(Poätnim plafona , ^otorinii Deutsche Zeitung —— Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — «christl«ining und «erwaltung: Preternooa ulica S, Telephon Nr. 21 (iirterurdon) i Bezugspreis« für da» Inland: vierteljährig 40 Din, halbjährig 80 »in, ganz. > Bntunfttgungen «erden in der Verwaltung ,u dilligsten »edühren entgegengenommen f jährig 164» Din. Für da» «u»land entsprechend« Erhöhung. Einz«Inumm«r Din 1*50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 55 Celje, Sonntag, den ». Juli 193» 58. Jahrgang Tagesschau Der Innenminister hat die Gründung der neuen ..Radital-sozialen Partei" genehmigt. Die jugoslawischen Staatsfinan^n in den Mo-naten April und Mai des lausenden Haushalts-jahres 1'.»33/34 wiesen in Verbindung mit den Finanzen des gesamten vorigen Haushaltsjahres, dos noch nicht abgeschlossen ist, einen Abgang von 294.2 Millionen Dinar auf, der gedeckt werden konnte. Eine Balkan-Mediziniiche-Woche wird vom 11. bis 13. September in Beograd veranstaltet, als Kundgebung der Annäherung und Zusammenarbeit der Balkanstaaten auf medizinischem Gebiet. Die Hoffnungen aus eine Entspannung in den Beziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich haben leider ins Gegenteil umgeschlagen, indem der österreichisch« Geschäftsträger in Berlin bei der deutschen Reichsregierung gegen einen Vor-trag des Reichstagsadgeordneten Theo Habichts im bayrischen Rundfunk und geplante weitere Sendun-gen über die Lage in Oesterreich Einspruch erhoben hat und die Absicht besteht, im österreichischen Rund-funk die nationalsozialistische Politik vor der Welt-öffentlichkeit einer Kritik zu unterziehen. Damit hat sich die Lage nur noch verschärft. Die Großdeutsche Volkspartei Oesterreichs hat eine Kundgebung erlassen, in der es heißt, das Ziel müsse sein, raschesten» normale Verhältnsse zwischen den beiden deutschen Staaten wiederherzustellen. Der Ausruf schließt: „Wir sind für ein freies, deutsches Oesterreich, das seine Geschicke selbständig bestimmen soll. Wir hoffen und warten auf die deutsche Eini« gung, wir wollen Wegbereiter sein für eine schönere deutsche Zukunft, und unser Ziel bleibt: Ein Volk, ein Reich!" Die Deutsche Zentrumspartei hat zu bestehen ausgehört. Die Selbstauslösung wurde vom Partei-vorstand beschlossen und in einer Erklärung bekannt-gegeben. Die Anhänger der Partei sollen am Reu-aufbau des Staates mitarbeiten, den Mandatsträ-gern.im Reichstag, in den Landtagen und den kommu-nalen Körperschaften ist volle Cntschlußsreiheit an-heimgegeben. — Das neue Reichsangehörigkeitsgejetz wird den Grundsatz enthalten, daß das Reichsbür-gerrecht nicht mehr mit der Geburt, sondern erst nach einer Bewährungsfrist erworben wird. Dem Stolz, ein Deutscher zu sein, soll eine Pflicht, ein bewiesener Wert vorangesetzt werden. — Nach der Volkszählung vom 16. Juni 1933 beträgt die Bevölkerung des Deutschen Reiches ohne das Saar-gebiet 65,3 Millionen Einwohner (66,1 Mill. mit Saaraebiet). Die Bevölkerungszunahme gegenüber dem Juni 1925 beläuft sich auf 2.7 Millionen. An der Saar, über die 1935 das Volk enl scheiden wird, ob sie zurück zum Deutschen Reich, das jetzige Regime beU»ehalten oder unter Frank-reichs Herrschaft will, haben in drei Gemeinden Wahlen stattgefunden, die mit einem vollständigen Mißerfolg der Separatisten und einem Anwachsen der nationalen deutschen Stimmen endigten. Da» Ende der Londoner Weltwirtschaftskon-ferenz scheint besiegelt zu sein. Da» Büro der Kon-ferenz soll nach Genf übersiedeln. — Um die Abrüstungskonferenz zu retten, bereist Präsident Henderfon die europäischen Hauptstädte, wo er ver» Mitteln will. Henderson wird auch Beograd be-suchen. Litwinow, der sowjetrussische Außenkommissär, entfaltet seit der Weltwirtschaftskonferenz, die ihm oorallem zur Verwirklichung politischer Wünsche und Pläne gelegen kam, eine außerordentliche Aktivität. Er weilte auch in Pari», wo er mit Paul-Boncour die gesamte politische Loge einer Prüfung unterzog. Ostlocarno Die Geschichte des umfassenden Friedenspaktes zwi-schen Sowjetrußland und allen seinen Nachbarstaaten, den drei Staaten der Kleinen Entente, Polen, der Türkei, Finnland, Estland, Lettland, Persien und Af> ghanistan, diese» „osteuropäischen Locarno", das auf der Weltwirtschaftskonferenz in London abgeschlossen wurde, ist so alt wie die sowjetrussische Außenpolitik. Den Bestand des heutigen Sowjetreiches sicherte die Moskauer Polittk durch Freundschaftsverträge mit den baltischen Staaten und mit Polen. Jmmernoch aber bestand ein gespanntes Verhältnis zwischen den Staaten der Kleinen Entente und der Sowjetunion. Zwischen der Sowjetunion und dem der Kleinen Entente zugehörigen Rumänien stand die Frage: Bessarabien. Niemals vermochte sich Moskau damit abzufinden, daß Bessarabien seinerzeit zu Rumänien geschlagen wurde. Am Grenzstrom Dnjestr tobte jahrelang ein erbitterter Völkerkrieg zwischen den russischen und rumänischen Grenzwachen. Der Dnjestr trennte zwei Welten. Die furchtbaren Gegensätze zwischen der europäischen Kultur und der Kultur in der Sowjetunion drohten hier in Bessarabien jeden Augenblick zur Entladung kommen. Die Welt schien sich bereits damit abgefunden zu haben, daß am Dnjestr einer der schlimmsten Kriegsherde loderte. Diese Gefahr ist vorerst beseitigt worden. Litwinow al» Führer der Sowjetdelegation schloß einen osteuropäischen Nichtangriffspakt. AI» „Angreifer" wird der Staat gebrandmarkt, der einem anderen Staat den Krieg erklärt, in das Gebiet eines anderen eindringt, das Gebiet oder die Wehr-macht eines anderen Staates angreift, die ^Küsten und Häfen eines anderen Staates blockiert und be waffnete Banden, die sich gebildet haben, aktiv unterstützt. Für die osteuropäische Politik gewinnt dieser Nichtangriffspakt, um dessen Zustandekommen sich Polen besonders bemühte, hohe Bedeutung. Der neue Pakt gibt den osteuropäischen Völkern Ruhe und Frieden. Wo sonst die Grenzwachen Gewehr bei Fuß standen, da brauchen die Soldaten nicht mehr so ängstlich über die Grenze zu schielen. Litwinow hat diese „Sicherung" des Sowjetreiches gewiß mit einigen Zugeständnissen erkaufen müssen. Sie werden aber durch allerlei Votteile wieder aufgewogen. Vorteilhaft bleibt e» für die Moskauer Politik vor allem, daß sie bei der Rückendeckung im Westen jetzt in viel größerem Maße als vorher freie Hand hat. Diese Rückendeckung im Westen scheint Rußland vor allem gegen Japan zu brauchen. Di*. jugoslawische Presse begrüßt Ida» Ostlocarno als einen Beweis, daß Sowjetrußland in seiner Außenpolitik nunmehr neue Wege einschlage und aktiv an der Organisierung des Friedens und der Sicherheit in Europa mitarbeiten wolle. Von ent-scheidender Bedeutung wird aber bei diesem wie bei jedem anderen Vettragsinstrument freilich der Geist sein, in dem seine Unterzeichner ihre Ver-pflichtungen übernehmen, soll diese» neue Locarno nicht bloß ein Stück Papier bedeuten; man denke nur an das Vorgehen der Japaner gegen China, oder an den Dreibund. Die Verpflichtung der Staaten, sich eines An-griffs zu enthalten, ist für Rußland, Polen und die Kleine Entente bereits im Kellopppakt und in der ihn ergänzenden Erklärung über den Gewaltverzicht festgelegt. Der neue Nichtangriffspakt kann immerhin politischen Fortfchritt in den Beziehungen der ge> nannten Länder mit sich bringen, indem er alte Streitfragen beseitigt und die allgemeine Atmosphäre verbessett. Er dürfte insbesondere einen Ausgleich mit Rumänien und Jugosiawien herbeiführen und die Grundlage für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Sowjetunion und den Ländern der Kleinen Entente bilden. Dem Deutschtum in Rußland droht eine furcht-bare Katastrophe. Der durch den Zusammenbruch der kommunistischen Bodenbewirtschaftung bedingten Hungersnot sind Millionen von Menschen, Bauern und Arbeiter, zum Opfer gefallen. Ganze Landstriche sind ausgestorben. In diese Hungerkatastrophe sind andetthalb Millionen deutscher Volksgenossen mit-hineingerissen. Im Deutschen Reiche haben die Volksdeutschen und kirchlichen Verbände sich zu einem Reichsausschuß „Brüder in Not" zusammengeschlossen und ein Rettungswerk für die hungernden Millionen in Rußland in die Wege geleitet. „Wir dürfen die Deutschen nicht unterdrücken" LZ Ein« Aeußerung d«s Präsidenten Masaryk Der erste Band de» neuen Masanzkschen Werkes „Die Wege der Demokratie" ist soeben erschienen. Das Werk enthüll eine Sammlung aller Kund-gedungen Masaryk» während seiner Präsidentschaft. Im ersten Band wird unter anderm ein Bericht über einen im Jahre 1920 stattgefundenen Em-pfang de» Bürgermeisters von Znaim veröffentlicht. Damals hatten die Soldaten noch das Wahlrecht und mit Hilfe der Garnison wurde in Znaim zum erstenmal eine tschechische Mehrheit erzielt. Bei dem Empfang sagte Masaryk unter anderm: Ich weiß, daß die tschechische Mehrheit mit Hilfe des Militärs zustandegekommen ist. Für die Zukunft können wir aber damit nicht rechnen, denn Znaim ist doch eine deutsche Stadt. Ich will, daß alle» gesetzmäßig und nach den tatsächlichen Verhältnissen geschieht. Wir dürfen keinen Druck ausüben und die Deutschen nicht unterdrücken. Wir haben den Staat in der Hand und brauchen die Deutschen nicht zu fürchten. Gerade so wie wir selbst nicht dulden dürfen, daß die Deutschen uns unterdrücken, dürfen auch wir es nicht tun. Amerika» Flotte wird, wie Mannenminister Swanson aekannt gab, bis zur äußersten Grenze aufgerüstet, die durch die Flotten-Abmachungen zwischen den Mächten möglich ist. E» soll eine Kriegsmarine geschaffen werden, die keiner anderen unterlegen ist. — Im Zeichen der Abrüstung», lonfereiy! Die Reichsbahn hat ein große» Arbeitsbe-schafsungsprogramm in der Höhe von einer halben Milliarde Mark aufgestellt, da» für 250.000 Ar-beitsträfte Beschäftigung bieten wird. Seile 2 Deutsche Zeitung Nummer 55 Eine vorbildliche Minderheitenschulordnung Von Senator Dr. Georg Graßl Seit Jahren wurden zwischen unserem Staate und dem benachbarten Königreiche Rumänien Ver-Handlungen gepflogen, um die aus der Banaler Grenzziehung entstandenen Probleme wirtschaftlicher, finanzieller, verkehrstechnischer und national-kultureller Natur einer beide TeUe befriedigenden endgültigen Lösung zuzuführen, und es darf alle Staatsgenossen, hüben und drüben, mit aufrichtiger Genugtuung er-füllen, daß diese Verhandlungen endlich zu einem erfolgreichen Abschlüsse gekommen sind. Nicht weniger als neunzehn, zum Teil recht umfangreiche Konven-tionen hat das Parlament soeben verabschiedet und jede einzelne dieser Konventionen ist auf einem be-sonderen Lebensgebiete berufen, zur Ordnung und Festigung fteundnachbarlicher Beziehungen zwischen den beiden Staaten beizutragen. Eine besondere über die örtlichen Grenzverhält-nisse weit hinaus reichende Beachtung verdient die Konvention „über die Ordnung der Minderheiten-Volksschulen im Banate", denn mit dieser Konvention werden auf dem vielumstrittenen Gebiete des Ratio-nalttätenrechtes zum erften Male einvernehmlich zwischen zwei benachbarten Ländern Grundsätze ver-wirklicht, die von dem Nationalitätenkongresse in Genf schon auf dessen erster Tagung im Oktober 1925 als Ausgangspunkt jeglicher Befriedung natio-naler Minderheiten bezeichnet worden sind. Die Konvention enthält auf dem Grundsatze der Gegenseitigkeit aufgebaute Bestimmungnn über die Ordnung rumänischer Volksschulen im südsla-wischen Banate und serbisch-kroatischer Volksschulen im rumänischen Banate. Schon die grundsätzliche Frage noch den Merkmalen der Volkszugehörigkeil wird in erfreulicher Uebereinstimmung mit den For-derungen der Europäischen Nationalitätenkongresse dahin beantwortet, daß die Nationalität der volks-schulpflichtigen Minderheitenkinder durch einfache Er-klärung der Erziehungsberechtigten festgelegt wird. Also keine Einspruchsmöglichlnt, infolgedessen auch keinerlei Verfahren zur Ueberpcüfung der Erklärung der Eltern oder Vormünder, am allerwenigsten die Willkür einer „Namensanalyse" oder die Durch-forschung der Ahnenreihe ,ur Feststellung einer „rein-blütigen Abstammung". Nichts anderes als die Er-klärung der Erziehungsberechtigten, klipp und klar, und man darf die Schöpfer der Konvention von ganzem Herzen beglückwünschen, daß sie diese mensch, liche und in jeder Hinsicht einzig gerechte Lösung gefunden haben. Beide Staaten verpflichten sich zur Errichtung staatlicher Minderheitenvolksichulen, wenn mindestens zwanzig Schüler der betreffenden Min-derheil zum Schulbesuche angemeldet werden. Die Lehrkräfte an diesen Minderheitenvolks-schulen müssen demselben Religionsbekenntnisse und derselben Sprachgemeinschaft (Nationalität) angehören wie die ihnen anzuvertrauenden Schulkinder, und wenn solche Lehrkräfte in ausreichender Zahl nicht zur Verfügung stehen, so ist deren Berufung aus Die Zerstörung von Speyer Ei» vdjchnin aus dem PoiUeu-Zloman »Rhein »nd Wolga" Da wurde ihm die Weisung des Generals Mölac zugestellt, er möchte die Bürger veranlassen, all ihren Hausrat in die hohe Domkirche zu schaffen, denn diese werde verschont werden. Alsbald gab es welche, die den General M^lac einen auten Mann priesen, und der Inhalt der Häuser strömte zum Dom. Gottes Haus wurde das Allbürgerhaus, die Domkirche wurde Speyer. Da stand die Habe der Bürger, und unten schliefen die deutschen Kaiser. Hoch aufgetürmt wurde eines jeden Besitz, geschichtet und geschachtelt, denn am Boden war Raum teuer, nach der Höhe hin aber billio und billiger. Wie Sakramentshäuschen der gotischen Zeit aus Stein, so richteten sich an Wänden und Pfeilern die Haus-rattürme auf. „Wenn das aber hier brennt." sagte jemand, „so wird der Dom wie ein Backofen." — „Sie wollen uns ja gerade aufsparen." tadelte den Sprecher ein anderer. — „Merkwürdig, das Auf-sparen!" beharrte der Erste. „Wenn wir nur für eine Zeit King weggingen, dann hätte es Sinn. Aber da sie doch die Stadt umwerfen und wir nicht wiederkehren sollen?! Wenn der Feind freundlich ist, sollte man mißtrauisch sein." Und der Sprecher packte das Bündel seiner paar Habseligkeiten, trug es aus dem Dom, den Domplatz hinauf und über den Speyerbach hinüber in die Autcoiese am Rhein, setzte sich daraus und starrte abwartend in den Strom. dem Nachbarland? in Aussicht genommen. Auch für diese Vereinbarung wird man den Schöpfern der Konvention ganz besonder» danken müssen, denn sie bedeutet eine erste gesetzgeberische Verwirklichung des natürlichen pädagogischen Grundsatzes, daß in den ersten Jahren der Entwicklung stehende Aolksschüler nur von Lehrern ihrer eigenen Volkszugehörigkeit wirksam unterrichtet und erzogen werden können. Wenn das Beste aus dem tiefsten Urgründe der Kinderseele herausgeholt und zu voller Entfaltung gebracht werden soll, so bedarf es des liebevollen Eingehens auf die feinsten Regungen, und ein solches Eingehen ist nur von einem dem Kinde wesensverwandten Erzieher zu erwarten. Darum ist gerade dieser Bestimmung der Konvention von rein menschlichem und pädagogisch-didaktischem Gesichts-punkte besondere Bedeutung beizumessen. Die beiderseitigen Minderheitenschulen find durch-wegs selbständige Anstalten, nicht etwa bloß „Paral-lelabteilungen", und besitzen auch eine eigene Schul-Verwaltung, insbesondere auch abgesonderte Schul-ausschüsse, sodaß in Orten, die eine gemischte, v. h. eine teils rumänische, teils serbische Bevölkerung be-sitzen, je ein rumänischer und ein serbischer Schul-ausschuß gebildet werden mutz. Räch diesem Gesichts-punkte bestimmen sich auch die Beitragsleistungen der Schulgemeinden und es müssen daher gemischte Ge-mein den je nach der Seelenzahl und der Steuer-leistung der beiden Volksgruppen zu den Schullasten beider nationaler Schulen beitragen. Mit dem Unterrichte in der Staatssprache wird in diesen Minderheitenschulen erst in der dritten Volksschulklasse begonnen, in der richtigen Erkennt-ms, daß ein vorzeitiger Sprachdrill nur dazu führen kann, daß die Schüler bei ihrem Austritte aus der Schule keine von beiden Sprachen beherrschen. Zur Heranbildung gesetzlich befähigter Minder-heitenlehrer werden an der staatlichen Lehrerbildung»-anstatt in Vrsac rumänische und an der staatlichen Lehrerbildungsanstatt in Temeschwar serbisch kroatische Kurse errichtet, deren Professoren der betreffenden nationalen Minderheit angehören müssen. Und auch hier ist die dankenswerte Bestimmung vorgesehen, daß ein Mangel an solchen Professoren im eigenen Lande durch Berufungen aus dem Nachbarlande voll gedeckt werden könne. Neben den solcherart einzurichtenden staatlichen Minderheitenschulen erhalten beide Minderheiten das Recht zur Errichtung und Erhaltung von privaten Volksschulen, denen im voraus das Oeffentlichkeit»-recht zuerkannt wird. Ebenso wird den beiderseitigen Minderheiten das Recht zur Errichtung und Erhal-tung prwater natt'onaler Kindergärten gewährleistet. Was die Lehrbücher betrifft, so ist dafür gesorgt, daß diese in einer allen sprachlichen Anforderungen entsprechenden Weise hergestellt werden. Alles in allem: Die in Rede stehende Schul-konvention stellt einen bedeutsamen Fortschritt in der gesetzgeberischen Gestattung des Minderheitenschul-rechtes dar und es bleibt jedem redlichen Freund« des Friedens unter den Völkern nur der eine Wunsch übrig: Vivat sequens! Die Häuser wurden allmählich von Sachen und Menschen geräumt. Da trugen Soldaten Stroh und Späne heran, die sie in die leeren Stuben warfen. Und wie man mit einer Büchse Zucker auf Kuchen streut, so streuten sie Pulver durch ein Sieb auf die Holzböden. Das Fachwerk und dte Türen strichen sie mtt Terpentin an, und an den Treppenpfosten hinter den Haustüren hängten sie Brandwürste aus Werg und Teer auf. Das bewegliche Blatt von Eingangstür oder -tor drückten sie hinein und legten einen Stein davor, damit das Haus offen stünde, des Zuges wegen, dann malten sie ein rotes Kreuz an die Hauswand, das bedeutete: Fertig zum Abbrennen. An den öffentlichen Ge-bäuden aber, die aus guten Quadersteinen unoer-mörtelt errichtet waren, schlugen die Scldaten die Fugen an, um das Stück Erz oder Blei heraus zu klauben, mit dem die Quadern verdübelt zu sein pflegten. Wie sollten sie nicht? Ihre Oberen ließen die Kirchenglocken von den Turmstühlen herunter-holen oder sie, wenn das Abseilen Mühe machte, auf die Gassen stürzen, wo die Glocken mtt einem furchtbaren Ton und mit dem letzten Aufschrei eines, der ermordet wird, zersprangen. Zersprangen, umso besser! Denn wamm runde Glocken an die Geschütz-gießereien verkaufen, die nur das Erz benötigen? Es war Befehl vom Kriegsminister Louvois da, alles irgendwie Beförderbare an Metall in die Festung Philippsburg zu schassen, den der Krieg hat Eisen überall vonnöten. Die Zugletten über den lspMoten *** dieser Zahn, wenn er nickt sofort gefüllt wird. I Ein Speiiereil hat sieb I »JM zwischen den Zähnen zer- I setzt; es bildet sieb Milch- » ! ".-TObStR ; j M säure, die den Zahnschmelz ■ zerstört Ein kleines Loch I " \\ »m Zahn ist die Folge. Täg- ■ liebe Pflege mit der stark W »8 rtmigrndeoChlorodonl- Zahnpaste schützt die W Zähne vor frühzeitigem Zerfall, erhält sie gesund u. I macht sie blendend weit I Tolle Din. S.-,gro»»c Tube Din. 1 &- Die Zuständigkeit der Gemeindeorgane Die wichtigsten Bestimmungen des neuen Gemeindegesetzes Wir sehen nacdftehend die Veröffenl-lichung de? ivichtigftm Bestimmungen des neuen Gemeindegeseye« sott. Tie Tchriftleitung. Für Entscheidungen des Gemeindeausschusses über eine Verschuldung der Gemeinde oder eine Enteignung unbeweglichen Vermögens, wie auch für alle Entscheidungen, durch welche die Gemeinde-finanzen über die Frist der Mandatsdauer des Ge-meindeausschusses gebunden werden, ist nach einem günstigen Gutachten des Banus die Genehmigung durch den Finanzminister im Einverständnisse mtt dem Innenminister notwendig. Der Gemeindeausschutz kann in seinem Zu-ständigkeits kreise für sein Gebiet allgemeine ver-pflichtende Ortsvorschristen auf Gnind von Gesetzen und Verordnungen, die auf einem Gesetze beruhen, sowie auch im Falle des Mangels von Vorschriften erlassen, durch welche die betreffenden Fragen ge-regelt werden. Diese Vorschriften treten in Kraft, wenn sie der Bonus bestätigt und wenn sie auf ortsübliche Weise in der Gemeinde kundgemacht werden. In die Zuständigkett der Gemeindeverwattung gehören folgende Agenden: 1. die unmittelbare Verwaltung des Gemeinde-vermögen?; 2. die Verfassung und Vorlegung des Ge-meindevoranschlages und der Jahresschlußrechnungen; 3. die Ausübung der Aufsicht über die Tätig-kett der Gemeindeanstalten und Unternehmungen und die Erteilung von Weisungen über die Durch-führung der Beschlüsse de» Gemeindeou,schusse»; Brunnen der Stadt wurden abgenommen und auf Hauswagen verladen, der Brunnenoberbau, an we-fentlichen Stellen durchsägt, stürzte in den Schacht. In die Zisterne am Weidenberg goh man die Un-rattübd au», die au» dem Soldatenspttal des neben-an liegenden Guidostiftes kamen, und füllte mtt Steinen die Erdröhre. Die Grundbücher des Rates und die Akten des Reichsgerichtes wurden als Brennstoff auf die Nachbarhäuser verteilt, die bronzenen Muttermaße d«r Frucht- und Bkinaichen au» der offenen Pfeilerhalle de» Rathofes aber nach Philippsburg verladen. Eine Stadt zerstören macht Arbeit! Eine Stadt, in einem halben Jahrtausend errichtet, zerstören in einer Woche! Was denken sich die Herren in Paris denn, Louvois und Chamlay und sogar Aauban, der doch technische» Wissen hat Seine Atajestät der König natürlich außerhalb der Betrachtung! Ob diese Herren glauben, die Deutschen bauen ihre Städte au» Pappe? So stöhnte der General Monclar vor M6lac, der aber sagte, seinen Stiefel mit der Rettgerte schlagend: „Das Feuer wird alles besorgen!" Von allen Gebäuden um den Dom. von der Dechanei, dem Kreuzgang, der bischöflichen Residenz, wurden die Dächer abgeworfen, damit nicht von ihnen die Flamme überspränge auf d«n Ehrwürdigen. Die Befehlshaber schauten von ihren Rossen auf die mtt Sack und Pack ausziehenden Bürger hinunter. Da ritt an die Generale ein Pionieroberjt heran, gebot durch den Zügelzug seinem Pferde, Haltung Nummer 55 Deutsche Zeitung Seite 8 4. in dringenden Fällen die Entscheidung über unvorhergesehene aukerordentliche Kredite unter Be-stätigung durch die Aufsichtsbehörde; 5. die Erteilung von Urlauben und Ruhe-pausen an die Gemeindeangestellten bis zu 15 Tagen i <;. die Vorbereitung der Entscheidungen des Gemeindeausschusses und die Durchführung aller anderen Agenden, die der Eemeindeausschuß der Gemeindeverwaltung zur Pflicht macht: 7. die Bethätigung von Strafen in allen jenen Fällen, wo dies in die Zuständigkeit der Gemeinde fällt. (Fortsetzung folgt.) Letzte Nachrichten Das Abgeordnetenhaus soll für den 24. d M, einberufen werden und das Gesetz über die Liquidierung der Agrarverhättniffe in Bosnien behandeln. Die HandelSvertragsverhaudlungen zwischen Iugosta-wien und Österreich werden am 10. d. M. in Wien jortgesetzt. Zur Gesandtin der Bereinigten Staaten in Beograd soll Frau Julie Weelock ernannt werden. Der amerikanische Flieger Mattern, der aus seinem geplanten Flug um die Grde vier Wodjtn »»erschollen war. hat sich aus Oftsibirien gemeldet, (n ist gesuiid und wohlauf. Die WeltwirischaslStonserenz wird schrittweise abgebaut. Die Hauptdelegierten reise» ab, es bleiben nur die t5rperte», die unter Ausschluß der Währungssrage» in den UmerauS schüssen arbeiten werden. In den erste» Auguslwochen dürfte die Konseren, ganz vertagt werden. In der Wirtschaft darf nur das Können ausschlaggebend sein, erklärte Reichskanzler Hitler in nner Konferenz. Der Präsident der polnische» Republit weilte Freilag in Bukarest und wurde von König Carol in Audienz cm-psangen. Balbo» Luftgeschwader ist von Reykjavik (Island) zum Flug über den Ozean nach Amerika gestartet. Zwischen England und Rußland werden am Montag vandc'-Ävelli^gdveiliandlungeii ausgenommen, »achdeni alle Streitfragen bereinigt worden sind. An der Beisetzung»seier für Hilde Holovsky, die am Donnerstag nachmittag in Wien stattsand, »ahme» über 10.000 Personen teil. Aus aller Welt waren gegen 500 Kränze eingegangen, darunter ein Kranz von Son>a Hennie. In Südamerika herrscht zwischen Bolivien und Paraguay wieder Kriegszu stand. Stadt und Land Celje: Am 1. Juli ist die dritte Raie der Hauszinbskeuer fällig geworden. Die Bezahlung hat einstweilen aus Grund der vorjährigen Bemessung zu erfolgen, u. zw. bis längstens 30. Juli l. I. FugballPolalspiel Jugoslavija : Olimp 2:2 (2:1). Maribor: Am Draufeld gab es wieder zwei Brände, die vermutlich auf Brandlegung zurückzu-führen sind. In Brezule bei Podova brannte das GeHost des Besitzers Bezjak ab, in Creönjevec bei Slov. Biftrica das Anwesen des Besitzers Koren. Slov. Biftrica: Die Tombola der Freiw. Feuerwehr ijt auf Sonntag, den 16. d. M., ver-legt worden.' zu nehmen, nahm selbst Haltung und meldete, daß alles zum Abbrennen bereit sei. Die Generale Melac und Monclar führten die Knöpfe ihrer Reitpeitschen an die Hüte und sagten: „Merci." Sie gaben ein Zeichen, und die aus Strahen und Plätzen, doch möglichst unsichtbar, aufgestellte Besatzung erschien aus der Hauptstraße, und die Kolonnen marschierten den Toren zu und aus der Stadt hinaus in das aus Stöcken und Reben in den Weinseldern errich-tele militärische Laubhüttenlager. Nun verliefen auch die von den Bewohnern, die bis zuletzt ausgehant hatten, die Stadt. Es war ein Trupp Männer und Frauen aus dem Kreise der angesehensten Bürger, die Keller, Wetzel, Heins- berg und Leitzingen, auch Freytag, Pfannschmidt, Pin der, Petsch, Zuckmauer, Dönges und Peuckert. Roch andere geläufige Flamen könnte man nennen und mancher möchte einen Namen hören, den ent-weder er selbst trägt oder der seiner Mutter Name ist oder den er bei Freunden und Fremden kenn». Die Leute eines Volkes hangen schon in der dritten Aorväteireihe dicht verfilzt zusammen, die Menschen-wuseln sind gleich dem engen Gewebe der Baum-wurzeln eines Waldes, das man nicht sieht; wer aber aufgräbt, der staunt über die Verpflichtung. Denn auch ein großes Volk ist nicht unermeßlich wie das Weltmeer und nicht unzählbar wie das Sternenheer. Forisetznng folgt.) Jede Hausfrau bleibt ihr treu! MM? vorher inwei Frauenlob! Mit RechtI Gründlich saubere — lang# geschonte Wäsche: immer wieder schenkt Schicht Terpentin Seife Freud» am kostbaren Wöschebesiti. Also> Achten Sie gonz genau auf die Originalpackung und die Schutzmarke HIRSCH. Dann sind Sie geschützt vor Nachahmungen! SCHICHT TERPENTIN SEIFE ST15-53 AS BELIEBTE JUGOSLAW. Gemeinderat von Celje Staatshilfe für die Sannregulierung? Städtische Anleihe — Reue Abgaben für Großtraftwagen — Aenderung der Strafeenpoli|tiordmmg — Aufhebung der begrenzten Berzehrnngssteuerfreiheit für Wein Nach längerer Pause hielt der Genieinderat der i-tadt Celje Freitag abend seine letzte ordentliche Sitzung vor den Lommerferien ab und saht« eine Reihe wichtige Beschiiisie. Bürgermeister Dr. K o r i >' a » berichtete zunächst über sein erfolgreiches Einschreiten in Beograd. Der »euausgear bettele HauKhaltsvoran ichlag der Stadt wurde mit Ausnah me der Differenzierungen bei den Zuschlügen vom Finanz-miillftcrium genehmigt. Er weist setzt bloß «mm Fehlbetrag von 50.00« Dinar auf. Ter ZinShcller muhte auf Verlangen des Ministeriums ab t. Juli l. I. von 4 auf <> Dinar erhöht werden. Tas Innenministerium stellte einen Beitrag für die städtische Polizei in Aussicht, doch steht die endgültige Entscheidung noch ans. In der Frage der Sannregulierung. auf deren Notweudigkeit die »Deutsche Zeitung" in der letzten Zeit unter Vorbringung eine« greifbaren DurchsührungSvor ichlageS hingewiesen hat, stellte sich das Bauteuminifterium aus den Standpunkt, daß die Sann nicht ein schiffbarer Fluh sei und daher nicht der Staat, sondern die BanalvernxUtung und die interessierten Gemeinden für die Regulierung auszu kommen hätten. Aus deu Hinweis, daß die Sann bisher als schiffbarer Fluß gegolten hat. erklärte der Bautenminister, diese Frage zunächst prüfen und dann seine Entscheidung treffen zu wollen. Wegen der von den Hinterbliebenen der Opfer des surchtbaren ttrasrstellwagenungliickeS bei Medlog erhobenen Schadenersatzansprüche rxrhandelt die Stadtgemeinde mit der Bahndireltio» in Ljubljana, da die Untersuchung ergeben hat. daß die mangelnden SickierheiiSvortehrnngeu am Bahn körper wesentlich zu dem Unglück beigetragen haben, und es besteht Aufsicht, daß zwischen der Stadtgemeinde und dem BerkehrSministerium hinsichtlich der Begleichung des Schadens ein Ausgleich erzielt werden kann. Für dringende Investitionen hat die Stadt bei der Hypothekarbank eine Anleihe von 2 Millionen Dinar erbeten, deren Flüssigmachung noch aussteht und wohl nur zu einen» kleineren Betrage wird erfolgen lönnen. Schritte in dieser Richtung wurden bereits unternommen. Der Gemeinderat saß« nach diesen Mitteilungen de» Bürgermeisters und nach einer halbstündigen geschlossenen Sitzung u. a. folgende Beschlüsse: Die Heimatzuständigteit wird zuerkannt: Maria Krrtzenbacher. Köchin; Antonie Pirc Private! Josef Plavc Kaufmann! Maria Scharlach, Dienstmädchen; Kenoseva Doboviinit. Arbeiterin; Leopold Mraz. Arbeiter! Bilko i'onl, Schornsteinsegcrgehitft, und Anna Plesivtnit, Gast- wirtin. Bon den Herren Ratusch pachtet die Stadtgemeinde nördlich der Deikova eesta auf drei Jahre einen 40.500 Quadratmeter umfassenden Grund, der dem Militär als Ererzierplatz zur Verfügung gestellt wird, sodaß da» ©tari» ausschließlich für Sportzwecke frei wird.. Für die Zeit vom I. Juni bis 30. August wird die Konzerttane mehreren Gast-betrieben, u. a. den, Kaffeehause „Merkur", auf 80 ». H erlassen, doch gilt diese Bergünfiigung nicht auch für Tanz-Veranstaltungen. Die Oblatova ul. wird für den Bertehr wieder freigegeben. Für die Abzahlung einer Annuität von rund K58.000 Dinar bei der städtischen Sparkasse werden 400.000 Dinar au« den vorhandenen Barmitteln verwendet-der Rest au» anderen Quellen gedeckt. Der Feuerwehr werden Brennholz und ein Beitrag als Vergütung der bei ihrem letzten Fest entrichteten Berzehrungssteuer bewilligt. Ab 1. Jänner 1933 sind für Kraftstellwagen, die reget-mäßig im Stadtgebiet verkehren oder in da» Stadtgebiet kommen, monatlich 100 Dinar ah Straßenerhaltung »bettrag zu entrichten, für Lastkraftwagen je Tonne Tragfähigleit aber 10 Dinar. An der neuen Straßenpolizeiordnung wurde von ©R. Dr. Stöbern» Kriiik geübt, da durch diefe der auswärtige Kraftstellwagenverkehr, namentlich der Fremdenverkehr, von der inneren Stadt abgelenkt wird, wodurch Schaden erwächst. Es wurde beschlossen, einen lombtnierten Ausschuß Abänderungsvorschlage ««»arbeite» z» lassen, die der Banalverwaltung zweck» Revision der Berte hr»ordnm>g unter-breitet werden. Wichtig ist der aus Antrag de» ©ewerbeverein« und der ©astwirtgenossenschast gefaßt« Beschluß, daß ab t. August L I. für sede Menge Wein, die in da» Stadtgebiet ge-bracht wird, die städtische Berzehningssteuer zu entrichten ist. Zm städtischen Walde bei Peiovnil wird provisorisch »in Steinbruch zw»ck» Gewinnung von Straßenschotter eröffnet. Der Stadtregulien>ng»plan für das «»»biet Staatsstraße— Glaci»—Eisenbahn— Stadtgrenze wird auf Antrag de» städtische» Bauamtes abgeändert, für das Kanfhau» des Herrn W e t c n wird die erbetene Fassadenändernng bewillig«. Die städtische ©a»sabrik wird eine Anleihe von 150.000 Dinar aufnehmen, damit die vier Retorten umgehendst ausgebessert werden, da di» ©aserzeugnng sonst in Bälde gesährdet wäre. Die Ausbesserungsarbeilen werde» sech» Wochen hindurch ein» Betriebsumstellung bei Erzeugung von schwächerem Gas zur Folge haben. Der ©emeindera» wurde nach S Uhr abend» geschlossen. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 55 Aus Stadt und Land Der Auftakt zur Regelung des Min-derheitenfrage zwischen Jugoslawien und Rumänien. Das zwischen Jugoslawien und Ru-mänien getroffene Minderhettsabkommen zeitiat bereits seine ersten Früchte. In Vrsac, dem Mittel-punkt der rumänischen Siedlungen im Banate (Do-naubanschaft), werden ein rumänisches Gymnasium uud eine rumänische Lehrerbildungsanstalt errichtet und schon mit Beginn des nächsten Schuljahres eröffnet. Für die Einrichtung und Erhaltung dieser Anstalten kommt die rumänische Regierung mit IG Millionen Lei auf. Als Lehrer werden Kräfte aus Rumänien bestellt. Der erste zu wählende rumänische Bischof für das jugoslawische Banat wird gleichfalls seinen Sitz in Vröac haben. Die rumänische Regierung stellt für die Einrichtung und Erhaltung des Bischofssitzes 15 Millionen Lei zur Verfügung. Wünsche der Mittelschulprofessoren. Auf einem in Zagreb abgehaltenen Kongreß der jugoslawischen Mitteljchulprosessoren wurden in einer Entschließung folgende Forderungen aufgestellt: Bei Aenderungen des Gesetzes über die Mittel« und Fachschulen sowie des Beamtengejetzes Fühlungnahme mit dem Jugoslawischen Professorenverein. Wieder-ausnahme der abgebauten und vorzeitig pensionierten Professoren in den Staatsdienst, endgültige Rege-lung der Schulterminologie für alle Lehrgegenstände, Ueberlassung von 10 0. H. der Schulgelder für die Schulbüchereien und sonstigen Lehrbehelfe. Ausbau des vierklasiigen Realgymnasiums in Murska So-bota zu einem achtklassigen. Eröffnung eines neuen Realgymnasiums in Ljubljana, da das bestehende überfüllt ist, Einrichtung eines besonderes Mädchen-untergymnasiums in Maribor. Deutscher Lektor schwer verunglückt. Der bekannte Lektor für deutsche Sprache an der Beograder Universität Dr. Alois Schmaus ist in der Umgebung von Beograd beim Motorradfahren schwer verunglückt. Als er einem Hund ausweichen wollte, fuhr er gegen einen Stein, stürzte und zog sich eine schwere Kopfverletzung mit Gehirnerschütterung zu. Prüfung der Lage in den Kohlen» revieren. Die Lage in den Kohlenrevieren Sloweniens wird immer ernster. Die Mehrzahl der Bergarbeiterfamilien hungert. In den Revieren der Kohlenwerksgesellschaft Trbovlje allein wurden seit 1926 rund 6000 Grubenarbeiter entlassen. Montag soll eine amtliche Kommission die Reviere in Za> gorje, Trbovlje, Hrastnik, Lasko und Rajhenburg besuchen und prüfen, inwieweit die vorgebrachten Beschwerden zutreffen, dafj bei den letzten Arbeiter-enUassungen nicht ndch rein sozialen Gesichtspunkten vorgegangen wurde, und ob es möglich ist, die heutige Krise in den Revieren zu mildem. Grotzzügiges Alpenfest am Boc. Zum viertenmale jährt sich Heuer der Tag der feierlichen Eröffnung des Turmes am Boi. Biel Arbeit, Vor 50 Jahren Der Kaiserbesuch des Kohlenwerkes Trbovlje 188.'$ Von Berg-Ingtnieur Philipp K r a > s n i g Es war am 11. Juli — ein herrlicher, aber sehr heißer Sommertag. Seit früh morgens war die Bevölkerung in freudiger Erregung und er-wartete mit Spannung das Eintreffen des Monarchen. Endlich nach halb 2 Uhr nachmittag fuhr der Hofzug, von Norden kommend, in der Station Trbovlje ein. Nach erfolgt« Begrüßung und kurzer Fahrt war der Eingang zum Tagbau I bei der allen Separation erreicht. Dort bildeten uniformierte Bergleute Spalier, während die Berglehnen dicht mit den Bewohnern aus der ganzen Gegend besetzt waren. Ein dreifaches „Glück auf!" ertönte, als der Kaiser den Fuß auf den Betriebsrayon setzte. Der gesamte Beamtenkörper war am Platze. Ober-bergkommissär Riedl aus Celje begrüßte den aller-höchsten Bergherrn und schloß seine Rede mit einem drei-maligen «Hoch", in welchen Ruf alle begeistert ein-stimmten. Die Bergmusil intonierte die Volkshymne. Verwaltungsrat Baron Pirquet stellte den Beamtenkörper vor und übernahm die Führung zum Tagbau. Auf der 3. Etage angelangt, entwickelte sich vor den Augen des Kaisers der wunderschöne Anblick des mächtigen Tagbaues, an dem gegen 700 Arbeiter in vollster Tätigkeit waren. Als die Arbeiter das Herannahen des Monarchen.bemerkten, trat eine Pause ein, es ertönte ein dreimaliges „Glück auf!" das durch ein mehrfaches Echo ver- Opfermut und Mühe kostete die Errichtung des stolzen Turmes in 1000 m Höhe. Die großzügige Idee der rührigen Zweigstelle des Slowenischen Alpenvereines (SPD) in Poljcane hat sich im Laufe der Jahre als hervorragend erwiesen, denn mit dem Turme am Boc wurde unserem Heimat-lande einer der schönsten Aussichtspunkte eröffnet, was die immer wachsende Zahl der Besucher dieses Berges beweist. Wie fast bei sämtlichen großen und uneigennützigen Unternehmungen haben auch die jetzigen Eigentümer des Turmes, die Zweigstellen des Slowenischen Alpenvereines (SPD) in Polj-cane und Rogaska Slatina ihre Schwierigkeiten und schwere Sorgen. Bei der Errichtung des Tur-mes konnte ja niemand die nun herrschende schwere Krisenzeit voraussehen. So fehlen heute die Mittel zur Erhaltung dieses für unseren Fremdenverkehr so wichtigen Stützpunktes. Um den bereits bestehen-den Turm erhalten zu können, wird nun Sonntag, den 16. Juli (im Falle schlechten Wetters am 23. d. M), am Jahrestage der feierlichen Einweihung, am Boc ein Alpenfest veranstaltet, das wie alle bisherigen Feste bei St. Nikolaj einen glänzenden Verlaus zu nehmen verspricht. Zu dieser Veran-staltung haben sich bereits ein Tvuristenverein aus Zagreb, eine größere Ausflüalergruppe aus Graz und zahlreiche Kurgäste aus Rogaska Slatina ge-meldet und es wäre nur zu wünschen, daß an diesem Festtage auch alle Naturfreunde, Freunde des Bot und Liebhaber unserer schönen Heimat den so rührigen Vereinen ihre Anerkennung und ihren Dank durch ihr Erscheinen aussprechen. Unseren Kindern sollte man überhaupt kein anderes Getränk geben, als Kathreiner-Kneipp Malzkaffee mit Aecht :Franck: Kaffeezusatz in der Milch. Celje Mar Mell liest Zum Vortragsabend des Dichters in Celje ^Sonnabend, den 8. Juli, uin A) Uhr im Kinosaal» des Hotel» Slobcmc» In der vieljährigen und vielstimmigen Ver-wirrung des neuen Oesterreichs spricht ein unoer-wirrter Dichter weithin vernehmbar mit klarer Stimme und gestaltet reinen Herzens mit zarter Hand Gedichte und „Spiele", die zu dem schönsten österreichischer Dichtkunst zählen. Mai Mell ist dieser Dichter. Sein Band „Gedichte" — um nur eines seiner Bücher zu nennen —, bei F. G. Speidel, Wien, in wunderschöner Ausstattung erschienen und von Switbert Lobisser mit seltenen Holzschnitten geschmückt, ist ein reicher Schatz ewiger Juwelen, an Wert den besten Gedichten Rilkes und Hof-mannsthals gleichzustellen. Wie zum Beispiel, wenn „ein aller Mann über seine Vaterstadt" sagt: ...Krumme Winkel wurden grade, und das Pflaster wurde glatt, vielfältigt wurde: dann wurde die Arbeit wieder fortgesetzt. Aus einem eigens gebahnten Weg und einer Stiege mtt 274 Stufen ging es zur Höhe der 6. Etage, wo ein mit grünem Reisig verzierter Pavillon aufgestellt war, von dem aus man das ganze Gelände überblicken konnte. Drei große Massensprengungen waren vorbe-rettet. Das Zeichen zur Räumung des Tagbaues wurde gegeben. Von der Klopfe ertönte sodann das Feuerzeichen; der Boden editierte, ein dumpfer Krach, eine leichte Hebung des Kohlenkörpers und die erste Sprengung war abgetan. Ein zweites und ein drittes Zeichen — auch die Sprengungen II und III waren vollkommen gelungen. Die erakte technische Durchführung fand allseitige Anerkennung. Hierauf trugen die Herrschaften ihre Namen in die aufliegenden Gedenkbücher ein, nahmen je ein Glas erfrischenden Ehampagner und blieben etwa eine halbe Stunde im eifrigen Gespräch. Dann wurde der Abstieg angetreten. Der Weg führte an einer von 500 Meterzentnern Stückkohle erbauten Pyramide, die allgemein bewundert wurde, vorbei. Der Kaiser äußerte dem Baron Pirquet gegenüber seine vollste Zu sehene und gab dem Wun riedenheit über das Ge-che Ausdruck, das Unter- nehmen möge blühen und gedeihen. Unter Be-gleitung sämtlicher Herren ging es nun zum Bahn-hos zurück, wo eine Abordnung aus Krain zur Begrüßung sich eingefunden hatte. Nach wenigen Minuten rollte der Zug unter Hoch- und Zioio-Rufen über die Grenze Steiermarls nach Krain. Meine Sehnsucht aber warf sich über diese ganze Stadt' Oder, wenn sich des Dichters Gedanken falten" wie betende Hände: Roch hab ich dich nicht, Das weiß ich wohl. Aber werd ich jemals wagen, Laut zu sagen, Ich habe dich? Der Mensch ist gering, und nur sein Herz ist diesen Worten deutet Mai Mell selbst seine Wesensart am besten. Seine Sendung baut Kirchen über der Kirche. Weitauf ladet er ein zum geistigen Eintritt in jene Welt. Ü!Jn£ sllLCrL fernen und Wundern weit über Bethlehem steht: Erkenntnis eigener Schuld — und Liebe für jeden Nächsten... .... S^en wir uns da gläubigen Heizen? ver-chUeßen? Mells Garten steht weit offen. Das Licht des Himmels durch das Herz eines Dichters zu sehen — ist Gnade. Mell reicht den Schlüssel ftir eine liebevolle Tür. Wer da mag - komme Samstag abend, den 8. Juli, in den Kinosaal des Skoberne — und grüße und danke in Ehr- jchen Hcimnt iit Kind unserer südsteiri- Evangelische Gemeinde. Sonntag, den S. Juli, hält Herr Vikar Morgenthaler um 10 Uhr Gottesdienst. Vermählung. Am 2. Juli fand in Mureck die Trauung von Frl. Jenny Walzer. Kaufmanns-tochter, mit dem Lehrer Herrn Adolf Lu?an statt Beistände waren für die Braut Herr Ferdinand Wilfling, für den Brautigam Herr Ernst Semmer. Die Familie Eugen Walzer war in Celje ansäßig Kraftwagenlenlerpriifuugen finden in Celie Donnersta, den 13. d. M, um 8 Uhr früh statt. Gesuch- sind bis zu diesem Tage bei der Polizeidirektion in Celje einzureichen. Die Kandidaten haben sich zur Prüfung mit ihren Fahrzeugen vor dem Magistrat in Celje einzusinken. Hauptversammlung des Feuerwehr, verbandes. Der Jugoslawische Feuerwehrverband Hai Sonntag, den 9. d. M, in Celje seine Hauptversammlung ab. Die Sitzungen der einzelnen Ver-bandssekttonen finden Samstag, den 8. d. M. statt. Lustiges Fuhballfpiel. Freitag, den 14. d. M., um 18 Uhr 30 Min. treffen sich auf dem Glacis in Celje die Ehrenmitglieder der Vereine Olimp und Jugoslavija in einem lustigen Pokalspiel, bei dem die Eisenbahnerkapelle Celje Gaberje wttwirken wird. ©i* Freilichtaufführung von Shakespeares ..^ommernachtstraum" in der Uebersetzung von Otto Zupancic findet Samstag, den 8. d. M., und Sonntag abends auf der im Stadtpark errichteten Freilichtbühne statt. An der vom „Studio" Celje veranstalteten Aufführung wirken gegen 60 Per sonen, ein Ballett und ein Orchester mit Lettung Direktor Sancin. Für sehr gute Beleuchtung ist gesorgt. Todesfall. In Graz verschied am 4. d. M. Frl. Josefine Zimniak im 58. Lebensjahre. Die Verblichene war eine Tochter des vor Jahren ver-storbenen Besitzers und Schiedemeisters Johann Zimniak in Celje. Schweizeruhren genam»t erprobt. - Gold» und Silber- waren, Optik, Orlg. Zeit-Augengläser, erstklassige Keparatarwerlcatätte Anton Leönilc, Celje, Glavni trg 4. Fahrradmarder gefaht. Am 30. Mai l. I. wurde in der Mariborska cesta in Celje dem Fleischhauer Franz Gajsek ein Fahrrad entwendet. Die Polizei in Celje erkannte nun das gestohlene Rad und hielt den Fahrer an, der angab, daß er das Rad von dem 16-jährigen Schuhmachergehilfen Jakob Goles in So. Jurij entliehen habe. Goles wurde von der Gendarmerie in So. Jurij ver-haftet und dem Gerichte nach Celje überstellt, leugnet aber den Diebstahl. — Der 37-jährige Arbeiter Franz Gostin aus So. Jurij, der vor zwei Mo-naten sich von einem Freunde ein Fahrrad borgte, das er dann verkaufte, wurde in Celje gefaßt. Das veruntreute Rad konnte noch nicht ausfindig gemacht werden. Gostin hat sich auch wegen eines in Arja vas verübten Diebstahls zu verantworten. Er wurde dem Gerichte in Celje eingeliefert. Drucksachen für Handel, Industrie n. Oewerba liefert prompt YereinsbQclidnickenl „Ctleja" Nummer 56 Deutsche Zeitung Seit« 5 Schrifttum „Heut Grafen von Cilli und nimmermehr" Unter vielem Titel erschien der Roman unserer lang-jährigen Mitarbeiterin Annemarie Wambrechtsamer in Graz beim Verlag „Leytam" als stattlicher Band, bebildert, prachtvoll in Druck und Aufmachung, der das erschütternde Geschehen aus Cillis grober Vergangenheit und seiner Fürst «rasen mit all ihrem Punk, ihrer Pracht und ihrem giganti-hen Ringen, eigenartig in Sprache und Aufbau, den Leser packend vom Anfang bis zum Ende, schildert. Jahrelange Vorstudien in den verschiedensten Archiven waren erforderlich, um diese Arbeit aus streng historischer Grundlage zu bewältigen. Anerkennung berufener Fachkreise und die fast vergriffene erste Auflage sind der Dank für diese Leistung. Mit strenger Folgerichtigleit entwirft in breiten Pinselllrichen dir Dichterin die Kullisscn für den Aufbau zu diesem gewaltigem Kaleidoskop, um dann mit feinster Ein fShlung oa stell artig in Farbe und Ton die Landschaft ihrer Heimat zu malen, die den Rahmen zu diesem Roman umsaht, um schlie'tzlich mit mächtigen strichen ein Fresko-aemäkde von unerhörter Kraft und Eindringlichkeit zu schassen. Nur ein Mensch, der seine Heimat wahrhaft liebt und mit ihr verbunden ist bis in die letzte Faser seines Herzens, schafft Bilder, die in ihrem epischen Teil an den Dichtermaler Adalbert Stifter, in ihren, dramatischen Aufbau an die knorrigen Gestatten eines Hobler gemahnen. Unbändiger Ritterlrotz und Herrenstolz, der selbst vor dem Kaiserthron nicht Halt macht und nach der Krone greift in einer Zeit, die sich eisern nannte und ehern und hart auch war, wechseln mit Bildern voll zartester Seelenfarbe. Dazwischen da» Hohe-lied einer starken, bis zum bitteren Ende alles opfernden Lieb« die weichen mutzte. Das Lied von der Liebe ewigem Leid. — - — Im unerhörten Bilderreichtum der Sprache des Werkes gebannt, folgt der Leier der Landsmännin bis in die Tore des mittelalterlichen Prag, ja bis an die Ufer des Bodensee«, wo zu Konstanz Johannes Hutz, der Eiferer im Herrn, im Streite der Grotzen sein reines Menschentum in den Flammen verseufzt. Wie eine Fata Morgana steigt am Horijont dieses ge' wältigen Geschehens da» Wollen der Fürstgrafen um ein grohes südliches Reich und die Einigung der untereinander zerfallenen Stämme, ein Reich bis an die Adria, bis an die Tore von Bizanz. Ergreifend der Schlutz. Ein Adagio nach all dem bitteren (geschehen an den Gestaden des Meeres und über dem ganzen wie ein Menetekel der treffende Titel, der nicht besser Anfang und Ende diese» Buches verbinden könnte. Mkieorgleich leuchten die Sterne von Cilli. um aus unerhörter Höhe und Glanz wie diese an der Gruft des legten Derer von Cilli zu erlöschen. Zusammengefaßt: Nicht e! n Roman sondern der Roman des Unterlandes. Das Buch gehört in jede Hand, denn es ist ein Be-feimlnra, eine Tat? Hans 0. d. March Fritz Weber: Jsonzo 1915 Artur-Kollitsch-Berlag. Klagensurt-Wien Das Buch rollt vor unserem Auge in atembtklemmender Weise eine der «jröfeten Tragödien, wie sie der Verfasser selbst nennt, ab, die Tragödie des Isonzokriegcs. Ein packendes Bild de» Heldenirnnpfes, den die österreichisch ungarischen Regimenter gegen die vielfache italienische Uebermacht in den ersten vier Isonzoschlachten lieferten, erhebend in seiner heldischen Grötze und Opferfreudigkeil, tragisch in all der Vergeblichkeit seiner unzähligen Opser. Ein „Denkmal unseres unbetannlen Soldaten' nennt es der österrci.Mchk Verfasser. Ein Ehrenmal ist es für alle Böller der früheren Donaumonarchie, die dieses heißumstrittene Kampfgebiet im grotzen Völlerringtn mit dem Blute ihrer besten Löhne getränkt haben. Ende Juni l. 3. ist im gleichen Verlag die Fort-ieyung „Ifonzo 1916" erschienen. Wir Journalisten Ein Wort in «ig«n«r und in anderer Sache P. M. Lampe! sagt in seinem neuesten Bühnenstück „Vaterland" ungefähr folgendes: „Ein miltelmätzigec Soldat ist gewitz nicht schön; oder ein mittelmäßiger Journalist — schauderhaft!" Mit solcher Talmiweisheit ausgestattet, halten sich jüngst an einem Kafseehaustisch in Maribor zwei mir recht gut bekannt« Herren, just in meiner <^eg«n«ar>. stark miß-achtend und abfällig über einen Schriftleiter einer mir nahe-behenden Heilung geäutzert. Ich bin damals meine Antwort nicht schuldig geblieben. Im übrigen: ich halte nicht viel von Kntfofhourtwbntten, am allerwenigsten, wenn ein Unberufener ,r. WorwheriW} und allesbesserwissend über Dinqe zu reden beginnt, von denen er zeitlebens nie etwas verstehen wird. Dennoch will ich mich auch coram imblico zu diesem Thema Sichern. „Ein mittelmäßiger Soldat ist gewiß nicht schön; aber »in 'uirtelmätzlger Journalist - schauderhaft!" Ich bin dieser Meinung mit Richten. Da aber meine Meinung — ja, ja, meine Herren. Geduld ich weiß schon '.Meine Meinung a! 3JP .schnuppe, ich weih — da also meine Mnmmg jenen Gewissen nicht „maßgebend" genug Ist, so möge aljü Thomas Mutm, wohl einer der größten Köpfe, dir wir habe», ZU dieser Frage Stellung nehmen. Und Thomas «tot» sagt: .Auch ein inittelmätziqer, ja selbst noch ein untermittelmäßiger Journalist erfüllt, im Durchschnitt, mehr Aufgaben im das Endziel diejer zu befriedenden, hochzubringenden Erde. ^Der eine schützt sie; der andr'e jedoch fördert sie — auch wenn er dreifach mittelmäßig ist. (Und ^chüyen muß im Rotfall auch der Fördernde, nebenher)". Ich glaube, das genüg!. h. p. Wiener „Rapi Aus Maribor wird uns ergänzend berichtet: Es war ei» richtiger Feiertag, den unser Sportklub .Rapid" den von nah und fern hcrdeigccüien Freunden schuf, indem er ihnen Gelegenheit bot, gerade diese berühmte Mannschaft in voller Krm:c»tfaltung zu sehen. Begegnungen mit hochklassigen BerufSmannschaiten gestalten sich sehr leicht zu einer für die Zuschauer langweiligen Angelegenheit. Für die schwächer« Mannlchaft liegt die Versuchung nahe, durch Derbheiten und einseitige Defensive günstige Ergebnisse zu erzwingen. AuS diesem (»runde sind lolche Spiele auch gefürchtet. S. tt. Rapid Maribor verzichtete aus diese Taktik und erscheint für da« peinliche n : o reichlich entschädigt durch den groben moralischen Erfolg, den überlegenen Gegner zu voller kraftentsaltung gezwungen zu haben- or«icha Schriftleiter: Dr. Jerd»and Hrilxwsch«« m «elje. jjtfi dir Truckern verantwortlich: Guido Schidlo in tfelje.