Nr. 4. Dienstag, 7. Jänner 1tt90. 109. Jahrgang. AibacherWMum. Vrilnumtlatlonßprti» : Mit P ust 0 r ise » d » n « : nanziülilig st, !ü, I,all)!«l,r,« sl, ?'5.„, Im » Ptulr : ^ «anMhrig fl, n, hall,jäl)rin fl, ü s>«. Für dic Zustellung !»s Hnus „auM^!,, st, ^, ^ InsertiontlyebUr: Für V lleme Inseialc l>is zu 4 Zrilcii llü lr,, grüsierc pci U"!»' « lr,: bei oslcici, Wiederholungen per Zeüe » lr, «? Die «Laibacher Zrituiiss' erscheiii! «änlich mil ',', > r Sonn «nb sseieitagl. Die Administration befindet sich Luüssressplah 2, dir Mcdnrtion «4, Eprechstunden dei Mebarlion läßlich von 10 bis 18 Uhr vormittags, - Unfrankierte Äriefl > ' ungenommrn und Wanuscriple nicht zurückgestellt. Amtlicher Hheil, Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom 29. December v. I. dem k. und k.Feldmarschall< Lieutenant Rudolf R'ttrr von Merkl, Sectionschef im k. und k. Reichs Krieg«, mmlsterium. die Wiirde eines geheimen Rathes taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben auf Grund eines vom Minister des kaiserlich!»» Hanfes und ^sAeußern allerunterthänigsten Vortrages mit Allerhöchster Entschließung vom' 23, December v. I. dem Htswliimqsoipwme des zum königlich italienischen Ge-neralconsul in Budapest ernannten Cavaliere Salva-tore Tu ^ , „ j ^s Allerhöchste Exequatur huldreichst zu erlheileu geruht._________ Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 21. December v. I, den Oberpostverwaltern Adalbert Höhn, und Josef Fischer in Wien den Titel eines kaiserlichen Rathes taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Mil. Karl Fürst von Aucrsperg f. .^ ^ln Staatsmann, der im politischen und gesell» Muichen Leben Oesterreichs durch Jahrzehnte eine >ehr hervorragende, seiner vornehmen Natnr und seinen Gelslesgaben nicht weniger als seinem hohen Geburts« range entsprechende Rolle g spielt hat. ein Patriot im besten Sinne des Wortes, ist Samstag f,üh in seinem 76. Lebensjahre in seinem Palais zu Prag aus dem Leben geschieden: Karl Wilhelm Finst von Aucreperg. Herzog von Gottschee, gchirsteter Graf von Wels, Oberst.Erblandkä'mmerer und Oberst-Erblandmarschall m Krain und der windischen Mark, Ritter des Ordens ^»m goldenen Vließe, Großkreuz des St. Stephan > "ldens. k. und l. geheimer Rath, gewesener Ministerpräsident, Präsident des Herrenhauses und Oberst, landmarschall von Böhmen. i Fürst Karl Wilhelm wurde geboren am 1. Mai ^"14 als der älteste Sohn des Fürsten Wilhelm (ge. Iwrbcn 1827) und der Fürstin Friederile von Aue'rs-^3 (gestorben 1860). Als seine ältere Schwester lebt "och die mit dem Freiherrn von Kotz vermählt ge. 3>e"e Prinzessin Aglaö; jüngere Brüder wann Prinz Lander von Nuersperg, gestorben 1873 als k. k. Generalmajor, und Prinz Adolf von Anersperq. der gewesene Ministerpräsident, der 1884 starb. Der Fürst, der schon mit 13 Jahren das E>br der väterlichen Güter und Titel antrat, erhielt eine sorgfältige Erziehung und that sich. nachdem er die rechtbwisseuschaft-lichen Studien vollendet, zunächst als Freund und Förderer der Wissenschaften und Künste hervor, nahm aber schon in den vierziger Jahren di.ses Jahrhunderts als Mitglied der böhmischen Stände einen thätigen Antheil am politischen Leben. In den Vorderqrnnd dieses Lebens trat er so» gleich bei der Eröffnung der constitutionellen Aera, als er 1861 zum erblichen Mitgliede des Herrenhauses und demnächst zum ersten Präsidenten desselben er' nannt wurde. Als solcher bewies er eine eminente Geschäftsthätigkeit in der Leitung der Verhandlungen des Hauses. Er bekleidete diese Würde zweimal, von 1861 bis 1864. dann wieder vom December 1869 bis zum 27. September 1879. In der Zwischenzeit war er vom 30. December 1867 bis 26. September 1868 Ministerpräsident gewesen. Im Sommer 1869 war er Präsident der Delegation des Reichsrathes Eine ebenso hervorragende Rolle wie im Hcrrenhause des Reichsrathes spielte er im böhmischen Landtage, in welchem schon bei der ersten Wahl er 1861 als Abgeordneter des Großgrundbesitzes gewählt mmden war und in welchem er 1872 bis 1884 als Oberst-landmarjchall den Vorsitz führte. Fürst Karl Wilhelm lebte seit dem 18. Nuaust 1851 mit der Fürstin Ernestine, gebornen Gräfin Fe< stetics von Tolna, in glücklicher Ehe, die jedoch tin« derloL geblieben ist. Der älteste Sohn seines verstor» benen Vrnders, des ehemaligen Ministerpräsidenten Fürsten Adolf Aue-sperg. Prinz Karl. geboren am 26. Februar 1859, Lieutenant des Dragouerregiments Fürst zu Windisch-Graetz und seit 1885 vermählt mit Eleonore Gräfin von Vreunnel'Enkevoirth. ist der Erbe des Fürstentitels und Majorats. Die Geschichte des Hauses Auerbperg reicht weit in vergangene Jahrhunderte zurück. Das Anersperg'sche Hans, welches im Jahre 1630 die reichsgräfliche Würde erhielt, hat in zwei Hanptlinien, Pancraz und Volkhardt, und in mehrere Unterlinien getheilt, von denen eine in der Person des österreichischen geheimen Rathes und Staatsministers Johann Wcickard im Jahre 1653 die reichsfürstliche Würde erhielt. Johann Weickard wurde am 28. Februar 1654 in das Reichs« fürstencollegium mit Virilstimme aufgenommen und aüch am 30. Juli desselben Jahres znm Herzog von Mün-sterber^ nnd Frankenstein in Schlesien erhoben. Im Jahre 1664 kaufte er die gefürstete Reichsgrafschaft Theugen, auf welche hernach das fürstliche Votum auf dem Reichstage gegründet wurde; auch vermehrte er seine Güter mit der von seinem Bruder theils erblich ihm zugefallenen, theils an sich gelösten Grafschaft Gottschee nnd Herrschaft Seisenberg. Pöllau lc. Er starb am 12. November 1677. Der Titel «Herzog zu Münsterberg und Fran» kenstein» blieb seit dem Verlanfe dieser Besitzungen an Preußen, der im Jahre 1791 erfolgte, weg. Dagegen wurde iu demselben Jahre die Grafschaft Gottschee in Kram zu einem Herzogthume erhoben und dei herzogliche Titel dahin übertragen. Auch wurde die reichs» fürstliche Würde am 21. December 1791 auf die gauze männliche und weibliche Nachkommenschaft des Fürsten Karl Josef (geboren 1720. gestorben 1600) erstreckt. Die g, fürstete Grasschaft Theugen wurde am 12. Juli 1806 badifcher Souvcränetät unterordnet und im Jahre 1811 an Baden verkauft. Fürst Karl Auersperg war al« Majoratsherr der Besitzer ausgedehnter Herrschaften und Güter. Der Besitz des Vesammthauses Auersperg besteht in Krain ans dem herzoglichen Gnte Gottschee. da« 14 Quadratmeilcn um. faset, nebst den Herrschaften Laase, Risenburg. Kosial. Kleindorf, Weichselburg :c.; in Mähren au« der im Blünner Kreise gelegenen Herrschaft Chrrnahora; in Böhmen aus den Gütern Wlaschim und Libann, Seltzsch, Schumberg. Slatinan. Worell. Pochobrad, Zajezdec nnd Zubri sowie Lipka; in Oberösterreich au« den Besitz» thümern in Wels, Gschwend. Losenstein und Losen» steinleuten; endlich in Niederösterreich aus den Herrschaften in Seyring. Goldegg. Bielahag. Fricssing. Ensegg, Roith, ttöppach und St. Polten. Prag. 4. Jänner. Fürst Karl Auersp-rg starb heute 5'/< Ühr früh infolge eingetretenen Lungenödems. Am Sterbebette weilten die Fürstin, der Majoratserbe Prinz Karl und Professor Petrina. Prag, 4. Jänner. An die Familie des verstor» benen Fürsten Karl Auersperg sind heute mehr als 200 Cuudolenz - Telegramme gelangt, darunter eines vom Gtneraladjutanten FML. Grafen Paar im Namen Sr. Majestät de« Kaisers. Die Einsegnung der Leiche erfolgt Dienstag um 2 Uhr nachmittags, worauf der Sarg mittels Franz . Josef . Bahn über St. Valentin nach Lofensteinleuten in Oberösterreich überführt wird. Prag. 5. Jänner. Obersthofmeister Freiherr von Nopcsa richtete an die Witwe des Fürsten Karl Auers» perg ein Beileidstelegramm im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin. Feuilleton. Die Geschichte des Capitiins. 1. Vor zehn Jahren — begann er — war ich Second ^us dem Barkjchiff «Thisbe», Capita« Dupr.tt aus ^m Havre. Ich und der Capilän kannten einander >chon lange, und er hatte volles Vertrauen zu mir — "Hr als ich zu ihm. Er war ein so seltsamer Mensch, ^ nur je einer Seetang gerochen. ., Er hatte eine schwere Leber, und die Galle stieg s?,!^ häufig zu Kopfe, uud dann wars in seinem Ober-""uchen M)t ganz richtig, und ein tollcr Streich lag ^'" "äher, als ein gescheites Wort. Er war in ganz vllvre als Napvclkopf verschrieen, hatte aber dabci ein ^< b Herz und prügelte oft einen Kerl braun nnd teÜÜ' "'" "^ '^'" hinterdrein ein Schmerzensgeld hüs« M können, denn fo glattweg zn schenken oder slu ^^k" zu geben, lief seinen Grundsätzen von Lei« "3 und Gegenleistung zuwider. Aea ^mld an seiner Rappelköpfigkeit sull der leidige lim »^ gewesen sein, auf dem er so viel herum» bra ^^' b"^ sein Hirn davon gan; schwarz ge> "Nnt war. wie das eine« Congonege'rs. Auch halte h F'eber von allen Falben überstanden, gelbe, grüne, svi l "^ schwarze, und so ein verdammtes Farben« ckw- ""6 selbst einen verwetterten Kopf voll Secsalz '^windlig machen. Kurz und gut, als er eines Tages aus Cayenne nach dem Havre zurückkehrte, kam er den Leuten ganz toll vor. Einmal zum Beispiel wollte er durchaus mit seiner kleinen Jolle das große Schulschiff in Grund bohren und verlor dabei selbstverständlich das Boot. Seine Familie wnrde nun ernstlich besorgt, und sein Bruder, ein wohlhabender Kaufmann in Havre, dachte an eine Heilanstalt. Während aber das noch hin und her überlegt wnrde, geschah etwas sehr Merkwürdiges. Del Capitän Duprat verliebte sich sterblich in ein hübsches Mädchen aus Brest und würd: von ihr wiedergeliebt — denn er war ein schöner Mann, gebaut wie ein Athlet, mit Fäusten wie zwei Eisen» Hämmer und wohlgctakelt nnd blanla/theert, wie nur ein Westindienfahrer erster Classe. Die Familie befragte ihren Arzt wegen der Angelegenheit, und der ge» lehrte Herr meinte, man könnte das Experiment wohl wagen uud eine mächtige, alles verschlingende Leiden» schast zarterer Natur könnte auf die überschnappenden Anwandlungen des Capitäns möglicherweise von gün« stiger. beruhigender Wirkung sein. Die Hochzeit fand alsbald statt, und Capitän Dn» prat war nun der seligste Walfisch zwischen Nord- und Südpol. Sein Himmel hieng so voll V^ssgeigen, dass er den ganzen Tag im Schatten wandelte an der Seite seine« jungen hübschen Walfischweibchens, dem er von nichts als' schönen Sachen säuselte, als wäre er der leibhaftige Pasjatwind. Aber eine richtige Theerjacke duldet's nicht lange im Hafen der Liebe, den ich nota-bene noch auf keiner Seekarte verzeichnet gefunden. Die Kartenmachrr scheinen aber bei ihrer Arbeit nicht verliebt zu sein. Nun. eines Tages kam der Capitän zu mir und schlug mir vor. auf seinem nenen Varkschiff Second zu werden; er habe eine sehr einträgliche Fahrt vor. wenn auch leine ganz unbedenkliche; er könne mir erst auf der Höhe der Insel Ri. wo wir unser Cargo fassen sollten. Näheres mittheilen, ich müsse eben Vertrauen zu ihm hah"n. Der doppelte Lohn. den er mir anbot, lockte mich, ich sagte Topp. und acht Tage später stach die «Thieve» in See. D,e Frau de« Capitäns war mit an Bord. denn er brachte es nicht über sich. sie zurück» fassen. . Auf der Höhe von M qiengen wir vor Anker nnd warteten. Abends lieh der Capitän drei grüne Leuchtkugel,, steigen, das war ein Signal. D,e Nacht wurde finster, denu e« war Neumond. Meer und Himmel waren schwarz wie Pech. und m der Hand-qrciflichcn Finstern!« kam eine Anzahl Boote an uns heran, richtige Schmuggler, die brachten unsere Ladung. Bis zum Morgengrauen hatten wir an die 200 Fässer und Kisten eingenommen, dann lichteten wir Anker und nahmen unsern Curs West Süd West; der Eapitän selbst stand am Steuer. Am Morgen rief er mich bei Seite, um mich ins Geheimnis einzuweihen. «Firmin.» sagte er dumpf, «wissen Sie. was wir an Bord haben? Kriegscontre» bände für die Karlisten.» Und als ich stutzte: «Pulver, Firmin, genug, um uns alle mit emem Schwefelhölzchen bis in den Mond zu sprengen. Aber bei Neu» Laibachcr Zeitung Nr. 4. __________________28____________________________ 7. Jänner 1890. Politische Ueberficht. (Die Ausgleichsconferenzen.) Samstag mittags trat die Ausffleichsconferenz zusammen, wobei die Minister Graf Taaffe, Baron Prazäk. Freiherr v. Gautsch und Graf Schönborn. feri,er Fürst Schön« bürg und die czcckischen und deutschen Delegierten anwesend waren. Die im Minislerrathspräsidium ab gehaltene Conferenz einigte sich dahin, die Details der Berathung als vertraulich zu betrachten, »nid beschloss, als einzige Mittheilung über den Verlauf der Be-rathungen folgendes authentische Communique' zu veröffentlichen: An der heutigen Conferen; betheiligten sich die Minister Graf Taaffe. Baron Prazäk, Baron Gautsch. Marquis 5'acquehem, Graf Schöuborn. ferner die deutschen und czechischen Delegierten. Graf Taaffe begrüßte die Versammlung und dankte den Herren für ihr Erscheinen. Graf Taaffe gedachte des Ablebens des Fürsten Carlos Auersperg und ersuchte, die Trauer» gefühle durch Erheben von den Sitzen auszudrücken. Abg. Plener brachte namens feiner Gesinnungsgenossen die bekannten Wünsche der Deutschen vor. Hierauf ent-wickelte sich eine Art Generaldebatte, woran theil-nahmen: die Fürsten Schönburg und Lobkowitz, Doo> tor Schmeykal, Dr. Nieger. Baron Scharschmid. Graf Clam, Hallwich, Dr. Mattus, Schlesiuger und Zeit-hammer. Namens seiner Partei erklärte Fürst Lobkowitz, dass sich dieselbe in der nächsten Sitzung punktweise über die einzelnen Forderungen äußern uud ihrerseits jene Punkte mittheilen werde, welche sie im Interesse der böhmischen Nationalität zur Sprache zu bringen für nöthig halte. Mit diesem formellen Vorgange erklärte sich die Conferenz einverstanden. Die zweite Sitzung fand Sonntag statt. (Aus Trieft.) Dem «Osservatore Triestino» zufolge wurden zwei Ersatzwahlen fur den Triester Stadtrath, und zwar eine im vierten Wahlkörper auf den 20. Jänner und eine im zweiten Wahlkörper ans den 22 Jänner ausgeschrieben. (Das mündliche Summarverfahren.) Die Kanzlei des Abgeordnetenhauses versendet den Bericht des Iustizausschusses über die Regierungsvorlage, betreffend das mündliche Summarverfahren. Durch dieses Gesetz wird für Rechtsstreitigkeiten über Geldsummen bis zu 500 fl. oder über Gegenstände im Werte bis zu dieser Summe, welche bei jenen Bezirksgerichten anhängig sind, die sich am Sitze eines Gerichtshofes erster Instanz befinden, ein neucs mündliches Verfahren eingeführt. (Cin Hus«Denkmal-Verein.) Wie die «Närodni Listy» berichten, wurde in einer vertraulichen Besprechung von Verehrern des Andenkeils Hus' beschlossen, einen Verein ins Leben zu rufen, dessen Auf. gäbe es sein soll, die baldige Verwirklichung eine« Hus. Denkmals in Prag anzustreben. Die Statuten wutden auch bereits von Dr. Podlipny zur behördlichen Geneh. migung vorgelegt. (Mähren.) Die deutschnationale Partei candi-diert anstatt des verstorbenen Dr. Wenzliczke den bekannten Industriellen Hermann Braß. Führer der deutschnationalen Partei Nordmährens, für den Reichs« rath. (Kroatien.) Se. Majestät der Kaiser hat, wie die «Ngramer Zeitung» berichtet, mit Alle,höchster Ent< schließung vom 26. v. M. dem Gesetzentwürfe, betreffend den Voranschlag für die Erfordernisse der inneren auto nomen Verwaltung der Königreiche Kroatien und Slavonien für das Jahr 1890 und mit Allerhöchster Ent- schließung vom 27. v. M. dem Gesetzentwürfe, betreffend die Ablösung des Schankregalrechtes in den Königreichen Kroatien und Slavonien, die Sanction zu ertheilen geruht. (RumänischesZollwesen.) Bekanntlich hat die rumänische Regieiung kürzlich die Verfügung ge« troffeu. dass Waren österreichisch-ungarischer Provenienz welche in der Schwei. naturalisiert wurden, in Nli-mänien nicht mehr zu den Zollsätzen des schweizerischen Vertragstarifes ei,-gehen dürfen, sondern dem Zolle nach dem Geueraliarife unterlegn. Infolge dessen hat sich das Präsidium der Brünier Handelskammer ül^r Ersuchen mehrerer SchafwoUindustriellen und Tuchexporteure an das k. k. Handelsministerium mit der Bitte um dessen Intervention gewendet, insbesondere in der Richtung, dass die erwähnte Verfügung erst nach Ablauf einer entsprechenden Frist i»s Leben'treten möge. damit die bereits unterwegs befindlichen Wiren noch zu dem alten Zolle nach Rumänien eingeführt werden können und wohlerworbne Rechte nicht verletzt werden. Der Herr Haudelsmimsler sagte sowohl schrift lich als mündlich seine Intervention im Wcqe deö k. und k. Ministerin ms des Aeußern in bereitwilligst r Weise zu. worauf die Brünne,- Kammer in ihrer vm-gestrigen Plenarsitzung dem Herrn Minister «für diesen neuerlichen Beweis seiner regen Fürsorge für die Interesse» des österr^chischeii Exportes» den ergebensten Dank votierte. (Russische Hetzereien wegen Bos« niens.) Die vorgest.rn hier eingetroffen?!, Motzkcnier «Vjrdomosti» enthalten einen aus Agrarn datierten Hetzartikel gegen die österreichisch-ungarische Verwaltung Bosniens und der Hercegovina. Das Land. heißt es darin, sei zugrunde gerichtet, die orthodoxe Bevölkerung müsse zu Tausenden auswandern, kurz. die Lage sei ärger als unter der türkische» Herrschaft. (Gladstone) empfienq am 29. v. M, ailläss-lich seines achtzigsten Geburtsfestes überaus zahlreiche Glückwunschtelegramme, Briefe und Geschenke au« allen Theilen des vereinigten Königreiches sowie aus Indien, Australien und Amerika. Eine der ersten Depeschen, welche in Schloss Hawarden, wohin sich Gladstone zurückgezogen, um d n geräuschvollen Gralulationen zu entgehen, einlangten, kam von dem Primen und der Prinzessin von Wales, Fast alle liberalen Vereine Eng-lands sendeten Gliickwimsche. Der greise Staatsmann verlebte seinen Geburtitag im Kreise seiner Familie im besten Wohlsein; die fo!a/nden Tage boten eii^ Reihe glänzender Festlichke ten mit Entfaltung des in England üblichen Pompes. (Serbische Anleihe.) Die «Agence de Bel« grade» meldet, wtreffs des serbischen Anleh^ns wurde ein Präliminarvertrag mit der Gruppe Hoslier-serlnsche Nationalbank vorbehaltlich der Genehmigung der Slup stina abgeschlossen. Von dem Aiüehen per 2tt"/,« Million Nominale, welches zur Ablösung des Eise», bahnbetriebs und Bestreitung neuer Bahninvestitioneu bestimmt ist, übernahm die Hoskier-Gruppe fix zwanzig, die Nationalbank fünf Millionen. Für den Rest blhielt sich die Hoskier« Gruppe das Optionsrecht auf einen Monat vor. (Der deutsche Reichskanzler) ist zu Neujahr von seinem Souverän in der wärmsten Weise beglückwünscht worden. In dem betreffenden, vom Reichsanzeiger veröffentlichten Erlasse wirst Kaiser Wilhelm einen Rückblick auf das abgelaufene Jahr, in welchem es gegönnt war. den äußeren Frieden zu erhallen und die Bürgschaften für die Aufrechterhaltung des Friedens zu verstärken. Gleichzeitig veröffentlicht ^ , Reichsanzeiger die den preußischen Landtag auf 15, IäV.ner einberufende Verordnung. (Dänemark.) Einer amtlichen Mittheilung ! folge wird das dänische Folk.thing aufgelöst, da Ve< ndigung der Budget - Berathungen bis zum A ' laufe der Legislaturperiode am 28. Iännci- unausfühl bar ist. Die Neuwahlcu werden für de» 21. Iämur anberaumt. (Aus Newyort) 1i gl die Nachricht uor, dB die Arbeiterschaft Amerika's im Ausstellungsjcchre 1«92 eine:, Arbeit, r^Weltcougress abzuhalten gedenkt. Tagesneuigleiten. ^ Sc. Majestät dl>r Kaiser haben, wie die «V> ünnet Zeitung» meldet, der Gemeindevertretung von Obel' Liboch.iu aulässlich des Schulhauöbaues 100 st. zü^ spenden geruht. ^ — (Neue Ritter des Güldenen Vlit' ß r s.) Se. Majestät der Kaiser hat durch ein Handschrei' bcn vom 31. December v, I zehn neue Ritter de< Ordens vom Goldenen Vließe ernannt. Es si»d dics! Erzherzog A l b r e ch t Valuator, der dritte Sohn bei Erzherzogs Karl Salvator, der am 22. November u. 3 lein 18. Lebensjahr vollendet hat; Freiherr Ludwi» Iosila von Aranyitzka, Kämmerer und Geheime! Rath, vormals Oberssespan des Klausenburger Comitatt, geboren 19. März 1807; Graf Monz Pal ffu, vo» Erdödy, Kämmerer, Geheimer Rath. Feldmarschall' Lieutenant a. D., Inhaber des 15. Husaren-Negimentl und Eib-Obergesvan des Pressburger Comilats; Gr«! Stefan Erdödy, Kämmerer. Geheimer Rath und Oberst' Stallmeister des Königreichs Ungarn; Prinz Victor Morij Karl von H o he» l ohe-Sch il li n g s f ü r st. Herzo« von Ratibor und Fürst vo„ Eorvey, königlich preU' ßischer General der Cavallerie K la 8uito der Armee und erbliches Mitglied des preußischen Herrenhauses, ein jül" gerer Bruder des Statthalters der Reichslande, Fürste" Clodwig zu Hohenlohe-Schillinasfiirst; Graf Ernst Kall Hoyos-Sprinzenstein. Kämmerer. Geheimer Rath und erbliches Mitglied des österrcichischen Herrenhauses! Fürst Adolf Josef Schwarzenberg, Major a. D. Geheimer Rath und erbliches Mitglied des Herrenhauses! Gras Anton Wolken st ein-Tro st bürg, Gehcimt' Rath und Botschafter in Petersburg; Graf I ,!,ut Karolyi von Nagy-Karoly, Kämmerer, Geh? n'tl Rath und Präsident des Vereines vom Rothen .Hrcuze für die Länder der ungarischen Krone; Fürst Albc t vo>> Thurn und Taxis, erbliches Mitglied des lsterrei' chischen Herrenhauses, des bairischen Reichsralhes. del ftrcuhische» Herrenhauses und der ersten Württemberg schen Kammer. — Gestorben sind seit dem Beginne dt< vorigen Iahrcs Kronprinz Rudolf, ferner die Ritler G>a! Leopold Thml-Hohenstein. Graf Alfred Potocki, Graf Alo'l Karolyi und Fürst Karl Auersperg; ausgeschieden ist aU< der Reihe der Ritter des Goldenen Vließ s der ehemalige Erzherzog Johann. Nach diesen Veräüderuugcn betrug die Zahl der Ritter 75 und ist durch die heute veröffent' lichten Ernennungen auf 85 vermehrt worden. — (DiePariserAusstellungsgebäube) bleiben erhalten, und die Stadt Paris bringt ein bedeü" tendes finanzielles Opfer hiesür Der Gemeinderath t^ schloss, dass die Maschinengallerie, die Cenlralluppel n^ dem Quergang/, dic Paläste der schönen Künste und del freien Künste sowie die Oallerien Rapp u„d Desail dann der Park, die Terrassen und WasscrmcrlV' erhalle^ mono natürlich nicht., fügte er hinzu und lachte grell. «Hm,» brummte ich. «wenn wir in die Luft gehen, glaub ich nicht, dafs wir noch in diesem Jahre wieder auf den Globus zurückfallen.» — «Besonders mit diesem Pulver.» kicherte er krampfhaft; «weißes Schieß« Pulver. Firmin, die vorjährige Erfindung des Obersten Block.....die Gesellschaft, die da« Patent erworben. hat auf Re' schon eine großartige Anlaa/ und macht ein Heidengeschäft» — «Ich habe vom weißen Pulver gehört,» entgegnete ich. «aber nicht gemusst, dass es schon in solchen Massen hergestellt wird. Nun, die Karlisten fragen nicht darn«ch, ob weih oder schwarz.» — «Wenns nur kracht!» rief er und lachte wieder grell auf. Unheimlich war mir die Geschichte allerdings. Die Fässer und Kisten standen im ganzen Schiffe herum, wie harmlofe Syrupfa'sser aus Narbonne oder Zwiebackkisten aus Orleans. Den Leuten wurde nichts gesagt, um sie nicht zu beunruhigen. Wozu? sie rauchten ja ohnehin nicht; der Seebär ist ein Wiederkäuer und kaut nur. Das Wetter wurde mittlerweile stürmisch, und die «Thisbe» kam schwer vorwärts. Der Meer. busen von Biicaya ist von jeher das nichtsnutzigste Stück Lavoir, in dem ein Seemann sich die Schnauze baden kann. Nach zwei Tagen waren wir wieder auf die Insel Oliron zurückgeworfen. Ich war ziemlich miss« muthig, nicht wegen des Wetters, bah! aber der Eapitün gefiel mir nicht. Es lag eine seltsame Unruhe in dem Manne; unstlt wie ein Fuchs im Käfig, stieg er Tag und Nacht in allen Räumen des Schiffes umher. Seine Wangen waren bleich, der Blick stier, alle Bewegungen hastig und unzusammenhängend! Abends trat er plötzlich zu mir und sagte: «Firmin!» — «Capitän?» Er stotterte etwas Unverständliches, lugte durch die Deckluken hinab zu den Fässern uud Kisten, dann schüttelte er sich, fuhr stch mit der Hand über die Augen und gieng mit einem ganz verzweifelten Gesicht von bannen. Eine Stunde später kam seine jnnge Frau auf Deck. Ich hatte sie bisher kaum erblickt wegen des schlechten Wetters. Sie sah blass und ver. härmt aus. Ich grüßte respectvoll und trat zur Seite, um sie vorüberzulassen; die arme Seele sah aus. als habe sie just das Fegefeuer pafsiert. Es war das erstemal, dass sie mit mir sprach. «Herr Firmin,, sagte sie mit gepresster Stimme, «haben S,e heute den Captän gesehen?» — «Ja. Madame.» — «Und... haben Sie nichts bemerkt? Etwas... Besonderes in seinem Wesen und Benehmen ?. — «Allerdings, Madame. Er schien mir sozusagen etwas verwirrt. Er trinkt doch nicht?» — «Nein. nur jetzt hat er auf mein Znreden ein Glas Cognac nehmen sollen und dabe« die ganze Flasche geleert.' Nun liegt er betäubt m der Cabine. Ach. Herr Firmin, ich weih nicht, was ,ch mir denken soll. Seit wir in See sind. hat er keine ruhige Minute mehr gehabt. Er ist wie im Fieber und ganz verstört. Zwanzigmal im Tl der Laterne hinaus und durchsuchte das ganze Sch'f!' Ach Gott, was soll ich nur...» Iu diesem Augenblicke trat der Capita» plötzli^ zwischen uns. Er war sacht wie eine Tigerkahe herz»' geschlichen, und wie er seiner Frau die Haud uuvel' slhens schwer auf die Schnlter legte, stieß sie in eine» Angstschrei aus. Und d.^bei bohrte er seinen schwarz funkelnden Blick tief iu meine Brust ei», dass mil war, als fühlte ich die Glut desselben in meine!" Herzen brennen, und eiu ingrimmiger Hohn lag a^! seinem wächserne» Gesicht, wie er so mit geballt^ Faust« n hinter seiner Frau hcrgieng und sie die st^ Treppe h'nabdräugte in die Kajüte. Dieses Bild des Entsetzens hatte mich mit ernst' licher Unruhe erfüllt. Der lolle Duprat war doch nicht etwa eifersüchtig auf mich? Toll war er jedenfalls wieder, das sah ich klar und — Sie mögen mir's glauben oder nicht, meine Herren — ein Schiff voll Pulver uuter einem tollen Capitäu ist nichts Gemüth' liches. Mir fuhr es bei dem Gedanken kalt über den Rücken, und ich hätte damals weit lieber im «grünen Anker» zu Brest hinter einem Glase Steifen gesesse", wahrhaftig! Ich beschloss, auf der Hut zu sein. Mlmchcr Zeitung^Nr. 4. 29 7. Jänner 1890. bleiben sollen. Die Stadt Paris wird dafür vier Mil-onen Francs zu entrichten haben und Cigenthümerin ?s ganzen Areals werden. — (Juxt arten.) Bei der Herstellung von Neu» .ahrs- und Iuxtarten wird neuestens weit über das jZiel des guten Tones hinausgeschossen, denn wer Oe» legenheit hatte, die Unzahl von Iuxkarten zu sehen, welche mit den geschmacklosesten, gemeinsten bildlichen Darstellungen ausgestattet und gröblich beleidigenden Versen als Commeutare versehen, selbstverständlich anonym versendet wurden, musste gttviss diese Geschmacksverirrung der Producenten sowie der Käufer als ein ganz eigen« thümliches Zeichen der Zeit erkennen und wünschen, dass nächstes Jahr eine neue Auflage solcher Impertinenz-karten als Neujahrsgratulation nicht mehr zu sehen sein werde. -^(ZumTheaterbrand in Zürich.) Als der Regisseur von dem Ausbruch des Brandes Kenntnis erhielt, erklärte er sofort dem Publicum, dass die Vor« stellung wegen Erkrankung eines Schauspielers nicht zu C»de geführt werden könne. Der guschauerraum leerte sich ruhig, während bereits die hellen Flammen empor< stiegen. — (Ein versteinerter Riesen st a mm) mit noch wohlerhaltenen Wurzeln wurde dem Museum der Berliner Bergakademie einverleibt. Da« Fossil stammt aus dc> Zeit der Steinlohlenformation und ist besonders wegen seiner Größe beachtenswert. Der Durchmesser des Stammes beträgt ein Meter, die Wurzeln verzweigen sich über einen Flächenraum von etwa sechs Meter. Der Ltamm, das größte bisher auf dem europäischen Fest» lande gegrabene Exemplar, wurde im Piesberger Steinkohlen bergwerl bei Osnabrück gefunden. — (Vom Wiener Hos burg theater.) Die Hoftheater-Generalintendanz genehmigte die angesuchte Enthebung des Varons Berg er vom Postens emes artistischen Secretärs des Vurgtheaters. Die provisorische Directionssührung wurde Sonnenthal allein übertragen. -— (Nachspiel einer Polemil.) Der Redacteur der «Zaslava», Iaso Tomic, insultierte vor-gestern im Neusatzer Bahnhofe wegen einer Polemil den ehemal,gen Reichstag«.Aba.eordneten und Hauptmitarbeiter des «Vranil», Michael Dim itriev ic, und brachte demselben so gefährliche Stiche bei. dass Dimitricviö nach «"laus einer Stunde seinen Geist ausgab. Die Fehde W'Mn dem «Branil» und der «Zastava» ist älteren ^1 (Verschwundener Geldbrief.) Wie au« Budapest berichtet wird, ist am 28. December v. I. ein mit 30 Stuck Tausend'Marl'Scheinen beschwerter recom° mandierter Brief, welcher von Seite eines der hervorragendsten Budapester Geldinstitute nach Wien aufgegeben Worden war, in Verlust gerathen. Der Brief war beim internationalen Valorenverbande versichert. Die Polizei wurde avisiert. -^ (Landwirtschaftliche Ausstellung in ^U'en.) I„ Verbindung mit dieser Ausstellung ist sür den Anfang des Monates September die Abhaltung eines allgemeinen land und forstwirtschaftlichen Congressts mit wterlilltionalem Charalter geplant, und wurde zu diefem zwecke ein vorbereitendes Comiti gewählt. Die Dauer m k ^"aresses soll drei bis vier Tage betragen. Die Verhandlungen sollen in Einzelseclionen ersolgen. ^ (Moderne Robins one.) Am 16. December «as der Capitän der britischen Barke «Tewlesbury» N"t einigen Leuten seiner Mannschaft in Portland ein. ^'e Barke war am letzten April an den Caroline«- Inseln gescheitert. Sieben Monate lang halten die Schiffbrüchigen unter Wilden leben müssen und dann nach einer 1000 Meilen langen Fahrt auf Booten und Canoes Ponopo erreicht, von wo aus der «Morning Star» sie nach Honolulu brachte. — (Emma Turolla — lebt.) Fräulein Emma Turolla ist also zum zweitenmal« toblgesagt worden. Ueber telegraphische Anfrage bei einem der Familie der Künstlerin nahestehenden Freunde in Mai. land erhielt der Director des Prager Nationaltheaters die Antwort, dass'Emma Turolla sich am Leben befinde. Sie weilt gegenwärtig in einer Villa in Pallanza am Lago Maggiore. — (Die Schleppe taucht wieder aus.) Wie der Pariser «Figaro» meldet, erscheinen viele Damen der vornehmen Welt selbst bei den Zusammenkünften während des Tages mit Schlepftkleidern. Das Wiederauftauch-n der Schleppe, nach der langen Herrschaft der kurzen Tagesrobe ist vorderhand noch ein wenig schüchtern, wird aber voraussichtlich bald allgemein werden. — (Brand einer Elektricität«.St a-tiou.) Nach einem Telegramme des «Extrablatt» brach am 1. d.M. in der Hlluplstation der Edison'schen Eleltricitäts-Gesellschaft in Newyml Feuer aus. Die gaxze Stativ» wurde durch den Brand vernichtet. Der Schaden beträgt 100.000 Dollars. Die Station lieferte die Elektricilät für 18,000 Gsühlichtlamprn. — (Zu guter Le tzt.) «Warum benützst du zwei Farben für deine Liebesbriefe?» — «Weißt du, wenn ich Eduard fchreibe, so nehme ich rothes Papier, das bedeutet Liebe, und wenn ich Adolf schreibe, so nehme ich blaues Papier, denn das bedeutet Treue.» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Fürst Karl Au er» perg f) Des am vergangenen Samstag in Prag verstorbenen Fürsten Karl Auersperg »Herzogs von Gottschee», hervorragende Be« deutung sür Krain war schon durch das Latifundium gegeben, das ihm in m'serem Lande fideicommissarisch zu eigen war. Außer den weitgedehnten Besitzungen in Oottschee besah der eben Dahingeschiedene bekanntlich noch die Herrschaften Einöd und Seisenberg, das Gusswerl Hof, das Warmbad Töplih :c., sämmtlich in Unterlrain, so» wie den «Fürstenhos» in der Herrengasse in Laibach, Dem Fürsten Karl Auersperg gebürt in seiner Stellung als lraiuischer Großgrundbesitzer vor allem das große Verdienst, in den ebenso reichen als herrlichen Forsten seines hierländigen Besitzstandes schon vor Decennien auf Grund forsttechnischer Vermessungen eine rationelle Forst» wirtschaft eingeführt zu haben, worin der erlauchte Besitzer durch die fachmännischen Kräfte seines Forstpersonales bestens unterstützt wurde. Fürst Karl Auersperg kam zwar selten zum Besuche seiner hiesigen Besitzungen, von denen das durch ihn mit viel Geschmack und stillgerecht restaurierte Schloss Einöd sein besonderes Wohlgefallen hatte, doch verzeichnet es die Landeschronil an hervorragender Stelle, dass der Fürst im Jahre 1856, alS Se. Majestät der Kaiser das Land Krain zum erstenmale mit Ihrer Majestät der Kaiserin besuchte, am 17. No-vember an der Landesgrenze bei Trifail dem Kaiserpaare an der Spitze deS lrainischen Adels die Huldigung darbrachte, Die Bewohnerschaft des «Herzogthums Gottschee» hat in dem Fürsten Karl Auerspsrg einen warmen und munificenten Förderer ihrer materiellen und geistigen In« teressen verloren. — (Vom trainischen Musealverein.) In der am 3. Jänner im Lesesaale des Rudolftnums ab- gehaltenen Monatsversammlung dieses Vereines hielt zunächst Herr Professor Paul in einen Vortrag «Ueber die insectenfressenden Pflanzen in Krain». Von der Ernährungsweise der Pflanzen überhaupt ausgehend bemerkte der Vortragende, dass es eine große Anzahl von Gewächsen gebe, die durch besondere Ausstattung befähigt sind, den zur Ernährung benöthigten Stickstoff direct au« Thierleichen aufzunehmen. Derlei Pflanzen zerfallen in mehrere Gruppen, von denen die erste als die der fleischverdauenden Thierfänger bezeichnet werden kann, da bei dieser die gefangenen Thierchen aus zahlreichen Drüsen an der Vlattoberfläche mit einer Flüssigkeit umspült werben, die einen ähnlichen Zersehungsprocess hervorruft, wie der Magensaft. Andere umstricken dagegen ihre Opfer mit seinen Fäden und Härchen und führen so deren Tod und Verwesung herbei; eine dritte Gruppe ist endlich mit förmlichen Fangapparaten ausgerüstet. Hierauf beschrieb er die in Krain vorkommenden Arten von derlei Pflanzen, namentlich aus der ersten Gruppe, unter denen ?mßuioolH vulssaris (Fettkraut), OrozvlH i-owuäifoli»,, Ion-ssifolia und intslmväm, besonders eingehend in Bezug auf ihr Verhalten gegen thierische Organismen, die sich auf ihren Blättern befinden, behandelt wurden; daneben wurde auch auf andere in Krain häufiger vorkommende derlei Pflanzen, wie 8»iiss2^» pvtlÄvH und asosuäsug, I'limulg, dii-sutuin und villosa, 8smporvivlll2 montHuum u. a., hingewiesen. Hierauf erörterte der Vortragende noch den Bau einiger besonders interessanter derartiger Pflanzen, die meist der exotischen Flora angehören, wie vionasil umseipul», ^läro-viluäia vv8illuiH und Nspor,t,Ilvli üsstillawri», unter denen die eigenthümlichen Fangapparate der erstgenannten sowie der letztgenannten — in lannenartige Fallen verwandelte Blattstiele — im hohen Grade entwickelt erscheinen. Der gediegene Vorlrag wurde durch colorierte Zeichnungen, getrocknete, ja selbst lebende Pflanzen (die seltene Oionaoa!) und zahlreiche Abbildungen wirksamst unterstützt, und fand den lebhaftesten Beifall der recht zahlreich erschienen Zuhörer. Darnach sprach Herr Professor Simon Rutar «Ueber die Handelsbeziehungen Krams zu den adriatischen Seestädten im Mlttelalter». Der älteste Gerlehrspunkt an der adriatischen Küste war für da« Hinterland Duino, wo bald nach der Völkerwanderung um eine berühmte Wallfahrtskirche lebhafter Handel entstand, so dass schon arabische Schriftsteller von der Größe und Nichtigkeit dieses Orte« berichten. Bald folgten in dieser Beziehung Trieft, das schon 948 einen Bischof aufweist. Muggia, Eaftodistria, Pirano, welche Städte schon frühzeitig, wie ihre prachtvollen Bauten beweisen, großen Reichthum besessen haben müssen, der bei der Kargheit der umgebenden Natur nur durch ihre Handelsverbindungen erklärlich ist. Auf der anderen Seile war es Aquileja, das noch einige Zeit seine alte Bedeutung zu behaupten fuchte, bis e» durch das fortschreitende Sinken des Boden« und die stetig zunehmende Lagunenbildung allmählich ganz zurück, gieng und von Venedig in jeder Hinsicht überflügelt wurde. Der Vortragende skizzierte hierauf die geschichtliche Entwicklung dieser Handelsrepublik, in welcher schon früh» zeitig zur Erleichterung de« Verkehres mit fremden Ländern. Warenhäuser (loudÄeo) zur Unterbringung der Vorräthe und Beherbergung der fremden Kaufleute er< richtet wurden. Im Jahre 1408 erhielten die Krainer min dem Dogen Mocenigo urkundlich da« Recht, an dem l'onä^eo äe>i tvüsgcdi theilnehmen zu dürfen. Es ist in derselben Urkunde davon die Rede, dass schon früher die Krainer eine ähnliche Begünstigung genossen, doch scheint ein Streit darüber entstanden zu sein, ob sie al« An-gehörige des deutschen Reiches zu betrachten seien, der durch obige Entscheidung endgiltig entschieden wurde. Die !Nab>ucl verbell", Verschlungene Iläöen. ««n«n aus dem Englischen von Hermine Frankenstein. (105 Fortsetzung.) Bei diesem Punkte unterbrach er sie: . «Dann hast du also die ganze Zeit hindurch nur "uch allein geliebt und bist nur deinem Vater zu Liebe ckarquhars Vraut geworden?. «Ja.» antwortete sie fast heftig. Er küsste sie voll Innigkeit und Leidenschaft. «Tem Himmel sei Dank! Jetzt sahre fort!» ,. Sie erzählte ihm haarklein j^den Umstand, der !/H an, vergangenen Abend zugetragen hatte. Hugh wurde während ihres Berichtes ernster und immer ^"ster, denn er sah nur zu gut ein, wie schrecklich ""k ganze K)t. ihn zu ermorden, ihn bis hierher verfolgte, und " w,rd daher das Wichtigste sein. ot>ic weiteren Zeit- verlust selbst die unbedeutendste Spur. die sich darbietet, zu verfolgen. Dazu aber wird es der Hilfe eines sehr geschickten Dctectivs bedürfen, und ich weih schon den rechtrn Mann, dtsjen Hilfe wir brauchen. Ich werde ihm telegraphieren, unverzüglich hierher zu kommen.» Hugh sah nach der Uhr. «Noch ist es nicht Mittag, und wenn ich ihm augenblicklich telegraphiere, hat er Zeit. mit dem Zwei» Uhrzug hierher zu fahren. Weißt du.» fügte er mit bebender Stimme hinzu, «für welche Stunde die gerichtliche Leichenschau festgesetzt ist?» «Sie soll sammt dcm Verhör um Mi Uhr statt-finden.» «Sie wird hier abgehalten werden?» «Ja, in der Bibliothek, und ich werde alles rück« haltslos a>'tsagen, was ich zu sagen habe.» Sie hielt einen Augenblick inne. dann fügte sie hinzu: «Glaubst du. dass die Jury gleich am Nachmittag nach der Leichemchan ihren Ailsspruch fällen wird?» «Wahrscheinlich.» antwortete Hugh. «Und derselbe wird lauten: Natalie Egerton ist des Meuchelmordes schuldig?» Hugh wandte sich ab. unfähig, diese Frage Na« talie's zu beantworten. Sie aber legte ihre Hand auf seinen Arm und zwanq ihn. sie anzuschauen. «Ich fürchte mich nicht. Hugh.» sagte sie leise. «Die Vorsehung wacht über Unschuldige und schützt sie. Ich kam, dich versichern, dass ich in weit größerer Angst nnd Sorge um meinen Ornder nndH Adrunne bln. als um mich selbst, und wenn ich hören könnte, das« sie zurückgekehrt sind. würde ich ganz ruhig sein. Willst du mir die Liebe thun und dich bemühen. Kunde von ihnen zu bekommen?» «Mein armes Lieb, meine Nachforschungen würden mir wenig nützen. Siehst du denn nicht ein, dass es sich hier um nichts anderes al« die ewig alte Ge. schichte zweier herzen, die sich lieben und getrennt sind, handelt?» «Nein, nein,» rief sie leidenschaftlich, «ich kann es nicht glauben! Lionel ist die verkörperte Ehrenhaftigkeit und Adrienne die Reinheit selbst; ,ch würde eher von einem Engel Böses glauben, al« von ihr.» Hugh schaute sie noch immer zweifelnd an, er war noch nicht wie sie überzeugt. «Ich will die weitgehendsten Erkundigungen ein. ziehen,» sagte er. «aber hat mcht dein Vater dies be-reits gethan?» «Ja. indes ohne den geringsten Erfolg. Das Gin« zige. was er in Erfahrung bringen konnte, war, dass ein Wagen unweit vom Parkgitter gestern Abend wartete und dass zwei Personen in denselben ein» gestiegm und fortgefahren sind; es war aber bereits so finster, dass es unmöglich gewesen ist. sie zu erkennen. Er meint, dass diese beiden Personen Lionel und Udrienne waren, während ich sest überzeugt bin, das« eingehendere Erkundigungen nachweisen weiden, dass sie es nicht gewesen sind.» (FortsHunn s«!«t.) Lllibachei Zeitung Nr. 4.________________________________________30_____________________ 7 ^^^^ ^^ Quellen für die mittelalterliche Handeliaeschichte in Kram sind spärlich; hauptsächlich um die Kirchen bildeten sich Verlehr«stationen, wie z. V. Aquileja noch lange blieb, wohin besonders viele Leute aus Krain kamen. Ein venetianischer Aericht von 1334 schildert Tracht und Aussehen der Weiber in heute noch zutreffender Weise. Die Wallfahrten nach Rom, Composlella, Sinigaglia ic. entwickelten weiters viele Handelsverbindungen, namentlich Trieft, das z. V. im Mai 1498 308 Pilger und 1525 sogar 2558 Pilger beherbergte, gewann vielen Nutzen aus diesen Wanderzilgen. Die Handelsblüte Triests datiert überhaupt aus seiner Vereinigung mit den Habs« burgischen Ländern und der Beendigung schwerer Kämpfe mit Venebig. Unter den Hemmnissen des Handels im Mittelalter wurden auch für die krainisch'küslenländlschen Gegenden die mannigfachen Sonderrechte, Mautprivilegien der Vtädte u. s. w., ferner das noch im 15. Jahrhundert nicht ausgestorbene Raubritterwesen hervorgehoben. Eine lurze Uebersicht über die damals gangbaren Münzsorten schloss den inhaltsreichen, interessanten Vortrag, der gleichfalls reichen Beifall der Zuhörer fand. — (Personalnachricht.) An Stelle des über eigenes Ansuchen in den dauernden Ruhestand übernommenen Herrn Regierungsrathes Josef Ekel wurde, wie wir erfahren, dem in gleicher Eigenschaft von Ndelsberg nacb Rudolfswert versetzten Herrn Aezirlshauptmanne Friedrich Ritter von Schwarz die Leitung der Bezirks» hauptmannschaft Rudolfswert übertragen. — (Influenza.) Von mehreren Seiten kommen un» Anfragen inbetreff der Behandlung der Influenza zu. Vorschläge über die Heilung, beziehungsweise Behandlung der Influenzalranlen zu machen, kann hier nicht beabsichtigt werden. Zur Behandlung Ertränkter ist vielmehr ärztliche Hilfe rechtzeitig in Anspruch zu nehmen. Bei der Ausdehnung der Epidemie und der Schädigung, welche sie Handel und Wandel allerorts zufügt, möge jedoch darauf hingcwiesen werden, wie voraussichtlich ein noch weiteres Umsichgreifen der Seuche verhindert werden kann. Zunächst sind thunlichst Ansammlungen von Menschen zu vermeiden. Wo solches, wie in den Kirchen behufs des Gottesdienstes, nicht angängig ist, würde nach Kräften für eine ausreichende Heizung der Versammlungsräume zu! sorgen sein, damit Erkältungen, welche das Zustande« kommen der Influenza-Erkrankung zu begünstigen scheinen, möglichst vermieden werden. Ueberhaupt ist einem jeden während des Herrschen« der Epidemie der Rath zu er» theilen, sich vor jähem Temperaturwechsel thunlichst zu bewahren. Der Verkehr mit Influenzalranken ist ebenfalls zu beschränken, denn eS ist nicht ausgeschlossen, dass eine Ansteckungsgefahr besteht. Ueberheizung der Wohnungen ist ebenso, wie da« Ungeheiztlassen einzelner in Be. nuhung befindlicher Räume zu vermeiden. Eine gleich, mäßige Temperatur von 14 bis 15 Grad Riaumur ist am zweckmäßigsten. Beim Aufenthalt im Freien vermeide man möglichst, sich dem Winde auszusetzen. Ebenso ist das Eindringen kalter Lust direct dllrch den Mund in die Athmungsorgane thunlichst zu verhüten. Man athme lieber durch die Nase und halte den Mund geschlossen. — In Laib ach ist die Influenza in raschem Zunehmen begriffen, so dass die Aerzte vollauf zu thun haben. Man kann behaupten, dass es nur wenige Familien gibt, in welchen nicht ein oder mehrere Mitglieder von dieser Krankheit befallen wären, die bisher allerdings fast durchwegs in milder Form auftritt. In Verlehrsanstalten, Instituten und industriellen Unternehmungen ist die Zahl der Erkrank« en sehr bedeutend. Es verdient hervorgehoben zu werden, dass das Civil-spital bis nun von der Influenza ganz verschont geblie« ben ist. In Wien hält sich die Influenza » Epidemie betreffs der Zahl der Erkrankungen immer noch in gleicher Höhe, während die Intensität der Erkrankung eher zu- als abgenommen hat. In Trieft hat sich die Epidemie stark verbreitet, und sind mehrere industrielle Unternehmungen stark geschädigt, da die übernommenen Lieferungen oft nicht ausgeführt werden können. Ans Pola wird gemeldet, dass Herr Erzherzog Karl Stefan an Influenza erkrankt sei. In Görz tritt die Influenza sporadisch auf. Meist werden von ihr Weihnachtsgäste aus Wien und anderen Städten, wo die Krankheit bereits epidemisch ist. befallen. Die Krankheit zeigt hartnäckigen Charakter, denn mehrere Fälle währen schon neun Tage. Unter den Erkrankten befindet sich auch Professoi Petronio von der Staats-Oberrealschule. — (Deutsche« Theater.) Die bisher aus Wunsch eines größeren Theiles des Publicums nun in der Casino - Olashalle stattgehabten Vorstellungen der Gesellschaft Freund ergaben das Resultat, dass selbe noch schwächer besucht waren, als die früheren in der Redoute. Die Leistungen der Gefellfchaft sind, wenn auch nicht tadellose, aber den hiesigen Verhältnissen vollauf entsprechende, und lohnt es wohl der Mühe, Bühnen-werke wie Ohnet« «Hiittenbesiher» und Anzengrubers «Psarrer von Kirchfeld» einer Beachtung zu würdigen. Heute bleibt die Bühne geschlossen. Morgen geht zum erstenmale da« in Wien über 70mal aufgeführte Sen-sationsstück «Der Fall Clemenceau» in Scene. Die Hauptrollen der Komödie sind in den bewährten Händen der Herren Director Freund und Neher und der Damen Frau Thomas.Eüld, Frl. v. Wagner und Frl. Berna. — (Auszeichnungen) Der Professor der Geburtshilfe an der Hebammenschule in Klagensurt, Herr Dr. August Kraßnigg, erhielt den Titel eines Re« gierungsrathes, die Oberlehrerin der Mädchen'Volksschule in Villach, Johanna Horn er, das goldene Verdienst« kreuz. — (Der Turnverein «Sokol») hielt gester vormittags in der Turnhalle der hiesigen Oberrsalschul leine diesjährige Generalversammlung ab. Starosta Ivan Hribar begrüßte die Versammelten und warf dann einen Rückblick auf die rege Thätigkeit des Vereines im verflossenen Jahre. Die Ausflüge und Festlichkeiten des Ver-eines zeugten von den Sympathien, deren sich der «Sokol» in den weitesten Kreisen zu erfreuen ha!. Wie aus den Berichten des Secretärs und des Cassiers zu entnehmen ist, beliefen sich die Einnahmen de>? Vereines im abgelaufenen Jahre aus 1844 st.; das Deficit von 448 fl., welches auf das fünsundzwanzigjährige Vereinsjubiläum zurückzuführen ist, wird durch Restringierung der diesjährigen Vereinsunterhaltungen gedeckt werden müssen Für den Bau des projectierten «8okal8ki äom». für welchen bekanntlich Herr Gor up den Betrag von 30.000fl. zugesicherthat, wurden im Jahre 1889 1059 fl. gesammelt und soll das Sammeln künstig intensiver betrieben werden. Zum Starosta wurde abermals Herr Hribar per gecla-matiouom, zum Podstarosta Herr Dr. Triller gewählt (der bisherige Podstarosta, Herr Nolli, hatte erklärt, eine Wiederwahl nicht annehmen zu können). In den Ausschuss wurden gewählt die Herren: Paul Skale, Philipp Z u-panciö, Kersnil, Dr.Telavcic, Mulacel, Ia-roslav Hanus und Mejac. Die traditionelle Maskerade wird auch heuer am Faschings-Dienstag in den Localitäten der hiesigen Citalnica veranstaltet werden, und wurde zu diesem Behufe ein Comit»! iiä Kae gewählt, welches die nöthigen Vertehrungcn zu treffen haben wird, damit die Maskerade das bisherige Renomme nicht nur aufrechterhalte, sondern womöglich noch erhöhe. Nach« dem noch Herr Paul Drahslcr zum Ehrenmitglied? des «Sokol» gewählt und einige minder wichtige An« gelegenheiten erledigt worden waren, wurde die Sitzung geschlossen. — (In der Gemeinde Unterloitsch) sind plötzlich Blattern ausgcbrochen und nimmt die Krankheit derart überHand — bis vorgestern wurden 17 Fälle, hievon 3 mit letalem Ausgange, constatiert — dass der l. k. Bezirksschulrath die Schließung der Unterloitscher Volksschule verfügen muss. — Auch im Loitscher Bezirke macht sich die Influenza in letzterer Zeit auf unliebsame Art bemerkbar; speciell sind in Altenmark bei Laas, dann in Ober- und Uilterloitsch einige Fälle von Influenza zu verzeichnen, welche aber glücklicherweise durchgehends einen gutartigen Verlauf genommen haben. — (Slo venisches Theater.) Im hiesigen Citalnica«Saale gieng vorgestern bei herabgesetzten Preisen das bekannte Mosenthal'sche Vollsschauspiel «Der Sonn. wenohof» in Scene. Frau ÄorZtnil und Fräulein Goftic, als die Huuplversonen, lösten ihre Aufgabe in durchwegs anerkennenswerter Weise, hingegen möchten wir einigen anderen Darsteller!« ein fleißigeres Rollen-ftudium nochmals und nachdrücklichst anempfehlen. Gerade im «Sonnwendhof» sind etliche Rollen so geringfügig, dass sie mit leichter Mühe memoriert werden können; umso bedauerlicher erscheint es also, wenn der Gesammt-eindruck eben durch diese Kleinigkeiten sehr stark beein« trächtigt wird. Von der Inscenierung selbst sehen wir ab, da dieselbe auf einer fo kleinen Bühne fchwerlich besser durchgeführt werden kann. — Gestern wurde das Lustspiel «8ti^o doxatin» zum zweitenmale mit bestem Erfolge aufgeführt. — (Club der Amateur.Photogra phen in Laibach) veranstaltet heule um 8 Uhr abends in den Localitäten der k. k. Fachschulen seine dritte praktische Uebung mit Magnesiumblihlicht. Von nun an werben monatlich regelmäßige Vereinsabende stattfinden, und zwar am ersten Montag eines jeden Monates; sällt auf diesen Tag ein Feiertag, fo wird die Sitzung am nächsten Tage abgehalten. Hiezu werden keine separaten Einladungen erfolgen. Gäste immer willkommen. — (Zur Affaire Strozzi.) Der Intendant des Agramer Nationaltheaters, Kneisel, hat selbst um Enthebung von seinem Posten angesucht. Zahlreiche Mitglieder des Nationaltheaters, welche auf Vorschüsse aus dem Pensionsfond angewiesen waren, haben bis heule noch lein Geld bekommen und befinden sich in großer Noth. — (Infolge Erlöschens der Masern) in den Ortschaften Rakel und Schwarzenbcrg ob Ioria werden die Volksschulen in den genannten Ortschaften mit dem heutigen Tage wieder mit dem Schulunterrichte beginnen. — (Das «Aermelleibel».) Die «Reichswehr» kündigt die bevorstehende Abschaffung des sogenannten «Aermelleibels» bei der Infanterie und Artillerie an. Statt dessen wird eine Blouse getragen. Die Cavallerie erhält Wolleibchen. — (Aus Overtoils ch.) Nachdem nunmehr auch in Oberloitsch die Blattern zum Ausbruche gelangt sind, hat der l. l. Bezirksschulrat!) die Schließung der Volksschule dortselbst angeordnet. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 5. Jänner. Der Kaiser hat hrute den ungarischen Ministerpräsidenten in halbstündiger, hierauf den Ministerpräsidenten Grafen Taaffe m eillstündiger Audienz empfangen. Wien, 6. Jänner. In der heutigen Conferenz wurde speciell die Reg»l»ng der Sprachenfrage in Äöh« mcil ili Verhandlung gezogen. Wicu, 5 Jänner. Heute Versammellen sich die Müglirdcr ft,'r Confer«.'!,,; >n>d die Mmister zur zweiten Vei^thmig. Ueber dieselbe ist folgendes officielles Lum« nnnuaue' ausgegeben wulden: Die heutige zweite 2on« ferenz im k. k. MinisterrathsPräsidium begann um zwei Uhr nachmittags. Dr. Ringer entwickelte namens seiner Grsiltinnigögclwssel, in längerer AuS^iiianoerschMlg die Stellung der böhmischen Vertreter zu den von Dr. o. Plener vorgebrachten Wünschen der Deutschen und schloss daran auch Wünsche der böhmischen Vertreter hieran knüpfte sich eine Reihe von Anfragen und eine längere Debatte. Die Sitzung wurde mu halb 5 Uhr geschlossen. Oraf Taafft gab heute del, Mitgliedern der (ioüf^rellz ein Dmer bei Sachrr. Für morgen sind die Colchrenz-Mitglieder und die an den Conftrenzen theil-nehnie'ldell Mmister zu Sr. Majestät dem Kaiser zum Hofdmer eingeladen. Trieft. 5. Jänner. Die Achl der Influenzakranken beträgt hier gegen 30.000. In Mailand nimmt die ttrantht'it rillen beunruhigenden Charakter an. Ginnen wenigen Tagen erkrankten gegen 40.000 Menfchen. Berlin, ti. Jänner. Das Cmin-Pajcha-Comits er-hlVlt rin Telegramm Denhardts aus Zanzibar mit der Mcld»iig. dass derselbe neuerdings Äricft Peters' für das Cumitö erhalten habe. Peters sei »mlcrwegs vom Kenia-Verge nach dem Äaringo»See. Halle, 6. Jänner. Die Poll>ioerwaltmlg ordnete wegen grußer Ausbreitung und bösartigen Auftretens der Iilflueliza die Schließung aller Schulen vis löten Jänner an. London, 6. Jänner. Die Influenza grafsielt anßer London auch sehr heftig in den Provinzen. In Birmingham allein find gcgen 50.000 Perfonen von der Influenza befallen. Alle Londoner Krankenhäuser sind mit Inflnenzakrankell überfüllt. Noui, 5. Jänner. Cardinal Graf Schiwborn em-pfieng im Palais der österreichische» Botschaft beim päpstlich n Stuhl die Glückwünsche seiner CoUegen, der beim Vatican accreditierten Diplomaten und römischen ! Plllriciirfiimilieli. Nelvyorl, 5. Jänner. Die Influenza greift in den Vereinigten Staaten um sich. Es werden auch mehrere Todesfälle gemeldet. Die Krankheit grassiert auch in Mexiko und Canada. ^Meteorologische Beobachwuncn in Laibach. X .^ W M 3<3ß « V ßß" Z>5 de« Himmel« At-Z ^m 5A7 5'^ "'"dstill Nebel 0 00 , 2..'__"°- '^6 7 , 0 ^ windstill Nebel ,,«I!.nd"'r N.Ä l7,,^?"^ " "'" 5'""» «. »,>h°»e, d s!»l! w«!^m ... und ^^^d°^^,5V^ Veralltwortliche^Redlltteur: I^^N^ÜI m..^""rzerfilllt neben wir die hüchst betrübende ,, aamcht uoi, den. Hinscheiden unseres inniMelielitel,, des 5 ^" ^""6' beziehungsweise Großvaters, Valentin Gasperin Werlsbeamten der lrainischen Industrie-Grscllschast welcher heute, den 6. Jänner l. I.. um « Uhr früh nach längrrer, schmerzlicher Krankheit im 75. Lebens-lahre seliss im Herrn entschlafen ist. Die irdische Hülle des theuren Verblichenen wird an, 8. Jänner l. I. um !1 Uhr vormittags zur ewigen Ruhe bestattet werden. Die heil. Scclenmessrn weiden in der Pfarrkirche gelesen werden, Der Verblichene wird dem frommen Andenken empfohlen. Nothwein am 6. Jänner 1690. Die trauernden Hinterbliebenen. 31 Course an der Wiener Dorse vom 4. Jänner 1890. ^^ ^m ^enen 20^°^ Ocld Ware Geld Warc Stnats-Aulehtu. GrunlltnN.-Obliyalwuen z°/y einhe>r 4«/<, E:a°!«l°le . 25o fl. ^..„! I1.ü_ 5«/« mahrifche...... 109 50,10- lbNOrr k«/, . aanze KM fl. i»9 b0 ,40 lib ^« ^?w u"° Küstenland . . - - - - l««0er . . Fünftel 10» fl. i« - ,.4 7ü b"/„ nieberüsterrrlchifche , , . 109 85 ,10'- l8N4er Ntaatslofe . inn fl, ,73-. ,",5«, 5"/« steirifche...... _..._ __.^ 50 8 17» - 7» .>n ^/« tl°ati,M unb slavonische . ,U5 - - - z°/«D°m,.Mbi. k lLn'st, . ' '«50 lüU 50 ^« stsbenbär^ch^ , , , , --- --- «>°/, vest. Volbrente, steuerfrei . 1N9 85 ,«u 55, ^" ungarischc...... 88'W 88 6ft 0elterr.Notenren.e. steuerfrei . «0,-«5. ,., «, AM« Wntl. Alllehcu. ^«?!!."^^"'""" Donau Neg.,L°!e 5"/, ,00 fl. . -.-____- «chuldverschrelbungtu. dto, «..leihe 187« , . 10« 5» 107 «' «l>Illl>rthl>a!,n ili G, steuerfrcl . 18« - 123 — Nülehr» der Stadt VÜrz . , lin - —-. ^rai^.Iolevh Nahn in Cilber . «,4 75 ,«5, ?<^ «nleheu b. Elabtaemcinde «Lien «0» »5. fl, CM, , , L87'l>N «4N'— Vörlenliau-Nnlehen veilo«, 5"/„ 96^0 —' — detlo !>in,-Nudw»i« 2!»> fl, N, W, »,5 - »17 _ ^.,. ^. , ^ bettu Slllzb,-Ilr°I 20» fl, ». W. «ll' - «l«' - !pslllU>Vrlese «lisabethhllhn f«r 20N Mart . 11,-- 11, 5s» (fur l<»<» fl,), drtto für 2'«» Marl 4"/„. . . 1,7 liü II? 7ü «udencr, all«, ist. 4°/,, «, , . iis"75 <17'<0 isranz.Ivscph'Vadn ltm. i»84 . 9«'»0 9?'4" blo, » 4>/,",„, , . 100 40 101 1<> «°rnrlb«ger Nahn «miss, ,884 94'40 95'— btv, » 4°/« , . , «»zo 98 70 —------- Kto. Prüm.Kchulbverlchr. L«/n ,08 — 108 5U m>„, «oldrcntc 4°/,, , . , . loi'iu I0140 Oesl, Hypothelendanl Ivj. 50»/„ inl«0------- belto Papierren», 5°/„ , , , 8»-<>5 89 25 <>>ll,«lmn. Ban» verl, 4»/,"/» , tni 25» <»< 75 Mlg,(t'8«,00lil> bt°. d dettu 50ji!hr, » 4"/^ , , 99'8c> 100 2» l»to, Oslbahii'Priorltaten —>— — — 'to, Eta,t«Obl!aat. v, I, 187« 111 75 112 75 Plivritllts-ObliglltioNtN ot°, Weln^hent'«bl,'Ob, inofi. I<>0-' -..' (fur 100 ft.), «o, ^räm.Mnl. k l<><> fl, ». W. 1»5 5.0 ,3b ll'< stcrdinllud« Nordbah» »ill!, 1»»» lW — 10« «» bt<>, dto, ^ 50fi,», W. ,N5tw,»L L!> «llllzNcke tt°rl»Ludwi«'«ahn ll,clh'«n.,Loft 4> , 100 fl. ,»« ?b I»? »5 Em 18«l »00 ft. N, 4>/,°/» . U» »0 100 — Veld Ware Grid Ware Oeslen, Norbivestbal,!' . . . ,06 7n 107 — L2nderbanl, »sl, »no ft. «». , . »8140»»» — <3llla!«bahn.......,9575 193-75 0esteri,»una»r. Van! S00 ft. . »»? — 9»9-. 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Deutscht Pliltze t? «0 »7 70 London........ ll? «l ,«8 tl» Par«......... 4S t»? 46 6i Valuten. Ducalen........ 5-55 l-75 »0.sslllnc» Vtllckt..... »'30, »'»» Deutfche «elch«banlnoten . . 5? «7, «7 7». Papier.Rubel...... l »7 I »?,» Italitliische Uanlnoten (100 li.) 4« I« 4« ^«