station in Nganda. Brief ties Brutier Beneöiftt Siegele an tien boebwst. P. General. Sie erwarten sicherlich mit Sehnsucht irgendeine Nachricht von 'uns; im folgenden will ich nun diesem Wunsche, wenn auch nur in Kürze, gerecht werden. Vor allem muß ich Ihnen mitteilen, daß es für uns sehr trostreich war. zu erfahren, daß die neue Station dem heiligen Josef geweiht werden sollte. Es war trostreich für uns, da wir so sicher sein konnten, in unseren Nöten einen mächtigen Beschützer zu haben. Diese unsere Nöten sind jetzt im Anfange in der Tat auch sehr groß, fehlt uns doch sogar das Nötige zum Lebensunterhalt. Da wir schon öfters Gelegenheit hatten, seine liebevolle Fürsorge zu erproben, nicht nur dort in Europa, sondern auch hier in Afrika, so begannen wir noch am gleichen Tage mit einer neuntägigen Andacht zu unserem himmlischen Patrone, die wir dann mit einem feierlichen Amte schlossen. Wir leben in der sicheren Hoffnung, daß er uns jetzt im Anfange, wo die Bedürfnisse ja größer sind, nicht im Stiche lassen werde. Seit 40 Tagen haben wir die Hütte, die uns für den Anfang von der Regierung überwiesen worden war, verlassen nad uns auf dem Orte, wo die Mission erstehen soll, niedergelassen. Außer der g-oßen Hütte, die im Laufe des Februars t;on einigen Bugnorv für uns erbaut worden war, haben wir noch zwei weitere errichtet, von denen die eine als Wohnung Dient, während in der ande.en der Koch sein Heim aufgeschlagen hat. Bald werden noch zwei weitere Zimmer vollendet lent, die inzwischen als Schule und Kirche dienen sollen. Später gedenken wir dann für Kirche und Schule je eine eigene größere Hütte aufzuführen. Falls sich die Sachen, wie wir zuversichtlich hoffen, regelmäßig entwickeln, so haben wir, wie Sie seh n, für zwei oder drei Mon ite noch vollauf zu tun, bis wir endlich einigermaßen häuslich eingerichtet >md. Ich habe gleichfalls mit der Anlegung eines kleinen Gartens begonn n; durch ihn hoffen wir unserer Küche bald etwas aufzuhelfen, zumal be: Boden sehr fruchtbar ist und es auch nicht an Wasser zur Bewässerung fehlt. Schon jetzt brauchten wir ein größeres Zimmer für die Schule; solange uns aber kein solches zu Gebote steht, benützen wir zu diesem Zwecke die Hütte, welche als Wohnhaus bestimmt war. Wir haven jetzt ungefähr 30 Katholiken hier, teils Arbeiter, teils Soldaten: viele von ihnen kommen auch an Werktagen zur heiligen Messe. Leider sind wir auch mit den notwendigsten Sachen für die Kapelle sehr schlecht versorgt, kaum daß wir das Unentbehrlichste haben; vielleicht findet sich eine edle Seele, die uns hierin etwas unter die Arme greift, besonders brauchten wir ein schönes St. Josefs-Bild für den Hauptaltar, ist doch die Station dem mächtigen Beschützer der Christenheit geweiht. Wir leben jetzt in dm schönsten Hoffnungen für den glücklichen Beginn und Fortgang unserer neuen Station und wenn der liebe Gott unser Werk mit seinem Segen unterstützt, so werden wir in unseren Hoffnungen auch sicherlich nicht getäuscht werden. Gesundheitlich stehen wir hier im großen und ganzen nicht schlecht: es ist hier vielleicht etwas feuchter als in Omach, was uns jedoch kaum viel schaden wird, besonders später, wenn wir uns etwas an das Klima gewöhnt haben Jetzt zu Anfang haben wir öfters unter kleinen Wechselfieberanfällen zu leiden, wohl hauptsächlich infolgedesMangels geeigneterNahrung, da wie uns an das, was wir hier vorfinden, noch nicht gewöhnt haben; doch der herangrünende Garten wird auch da Wandlung schaffen. Empfehlen Sie, Hochw. Pater General, uns und unsere neue Gründung dem heiligsten Herzen Jesu, damit es seinen reichsten Segen über das Werk ergießen möge. Nus dem /Idissionsleben. Line christliche Negerin. Kairo, den 23. März 1911. Es ist wirklich wahr, daß Gott zu jeder Zeit auch unter den verworfensten Menschenklassen hie und da wieder eine hervorragende Seele erweckt, die durch ihren unschuldigen Lebenswandel und ihre Tugendbeispiele die Umgebung zur Bewunderung fortreißt. Eine solche auserwählte Seele war die Negerin Hana Lavinia, die nach einem langen Leben der Mühen und Arbeiten am 17. März 1911 zu Kairo das Zeitliche segnete, um im Jenseits den Lohn ihrer Mühen zu empfangen. Den damaligen Verhältnissen entsprechend, hatte der unvergeßliche Msgr. Comboni den Entschluß gefaßt, in Kairo ein Institut für losgekaufte Sklaven und Sklavinnen zu gründen; besonders sollten junge Knaben und Mädchen Aufnahme finden, um dort eine christliche Erziehung zu erhalten. Er mietete zu diesem Zwecke einen Häuserkomplex in Altkairo, damals inmitten der Stadt gelegen, was jetzt bei der großen Ausdehnung, die die Stadt genommen hat, nicht mehr der Fall ist. Die Obsorge für das weibliche Institut übergab er den Schwestern. In seinem Feuereifer nahm Msgr. Com-boni gleich alle Hilfsbedürftigen auf, zumeist kranke Sklavinnen jeden Alters, nachdem sie unter unsäglichen Mühen und Entbehrungen ihr Leben lang für ihre Herren gearbeitet hatten, von den grausamen Sklavenbesitzern wegen Arbeitsunfähigkeit vor die Türe gesetzt und dem sicheren Hungertode überliefert worden waren. Für die Schwerkranken war das obere Stockwerk des Hauses bestimmt; sie waren der Obhut eines Priesters sowie einer Schwester, der noch einige Negermädchen beigegeben waren, anvertraut. Jeden Tag konnte der Priester die heiligen Sakramente spenden; leider starb auch fast täglich die eine oder andere, so zwar, daß die häufigen Todesfälle sogar der staatlichen Obrigkeit auffielen und eine Kommission ernannt wurde zur Untersuchung der Angelegenheit (man glaubte nämlich, es sei eine ansteckende Krankheit ausgebrochen); sodann sollte sie feststellen, ob die Einrichtungen gesundheitlich einwandfrei seien. Alles wurde natürlich in bester Ordnung gefunden und man mußte zugeben, daß der einzige Grund der vielen Todesfälle der elende Zustand sei, in dem sich die Kranken schon bei der Aufnahme in die Anstalt befanden. Unter denen, die im Spitale Aufnahme fanden, war auch unsere Lavinia; sie war von einer schweren Krankheit befallen; doch der Herr hatte etwas anderes mit ihr vor und so erholte sie sich unter der fürsorglichen Pflege der Schwestern bald. Sie mochte damals ungefähr 18 Jahre alt sein. Für eine gewesene Sklavin war sie ungemein gelehrig, ruhig und offenherzig; die Gnade Gottes gewann bald die Herrschaft über ihr gelehriges Herz. Mit allem Eifer bereitete sie sich auf die heilige Taufe vor; auch nach der heiligen Taufe besuchte sie noch immer den Katechismusunterricht. Nach ihrer vollkommenen Herstellung verblieb sie noch längere Zeit in der Anstalt, wo sie den häuslichen Beschäftigungen oblag. Erst nachdem Msgr. Comboni mit einer-großen Karawane Kairo verlassen hatte, um sich in sein eigentliches Missionsgebiet nach Zentral-Afrika zu begeben, verließ sie das Haus und trat hier in Kairo bei einer gut katholischen Familie in Dienst. Besonders auffallend war, daß sie höchst selten den Dienst wechselte, eine Eigenschaft, die die Neger sonst nicht besitzen, da sie selten längere Zeit bei einer Familie aushalten. Nicht selten blieb sie acht bis zehn Jahre und sie konnte sich für gewöhnlich nicht entschließen, einen Dienst zu verlassen, es sei beim, daß die Familie wegen ihrer Stellung Kairo verlassen mußte oder sich in ihre Heimat zurückzog. In der Nähe der Mission hatte sie sich ein kleines Zimmer gemietet, wohin sie sich beim Wechseln des Dienstes oder wenn sie sonst der Erholung bedurfte, zurückzog. Ihr Betragen war stets sehr erbauend; sie zeigte sich in jeder Hinsicht als eine mustergültige Christin. Für ihre christlichen Landsleute war sie eine vorsorgliche Mutter, besonders für jene, die einer Unterstützung bedurften. Sie opferte sich für alle und deshalb nahmen auch alle in ihren Nöten ihre Zuflucht zu ihr. Dem einen bezahlte sie den Mietzins, wenn er ihn wegen Arbeitslosigkeit nicht entrichten konnte, einen andern unter- stützte sie, da er krank war unb infolgedessen nichts verdienen konnte. Erfuhr sie, daß ein Neger oder eine Negerin krank sei, so kam sie also gleich, sie zu besuchen und zu sehen, ob sie ihrer Hilfe bedürfen: besonders aber bemühte sie sich um die Verirrten und ließ nichts unversucht, das verirrte Schäflein wieder auf den richtigen Weg zurückzuführen. In einem Worte: sie hatte ein goldenes Herz! Sie war stets liebenswürdig, dennoch war sie fest und durch nichts vom rechten Wege abzubringen. Sie glich in allem dem starken Weibe der Heiligen Schrift. Schon bald nach ihrer Taufe hatte sie sich in den Dritten Orden des heiligen Franziskus einschreiben lassen und war stets bestrebt, auch andere Neger zum gleichen Schritte zu bewegen. In ihrer Kleidung war sie stets einfach, aber reinlich; das will bei einer Negerin viel sagen, denn die meisten hier in Kairo legen ihr Geld, wenn sie einiges haben, in schönen Kleidern an. Es ist schwer zu sagen, wie sehr sie ob ihrer guten Eigenschaften und Tugenden von allen, die sie kannten oder mit ihr in Berührung kamen, geliebt und geehrt wurde; sie verdiente auch die Achtung und Liebe aller. Man wird es aber leicht verstehen, wenn man bedenkt, daß sie sich in den fünfzig Jahren Dienstzeit kaum so viel erspart hatte, um davon die geringen Kosten des einfachen Begräbnisses zu bestreiten und einige Messen lesen zu lassen. Dazu sei noch erwähnt, daß ihr Verdienst nicht gering war, da sie als tüchtige Köchin gut bezahlt wurde, denn solche sind hier in Kairo besonders gesucht. Vielleicht wird der liebe Leser denken, sie habe ihr Geld in Näschereien und ähnlichen unnützen Dingen verbraucht. Das wäre weit gefehlt; wie sie in der Kleidung einfach war, so lebte sie auch im übrigen sehr sparsam. Für sich brauchte sie fast gar nichts. All ihr Verdienst hat sie in Liebeswerken verbraucht. Der Herr wird ihr jetzt wohl alles mit reichlichen Zinsen zurückerstatten und sie für ihre Liebe den Ärmsten gegenüber tausendfach belohnen. Sie hatte eine sehr starke Konstitution. Nach ihrer ersten Krankheit, die ihr die Freiheit und ihr Glück gebracht hat, war sie nie mehr krank gewesen bis vor zwei Jahren, wo sie einen wunden Fuß bekam. So lange sie konnte, ertrug sie das Übel mit heroischer Geduld; da sich das Leiden aber immer verschlimmerte, mußte sie im Spitale Aufnahme suchen. Hier stellte sich heraus, daß ihr Leben nur noch durch die Abnahme des Fußes zu retten sei. Als man ihr davon in der schonend-sten Weise Mitteilung machte, sagte sie, als handle es sich gar nicht um ihr Leben: „Tuet, was ihr für das Beste haltet." Die Operation wurde mit bestem Erfolge vorgenommen. An den Tagen, an welchen es laut den Vorschriften des Spitales erlaubt war, daß die Verwandten oder Freunde ihre kranken Angehörigen besuchen durften, war ihr Bett stets von Negern und Negerinnen jeden Alters belagert. Es waren jene, die der Kranken für irgendeine Wohltat zu danken hatten, daß sie in dieser oder jener Not von ihr unterstützt worden waren; sie brachten ihr allerhand Kleinigkeiten, besonders frische Früchte, um der dankbaren Gesinnung auch äußerlich Ausdruck zu verleihen. Der Zudrang war so groß, daß die Zimmergefährtinnen erstaunt nach dem Grunde fragten. Nachdem sie über die Ursache aufgeklärt waren, konnten sie nicht umhin» die gute Seele zu bewundern. Obwohl sie nach ihrer Entlassung aus dem Spitale nicht mehr fähig war, ihrer früheren Beschäftigung nachzugehen, so nahm sie ihr Dienstherr doch wieder auf und übergab ihr die Aufsicht über die übrigen Dienstboten. Erst drei Wochen vor ihrem Hinscheiden gab sie den Dienst endlich auf und zog sich in ihre Wohnung zurück. Sie fühlte, daß die Kräfte sie immer mehr verließen. Wie sie ihr ganzes Leben lang mit besonderer Liebe an der Mission hing, so sehnte sie sich ganz besonders, jetzt dorthin zurückzukehren, um in der Mission, wo sie ihr Glück gefunden hatte, uuch ihre Tage zu beschließen. Natürlich willfahrte man diesem Wunsche und räumte ihr ein Zimmer ein. Ganz glücklich zog sie bei uns ein, doch nicht lange war ihr Verweilen hier. Die Krankheit machte schnelle Fort- schritte, dazu kam noch ihr hohes Alter. Sie hatte gerade noch Zeit genug, sich mit Ruhe ans den Empfang der heiligen Wegzehrung und der letzten Ölung vorzubereiten. Es war erbauend, zu sehen, mit welcher Andacht sie die letzten Tröstungen der heiligen Religion empfing. Unter dem Beistände der Schwestern, die sie immer so sehr geliebt hatte, verschied sie. Bis zum letzten Augenblicke be- Scbüluhiieger: "Ibaartracbt. teuerte sie, als treue Tochter der Kirche und des hl. Franziskus sterben zu wollen, und sanft, wie sie gelebt, verschied sie auch. Die gute Lavinia wird jetzt wohl bereits den Lohn ihrer Nächstenliebe empfangen haben und jener Gott, der nichts unbelohnt läßt, wird auch sie für das viele Gute, das sie ihren Landsleuten erwiesen hat, reichlich entgelten. Das Leben des Missionärs ist gewiß nicht gerade ein leichtes und angenehmes hienieden; jedermann weiß, wie viele llnaunehmlichkeiten das Leben in diesen Gegenden mit sich bringt. Und doch hält er sich für all diese Mühen und Entbehrungen vollkommen entschädigt, wenn es ihm vergönnt ist, dem Hinscheiden einer so bevorzugten Seele beizuwohnen, und er hält seine Arbeiten nicht für nutzlos. Eine Missionsschwester. fest des bl. Petrus (Tlaver (9. September) in Ikbartoum. Aus Khartoum wird geschrieben: Dieses Fest ist allen Khartoumer Teilnehmern stets teuer. Das letztverflossene jedoch wird unvergeßlich bleiben wegen der größeren Feierlichkeit, mit der es begangen wurde. Unser hochwürdigster Bischof, dem Die Sorge für die christlichen Neger besonders am Herzen liegt, hatte verfügt, daß zur Vorbereitung auf das Fest außer der üblichen Gebetsnovene zum hl. Petrus Claver, dem Patrone der Neger, ein feierliches Triduum gehalten werde, das in einer kleinen Volksmission bestehen sollte. Seine Bischöfliche Gnaden selbst eröffnete am Vorabende die Mission. Er sprach zu seiner farbigen Zuhörerschaft von der Gnade, die Gott ihnen in diesen Tagen gewähre und welch reichlichen geistigen Gewinn sie daraus ziehen könnten. Um sie zur Standhaftigkeit im Glauben und zur Betätigung der christlichen Pflichten zu ermuntern, erzählte er von dem Schauspiel, dessen Zeuge er auf seiner letzten Reise durch Uganda gewesen, wie Tausende und aber Tausende von christlichen Negern die Kirchen füllten und mit wahrer Andacht ihren religiösen Pflichten oblagen. Für die folgenden Tage war das Predigtamt einem hier wohnhaften Maronitenpriester anvertraut, der zweimal am Tage, morgens und abends, in arabischer Sprache das Wort ergriff. Mit Klarheit und Kraft behandelte er an den ersten zwei Tagen die letzten vier Dinge und sprach am dritten Tage von den Sakramenten der Buße und des Altars. Alle kamen fleißig zu Kirche; das Wort Gottes fiel auf gutes Erdreich und wir hatten den Trost, manche arme Seele in sich gehen zu sehen, der der Aufenthalt in der Stadt, dem Mittelpunkte verschiedener Religionen und Kulturen und gemeinsamer Leidenschaften, verderblich geworden war. Am Festtage selbst feierte der hochwürdigste Bischof die heilige Messe und teilte die Generalkommuuion aus. Der Prediger hielt nach dem Evaugelium eine kurze Lobrede auf den Tagesheiligen und forderte die Zuhörer auf. sich nach dem Beispiele ihres himmlischen Beschützers in brüderlicher Eintracht zu lieben; vor der heiligen Kouuuunion richtete auch der Bischof eine kurze, begeisternde Ansprache an die Neger. Mit der Seele ist auch ein Leib vereint und auch dieser will seinen Anteil an den Festen des Herrn. Beim Austritt aus der Kirche stand ein Frühstück bereit und der Appetit der Neger war nicht minder bereit. Dann gab es Spiel und Unterhaltung, bis die Negermagen wieder auf ein gutes Mittagessen eingerichtet waren. Welche Fröhlichkeit! Wie manches lustige Gelächter stellte die blendendweißen Zahnreihen zur Schau! Der Segen mit dem Allerheiligsten am Nachmittag beschloß das Fest, das reich an Früchten und lieben Erinnerungen für unsere teuren Neger blieb. Lingua Basse's Vertraute. Erzählung von Dr. Dugo Mioni. 12. Kapitel. Südes Erwachen. Wir finden Ramosina in einem kleinen, niedrigen, aber reinen Zimmer, auf einem schneeweißen Bette liegend. Ihr eingefallenes Gesicht sticht kohlschwarz ab von dem blendendweißen Kissen; die früher so markanten Züge sind fast nicht mehr zu erkennen, die eingefallenen Augen verschwinden ganz in den Augenhöhlen. Zu Häupten des Bettes steht ein kleiner Nachttisch mit ein Paar Fläschchen darauf. Als einziger Zimmerschmuck hängt ein einfaches Kreuz an der Bambuswand. Die übrigen Betten des Zimmers sind leer. Ein leises Geräusch nähert sich dem Zimmer. Die Türe wird leise geöffnet und eine Frau tritt ein. Sie ist weiß, obwohl ihre Haut durch die afrikanische Sonne bedeutend gebräunt ist; sie ist noch sehr jung; das ungesunde Klima, die ausgestandenen Mühen und Sorgen, Entbehrungen jeglicher Art haben ihr sonst schönes Antlitz tief durchfurcht und ihm die jugendliche Frische benommen. Die Frau war weiß gekleidet; das Skapulier läßt sie als eine katholische Missionsschwester erkennen. Die Schwester nähert sich langsam dem Lager, auf dem Ramosina ruht. Sie ist besorgt, die Alte ja nicht zu stören, die sie schlummernd anzutreffen glaubt. Ramosina wacht jedoch, sie hatte die Schwester beobachtet und fragte sie: „Ist er noch nicht zurückgekehrt?" „Nein, noch nicht", antwortete ihr die Schwester. Ein Zug tiefen Schmerzes zieht sich über das Antlitz der Alten, das fieberkranke Haupt sinkt auf das Kissen, wobei sie kaum verständlich murmelt: „Geduld! Man muß sich gedulden." (Fortsetzung.) Die Schwester läßt sich an ihrer Seite nieder und spricht ihr Trost zu; sie sucht den Schmerz des armen Herzens zu lindern, indem sie die Alte hinweist auf Gott und den Himmel; sie spricht ihr von den ewigen Wahrheiten, um die betrübte Seele für Christus zn gewinnen. Ramosina schien aufmerksam zuzuhören. Hätte sie nachher jedoch jemand gefragt, von was die Schwester geredet habe, so hätte sie keinen Aufschluß geben können, da die Gedanken bei dem Sohne waren und vor dem Bilde des Sohnes mußte jeder andere Gedanke fliehen. Wie aber >var Ramosina in die Missionsstation gelangt? Wir haben sie besinnungslos auf dem Wege zurückgelassen; lange hatte sie so dagelegen. Zufällig kam ein Missionär des Weges; er gehörte zu jener Station, die den Groll des Sklavenhändlers Senuessi so sehr erregt hatte. Er war auf dem Heimwege vom Sklavenmarkte, auf dem er einigen armen Sklaven die Freiheit erkaufen wollte. In der Tat war es ihm geglückt, um wenig Geld einige Knaben loszukaufen, und jetzt geleitete er sie zur Station, um sie in der christlichen Religion zu unterrichten. Während der Missionär, ganz in Gedanken versunken, seines Weges ging, drang Plötzlich ein lauter Seufzer an sein Ohr, er konnte nur von einem menschlichen Wesen herrühren. „Irgend ein Unglücklicher wird meiner bedürfen", dachte er bei sich, indem er seine Schritte nach jener Richtung lenkte. Bald war er an dem Orte angelangt, wo die Negerin lag. Er gab sich alle Mühe, sie zur Besinnung zu bringen, doch vergebens. So flößte er ihr denn einige Tropfen eines herzstärkenden Mittels ein und ließ sie von seinen Leuten zur Station bringen. Noch während des Transportes kam die Alte zn sich, doch kochendheiß schoß ihr das Blut durch die Adern, ein heftiges Fieber hatte sie ergriffen. Niemand ihrer Umgebung erkannte sie daher und verstand auch nicht, in wessen Hände sie gefallen war. Die einzigen Laute, die sie von sich gab, waren: „Mein Sohn! Gebet mir meinen armen Sohn zurück!" Nach fünf Tagen gelangten sie zur Mission, wo der Missionär die Alte den guten Schwestern übergab; ihren liebevollen Bemühungen gelang es, das schwere Fieber zu bannen. Als Ramosina nach einigen Tagen liebevoller Pflege wieder einen vernünftigen Gedanken fassen konnte, war ihre erste Frage: „Wo befinde ich mich?" Die bei ihrem Bette sitzende Schwester lächelte ihr zu und gab zur Antwort: „Bei Freundinnen." „BeiFreundinnen?" kam es stürmisch hervor. „Nein! Du bist eine Weiße und die kann nie die Freundin einer Negerin sein." „Ich liebe dich, und zwar so sehr, daß ich sogar mein Vaterland, meine Familie und meine Eltern verlassen habe, um dir zu helfen." Die Alte gab keine Antwort auf die Worte der Schwester. Ihr Geist beschäftigte sich von neuem mit dem furchtbaren Gedanken, der in den letzten Tagen so viel Unheil über sie gebracht hatte. Sie schien die Schwester nicht mehr wahrzunehmen, vielmehr brach sie in die Worte aus: „Mein Sohn! Wo ist er, mein geliebter Sohn?" „Dein Sohn?" „Jawohl, mein geliebter Nup, mein süßester Nup!" „Nup? So hieß der Neger der Mission. Die Missionäre haben ihn nach Rubaga gesandt, von wo er bald zurückkehren wird. Ist er vielleicht euer Sohn?" fragte die Schwester in der Hoffnung, die Alte damit etwas zu trösten; zugleich freute auch sie sich beim Gedanken, daß Nup wirklich ihr Sohn sei. Wie sehr würde sich der Sohn beim Anblick seiner Mutter freuen und wie groß mußte erst die Freude der Alten sein, wenn sie ihren Sohn glücklich und zufrieden in der Mission finden würde! „Ja, gerade euer Nup ist mein Sohn, aber ich werde ihn nie mehr wiedersehen!" rief die Alte aus. „Du wirst ihn sehen, sobald er von Rubaga zurückkehrt", warf die Schwester ein, die von den uns bekannten Ereignissen keine Ahnung hatte. „Ich werde ihn nie mehr sehen, da er in die Hände des grausamen Senuessi gefallen ist, der ihm unsägliche Peinen bereitet. Und ihr seid die Ursache jener Qualen, darum hasse ich euch so sehr. Seid in Ewigkeit verflucht!" Diesen Fluch stieß die Alte mit dem Aufgebot ihrer letzten Kräfte hervor. Die Neger, welche sich draußen auf dem Hofe befanden, vernahmen ihn und waren darob entrüstet, da sie die Missionäre und die Schwestern von Herzen liebten. „Beruhige dich, Ramosiua!" sagte die Schwester mit Milde. Die Alte vernahm aber jene Worte nicht mehr, da sie von neuem die Besinnung verloren hatte. Der Missionär, dem die Schwester den Vorfall erzählte, dachte nicht weiter darüber nach in der Meinung, es liege nur eine Namensverwandtschaft vor. Nach einigen Stunden kam Ramosina wieder zu sich; sie war immer noch voller Zorn gegen die Missionäre und gegen die Schwestern. Der guten Schwester gelang es jedoch nach vieler Mühe, sie etwas zu beruhigen, so daß sie vernünftig zu sprechen anfing. Sie erzählte sodann der Schwester die Gefangennahme und die Leiden ihres Nup. Die Missionäre waren beim Vernehmen dieser Nachricht nicht wenig bestürzt, da sie den guten Neger sehr liebgewonnen hatten; zuerst zögerten sie, der Alten Glauben zu schenken, mußten sich aber später darein finden. „Armer Nup!" sagte P. Sebastian, der Ramosina gefunden und zur Missionsstation gebracht hatte. Sie aber lächelte höhnend. „Ihr bemitleidet ihn? Ihr gleichet ganz den Krokodilen. Kennt ihr diese Tiere noch nicht? Es verschlingt die Menschen und nachher ist es voller Reue, weil es Menschenfleisch verzehrt hat; diese Reue hindert es jedoch nicht, am folgenden Tage wieder einen Menschen zu zerreißen, wenn es einen erhaschen kann. Geradeso macht es auch ihr. Ihr habt mir meinen Nup verzaubert, ihr seid die Ursackie seines Todes und jetzt beweinet ihr ihn." Der Missionär wollte der Alten darlegen, daß er Nup liebe, daß er ihn nicht verzaubert habe, daß ihm dessen Gefangennahme wirklich leid tue; sie aber ließ ihn nicht zu Worte kommen. „Wenn du Nup wirklich liebst, so verschaffe ihm die verlorene Freiheit", sagte sie. „Gerade das will ich tun", antwortete der Missionär. Bei diesen Worten des Missionärs riß die Alte ihre Augen weit auf und rief aus: „Willst du das wirklich tun?" „Ich werde alles versuchen, um Nup die Freiheit zu erwirken." „Sollte dir das wirklich gelingen, so werde ich dich wie eine Gottheit verehren." „Verehre lieber jenen Gott, dessen Diener ich bin und der mir befiehlt, Nup zu lieben und ihm Wohltaten zu erweisen!" „Wie gedenkst du ihn zu befreien?" „Heute noch werde ich einen Vertrauten in die Pflanzung des Sklavenhändlers schicken, um von ihm die Befreiung des Sklaven zu erwirken." „Das wirst du nicht erreichen." „Ich hoffe vielmehr alles zu erreichen. Se-nueffi ist habsüchtig, er wird dem blinkenden Golde nicht widerstehen können." „Er wird nicht nachgeben. Nup ist für ihn sehr wertvoll, da er sich seiner zu eurer Vernichtung bedienen will." „Er wird ihn mir sicher überlassen, wenn ich ihm eine schöne Summe anbiete, um so mehr, da er sich überzeugt hat, daß Nup jenes ruchlose Ansinnen nie und nimmer ausführen wird." „Möge dir Cingua Basse beistehen! Ich werde die mächtige Gottheit bitten, daß sie dich nicht im Stiche lasse!" 13. Kapitel. 1sn Oer klKWonsstation. Ramosina harrte voller Ungeduld der Rückkehr der Gesandtschaft. Täglich fragte sie die Schwester: „Sind sie zurückgekehrt?" Diese aber mußte ihr zu ihrem größten Leidwesen die Frage immer verneinen. Die Ungeduld der Alten stieg von Tag zu Tag. Sie wiederholte die Frage zwei-, drei-, fünf-, ja zehnmal im Laufe des Tages, ohne je zu ermüden; sie hoffte, endlich doch einmal eine bejahende Antwort zu erhalten und zu hören, daß der Weiße mit ihrem Sohne Nup zurückgekehrt sei. Auch die Schwester ermüdete nicht, der Unglücklichen von Gott und dem katholischen Glauben zu reden, um ihr hartes Herz Christo zu gewinnen. Ramosina kümmerte sich jedoch nicht um die Worte der Schwester und dachte mehr an ihren Sohn als an Gott. Die Krankheit währte nicht lange, schon nach einer Woche konnte sich Ramosina vom Bette erheben. „Komme, Ramosina!" sagte die Schwester. „Komme, ich werde dir die Station zeigen!" Arm in Arm verließen sie das Zimmer. Die Zauberin, die Giftmischerin, die Dienerin des blutgierigen Götzen mit der Dienerin der reinsten christlichen Liebe, mit der Braut Jesu Christi.. . Zuerst besuchten sie das Spital. „In dieser Hütte", sagte die Schwester, „pflegen wir die Kranken, sowohl jene, die sich zu unserem Glauben bekennen, wie auch jene, die Mohammed oder den Götzen Treue geschworen. Unsere Freunde wie auch unsere Gegner und Feinde finden hier Aufnahme." „Ihr pfleget auch euere Feinde?" fragte die Alte erstaunt. „Jawohl." „Etwa, um sie nach ihrer Genesung mit mehr Muße quälen zu können?" „Nein, nicht deshalb, sondern weil unser Gott uns befiehlt, auch unseren Feinden Wohltaten zu erweisen." „So daß ich, falls ich Christin würde, auch jene lieben müßte, die mich beleidigt haben?" „Du müßtest ihnen verzeihen und sie lieben." „Das ist unmöglich, niemand kann etwas Derartiges befehlen!" „Mit der Gnade Gottes wird dir das sehr leicht sein. Wir haben jetzt wegen der günstigen Jahreszeit im ganzen nur elf Kranke hier. Manchmal ist aber das Spital ganz angefüllt mit Kranken und es kommt sogar vor, daß wir sie nicht einmal alle aufnehmen können .. ." „Pfleget ihr sie alle umsonst?" „Ja." „Das ist sonderbar!" „Außer diesen Kranken haben wir aber auch einige Aussätzige." „Lasset ihr auch diesen Kranken Pflege angedeihen?" „Natürlich!" war die Antwort der Schwester. „Doch nicht hier im Hause?" „Nein, vielmehr in einem Aussätzigen-Heime, das von den übrigen Gebäuden abgesondert ist. Du weißt doch, daß der Aussatz ansteckend ist, deshalb halten wir die Aussätzigen immer abgesondert von den übrigen, immer jedoch unter der Pflege einiger Schwestern." „Jene Armen, die sie pflegen müssen, sind wirklich zu bemitleiden, da sie unrettbar der schrecklichen Krankheit verfallen sind. Es ist unmöglich, einen Aussätzigen zu pflegen, ohne selbst vom Aussatz ergriffen zu werden." „Das wissen jene sehr gut." „Und sie getrauen sich dennoch, die Aussätzigen zu pflegen?" Die Schwester erklärte der Alten jetzt noch, daß sie alle keinen sehnlicheren Wunsch hätten, als im Dienste der Aussätzigen ihr Leben zum Opfer zu bringen. Die Alte blieb bei diesen Auseinandersetzungen unwillkürlich stehen und blickte der Schwester ganz entsetzt ins Antlitz. All das Gehörte war ihr unverständlich, sie konnte es mit ihrem Verstände unmöglich erfassen. Wie konnte man sich dem Tode überliefern für Menschen, die man nicht einmal kannte, ja sogar für seine Widersacher und Feinde? Sie verließen also die Räume des Spitals und traten in den Hof. Nur wenige Personen waren hier anzutreffen, die die Schwester ehrfurchtsvoll grüßten. „Sind diese Alten da Christen?" fragte Ra-mosina. Auf die Bejahung der Schwester hin fragte sie weiter, ob sie als Christen geboren seien. „Nein, alle waren einstens das, was du jetzt bist; alle sind von Fetischanbetern Anbeter des wahren Gottes geworden. Einer von ihnen war sogar früher ein berühmter Zauberer, jener dort, der den Perlenkranz durch seine Finger gleiten läßt. Sein Name war berühmt und gefürchtet. Er fand aber die Kraft, dem Götzen zu entsagen, und jetzt ist er ein eifriger Christ. „Ein Zauberer?" wiederholte die Alte langsam. „Ja, so war es und wenn er die Kraft fand, Christ zu werden, warum solltest nicht auch du sie finden?" Ramosina antwortete nicht gleich. Nach kurzer Zeit fragte sie dann weiter: „Habt ihr sonst keine Christen mehr?" „Wir haben ihrer mehrere Hundert. Die Kinder sind aber in der Schule oder in den Werkstätten und die Erwachsenen auf den Feldern, während die Frauen in den Hütten beschäftigt sind. Jeder hat seine Beschäftigung und niemand darf sich dem Müßiggang hingeben." „Ich verstehe dich, es sind eure Sklaven." „Nein, es sind keine Sklaven, alle sind frei. Wollen sie aber im Schatten der Mission leben, so müssen sie arbeiten, und zwar für sich selbst und nicht für uns. Unsere Religion sagt: ,Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen."' Ramosina schwieg. Der Hof war von einigen Hütten aus Bambusrohr begrenzt, ganz im Hintergründe erhob sich eine außergetvöhnlich große Hütte, auf deren Giebel ein Kreuz thronte. „Das ist die Kirche der Station", sagte die Schwester, als sie bei der Hütte anlangten. „Die Kirche? Was ist das?" fragte Ramosina. „Es ist der Ort, wo unser Gott wohnt." „Darf ich eintreten?" fragte die Alte, da die Schwester die Türe öffnete. „Ja, gewiß darfst du das." „Ich hänge aber nicht eurer Religion an." „Das Haus unseres Gottes steht allen offen, da er der Gott aller Menschen ist." „Ist er also auch mein Gott?" „Auch dein Gott ist er." Ramosina trat ein, gefolgt von der Schwester. Letztere kniete nieder, um das heiligste Sakrament anzubeten, während Ramosina wie angenagelt an der Türe stehen blieb. Welch ein Unterschied zwischen dieser Kapelle und der Hütte, in der sie ihren Götzen verehrte! Dort, in dem heidnischen Heiligtume, der schreckliche Götze, über und über mit Blut bespritzt, auf einem schmutzigen Tische, um ihn herum Knochen und Gerippe, die traurigen Reste der grausamen Opfer; ein übler Geruch erfüllt den ganzen Raum, alles atmet dort Blut und Rache. Hier hingegen atmet alles Friede. Der große Saal ist in Licht getaucht, die Wände sind schön austapeziert, der Altar ist mit glänzenden Leuchtern und Blumen fast überladen und zwischen den Kerzen und Pflanzen erhebt sich eine herrliche Statue, eine edle Gestalt darstellend, die ihre geöffnete Seite, ihr durchbohrtes Herz zeigt. Vor dem Altare brannte eine kleine Lampe, in den Bänken knieten einige Neger und ein Missionär, in stilles Gebet versunken. Sie waren so gesammelt, daß sie Ramosina nicht einmal wahrnahmen. Alles atmete hier Liebe. Wie niächtig mußte nicht jener Gott sein, der in einer solchen Kapelle wohnte! Ramosina sah es ein und ihre Lippen murmelten daher: „Gott der Weißen, gib mir meinen Nnp zurück und Ramosina wird dir Opfer darbringen, sie wird deine Zauberin werden." Die arme Frau warf in ihrem Innersten alles durcheinander, sie verwechselte heidnische und christliche Begriffe. Die Absicht mar aber gut und jener, der dort oben thront, schätzt ja so sehr die gute Meinung. Nach kurzem Gebet erhob sich die Schwester. „Ist jener Mann euer Gott?" fragte Ramosina, indem sie auf die Statue zeigte. „Es ist sein Bild. Er hat uns so sehr geliebt, daß er unseretwegen ans die Erde herab-gestiegen ist, um für uns zu leiden und am Kreuze zn sterben. Beachte sein Herz, das auch in Liebe zu dir schlägt. Die Liebe zu ihm ist es, die uns zwingt, für euch Arme zu sorgen." „Wie gut muß euer Gott sein!" „Er ist sodann in dieser Kapelle gegenwärtig. Siehst du den kleinen Schrank zn Füßen der Statue?" „Jener mit der tergolbctcii Türe?" „Ja." „Ich sehe ihn." „In ihm wohnt unser Gott. Das kannst du jetzt jedoch noch nicht verstehen." „Wo bringt ihr eurem Gotte denn die Schlachtopfer dar? Die Kapelle ist ja so rein, ich finde nirgends eine Spur von Blut." „Wir bringen ihm keine Opfer dar nach deinem Begriffe." „Ist das möglich? Ihr opfert ihm keine Lämmer oder andere Tiere?" „Nein." „Auch keine Kinder oder irgend einen wider-spenstigen Sklaven? Die Götter lieben ja den Dunst des Menschenblntes. „Unser Gott verabscheut das Blut. Man würde ihn mit Menschenopfern schwer beleidigen, er würde seine Blitze gegen jenen schleudern, der so etwas wagen würde." „Wie gut er ist! Aber wie verehrt ihr ihn dann?" „Indem wir in allem seinen Willen tun, zu ihm beten und endlich durch eine Zeremonie, die er selbst eingesetzt hat, die ich dir aber jetzt noch nicht erklären samt." Die beiden Frauen verließen die Kapelle. Kurz vorher hatte es geläutet. Aus einer Hütte links von der Kirche strömte eine lustige Schar Knaben. „Welch schöne Sklaven!" rief Ramosina bei ihrem Anblick ans. „Wie kannst bit glauben, daß die Sklaven so lustig und so gut gehalten seien?" fragte die Schwester. „Es ist ein Zeichen, daß ihr gute Herren seid!" „Du täuschest dich, Ramosina! Diese Knaben sind frei, einige sind die Kinder unserer christlichen Neger; die meisten waren allerdings Sklaven, wir haben sie aber losgekauft und in dem Augenblicke, wo sie in unsere Hände kamen, waren sie frei. Sie wurden unsere geliebten Kinder. Jetzt kommen sie gerade ans der Schule. Beobachte, wie fröhlich und vergnügt sie sind! In ihrer Mitte siehst bit einen Missionär. Siehst du nicht, wie sie sich um ihn drängen? Jeder möchte ihm am nächsten sein. Wir haben aber nicht nur Knaben in der Station. Nicht weit von hier befindet sich eine Hütte, wo die Mädchen unterrichtet werden, und wie die Missionäre für die Knaben sorgen, so sorgen wir Schwestern für die Mädchen. Wie viel müßten die Ärmsten leiden in der Sklaverei, wenn wir sie nicht losgekauft hätten!" „Ich weiß es aus Erfahrung. Auch ich bin Sklavin gewesen und kenne daher die Schrecken der Sklaverei zur Genüge", sagte Ramosina. „Sie sind unbeschreiblich. Wie sehr fühle ich mich jedesmal beengt, wenn ich mich auf den Sklavenmarkt begebe! Es sind ihrer immer so viele zum Verkaufe ausgeboten. Gerne würde ich alle loskaufen, allen wollte ich gerne die Freiheit verschaffen. Es ist mir jedoch leider nicht möglich, meine Mittel sind zu beschränkt", fuhr die Schwester fort. „Möchten dir doch viele andere Weiße zu Hilfe kommen! Früher haßte ich euch und hatte schon das Gift für euch in Bereitschaft; jetzt hingegen bewundere ich euch. Gestatte, weiße Frau, daß ich mich vor dir in den Staub werfe und dich anbete!" rief die Alte aus und wollte sich vor der Schwester niederwerfen. Diese hinderte sie jedoch mit den Worten: „Rede nicht so, Ramosina! Bete nicht mich an, sondern vielmehr den guten Gott, der mir die Kraft gibt, so zu handeln!" „Ich werde ihn verehren und anbeten, wenn er mir nur meinen Skup zurückgibt." „Dein Nup war hier in der Mission überaus zufrieden. Nur eines fehlte ihm, um das Maß seines Glückes voll zu machen." „Ganz gewiß die Nähe seiner Mutter", sagte die Alte mit mütterlichem Stolze. „Nicht deine Nähe, wohl aber deine Bekehrung. Tagtäglich erbat er sich diese Gnade von Gott. Er war bereit, auf deinen Anblick zu verzichten, falls das zu deiner Bekehrung nötig sein sollte; ja sogar sein Leben opferte er zu diesem Zwecke auf. Tröste deinen Sohn, indem du seinen Glauben annimmst!" „Ich werde mich bekehren, sobald mir Gott meinen Nup zurückgegeben hat." „Möchtest du, Ramosina, Gott die Bedingungen vorschreiben? Wenn er nun wollte, daß die Befreiung deines Sohnes von dir abhinge? Wenn er ihn erst nach deiner Bekehrung befreien wollte?" „Belästige mich nicht länger, weiße Frau! Wenn dein Gott will, daß ich ihm anhängen soll, so soll er mir meinen Nup zurückgeben." Die Schwester wollte jetzt nicht länger drängen; am anderen Tage aber wollte sie den Kampf von neuem aufnehmen; sie war entschlossen, nicht eher nachzugeben, als bis sie diese widerspenstige Seele dem bösen Feinde entrissen habe. Die Bekehrung der Alten hätte der christlichen Sache sicherlich sehr genützt, da die Zauberin in der ganzen Gegend bekannt war. Was aber noch mehr in die Wagschalc fiel, war, daß es sich um eine unsterbliche Seele handelte, sei es auch um die einer armen Sklavin. Sie setzten ihren Rundgang fort. Die Schwester führte Ramosina in die beiden Waisenhäuser. Die Zauberin bewunderte die langen Reihen weißer Betten und die großen Schulzimmer. Aus der Schule begaben sie sich zu den Werkstätten: die Schreinerei, Schusterei und Schneiderei wurden besucht. Sie besichtigten sodann das christliche Dorf, das unter dem Schatten des Kreuzes entstand. In jeder der einfachen Hütten wohnte eine glück-liche Familie. Sie sah gutgepflegte Felder. Die Neger arbeiteten in der Woche vier Tage für ihre eigenen Bedürfnisse und die übrige» zwei für die Mission, der der Grund und Boden gehörte. Das Ergebnis der Arbeit der zwei Tage wurde für den Unterhalt der Waisen und Arbeitsunfähigen verwendet. Die Mission sorgte sodann noch für die Kleidung der Erwachsenen und für die nötigen Werkzeuge. Ramosina bewunderte alles und wurde nicht müde, immer zu wiederholen: „Wie glücklich wird mein Nup nach seiner Befreiung sein! Er wird sich eine Hütte bauen, heiraten und mit seiner Frau und der alten Mutter die glücklichsten Tage verleben." Es verstrichen einige Tage, der unglücklichen Mutter schien es eine Ewigkeit zu sein. Bald war sie voller Freuden beim Gedanken, daß ihr Sohn zurückkehren werde; bald aber tvar sie wieder ganz in Trauer versunken, wenn sie daran dachte, daß ihm Senuessi nie die Freiheit geben werde. Eines Tages fragte sie den P. Sebastian: „Glaubst du, daß Senuessi den Loskaufspreis annehmtn werde?" „Ich hoffe es wenigstens." „Wenn er cs aber nicht tut?" Die Missionär erhob die Augen zum Himmel. „In einem solchen Falle müßte man sich in den Willen Gottes ergeben", sagte er. Bei diesen Worten entbrannte das Antlitz der Alten. „Nur ein Feigling kann sich ergeben!" rief sie aus. „Nicht ein Feigling, sondern auch ein Christ!" sagte der Missionär. „Du verstehst das jetzt allerdings noch nicht, Ramosina." Heft 9. Stern der Neger. 215 „Ich weiß nur, daß du bei einer Weigerung Seuuessis deine Leute bewaffnen mußtest, um gegen den grausamen Araber zu ziehen. Du müßtest seine Pflanzung angreifen und sie zerstören, seine Sklaven würden ihn nicht verteidigen, da sie ihn hassen. Dir würde es ein leichtes sein, ihn zu töten. Sein Tod wird Nup die Freiheit verschaffen, all seine Sklaven werden dir gehören und du kannst sie zu Verehrern deines Gottes machen!" , „Du bist sehr waghalsig, Ramosiiia. Wir wollen jedoch hoffen, daß sich Sennessi auch ohne diesen Angriff ergeben wird", warf der Missionär ein. „Und wenn er sich nicht ergibt, würdest du dann die Pflanzung angreifen?" Ein entschiedenes Nein war die Antwort des Missionärs. „Warum nicht?" „Weil ich ein Bote des Friedens bin. Gott will, daß ich die Welt mit meinem Worte, nicht mit dem Schwerte erobere." „Dein Gott Ivill also, daß du feige seiest?" „Er will nicht, daß ich feige, sondern ein Gesandter des Friedens sei." „So überlaß deine Leute wenigstens mir. Ich werde mich an ihre Spitze stellen und sie zum Siege führen." „Sprechen wir nicht weiter darüber, Ramosina. Erivarten wir vielmehr die Rückkehr des Boten." „Wenn er aber allein zurückkehren sollte?" „Dann werden wir über die zu unternehmenden Schritte nachdenken." „Denken wir lieber jetzt darüber nach. Versprich mir, daß bit mir deine Leute überlassen wirst." „Ich kann es dir nicht versprechen." Das Antlitz der Alten wurde glühendrot vor Zorn. „Ihr Weißen seid alle gleich. Ich muß euch alle verwünschen", rief ste. „Du tust uns Unrecht, Ramosina!" Ramosina entgegnete nichts mehr, voller Entrüstung ging sie weg, die Mutterliebe hatte sie blind gemacht. Jeden Tag fragte sic, ob der Gesandte zurückgekehrt sei. Mit dieser Frage empfing sie die Schwester in der Frühe; diese Frage wiederholte sie, so oft die Schwester ihr von Gott und der katholischen Religion sprach. Sie dachte an nichts als an ihren Nup. „Woher muß der Bote kommen?" fragte sie die Schwester eines Tages. Die Schwester zeigte gegen Norden. „Ich möchte ihm entgegengehen." Die Schwester mußte sich alle Mühe geben, Ramosina von diesem Entschlüsse abzubringen. Wie leicht hätte sic die Richtung verfehlen können. Endlich ließ Ramosina den Gedanken fahren, hielt aber hundertmal des Tages Ausschau nach Norden. Die Schwester versuchte, sie zur Ergebenheit zu bewegen. Sie wußte nämlich viel zu gut, daß Sennessi sich weigern konnte, den Sklaven frei zu geben; auf diese Weigerung wollte sie die Alte vorbereiten. Doch ihre Worte nützten nichts, da Ramosina nicht zuhören wollte. (Fortsetzung folgt.» Ibeiteres« Zurückgegeben. „Sie, Schaffner, wann geht denn eitblid) dieser Bummelzug ab?" — „Nun, wenn die Bummler alle beisammen sind." * * Rechtschreibung. Ein Student bestellt sich bei seiner alten Budenwirtin ein Bad. Als er nach Hause Kommt, ist das Bad nicht bereitet und die Wirtin abwesend. Dafür hat die Alte einen Zettel hinterlassen, des Inhalts: „Herr Doktor, Sie Rind, Sie können nicht paten." — Bruder Studio zerbricht sich den Kopf, wieso seine „alte Nudel" plötzlich zu einem so gröblichen Schreiben kommt, bis ihm ein- fällt, daß das „Rind" nicht auf ihn, sondern mit einer kleinen orthographischen Änderung auf die Badewanne sich bezieht. - „Herr Doktor, sie rinnt, Sie können nicht baden." Ein teures Andenken. „Sie verwahren wohl ein teures Andenken aus früheren Tagen in Ihrem Medaillon?" — „Za, eilte Locke von den Haaren meines Mannes." — „Aber Ihr Gatte lebt ja noch!" — „Das wohl, aber Haare hat er nicht mehr." * * ff- 216 ©lent d er Neger. Heft 9. Am 5. August 1911 um 3 Uhr nachmittags starb auf seinem Schlosse in Granichberg Seine Zmineiy Kardinal MsterMUos non Wien Dt Mil MM. Im hohen Alter von 91 Jahren verschied er nach Empfang der heiligen Sterbsakramente sanft infolge Herzlähmung. In dem hohen Verblichenen hat unsere Mission und besonders auch unser Missionshaus wieder einen seiner edelsten Wohltäter verloren. Unvergeßlich wird uns daher der Name des edlen Toten sein. JLi. I. P. Taufbundes am Weißen Sonntage, die Besuchnng und eine Krcnzwegündacht enthält. Ist das mit Recht vielgerühmte „Nene Leben" vom selben Verfasser für ältere Erstkommniiikaiiten bestimmt, so vorstehendes für die jüngeren. In Form eines glücklichen, herrlichen Dialogs zwischen dem Engel und dem musterhaften Erstkommunionkinde abgefaßt, zeichnen cs kindlicher Ton, Anschaulichkeit und Prägnanz der Darstellung, warme und feinige Frömmigkeit und solider Glaubensgeist aus. Inhalt und Fonn machen das Büchlein geeignet, den. Kleinen, den Lieblingen des Herrn, das nötige Berständnis, die gehörige Herzensst.mmung und Herzciisveriassung für den schönsten Tag ihres Lebens und für jede solgende Kommunion zu ve. Mitteln. Es wird den Unterricht wesentlich erleichtern, das christliche Glanbenslcbcn int Äinderherzen zur Entfaltung bringen und sicherlich bald der Liebling der Kinder und der Katecheten se n und reichen Scgcn stiften. Daher beg'üßt jeder Kinderfreund zweifellos das neue Erstkommnnikantenbüchlejn mit derselben Freude, mit welcher er das Dekret des Heiligen Paters über die Erstkommunion der Kinder begrüßt hat. Direktor Ed. Fehringcr in Weiterdingcn. "IRorcnenbucbletn — enthaltend neuntägige Andachten zu Ehien des Heiligen Geistes und des hlst. Herzens Jesu sowie solche zu Ehren der Gottesmutter inib zu allbekannten und beliebten Engeln und Heiligen, nebst einem Anhange der gewöhnlichsten Andachtsübungcn, sowie zahlreiche Ablaß-iind Stoßgebete von P. Gerhard Stahl O. S. Cist. Kcvclacr, Butzon & Berckcr. 192 S. Preis 20 Pfg. Großer Beliebtheit erfreuen sich mit Recht beim katholischen Volke die ncnntägigen Andachten. Sic sind auch tatsächlich sehr empfehlenswert, besonders weil bei ihrer Uebung zwei der schönsten Eigenschaften Ikongregatton ver „Sobne bes heiligsten Derzens Aefu", ^ - fllMsfionäre für Zentralafrika, Außer Priestern und Theologen, welche Neigung und Beruf zum Ordensstande haben und sich dieser Mission widmen wollen, finden in dieser Kongregation Aufnahme Studenten der oberen Gymnasialklassen, welche in entsprechendem Alter stehen und Neigung zum Ordensstande haben; endlich sind auch Laien sals Handwerker, Bauern usw.) als Ordensbrüder sehr erwünscht und für das Wirken der Kongregation von großer Wichtigkeit. — Es werden auch brave und talentierte Knaben aufgenommen und zu Missionspriestern ausgebildet, sowohl solche, welche noch keine, als solche, welche bereits eine oder mehrere Gymnasialklassen gemacht haben. Wegen der sonstigen Aufnahmsbedingungen wende man sich vertrauensvoll an den Obern des Missionshauses der „Söhne des heiligsten Herzens Jesu" in Milland bei Brisen, Tirol. Für Bbonnenten aus allen Stubentenhreieen wirb eine außerorbentllcbe Preisermäßigung gewährt I 1 des Gebetes zur Geltung kommen, nämlich Vertrauen und Beharrlichkeit. Es war darum ein glücklicher Gedanke, ein Novenenbüchlein herauszugeben, umsomehr, weil in den meisten Gebetbüchern gar keine Novenen zu finden sind. Das vorliegende Büchlein enthält 20 Novenen für verschiedene Feste und wichtige Anliegen. Sie bestehen durchwegs aus schönen, kernigen Gebeten, die zum Teile der Liturgie, besonders dem Brevier entnommen sind. Die Auswahl der Gebete ist stets dem Zwecke der bctressenden Novenen entsprechend. In seinem zweiten Teil enthält das Büchlein die allgemeinen Gebetet Morgen- und Abendgebet, Meß-, Beicht-, Kommunionandacht und eine größere Sammlung schöner Stoß- und Ablaßgebetchen. Es kann ohne Einschränkung empfohlen werden und verdient weiteste Verbreitung zu finden. 000000000000000 jpj = (Gratis = 0 [□1 Spezialprospekte über [□] 0 DerzAesu-, Nltarssakraments-, 0 0 Ikommunion-- und Bloifins = 0 Bücher. ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ [□] Menztgcr & Co., 21.=®., LinsleSeln, [pl jyj Mlaldsbut, IRölit a. IRb. jgj 000000000000000 Druck und Verlag von Eberle & IRicfcenbacb in Etnsieöeln, Scbweij. Quelle der Gnaden. Vollständiges Gebets- und Erbauungsbuch für Katholiken zur Verehrung des allerheiligsten Herzens Jesu. Von Professor Josef Peter, Direktor des Aoostolates des Gebetes. Neunte Auflage. In verschiedenen Einbänden. Ausgabe I. (klein) von Mk. 1*20 «Leinwand, Notschnitt) bis Mk. 3*50. Ausgabe II. (grotz) von Mk. 1*60 (Leinwand, Rotschnitt) bis Mk. 2'60. — „Das Buch wendet sich an die Verehrer des heiligsten Herzens und eifert zur Liebe und Verehrung desselben an durch kurze Betrachtungen über die leidende Liebe, über die Vollkommenheit und Tugendbeispiele des göttlichen Herzens. Für eine Novene, für die zwölf Monatskommunionen und andere Uebungen der Herz Iesu-Andacht ist die nötige Anleitung gegeben; überdies ist noch ein vollständiges Gebetbuch damit verbunden." „Salzburger Kirchenzeitung." /IBit Jesus nacb Gethsemane und Golgatha! Nach den Visionen der gottseligen Katharina Emmerich. Von Doktor P. Augustin venziger O. S. B., Engelberg. Eines der besten Leiden Ehristi-Bücher! Preis in Leinwand, Rotschnitt Mk. 1*20 und höher bis zu Mk. 2 —. ^ 1^ zx#T* ^ Gebet- und Belehrungsbüchlein für die Mitglieder des Kind- |)vUly V IKinODvll* ^'t ^esu-Vereins von^Zoh. Sv. Hagen. Mit^Empfehlung^des In zwei Einbänden zu 45 Pfennigen. heit Iesu-Vereins von Zoh. (Eö. Hagen. Mil Zentraldirektors des Kindheit Iesu-Vereins P. Claudius Hirt. Wichtiges Hilfsmittel zur Popularisierung der Missionsbestrebungen! 4-1 erhält jedermann auf Verlangen je eine Probenummer unserer illustrierten Zeitschriften „Mariengrätze wtulIS aus Einsiedeln" (für das Volk), „Die Zukunft" (für Jünglinge), „Kindergarten" (für Schulkinder) und „pädag. Blätter" (für Lehrer und Schulmänner) sowie ein Verzeichnis unserer katholischen Zehnpfennigbibliothek „nimm und lies". Man schreibe eine Postkarte (10 Pfennige — 10 Heller) an den Verlag von Sberle & Ridciibad) in Einsiedel». ne» Durch alle Jßucbbanölungen 311 beziehen. 1* . Das unentbehrliche Hilfsmittel des Gebildeten • Herders Konoerfations» Lexikon Ergänzt bis 1910. Heun reidjilluftr. Bänbe. K 138.- Sicfcč Septan zeichnet sich dadurch aus. daß es in nur 9 Bänben den ganzen ungeheuren Wissensstoff auss sorg-tlttigfte verarbeitet hat. Ei erhält dadurch den Vorzug der yandlichkeit und Billigkeit. s Gegen bequeme Ratenzahlungen (non K 4.- an monatlich) durch alle Buchhandlungen zu beziehen, ei Prospekte kostenfrei von der yerderschen Derlagsijanttlung, Freiburg im Breisgau. ro Berlin - Karlsruhe « München - Strafiburg - ölen • London « St Louis, Mo. Handwerker, wie Schuster, Schneider, Tischler, vauern-burschen usw. finden als -> Laienbrüder Ausnahme im Misstonsbaus in Milland bei Ariren.