LMacherWMtung. ^H, 6^<^^> Piäniimeralionspiei«: Im Comptoir ganzj. VIV X^B > si- "' halbj. ss. 2.5N. ssllr die Zustellung ins Hau, Dienstag, 9. October Inscrtt onsgcbilhr bis 10 Zeilen: imal SN lr., ^l)F3^l 2m.80li., »m.ifl.;sonstPr.Zeile im.ell.,2m.»l»., > ^»HT> 3m. lo tr. u. s. w. Inscition«stempel jebesm.2Ult. ^.^/^, v^ Amtlicher Theil. ade. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Enlschließung vom 1. October d. I. dem Be. stallungtzdiftlomc des zum Consul der Vereinigten Slaa« ^u von Nordamerika in Wicn ernannten P. Sidney ^°st das Allerhöchste Exequatur allergnädigst zu erteilen geruht. Verordnung >cr Ministerien des Staates, der Justi.!, icr Polizei und des Krieges vom «.October 18L6, womit zur Ausführung der mittelst Kundmachungen der politischen Länderchcfs vom 4. October 1860 veröffentlichten Allerhöchsten Einschließung vom 3. October I866, blnch welche die in verschiedenen Theilen deS Reiches ^rfügte Suspension der Gesetze zum Schutze der per-lölilichc,, Freiheit nnd des HauSrcchtcs nnd der übrigen it'tweilig angeordneten Ausnahmövcrfügnngen von den allgemeinen Gesetzen mit 4. October 1866 außer Wirk« samkcit gesetzt wurde, in Folge weiterer Allerhöchster Ermächtigung vom 5. October 1866 mehrere Vollzugs-bcstimmungcn erlassen werden, wirksam für den ganzen Umfang des Reiches. Zur Ausführung der mittelst Kundmachungen der politischen LändcrchefS vom 4. October 1866 veröffentlichten Allerhöchsten Entschließung vom 3. October 1866, durch welche die in verschiedenen Theilen deS Reiches verfügte Suspension der Gesetze zum Schutze der per-lmilichcn Freiheit nnd des Hausrechtcs und der übrigen zeitweilig angeordneten AuSliahmSvcrfüguugcn von den nugemeiucn Gesetzen mit 4. October 1866 außer Wirt-l°!Ntcit gesetzt wurden, werden hiemit in Folge weiterer Allerhöchster Ermächtigung vom 5. October 1866 nach-Iahende Vollzugsbestilmnuligcn angeordnet: § 1. Durch die erwähnte kaiserliche Entschließung b°M 3. October 1866 siud die kaiserlichen Verordnun« - 6en vom 28. und 30. Mai 1866, Nr. 66 und 67 des ^eichsgcsetzblaltes, so wie die auf Grundlage der Aller-yvchsten Eulschließung vom 10. Juli 1866 von dem ^"dcsgcneralcommando für Nieder- und Obcrösterreich, ^alzdlirc, und Steiermaik erlassene Kundmachung vom ^,"-Iuli 1866 nnd alle von verschiedenen Befehlshabern ^zclncr Abtheilungen der kaiserlichen Armee im Lanfe ?ts Jahres 1866 erlassenen Verfügungen, durch welche -" verschiedenen Ländern deS NcicheS die beiden Gesetze "°m 2?. October 1862, Nr. 87 und 88 des Reichs-^tttzblattes, znm Schutze der persönlichen Freiheit und es HauSrcchtcs zeitweilig außer Wirksamkeit gesetzt oder ^'ch welche auch über Personen des Civilstandes in 3^'cff cincr Reihe von strafbaren Handlungen die ^u'afg.richtsbarkcit der Militärgerichte eingesetzt oder 'c Handhabung verschiedener Maßregeln der öffentlichen ^'lticrhcit, Nnhc und Ordnung den regelmäßig damit e rmitei, Civilbchörden abgenommen und von Militär- khördri, übernommen worden ist, — in den brlrcffen-^" Theilen der Monarchie vom 4. October 1866 an-^langen außer Gcllung gesetzt worden, < § 2. Von dem genannten Tage angefangen hallen ., "cr in den betreffenden Tdcilcn des Reiches sowohl ^ ucidcn Gesetze vom 27. October 1862, Nr. 87 und 88 > G. zgl, wieder in volle Wirksamkeit zu kommen, s uuch die compctentcn Gerichte des Civilstandes und "lUgen Cioilbehördcn wieder in ihren regelmäßigen, ^''en vor Erlassung der im § 1 bezeichneten Vcrord-^ngen, Kllndmachnngen und Verfügungen zugestandenen ^'lulngsll'cis einzutreten und die ihnen zuständigen, h^ vermöge der obengenannten Specialvcrfüguugen l^'^llegagerichten oder Militärbehörden besorgten Ge- ^>le und Amtshandlungen zu übernehmen, «n, -l? ^' ^"" bm bei den Militärgerichten kraft der Cm",s "' Ausnahmsverfügungen gegen Pcrfoncn dcS strn! ^ anhängig gemachten und noch anhängigen llh,,'^chllich-n Untersuchungen sind nur diejenigen, wor-^'l vor dem 4. October 1866 bereits cin Urtheil, H n auch lulr in erster Instanz, geschöpft war, von den ^'Ulargerichtcn zu Ende zu führen, alle übrigen aber von ^ ""'pctcnten Ciuilstrafgerichte zu übergeben und tend«., «?'t""ch Maßgabe der für den Civilstand gcl- ^°en Gesetze zu Ende zu führen. l°l Gelcredi >,i. ,,. Ritter v. Komcrs in. p. Freiherr v. John m. p. Die lönigl. ungarische Hofkanzlei hat den Supplcn« ten am königl. Obcrgymnasinm zu Pest Joseph Fetcle zum wirtlichen Gymnasialprofcssor daselbst ernannt. Am ?. October 1UU0 wurde in der. l. k. Hof- imd Staatsdruckcrci in Wien das XI.VI». Stilck deS Reichsgcsetzblattcs anögcgeben nnd versendet. Dasselbe enthält unter Nr. 112 die Verordnung deü Justizministeriums vom 8. September 1«(!ti wegen Vereinigung der städtisch - dclcgirtm Bezirksgerichte l. und II. Section in Graz; Nr. 113 den Erlaß des k. t, Finanzministeriums vom 13. September 1866, betreffend daS Befngniß des NebcnzollamteS l. Classe in Pramerhof, ssiuanzbczirl Tachau in Böhmen, zur unbeschränkten Bestätigung des Austrittes von Durch» fuhrwaareu; Nr. 114 den Erlaß des Finanzministeriums vom 30. September 1866 wegen Besteuerung von Glyccriu uud Glycerinseife bei der Einsnhr in die für die VcrzelMNgSsteucrciuhcbuug als geschlossen erklärten Städte mit Ausnahme von Pest' Ofen nnd Preßburg; Nr. 115' die Verordnung der Ministerien dcS Staates, der Justiz, der Polizei und dtö Krieges vom 6. October 1866, womit zur Ausführung der mittelst Kundmachungen der politischen LändcrchefS vom 4. October 1866 veröffentlichten Aller» höchsten Entschließung vom 3. October 1866, durch welche die in verschiedenen theilen oeö Reiches verfügte Subpcn-siou drr Gesetze zum Schutze der persönlichen Freiheit und dcS HauSrcchtcS und der übrigen zeitweilig angeordneten Ausnahmsverfüguugcn von den allgemeinen Gesetzen mit 4, October 1866 außer Wirksamkeit gesetzt wurde, in Folge weiterer Allerhöchster Ermächtigung uom 5. October 1866 mehrere Vollzngsbestimmungen erlassen wcrdcu, wirksam fllr den ganzen lim fang des Neichrs. (Wr. Ztg. Nr. 247 v. 7. October,) RichlanMcher Theil. Laibach, 9. October. Die Ausbeute an politischen Neuigkeiten ist heute eine äußerst geringe und bezicht sich hauptsächlich auf das Ausland. Die BesitzergreifungSfcierlichtciten in Hannover hat uns der Telegraph gestern ausführlich geschildert. Das Patent spricht von „gerechter Abwehr." Bezeichnend ist es übrigens, daß in der königlichen Proclamation die Gemeinsamkeit der Sprache, Sitte und des Stammes hervorgehoben wild, welche Hannover mit Preußen habe. Es ist also doch nicht allein das Recht des Krieges, sondern das Nationalitätsprincip, das die Einverleibung begründet. „WaS Preußen erworben, habe Deutschland gewonnen." Dieser bedeutsame Satz soll wohl cinc unendliche Pelspcciivc von Annexionen eröffnen. Aus diesem Titel kann auch daS ganze übrige Deutschland bequem anncclnt werden. In dem sonst so stillen Holland haben nun innere Differenzen das politische Leben in heftige Be-weguug gebracht. Die Auflösung der zweiten Kammer findet, nach einem auS Rotterdam der „Presse" zugc-gangcnen Schreiben, allgemeine Billigung, da durch den Eigensinn Thorbecke'S die Haltung der zweiten Kammer geradezu unberechenbar geworden war. Thorbeckc, der Ltydeuer Professor und echte Doctrinär, aber beispiellos lhätige Minister, hatte, nachdem er in dem langjäh-rigen Kampfe gegen Groon van Prinstercr, cinem Schüler Stahls und geistigem Zwillingsbruder des pren< Aschen Nundschaucrs, gesiegt, als Staatsministcr eine seltene schöpferische Klaft entwickelt uud daS Land mit unvergänglichen Denkmalen seiner Thätigkeit beglückt. In, Jänner d. I. aber war cinc Differenz mit dem jungen Colonialministcr Fransen van de Pulte über den Modus der Einführung des Strafgesetzbuches für die Colonien Anlaß zu feinem Rücktritte. Hcrr vau de Putte debutirtc darauf mit dem Entwürfe eines ColonialgcsctzcS, daS den Cingebornen auf Java das volle Eigenthumsrechl an ihren i.'ändercien mit unbeschränkter Vcfngniß zum Verlaufe einräumte. Die Confcroaliven fürchteten von der Annahme des Entwurfes, daß es den eingcwander-ten Chinesen oder auch den Europäern gelingen möchte, die Eingcbornen sehr rafch aus ihrem Besitz' thum herauszudrängen und sie sich dienstbar zu machen. Ein liberales Mitglied brachte ein beschränkendes Amcndement cin, welches cin Compromiß zwischen der Ansicht des Ministeriums und der Conservative!» bildete. Die Entscheidung lag in Thorbecke'S Hand, der leider seiner persönlichen Verbissenheit Raum ließ und mit den unbedingten Anhängern, die er sich während seiner Amtsthätigkeit gefummelt hatte, die Verwerfung der ganz feinen eigenen Geist athmenden NegicruugSvorlage herbeiführte. Das liberale Cabinet trat zurück, an seine Stelle kam ein conservatives Ministerium, dessen nomineller Chef Myer, dessen thatsächlicher Leiter aber Groon van Pristcrer war. Der Hauptpunkt in dem Programme deS neuen Ministeriums war die Regelung der Colouilllfrage. Auf Grund dieses Versprechens wurde das Eolonial-Budgct von der Kammer bewilligt — da tritt Herr Myer plötzlich sein Portefeuille an Herru Tratancn ab und läßt sich zum General - Gou« verneur von Indien ernennen. Die mit fast fouverüner Gewalt und 400.000 fl. jährlicher Einnahme ausgestattete Stelle ist Gegenstand der Sehnsucht fast aller holländischen Staatsmänner. Unter den materialistischen Mynhers Hütte deshalb der Act der Selbstsucht leine zu gewaltige Aufregung verursacht, weun nicht der neue Minister sich des von seinem Vorgänger abgegebenen Versprechens der Regelung der Eolonialfragc ledig geglaubt Hütte. Die entrüstete Kammer votirte cinc Miß-traucus-Adressc gegen das Ministerium uud vertagte sich dann bis zur Entscheidung des Königs. Diese ist nun durch die Auflösung der Kammer erfolgt. Die Parteien rüsten sich zum Wahlkamufe; am eifrigsten sind die Conscrvaliven; das Land kommt in Veweguug — fo weit man nämlich von Bewegung in Holland reden kann, das zur Zeit der größten Aufregung einem stagni« renden Wasser gleicht, in welches ein Paar Steinchen geworfen worden. Zur Einberufung o es ung arisch en Landtages, welche demnächst erfolgen soll, schreibt die „Pester Corr." vom 5>. d. M.: Einige Consistenz gewinnt diese Nachricht auch durch das gestrige Eintreffen des Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Herrn Karl v. Szcntivanyi, aus dessen Munde wir die persönliche Mittheilung haben, daß er nach Pest gekommen sei, nm im Falle der Erlassung des Dccrctcs sofort an seinem Platz sein und seine Pflichten als Präsident erfüllen zu können. „Pcsti Naftlo" beantragt als Modus, wie das Elaborat des Fmifzehucr-Eomit«) langwierigen VerHand« lungcn zu entziehen wäre, daß ein Ministerium ernannt werde, Welches das Elaborat acccptire und unverändert sofort dem Landtage zur Annahme vorlege, uud uon dieser als einer Vertrauensfrage seine Stellung abhängig mache. Ist das Elaborat angenommen, so formulirt daö Ministerium die Anwendung und daS Corollarium der Hauptprincipien, uud dann soll der fo ausgear. bcilctc Ncgierungövorschlag vom Landtage in Verhand« lung genommen werden. Das wäre freilich einfach, dürfte aber in der Durchführung vielleicht doch sich clwas complicirter darstellen. Der batlschc Verrath. Die von badischer Seite in Aussicht gestellte offi« cielle Gegenschrift gegen die bekannte Schrift vom „ba-bischen Verrath" ist unter dem Titel „Mittheilungen von Thalsachen zur Beleuchtung der angeblichen Enthüllungen über den badischen Verrath" in der G. Braun-schen Hofbuchhandlung in Karlsruhe nuumehr erschienen. Der Verfasser füllt cin strenges Urtheil über daS Ober com man do des achten Armce-corps, auS dessen Fehlern derjenige, der immer noch tadeln wolle, wenn ergangeue Befehle der zweiten Division nicht buchstäblich befolgt worden seien, die Ertlti» rung zu suchcu habe. „Diese Tadler vergessen," heißt es, „daß man nur wohlerwogene, zwcckgcmäße Befehle geben soll, die auch ausgeführt werden können; daß aber der isolirt stehende General immer zu überlegen hat, ob er berechtigt ist, feine Truppen zur Erfüllung eines zwecklosen Befehls zu opfern, welchen, wäre der höhere Vorgesetzte zur Stelle, er selbst ändern würde. In solchen Lagen wird cin guter General so handeln, daß er möglichst dem ausgesprochenen Zwecke dient, ohne Menschen und Ma« tcrlal unnöthiger Weise zu opferu, und wird das Urtheil über seine Handlungsweise getrost jedem Kriegsgerichte überlassen. Wir wünschen nur, es könnten alle in diesem Kriege getroffenen Maßnahmen so gut verantwortet werden, als jene, welche der Commandant der zweiten Division zn ergreifen für nöthig gefunden hatte." Klar geht aus dieser Stelle hervor, daß sich der des Verrathts beschuldigte badischc Prinz dazu bekennt, den Befehlen seines Obcrfeld Herrn zuwider gehandelt zu haben, womit übrigens nicht gesagt sein will, daß Prinz Alexander von Hessen ein militärisches Genie ist. Gefehlt wurde auf beiden Sei« ten. DaS ist gewiß. Es handelt sich nur noch darum, wer absichtlich fehlte. (Gr. Ztg.) 1526 Oesterreich. Wien. Dic „Wr. Ztg." schreibt: Da durch die Wiederherstellung friedlicher Verhältnisse die Nothwcu< diglcit außerordentlicher Maßregeln zur Ueberwachung dcs VcrlebrS übcr die NcichSgreuzen entfallen ist, sind, wie wir vcruehmen, die Landcschcfs aller jcner Krou< liwdcr, in welchen auS Anlaß dcS Krieges die Vidirung der Reifem künden an den NcichSgrcuzcn wieder einge« führt worden war, zur Auflassung dieser Maßregel und Einführung der früheren VerlehrSerleichterungen ermäch« tigt wurden. Der ..Neichmb.'Ztg." schreibt mau aus Aussig, 3. October: Hculc in früher Morgenstunde vcrbrci» tete sich daS Gerücht, daß in der verwichenen Nacht etwa nach 12 Uhr eine preußische Cavalcric-PatrouiUe auf der Arbcsauer Straße vor dem Eingang in unsere Stadt gesehen worden sci. Wiewohl preußischer Ueber-mulh in der gegenwärtigen Zeit nicht zu den Seltenheiten gehört, so schien mir doch im Hinblick auf den eingetretenen Friedenszustand und die geleistete Entschädigung das uorbezcichnete Gerücht auf einer Täuschung zu beruhen. Als ich deshalb an compclcntcr Stelle anfragte, wurde mir geantwortet, daß der Inwohner eincS der Häuser in der Kulincr Vmstadt an dcr Arbcsauer Straße in allem Ernst die Anzeige au dcu Bürgermeister machte, wonach er Nachts nach 12 Uhr zwei preußische Cavaleri-sten in voller Uniform gesehen habe, die von dcr Arbe-fau-r Straße herkamen, bis zum Eingänge iu die Stadt litten, sich daselbst, ohne abzusitzen, einige Minuten aufhielten und deuselbcn Weg wieder zurückkehrten. Auch iu der Ansicdlnng „Sandhügcl" bei Noilcndorf, also in der unmittelbaren Nähe der Grenze Sachsens, will man preußische Patrouillen gesehen haben. (Die Nachricht scheint identisch mit der der „Presse" tclcgraphirten Slrcifnng prenßischer Patrouillen an der sächsischen Grenze.) Von der schlesischböhmischen Grenze, 3ten October, wird dcr „A. A. Ztg." geschrieben: Der zwi> schcn Oesterreich und Preußen abgeschlossene Friede ist nnr ein formeller und als eine vollständige Waffenruhe zn betrachten, denn die feindselige Stimmung zwischen Preußen und Oesterrcichern dauert nicht allein in der Presse fort, sondern ist auch in dcr Bevölkerung iu einer bisher gar nicht dagewesenen Weise in Zunahme begrif-seu. Die Handclsverhällnissc und alle früheren geschäft« lichen und gcsclligeu Beziehungen an dcr Grcuze haben in einem Grade aufgehört, wie es kaum während dcs Krieges dcr Fall war, und gerade in Ocsterrcichisch-Schlesien, die Stadt Tropftan voran, und iu dem deut» scheu Braunaucr Ländchen sind die größten Preußcnfeindc, uud es lauu auch gar nicht geleugnet werden, daß in diesen Gebieten die Preußcu eben nicht glimpflich ge-hanSt haben. Daß während des Krieges in Preußen leine feindselige Stimmung gegen die Ocsterrcichcr vor» Handen war, konnte man au dcr Aufnahme und Be» Handlung dcr Gefangenen und Verwundeten ersehen, in welcher Beziehung denu auch nicht wenige Stimmen laut wurden, daß sich die Oesterrcicher vor den Preußeu eines Vorzugs erfreut hätten. Auch die aus deu Lazarcthcn entlassenen preußischen Soldatcu hörte man vielfach die Bemerkung machen, daß die Oesterreicher, bei welchen die Weinflaschen nie leer wurden, es besser als die Prcu< hcn gehabt hätten, wozu in der That die Priualwohl« thäligkcit der Bevölkerung viel beitrug. Anders war freilich die Lage der Gefangenen iu den Festungen, wo die Bürger keinen Zutritt hatten uud wo Langeweile uud schlechte Verpflegung zu zahlreichem Ausreißcn Veranlassung gab. Gerade aber jetzt nach dem Kriege macht sich auch in Preußen eine immer grüßer werdende Animosität gegen Oesterreich bemerkbar, welche durch die Aussagen dcr hcimgetchrtcn Krieger übcr daS Bench-wen dcr böhmischen Bevölkerung noch genährt wird, und eS dauern daher die gegenseitigen Anfeindnngen und Vorwürfe in der Presse uud im Verkehr fort. Unter solchen Umständen ist es leicht erklärlich, daß hier niemand, und am wenigsten das Militär, an cine lange Dauer des Friedens glaubt. Gegenüber dcr großen Gc. reiztheit Oesterreichs ist die Bcsorgniß vor dem nicht fernen WieoerauSbrnch dcs Krieges so groß, daß an dcr Grenze Häuser und Gründe bedeutend iu ihrem Werth gefallen sind und doch keine Käufer finden; denn wie mau sagt: „macht sich Oesterreich ja nur Zünduadclgewchre, und wird die Scharten bald wicdcr auswetzen." Aus dieser sehr oft hörbaren Aeußerung ist auch zu entnehmen, daß die Bcvölternng an der schlcsischen Grenze mit den Ge< lieralcn Steimuctz, Wrangcl und sammt dcr ganzen preu-ßlschcn Armee mehr Gewicht auf daS Zündnadclgewehr legt, als dcr Correspondent der „Times," mit welchem auch die 48,000 gefaugencn Oesterreicher, die ihr Geschick der wahrhast furchtbaren Wirkung des Züntma-dclgtwehr°Schnellfcuers zuschreiben, nicht einverstanden sind, wie wir mündlich von Hunderten erfahren haben. Allerdings ist d,c Gleichartlaleit und die Intelligenz ein schöner Vorzug dcr preußischen Armee; wir glauben aber, daß filr wahre mit Humanität uud Christenthum ge. paarte Intelligenz keinc genügende Veranlassung zu dem letzten Kriege vorhandeu war, uud cs gereicht der gebildeten Damenwelt Preußens gewiß zur Ehre, daß dle. selbe diesen Krieg, so siegreich er auch war. fast cinstim. mig verdammt. Uusland. Paris, DaS amtliche Blalt mcldct, daß fortan deu französischen Unterthanen ihre Päsjc in den diplo« malischen oder Consulatskanzlcicn Frankreichs im Auslande unentgeltlich ausgeliefert, beziehungsweise visirt werden und daß die französische Regierung dieselbe Indemnität den Unterthanen jener Staaten zugestehe, welche iu ^ diesem Punkte Reciprocität übcn. In die Reihe dieser Staaten gehören nach dem „Moniteur" schou jetzt Oesterreich, Baden, Baicrn, Belgien, Dänemark, Spanien, Großbritanien, Hcssen-Darmstadt, die Niederlande, Sachsen, Preußen, Schweden und Norwegen, die Schweiz, Venezuela und Württemberg. — 3. October. Wie dcr „Abendmouitcur" anzeigt, ist das Wasser der Seine, daS ziemlich gefallen war; feit diesem Nachmittag wieder etwas im Steigen. In Melun (oderhalb Paris) war die Seine niu 11 Uhr Vormittags 30 Centimeter gestiegen. Die Schilderungen des Elends, das in Folge dcr Ucberschwcmmungen in einzelnen Departements herrschen muß, lauten ungcmein betrübend. So schreibt mail auS dem Loz"^ trete jedem Anfall von Diarrhöe energisch entgegen? dann denke mehr an die anderen als an dich und >^ nicht furchtsam!___________________________ Hagesneuigkeiten. — Der Feldmarschall Armee »Obercommandant ^ herzog Albrecht hat folgenden Befehl erlassen: „I" 3°^ der eingetretenen Auflösung dts 1., 2., 3., 4., 6., s. "^. 10. Armeecorps wird die laut Armeebefehl vom 22. 2" d. I. in der bestandenen Nordarmee angeordnete A^ !dung der für die KriegZzeit festgesetzten schärferen St^l l filr die iu den Verband der aufgelösten Armeecorps ö^ hörig gewesenen Truppenliirper vom I.October 1^6.6 z eingestellt und ist nur auf die für die Zeit des 3"^^ festgesetzten Strafen zu erkennen. Die mit dem Befehle 21. Juni bei der Südarmee kundgemachte Anwendung o^s Mrferen Strafen wird bei den auf den Friedenssta"b sehten 5., 7. und 9. Armeecorps gleichfalls mit 3^- ^ tember eingestellt. Bezüglich der bereits in den Vcr ^^ anderer Gcneralate getretenen Truppentörper und ^""^^< der in diesem Befehle benannten Armeecorps wird die , lautbarung durch die betreffenden Landes/, Pfd. Schmalz: Herr Mauling, Huterer zu Weixelburg, 15 Maß Wein und noch 100 Cigarren. 4. Der Erlös aus verbliebenen Rcstvor« ^ rathen an Naturalien, Zucker u. dgl. ergab bei Auslösung, des Comitv's 9 fi. 81 kr. Bis 1. October demnach Ge-sammteinnahme 176 fl. 59 kr. U. Die Ausgabe war, wie folgt, gering (da Naturalien in Ueberfluß gebracht wur- ^ deu, die sogleich vertheilt wmdcn), und zwar: Für 50 ^ Limonicn fl. 2.50: 2 Eimer 4 Maß Wein fl. 22.30 ; 3 Pfd. Kaffee fl. 1.96: Brot und Semmel fi. 15.50: 17°/, Pfd. Zucker fi. 6.61: 200 Cigarren fl. 3.60 : 3 Schaffe! fi. 1.20 : Ocl und Kerzen fl. 3.67 : die Specereiwaaren fi. 3.70: Remunerationen ft. 5.56, also Gcsammtausgabc fi. 66.59, wornach sich demnach ein barer Cassestand ergibt von fl. 110. Es wurden zweimal, Abends und Morgens, 465 Soldaten, Kranke, Verwundete und Neconvalescenten am 19./20., 20./21., 21./22., 24./25., 25./26. Juli, dann am 7./6., 8./9. und 16. August betheilt und gebührt dabei der unermüdlichen Thätigkeit der Damen, insbesonders der Frau Baronin Taufferer zu Gut Weixelbach, der vollste Dank. Das Comit^ beschloß, den Cassestand von fl. 110 in der Sparcasse zu hinterlegen und die Zinsen beim Capital zu belassen, bis sich Gelegenheit fände, diesen Betrag seiner Bestimmung den Absichten der Geber gemäß zuzuführen. Smerel bei Weixcldurg, den 5. October 1866. I. A. des Hilfscomit«: E. Freiherr v. Roschül). — (Theater.) Die Wahl des gestern gegebenen Äenedir'schen Lustspiels „Das Gefängniß" war eine fehr glückliche zu nennen. Das Stück ist mit viel Vühnentcnntnih angelegt, hat eine sehr natürliche, ungezwungene Entwicklung, lachten pikanten Dialog und reicht hin, einen Abend recht angenehm zu verkürzen. Die dankbarsten Nollen sind jeden« falls jene des „Dr. Hagen" (Herr Burggraf), seiner Frau (Frl. Schäffer) und des „Baron Wallbeck" (Herr Müller). Wir müssen ihnen auch die Anerkennung wieder» fahren lassen, daß sie ihre Rollen sehr gut auffaßten und durchführten. Besonders wirtsam wußte Frl. Schaffer die Scene mit dem „Baron Wallbeck" im ersten Acte und jene im letzten Acte mit „Dr. Hagen" zu gestalten und wurde dafür mit verdientem Beifall ausgezeichnet. Herr Burggraf bewährte sich, wie immer, als unser roulinir« testes Aühncnmitglied. Herr Müller bewegte sich schr leicht und elegant in seiner Rolle, nur hielt er nach unserer Meinung den Anstrich des Geckenhaften zu sehr und oft ohne Rücksicht auf den Ernst manchen Momentes fest. Frl. Helmesdciger („Hermine") fpiclte recht hübfch. Herrn Kr use's Darstellung („Gefängnißinspector") finden wir etwas monoton. Von Herrn Dobriz („Ramsdorf") wollen wir — nichts fagen. Er kommt uns hierin zuvor. Frau Leo als „Adelgunde v. Delmenhorst" rechtfertigte wieder unsere günstige Meinung, spielte tadellos und mit dem rechten tünsllerischen Maß. Herr Axt in der Rolle des alten Dieners genügte, nur hätte sein Spiel etwas weniger automatcnhast sein dürfen. Das Haus war gut befucht, und es zeigt sich immer delillicher, daß das Publi-cum das ernste Streben der Direction, die in dem Reper-toir bisher stets eine edlere Richtung festgehalten hat, zu würdigen versteht. Heute haben wir die Reprise des so beifällig aufgenommenen „FrciiaM," und wir dürfen derselben wohl ein gefülltes Haus prognosliciren. Schließlich können wir eine Bemerkung nicht unterdrücken, die uns schon lange in der Feder steckte. Noch vor Schluß der Vorstellung entsteht oft eine Unruhe und ein Drängen zum AuZgange, das sehr störend ist. Wir sind überzeugt, daß unser gebildetes Publicum diesen Mißbrauch nicht billigt und sich wohl selbst „zur Ordnung" rufen wird. Ueuellc Nachrichten und Telegramme. Die Florentiner „Nazione" veröffentlicht die hauptsächlichsten Bedingungen des zwischen Oesterreich und Italien abgeschlossenen Friedens. Die Kriegsgcfalia/ncn werden beiderseits gegenseitig anSge-liefctt. Oesterreich erklärt sich mit der Bereinigung Be-neziens mit Italien cmvcrstandcn, die venezianischen Grenzen sind dicscllicli, welche unter der österreichischen Herrschaft als dic administrativen Grenzen galten. Italien erkennt cm, Oesterreich 35 Millwncn Gulocn zn schnlren. Diese Summe wird in cilf Terminen in einer Zrit uun 23 Monaten ausgezahlt. Italien übernimmt ferner den Monte Lomliard0'Bcncto mit seinen jetzigen Activen nnd Passiven. Die Activen bestehen in 3 V, Millionen Gul-den und die Passiven in 60 Millionen. Den venezia» nischcn Unterthanen, die in Oesterreich wohnhaft sind, bleibt die Bcfugniß, ihre österreichische Nationalität beizubehalten. Allc Kunstaegensläude, Document«: und Ar-chiuc, die Bcnezicn angehören, werden ohne Ausnahme zurückerstattet. Der ehemalige zwischen Oesterreich nnd Sardinien bestehende Handclsucrttag wird für ein Jahr in Kraft gesetzt, damit man während dieser Zeit eine neue Ucbercinkunft abschließen tünnc. Andere Bcrfitann. gen stiplilircn die Aufhebung des Sequesters, welcher über die Güter der ehemaligen italienischen Fürsten vcr. hängt worden ist, mit Vorbehalt jedoch der Ncchtc, die der Staat oder dritte Personen ans diese Gütcr haben tonnen. Eine vollständige Amnestic wird gegenseitig erlassen zu Gunsten der politischen Vcrntthcillcn und Angeschuldigten und der Deserteurs. Die eiserne Krone wird Italien zurückerstattet. In Beziehung auf den in Rede stehenden Vertrag schreibt man der „Präger Ztg." ans Wien: „Man hat vielfach gcglanbt, der Friedciisticrlraa. werde vor allen Dingen eine anSdrüÄlichc Anerkennung des Königreichs Italien enthalten. Das ist indeß nicht der Fall, sondern die Thatsache des Friedensschlusses eben mit dem „Nm d'NuIic" und zumal die Stipulation des Art. 1 des Vertrages, nach welchem — mit der ständigen Klausel — für ewige Zeiten Frieden und Frenndschuft zwischen den Staaten und Unterthanen Sr. Majestät dcS Kai" serS von Oesterreich und Sr. Majestät des Königs von Italien herrschen soll, ist als vollgenügende Anerken-nnng befunden worden." Frankfurt, 6. October. Dem Vernehmen nach protestirtc der Senat mittelst einer dem Civilcommissär überreichten Urkunde gegen die Einverleibung Frankfurts nnd wahrte die Rechte der Bürgerschaft ans staatliche Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Karlsbad, 0. October. (N. Fr. Pr.) Der köni> lichc Leibarzt Gehcimrath Walthcr wurde von Dresden hicyer berufen und reist heute nach Wien, um die sächsischen Fcldspitäler zu inspiciren nnd über die TranS-portadilität der Kranken zu berichten. Berlin, 6. October (Abends). Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Ueber den Tag der beabsichtigten Fric-dcnsfeier ist die allerhöchste Bestimmung noch nicht er« folgt. Wie wir hören, beabsichtigt der König, die Feier erst dann anzuordnen, wenn der Friede auch mit Sachsen abgeschlossen sein wird. Hannover, ('». October (Abends). Die General» secrctärc vublicircn, König Georg habe unter Vorbehalt scilicr Rechte alle Unterthanen, insbesondere die Civilbe-amtcn, ihres Eidcs entbunden. Vrüssel, 7. October. Es ist hier die Nachricht eingelangt, daß die Kaiserin Charlotte in Rom erkrankt ist. Madrid, 7. October. Dic Ionrnalc demcntircn die Nachricht, daß die Wegnahme des Dampfers „Tor» nado" Neclamationcn von Seite Englands hervorgerufen habe, welches die Papiere dcS „Tornado" für verdächtig crkrärt hat. Bukarest, 0. October. Die Anleihe mit Lefevrc ist abgeschlossen. Winterhalter geht heute nach Paris, um dus Geld in Empfang zn nehmen. Telegraphische Wechselcourse vom 8. October. üperc. Metalliques 61.80. — 5perc. National'Anlchen 67.15. — Bantactien 720. — Treditactien 151.70. — 1860er SlaatOanlehen 79,95. — Silber 126.50. — London 137.30. — K. l. Ducaten 6.08',.,. cheschästs-Zeitung. Forstwirtschaft in Tirol. Ans Tirol wird, wie be-rannt, schr über den Verfall des Waldstandes gelingt. Als die hanptsächllchen Ursachen dieses Verfall? bezeichnet man dic inSi besondere in früherer Zeit über den natürlichen Ertrag stattgehabten Holzfällnngcu, l>n lm'lchoii großmlhcilö ans dir alstiawigc natürliche Nieocrvcriiliiguiig on- adMnclicncii Waldflachm nicmg odcr gar lein Brdachl aMominon wurdo. Es wurde dcchcr als Hanftlanfgalic der Füchwinhichaft aurrlamtt, dio uurhandeuell al« ten Walddlüßcn mid dic frisch abgolnedcneu Walolhcilc, dcrcu alöbaldige natürliche Vn-jilngima, mcht in Aliösichi steht, künstlich anf.;ufol'sten, sowie Iici der Emlegniig uon Holzschlägm ein lie-sonocrcö Augenmerk anf die zu erreichende natürliche Verjüngung der Schlagslächcn zn richten. Zn der Losung dieser Ansgadc ist in den letzten Jahren viel geschehen; besonderes Verdienst hat sich der Statthalter Fürst Lobkuwitz um die Hebung der Forstcultur erworben, und cs ist seither der Sinn für diese letztere uumer reger geworden. Zum Beweise hierfür sührt der „V. f. T. n. V." an, daß ,m Jahre 1ö>)5 in Rc>chö: und Fondöforstcn, sowie in Gemeinde- und Privalwaldnngcn 1'>>6 neue Forstpflanzgärtcn und 17.2^0 Currenttlafter lebende Zäune und 1942 Joch Wald-blüßrn aufgeforstet wnrdcn, nnd daß die in den Jahren 1866 bis inclusive 1868 zur Aufforstung beantragten holzloscn Waldflächen 11.556 Joch betragen. — Die sämmtlichen Staats- nnd vom Staate verwalteten FondSferstc umfassen zusammen 237.406 Iuch, deren jährlicher nachhaltiger Ertrag mit 98.695 Klaftern (',n I08Cnbiffuf,) geschätzt ist, auö welchen jedoch in, Jahre 1865 blos 69.i>49 Klafter, daher '->9.446 Klafter weniger gefällt wnr-den. Darm>6 erhellt, daß in diesen Forsten UcdcrlMinugcu nicht stattfinden, und diefeö Zurückbleiben in der Nutzung wird ;um rascheren Aufschwung des Waldstandes wesentlich beitragen nnd den Normalcrtrag der Staats, und FondSforstc bald erreichen lassen. Theater. Heute Dienstag den 9. Octobcr: Der Freischütz. Oper in 4 Acten von Weber. Morgen Mittwoch dcu 10. October: Gin Pelikan. Schansplcl in 5 Acten von Emile 3!teteorocogische )zeulillchlu,lsson m Laitwch. ff ?Z-V 8^ ^ ^ ! 3--.L ______Z !».««! S 3 « «"« 6 u. Mg.! 331.34 .»- 1.2 windstill dichter Wirbel 8, 2 „ N. ! 330.» .4 13.1 O.mäßig haldheiter O.oo 10 ., Ab.! 329.W -j- 7.0 windstill dilun bew, Slarlcr Reis. Höhenrauch. Gegen Abend zunehmende Ve-wülluug. VerllntwortlichVr Redacteur: Ignaz v. K^einmäVr^