eutsche Zeitun s Organ für die deutsche Minderheit im Dravadanat — m mlica t, TdcpDM Str. Tl (IntmirMal . ft>» «eeteffShet, «0 Vt», «" Dw. p, HHlell*« f jährig MW II«. ff»r fc» ffattl«n6 ««tivr»»>en»>e «rhSY»»». «w,»Im>mmer Dw »Sch»«tlich D»»««r»tag frSd »»d S«»»ra« f»«tz mit dem Datum vom Sonntag Nummer 47 J| Celje» Donnerstag, den 13. Juni 1935 || 60. Jahrgang Wochen-Kurzfilm Die seit Togen andauernde französische K r i i e findet durch die erneute Betrauung L o d a l s mit der Kabinettsbildung ihre Lösung. Das Er« mächtigungsqejetz zum Schutz der Währung wird von der Kammer mit großer Mehrheit angenom-men. <8. Juni). Ministerpräsident Bald min wird mit der Neubildung des englischen Kabinetts beauftragt. Ms Außenminister tritt Sir Samuel Hoare an Stelle Sir John Simons. (7. Juni). In Großbritannien wird der 70. Geburtstag König Georgs V. feierlich begangen. Uekerall finden große militäniche Paraden statt. (3. Jun>>. In London nehmen die deutsch-engiischen Marineverhan olungen ihren Anfang. (3. Juni). Durch Aushebung der Nira - Gesetzgebung treten in den Vereinigten Staaten von Nordamerika viele Belegschaften geschloffen in Streik. (G. Juni). 3n Holland tritt der Wirtschaftsminister Dr. Steenderghe überraschend zurück. Er ist der Auffasfunc. daß nur eine Deflation du Wiltsckiafts-läge der Niederlande grundlegend verbessern kann. (3. Juni). In Britisch-Belutschistan zerstört ein Erdbeben die Hauplstad: Quetta. Die Zahl der Todesopfer steht noch nicht fest, sie geht in die Zehntausend«. <31. Mai). Das Litauische Oberste Tribunal in ftirano entscheidet, daß das Nichtdeherrschen der litauischen Sprache allen Beamten der autonomen Behörden im Memelgebiet als Verstoß gegen die Gesetze aus-gelegt wird. (7. Juni). In SowjetRußland werden fünf deutsch-stämmige Bauern hingerichtet, weil sie angeblich Lügenbriese in das Ausland geschickt haben. (7. Juni). Die Danziger Regierung beschließt, zur Abwehr der in den letzten Tagen betriebenen Spekulation, Bankfeiertage einzulegen. (4. Juni). Die Deutschlandflieger kehren von ihrem großen Rundflug nach Tempelhos zurück. Sieger des Wett« bewerbs ist die Danziger Gruppe. (2. Juni). Das englische Derby gewinnt als heißer Favorit des indischen Kirchenfürsten Agha Khan „Bahram" (5. Juni). Staatstreu und vollstreu Dem Bericht einer deutsch-evangelischen Sied« lung in Bosnien, erstattet von ihrem Seelsorger, entnehmen wir den folgenden schönen Abschnitt über die völkische Lage der Siedler: Zweimal wurde im Berichtsjahr der Siedler in völkischer Hinsicht tief bewegt. Einmal, als es bekannt wurde, daß Hindenburg toi sei, ging ein großes Erzittern durch die Siedlung. Und heute noch will jeder „Die Woche" sehen, die dem An-denken des großen und evangelischen Mannes ge-widmet ist. Und als ich selbst im Herbst erschüttert am Sarge Hindenburgs stand, da war es mir, als stünde meine Gemeinde mit mir grüßend da. Dann kam die Nachricht von dem tragischen Tod unseres Königs Alexander. Als sie im Dorf bekannt wurde, ging ein heftiges Weinen durch die Siedlung. Die Bilder vom Heimkommen und vom Begräbnis des toten Königs, die wir im Zwinglisaat aufstellten, waren immer von Menschen umlagert, deren Schmerz nicht minder groß als dtr des Staatsvolkes. ~ Vslkstreue schließt Staatstreve nicht aus. sondern ein. Zeder volkstreue Menfch wird Ber-ftändnis für ein anderes Bolkstnm haben, wird dazu beitragen, daß es dem Volke, unter dem er als Andersvölkischer lebt, wohlgehe. So wird die Treue zum Staat erst aus der Treue zum eigenen Voll geboren. Laval drang durch Die Regierung Laval hat das gefährliche Kap umschifft. Die Kammer hat ihm in der Nacht auf Sonnabend die außerordentlichen Vollmachten zu-erkannnt mit einer. Mehrheit von 324 gegen 160 Stimmen, die man nach allen vorangegangenen An-zeichen nicht einmal so groß erwartet hatte. Das 99. Kabinett der Dritten Republik ist somit aner-kannt. die Krise in Frankreich vorerst zu Ende. In der französischen Presse traf man mehrfach auf die Frage, wozu diese Dauerkrise gedient hätte, da weder die neue Regierung noch ihr Programm sich von den gestürzten Vorgängern wesentlich unterscheidet. „Nichts Neues", schreibt die „Republique", „als eine neue Versicherung, handeln zu wollen, weshalb man die beiden vorigen Regierungen stürzte". Wegen Erkrankung . . . In Wien besteht eine Arbeitsstelle für volks-j deutsch«.' Auslandsarbeit, die zu verhindern hat, daß wir Ausländsdeutschen gänzlich den bösen Nazis in Berlin verfallen. Um nun doch einmal zu zeigen, daß man „da" ist, wurde für Ende Mai ein Vor-trag festgesetzt mit dem Titel „Das deutsche Leid in Südtirol". Darob großes Erstaunen in allen deutschen Kreisen Wiens. Wie ist das möglich ? Als Vortragender wurde der Propst des Stiftes Willen bei Innsbruck, Weingrober, gewonnen. Erfahrene Leute behaupteten sogleich, daß dieser Vortrag nie-mals stattfinden werde. Und stehe da. als der Herr Propst in Wien erschienen war. mußte er zu feiner Ueberrajchung hören — es stand auch in den Zei-tungen zu lesen — daß der Vortrag „wegen Er-krankung des Vortragenden" abgesagt werden mußte!! (Außenpolitische Schwierigteilen, wie Herr Propst Weingraber von Herrn Berger-Waldenegg nachträglich erfuhr). Als Entschädigung für seine erfolglose Reise erhielt er vom Herrn Außenminister die Einladung in die Staatsoper, die aber der Herr Propst entschieden ablehnte: er könne doch als kran-ker Mann, womöglich noch mit einem Prießnitz-Umschlag, nicht ins Theater gehen . . .! — Was mag sich der Herr Propst von Willen, übrigens ein aufrechter deutscher Dtann, auf der Heimreise so im stillen gedacht haben? »dessinisch« «riegegesahr atut Nach Telegrammen aus Addis Abeba hätten die Familien der dort beschäftigten italienischen Be-amten den Befehl erhalten, sofort Abessinien zu verlassen. Die diplomatischen Vertreter Englands und Frankreichs in Addis Abeba berieten über die Loge. Allgemein sei man der Anficht, daß Italien im August die Feindseligkeiten eröffnen werde. MacDonald zurückgetreten Auch in England ist ein Kabinettswechsel vor-genommen worden. Die Regierung der sogenannten nationalen Einigung mit MacDonald an der Spitze ist zurückgetreten. + In Bezug aus MacDonald kann man sagen: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. England steht vor den Wahlen und da wollen die Konser-vativen allein die Staatsgeschäfte handhaben. Mac-Donald ist eine zu große Belastung für sie gewor-den. darum schiffen sie ihn kurzerhand aus. ..Hochgeziten" Bekenntnisse zum deutschen Volkstum Pfingsten ist der Tag, an dem sich der Seist Christi Mm ersten Mal in seinen Züngern al» Gemeinschaft und Geschichte schafsende Kraft erwiesen hat. Das, was bisher verborgen war. wird offenbar. Die sich bisher nicht kannten, kennen sich jetzt. Die sich bisher nicht verstanden, »'erstehen sich. So entsteht jene Gemeinschaft der Lieb« »nd des Volles, die uns bildet, die »uns formt. „Hochgeziten" müssen sein. Im dauernden All-tag erstirbt die Seele eines Volke-. Der Jugend vor allem geht im häßlichen Kampfe der Meinungen und Richtungen der hochgemute Sinn verloren, der Glaube an Ziel und Zukunft des deutschen Volks-tums. Solche „Hochgeziten" sind in einzigartigem Sinne die alljährlich wiederkehrenden VDA Pfingsten, die große Heerschau des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland. Philistertum möchte sich darüber erregen, daß große Feste gefeiert werden in Zeiten der Not. Gerade die Jugend einer Notzeit aber hat es nötig, den liefen Trunk aus dem Becher der Begeisterung zu tun, der den Willen gebiert zur Selbstbehauptung ... Die diesjährige 55. Tagung des VDA fand in Königsberg statt, dem heutigen geistigen und politischen Mittelpunkt des alten Siedlungslandes der Ordensritter. Mit dem Blick auf das geschlossene Deutschtum im Memelland, das verstreutere in Pommerellen, Lettland, Estland erhöht sich in un, seren Tagen die seelische Verantwortung der deutschen Nordostmark, die mit ihren Leistungen den Kultur-willen des neuen Deutschen Reiches spiegeln möchte. Die Berichte lassen den Grundakkord dieser Tagung erkennen: die klare Einstellung auf den Volks-gedanken und die Volkstumsarbeit. Es ist bezeichnend für unsere Zeit, daß diese Idee der Volksgemein-schaft zutiefst in den Herzen der Jugend ge-zündet hat. Die Pfingsttage in Königsberg, die im Zeichen des Volkstums standen, haben jedem Volksgenossen in Herz und Hirn gehämmert: daß die Bewahrung des Volkstums göttliches Gebot ist, daß es ein Eigenrecht des Volkstums gibt, das allen Völkern in gleicher Weise zusteht und gerade um des Friedens und der Befriedung der Staaten und Völker willen allgültige Achtung erheischt. Der Beispiele sind viele dafür, in welchem Maße das primitivste Lebensrecht des Volkstums noch immer gebeugt wird und die Tagung des VDA in Königsberg lenkt den Blick auf das Nächstliegende deutsche Volks-gebiet, das Memelland, das im letzten Jahre mit am schwersten unter einer staatlichen Willkür litt, die das Eigenrecht des Volkstums ebenso mißachtete wie die internationalen Vertragsbestimmungen. Und wenn in diesen Tagen gegen Heimattreue Männer in Eupen-Malmedy, die nichts anderes taten, als sich für Heimatrecht und Vertragserfüllung ein-zusetzen, auf Grund eines vertragswidrigen Ausnahmegesetzes ein Ausbürgerungsverfahren eingeleitet wurde, so deutet sich auch darin an, welch tief-greifende Sinnesänderung noch stattfinden muß, bis das volkspolitische Grundziel allgemeine Geltung gefunden hat. Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 47 Achtung des Volkstums und der Volkszuge-Hörigkeit — das ist da» Grundziel deutscher Volt«-tum-orbeit, und an ihm läßt sich nicht deuteln. „So hat die Ostland-Tagung des VDA erneut geoffen-bart", schreibt Werner Wirth», „daß der Volkstum»-gevanke ein lebendiges Element ist. und das deutsche Gesamtoolk geschlossener denn je für die Verwirk-Iichung der Bolkstumerechte einsteht, nicht nur um feiner selbst willen, sondern zugleich auch aus um- fassender Friedensbereilschast." » Die Gemeinsamkeit zum lebendigen Ausdruck zu dringen war auch vor allem InHall und Sinn des Ersten Deutschen Bundessängerfestes in Rom-fad. Aus allen Teilen unseres Landes, aus den schwäbischen Siedlungen der ehemaligen Wojwodina und Slawonien», wie auch aus den nordwestlichen Gebieten, aus unserer Südsteiermark und dem Gott-scheerlande haben sich die im Deutschen Sänger-Kunde vereinigten Gesangvereine zu Pfingsten in der Hauptstadt der Donaubanfchaft zu einer voll»-deutschen Weihestunde zusammengefunden. Menschen, die einander nie gekannt und gesehen, bewarfen sich mit Blumen, und der liebe Partikularismus — wenn zwei Deutsche beisammenstehen, bilden sie drei Gesangvereine — schien überwunden. Aber nicht nur das allein. Auch von der ewi-gen Jugend des Liedes hat diese gewaltige Kund-gebung des Deutschen Sängerfeftes in Nooisad Zeugnis gegeben. Kaum jemals ist eine von den Dichtem getragene Idee so tief und nachhaltig lebendig in das Volk eingedrungen wie die begei-sterte Liebe zum Liede. Und es ist kein Zufall, Kehre zurück, alles vergeben! Wir entnehmen der „Araber Zeitung" Onkel'Herz erst jetzt für uns entdecken, seit Deutschland durch Abschliehung eines Handelsver-träges mit Rumänien die Ausfuhr großer Mengen an Petroleum, Benzin, Lebendvieh, Fett usw. zu-sicherte. Finanzminister Antonescu konnte vor 2 Monaten in Paris nicht das Geringste erreichen. Weder wollte man uns eine Anleihe gewähren, noch war man bereit, die Ausfuhr Rumäniens durch Ab-nähme verschiedener Erzeugnisse zu fördern. Anto-nescu kehrte verbittert nach Hause und gab seinem Aerger sogar in den Blättern Ausdruck. In Paris machte jedoch die Verstimmung der rum. Regierung nicht den geringsten Eindruck. Erst die wirtschaftliche Annäherung an Deutschland hat gewirkt. Plötzlich ist man in Paris zu allem bereit: Petroleum und dessen Nebenerzeugnisse, Holz usw. sollen in großen Mengen aus Rumänien bezogen werden. Ein Dar-lehen wird uns auch angeboten und an den seiner-zeit so ungnädig abgefertigten Finanzminister erging „Franz Ritter v. Epp, der Weg eines deutschen Soldaten" Ja der hanseatischen Verlagianstatt, Hamburg, erschien ein Buch „Franz Ritter v. E?d, der Weg eines teutschen Soldaten" aus der jfad« deS bekannte« Historikers Walter <>rank. Mit Genehmigung des Vertage« entnehmen wir diesem Buche folgenden Avschmtt: Von allen Seiten zieht sich in den letzten Tagen des April l 919 der Ring der Noske>Truppen um München zusammen. Von Starnberg her rückt im Verband des Gruppenkommandos West unter General Haas das Freikorps Epp. Auf den Terrassen von Grünwald, wo sonst fröhliche Spazier-gänger und spielende Kinder sich tummeln, stehen seine Gewehrpyramiden. Im Gasthaus Menter-schwaige werfen die Quartiermacher junge „Herren und Damen" hinaus, die da Tanzprobe haben. Und während die „Herren und Damen" über solche Roheit klagen, hört man von München her die Minenwerfer krachen. Am 1. Mai kommt der Stab nach der Menterschwaige. Auf dem Tisch im Wirts- einer breitet der Generalstabsoffizier Major o. Hörauf e Karten aus. Da kommt zum Oberst v. Epp das erste Gerücht von den Geiselmorden. Falsche Namen werden genannt. „Die Schwester von Oberst wenn im Liederschatz der deutschen Sängerschaft das Volkslied weit an der Spitz« steht, ihm aber als Dichter Hand in Hand Eichendorff und Goethe folgen. Damit ist Wesen und Leben der Sänger-jchast eindeutig festgelegt; und gerade heute ist es das Bekenntnis zu der dem deutschen Wesen nicht abzutrennenden Romantik, das allein noch imstande ist. vielhunderttausend Deutsche über alle Unterschiede der Person, der politischen und religiösen Anschauung, des Standes und der Sonderinteressen hinweg für Stunden wirklich zu einen und alle gleichermaßen zu erfreuen. * „Volkstreue schließt Staatstreue nicht aus, fon-dem ein". So hat das deutsche Sängersest in Novisad seinen Anfang mit einem Requiem genommen, durch das in würdigster Form die tiefe Trauer, die uns deutsche Menschen in Jugoslawien ob des tragischen Ableben» von weiland König Alexander beseelt, zum Ausdruck gebracht wurde. Getreu ihrem Wahl-spmch „Staatstreu und volkstreu!" hat die deutsche Volksgmppe die Verbundenheit mit dem Königs-Hause und dem Vaterlande an die Spitze ihres Fest-Programmes gestellt. Unter dem Schutz des neum Herrschers und seiner Vertreter will das deutsche Volkstum in Jugoslawien auch künftighin, in treuer Anhänglichkeit an seine angestammte Sprache und Kultur, seine Verpflichtungen gegenüber der gemeinsamen Heimat freudig und redlich erfüllen. In die-sem helligen Entschlüsse find wir uns alle einig, wie wir einig sind im unverbrüchlichen Willen, unserem Volke die angestammte Treue zu bewahren, h. p. eine Einladung, die, — wenn auch nicht im Wort-laut, — im Wesen folgend klingt: „Alles fei ver-geffen! Kehre zurück!" Dieses Liebgetu kommt nicht aus dem Herzen, denn da würde man in Paris für unsere schwere Lage früher ein Herz gezeigt haben. Die Zwangs-Vorstellung, daß das wirtschaftliche Zusammengehen mit Deutschland auch eine politische Annähemng mit sich bringen könnte, hat den großen Stimmung»-wechsel in Paris verursacht. Das sind Empfindun-gen, die nicht aus dem reinen Quell der Liebe ent-springen, sondern aus dem Schlamm der Politik sickern. Japanisches Ultimatum angenommen Das von den japanischen Militär» an Nord-china gestellte Ultimatum ist von China angenom-men worden. Damit haben die Japaner ohne Blutvergießen nur durch den Druck ihrer Waffen den größten Teil einer weiteren chinesischen Provinz mit Einschluß der alten Hauptstadt Peking und des wichtigen Hafens Tientsin erobert. In aus- Epp ist auch erschossen!" so wird berichtet. Eine Stunde später erhält Epp einen Brief der Schwester. Sie ist nach Baierbrunn geflüchtet und in Sicherheit. Am nächsten Tag. vor der Landeskrüppel, anstatt, rückt das „Werdenfeljer Freikorps" an. Gebirgler, die Gamsdärte auf den Lodenhüten, die Stutzen über die Schulter geworfen, die weiß-blaue Fahne mit der Patrona Bavariae an ihrer Spitze. Zweihundert Männer, denen man erzählte, daß der Epp. der alte Leiberkommandeur, gegen die Roten marschiere. Und mancher von ihnen trägt das Edel-weiß des Alpenkorps am Hut. Erst für den 2. Mai hat der General v. Oven den allgemeinen Einmarsch in München angesetzt. Aber bei der Nachricht vom Geiselmord gehen ver-schieden« Truppen auf eigene Faust los... Drei Tage tobt der Bürgerkrieg durch die Straßen Münchens. Den Eglhofer reißen die Sol-daien aus dem Auto und zertreten ihn unter ihren Stiefeln. Den milden Landauer erschießen sie in Stadelheim. Ernst Toller ziehen sie in Schwabing hinter einer Tapete heroor. Er ist im Hemd und hat rotgefärbte Haare. Die Lächerlichkeit der Situation rettet ihm das Leben. Erst einige Tage später fanden sie den Levin^. Ein Monat danach wird er standrechtlich erschossen... Am furchtbarsten rast der Kampf im roten Kindischen Kreisen wird angenommen, daß die Ein-Verleihung der Provinz Tscyilli in Mandschukuo und die Krönung de» mandschurischen Kaiser» Kang Teh zum Kaiser von Ehina in Peking der nächste Schritt Japans sein wird. Sturze Nachrichten Befriedigung in Beograd Die Nachricht über die Negiirungsbil-dung durch Laval hat in Beograderpolitischen und diplomatischen Kreisen groß« Zufri«d«n-heit ausgelöst. Jugoslawien sieht darin die Ga-rantie, daß Frankreich die bisher^« Friedenspolitik im Einvernehmen mit seinen Verbündeten und Freunden fortsetzen werde. Ein Aranzose über Annäherung Im Reichslager der Deutschen Burschenschaft in Eisenach wurde ein französischer Freund de» „Weltdienstes" aus Nizza, Dr. Farraut, begrüßt, der Gelegenheit nahm, die Ansichten der jüngere« französischen Generation zu entwickeln. Die jüngere Generation in Frankreich verstehe die Gedanken Adolf Hitlers und arbeite für eine Annähemng zwischen Deutschland und Frankreich. Weiter be-tonte Dr. Farraut. daß Hitler« Friedensrede in Frankreich großen Eindruck gemacht habe. ««»»anderer unter Robert «och» Geschwistern Wie stark die Auswanderungsbewegung vor zwei Geschlechterfolgen die deutschen Famllien er-faßte, dafür liefert ein bezeichnendes Beupiel die Geschwisterreihe des großen Bakteriologen Robert Koch, dessen Todestag am 25. Mai sich zum 25. Mal jährte. Von 11 Geschwistern sind 8 ausge-wandert: 4 nach den Vereinigten Staaten (St. Loui»>. 3 nach Mei ko. 1 noch Uruguay. Sudetendeutjcher Bauernstolz Die Bauern - Bereinigung des Bezirkes Frei-waldau in Tschechisch - Schlesien hielt vor kurzem eine Versammlung ab, in der Bauern- und Deutsch-tumssührer Vorträge über Wesen und Ziel der Familien- und Bauernhofforschung hielten. Für den Herbst ist aus Anlaß des Erntedankfestes eine Ehrung solcher Bauemsippen geplant. die über 100 Jahre auf ihren Höfen sitzen, und zwar sollen noch reichsdeutjchem Vorbild Gedenk-tafeln an den Höfen angebracht werden. Greuelfabrttant in Danzig festgenommen Der Danziger politischen Polizei ist es gelun-gen, den Berliner Korrespondenten des „Neuen Wiener Tagblatts", Eduard Penkalla, anläßlich einer Gastrolle in Danzig als Greuelfabrikanten schlimmster Art zu entlarven und festzunehmen. Schweiz für die Soldwährung Auf Gmnd einrs Antrages der Sozialdemo' kraten fand in der Schweiz über die Frage.eine Volksabstimmung statt, ob der Golasiand der Schweizer Franken aufrechterhalten bleiben soll, oder nicht. An der Abstimmung betriligten sich fast eine Million Wähler, wovon 560.000 für den gegenwärtigen Stand, 420000 aber für Auflassung der Goldwährung stimmten. Giesing, wo das Korps Epp am 2. Mai einge-rückt ist. Da kracht es aus den Fenstern, aus den Dachluken und aus den Kellerlöchern. Da hämmert von der Mariahilfkirche das M. G. Da tun Frauen Winkerdienste für die roten Schützen, da schießt man mit zerfleischendem Dum-Dum auf deutsche Brüder, da muß Artillerie eingesetzt werden gegen einzelne feuer- und todspeiende Dächer, und chre Einschläge fallen in den Giesinger Kirchturm und in das Pfarrhaus. In den Häusereingängen drängen sich die überraschten Zivilisten, Frauen, Kinder, man hört ihr Weinen und Beten. Rechts und link» an die Häuserwände gedrückt, arbeiten sich die Soldaten vor: „Straße frei — Fenster zu", und wenn sie an manchen stillen Stellen vorbei sind oder auch an Stellen, wo man sie mit dem Ruf: „Hoch Epp!" empfangen hat, dann schiebt sich leise aus dem Keller da» tückische Gewehr und streckt hinterrücks einen Kameraden nieder. Da brechen sie in die Häuser, durchsuchen die Wohnungen, die Keller, die Böden. Und reihenweise schleift man sie auf die Straße: solche, die man mit dem Gewehr in der Hand ge-faßt hat, und solche, die schwören, daß sie nie ge-schössen hätten — stellt sie an die Wand — oda bringt sie nach Stadelheim und in die Orthopädische Klinik des Dr. Lange. Und dumpf bricht sich da» Krachen der Erschießungssaloen an den Mauern... Nummer 47 Deutsche Zeitung Seite 3 Aus Stadt Fremdenvertehrsförderung Celje, 11. Juni. In der letzten Zeit wird auch bei uns die Wichtigkeit des Fremdenverkehr» für den Staat, für die Gemeindewittschast und die Bevölkerung immer und immer bei zahlreichen Konferenzen erörtert Leider bleibt es in der Hauptsache nur bei Worten, wofür wir an den Pfingstfeiertagen in Celje ein geradezu klassisches Beispiel aufzuweisen hatten. Trotzdem die Anzugskrast unserer Sann-bäder männiglich bekonnt ist, fand es die Verwaltung der städtischen Bäder für nicht notwendig, die Badeanstalten zur Benützung frei zu geben. So kam e», daß an beiden Feiertagen zwar in der Sann Hochbettieb herrschte, daß jedoch eine Be-nützung der städtischen Bäder nicht möglich war. Dies hatte zur Folge, dah zahlreiche Pfingstaus-flügler, die mit Kraftfahrzeugen aus Ljudljana, Zagreb und aus dem Auslande zu Pfingsten in Celje eintrafen, es vorzogen, unsere Stadt wieder m verlassen. Eine Entschuldigung für dieses Versäumnis kann es nicht geben, immerhin erwartet jedoch die Oeffentlichkeit, daß die Verschuldensftag« restlos aufgeklärt wird. Bei dieser Gelegenheit sei auch darauf hinge» wiesen, daß die bei uns geltenden Sttatzen - Polizei-Vorschriften der Stadt Celje keine Ehre machen. Auch zu Pfingsten konnte man an verschiedenen Punkten der Stadt polizeiliche Beanständigungen von Motorfahrzeugen wahrnehmen, die deshalb er-folgten, weil es außerhalb Celjes nicht bekannt ist, daß bei uns das Befahren einer größeren Anzahl von Gassen und Straßen verboten ist. Während anderwärts alles getan wird um den Fremdenver-kehr an sich zu ziehen, gibt es bei uns in dieser Hinsicht nur Erschwernisse, die dazu führen werden, daß es zu einer radikalen Ausrottung unseres ohne- spärlichen Fremdenverkehrs kommen muß. Es ist höchste Zeit, mit dieser Spezialität Celje» end-giltig auszuräumen. Auf froher Sängerfahrt. . . Aus Zagreb meldet man uns: Samstag nacht» reisten die deutschen Gesangvereine au» C e l j e, P t u \ und Maribor durch Zagreb. Sie trafen in drei Sonderwaggons mit dem Perfonenzug aus Ljudljana um 11.03 Uhr nachts am Hauptbahnhof ein und traten nach kurzem Aufenthalt die Weiter-reise nach Novisad an, wo sie an dem Ersten Deutschen Bundessängerfest teilnahmen. Zum Emp-sang der Gesangvereine hatten sich am Bahnhof« hiesige Sängerabordnungen und Vertreter des Schwäbisch - Deutschen Kulturbundes eingefunden. Die Sänger und Sängerinnen führten sogar ein eigenes „fliegendes Restaurant" mit, das besonder» mit einem „guten Tropfen" aus der Gegend von Ptuj versorgt war. So war die Stimmung denn auch in Zagreb schon sehr fröhlich. Um Mitternacht wurde die Weiterreise angetreten, die Waggon» wurden an den Beograder Nachteilig angeschlossen. Um '/,4 Uhr am 2. Mai haben die ersten Vortruppen des Freikorps dos Luitpoldgymnasium erreicht. Sie stehen vor den noch frischen Spuren des Geiselmordes ... Sechs Tote und vierzig Verwundete haben die „Weißen". Viel mehr, meist Tote, die „Roten". Allmählich wird es ruhig in Giesing. Aber lange noch streifen die Truppen durch die Häuser, suchen Waffen und nehmen Verdächtige fest. Lange noch krachen in den Nächten auf vereinzelte Wachtposten Schüsse aus dem Hinterhalt, deren Schützen nie entdeckt werden ... Drüben, in der bürgerlichen Innenstadt jen-feits der Ijar, ist die alte Behaglichkeit schneller ein-gezogen. Am 5. Mai nimmt der Oberst v. Epp am Odeonsplatz den Vorbeimarsch seiner Truppe ad. Zum erstenmal wieder seit dem November 1918 Kirren die Fenster der Residenz unter dem Parade- §ritt einer echten Truppe. Jubelnd steht Münchens ürgerschaft an den Straßen. Und ihr Jubel brandet um den Mann, der fett diesen Maitagen Bayerns volkstümlichster Soldat sein wird: um Franz v. Epp. auch unter „2chrifutm") Tief z» Boden fallen muß, wer sehen will, wie hoch Sott ist. und Land Celje Schülertonzerte Gute persönliche Musikausbildung, di« in früherer Zeit sozusagen zum guten bürgerlichen Ton gehörte, wird in unserer Gegenwart leider immer spärlicher. Man hat es zu leicht, man greift einfach nach dem Hebel am Radio, um dos Mustkbedurfni» zu stillen. Um so höher ist der Wert aktiver Musik-pflege zu schätzen, wie sie etwa unsere Musikschule („Glasbena matica") in den Formen bester Ueber-lieferung vertritt. Die technischen Fertigkeiten, die hundert schweren Künste auf der Klaviatur und den Streichinstrumenten werden im gleichen Schritt mst der inneren Erfassung des Kunstwerkes, mit der seelischen Durchdringung der Form erworben, er-wettert und zur Reife geführt. Gibt die Entwicklung eines einzelnen Schülers gleichsam einen Längs-schnitt in der Betrachtung des Systems, so gleicht ein Schülerabend, der die Entfaltung in den ver-schiedenen Stufen und an mannigfachen Tempera-menten beleuchtet, einem erhellenden Querschnitt durch die Methode und den neuen Fortschritt. Dem lern-begeisterten Beginn folgt rasch ein erstes seelisches Erfassen der musikalischen Kleinform (Tatjana Mrao-ljak, Alfred König, I. D o m i n k o, Sasa M a j d i i, Herbert P o l l a n d t), ein technisches und geistiges Wachstum (Walter Jegris-nik, Mario Sa nein), das bald ein frühesReife-stadium (Konrad Korent, Alenka Mrao ljak, Mar 2um«r, Marusa Ferjancic, Milan Fink) erkennen läßt. In freier Erschließung der Persönlichkeit gipfelt die Entwicklung, alles Tech-nische steht schon im Dienste des Ausdruckes. Tjasa Pregelj spielt Rovak mit klassischer Ruhe, Ada 2umer bewältigt Chopin und Tochov mit Leichtigkeit, Frau Jela Watzke erfaßt und durchleuchtet Debussys „Untergegangene Kathedrale" und „Refleie im Wasser", Frau Frieda S ch e s ch e r k o offenbart sich an Chopins Ballade in F'SJloII und erläutert Novaks „Meer" vom Seelischen her; Srecko alokar zeigt seine fertige Eigenart in Tartini» iolinkonzett in Ö-Moll. Das Streichquartett — Sreeko Z a I o k a r (1. Geige), Mai Humer 2. Geige), Josef Didek (Viola), Ignaz F«rdik Cello) — spielt den l. Satz des Grieg'schen Streichquartettes in (Z-Moll mit plastischer Ausdruckskrast, stark differenzierend. Alle — und w ihrer Mitte Direktor Karl S a n c i n — wurden mit reichem Beifall ausgezeichnet H. P. Pfingsten im Sonnenglanz. Was nach dem kühlen Wetter, mit dem sich der Monat Juni einführte, kaum noch zu erhoffen war, ist Wirklich-kett geworden: der Wettergott bescherte uns Herr-liches Pfingstwettu. An beiden Festtagen lachte die Sonne mtt strahlendem Glanz« auf Stadt und Land. Bei diesem Wetterglück gab es für die Städter nur eine Losung: Hinaus ins Freie! Auf den Ausfallsstraßen der Stadt flutete am Sonntag-morgen ein reger Verkehr. Viele Fußwanderer la-gerten in den stadtnahen Wäldern und bevölkerten die Ausflugswirtschasten, die Hochbetrieb hatten. Ins Logartal, wo am Pfingstmontag ein alpiner Abfahrtslauf ausgetragen wurde — über den Ver-lauf desselben siehe den Sportteil — gingen Sonber-autobusse ab. Die Sänger und Sängerinnen unseres Männergesangvereins aber verließen ichon am Sonn-abend unsere Stadt, um am Ersten Deutschen Bundes-sängerfest in Novi Sab teilzunehmen. Feierliche Gottesdienste gaben in den Kirchen dem Pfingstfest besonderes Gepräge. Ueberall riefen die Glocken zu den Feiern der Geistessendung und Pflngstandachten. In der evangelischen Christuskirche haben sich zwei Konfirmanden zu ihrem Taufbund bekannt und wurden in die mündige Gemeinde aufgenommen. Fremdenverkehr. Im vergangenen Jahre besuchten Slowenien 112.684 Fremde (gegen 129.829 im Jahre 1933), und zwar 82.306 Jugoslawen und 29.878 Ausländer, darunter 11.687 Oesterreicher, 5707 Tschechoslowaken, 3812 Reichsdeutsche, 2475 Italiener und 1471 Ungarn. Die alte Orgel in der hiesigen Marienkirche wurde von einer Kirche bei Subotica ange-kaust und am 6. Juni übernommen. Die Marien-kirche erhält Heuer eine neue Orgel. Bor dem Richter. Das Kreisgericht in Celje verurteilte dieser Tage den 25 jährigen Besitzerssohn Martin Brezoonik au» Smartno an der Drtth im Bezirk Gomji grad wegen Mordes zu lebens-länglichem Kerker. Brezovmk stand unter der An-klage, seine Geliebte, di« 20 jährig« Arbetterin Helene Repic aus Potter, die in Kürze ein Kind er-wartete, am 10. März gegen Abend in einem Wald« bei Bocna erhängt zu haben. latibot Promotion. An der Universität Graz promovierte Herr Herbert Sreiner zum Doktor der Medizin. Der junge Arzt ist der Sohn des be-kannten Kaufmannes Hrnn Ferdinand Greinet. Herzlichen Glückwunsch! Gestorben ist in Podoelka -Brezno im Drau-tale Frau Marie Germuth, geb Krainer, die Mutter des bekannten Großqrund und Sägewerk»-besitz«» Franz Germuth. Unser herzlichstes Beileid I Evangelisch« Gemeinde. Di« Aemterwahl ergab di« Wiederwahl des bisherigen Kircheninfpek-tot» Dr. Karl Kies er, dessen Stellvertreters Apotheker Savost und de» Schriftführer» Ingenieur Scherer. Zum Kassier wurde Herr Karl Pugel neugewählt, zu Presbytern die Herren Dr. O. B a d l, Eduard H e i n, Hans Iawur «k, Josef Richter, Franz Storch und Jng. K Unger. Außerdem fand die Wahl von 20 Herren zu Gemeinden«-tretern statt Die Staatsbahndirektion hat zur Freude aller Ausflügler für Sonn- und Feiertage Aus-flüglerkarten eingeführt, die jedoch nur an Sonn-und Feiertagen einen Tag lang Gültigkett haben. Die Bahnverwaltung würde sich den Dank aller erwerben, wenn die Gültigkeit dies« Karten etwa von Samstag mittag bis Montag früh dauerte, wie es auch in anderen Staaten üblich ist. Den Nutzen hätten nicht nur die Ausflügler, sondem auch die Bahnverwaltung selbst, da dadurch die Zahl der Fahrgäste noch erheblich steigen würde. Außerdem würde dadurch der Andrang auf ein-zelne Züge abnehmen. Der Krieg der Gärtner gegen die Cako-oecer Bulgaren, die hier am Markte ihr Gemüse feilhotten und die Preise unterbieten, hat vor eini-gen Tagen dazu geführt, daß die hiesigen Gärtner einen strategischen Angriff auf die Stände ihrer „Kollegen" unternahmen und diese umwarfen. In den nächsten Tagen führten dann die Bulgaren den Verkauf ihres Gemüses unter starkem Polizeischutze durch. Jetzt hat das Marktamt in Berücksichtigung der Wünsche der hier steuerzahienden Gärtner an-geordnet, daß die Bulgaren ihre Stände in der Stroßmajerjeva aufstellen müssen. Als Sommerfrische kann das Schloßgut Gamsenegg des Herrn Osiander in Gustanj besten» empfohlen werden. Es liegt in einer Höhe von 430 m oberhalb des Ortes und bietet eine prachtvolle Aussicht auf den Urfulaberg und die 2200 m hohe Petze». Spaziergänge im Park und in d« herrlichen Umgebung sowie ein große» Schwimmbad laden zur Erholung ein. Pensionspreis 40—50 Dinar mit 4 Mahlzeiten. Anfragen an Herrn E. Osiander in Gustanj. Beim Sammeln von Klaubholz in den Wäldern des Bachern fand ein Ehepaar ein Reh-kitz und nahm es, in der Meinung, das junge Tier werde zu Grunde gehen, mtt sich. Auf dem Heim-wege tarn ihnen der Jagdaufseher Hermann Wutte nach, welcher der Ansicht war, daß e» sich um einen Wilddiebstahl handelte. Wutte nahm dem Ehepaare da» Reh weg und verprügelt« Mann und Frau gewaltig, weshalb er angezeigt und dem Gerichte eingeliefert wurde. Verschiedenes. Für das Gebiet des ehema-ligen Mari borer Kreises wurde eine Filiale des „Touring - Club" gegründet Zum Obmanne dieser neuen Vereinigung, die hauptsächlich für die Hebung des Fremdenverkehres wirken soll, wurde der Dv rektor de» Pulnil, Herr Loo», gewählt — Da» hier seit einuneinhalb Jahren herausgegebene Wochenblatt „Borba" hat sein Erscheinen eingestellt — Unweit des bekannten Käferbades wurden die dürf-tigen Ueberreste der Leiche einer etwa 40-jährigen Frau gefunden. Sie dürste mehrere Monate im Wasser gelegen sein: es fehtten Hände und Beine. Um den Hals wurde ein goldenes Halsketterl mit einem Kleeblatt al» Anhänger gefunden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß e» sich um ein Verbrechen handelt, weil die Leiche so tief im Gebüfch versteckt war. daß sie nur zufällig entdeckt wurde. Leset und verbreitet die „Deutsche Zeitung" Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 47 Ljudljana Firmung. An den beiden Pfingstfeiertagen wurde hier wie alljährlich die Firmung abgehalten. Die Beteiligung erreichte eine Rekordzahl. Es wur-den 2(526 Kinder gefirmt, seit dem Jahre 1922 die größte Zahl. Im Gegensatz zu früheren Jahren beschien man sich Heuer mit sehr einfachen Feiern. Es kam oft vor, datz bie Firmlinge zu Fuh zur Feier erschienen. Slrdeiteroersicherung. Die Durchschnittszahl der bei der hiesigen Kreisanstalt für Arbeiter-Versicherung versicherten Arbeiter unb Angestellten in Slowenien erhöhte sich von April bis Mai oon 77.412 auf 80 567. Die Zahl für den Mai ist um 679 geringer als im Mai vorigen Jahres und um 3031 höher als im Mai 1933. Der versicherte durchschnittliche Toglohn betrug im Mai d. I. 22.43 Dinar, um 0.22 Dinar weniger als im Mai v. I. und um 0.60 Dinar weniger als im Mai 1933. Schwerer Hagelschlag. Freitag nachmittag ging über Unterkrain ein schweres Gewitter nieder. Es fiel dichter Hagel fast eine halbe Stunde lang. Der Ansatz in den Weingärten und der Feldfrüchte wurde bis zu 90 Prozent vernichtet. Besonders arg wurde Getreide und Mais betroffen. Sport Der Logartal - Skilauf Sieger Fritz Zellen «SNNub Celje» 0 : 42 Das erste große Sommerslircnnen Jugosla-wiens war ein hervorragend gut gelungener Ver-such. Nicht nur. dah es neuartig unb reizvoll ist, im Juni ein in jeber Beziehung einwandfreie-. Ski« rennen durchzuführen, würbe babei auch eine ibeale alpine Abfahrtsstrecke erschlossen. Eine fast burch-wegs steile Abfahrt über 290 Höhenmeter unb eine Länge von 1400 Meier bot herrlichen Firnschnee. Ueber bas Sportliche dieses Abfahrtslaufes zu sprechen, bei oon jebem mindest so ernst genommen wurde, wie nur irgendeine „zeitgemäße" Meisterichast des Winters, erübrigt sich dabei. Durchaus leine Spielerei oder gewollt« Sache. Ziel unb Zweck der Sommerskirennen soll sein, die Ausübung des ichö-nen Skisports über die wenigen Monate des Win-ters hinaus zu erstrecken, zu zeigen, welch unerhörte Möglichkeiten unsere Sanntaler Alpen zum Touren-slilauf im Sommer bieten, denn kaum etwas erregt so das Gefühl ber Naturvnbunbenheit unb bie Sucht nach Betrachtung als eine sonnige, firnbebcckte Alpenwelt. Großer Zuzug Frember einerseits, weitere Förberung bet Kameradschaft unb Leistungsfähig' fett des Wettlaufes anderseits sind kleine Beispiele der vielen Erfolge dieser Veranstaltung, für die man dem Slowenischen Alpenverein in Eelje geradezu dankbar sein muh. Das Rennen nahm einen höchst spannenden Verlauf. Die 12 Läufer am Start vertraten den SPD-Celje, Skiklub Celje und „Olymp"-Celje sowie den Skiklub Zagreb. Die Bestzeit erzielte Fritz I eilen vom Skiklub Celje. der für die überaus schwierige Strecke nur 42 Sekunden benö-tigte. Um diese Leistung einigermaßen begreifen zu können, mutz man sich vor Augen halten, daß Jellen alles, was irgend möglich, im Schutz erledigte. Von den übrigen Startenden ist die Fahrt des Fräuleins Berta Sadnik vom Skiklub Celje bemerkenswert, die mit einer für Damen hervor-ragenden Zeit von 2:37 dieselbe Strecke wie die Herren meisterte. Da« ist einer der größten Abfahrtserfolge unserer heimischen Damen im heu-rigen Winter. Die übrigen Rennläufer hielten sich je nach Trainingsmöglichkeit sehr gut. Leider schied Erwin G r a t s ch n e r vom Skiklub Celje durch einen Sturz aus. Nachmittags fand im Logartal die Siegerver-kündigung statt, bei der Fritz Jellen den Titel „Meister des Logartales 1935" erhielt. Die Ergebnisse waren: 1. Fritz Jellen (Skiklub Celje) 0 : 42; 2. Drago Pavlinc (SPD Celje) 1: 04 ; 3. I. Levacic (Skiklub Zagreb) 1:05; 4. Mirko Polutnik („Olymp", Celje) 1: 26. In »er Schule „Wer kann mir sagen, wie der Wein heißt, der am Futze des Vesuvs wächst? Nun, Erich?" „Meinen Sie den Glühwein, Herr Lehrer?" Wirtschaft »».Verkehr Verrückte Weltwirtschaft Betrachtungen zu einem Briefe Kürzlich bekam' die Landwirtschaftskammer in Sidney (Australien) folgendes eigenartige Schreiben, das zum Nachdenken anregt: „Die australische Regierung hat mir, im Kampfe gegen die Ueberprobuktion in ber Schweinezucht, 200 Pftinb (150.000 Lei) angewiesen, wofür ich mich verpflichten mußte, meine Züchtcrei, bie jährlich zirka 500 Stück Schweine hervorbrachte, für bieses Jahr einzustellen. Da bas Nichtzüchten von Schweinen sich als gutes Geschäft erweist, möchte ich bie „Nicht-züchterei" erhöhen unb frage an, ob es nicht mög-lich wäre, im Nächstjahr meine Probuktion »er Nicht-probuktion zu verdoppeln, so baß ich vom Staat nicht 200 sonbern 400 Pfund Sterling erhalten würde, um mich weiter etn Jahr von ber Schweine- i züchtcrei zurückzuhalten?" Der betreffenbe Züchter verhöhnt in diesem . Schreiben bie auf den Kopf gestellte Weltwirtschaft, bie bort angelangt ist, baß hunberte Millionen Menschen mangels Brot unb Fleisch hungern, währenb bie Probuktionslänber Brotfrüchte, Vieh und Schweine vernichten, Prämien für das Nicht-anbauen von Bodenflächen und Nichtzüchten von Nutztieren zahlen, um die Welt vor „Ueberpro-duktion" zu schützen. Wer mag es da noch leugnen, daß die Welt ein Narrenhaus ist? 29. August schließen. Auf dem Ausstellungsgelände wird die Messe für Bau«, Haus- und Betriebst darf durchgeführt; sie dauert ebenfalls vom 25. August bis einschließlich 29. August. Der Wettgetreidemarkt Die Berichte über den günstigen Stand der Weizensaaten in den Vereinigten Staaten haben auf den Weltpreis drückend eingewirkt. In China, das in jüngster Zeit ebenfalls als weizenerzeugendes Land in Betracht kommt und wo die Weizenernte teilweise schon beginnt, ist ein schwacher Ertrag zu erwarten. Italien ist als starker Weizenkäufer aufge-treten, welcher Umstand mit den Kriegsrüstungen gegen Abesfinien in Verbindung zu bringen ist. Auf der internationalen Getreidekonferenz in London haben die als Großerzeuger von Weizen in Betracht kommenden vier Länder: Vereinigte Staaten, Kanada, Argentinien und Australien sich das Recht zugesprochen, 86% der Weizenmenge, welche die Verbrauchsländer benötigen, zu liefern. Die Donau-Iänder (Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien und Ungarn » dürfen insgesamt nur 30 Millionen Bushel (10 Millionen Meterzentner) und Rußland 40 Millionen Bushel (13 Millionen Meterzentner)' Weizen exportieren. Die Weizen-Großmächte behandeln die Kleinen in der Wirtschaftspolitik genau so, wie die militärisch gerüsteten Großmächie die wehr schwachen Staaten. Saazer Hopfenmarkt Bericht aus Saaz vom 8. Zuni I9Z5 Die Ruhe am Saazer Hopfenmarkte hält trotz der gesunkenen Preis« an, die Wochenumsätze waren wieder nur geringfügig zu Preisen von 1600 bis 1800 Kc pro 50 kg, ausschließlich 1 v. H. Umsatzsteuer. In der Oeffentüchen Hopfen signierhalle tn Saaz wurden bis heute insgesamt 42.439 Ballen, d. s. 100.852 Zentner ä 50 ke brutto 1934 er Saazer Hopfen beglaubigt. Das Wetter ber letzten Woche war ber Weiterentwicklung ber Pflanze günstig, weil bie Nächte meist warm waren. Es ist daher auch der Hopfen im größten Teile des Ge-Kieles zur Gänze angeleitet, nur wenige vom Erd-floh zurückgehaltene Anlagen liegen noch in der Grube. Gegenwärtig ist man in den Hopfengärten mit dem ZuHacken bezw. mit dem Zuackern beschäftigt, da in dem größten Teile der Anlagen die Reben eine Durchschnittshöhe von 1,5 Meter er-reicht haben. Von Schädlingen find zwar die ge-flügelte und auch die ungeflügelte Blattlaus anzu-treffen, doch in so geringem Ausmaße, daß äugen-dlicklich keine Gefahr droht. Andere Schädlinge sind auch weiterhin nicht feststellbar. Ein Teil des Ge-bietes beginnt unter Trockenheit zu leiden. Termine der Leipziger Herbstmesse 1935 Die Leipziger Herbstmesse 1935 beginnt a« Sonntag, dem 25. August, und dauert bis ein-schließlich Donnerstag, den 29. August, die Tertil-messe wird am Mittwoch, dem 28. August, beendet, während alle anderen Zweige der Mustermesse am Schrifttum Franz Ritter von Epp Der Weg eines deutschen Soldaten General von Epp ist als eine der glänzendsten soldatischen Persönlichkeit ber Kriegs- und Nachkriegszeit und als eine der hervorragendsten Führer-gestalten des neuen Deutschen Reiches weit über seine bayerische Heimat hinaus bekannt und ge-achtet. Das Einzigartige der Biographie von W a 11 e r Frank (Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg) besteht darin, daß hier zum erstenmal ein Siaais-mann des neuen Reiches feine Papiere und Erinnerungen dem Historiker zur Verwendung übergeben hat. Das ungewöhnlich inhaltsreiche Buch stützt sich auf ein Quellenmaterial oon seltenem Reichtum und Wert: Tagebücher, Briefe und Dokumente, die den Leser durch die Kämpfe dreier Erdteile und dreier Generationen führen. Es ist die Eigenart dieser Lebensbeschreibung, daß sie nie im Kleinen steckenbleibt, sondern vom Leben eines ungewöhnlichen Mannes aus immer wieder die Linien ins Große und Größte zieht. Da wird uns Franz von Epp plastisch lebendig als ein Krieger und Kämpfer von großem Stil. Wir sehen ihn unter den Kugeln der gelben Borer an der Großen Mauer unb unter bem heulenben Ansturm ber Schwarzen im afrikanischen Dornbusch. Ms Regimentskommandeur auf dem im Orkan feindlicher Artillerie wankenden Panzerturm von Fort Douaumont, wo er sich den Adel des Schwertes erstreitet, und auf der Höhe de- Kem-mel, in einem Kamps, der mit dem Pour le Merite antrfant wird. An der Spitze seine: Fre'korys im feuerspeienden roten Giesing und an der Svitze der Reichswehr in senen stürmischen Togen des nach-revolutionären Bayern. Und endlich als Kämpfer in den Reihen der nationalso-ialiinschen Bewegung, die unter seinem Namen die Herrschaft in Bayern antritt..... Aber aus dieser Schilderung eines nahrhaft großen Lebens läßt Waller Frank noch ein anderes herauswachsen: Er schildert den „Weg des deutschen Soldaten" überhaupt. Den Weg vom Krieg zum Reich, vom Frontsoldaten zum Träger einer neuen politischen Ordnung. Und so gibt er den ersten großgesehenen und grohgestalteten Grundriß einer Geschichte der Nachkriegszeit und einer Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung. Vor den Augen der Leser macht er das rwo-lutionsgeschüttelte Bayern des Jahrzehnts noch 1918 lebendig: Eisner und Levien, Kahr, Losfow und Seißer. Den General Ludendorff, Poehner, Frick und Röhm. Und endlich Adolf Hitler, dessen erstes Scheitern und neuer Aufstieg hier überhaupt zum erstenmal in der deutschen Geschichtsschreibung eine Darstellung finden. Waller Franks „Epp" ist eine glänzende Lei-stung der neuen nationalsozialistischen Oieschichlsschrei-düng. Er wird seinen Weg in das deutsche Volk finden und in dem geistigen Kamps unserer Tage seine bleibende Bedeutung behalten. (Beachten Sie auch unser heutiges Feuilleton!) Aus Tante Emmas Tagebuch „--wenn man den Kindern recht oft was schenkt, merkt man erst, wie lieb sie einen haben." Herrliche Villa mit Obstgarten und ausgedehntem Grund, mit wunderbarer Aussicht, in der Sommer-friwsb« Dobrna bei Celje zu außergewöhnlich günstigem Preis zu verkaufen. Schriftliche Anträge an die Verwaltung des Blattes unter „Herrliche Loge*. 165 Erstklassige Füllfedern o. -Halter in großer Auswahl, mit Garantie auf 10 Jahre ! Facbmlnnieche Reparaturen in 34 Stünden. Buch- und Papierhandlung „D o-aoTist', Celje, Kralja Petra oesta 45 Drucksachen für Handel, Industrie u Gcworb« liefert prompt YertlnsbDchdrnciersi „Celdja" Srafo, Satt«« sn» fcnmtatta:: veremitmchdruckerei .«etej»' in Selje. — verantwortlich für de« Herausgeber »n> saMtMitttchet kchnf,leiser: i. B. helfne» Patz in €•* fte die SnUbnt »erant«»rtlich: Josef Linharl in.Mit.