LmbachelMMtlmg. Nr. 1i»2. Pränn ,!,^rationspre is : ^m Comvtoir ssanzj. fl. II, l,^>l>j. si. 5>.5>U. stiir bic ^uslcUiniss ini« Ha»« halbi. 5l< !>-. Mit d>:r Post staiizj. si. I5>, halbj. sl. 7.5.0. Mittwoch, 20. Juli Insert, oüsgcb lthr bi« »» Zcilcn : lmal«»lr., i!m.«Ulr., .'lm. 1 sl.; sousl pi. Zrilc Im. l!lr., üm.tt lr., üm. w lr. u. s. w. I>lscrtl0!!ssten>pcl jedcsm. 3U ll. l87U. Aintlicher Theil. Me. k. lu.d k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Enlschließung vom 15. Juli d. I. den Aichi-lcktcu Alois Vulir z»m Äaninsvcclor bei dcr Direction der Güter des gricchischoiicütalischeu Vuluwinacr Rcli« glousfouds oller,,!,ädi^st zu clncuucn geruht. Stremayr m. p. Der Minister des Innern hat zu Commissärcn bei der l. k. Polizeldireclion in Wien ernanul die mit dem Tttcl und Range von Polizeicommissärcn bekleideten Joseph Kehl dorfer und Joseph Maurer, dann dle Pol.zcl-Acluare: Ic,naz D opft l c r, Gollfricd We N'l'ncr, Dr. Joseph Sallcr, Jakob Wohl, Dr. Jocph Riß, Johann Naraset, Joseph Reif, Joseph Bö hm, Wilhelm Fritsch. Franz San-dany, Dr. Leopold Meißner und Albert Etch-ling. ^ ^i..^". M'lnster des Innern hat z»m Hilfsämtcr' ^ "7 ^' <^" ^^""' Polizcidircclion den Ncgislrator d!tl Mr '^ "id zll DireclionSadjuncten den Expc-^°lm>. >"'" Wiesenberg er und den Protokollistcn ^Wm^lS von Leimburg c. nannt. f,,„, ^." weiter des HandclSministcrinms hat den mit ^ , «. . "'^ ^liarattcr eines RcchnungsrathcS bcklci 0 en ^or land des Rechnnugsdcpmtcmcnls d,r t. k. Post-mm^>'^ Nn.onFnrlani, dann die R.ch- 1 na m7" V'/'" ^"e ssr.nz Weiß, Ludwig H e yd, N?1lalch MMia« Schindler und Johann Rck m.n.s ..^^1 in ^"l)..ml««räthen i.n Statute. Nichtamtlicher TlM Politische Uebersicht. Laibach, 19. Juli von d?n^s a°".ze politische I'Ucrcssc wird augenblicklich ^" den bevorstehenden Kriegsereignissen absorbirt! Mam,.. "' '." l°l«endem die dieSfälligcn Nachrichten Ns. "'^'" ""' vormisschicken. daß die Pariser die w 5^' Juli ausgeblieben ist und andererseits B^> ^" Blätter keine Notizen über militärische "'wcgl,ngcu bringen dürfen. ist auch der dirccte Fra,s '^^ verkehr zwischen Oesterreich und acstel, w ^ "^^ '" ^"lin crfiosscne Anordnung ein-dem w ^ ' "'^ findet die telegraphische Corrcspon-«ln s, '^"' ben beiden Staaten nunmehr über Flo- üffentl?^ ^^^/"^' ..Staatsanzcigcr" vcr- der von densranzösi- bc de^7ü'der ,57. Sitzung des gcsctzg'e-Voil,^^ . ^^ vorgebrachten Behauptungen unter Das ^ """' Mittheilungen zwei Ac t en st ü cke. ni^'.?'/"^" ""'Niltclbarcr Approbation dcS Kö-Kü.'i^^^' ^'"^^' «cncdctti habe am <». Juli vom ^ol . ?"^!'^' "' l°llc dem Erbprinzen von Hohcn-z° un befthlcu. die Zusage der Annahme der Krone w'f^"'""' aufzunehmen. Der Küniq erklärte, er e l, ., 77' ^^'chl zur Annahme gegeben, er lömic den- die ^"' 'uHt zurücwhmcu. In cincr zwcilcn Au^ a> v"'"^ '^'l' vcrsuchle Bcnedctti eine Pression ^..>. " "U' damit er in den Prinzen dringe, der i,lo>'c zu c,it,cMn. Der König erwiderte, daß der Prin^ ' leinen Entschlüssen frei und gegenwärtig verreist sei. ans, i. '^^'^^""^'^""ncnadc am 1)!. Juli iibcr- ^ei,.. /°'!'^ ^enedctti das Extrablatt dcr..Kölnischen ^ Mug ,„^ ^,„ Privat-Tclcgrammc bezüglich dcr Ab '«rung des Prinzen von Hohcnzollcr:, und bcmcrlte. iN... ^'..' ^ ^'" Schreiben ans Sigmarin^n habe. ^ 'cdettl erklärte, die Vcrzichtleistung ,z>, kennen, und saugte, dcr König solle bestimmt versichern, niemals '"""er die Einwilligung zn dieser Eandidalur zu geben. Der König wies dicsc Zumulhung zurück. Dcmungc-achtct verlangte Äcncdctti eine drille Audienz, um diesen Gegenstand zu wiederholen. Der König wies die Audienz ab, da er keine andere Antwort ;u geben habe. übrigens alle Verhandlung^ durch das Ministerium zn gehen hätten. Den Wunsch Äcncdctli'S, sich zu verabschieden, gcwährle dcr König, indem er Bcncdllli bei dcr Fahrt nach Cv'olenz im Vorübergehen ans dem Vahn-hofc begrüßte. Das zwcitc Actenstück ist dcr Bericht bcS Flügel-Adjutanten vom Dienst, Nadziwill, über die Ausführung des bctanntcn AuslragcS au Äcncdclli, wodnrch das Bcgchrcn desselben nach eincr neuerlichen Audienz abgelehnt wird. Dcr „Staalsanzcigcr" bemerkt ferner, daß es der französischen Regierung vollkommen bekannt war, dah Werther nicht abberufen worden sei, sondern ans per. sönlichcn Glündrn Urlaub erhallen und die Geschäfte, wie fchon früher öfters, an den Prinzen SolmS abgc. treten und dies dem Gouvernement angezeigt habe. Sämmtliche Audienzen trugen den Charakter von Pri-uatgcsprächcn. da Bencdctli sich niemals als Beauftragter odcr Unterhändler gerirle. Diese Mittheilung des „Staatsanzcigerö" dürfte wohl den Zweck haben, zu beweisen, daß Frankreich unerfüllbare Forderungen an den König von Preußen gestellt habe. Sonntag Abends ist ein französischer General mit dcr officiellen Kriegserklärung nach Berlin ab-gereist. In dcr an die süddeutschen Staaten gerichteten Zommation ist die Frage direct gestellt, ob die süddeutschen Staaten die Neuiraliläl beachten oder sich gegen Frankreich erklären wollen. Im crsttreu Falle ist die vollste Berücksichtigung versprochen, im letzteren dag> gen rücksichtslose Behandlung angedroht. Die französischen Gesandten an den süddeutschen Höfen treffen Vorkehrungen zur Abreise. Die baierischcn Eisenbahnen haben Befehl erhallen, ;u Truppentransporten bereit zn sein. Dcr baierische Kriegsminister brachte in dcr Kamme, sitzuiis, von Monlag einen Gesetzentwurf über einen außerordentliche» Militär»'rcdit von 26,?(X».s)()0 Gulden ein. Dcr Mmiswvrusidcl'l empfahl die Genehmigung desselben, indem er bcmcrkl. daß es sich nicht mehr um die spanische Thronfragc. sondern um die deutsche Frage handle. (Allgemeiner Beifall.) Die Stimmung i„ Deutschland ist nach allen vorliegenden Nachrichlc,, eine gehobene. Dcr Krieg wird als ein nalionalcr betrachtet. In Hannover hat eine Volksversammlung von sechstausend Mc„jchen be» schlössen, in dem ,.nngcrechlcn Kriege Frankreichs gegen Dcutschlaud mit Gut und Blut für die dculschc Sacke einzustehen." Die Bürgerschaft dcr ehemaligen Hauptstadt von Kur Hessen ist den üuriacn all- und nen« preußischen Slädtcn mil ciner ^oy a ! i l ä ls a ore ss c an den König vorangegangen. Nur F rankfurt zcissl sich kühl, dcr Jahrestag der p-cußischlu Occupation ist. wie die ..Fr"i,lf. Zl^,." schreibt, nicht geeignet, enlhusiastisch zn stmnncn, dugrgc,, conslatilt das Blult die allgemeine Ansichl, daß einem vom Auslande Provocirten Kiicgc gegenüber innere Fragen vor dcr Hand in dcn Hintergrund zu trclen habcn. In Lübeck kam cs vor der Wohnung dcs französischen Consuls, dcr »Lwesend war. zn einer Demonstration. Das E o >lsnla , schild wurde vm, dcr Menge zcllrü m m r> l. Dcr König von Preußen wi>t> cincu Anf-ruf 0U die deutsche -.»ialion crlasscu und darin der opferwilligen Einlracht Deutschlands «cgeüllber dem Fcindc dankend Ausdruck ^cbcn, fc>»cr die Aus!cchllial> tun^ dcr brstehcndc» iinicicu Gestaltung Dcntschlaiids betonen lind dic Eiwailm,.', uussplcchc», daß der Sicg dic polilischcli. flcih^llichcll (!!) Il!ligt. In ^ übc ck uud B r c m c n herrscht große Bestüi-zuug iibcr dcn Austnuch des Krieacs; 'die Schiffahrt wird bereits cincisstelll. Ain 15) d. M. »,ing das lchtc Schiff unter englische, FlaiM nach Amciika. Die Äic» iner Schiffs,hrder haben l>ei dem Könige von Prcußcn lell-^rcphisch darnn, nachcjlsucht, nnlcr amerilanischcr Flagge sc„cln zu lönucn. Vor der Barre des >f>nnbilracr Hafens wnrdcn in dcr ^ilnht dcs 17. d. lnosic Schisse uciscnlt und weit in die Scc hinaus Hölleninaschincn gclcgl. Vor Helgoland t" ziemlich deutlicher Weise kundgab, verstand es der Eck Prinz doch, mich in der liebenswürdigsten Weise von del Welt nicht verstehen zu wollen. Er blieb mir leine Antwort schuldig, aber seine Antworten waren so ge' schickt und so allgemein gehalkn, daß ich mir darunter alles Mögliche denken konnte. Ich gewann aus der Act und Weise, wie er sich dcr Leitung der Unterhalt»«!» zu bemächtigen wußle, die Ueberzeugung, daß ich lcincui gewöhnlich begabten Mensche» gegenüberstand. Iu un' verfänglichen Dingen war er dagegen sehr milthcilsM und ich freue mich, bei dem Prinze» ein aufrichtig gemeintes, warmes Interesse und wirkliches Berständ»>i für Kunst und Literatur wahrzunehmen. Der Prinz muß viel gelesen haben; ich fand ihn, zu meiner nicht gl-ringen Ueberraschung, auf einem literanschcn Special gebiete, daS ich zufälligerweise cultivirt habe und da« von der breiten Heerstraße, auf welcher die große Schaac der Gebildeten und Halbgebildeten dahntrollt, weit abnicgs liegt, durchaus bewandert. Er kannte so^ar die verschie' denen Ausgaben und ihren Werth — Einzelheiten, M welche gewöhnlich nur die Fachgelehrten Interesse hal'eü> Er sprach davon einfach, ohne alle Affectation. N"b überhaupt hat die Einfachheit und Bescheidenheit sciitt< Auftretens etwas ungemein Ansprechendes. Es ist tcinl «Herablassung," es ist natürliche Schlichtheit in scincu! ganzen Benehmen. Man würde aber, wenn ich mich nicht sehr getäuscht haben sollte, ein wirkliches UmcH begehen, wollte man diese bei deutschen Fürsten niA gerade überraschend häufige Eigenschaft dcr mangelhafte« individuelle» Bedeutung zuschreiben. Ich meiuc, nian sollte einem Mann, der sich in der Lage dcS Prinze« Leopold befindet, das Prädicat „unbedeutend" »icht gal so leichtfertig ertheilen. Wo und wann bietet sich ih>" die Gelegenheit dar, zu zeigen, ob er wirklich hervor»'«' gende Gaben des Geistes oder des Herzens besitzt? l5i» junger preußischer Oberst, der die besten Mannesjohre in dem einsamen Rococcoschlossc zu Benrath verbring den die hohe fürstliche Geburt außerhalb der zwar ai>l' reibenden, aber auch anregenden Mühen und Sor^ des täglichen Lebens gestellt hat, dem die Familie aucl! die Freundschaft mit ihrer zwar unbequemen, aber reHl nützlichen Wahrheitsliebe ersetzen muß, der Sohn einli Fürsten, der die Regierung niedergelegt hat — was s<>^ er anfangen, um vor der Welt bedeutend zu erscheine»? Soll er Dramen schreiben, wie Prinz Georg? SoA e/ Comöoie spielen, wie Herzog Ernst? Soll er M^ fühien, wie der Herzog von Meiningen? Zu solche" Liebhabereien verleitet die Ercignißlosiglcil eines fiM't' lichen Lebens, aber das Theater ist leider nicht Jede? manns Sache. Und wenn sich ihm nun die Gelegt' hcit darbietet, sein thaten-, freud- und leioloscs Dasei" mit einem schwierigen, dornenvollen, rühmlichen Lose j^ vertauschen — kann man's ihm verargen, wenn er ^ zugreift? Jetzt wird er zeigen können, ob cr Äedeulu»l besitzt. Aber nein. er kann es nicht. Schon sieht cr d>< Möglichkeit vor Augen, einen menschlich leicht erklär!«' chen und nicht unberechtigten Ehrgeiz sich erfüllen i" sehen, da richtet sich vor dem ersehnten Ziele das d^' hcnde Gespenst eines europäischen Krieges auf und schr^ ihn in die gewohnte Einförmigkeit der ruhmlosen M^ einsamung zurück. Ich sehe in der Annahme der 2a^ didalur von Seite des Erbprinzen nichts andere«, "' den Ausfluß dcS zur Ruhe oerurthcilten und sich in l" Nuhc unbehaglich fühlenden thatcnfreudigen Sinnes, u»' in dem Verzichte darauf die — ich möchte beinahe !^ gen: „heroische" Umkehr von einem liebgewonnenen, la" verfolgten und nahezu erreichten Ziele. Ein löstli^ Traum soll zur Wirklichkeit werden, es hängt nur n^ von dem Willen dcS Prinzen ab, und die Wirklichkeit' da — aber sie verflüchtigt sich wiederum zum ncbcW ten Traumgebilde durch den Willen desselben Prinz^ weil die erträumte Wirklichkeit mit dem kostbarsten M dem Blute, erlauft werden müßte. In alledem veri^ ich beim besten Willen nichts zu entdecken, waS auf ^ vorgeblich mangelhafte Bedeutung des Prätendenten sch'' ßen ließe. ^ Die preußischen osficiösen Glätter versichern, ^ Candidatur sei zwischen Madrid und Düsseldorf dil" vereinbart worden, ohne daß Berlin mit dieser All»^ genheit befaßt wäre. Ich glaube, dieSmal liabcn " Officiöfcn die Wahrheit gesagt, und ich schöpfe die Glauben aus allen Aeußerungen, die ich vom Fi'll^, uon Hohcnzollern, dem Vater, felbst vernommen h^> Ich habe die Ehre gehabt, mit Sr. läniM, Hoheit ein beinahe zwei Stunden währendes polity Ocspräch zu führen. Es fällt mir nicht ein, im S'^ des ..Berichterstatters deS Daheim" das Gehö^ ^, mehr oder minder indiScrctcr Weise hier zu verwerth' ich darf aber sagen, daß ich die Stunden, die bci ° Fürsten zuzubringen mir gegönnt war, zu den «"' essanlestcn und lchncichsten meines Lebens zähle. ^ Ganz im Gegensatze zu dem Erbprinzen sv"^ Fürst, der, beiläufig benurlt, der rhetorischen D"''^ lung in seltener Weise mächtig ist, über die he"" <. und brennendsten politischen Fragen mit einer Vcft"" 5 heit nnd Offenhcrziakeit. die mich in Erstaunen 1"^ Auö jedem seiner Worte gewann ich dic Ucbcrzc"^ daß die vielfach unabhängige Stellung dcS 3^ 1151 in Preußen vollkommen verkannt wird. Er sprach ehrlich, frei von der Lcber wc^i und »,it schneidender Schäife.! Er wühle, daß er e!ncn I^l,üalistcn vor sich hatte, und er nachte auch niä;! die lciseNc vliideutunc,, daß ihm an der Gcheimhalmn^ des uulci vier Angcn Gesprochenen irgel'd clwas ^clcgen s i. Er ließ die Ercia,l>isse und Persönlichteitc» die Ncvue passn en, mustcilc sic scharf, beurtheilte sic mit Wohlwollen, aber auch mit einem Frcinmthc. dcr dem cincn oder anderen der Gcmnstciten gewiß rccht nnangcuchm gewesen wäre. Schon damals — ct< ist „un iiber ^»dcühalb Jahre hcr - spnltc in dr» Blättern die Eandi^mtur des Erbprinzen Leopold sin den sval,,schcu Thron; d!c Zeitung, welche ich rcdi-«iilc, ln achte die Nachricht sogar zuerst i» einer Eorrc spondc^z ans Wie» lmt> winde dafür von dcr „Jude-Pcndancc" b,!t^ u,ii)0!j„l. Möglich, daß diese Nach ^ licht damals noch anf Eoujcctur oder nicht genügenden Aichallsplintlcn l'crnhtc — knrznm, als dic Ncdc darauf tan,, u>,ru,,lli>lc sich dcr Fürst gegen den von einem i Wiener Vlalle ^brauchten Ausdruck „katholische Eo-l'ur^s/' erklärte, daß den Hohcnzollcru, seit dcr rnmä-»ischcn Ne^icuins!^ Er^rcifll»^ dnrch den ssllrstcn Karl, unbilligerwcise cinc «roßc Dosis ambitiöser Äestiebun-gen bciqcmcssen wiiidc. und erinnerte daran, daß er fnr seine Sölmc dcu brasilianischen und später den gricchi« sch^n Thron luizcr Hand rcfnsirt haue. Es ist wohl angössen, an dilsc Thatsache jetzt zn crinncr», welche die Behauptung dcr flanzösiichcn Blätter, daß die Hohen-zollc,li lu'ciig nnd bereit seien, jcdc b.licbigc Thronlückc auSzufüllc», in das wahre Licht ii'ickt. Ucbiiqcns ging ans den Acußnuuhcn dcö Finstc» anch hervor, daß er mcht gewillt war, sich zu bleibender Passivität zu verdammen, daß er das Eintreten von Umstände» vor ""gen sah, welche ihn, das .bandeln als cilic Pflicht l'schc»,ci> lasscn tonnten. Mcs. was ich hier gesagt habe, vcXnte ich voll s . """z; wolltc ich aber erzählen, welcher Art die Um-' "... "/U'csc» si„d, die den ssnrsten Karl Anton bc- /,'./'"">', auf das Anerbieten des Gcner^ls Prim daa l , ""^ '^ '"^»' sagc» als ich wciß. Nur »," ,'!. "^ 'H »wch einmal wiederholen zu sollen, das; l>o,c Ehrgeiz, ssinen Sohn ans den Thron zu vrin- x ' ''!?^ ^>s Nommiwm liFon« gcw^scn sein tann; " '/' d'Ne Geuugthnng hätte sich dcr Fikst, wc.m er «e. lünneu '" ^ '" ^^lil'"' und Griechenland weiten li^, ^ ^lnsst »och cinigc Worte über die Pcisön- chtett des ginsteu. Karl ^>n,on ist ,poß, brei.schnlt ig; hat cme wahre Hertul<öbr.st. st.äffe, mililä.i cle Hal' tnng , d e.nen pwcht.ge. Kopf. Der sehr starte Schm.x ba't a>d auch dem gebrannten Gesich.c einen martia- l'chcn A.»?drnck; nnter der ^ewölbtc» Sürn blicken dic vlanc,', a»ßcrgewöhnlich lebhaften und tlngc,, Augen ^c >°st nnd frei in die Wclt hi.,cn. Er spricht mit llarer, voM,ende^timmc höchst fcss,l»d und gcwand!; eS ist c ^ir^L^l' '""' """^""' Sc.n gcrad'e., lie-n n7 E^.^'^u "'nun" an dic snddcn.schc Absta,.-vän- »l.^ llenndl.ch nnd herzlich, srcisinnia, m,d wähl .s ch m.ch o°n ,hm vcrvbschiedctc, s.^tc ich mir U"d ich habe n.e e.n treffenderes Eitat gebraucht: ..E« 1st M- lMsch von rincm hohc» Hcrni, S° mruschllch mit dcm Trufrl srlbst zu sprcchc» " l,°f" ?.7 ^'"^ ^^t in Düsseldorf anf seinem ,Igger> "°s s'hr zuruckgezogcu. Er stritt viel, schicidt viel scken ^ !'." ^'''^ ^"'lc s'"d wahrhafte Muster dcut-Acheit«?,! " "" verläßt nur dann sein lraolichcs " vc.töz.mmcr, wenn ein Knnstlcrfcst oder sonst eine a cherordcntliche Begebenheit in der frcnndlichc.l Stadt li^. ^ "'^^'" ^'"^ unterhaltende Episode in das täa« m... 7^' einschaltet. Wer den Fn.slcn Karl Anlm> hoäb 1^ "/ !^'' "''b ''"'""' bedauern, daß dicser km-.. I . ' freimüthig nnd licbcnöwilrdi^c Mann nur Nchcwdcn h"t ^' ^p'^ ^'r preußischen Staatsgescha'ftc >>__^N^^15, Juli. Ho.ssesneuiqlieiten. Der 3^f?' ^' P^^Kaiserin-Vlisabeth-Aahu.) Na^n n ^ "" Frankreich über die Kaiseriu^Elisabeth-allen d>3. ""w^^"' Die Garantie dcr Lieferzeit in 3w ^"" "'" ^°^urss und Passan ist auf- P^.. ^(^?uerwehrtaq.) Man lchweibt der ..N. Fr. Eli',» '^ ^^' ^' Twlj dcr getrübten politischen Ub., '!!!'? )'l ^" "lh^ deutsche Fcuerwchrlaq von weit ein.. ?. ^"'"^" ^"sten besucht und uimntt das Fest cnn^. ^ >^" ^"^"s- D"'ch die überwiegende Äclhciw Un^ Feuerwehrmänner aus Deutsch - Oesterreich und druck "'"^ ^"' ^uerwchrlag allerdings mchr dcn Ein. dock ""^^ft"«ichisch-ungarlschcn Festes, übrigens sind Vass/"«» '^""b ""le Städte vertreten, und zwar: sckw.l A""clM' Hl,», Leipzig, Dresden, Biberach, Vrcnm-war ' ^ ^/ Eodnrg-Gotha u. m. a. Gestern Abends vor k V.7 st^lischcn Boltsfesthalle uud anf dcn, Platze wu.> '!, "' "U'sikalische Abcndnnicvhaltung. Dic Pansen vorc, l s ^ patriotische Rcdcn anögcMl.' Äcsondcrö her-^eu ^" ^" werden verdient ein von cüicm Troppaner " . wehrmauuc ausgebrachter Toast auf dcn Frieden, weil 9ted""" ""lMft frenetischen Äcifallssturm hervorrief. Dcr i,»^" klagte es, daß e« im ncnuzehnlen Jahrhundert, Jahrhundert des Fortschritts und der Boltssonvcränclät, noch möglich sei, daß sich zwei ehrgeizige Fürsten bekriegen uud zwei Naliouen ohne jeden vernünftigen Grund gegen ^ einander gehetzt werden. Heute « Uhr Morgens : Weckruf durch ein durch die Stadt ziehendes Mnsikcorps; 7 Uhr > Morgens: Beginn dcr Echulübungen der einzelnen Abtheilungen der Liuzer Feuerwehr; 9 Uhr Morgens: Vorbe-rathuugcu dcr Abgeordneten der Feuerwehren im landschaftliche» Ncdouleusaale. Der Festzug, an welchem sich die Liuzcr ^Gesangvereine, dcr Liuzer Tnrnvcrcin, der Gemeinderath , und beiläufig 1500 Fcuerwchrmäuncr bcthciligtcn, nahm uui >'j Uhr Nachmittags seinen Ansang und dauerte bis nach ^ 5 Uhr. Auf dcm Hauptplatze nahm derselbe Ausstellung, wo , der Bürgermeister Victor Drouot die Gäste im Namen dcr ! Landeshauptstadt auf das herzlichste begrüßte. Ein Feuerwehrmann aus Ulm dankte in kurzen Worten sür die gast-l lichc Aufuahluc uud schloß mit cincm Hoch aus die Stadt . Linz. Der Festzug bot durch die mannigfaltigen Uniformen !der verschiedenen Feuerwehren cm interessantes Bild. Nach dem Festzugc fand eine Schauübung dcr Linzcr Feuerwehr auf dem Pfarrplatzc statt, welche für die tüchtige Schulung drescs Eurps zeugte. Wie man hört, soll sich die Dcpula, , lwn der Wiener Feuerwehr über die Leistungen unserer , Feuerwehr sehr anerkennend ausgesprochen haben. Heule Abcud ist in der Vollöfcsthalle Fcstconimers. — (Johann Freiherr v. Liebig «cl>. t.) Am !17. Mittags ist dcr Chcf der berühmtcu Firma Johann Lieblg uud Eompaguic auf fciuem Schlosse in Smiritz in Böhmen seinen Leiden in, 08. Lebensjahre erlegen. Licbig 5 hat, wie mau erzählt, als armer Tuchmachergesellc seine Karriere begonnen — als er sciu Testamcul zu machen hatte, dispouirlc er über eiu vermögen, das man auf Il() Mlllioucu schätzt, uud verfügte über einen Giitercomplcr, der manches klciudculscheu Fürsten Hab und Gut an Ausdehnung und Werth weit übertrifft. Er hinterläßt mchrcre Söhne, welche schou bei Lebzeiten die Firma milführlcn; sei» Sohn Franz war Mitglied des österreichischen Reichs-raths in der letzten Session. — (Die „Freiheit" sistirt.) Die „Tagespost" meldet: „Die f. k. Statlhalterci hat auf Grund dcr Bc-stimmuugeu der § 11, Absatz l uud 2 des Preßgcsetzcs, die feruerc Herausgabe der „Frcihcil" bis zur Erfüllung der bezüglichen gesetzlichen Bestimmungen eingestellt, da nach Milthciluug der l l. Staatsanwaltschaft auö protokollarischen Erklärungen sich herausgestellt hat, daß dcr auf dem geuaunteu Vlatte „als für die Redaction veraulworllich" bezeichuete Herr Igauz Eteru sich mit der Redaction der Zeitschrift nicht besaßt, eine Aeuderuug in "der Person des Redacteurs aber uicht augczcigt worden ist." — (I u Karlsbad) sind zahlreiche Familien aus , Nheinbcner» eingetroffen, welche sich vor der Kriegsgefahr flüchten. ^ (Defraudation.) Am Itt. d. M. ist von Pcst der Postmeister Ludwig Koziua nach Uuterschlaguug vou ofscnlllchcu Geldern im Betrage von 4176 fl. entflohen. Man glaubt, daß er sich' nach Kairo gcwcude« habe. Die Verfolgung wurde eingeleitet. — (Eine Valcrmörderin.) Aus Uj-Sz.-Anna , meldet der in Arad erscheinende „Alföld" folgende gräßliche Thal, dic dort am 7. d. M. verübt wurde. Dre Gattin des wohlhabeudcu und augeschenen Insassen A Sz. halle ihre beiden ällcrcu Kiudcr bcrcdct, ihren Mann, respective Vater zu ermorden. Zu diesem Zweck verschaffte stch ^der 22jährige Sohn am erwähnten Tage Pulver und La->duug uud lud damit eiue doppelläufige Pistole; später jedoch gab er diese seiuer Muller, erklärend, daß cr nicht ! im Staude sei, dcn Vater uiuzubriugen; sie möge es lhuu, wen» sie wolle. Der Mauu kau, gegen 9 Uhr nach Hause und legte sich auf das Sopha. wo er sogleich ciuschlief. Die Frau wollte diese Gelegenheit bcnützcn und die Pistole auf de» Schlafenden abfeuern, doch ihre Hand zitterte und sie fing an zu schwanken, da reißt ihre 17jährige Tochter , ihr die Pistole aus der Hand und feuerte eineu Lauf ab, der mit vier tleiucn Kugeln geladen war. A. Sz. wurde schwer vcrwuudet und seiue Frau und Kinder wurden dcm ^ Eomitalsgerichlc übergeben. Um ihre Tochter zu retten, ^nahnl die Frau unter unerhörten Ausdrücken beim Verhör ! die That auf sich. Neide. Muller uud Tochter, scheinen sich aus der That nichts zu machen, ja sie bedauern, daß der Mann, respeclivc Vater noch lebt. ! — (Thurmeiusturz.) In der Ortschaft Tercsika, uuweit Szerdahely, ist. wie ungarische Blätter melden, am <.). d. in dcr Nacht bei dcm heftigen Sturme dcr Thurm hingestürzt; derselbe war noch nicht vollständig von den, Baumeister Wiullcr aus Ezcrdahely aufgeführt. Große Bestürzung herrschte unter de» Torsliewohnern, aber der Baumeister Wiullcr äußerte, cr löuuc uichls gcgcn das Ele-meut thu» ! - (Bezcichuend für dic Stimmung in Baiern) ist folgende Nachricht: Der Redacteur des ul-tralnoulau-particularistischcn „Vaterland," Dr. Sigl, mußte in Sichcrhcitshasl gebracht werden, um ihn vor der Voltswuth zu schützcu. Dersclbc eiferte iu seiucm Blatte gcceu die Allianz mit Prcußeu, weshalb cr gelyncht wcrdcn follte. Die Behörde lain zuvor. (Verbiudnng zwischen England und dcm Eoutinent.) Wcnn die Projecle behufs Ueber-brückuug und Tunucliruug des EanalS vorerst auch aufgegeben sind, so ist nichlsdcstoweuigcr alle Anssicht vorhanden, daß dcr Verkehr zwischen England uud Frankreich demnächst dcm Eigcusiuuc dcs mcuschlichen Magens mehr Rechmlng lragcn wird als bisher. Während nämlich die Bill, welche Herstellung großer Iährboolc zum Uebersetzen von ganzen Eisenvahnzügen vorsieht, im Oberhause bereils die zweite Lesuug passirt hat, hat Mr. Bessemer, der bekannte Erfinder des nach ihm benannten Stahlherstellungsprocesses, ei» kleines Dampfboot in Auftrag gegeben, welches der Seekrankheit nach einem andern, gleichfalls von uns schon früher erwähnten Principe den Garaus machen soll. Die Kajüten diefes Schiffes nämlich follen in einem hohlen Raume beweglich augebracht werden, etwa wie der Schifss-coiupaß, und so jeder Bewegung der Wcllcu ausweichen. Der Schraubendampfer, den Mr. Bessemer nach diesem Princip auf eigene Kosten baueu läßt, wird vor Ende November dieustfähig sein. Zwei solcher Dampfer, so heißt es, bedeutend größer als das jetzt im Bau befindliche Fahrzeug und mit der größleu Bequemlichkeit ausgerüstet, würden nur 1ll0.00t) L. tosten. Falls der Proceß, für welchen der Erfinder Patent genommen hat, sich als zweckdienlich herausstellt, soll er in erster Linie de» englisch-continenlalen Eisenbahnlinien und anderen direct interessirten Gesellschaften angeboten werden und erst, falls diese nicht auf das Anerbieten eingehen, soll ein allemeines internationales Verkehrs^ netz mit unabhängigem Capital gebildet werden. — (Ei » tost spieliger Scha bern a !,) Noch hat die englische Admiralität nicht all' de» Spott gehört, den sie wegen des jüugst gemeldeten Betruges eines Secretärs A. D. erdulden mußlc, uud heute liegt schon wieder ein Fall vor, iu welchem dem nämlichen Staatsdepartement ein Posse» gespielt worden ist, dessen .kosten sich auf 5>00<) Pfd. St. belaufen dürstcu. Dcr Gouverneur von Jamaica Sir John C. Gra»! und dcr britische Admiral der Marinestc,-lion von Bermuda wurden vou dcn Behörden in Britisch-Houduras informirt, daß 400 Indianer gegen Carosal marschirt seien, die Etadl geplündert und gedroht hätten, ihren Ctreifzug uach Belize fortzuseheu und die Stadt in Braud zu stecke». Sobald der Gouverneur von Jamaica diese beunruhigende Nachricht hörte, schickte er das Kriegsschiff „Vestal" mil Truppcu, Geschütz und sonstigen, Kriegsmaterial nach Belize, um Hilfe zu leisten, während der britische Admiral iu Bermuda das Kriegsschiff „Lapwing" zum uämlichen Zwecke ausschickte. Als die beide» Fahrzeuge nach Belize kamen, fanden sie, daß man den beiden Ve« amte» eine» Possen gespielt habe. Einige Indianer waren allerdings nach Earosal gelummen, die ganze Plünderung bestand aber darin, daß sie einen alten Theelopf gestohlen und sich davongemacht hatte». Man sieht, die Sache hat ihre komische Seitc; nur wird, wie gesagt, die Expedition von Jamaica und Bermuda nach dem geplünderten Theelopf 5000 Pfd. tosten. — (In Warschau) herrscht in diesem Augenblick ciue berechtigte große Erbitterung gegen die russische Polizei. Dem Grasen Schuwaloro war nämlich durch ein anonymes Schreiben mitgetheilt wordeu, daß unter den Studenten in Warschau eine Verschwörung bestehe und es Absicht sei, dcn Kaiser bei seinen« Einzüge zu ermorden. Der davon iu Kenntniß geselle Stallhalter berief darauf sofort den Ober - Pl)lizcimeis des Musealun'eins sl'il tlrain. 1152 Nruelle Past. (Onstinal-Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Wien, 19. Juli. Minister Petrino wurde vom Bulowinaer Großgrundbesitze zum LandtagSabgeurd-neten gewählt. Wien, 20. Juli. Die heutige ..Wiener Zeitung" veröffentlicht das PferdcauSfuhrsverbot für die gesummte Grenze des österreichisch ungarischen Zollgebietes. Berlin, 19. Juli. Neichstagseröffnung, Die Thronrede ruft Gesammt-Deutschland zur Vertheidigung der Ehre, Freiheit und des Nechles gegen die Gewalt« that fremder Eroberer auf. Bismarck theilt mit, daß die französische Kriegserklärung eingetroffen sei. München, 19. Juli. Der Kammerausschuß vcr« langt bewaffnete Neutralität. Paris. 19. Juli. Abends. DaS „Journal Offi-ciel" motivirt den Bruch mit Preußen unter Hinweis auf Frankreichs Mäßigung scit 1866 bezüglich des Prager Friedens und der lecken Eingriffe Preußens zur Vernichtung der Unabhängigkeit der süddeutschen Staaten, mit dem hochmülhigen Abbruch der Verhandlungen bezüglich der spanischen Candidatur und dem offensiven Charakter des gesummten preußischen Vorgehens. Bern, 19. Juli. Frankreich und Preußen haben die schweizerische Neutralität anerkannt. Rom, 19. Juli. DaS Unfchlbartcitsdogma wurde mit 533 gegen 2 Stimmen angenommen (127 abwesend). London, 19. Juli. England wird sofort seine Neutralität proclamiren. Constant in opel, 19. Juli. Die gcsammtc Reserve der türkischen Armee ist einbernfcn worden. Die „Wr. Ztg." bringt nachstehende Note: Wien, 18. Juli. Die politischen Ereignisse im Westcl« Euiopa'S lassen einen slöreüdcn Emflnß aus de>, Postvertel'r zwischen der östreichisch ungarischen Monarchie und den jenseits dcr deutsch französischen Grenze gelegenen Ländern besorgen. Das l. l. Handelsministerium wird unablässig be» müht sein. für Correspondenzen und Fahrposlsendungen nach diesen Landein, sobald die BefördesUl'g auf deu oirecteu Pclkchrelimen nicht mehr thiuilich ist, andere geeignete Versendungswegc auszusuchen und zu benutzen. Schon heute werden jcuc Correspondcnzen, welche bisher via Straßburg versendet wurden, ubcr Italic,,, Geld und axdere Wertsendungen dagegen auf dem Wege durch die Schweiz besö'idnt. Das Piiblicum möge daher überzeugt sein, daß der Postvcrkehr nach dem Westen, soweit dies die Umstände nur immer erlanbcn, keine Unterbrechung erleiden wird. Der Leiter des Handelsministeriums ertheilte auf telegraphische Anfrage des Triestcr Haudelöt^mmer-Plä-sidentcn, betreffs dcr Behandlung dcr Schiffe, am 18ten d. M. folgende telegraphische Antwort: Die gestrige Anfrage wurde bereits zur Erörterung gebracht und wird definitiv beantwortet wcrdcn, sobald die maßgebenden Erklärungen bekannt siud. Die allseitige Beobachtung der Pariser Declaration vom 16. April 1856 ist außer Zweifel. Die Besorgnisse für unseren Handel scheinen kaum begründet zu sein. Die „Tagesprcssc" schreibt: Allem Anscheine nach hat sich die Regierung entschlösse!,, ?ic Landtage vor dem ursprünglichen festgesetzten Telminc (Ende August), und zwar für den 26. Juli einzuberufen. Da die Landtage, wie bereits wiederholt hervorgehoben wurde, außer der Erledigung der dringlichsten Vorlagen nur mehr die Reichsrathswahlen vornehmen sollen, dürfte daS neu< gewählte Parlament bereits gegen Ende des nächsten Monats zusammentreten. Der istriaüischc Großgrundbesitz wählte zu Abgeordneten Dr. Payer, Graf Leopold Strassoldo und Dr. del Torre. Die Handelskammer von Novcrcdo wühlte Dr. Probitzer (national); die Handclstammer von Feld-kirch Dr. Iußl (liberal). Heute versammelt sich dcr Großgrundbesitz Tirols, um seine Abgeordneten zu wählen. In Böhmen circulirt unter dem Volle das Ge< rucht, der preußische Krooschatz sei auf StrouSbcrgs Domäne Zbirow geschafft worden. Die Antwort des Königs von Preußen auf die Adresse des Berliner Magistrats und der Stadtverord neten hebt das wohlthuende Gefühl für den König durch die in der Adresse auSgcsprochcuen Empfindungen hervor. „Ich habe — sagt der König weiter — diesen Kricg nicht zu verantworten. Gott weiß es. Die an mich gerichtete Herausforderung mußte ich zurückweisen. Der mir überall in den Städten und Ländern bereitete Empfang, die Zustimmung, die ich von allen Seiten Deutschlands, auch von Deutschen jenseits des Meeres empfangen, die Begrüßung, welche mir Freitag Abends hier gcwordc», haben mich erhoben und mit Zuversicht erfüllt. Schwere Opfer werden von meinem Volke verlangt werden. Wir sind durch den erlangten raschen Sieg in zwei glücklichen Kriegen verwöhnt. So leichten Kaufes werden wir diesmal nicht fortkommen; aber ich weiß. was ich von dcr Armee, was von den zur Fahne Eilenden erwarten darf. DaS Instrument ist scharf und schneidig, der Erfolg steht bei Gott. Ich weiß auch, was ich vou denen erwarten darf, die berufen sein werden, die geschlagenen Wunden zu heilen und die Schmerzen, die dcr Kricg bereitet, zu lindern." Der König bittet schließlich, der Bürgerschaft seinen aufrichtigen Dank auSzusprechcu für den überraschenden Empfang. — Die tiefergrissene Versammlung stimmte in den Nuf ein: „Es lebe der König." Die „Kreuzzcitung" bestätigt die Ernennung dcS Kronprinzen zum Obercommandcmlen der süddeutschen Armee. Dcr württcmberg'sche Minister von Varnbühler ist am Sonntag, 17, d., in Müncheu eingetroffen. Die Pferdcauefuhr aus Baiern nach Fiantrcich. dann Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen und Kriegsbedarf ist verboten. Der französische Gesandte sollte gestern Abends München verlassen. Oberstlieutenant Orff, General' stabschef der 1. Armeedivision, ist nach Berlin abgereist. In Luxemburg steht dcr Einmarsch der Franzosen bevor. Eine Proclamation der Stadtverwaltung fordert die Bürgerschaft auf, bei etwaigem Einrücken dcr Frau» zoseu oder Preußen sich jcder Dcmonstratiou zu enthalten. Nach cinem Telegramme dcr ..Pr." aus Frantfmt sollen die Franzosen eine Pioclamaiion an die Hannoveraner mit sich führen, welche im FaUc dcS Eindringens in Deutschland dieselben zur Empörung auffordert. Die „Morl'Mg'Post" sagt: England wird cine aufmerksam beobachtende Halttmg eiuuchmeu u»d »icht zügern, die Stellung und Rechte dcr neutralen Staaten für sich z» foidern, wenn es jemals durch die Kriegführenden bedroht würde. Die übrigen Mächte si»d gleichfalls geneigt, Anstrengungen zu machcu, mu den Krieg zwischen Frankreich und Preußen zu localisiren. Die ..Morning-Post" hoffl, daß nach der ersten großen Schlacht die Mächte es für opportun erachten werden, behufs einer Vermittlung zu inlervcniren. — Eine französische Escadre wird in Dover erwartet. Wien, 19. Juli. (Tr. Z.) Ueber Ansuchen des österreichischen Ministerralhes beantragte der Reichskanzler bei den kriegführenden Mächten, die 1866 zur Wahrung der Seehandelsinteressen aufgestellten Normen wieder einzuführen. 1866 durfte kein Seehandelsschiff aufgebracht oder als gute Prise erklärt werden. — Im Arbeiter« Processe wurde Oberwinder zu sechsjährigem, Scheu, Most, Pabst zu fünfjährigem fchwcren Kerker wegtu Hochverralhs verurtheilt. Ncun andere wurden wcgt» öffentlicher Gewaltthätigkeit zu zwei- bis sechsmonal' lichem Kerler verultheilt. Oberwindcr und Most werde« aus dem Kaiserstaale verwiesen. . Wien. 19. Juli. (Tr.Z.) DaS Handelsminisll", riliin an die Central < Sccbehörde in Tricst: Laut Tele' grainm des Consularagcnteu in Euxhavcn wurden da' selbst die Fcncrschiffc und Loolscngalliouen eingezogen, sämmtliche Tonnen wcMüommcn nnd allc Signalfelltli sistirt. Paris, 19. Juli. (Tr. Z.) Die Kammer nah!" einstimmig allc. Mittel zur Kriegführung bietende Gesetz'^ entwürfe an. Dcr Kaiser empfina, Lord Graiwillc. Dll! amerikanische Gesandte übernahm dcn Schlch der prcußi' scheu Umcrlhcmcu. cinvcrsläüdlich mit dcr französische» Regierung. A»f dcn Boulevards war Nachts die ReB, mit 66 angeboten. Paris, 18. Juli. (Tr.Z.) Die Preuße» spr.mile» die schöne Rheiübrüclc bci Kehl (grgcnübcr Slraß' bürg) in dic Lust. — Via» vcifichcrl, d^r laiscrl. Pr>>! wcrdc auf dcn KricgSschuliplatz abgrhrn. Dcr imlilii^ rische Hofstaat desselben tlhiell Befehl, sich für E"dls der Woche bcrcit zu hallen, lllbcrmorgcn wird dcr «e» stiebende Köipcr geschlossen. i Rom. 18. Juli. (Tr.Z,) Dic Unfchlbarleit ist still erklärt worden. Die Gegner haben sich der M stimmung enthalten. Um l Uhr war Allcs geschlossn Washington, 19. Juli. (Tr. Z,) Admiral Portel empfiehlt RnstungSvorbcrcitlmgcn angesichts dcr CveN' tualität einer Hincinziehung Amerika's in dic curopäischc»' Verwicklungen. , Telegraphischer WechselconrS f vom 19. Juli. 5perc. MclalliqucK 50. 5perc Mctalliqucs mit Mi' und Ncvcmbcr-Ziuscn 50, - . — 5fterc, Nalional-Anlrhm ,l».^ 18li0i>r Staats-Anlchen 85.75. - Vanlactieu 664 Credit Actieu 199.—. — London 132.75 — Silb.-r 130.5/». - Nap»' lrond'ors 11.4. Das Postdampsschiff „Silesia," Cavil«,, Trauüna,,,,. welche«' am 29. Iu»i vuil Hamburg abgcgaugcu, ist am 12. d. M. wohl' behalten in New-?)orl angelononen. Das Pustdampfschiff „Cimbria," Capital, Hebib, ging a!» ' Vorl ab. Angekommene Fremde. Am 18 Juli Htadt Wien. Die Herren: Pribyl, von Ärainlmrg. - "-Baeumen, von Trieft. — Fusscneggcr. Kaufin., uon Wien. '' Dr. Bratlovic, von Cilli, — Hijdl, l. l Hauptmann, v°" Preßbnrg. .. ssiul, Fabritsbes,, von Oraz. — Schrapp Lummiö, von Graz. stuchs, Kaufm., von Wien. — MöM Kfin., von Wien. — Schmidt, Kfm,, von Wien. Vlrfaut. Die Hcrien: Pichler, mit Frau, von Obroviy. -^ KabaH, mit ^-rau, von Klagcnfurt. — Stromayer, von Oraj Nadinouic, Geistlicher, von Agram. - Radiuouii, Privatie/. Agram. - Schorsly, Privatier, von Karlstadt. — Sololii' von (5ubar. ^rvy, von Feistri.z. Oerbah, Handels,,,., »"" Tr,est. Fischer, Ka»fm, von Wien. Baieriscber Huf. Die Herren: Viehisch. Feuerweiler, vo!! lHtein. - Olllic, Handelsm., von Sessana. — v Stohr, »o» Fiunie. Corles^wndell^ der Retwoliai,. — Z)p — Lriocr fur „us «icht verwendbar. tt ll Mg. 32«.?4 -s-13^ wüldstill"i"ll.anz"bew. 19, ' Tagci«mil«cl dcr Wärmc mit den, Normcilmittel llbercinstimm^ Vrlaulwortllcher Rcdacttln : In.na, n. « l r i » m c> y r. ÄN^l.'ttll^ril'Kt '^ic,,, 1«. Juli DlcBorsc verhielt sich äuhcrst reseroir!. Man vrrnnrd cs. sich iu neue Eugagementiz ci»,nlasftn nnd licschräülte den Umsat) auf dc» Bedarf des Tag^' I1»ll^ttl1ll.»U/l. Deu weltaus grüßten Theil des Verlehra beanspruchte das Kustgeschäft. Das ergicbt sich am Besten aus dcr Unlieweglichlcit der Ailglu-Acticu, »uelchc heule nur eine 2>»^ varialiou von 3 bis 4 Glllden hatten. Credit-Actien hoben sich liber dcn Enrs uou gestern; d,e Ttiicle fehlten so start, daft 8 bis 10 fl. i!cihgcld bezahl« werden müfzten; trotzdem ist aegtl'll^ dem Curse van Samstag noch ein Verlust uo» 3 bis 4 fl. ,n constatiren, wie denn auch bei allen lmdfren Effecte», welche überhaupt in limsäl) lameu, neuerlicher Preisabschlag riiürat. Der Oa»l dcr Dcuiscn war absteigend. London wurdc anfangs mit 130 gehandelt und w,ch auf dic Notiz, Vci Navolcond'ors spielt das ssehleu dcr Stitcte ciuc dcu Hurs unucrhältniljmäßig allr'rircnde No^' Man bezahlte 12 fl. Lc'lhgcld nnd wurde m Folgc dcsftn 10 fl. «2 tr. bis 10 fl. 92 tr. gcmachl. Dc^ Schluß dcr Äorsc gcstalttte sich bedeuteud übler. Ls fand sich nur sllr lehr wenige Efsecle" Geld zu starl herabgesetzten Eurscu. Devisen stiegeu neuerlich. London war bis 129 herabgcgangen und verlheuertr sich wieder bis 13l. . ^T. Allstemeiue Ttaatoschuld. Für 100 si. Geld spaa,- Einheitliche Staatsschuld zu 5 pEt.: in Noten verzins!. Mai-November 52.75 53.- „ ,. „ Februar-August !i275 53.- „ Silber „ Jänner-Juli . «1.50 «1.V5 ^ « « Apnl-October. 61.50 01.75 Steueraillehen rückzahlbar (,^) , ^.— ^-.— (?) - "-" -- Lose U I. 1838..... —.— —.- „ « 1U54 (4'/,) zu 250 sl. -.- -. - .. ., I860 zu 500 fl. . . «8.50 89,50 ,. ,. 1860 zu 100 ft. . . 99 __ lyft.^ .. „ 1864 zu 100 fl. . . 95.__ „ .— —.-Ober-Oesterreich . . „ 5 „ . Siebenbürgen ... „ 5 „ — - . Sttiermail ... « 5 , .— — Ungarn .... » b „ .— —.—> O. Actien von Bankinstitute». Geld Waare Anglo-üsterr. Raul abgest. . - 179— 181.-Nuglo-nngar. Bant .... 72.— 73.— Bautvercin.......—.- ^ «^ Vodcn-Ercditanstalt .... —— ^.--Ercdltaustalt f Haudel u. Gcw, . 208.— 208,50 Crcdilaustalt, allgcm. ungar. . , 6K -- 69— Lscomple-Gesellschast. n, ü. . . 795. 805. Franco-üstcrr. Banl .... 78.50 79.-- Gencralbaul........-. - ^-'! Nationalbanl.......665—670—! Niederländische Äaul ....—.— .-j VereinSbaut.......—.— —.- ! Verlchrsbaul.......88.-- 90. - Wiener Baut......—— —.— «». Actien von Transftort«»terncl,- > mungen. Geld Waare ^ Nlfold-Fiumauer Bahn . , . 150. - 154.— Böhm, Wcstbahu..... ."- — ^" «larl-^ndwig-Bahn.....203.— 204.— Donau Dampsschifff. Gcsellsch. . 530,- 535. , Elisabtlh-Wcslbllhn.....183 — 186 — Ferdinauds-Nllrdbahn . . . .1890.-1900.-Füuflnchcu-Barcser-Bahn , . —.— —.- , > Frllnz-Iosephs.Vahu .... l7l.— 173.— ! l Gl,^ Waar.j ,Ltmberg-Czcrn.tIassyer-Vahn . 181.- 183.-- !l!loyd. üsterr........295.-305.— ^ Omnibus . . . . . -^. - —< - Nudolstz-Äahu......145.^- 150. - Sicbenbüracr Bahn .... 150- 152.— ^Sllla,(500Fr, „l.Em. —. - -^ Südb.O.3'/„ i.500Frc..... 105.- 10^^ Südb.-Bou« 6"/ (1870 7< V K. Münz-D„cate> . 6 si. 10 lr. 6si, l^ ^ Nupolcousd'or . . 10 .. 90 „ 10 ,. !'" ^ VerciuSlhaler, . . 1 .. 95 .. 1 „ ^" ^ , Silber . 128 „ 5!) .. 129 „ ' ! --------- Hljl Kraiuischr Grnndcntlastuugs Obligationen, ^ > vat:u>lilung: 86.— Geld, 94 Waare-