Omlmlher W ^ntum. Nr. 276. Viänu»,tr»tion«yrl<«: I« <«»ptotl «»«><> fi. 11. holbj. fi. ll 5N. «für die Zustellung in» H«u« h»Ibj, «»l,. «lit bn Prtt ,«n,j. ft. ,n«gel>illi s«r Neine Initiate bl« ,» < Zellen « li., glöheie p« Zeilt « k., b«< öft««n 1879. Amtlicher Theil. Erkenntnisse. Das !. k. Landesgericht als Pressa.«richt in Trieft hat auf «lntrag der f. k. Staatsanwaltschaft mit dem Erkenntnisse vom ^l. November 1879, Z, !>7!),75!»4. die Wcitcrvrrbreitunq der Zeitschrift ..l/Iuclij>on<1o!'.t«« Nr. 87« vom 7. November 1879 wegen des Artifrls ^I>ikortil di 8tHnir,»", beginnend mit „I no- vom 14. November 1879 wegen des Artikels „Die Politik der Gasse" nach H 63 St. G. verboten. Mhtamtlichcl Theil. Zur Wehrfrage. Ueber die Beschlüsse der verfassungvtreneu Clubs im Abgeurdnetenhause hinsichilich ihrer Haltung in der Wehrfragc äußert sich die „Presse" >» nachstehender Weise: „Das ungarische AbgemdnettulMs hat offen die Nothweildigteit anerkannt, da^s der Heeresst^nd, wie er im Wehrgesetz normiert lst, unter den jetzt obwaltenden Verhältnissen unverändert aufrecht bleloc. Die Majorilät der lllieralen Partei in Uugarn behandelt diese Frage vorweg als eine Machlfrage, aber nicht als eine Machtfrage der Partei, sondern als eine Machlfrage des Reiches. Aber ,ndrm sie diesen Stand. Punkt als den allein maßgebenden festhielt, kräftigte sie anch ihre eigene politische Stellung. Die Majo» rität von 47 Stimmen, welche das Wehrgesetz votierte, konstatierte von neuem dle Regiernngsfähiglelt der libe ralen Partei und des ihr entstammenden Mulisteriums Tisza. „Von Seite der deutsch-liberalen Partei hat man sich dahin geeinigt, vorerst für eine Reduction des Präsenzstandes von 255.000 auf 230,000 Manu, jedoch für die Verlängeruug auf zehn Iihre zu votieren, eventuell jedoch die Bewilligung des Grsrtzes nur auf ^n Jahre zu beantragen. Die Vertreter der deutsch. Analen Partei wollen somit ihren Wählern gegen« "ber das öffentlich und wiederholt eingegangene En. gagement einlösen, dass sie, die Gewählten, eine Herab« «ehung des Heeresaufwandes anstreben werden. Wir suchen, wie man sieht, die leitenden Motiv? der Partei in dieser Frage nicht in dem consequents Bemühen, der jetzigen Regierung eine tendenziöse Opposition zu machen, sondern in der politischen Geschichte der Partei und in den persönlichen Ueberzeugungen ihrer Ver» treter. Wir achten diese Geschichte' und diese Ueber» zeugungen. Nur waren und sind wir stets der Mei. nung, dass die Situation der Welt und unserer Mon. archie sich niemals nach den Traditionen und Ueber-zeuguugen einer Partei wenden lasse, sondern dass die staatsmännische Einsicht und Klugheit jeder Partei gebieten, ihre Action nicht nach früher eingenommenen Standpunkten einzurichten, sondern nach der Natur der factischen und im gegebenen Momenle einzig bestimmenden Verhältnisse. Die deutsch-liberale Partei im Abgeordnetenhause hat nur den momentanen Effect im Auqe. mid auch dieser wird in seiner Schwäche sehr rasch durch das Verhalten im Herrenhause dahin« schwinden. Die parlam?ntmische Sonation. wie sie sich nun iu der Wehrgesehfrage davst.llt, ist in keinem Falle für w deutsch.libeiale Minorität im Ab^ord. neteuhans«' günstig. S>e sieht sich gegenüber: die liberale Majorität des oswreichischm Herrenhauses u»d die faclische Mazoritat der Autonomlsten im österreichischen Abgeordnetenhanse. D,e deutsch. liberalen Vertreter werden nur behmlplen können, dass die ..Staats« Nothwendigkeit" uuter den hen.igen Verhältnissen ohne Zweifel d.e Erhaltung des j,tz,ae„ Heeresstandes for-ve.pft.cht,t feie», ihre per- ,ou iche Ueberzenguug dieser anerkannten . Staals-nolhwendlgkelt" uiuer^,0,onm. we.l t»e momen.aue Eliliguug der Cludbesa)Ill,se höher steht als die Slants-Nothwendigkeit und ais die pulillfche Zukunft der liberalen Partei u, O> ste» reich." Dlis „Wiencl Ezilablail" schreibt: ..Wir gestehen, dass wir die Wehigejchfia^e von allem Anfmuze her als eme eilimem lechnijchc. als eine Fiagc der'F^ch« Wissenschaft aufgefasst haben, über welche zunächn den Fachmannern das Wort gebürt. Als eine polmsche Frage erscheint ste uns nur insoferne, als es sich darum N ^ .' '« ^ s?Ü" ?'" »eaeuwärt.^n polm,che.. Verhal.mssen rml^ich ersche.nl. an der Wch.o.^m a. tlon uud an der Starke unserer Wehrmacht zu rütteln oder derfe ben durch kurze Fr.sterstreckmlgen eiuen gewissermaßen unsicheren, pwvlso.tschen Charakter zu ^35"'^"" ^"" herüber verschiedenen Sinnes sein Dle Melnungsdiffeieuzen mögen auf verschiedenen Anschauungen über dle Sache beruhen, in Äezug aus dle patriotische Absicht gibt es schwerlich zwischen den zwei getrennten Lagern des Abgeordnetenhauses einen Unterschied." ' Der Pariser „Siöcle", welcher für die Annahme des öfterrrelchlschen Wehrgrsehes vom internationalen Standpunkte emtritt, crivahm der diesbezüglichen Ar. tikel der „Presse" und des ..Fremdenblattes" und bemerkt sodann: „Diese Blätter haben verabsäumt hinzuzufügen, dass die Verwerfung des jetzt geltenden Wehr» gesetzeS in Wien selbst einen sehr schlimmen Eindruck hervorrufen würde. Ein solcher Beschluss wäre nämlich geeignet, den Charakter und die Bedeutung der zwischen Deutschland und Oesterreich»Ungarn getroffenen Vereinbarungen zu alterieren." Zur Revision der Gewerbe»Ordnung. Der in der vorletzten Sitzung des Abgeordnetenhauses seitens der Regierung eingebrachte Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung und Ergänzung der Gewerbe« Ordnung, enthält lediglich eine Revision jener Partien der bestehenden Gewerbe.Ordnuug, deren Regelung besonders wünschenswert und dringlich erscheint. Die Vorlage umfasst drei Materien; siebehandelt: 1.) das gewerbliche Hilfspersonal (Art. l bis 54); 2.) die Ge» werbsinsprctoren (Art. 55 bis 61); 3.) die geWeib» lichen H,lfel^ssen (A,t. 62 bis 75). Art. 70 bestimmt, dass die WlitMilelt sechs Monate nach der Kundmachung erfolgt. Art. 77 enthalt die Vollzugsclaujel. Als Anhang sind Nminutivbestimmnngen sür registiierte gewerbliche Hllfstlissen aufgenommen. Was nun den ersten Titel mbetreff des grwrlblichen Hilsspersomiles anbelangt, so lässt sich der Inhalt desselben im allge« meinen dahin zusammenfassen, dass cine gruuue Re» gelniig der Beziehung»» der Ocwerbsl>h «ber zu den Hilfsmbeitern und eine Pläcisiciung oer aus dem A>be>lsv>r!rc>ge erwachsenden Rechte und Veroluollch» t>,tei! dieser beiden Massenelcmentc angestlebt wirb, l^iss ein Complex vo» Bestimmungen, welche uuter den B"i.!lff der Fliblilsgesetzgl'bnng fallen, in die Vorlage amgeiminmeu wm de, uno oaje eine strengere Ordnung dri L,hlllN!;sl.'elyältnisse angebahnt sowie aus Rück« sichten des ösfeililichen Wohles elne Reihe von schützenden Voischriflen zu Gunsten der Hilfsarbeiter erlassen wurde, ilicksichtlich deren anderweitige Verem« barungen zwischen Gewerbsinhabern uno Hllfsarbcltern telne rechtliche Wilkung haben sollen. Eö werden in der Vo'llia/ mehrere gesetzliche Anordnungen vorgeschlagen, welche «n der bestehenden Gewerbe-Ordnung nicht enthalten sind, deren Aufnahme jedoch nach den bisher gewonnenen Erfahrungen rälhllch erschien. Iu Bezug auf den zweiten Titel, die Institution der Gewcrbslnsprctoren betreffend, heißt es in den Motiven: Um die gewissenhafte Durchführung emer Reihe von Bestimmungen der Vorlage vollkommen zu sichern, scheint es uncrlässltch, hlefür durch Bestellung eigener staatlicher Aufsichtsoia>ne Sorge zu tragen. Staaten, welche auf einer hohen Stufe industrieller Entwicklung stehen, wie England, die Schweiz, 0l.s deutsche Reich, Frankreich u. a. m., haben die Nolh- Jenill'eton. Was iie Liebe vermag. "'M«n, fit, nach dem Englische» bearbeitet v»n Od. U llgn er (Verfasser der „Alexa"). (Foriseyunss.) Die Chaise, von zwei kräftigen Hochlandpouics Augen, kam rasch näher, und bald sahen die beiden A°lnen, dass der Insasse ein Herr war. der die Manien bemerkt hatte und dem Kutscher zu halten be« M. iZr sprang aus dem Wugen und schritt den "amen entgegen. ., «Mr. Clifford!" rief Mifs Thompson freudia. 'M beide Hände entgegenstreckend. ..Ist es möglich!" ^..Weshalb sollte es nicht möglich sein?" erwiderte Afford lächelnd, indem er die ihm dargereichten Hände llassteimd warm drnckle. 5 . Martin Clifford halte sich wenig verändert wäh« unk - "ch'^liu Jahre, die zwischen der Gegenwart n Mein Tage l.n,en. an welchem er dazu beigetragen Nol^' "anlenlos.'s Elend über d,e arme Einmy Rey-al? ^^'"^"' ^'^ Leidenschaften, die uoch wilder dur/ - '" '" ^""" I"»erstcn loderten, wusste er vnh "" freundliches Aeuhere "lit Meisterschaft zu zusam^ ^" tlai dieser Mann mit Valerie Reynold ichlo^'^ ^^ "" es. der ihre Eltern getrennt nnd "es Unheil über beide gebracht hatte. Er war es, der Valeriens Leben zu einem vereinsamten und trau« ngen gestaltet, der sie ihrer Eltern und der Heimat oeraubt hatte. Es war ein seltsamer Zufall, der ihn Mit ihr hier zusammenführte. — oder war eS eiue Fügung des Schicksals? Martm Cliffords Blick schweifte von Miss Thompson zu lyrer Begleiterin und blieb mit Bewunderung auf ?''l" Haftes Elsbeth sah, dass er eine Vorstellung sslitt."^? ?'V "-"^ ""« dem Schlosse begeben, Clifford /" fragte sie m heiterem Tone. „M.ss Winham ist erkrankt —" Clifford sah besorgt aus. ..Doch nicht ernstlich, hoffe ich?" fragte er. „Nem, nur eine leichte Erkältung; aber sagen S,e m,r doch. was Sie hierher geführt hat?" ' ^ „Ich kam zur Jagd hierher, wie jedes Jahr im September." antwortete Clifford. ..Aber Sie vergessm, nnch Ihrer Frexndiu vorzustellen. Elsbeth," fügte er hinzu, feinen Blick auf das junge Mädchen richtend. „Ist ste eine Verwandte von Miss W'nham?" „Nem, sie ist die Gesellschafterin der alten Dame; ihr N.nne ist Miss Gloom," erwiderte Miss Thompson hochmüthig. Mr. Clifford verbeugte sich ehrerbietig vor Va» lerie. Diese erwiderte die Begrüßung mit einer vor-nehmen Verbeugung. Clifford bemerkte nicht nnr. dass Valerie eine vollendete Lady, sondern er gewahrte auch, dass Miss Thompson eifersüchtig auf das fchöne Mädchen sei. „Wenn es Ihnen angenehm ist, will ich Sie be« gleiten, meine Damen," sagte er, seinem Kutscher winleud. dass er Voraussahren solle. „Ich bin schmerzlich überrascht, zu hören, dass meine Tante trank ist. Wie lange sind Sie schon hier, Elsbeth?" ..Seit vierzehn Tagen ungefähr," lautete die sorglose Antwort. Clifford wurde unrnhig. Er war in seiner Iu« gend leichlsinnig gewesen, hatte aber später, wie wir bereits wissen, ein ansehnliches Vermögen geerbt, welches er sparsam verwaltete. Er halte nie geheiratet, weil er seine erste Liebe, Emmy Reynold, die für ihn und alle, die sie einst gekannt hatten, so lange schon verschollen war, nicht vergessen konnte. Seit Jahren hatte er sein Bastes gethan, um sich den Reichchum der Miss Winham zu sichern, und er glaubte, dass sie ihn zum Universalerben eingesetzt habe. Dass nun Miss Thompson während der Zeit von vierzehn Tagen oft allein um die alte Dame ge-Wesen war, machte ihm Sor^e. ..Ich hätte früher kommen sollen," dachte er. ..Aber ich werde es bald wissen, ob kürzlich ein neues Testament gemacht worden ist. Jedenfalls will ich so lange bleiben, bis Elsbeth Thompson wieder abreist." Alle drei erreichten das Schloss und traten in die Halle, wo Clifford von dem Portier mit wirklicher Freude empfange» wurde. Er war schlau genug gewesen, sich die Gltnst der Dienerschaft ,m Schlöffe zu erwerben, da er wusst?, welch' großen Einfluss dieselbe auf die Schlossherrin ausübte. 2378 wendigkeit solchn Fachorgane anerkannt und derselben durch ihre Gesetzgebnngen Ausdruck gegeben. Mit dem dritten Abschnitte, die gewerblichen Hilfskassen betreffend, betritt die Vorlage ein Gebiet, das für die materielle Lage und das Wohl der arbeitenden Klassen von hoher Wichtigkeit und dessen Regelung bestimmt ist, zum Gedeihen der Industrie und des Gewerbes beizutragen, welche mit der Wohlfahrt und der Zu« friedenheit der Hilfsarbeiter in innigem Zusammenhange stehen. Es muss hier bemerkt werden, dass nach der Terminologie der Vorlage die Hilfskassen sowohl die Anstalten zur Unterstützung in Fällen der Krankheit, als jene zur Gewährung von Unterstützungen im Falle des Todes oder der Invalidität (Krankenkassen, Invalidenkassen, Witwen- und Waisenkassm) in sich schließen, dass aber dic Gewerbe-Ordnung nur die Ae-ziehungen der Krankenkassen zu den Angehörigen des Gewerbestandes regelt, während die Frage des Beitrittes zu den Anstalten der zweiten Kategorie hier unberührt bleiben soll. Es hängt dieser Vorgang mit der Anschauung zusammen, weiche auch die Znstim-innng competenter Fachkreise gefunden hat, dass die Pflicht der Hilfsarbeiter zum Beitritte zu derlei Anstalten nur rücksichtlich der Kranlenkassen auszusprechen sei, während einc solche Verpflichtung bezüglich anderer Hilfskassen nicht normiert werden könne. Als oberster Grundsah wird übrigens aufgestellt, dass diese Kassen der Selbstverwaltung und Selbstcoutrole der Bethei-ligtcn sowie der staatlichen Aufsicht unterliegen und öffentlich registriert werden müssen. Oesterreichischer Reichsrath. 6. Sitzung des Herrenhauses. Wien, 28. November. Die Sitzung wird um 11 Uhr vom Präsidenten Grafen Trauttmansdorff eröffnet. — Ihre k. und k. Hoheiten die Erzherzoge Ludwig Victor und Carl Salvator sind im Hause amveselld. Der Präsident macht die Mittheilung, dass Ihre Majestät die Kaiserin die im Auftrage des Hauses durch den Präsidenten an höchster Stelle zur Kenntnis gebrachten Glückwünsche anlässlich des Na-menssestes Ihrer Majestät huldvollst zur Kenntnis ge' nommen und für dieselben den kaiserlichen Dank ausgesprochen hat. Ebenso haben Sc. Majestät der Kaiser und Ihre k. und k. Hoheit die Frau Erzherzogin Elisabeth die Glückwünsche anlässlich der Vermählung Ihrer k. und k. Hoheit der Frau Erzherzogin Christine dau« keno zur Kenntnis genommen. Dem verstorbenen Mitgl.iede des Herrenhauses, Freiherrn v. Lasser, wird von dem Präsidenten ein warmer Nachruf gewidmet, in welchem die hohen Verdienste, die der Verschiedene sich um Thron und Vaterland erworben, gewürdigt werden. Die Versamm-lung erhebt sich zum Zeichen des Beileids von den Sitzen. Der Leiter des Finanzministeriums, Sectiouschef Chertek, theilt mit, dass der Gesetzentwurf, betreffend die Dotation des Allerhöchsten Hofstaates, die kaiserliche Sanction erhalten hat. Das Gesetz, betreffend die Herstellung eines gemeinsamen Zollverbandes mit Bosnien und der Herzegowina, wird in erster Lesung der Commission znr Vorberathung zugewiesen. Es werden hierauf folgende Gesetzentwürfe ohne Debatte in zweier und dritter Lesung gemäß den An« trägen der Commissionen angenommen. 1.) Das Gesetz, betreffend die Gewährung von Vorschüssen aus Staatsmitteln zur Beschaffung von Saatgetreide für die durch Nothstand heimgesuchten Gegenden der Markgrafschaft Istrien und der gesür-steten Graffchaft Görz und Gradiska- 2.) das Gesetz, betreffend die Verlängeruug der Wirksamkeit des Gesetzes vom 3. März 1868 über die Gebüren« und Stempelfreiheit bei Arrondierung von Grundstücken; 3.) das Gesetz, betreffend die Rückzahlung der auf Grund der Gesetze vom 10. April 1874 und 1. April 1875 aulässlich der Borkenkäferverheerungen im Böhmerwalde gewährten Vorschüsse «no die Be« streitung der Kosten für Leitung und Beaufsichtigung der Arbeiten zur Bekämpfung der Calamität. Die nächste Sitzung findet morgen statt. 17. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 28. November. Präsident Graf Coronini eröffnet die Sitzung um 11 Uhr. Am Mimstertische: Prazak, Ziemicil-kowsky. Der Leiter des Finanzministeriums, Sectiousckef Chertek, zeigt an. dass das Gesetz, betreffend die Erhaltung des Allerhöchsten Hofstaates, die kaiserliche Sanction erhalten habe. Erster Gegenstand der Tagesordnung ist der Bericht des Immunitäts-Ausschusses über die Affaire Dr. Waibel und Dr. Oelz. Abg. Dr. Granitsch l e-antragt als Referent, dem Ansuchen des Kreisgerichtes Feldkirch um Gestaltung der strafgerichtlichen Verfolgung der Abgeordneten Waibel und Oelz stattzugeben. Abg. Pflügt bemerkt, dass der Ausschussantr «g an einem formellen Gebrechen leide, weil die Ehrenbeleidigungsklage gegen Dr. Oelz zu spät überreicht wurde. Im allgemeinen aber möge das Hans erwägen, dass die Ehrenbeleidigungen zur Zeit der letzten Wahkn verübt wurden, wo mau nicht jedes Wort so genau nehmen darf, und aus diefem Grunde den Ausschuß antracz ablehnen. Abg. Dr. Iaques bemerkt dagegen, dass dms Haus, sobald es sich die Ueberzeugung verschafft habe. dass kein Tendenzprocess vorliegt, nichts anderes thun dürfe, als die Angelegenheit den Gerichten zur Entscheidung überlassen. Referent Dr. Granitsch spricht in demselben Sinne und bittet um Anunhmc des Ausschussantrages, damit man dem Hause nicht den Vorwurf machen könne, es habe etwa, aus Partei.Interesse eine Privat klage der gerichtlichen Entscheidung entzogen. Bei der Abstimmung wird der Ausschussantrag angenommen. (Dagegen nur ein Theil der Rechtspartei.) Hierauf wird di« Verhandlung über das Rinder-pestgeseh furtqescht. Die Htz 8, 37 werden mit unwesentlichen Modification».'!! angenommen. Bei § 37, welcher bestimmt, dass die Kosten für Hintanhaltung der Rinderpest theils vom Staate, theils von den Ländern zu tragen, sind. beantragt Abg. Dr. Duua-jewsti. dass alle Kosten bloß vom Staate zu be> streiten sind. Abg. Krönawett er spricht gegen den Vorredner und frägt, ob auch die Grenze gegen Bosnien abgesperrt werden und wer die Kosten bezahlen wird. Regierungsvertreter Zectionschef Baron Kubin erwidert dcm Mg. Dunajewski, dass eben deshalb, weil die Hintailhaltuug der Rinderpest ein allgemeines Interesse ist, alle Factoren, Reich, Land, Gemeinde „Sage meiner Tante, dass ich hier bin, Charles," sagte Clifford, „und bitte Mrs. Sinburn, mir ein Zimmer in Ordnung zu bringen." Der Angeredete entfernte sich, um den Auftrag auszuführen. Valerie begab sich auf ihr Zimmer. Clifford sah ihr lange sinnend nach. „Miss Gloom erinnert mich an jemanden, den ich früher gesehen habe," dachte er, „aber an wen? Wem sieht sie ähnlich?" Er dachte nach; alle seine Bekannten ließ er vor seinem inneren Auge vorüberziehen, aber er wusste nicht, wen er mit diesem jungen Mädchen vergleichen sollte. Wohl dachte ?r auch an Emmy Reynold, — seine Gedanken wanderten immer zu ihr, wenn er ein schönes Frauenantlitz sah, — aber er konnte keine Aehnlichkeit derselben mit Valerie finden. In der That glich Valerie von Ansehen ebenso wenig ihrem Vater, wie ihrer Mutter; vielmehr hatte sie die Züge ihres Großvaters geerbt, des Grafen von St. Berry. Clifford dachte aber in diesem Augenblick nicht an den alten Lord. Er verscheuchte gewaltsam die weiteren Ge danken und liegab sich in das Gesellschaftszimmer, wohin ihm Miss Thompson, die er ganz vergessen zu haben schien, folgte. „Ein reizendes Mädchen." dachte er. „Wenn sie reich wäre, könnte ich in Versuchung kommen, mich in sie zu verlieben." Miss Thompson schien seine Gedanken in seinen Augen zu lesen. Sie fühlte, dass die Aufgabe, die sie sich gestellt hatte, eine schwierige sein werde; dennoch zwei-» ftlte sie nicht daran, dass sie den Sieg davontragen würde. «Ich werde ihn und das Vermögen der Miss Winham zusammen gewinnen," dachte sie zuversichtlich. „Aber wie soll ich mein Vorhaben ausführen?" 17. Eapitel. Ueber rascht. Als Miss Winham benachrichtigt wurde, dass Mr. Clifford an^ekomm!'!! sei. befahl sie. dass er zn ihr geführt würde, sobald er sich von der Fahrt erholt hätte, und so trat er nach etwa einer Stunde in ihr Zimmer. Die alte Herrin des Schlosses hütete das Bett, in halb sitzender Stellung a/gen mehrere Kissen gelehnt. Clifford nahm ihre Hand lheilnchmend in die seinige und drückte mit erkünstelter Rührung sein Bedauern aus, seine Großtante krank zu finden, während die scharfen Augen der Matrone m feinen Mienen zu lesen suchten, wie viel Wahrheit und Aufrichtigkeit in seinen Worten enthalten scin mochten. „Ich fühle mich schon wieder kräftiger," sagte die alte Dame. „Ich werde morgen wieder besser sein und hoffe, ein hohes Altar zu erreich,«." Bei einem solchen Anfang konnte die Unterredung nicht zu einer angenehmen werden, und nach einer nu-behaglichen halben Stunde entfernte sich Clifford. Er suchte Mrs. Siuburn auf und erfuhr von dnser, dass Miss Winham weder ihren Anwalt noch einen Arzt während Miss Thompsons Aufenthaltes im Schlofft gesehen hatte, wodurch seine Befürchtung, dass em neues Testament gemacht sein könnte, vollkommen beseitigt war. (Fortsetzung folgt.) ! berufen sind, an den Kosten hiefür mitzutragen. Redner erwidert auf eine Anfrage des Abg. Neuwirth, daft die Absperrung gegen die Länder der ungarischen Krone in derselben Weise erfolgen werde, wie gegen die anderen Länder. Ueber den Antrag Dunajewski wird namentlich abgestimmt und derselbe mit 148 gegen 136 Stimmen abgelehnt. (Für denselben stimmten die Polen und Czechen, sowie einige Mitglieder der Rechtspartei.) § 37 wird hierauf angenommen. Schlufs der Sitzung '/<4 Uhr. Nächste Sitzung morgen. Tagesordnung: Fortsetzung der heutigen. Frankreich beim Wiederzusammentritte der Kammern. Das Datum des 27. November wird für Frank« reich ein historisches bleiben, denn es bezeichnet die Heimkehr der Kammern von neunjähriger Wanderung über Tours, Bordeaux und Versailles nach Paris-Nichts ist begreiflicher, als dass das ganze Land mit Spannung auf die Eröffnung der Session in der Haupt-stadt blickt, welche die Wiederkehr normaler Verhältnisse, die Vollendung der Regeneration Frankreichs bedeute. Im Auslande kann man nur wünschen, dass sich die Befürchtungen, welche sich an den Wiedcreinzug des Parlaments in Paris knüpfen, als Illusionen erweisen. Die Rehabilitierung der Hauptstadt in dieser Richtung nehmen die Republikaner als ein großes Verdienst für sich in Anspruch, und es ist auch wirklich uur ihrer Agitation zuzuschreiben, dass das französische Parlament nun wieder im „Herzen" von Frankreich seine Thätigkeit ausüben kann. Die düsteren Prophezeiungen Lügen zu strafen, welche von den Gegner» der Verlegung der Kammern nach Paris für diese» Fall ausgesprochen worden, überhaupt gewissermaßen den Hauptbcweis für dic Ersprießlichkeit des gegen-wärtigen Regimes zu liefern, ist nun die Sache der republikanischen Mehrheit beider Kammern. Eine leichte Aufgabe ist dies nicht, denn die Gegner des jetzigen Regimes in Frankreich sind weder gering an Zahl, noch lassen sie es an Rührigkeit bei ihren Bestrebungen fehlen. Dazu toinmt, dass ihnen die Republik Schwächen bietet, welche auszubeuten sie selbstverständlich nicht unterlassen. Eine besonders große Schwäche ist das Vorwärtsdrängen des radicalen Flügels der Repnblitaner, welcher auf sein Ziel nut größter Rücksichtslosigkeit lossteuert. Was die radicale Agitation in den letzwerflossenen Monaten geleistet hat, ihre Glunficierung der Communards, ihre socialistischen Wühlereien, welche namentlich durch den Arbeiter-congress zu Marseille in die grellste Beleuchtung ge" stellt wurden, haben im ganzen Lande ernste und bauge Bedenken hervorgerufen, ob die jetzige republikanische Regierung das Zeug dazu habe, Frankreich vor delN Einbruch einer radicalen Schreckensherrschaft zu bewahren. Diefe Bedenken werden um fo größer, als eine Zeitlang die radicalen Wühlereien durch GalN-bcttas Haltung geradezu protegiert waren, und der/ jenige Theil der republikanischen Partei, der als dle Hauptstütze der „conservative»" Republik betrachtet wird, keineswegs jene Festigkeit entwickelte, welche nothnieN" dig ist, um dem radicalen Anstürmen erfolgreiche" Widerstand zu leisten. Erst in jüngster Zeit hat sich in dieser Hinsicht eine Wendung zum Besseren bemerkbar gemacht. Oanl" bctta hat durch verschiedene Kundgebungen entschieden für die Regierung und gegen die Radical?» Stellung genommen, und der „Cercle national", welcher eme Vereinigung der „gemäßigten" Republikaner ist, y" bei einem vor kurzem zu Ehren der Deputierten un Senatoren gleicher Gesinnung veranstalteten F^!"",, durch seinen Präsidenten Chogneau gegen die lvM Umsturzprojecte der „Rotheu" entschieden Verwahrung eingelegt. „Wir weisen — so sagte Chogneau 77 "^c unsinnigen veralteten Socialismus zurück, der sich ^ dem vollständigen Ruin der modernen Gesellschaft "A bauen will und der uns in die Barbarei stürzen w"l". Wir unterstützen vielmehr die durch Erfahrung Wl^ und feste Politik, deren Erfolge man gesehen y"' Auch die demonstrativen freundschaftlichen Begegnung" welche Gambetta mit dem Präsidenten der stepu» jüngst hatte, verfolgten offenbar den Zweck, d)e <> ^ tlemmungeu" zu beseitigen, welche namentlich o»e ^ ^ bevölkerung Frankreichs infolge der Wühlereien Radicalen schon in äußerst hohem Grade äugl"^. Diese der radicalen Agitation entgegenwirkenden . mühungen waren auch wirtlich nicht ohne ^ ' .,,, Ebenso ist cs gelungen, den Differenzen umzulieuij welche zwischen der Regierung und der bishcngel" ^ Manischen Regierungspartei in Bezug auf die au» tige Politik platzzugreifen drohten. c^ In dieser doppelten Richtung kann also me , , züsische Regierung beim Wiederznsanilnentnlt 0" ,, »nrn mil Äernhigung der nächsten Zukunft e»'^ " ... sehe». Dagegen bedrängt sie wegen des ..Cültmla"^,^ in welchen sic verwickelt ist, üine ernste Sorge- ^ hat cs in dieser Hinsicht nul einem Gegner 3" . ^c der einen sehr zahlreichen Anhang hat und n"z" ^ Ausdauer zu kämpfen versteht, dessen 3^^''^. j.her j.der Regiernng in Frankreich !MaY'li^ ^ >Die „Rochen"'kann sie eventuell mit Bajonetts 2379 Kanonen zu Paaren treiben, gegen die Opposition des Aeru« versagen aber diese Waffen ihre Wirksamkeit. Die Auseinandersetzung mit dieser Opposition muss für die Regierung Grivys die Hauptaufgabe der nächsten Zeit sein; von ihrer glücklichen Lösung hängt die Con-solidierung der „conservativen" Republik ab. Mit Phrasen oder mit Repressalien ist da nicht viel auszurichten. Gievy und seine Räthe sowie das Gros der Republikaner müssen in dieser Hinsicht die Verhältnisse, wie sie eben sind, nicht wie sie sich dieselben wünschen, in Betracht ziehen, sonst gerathen sie auf Wege, die sie weit ab von ihrem Ziele führen. Es ubt allerdings unter den Republikanern Frankreichs ehr viele, welche den „Culturkampf" bis „zum Aeußer-te.1" geführt wissen wollen uno dadurch ihren end» wichen Sieg für gesichert halten. Allein diese Leute zeigen nur, dass sie sehr schlechte Politiker sind. dass sle für die socialen Verhältnisse wie für die Lehren der Geschichte Frankreichs lemen Sinn haben. Bei der Austragung des kirchenpolitischen Conflicts hat sich die Regierungsfähigteit der französischen Republikaner erst zu erproben. Oagesneuigkeiten. — (Ein Sonderling,) wie ihn nur die Phan» tasie eines Romanhnmoristen hinstellen kann, ist dieser» tage in Prag gestorben. Es war dies der pensionierte Staatsbnchhaltungsbeamte Herr Cajetan Kunz, der innerhalb eines Zeitraumes von 40 Jahren nnr einmal das Weichbild Prags verließ. Herr Knnz fürchtete nämlich dor allem die Zugluft, verklebte daher Winter und Som> mer seine Fenster, im Sommer sogar die Fuge jedes Ofens und suchte zu seinen kurzen Spaziergängen nur einige Gassen auf. von denen er behauptete, dass man in ihnen am welligsten dem Zuge ausgesetzt sei. Durch das ganze Jahr. ohne Unterschied der Saison, trng er drei Hemden, ebenso viele Gatien, wenigstens zwei Paar Pautalons und Westen sowie Röcke und darüber stets den Winterrock. Seiu Hut war iuueu auswattiert. Dass dieser Mann eine bis ins kleinste D.tail abgezirkelte Lebeuswclsc führte, kann nicht wuuoernehmen. seine Einnahmen und Ausgaben waren fast auf ein Decenuium hinaus prälimittiert. Trinkgelder bildeten in seiuem Budget leine geringe Rubrik, dcuu er war mit den« selben splendid gegen jeden, der ihn vor Zugluft bewahrte. — (Die Iagdsaifon in Mähren.) Man Meldt dem „Frdbl." aus der mährischen Hauptstadt. 27. November: Die Iagdsaison in Mähren findet in den nächsten Wochen ihren Abschluss, da am 15. Jänner die Schonzeit eintritt. DaS Ergebnis ,st kein sonderlich be-frledigcudrs zu uennen. Ansuahmsweise wurden einige Wildschweine erlegt, die sich bei Schünberg, Luchatschowitz und Neustadt gezeigt hatten und wahrscheiulich aus Ungarn herüberkamen. In Neustadt wurde ein Wildschwein nur angeschossen und der betreffende Schütze hatte kaum Ieit, hinter einem Baume Schutz gegen das wüthende Thier zu suchen, das jedoch bald von dem Schuss eines zweiten Jägers niedergestreckt wurde. An Hochwild haben die Jagden in den eben in Rede stehenden Revieren eine annehmbare Ausbeute gegeben, bloß an hiesige Nildbrethändler wurden 5)0 Hirsche nnd 100 Rehe geliefert. Fasaue sind heuer selten. Die besten Ergebnisse Lesern die Fasanerien auf der Familienherschaft Göding. biegen Sotulnitz und Selowih kaum den fünften Theil bes Ertrages, dcn sic ill anderen Jahren aufweisen. Die beiden Fasanerien in Eichhorn nächst Brunn sind sehr sut besetzt, allein von den erlegten Vögeln kommt nichts i« den Handel, da der Ertrag für den Haushalt des fürstlichen Besitzers verwendet wird. Der Preis der Fa. sanen ist gegen das voriae Jahr fast um die Hälfte gestiegen. Die Händler müssen an Ort und Stelle für bas Paar b Gulden bezahlen, wahrend fic es sonst um ^ bis 2'/, Guldeu erhalten. Die Hasen- und Hühncrjag» ben haben eine sehr schmale Ausbeute geliefert, verständige "coierinhaber haben eine. höchstens zwei Jagden abgehalten, "^n einen entsprechenden Nachwuchs zu erhalten. Die häufigen Regengüsse im Henrigen Frühjahr und Sommer ^be,l die elste Arut vernichtet und auch uon der zlvcitcn 'st nur eiu kleinerer Theil erhalten geblieben. Ucbrigens si»d die Zeiten für Mähren schon eiue Mythe geworden, ^° auf riuer einzigen Herrschaft jährlich 8» bis 10.000 Sliick Hase» abgeschossen wnrden. Der mährische Adel Hut an einigen Jagden bei dem Grafen Wladimir Mit-^rmvslu theilgcnommen, vou Ausländern der Herzog ^ Castries, der die Partie nie zn Fuß mitmacht, son. dern sich eines zweiräorigen Iagdwagens bedient. H ^ (Lebendig begraben.) Ein schauderhaftes ^"brechen wurde, wie dem „Üijewlianin" aus Konotop 'tn Gouvernement Tscheruigow geschrieben wird. dieser-^9e in dem dortigen Dorfe Iassinowka entdeckt. Vor "lzem verschwand nämlich plötzlich aus dem genannten "°rfe der Bauer Peter Guworun. Das letztcmal sah "°" den Verschollenen in Gesellschaft der Bauern Iwau lownl. Stepau Iassenecki. Demeter Piatccki und Nitita ^ s 'U"k i" eiuer Schenke zechen. Nun zog man alle bll^ . btgenailnteu z„r Veranlwortnng und nach langem. ^ , ^'gcm Weigern gestanden dieselben endlich ein. verst l " G"worun in dem frischen Grabe des jüngst ! orvenen Bauers Sachartschuk lebendig vergraben zu haben, weil er, Goworun. gedroht hätte, sie, die vier genannten Bauern, wegen eines von ihnen begangenen Pferdediebstahls zu verrathen. Die gerichtliche Commission ließ sodann das genannte Grab untersuchen und fand in demfelben in der That die Leiche des Verschollenen auf dem Sarge Sachartschuks in sitzender Stellung. Der Mund, die Ohren und die Nasenlöcher Ooworuns waren voll mit Blut gefüllt, und man meilte der Leiche fclbst an. dass Goworun sich lange, bevor sein schrecklicher Tod eingetreten war. geplagt habe. um sich aus seiner entsetzlichen Situation zu befreien. Sämmtliche Verbrecher wurden dem Strafgerichte eingeliefert. Locales. Ans dem l. l. Landesschulrathe für Krain. Auszug aus dem Protokolle über die ordentliche Sitzung desk. k. Landesschulrathes für Krain vom N. November d. I., unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landespräsidenten Ritter Kallina v. Urbanow und in Anwesenheit von neun Mitgliedern. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Herrn Vorsitzenden trägt der Schriftführer die seit der letzten Sltzung erledigten Grschäftsstücke vor. deren Erledigung zur Kenntnis genommen und worauf zur Tagesordnung übergegangen wird. Die von den Gymnasialdilectionen, dann von der Staats-Oberrealschule. der Lehrer- und Lchierinnen-Bildungsanstalt in Vorlage gebrachten Schulgeld-Veflelimgsgefnche werden erledigt. Ueber das Gesuch einige Lehrer um Gewährung uon Gehaltscigänzungsznlagen wird entschieden. Das Pensions», respective ErziehunaMitragsgesuch der Wliwe emes in Provisorischer Anstellung verstor. Venen Voltsschullehrers wird wegen gnaoenweiser Ge-Währung von Versorgnngsgenüssen an den krainischen Üandrsausschuss geleitet. Der Bericht des k. k. L.mdeöschnlinspectors für die Mittelschulen über die Inspection zweier Gynnwsic» wird zur Kenntnis genommen und sodann zur hoch-ortigcn Vorl>^ gebracht. Fünf Voltbschllllehrei stellen werden definitiv besetzt, .l -l »^V""'" Al'zntsschulialhe beanttaqtt' Er-cheilung des Excmrendo.Unlerrichtes un .iner Volks-schule wlrd genehmigt und dem betreffenden Lchler hiesur eine entsprechende Remuneration bewilligt. Der Jahresbericht des l. k. Landesschulin'spectms für Volksschulen über den Zustand des Vollsschul-wesens in Krain im Schuljahre 1878/79 wlrd zur Kenntnis genommen und sodann höhernurts in Vorlage gebracht. Auf Grund der Eingabe eines Orl3schulrathe3 und des Antrages des l'elreffenden Bezirksschulrates wird d,e angesnchte Einführung des Halbtaasunter-rlchtes an emer zweiklassigrn Volksschnle bewilligt. .«^urse n, Schulversäumilis-Straffallen. dann Remuuerattons. und Gcldaush.lfsgefuche werden er- — (Personalveränderungen im Laibacher Dlöcesanclerus.) Dem Herrn Johann Lapazue. Pfarradmiuistrator in Draschgosche, wurde die Pfarre Bründel verliehen; Herr Andreas Ramuus. Pfarrcoopcrator und Schnllatechct in Bischoflack, wurde für die Pfarre Scharfcnbcrg präsentiert! H^rr Johann Golob. Pfarrcuopcrator in Ziltlach, wurde zuin Pfarrer von Müttnig ernannt; Herr Anton Iamnil wurde füi. die von ihm administrierte Pfarre Sorica im Decauate Lack präsentiert; Herr Johann Karlin. Pfarrcooperator in Laschiz, wurde als Administrator der Pfarre Döber-nitsch bcstl llt; Herr Antun Maudelc, Pfarrcoopcratur in Prcserjc. wnrde als Psarradministrator uon B^ojaloka angestellt; Herr Franz Spendal. Psarrcoopeiator in Mannsburg, wurde als solcher uach Zntlach übersetzt; Herr Josef Samide, Pfarrcoop.'ratllr in Mosel, wurde in gleicher Eigenschaft nach Laschiz beordert. — (Truppen durch zug.) Heute »achts trifft das drttte Bataillon des Ka,s.rjägerregimcnls auf sriuem ^urchzuge aus der Herzegowina nach semer neuen Gar-ulson W.en ,n Laibach ein und hält hier einen Rasttag, >.' «j^ ?"b "er Rinderpest.) In Krain herrscht d,e vtlnderpcst gegenwärtig noch iu elf Ortschaften der pol,tl,cheu Bezirke L.ttai. Rudolfswcrt. Tsch.rnembl. «a'bach und Stein. Verseucht sind derzeit noch 45 Höfe. 4om Gesammtuichstande der inficierten elf Ortschaften per 1204 Nuwer. 281 Schafe und 112 Ziegen sind 02 Rinder erkrankt. 1« davon gefallen. 46 als krank und außerdem noch l«i Rinder. 2 Schafe und !^l Ziegen als scuchcnuerdächtig gctödtet worden. Der Gcsammtvichverlust belauft sich somit aus 223 Rinder. 2 Schaf.' nnd 13 Ziegen. Erloschen ist die Rinderpest seit ihre», ersten Austreten in 46 Ortschaften. Der politische Bezirk Gurlfeld ist bereits ganz seuchenfrei. Auch in Steiermarl ist die Seuche einer diefertage lierlantbarteu Kundmachung der Statthaltern zufolge bereits ganz erloschen. -"(Hunde frei!) Allen Hundebesitzern und deren diversen Caros. FidoS. Pagateln o tuUi quallU dürfte die Nachricht sehr willkommen sein. dass die für Laibach seit 6. November d. I. vom Magistrate angeordnet gc. wescnc Führung der Hunde an der Leine infolge Er löschens der Rinderpest mit heutigem Tage aufgehoben ist. — (Tine Bärin erlegt.) Im Jagdrevier der Gemeinde Sela nächst Seisenberg wurde am 21 v. M. vom Jäger Peter Kodak aus Hinnach eine 1'/»jährige Bärin erlegt. — (Selbstmord.) Der Lelegiaphenausseher AndreaS Puconijo aus Schonstein, welcher in letzterer Ieit bei seinem Schwager Anton Knez in Gurlfeld auf Urlaub verweilte, hat sich am 9, v. M. in den frühen Morgenstunden, nur mit einem Hemde und einer Unterhose bekleidet, vom Hause entfernt und wurde seitdem nicht wieder gesehen. Zehn Tage später wurde seine Leiche von der Kahnbesiherin Marie Slerbic aus Videm im Saveflusfe aufgefunden. Man vermuthet, dass der Unglückliche im Irrsinn den Tod in den Wellen gesucht habe. — (Schadenfeuer.) In dem Wohnzimmer der Kaischenbesiherin Elisabeth Duöcak in Unainarje. Orts-gemeinde Trebeleu im Littaier Bezirke, kam am 8. 0. M. gcgeu Mitternacht ein Schadenfeuer zum Ausbruche, dem das ganze Wohnhaus zum Opfer fiel. Die Besitzerin erlitt hiedurch einen Schaden von 300 st., gegen den sie nicht versichert war. Das Feuer soll durch die Besitzerin selbst, die an diesem Tage erst um 10 Uhr abends aus Laibach heimkam und hiebei mit einem offenen Span-lichte im Zimmer unvorsichtig umhcrgieng, verursacht worden sein. — (Gemeindewahl.) Bei der am 5. No» vember d. I. stattgehabten Neuwahl des Vorstandes der Ortsgemeinde Podzemelj im Bezirke Tschernembl wurden Mathias Hügel ^„, Gemeindevorstsher. Miko Ga-louec, Martin Strauß, Mito Iatlic und Ignaz Prenner zu Gemeinderäthcn gewählt. — (Notarstelle.) Durch den Tod des Herrn Notars Josef Podboj in Rudolfswert ist die dortige Notarstrlle in Erledigung gekommen, und wurde zur Besrhuug derselben eiu vierwöchcutlicher Concurstcrmin auSgk>chriebcn. — (Concert der Schwestern Seydel.) Freitag abends veranstalteten die beiden Schwestern Thl'resine Seydel (Violinistin) und Caroline Seydel (P>a„>stin). auf einer Kunstreise begriffen, im Rebouten» saale en> Concert, welches den ungetheiltesten Beifall des Publicums errang und den beiden Cuncertantinnen nack jeder Nummer den wiederholten Hervorruf derselben und zum Schlüsse besonders stürmljchen Beifall eintrug. Wir wollen gleich hinzufügen, dass dieser Beifall ei» virdientcr war. Die beiden Gäste, zwei hübsche, blühende Mädchengcstalten, nahmen das Publicum schon im voraus durch ihre gewinnende äußere Erscheinung und durch ihr bescheidenes Auftreten für sich ein, errangen aber d>e Gunst des Publicums vollends durch ihr schönes, corrcctcs und von seltener musitalischer Begabung zeugendes Spiel. Frl. Theresiur, die Violinistin, entschieden die künstlerisch hervorragendere Schwester, überraschte uns durch den vollen, markigen und schönen Ton, den sie ihrem, wie es schien, allerdings auch vorzüglichem Instrumente entlockte, und durch die Kraft. Sicherheit und vollendete Grazie der Bogenführung, sowie auch durch höchst anerkennenswertes Beherrschen der Technik. Die Flageolettüne zum Beispiel, sowie die Octavenzüge und Doppelgriffe spielte das Fräulein mit Bravour und seltener Fertigkeit. Das Concert eröffnete Beethovens Sonate in l^llul', in welcher die beiden Damen ein ueiständnisvulles Eingehen in die Ideen des Meisters bekundeten. Diesem folgte Mendelssohns Violmconcert (letzter Satz), welches Frl. Therefine Seydel mit Verve und Verständnis spielte, wenngleich stellenweise eine gewisse U„ausgeglichenhrit durch Hasten und Mangel an Ruhe sich bl-merllich »lachte. Iu Schubert-Tauhigs Mllitärmarsche führte sich auch Frl. Ccnoliue Seydel als Pianistin ei«, und zwar als sehr distinguierte Spielerin, wenngleich gerade diese Composition mit ihrem feierlich triumphalen Charakter und mtt ihrer Beigabe vou brillantem Tünefeuerwcrl für ein Mädchen eiue dessen Kraft übersteigende An? fordernng stellt. So klang die Wiedergabe der Piece bei aller Anerkennung für die hiebei zur Geltung gebrachte Technil doch etwas matt und vielleicht auch im Tempo zu sehr ritardicrt. Entschieden besser und zweifellos effect-uoller spielte das Fräulein die Polonaise in A-cwr von Liszt, wo sie ausreichende Gelegenheit fand, ihre Bravour und Technik im schönsten Lichte leuchten zu lassen. Frl. Thercsine spielte noch außerdem eine Polonaise von Chopin-Wilhelmy. letztere geradezu mit vollendeter Meisterschaft, dann „Siciliauo" von Pergulcse und eine „Sie-lanla" (Idylle) von Wieniawski; beide charakteristisch nnd bis in das Detail, und zwar in das schwierigste Detail sicher und schön. Den Schluss bildete die Piraten-Phantasie von Ernst, die zwar viel Gelegenheit zu Schwierigleiten bietet, aber doch auch als Composition den übrigen Werken su si'hr nachsteht, dass sie uns am wenigsten zusagte. Das Concert war daher im ganzen ein gelungenes »nd besuchswertes und trug den beiden Fräulein auch riesigen Beifall ein — aber leider auch nur diesen, denn das Concert war leer. wie die meiste» Concerte fremder Künstler es in Laibach sind. Wir wollen diese Erscheinung und ihre Ursachen nicht näher erörtern, sondern be-schränken uns darauf, nur zu constatieren. dass dies in Lai-bach nicht immer su war. denn die Kunstgeschichte der Stadt weist die bedeutendsten Namen auf, die seinerzeit in «»8U Lailiach nut Erfolg in jeder Hinsicht concertiertell, Währelid es l>ei der gegenwärtig in üaibach vorherrschenden Geschmacksrichtung dahin kommen wird, dajK die ttunftchronit der Stadt nur mehr Seiltänzer, Circus» clowns und höchstens ab und zu eine Operettensängerin aufzuweisen haben wird. — (Der sogenannte „Hausbrand" auf Fässern.) Das» t. l. Handelsministerium hat den poli» tischen Behörden Folgendes eröffnet: „Gemachten Wahrnehmungen zufolge tummt es vor, dafs Binder, Brauer tc, den Inhalt chrer Fässer sammt der Jahreszahl selbst auf die Fässer brennen uder einschneiden und das Ein-geschnittene brennen. Diese Bezeichnung ist unter dem Namen des „Hausbrandes" bekannt. Solche mit diesem Brande uersehene Fässer kommen im öffentlichen Verkehre häusig vor, und es «st erhoben, dass tneser sogenannte „Hausbrand" von der Bevölkerung irrthümlich für die amtliche Stempelung gehalten wird. Obwohl dieser Hausbrand der Fässer bei nur gewöhnlicher Aufmerksamkeit mit der aichamtlichen Beglaubigung des Raum« inhaltes nicht leicht vcrwechfelt werden kann, nxil die amtliche Beglaubigung im Einbrennen des k. k. Adlers mit der Ordnungszahl des Aichbezirtes und des Aich-mntes, des Nanminhaltes und der Jahreszahl, eventuell lmch ^besonders bei Sprittfassernj des Monats besteht, so erscheint eö doch, abgefehen davon, dafs die Bezeichnung mit dem Hausbrande sehr unzuverlässig, mit Nück< ficht auf die hleraus resultierende Umgehung der gesetzlich vorgeschriebenen Fassaichung nothwendig, diesbezüglich einc entsprechende Vorkehrn»g zu treffen. Es hat daher zur Darnachachtung zu dieuen, dass der sogenannte Hausbrand der Fässer lediglich als eine vom Erzeuger oder Besitzer angebrachte Privatbezeichnung zu betrachten ist. welche nicht geeignet ist, die für den öffentlichen Verkehr durch das Gefetz vorgeschriebene aich-amtliche Beglaubigung des Rauminhaltes der Gebünde zu vertreten, und dass solchc mit Hausbrand im aich« Pflichtigen öffentlichen Verkehr vorkommende Fässer als ungeaicht zu betrachten und zu behandeln sind. -- (Fleischtarif für den Monat Dezem-b e r.) Das Kilogramm bester Qualität von Mastochscn kostet ö'^l lr., mittlcrcr Qnalitä't 50 kr,, geringster Qualität 42 kr.: voll Knhen und Zugochsen kosten die drei So^>!' Fleisch 52, 44 und 30 lr. Neueste Post. (Vriss.-Teleqr. der «Laib. Zeitung.") Empfang des Regiments Baron Kühn in Wien. Wien, 3^). November. Das Regiment Varon Kühn Nr. 17 ist hente um 7 Nhr morgens wohlbehalten yler angekommen und winde am Bahnhöfe uom Hommandieienden, FZM Baron Mawicic, begrüßt lmd willkommen geheißen. Außcldem hatte sich daselbst zum Empfange der Verein sloucnischcr Unwer-silätsstudenten „Slovenija" eingcfunden. dessen Präses an Oberst Pneger eine slovenische Ansprache hielt n»d dic Negimenttzfahne mit einem Lorbeelkränze schmückte. Hierauf Einmarsch in dic Franz-Iosefökaserne. In Oraz wurde das Regiment auf dem Perron vom Oberst'Ilchaber FZM. Baron Kühn, der in groftn Suite uon Generälen, Stabs- und Obervfficieren der Orazer Garnison mit dcr Kapelle des Infantelie-regimentö Erzherzog Ernst ^Itr.^ 47 erschieimi war. sowie von zahlreichem, Hoch und Zioio rufenden! Pllbli« cum cmpfanqe». Bl,'l der Abfahrt des Zuges.brachte die Mannschaft dem Inhabcr ein donnerndes Zww ans. Wie»l, W. November. Die „Montags-Revue" meldet, dass für dic Civiluermaltung Bosniens und der Herzegowina kein Nachnagscreoit pro 187^ nothwendig sei, da das Erfordernis durch eigene Landesmittel gedeckt wird. es dürfte sich sogar ein kleiner Ueberschuss ergaben. Constantinopel, 2'.1. November. Die Pforte dementiert kategorisch dle über Moulhtar Pascha verbreiteten beunruhigenden Nachrichten. Nach einer auf! der Pforte emgeluligleu Depesche befalio sich derselbe gestern abends in Perlepe und trifft Montag iu der Nähe Gusinjes ein. Sevilla, W. November. Neue Ueberschwemmung eingetreten; der Guadalquivir ist um fünf Meter gestiegen, die Ausdehnung der Katastrophe ist noch unbekannt. Wien. ^). November. (Gr. Tgpst.) Aus dem liberale» Club werden mehrere Abgeordnete wegen des Aeschlusses über die Behandlung des Wahlgesetzes austreteii, darunter Baron Schwcgel. Wien, 29. November. (Abgeuldnetenhaus.) Der Grazer Aduucat Dr. Nmtelen wurde zum Mitgliede des Reichsgerichtes ernannt. Auf cine Interpellation antwortet der Obmann des Legitimalionsausschusses, Smolka, dass der Ausschuss über das Princip bei der Prüfung der Wahlen sich geeinigt habe und dass die Arbeiten nunmehr rascher vonstattrn gehen werden. Die Debatte über das NindeiPestgesetz wird fortgesetzt. Drr H 40, welcher bestimmt, dass das unbedingte Verbot der Einfuhr von Rindvieh mit dem 1. Jänner 1882 iu Wirksamkeit treten werde, wurde in der Fassung des Ausschusses angenommen. Der Abg. Dl. Grämlich hatte hiefür den 1. Juni 1881, Löblich mit Rücksicht auf Wien den 1. Jänner 1883. Fux den l. Juli 1662 beantragt. Sämmtliche zum Gefetze beantragten Resolutionen, mit Ausnahme jener, welche die Regierung auffordert, das Einvernehmen mit der ungarifchen Regierung behufs Erzielung eines gleichlautenden ungarischen Gesetzentwurfes zu suchen, werden nach längerer Debatte abgelehnt. Am Montag wird das Wchrgesch zur Berathung gelangen. Pest, 2^. November. Entgegen dn von einigen Blättern colportierten Nachlicht, als uli in der Leitung des ungarischen Finanzministeriums ein PciMcnwechsrl bevorstände, ist die „Pester Korrespondenz" von autorisierter Seite zu der Erklärung ermächtigt, dass diese Meldung absolut jeder Begründung entbehrt. Madrid, 29. November. Zur Vevmählungs-feici hatten sich in dcr Atocha-Kirchl,', welche glanzvoll beleuchtet wai. das diplomatische Corps und dic hohen Wludcltträger versammelt und auf ncmi Tribünen Platz genommen. Der König betrat die Kirche in Ac» gleitung seiner Mutter, dcr Königin Isabella. Die königliche Braut, welche iu Begleitung ihrer Mutter, der Frau Erzherzogin Elifabely, erschien, wlir schr gerührt. Der Cardinal Moreno von Toledo vollzog m Vertretung des Papstes die Einsegnung des Allerhöchsten Brautpaares und las sodann die Trauungsmrssc. Madrid, 29. November. Der König beant. worlete die Ansprache drs Grafen Ludolf mit folgenden Worten: „Iu Oesterreich erzogen, habe ich Oesterreich die besten Erinnerungen der Dankbar teit für meine Erziehung und den langen Aufenthalt bewahrt, den dort zu nehmen mir gestaltet war. Heute kuüpft mich ein neues Aand an Oesterreich, ein Band des Herzens und für das Leben. Keine Botschaft könnte ich mit größeren» Vrlgmu;en empfangen; --- ich bitt? Sie, Sr. Majestät hiefür meine volle Dankba» keit aus' zudrücken." Die El-zheizoa.il« Christine beanllvonete die Glückwünsche der Commissionen des Senates und dcr Deputiertentmnme»' m spanischer Sprache- alle ihre Wünsche gmigen dahin, zum Glücke Spaniens und dcr Spanier beizutragen. London, 28. November. Russland organisiert eine neue Expedition gegen Merw, welche im Frühjahre nöthigenfalls durch das persische Gebiet vorrücken wild. Telegraphischer Wechselcurs vom 29, November. Papier ^ Rente 68 40. — Silber « Neule 70 60. — Gold» Rente 80 90. - 1860er Swats-Aulehen l28 25 — Nant-Acticl! 841. — Credit. Acticil 279 . — London 116 5b. - Silber --—, K. l. Münz - Ducatcn 5 54. — 20 . Fransen > Stück? s-30l„. - U'0'Nelchsmarl 5? 70 Wien, 29. November. 2'/, Uhr nachmittaus. (SchlusScurse.) Creditaetien 279 . 1860er Uose 12825 1864er Lost 1«s ' . österreichische vlent, i» Papier 68 42, Slmilsbahn 26175, Nordbahn i<29 50, 20»ssrantenstiicfe »'30'/, türlische Lose I? 75, ungarische Ereditactien 2',3 l<>. Llnudactien 608 —, österreichische Anglvbanl 135 60. Lombarde» 83 -. Unionbans V4 20, Conl» munalanlehen 118—, EglMische —, Oolbrente 8085. un«arische (jjoldrcnte 9542. Fest. Handel und Wlkswiitschaftliches. Der letzte WochenauSweis der l. l. priv. österreichisch-ungarischen Nanl weist im Verhältnisse zu dcnl der Vorwoche fol« gcndc Veränderungen auf: Mctallschal) ft. I62.ij.j«,5^. Abnahme fl. 2 649.626: in Metall zahlbare Wechsel sl. 20.593,5«?, Zunahme sl. 72,73« ^ cscomptierte Wechsel und Effecten Guldei» 119,374.487. Abnahme fl.3.6W.785.; Darlehen gegen Handpfand fl. 23.587.300, Abnahme ft. 283.40U; Staalsnotcn fl, 3.541.354, Zunahme ft. l.363,478', Hlipothefar'Darlchen fl. 106.593,353, Abnahme ft. ; liörsenmäßiss ana,claufte Pfandbriefe oer Vant fl. 6.403.419. Abnahme fl. 222.457; Effecten des Reserve« fonds fl. 16.234,77!>. Abnahme fl. 329.863; Äanlnotetmmlauf fl.324.199.840. Abnahme fl.(i,4«»8.110; Giro.Einlagen fl. 1'9.799, Zunahme fl. 39.209; Pfandbriefe im Umlaufe fl. 106.419.605. Zunahme fl, 30,895. Laibach, 29. November. Auf dem heutigen Marlte sind erschienen: 10 Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit Heu und Stroh, 25 Wagen mit Holz, Durchschnitts-Preise. «,,lr, sl. lr., ft.,'lr, fl,j t». Weizen ftr.Heltolit. 9.°.9 11,22!Butter pr. Kilo . - 70-^ Koni „ 6 34 6 70Eier pr, Stiick . . 3------- Gersle (neu) „ 4 55 4 7?!'Milch pr. Liter . 8 - .haser ., 3, 9 3>6?!Ril,dfleisch pr.Kilo -58 - ^ Halbfrucht „ — 8 33 Kalbfleisch „ —,50-,- Heiden „ 5 4 567Schweinefleisch „ —46------ Hirse „ 4 8? 4 97 Zchöftscnsleisch -32------- Kllluroz „ 6— «49Hähndel pr. Stuck —35 ^ Erdapfel 100 Kilo 2 85-------Tauben ., - 1« - Linsen pr. Heltolit 8----------->Hcu 100 Kilo . . 1 76 ^ Erbsen, .. 8 50------lIlroh „ . . 142 ^ Fisolen ., 9,-----------Holz, hart., pr. mer Nitidsschmalz Kilo - 35 - - Q..Meter - - 7 50 Schweineschmalz „ — 68 - — weiches, „ — 5 — Hpesl. frisch „ — 50 - - Wein, roth,, 10«) Lit.------20 - — gcrälichci t., — 60 - — weiszer ^ - - 16 -^ Am 29. November. Hotel Stadt Wien. Tanschcr und Kaiser, Kfltc.. Wien. — Hmvranl'l, .^fm. Vrilnn. — Drexcl, Buchhändler. Cilli, Hotel Elephant. Talamon, l. t. Hauptm., Livno. — Polth, Tischlermeister, Graz. Mohre«. Zteren. Spengler, Rcifniz. — Ienlo ulld Merzina, Wcillhälldler, Krainburg. — Nemetz, Polau in Mähren. — Perer, Neumarttl. Vaierischer Hof. Zore, l. t. Regimentstambour, Livnu. Verstorbene. Den 29. N 0 vember. Aloisia Breslvar, Schuhmachers« gattin, Vcgagassc Nr. 9, LronolM» »cuw. Im Civilspltalc: Den 28. N 0 vember. Maria Petrin, Inwohnerin, 52 I., Lungcnlähmung. Lottoziehungcn vom 29. November: Trieft: 57 04 58 5l ^9. __________Linz: 70 04 21 52 77. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ^ ^i str l: » 3? !^-z 7Ü.Mq! 732-561- 7 4 ^NO. schwach!'Halbheit« ' 29. 2 „ N. ^ 730 51 , - 2 4 NW. schniach heiter 000 tt .. Ab.j ?30 02> - 5-6 NW. schwach! halbheiter ^___ 7 ll. Mg. 726-34 - 5 8 NO.' jchwach Schnee " , ,aNO. schwach Schnee ! ^,«ee 9.. Ab. 723 67 . 8 0, O. schwach! Schnee ! ^'" Den 29. angenehmer, sunnisscr Tag, Narometer im Fallen- Den 30. seit halb 5 Uhr morgens Schnecfall. Dic frischgefallene Schneedecke 19 Centimeter mächtig. Das vorgestrige Tagesmittel dcr Temperatur 5 1", das gestrige — 6 6", beziehungsweise um 6 9° und 8 2" unter dein Normale. verantwortlicher Nedactenr: Ottomar Vamberg »^«^soliol'li'i^t Wie», 23. November (1 Uhr) Die Vörsc eröffnete in animierter Stimmung. Auch nach einer im Verlcmje eingetretenen Abschwächnng blieb die Tendenz noch immer <.?».'! slv^llVVl. eine günstige. Papierrente........ S830 6640 Tilberrente........ 7065 7075 Goldrente......... 80'55 80 65 Lose, 1854....... 12350 124 — . 1860........ 12825 12850 . 18lng. Prämien««,,!..... 106 - 106 50 «redit-L.......... 173 - 174 — Nudolfs-L......... 18— 1850 Prämienanl. der Stadt Wie» 11770 118- TonaU'Reauliermlgs'Losc . . 118 25 11350 Domänen.Pfandbriefe . . . 14Ä 50 144 — c?esterr. Schahschrins 1881 rück« zahlbar......... 10150 10175 Oesterr. Schahscheine 1888 rück« zahlbar........ 10125 10150 Ungarische Guldrentc . . . . 95 10 9520 Ungarische Eisenb^bn'Anleihe , 115 - 115 50 Ungarische Eisenbahn^Anleihc. Lumulativstucke...... 113 50 11375 Ungarische Schatzamv. vom I. 1874.......... .- — - ^!nl«hen der Stadtgemeinde Wi«-n ,i> V. V...... 99-80 10020 »eld «»re l Gr»ln»e«tl«itun««Dbli«atisnen. j Vöhmen......... 102 75 103 75 Niederösterreich...... 10450 105- Valizien......... 9650 97 Siebenbiirqen....... 84 30 85' - Temeser ^anat...... 8750 88- Ungarn.......... 3840 89- Nctle« »«» V«nlen Anglo-öfterr. Bank..... 134 50 «34 60 Treditanstalt ....... 277 277 20 Depositenbank....... 22450 225 — Creditanstalt. ungar. ... 257 75 253 - Oesterreichisch. ungarische Van! «42 - 844 — Unionbanl ........ 93 20 93 40 «erfehrsbant....... «22 - 12250 Wiener Vankverein..... 184 50 134 75 «lctie» ,«n Tra»»v»rt'U»ternetz-«nn,e«. ^. Älföld«Vahn .......13775 13325 Donau.Paulpsschiff.Gesellschaft 583 - 585 -Elisabetb-Westbalin.....176 - 176 50 Aerbmllnbs.Nordbah!, , . . .2295-2!00 -^ranz.Illsevh-Vahn .... 152 - 15250 Äalizische Carl > Ludwig« Vahn 240 - 240 25 Kaschau.Od«rberger Nahn . . 114 25 11450 Lemberss.tzzernowiher Nat,n , l4.'< 75 l46 — Lloyd . Gesellschaft.....607-609 ^ Oesterr. Nurdwestbahn . . . . 142 75 143 25 Nudolfs.Aahn.......14250 143 . Ttaatsbahn........260 50 261 Siidbahn.........83 8350 Theih.Äahn........208 25 2,)8 75 Ungar.^galiz. Verbindungsbahn 111 50 N2 >-Ungarische Nordostbahn . . . 12975 »30 25 Wiener Tramwa^-Gesellschast 200 200 50 Pfandbriefe Mg.ust.Vobrncreditanst.li.Od.) 117 25 117 75 » ., , l'.V.'N.) 99 50 99 75 Ocsterrcichisch - ungarische Vant 1013.'. 1„I 55 Un.q. Budoücredit^llst, lV.-V) 100 7b 101 25 VrioritätS ebli»«tlonen. Elijabeth-N. l. G,n.....«635 9670 Fcrd-Norob. iu Silbn , . . 106 25 106 75 Fran^Ioss^l,-^al»ü . , , . 95 60 95'90 Val. Carl^lludwlg.V. 1 Em. l02 25 102-50 Oesterr. Norbwest-Vahn . . 95- sSbi Vlebeubüraer Nahn . , . . 74 70 75'^' Staatsbahn 1. «m.....168 - 16» ' Hüdbahn » 3«/.......11875 ll.^' » 5«/.......101 60 ic»1v" De»lse». Huf deutsche Plätze..... 5? w ü?A London, lurz^Slcht . - . - 116 60 S»" London, lange Sich» . . . , l,S«0 >>^_ Paris ... ..... 46-20 "2b »elösorte». Ducaten .... 5 fl. 52 lr. b fl.H "- Napoleonsd'or 9 . 31 . S . »2 " Deutsche «eich«- „ Noten ... 5? . 75 , ö? . S0 . Ziloeraulden - - 100 ^ - ^ 100 . " .ssraiuische Grnndeiltlastuilgs-olili^ltionen: Gold 9650 Warr 97 50. Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 68 30 bi« 68 40 Tilberrente ?<)«5 bis 70 75. Äolbrente X» 55 bis 80 65 Credit 277 50 bi« 2??S<). Analo 134b0 134 60. Loildvu 116 60 bi« 1l7- . Napoleons 3 31 bis 0 32. Hilber 100 bis 100 -.