2027
Amtsblatt Mr Laibacher Zeitung Nr. 274
Freitag dm 27. November 1868.
(452—1)                                       Nr. 7736.
Kundmachung.
Mit Beginn dcs Schuljahres 1868,69 kommen folgende Studcutcnstiftnngcn znr Wicderbe-setzung:
1.   Bei der von Andreas Ehrön errichteten Stiftnng der erste nnd zlvcite Platz iin der-maligen Nettobeträge uon je 73 fl. 46 kr.    Zum Genüsse dieser Stiftnngsplätze sind stndirende Söhne armer Bürger ans Laibach, Krainbltrg nnd Obcr-bürg, vorzüglich aber ans   der Verwandtschaft des Stifters, vom Obergymnasinm angefangen bis zur Theologie bernfen.
2.   Der dritte Platz der Tho m as Chrö n schen Stiftung ilu dermaligen reinen Iahrcscrtragc von 40 fl. 80 kr., worauf arme Studircnde  aus Krain nnd   vorzugsweise   ans   des Stifters   Verwandtschaft dcn   Änsprnch   haben.    Der Stiftung ist verbunden, sich anf Musik zn verlegen, nnd der Stiftungsgcnuß, welcher erst mit dein Eintritte in das Obergymnasium beginnt, kann nach zurückgelegten Gymnasialstudien nur in der Theologie fort gesetzt werden.    Das Präsentationsrecht bei dieser nnd der vorigen Stiftung steht dem hiesigen fürst bischöflichen Ordinariate zn.
3.   Der erste Platz der IohannDi m i c -schcn Stiftnng   im   dermaligen   Reinertrage  jährlicher 50 fl. 20 kr.    Zum Gcnnsse dieser anf die Dauer der Gymnasialstudicn beschränkten Stiftung sind arme Ctudirende ans des Stifters Verwandtschaft, in Ermanglung solcher aber Studirende aus dem Dorse Podgier und   endlich   aus  der   Pfarre Mauusbmg berufen.    Das Präsentationsrccht übt der von Schiffcrstcin'schc Domherr in Laibach  gemeinschaftlich mit dem Pfarrer von Mannsbnrg aus.
4.   Bei der Thomas Er lach'scheu   Stif tung   der   erste   und zweite   Platz  im   dermaligen Nettobeträge von je 12<l fl.    Anf diese Stiftnng haben Schüler ans der Verwandtschaft des Stifters den Ansprnch, wenn sie anch erst in der Normal-schule sind, und können  dieselbe  durch  die  ganze Studiculanfbahn genießen.
5.   Die vom KasPar Glavatiö errichtete Stiftnng im dermaligcn reinen Iahresertrage von 47 fl. 40 kr.    Das ' Präsentationsrecht   zn   dieser blos für solche Studirende, welche von dcn Brüdern oder Schwestern des Stifters abstammen, bestimmten Stiftnng steht dem Aeltcsten der Familie Navatic zn.
<!. Die Sebastian Kvkalj'sche Stnden-tcustiftung jährlicher 45 fl. 48 kr., welche für Verwandte des Stifters, insbesondere die den Namen Kokalj führen, bestimmt ist. Das Präsentations' recht wird vom Pfarrer in Prädasl in Gemeinschaft mit dem Pfarrer von Höflcin ansgeübt.
7.   Bei der A ndre a s L uscher' schen Ttif tung der erste Platz jährlicher 22 fl. 70 kr. Der s^lbe   ist   anf  keine   Studienabtheilnng   beschränkt lmd für fleißige nnd gnt gesittete Stndircnde ans ^r Ortschaft  Stockendors,   dann   ans   Ncssclthal, ^nd in Abgang solcher anch für andere brave Stndirende aus den: Dekanate Gottschcc bestimmt. Das präsentationsrccht i'ibt der Stadtpfarrcr  in Gott schce ans.
8.   Der erste Platz der  vom Franz Me-^lko errichteten   Stiftung  im   jährlichen   Ncin-^'trage von 72 fl. 10 kr.   Hieranf haben Anspruch ^lt gesittete und fleißig studirendc, von: Lande gc-biirtigc Knaben ails der AnVerwandtschaft des Stifts, und bei deren Abgang aus der Pfarre St. Enzian   bei Gutcuwerth   oder   aus   eiucm  dieser Pfarre näher liegenden Orte, nach Vollendung der feiten Normals'chulklasse.  Das Präfcntationsrecht ^l)t dem Gyinnasial-Lehrkörper in  Laibach zu.
9.   Bei der von Polidor Montagnana sichteten Stiftung der erste Platz im derzeitigen
Reinerträge von 73 fl. 78 kr. Zu diefer stiftnng,
deren Gennß vom Gymnasium angefangen auf die Stndien in Laibach beschränkt ist, sind dürftige Stndircnde in Laibach berufen.
10.  Der erste nnd vierte Platz der Musikfonds-Stiftuug im dcrmaligen reinen I ahrcs-ertrage von 52 st. 90 kr., anf welche   solche Studirende vom Gymnasium angefangen dcn Anspruch haben, welche mnsikalische Kenntnisse besitzen   nnd dieselben zn vervollkommnen wünschen.
11.   Bei   der   Ehristof   Plankclj'schen Studcntenstiftnng der zweite Platz jährlicher 27 fl. 94 kr., zu dessen Gennsse  stndirende eheliche Biu-gersöhne ans der Stadt Stein nnd alsdann solche aus Laibach berufen  sind.    Der   Stiftungsgcnuß dauert durch füuf Jahre der Gymnasialstudien nach vollendetem 12. bis znm erreichten 18. Lebensjahre.
12.   Das vom   Thomas  Poklukar errichtete Stndcntcnstipendinm im dermaligen reinen Iahresertrage von 18. fl. 68 kr., auf welches Studirende ans der AnVerwandtschaft des Stifters nn-ter fpeciellcn Bedingungen, und in Ermanglung der fclben Studirende aus der Pfarre Obergörjach deu Anspruch haben. Der Stiftungsgennß ist ans keine Studicnabtheilung   beschränkt   und   das   Präsentationsrecht wird von dem Neffen des Stifters nnd dessen Nachkommen ausgeübt.
13.   Bei der vom Anton Na ab errichteten ersten Stiftung der erste Platz  jährlicher   100 fl. Der   Genuß  der  Stiftuug ist   für gut studirende Bürgcrsöhne Laibachs von der vierten bis znr Beendigung der sechsten Gymnasialclasse bestimmt.
14.  Die vom A nton Na ab errichtete zweite Stiftung jährlicher 200 fl._4..kr., welche nur für Stndirende ans des Stifters oder dessen Gemahlin Verwandtschaft bestimmt ist nnd so lange genossen werden kann,   bis  der Stiftling   in Folge   seiner Studien in einen   geistlichen Orden   eintritt   oder Wcltpricster wird.   Das Präsentationsrecht zu bci dcn   letztgedachten   Stiftungen   steht  dem   hiesigen Stadtmagistrate zu.
15.   Bei der vom Lorcnz At acki angeord netcn Stiftnng der zweite Platz im dermaligen reinen Iahrescrtrage von 79 st. 16 kr.  Znm Genusse desselben sind blos Studirende ans der Anverwandt-schaft des Stifters bernfen, wobei  jenen, die  von männlicher Seite abstammen,   vor denen ans  der weiblichen Linie der Vorzug gebührt.    Der Stif tnngsbezug ist   von  der Normalschnle   angefangen anf   keine  Studienabthcilung   beschränkt   und   das Präscntationsrecht hiczu übt der Pfarrer  zu Fara bei Kostet aus.
16.   Der erste Platz der Ioscf N cpezic -schen Stiftnng im dermaligen reinen Iahresertragc von  105 fl., 10 kr.    Derselbe  ist   für Stndircnde aus der Verwandtschaft dcs Stifters von der Nor malschule bis zur Vollendung der Studien bestimmt. Bei Abgang  verwandter Schüler   haben  Bürger söhne aus Laas und alsdauu Studirende aus dem Pfarrbezirkc Laas darauf dcn Ausprucb. Das Prä' sentationsrccht wird  vom Pfarrer  in  Altenmarkt bei Laas ausgeübt.
17.   Die vom Dr. Paul Ignaz Neschcn angeordnete Stiftung im  dermaligen  Nettobeträge jährlicher   36 fl. 42 kr.    Znm   Gennsse  derselben sind Studirendc aus dcr Verwandtschaft des Stifters und in Ermanglung solcher auch andere Studirende mit vorzugswciscr Bedachtnahme anf die Nachkömmlinge ans' der Familie   Fabianic   berufen.      Das Präfentationsrccht steht dcr hicsigcn Advocatcnkam mer zu.
18.   Bei der Franz Noic'fchen  Stndcn tcnstiftnng dcr erste Platz im dcrmaligen jährlichen Neinertrage von  111 ft. 32 kr., anf welchen vor-zngswcisc studirendc Verwandte des Stifters  und in' Ermanglung solcher Studirendc ans der Pfarre Deutschruth iui Görzcr Dl'stricte den Ansprnch haben.  Der Stiftnngsgennß ist auf keiue Studienabthcilung beschränkt und das Präsentationsrecht gebührt dem Pfarrer in Dcntfchmth.
19.  Der zweite Platz der GeorgThomas Nnmplcr'schen Stiftung im  derzeitigen  reinen Iahrcscrtragc von 26 si. 38 kr.    Derselbe ist für Stndircnde  ans  dcr Verwandtschaft   des Stifters nnd   in Ermanglung   von solchen,   für  jene   aus der Verwandtschaft des Friedrich Perse bestimmt, wobei alsdann auch andere Stndircndc berücksichtiget wcrdcn   könncn.    Das  Präscntationsrecht übt dcr Domhcrr am Agramer Mctropolitancapitel Dr. Lnkas  Adam Numplcr   aus.
20.   Die vom Franz Schabatz  errichtete Stiftung jährlicher 42 st., zn deren Genusse mittellose, wohlgesittete und fleißige Schüler aus In-ncrkrain oder dem vormaligen Adclsbcrger Kreise, insbesondere Baucrnsöhne aus den Dccanatcn Laas nnd Zirkniz berufen sind.     Das Verleihungsrccht zn dicfcr Stiftung, wclchc von der ersten Gymnasialclasse bis znr Vollendung der höheren Studien genossen werden kann, steht dein Pfarrdcchantc in Adclsbcrg zu.
21.   Bei der vom Adam Franz 5agar angeordneten Stiftuug der erste Platz jährlicher 39 ft. 58 kr., der vom Gymnasinm angefangen bis zur Vollendung der Theologie genossen werden kann.   Anf dieses Stipendinm haben vor allem die Verwandten dcs Stifters Anspruch, welche   den Namen Zagar führen, dann die entferntem Seitenvcrwandten und endlich studirende Söhne armer Büger alls Stein. Das Präsentationsrecht gebührt dem Aeltesten aus dcr Hagar'schen Abstammung.
22.   Bei dcr Leopold Scheer'schen  Stu-deutenstiftlmg der zweite Platz jährlicher 42 fl. 32 kr., welcher erst voll der siebenten Gymnasialclasse angefangen bis znr Vollendnng dcr Bcrnfsstudien genossen wcrdcn kann.   Derselbe ist sür arme,   gut studirende uud wohlgesittete Jünglinge aus Krain bestimmt. Das Präsentationsrecht wird vom hiesigen Stadtmagistrate allsgeübt.
23.  Die A ndreas S ch u r b i 'sche Stiftnng, im dermaligen Neinertrage von 27st. 70kr., welche blos für Studircnde ails den drei hiezu berufenen Familien, deren Nepräscntantcn und   nächste An verwandte des Stifters Andreas Schurbi, Mathias Sluga  nnd   Marcus  Vaupctic   im   bestandenen Bezirke Münkendorf sind, bestimmt ist. Der Stif tnngsgcnnß    ist     anf    keine    Stndieuabtheilnng beschränkt.
24.  Der zweite Platz der Friedrich Sker-p i n 'schen Studentenstiftung im dermaligen reinen Iahresertragc von 43 fl 40 kr. Zum Genusse derselben sind Stlidirende aus der Verwandtschaft des Stifters nud ü, deren Abgänge solche, welche in der Stadt   Stein   geboren   sind,    bernfen.    Das Präsentationsrecht zu dieser Stiftnng,   wclchc von der zweiten Gymnasialclassc angefangen dnrch fechs Jahre genossen wcrdcn kann, übt dcr Aclteste aus dcs Stifters Vcrwandtschaft ans.
25.   Bei   der  Dr. Georg   Sup an'schcn Stiftung der zweite Platz im jährlichen Neinertrage von 63 fl. 84 kr.    Znm Gennssc   dieses   auf die Dauer der Gymnasialstndicn   beschränkten Stipendiums sind arme, gnt gesittete und gut studircnde Iüugliuge  alis   der  Pfarre St.   Martin   unter Großkahlenberg, die in den Dörfern St. Martin Mitter-   nnd Untergamling geboren sind, berufen, in Ermauglilng   solcher   aber   Stndircnde,   welche in denjenigen Dörfern geboren sind, die schon im Jahre 1820 zur Vorstadtpfarrc St. Peter in Laibach oder zur Pfarre Mariafeld die Gctreidccollectur zu verabreichen verpflichtet waren. Das Prä'scntations-rccht wird vom hiesigen   fürstbischöflichen Ordinariate ausgeübt.
26.   Bei der von Dr. Josef Stroy  er-' richteten Stiftnng dcr dritte Platz jährlicher 118fl. 68 kr.,   welcher   für Stndirende aus dcs  Stifters Verwandtschaft   und   alsdann  für   solche bestimmt ist,   welche zu Birkendorf,    dem Geburtsorte dcs Stifters, geboren sind.
2028
27.   Bei der von Johann Thaler  von Neuthal und dessen Gemahlin Maria von Po sa r ell i errichteten Stiftung der erste Platz jähr licher 22 fl. 26 kr., auf welchen vorerst arme stu dirende Berwandte   und bei Abgang derselben anch andere Studirende den Anspruch haben.
28.   Die Karl Umek'schc Stiftung   jährlicher 78 fl. 50kr.,   welche   für Studircudc   aus der Verwandtschaft des Stifters und in deren Ermanglung für andere arme, gut studircnde Jünglinge bestimmt ist.   Der Etiftuugsgcnuß ist vom Gymnasium    angefangen   unbeschränkt   und   das Prä'fentationsrecht  gebührt   dem  hiesigen   fürstbischöflichen Ordinariate.
29.   Bei der 1. Stiftung  „Unbekannt" der erste Platz jährlicher 54 fl. 66 kr., sowie auch
30. die  zweite Studentcnstiftuug   „Unbekannt" im dcrmaligen reiucu Iahresertrage vou 33 st. 40 kr. Beide sind für wohlgesitt.te uud dürf tige Studirende   in  Laibach  überhaupt  bestimmt.
ZI. Bei der vom Andreas Weifchel angeordneten Stndentenstiftung der zweite Platz im reinen Iahresertragc von 60 fl. 22 kr. Auf den Genuß dieser aus die Gymnasial- nnd theo logischen Studien beschränkten Stiftuug haben Studirende aus der Weischel'scheu oder Gorjauc'schcn Befreundfchaft und bei Abgang folcher studirende Jünglinge ails dem Dorse Oberfeuchtiug den Anspruch.
32. Endlich das von Friedrich Weiten Hitler errichtete und für einen armen, gut studireuden Schiller der sechsten Gymuasialclasse bestimmte Stipendium im dermaligen reinen Iah-
rescrtrage von 41 fl. 98 kr. Das Präsentationsrecht übt hicbci der bevollmächtigte Wcitcuhiller'sche Patronatsrepräsentant Herr Bincenz Seunig in Laibach aus.
Studircude, welche sich um die vorstcheuden Stipeudieu bewerbeu wollen, haben ihre mit dem Tauffcheine, dem Dürftigkeits- und Imvfungszcug-uissc, dann mit den Studicnzeugmssen von den zwei letzten Schulsemcsteru, sowie iu dcui Falle, als sie das Stipendium aus dem Titel der An Verwandtschaft beanspruchen würden, mit dem lega^ len Stammbaume belegten Gesuche bis
I^Z. December d. I.
im Wege der vorgesetzten Stndiendirection Hieher zn überreichen.
Laibach, aui 6. November 1868.
K.   k.  Lnndcorcgicrung  siir  Krailz,