MlmchelWMtlmg. Nr. 88. Picinum?ratlon«pie,« - Im «iomptolr ganzj. fl.1!, h.!:1.fl.5.5^. Filr die.> Secrclär in Verwendung stehenden Rcchuuugsrath Franz ^anghammer zum Hofsecretär oxtrk «t^tum bei dem diesseitigen Obersten Rechnungshöfe allcrguäoigst zu ernennen geruht. Brcstcl »». l'. Nichtamtlicher Theil. Die Mtzung dcs Ministerpräsilliums. - Die N?inistcrprÜsidcntschaftSfrage ist definitiv gelöst, Graf Taaffe, der bisherige provisorische weiter dcs Niinistcriums, wurde mit Zustimmung dcr Cabiucts-Mitglieder definitiv zum Couscils - Präsidcutcu crnanul und übernimmt dcr Senior dcs Cabinets, dcr HaudelS-Nnnistcr v. Plcncr die Präsidcutcu-Stellvertretung. Eine Frage, die nur zu lange schon lähmend auf die Action des Cabinets eingewirkt, welche obendrein in sri-bolster Weise znr Verwirrung und Beunruhigung der Geister ausgebeutet wurde, ist nnn aus dem Wege geräumt und darf oicEutschciduug daher um so freudiger begrüßt werden, als deren wohlthätige Rückwirkungen ui Bälde schon hervortreten dürften. Man wird uns hiebe, hoffentlich nicht mißverstehen. Wir sind weit entfernt davon, in dcr Thatsache, daß Graf Taaffc nnnmchr definitiv die hohe Würde an dcr Spitze dcs parlamentarischen Ministeriums angetreten, nachdem er dieselbe während dreiviertel Jahr provisorisch bekleidet, das Cndc alles Nebels zu sehen. Aufrichtig gestanden, vermochten wir vom Anfang her dcr Mini-stcrpräsidentschaftsfragc nicht jcne supreme Bedeutung zuzuerkennen, welche derselben anderseits anfdisputirl wurde. Wir huldigten immer dcr Ansicht, daß ein Mi-nistercabinct, dessen einzelne Glieder jedes für sich seinen Platz ausfüllt, mit oder ohne formelle Spitze, seiner Anfgabc nach jeder Richtnng hin gewachsen ist, sofcrnc nnr diese einzelnen Mitglieder durch ein großes Princip unter sich verbunden sind, jeder Cinzclnc von dem Bewußtsein dcr hohen Aufgabe dcö Ganzen durchdrungen ist. Allein es wäre nnnütz, zu leugnen, daß die Art nnd Weise, wie eben das Provisorium in dcr Ministcrprä-sidcntschaft in dcr öffentlichen Meinuug mehrseitig behandelt worden ist, die an uud für sich inhaltlose Per-sonalfrage nachgerade mit einem ernsten Charakter bekleidete. DicMinisterpräsidentschaflsfrage wurde immer mehr als eine VerfassiMgsfragc herausgeputzt, und mußlcn schließlich lici Freund und Feind Zweifel an dem Bestand ocS pmlamentarischen Ministeriums selbst lege wcld.'N und Wurzel fassen, je länger als einer gewissen Sorte von Politikern gegönnt blieb, auf das Provi-soiinm dcr Pläsidcnts^afl wie anf das Resultat inne rcn Haders, pc>sö»lichcr Riual>tät oder rcaclionärcl Ränke im Schooßc dcö Ministeriums hiozudeutcu. Das Vertrauen in das Wollen und können dcr ftmlamen-tarischcn Munster anf Seile dcr Freunde begann zu wanken, während die zahllosen Feinde des Cabinets, jene Clemcnlc dcr Opposition. die auf den Stnrz dcs Principes hinarbeiten, dessen Trägcr dieses Ministerium ,st, — neue Hoffüuugcn schöpften uud im Stillen lie-reitö Anstalle» tiafcn, um das Eibe anzutreten. Dcut lich genug für jedcu Klarsehenden spricht in dieser Be-zichuug das Bcuchmeu unserer Feudalen in dcr Presse; die snßl>che Vtic»c, mit W.'lchc» deiö Organ dcr Thn» lind Clauli! letzterer Zcit dein 8teichskanzlcr um den Bart ging, iyin, den man sonst mit Holm und Spott ü^ihäufle, mit einem il,a!e, mif Hlosten Gislrci'^, Weihrauch zn spenden begann, weil man eucn den auf euiuglichcu Flcundcu dc>? ^etzlercu, welche nicht abließen, die Bürgcrministcr Mr uxcslisnoe in Gegensatz zum Grafen Beiist zu stellen, schließlich anf den Vcim ging Diesem Zustand dcr Ung.wißhcit und der allseitigen Zweifel ist uuu mit cincin Male ein Cudc gemach' worden. Den klcinmüthigen Befürchtungen anf dcr einen, den schadenfrohen Hoffnungen auf dcr anderen Seite ij nuu dcr Gruud entzogen worden. Das Ministerium steht nun ergänzt, in definitiver Organisation da, und ist die Thatsache, daß die Crnennuug des Ministcrprü-sidcuteu übcr Vorschlag des Caviuctcs erfolgte, eiu schlagender Beweis der Harmonie seiner Consistcnz, vor welchem hoffentlich die leichtfertigen Miuistcrkrisis-Trafikanten verstummen werden. Die Gewißheit, daß das parlamentarische Ministerinm, in sich geeinigt, bewußten, in dcr Ezistcnz des Ministeriums klar ausgeprägten Zielen nachstrebe, kann seine bcrnhigcndc Wirkung auf den Geist der öffentlichen Meinung nicht verfehlen. Und hierin licgt der eine Gewinn der eben erfolgten Ent-schcidnng. Eine weiterer Vortheil dcr Situation mnß in der erfreulichen Thatsache erkannt werden, welche hicbei mit zum Vorschein trat, daß das Ministerium fortan des ungeschmälerten Vcrtraucus der Kroue sich erfreut. An der Form, in welcher die Ministerprästdentschaftsfrage uunmchr ihre ^ösnng gefuudcu, läßt sich unzweifelhaft erkennen, wclch hohen Werth die Krone auf jedes einzelne Mitglied dcs parlamentarischen Ministeriums legt; wie sehr jede Combination den Intentionen dcs Monarchen fcrnc gclcgcn ist, welche etwa den Wünschen oder Neigungen des einen oder anderen Cabinetsmitgliedes entgegen uud gceiguct sein könnte, die Mitwirknng des betreffenden CabinctSmitglicdes der hohen Mission des Ganzen zu entziehen. Nachdem wir in dem Gesagten bemüht waren, die Haufttmomente der clicn eingetretenen Lösung der Prti-sidcntschaftsfrage in eingehender Weise zu bclcuchtcu, er» achten wir es beinahe für ülicrflüssig, die Losuug auch noch vou dcr indimduelleu Seite zu erörtern, darüber nämlich Untcrsuchuugcu anzustellen, ob uud inwieferne in dcr Person dcs nenen Ministcrpräsidcnten ein Vor» theil für das Cabiuct, ein Gewinn für die Interessen, die dasselbe vertritt, zu erkennen sei. Graf Taaffc ist kcin Nculiug; die lchtjährigen EntwicklnngSphascn unseres öffentlichen Bebens haben ihn in constanter Berührung mit dcr öffentlichen Mei-nnng erhalten. Dcr ncue Miuistcrpräsideut ist lein Pitt, uud gereicht es ihm gewiß nicht zum Nachtheil, daß er — was ihm seine ärgsten Feinde niemals bc-stlittcn — anch gar nicht die Ambition in sich trägt, als solcher zu gelten. (3s ist dies ein großer Vorzug vor mauchcm seiucr zeitgenössischen Amtöcollegcn. Einen domiuircnden Cinftnß auf den Geist dcr Regierung hat der Graf Taaffe niemals angestrebt und wird daher voraussichtlich auch in Zutuuft einen solchen auf daS Mullelon. Meine Aussichten. (Aus dem Eliglischcü.) 2. Meine Heiratspläne und was darans w u r d c. (Fortsetzung.) Ich legte meinen Mantelsack unter ein Ginstcrge-bilsch und begab mich ziemlich traurig auf dcu Weg. ^Nt mich her, in dcr Entfernung mehrerer Meilen, erblickte ich nichts als eine unfrnchtbarc, trostlose ^and-schaft. Nicht die leiseste Spur ciucr Wohnnng, kciu Menschliches Wcscu war auf diesem stetuigcn, aller Vcge-^tion bcranbtcn nnd wie von der Erstarrung dcs Todes getroffenen Boden zn erblicken. Die Oberfläche hob und Wille sich in einförmigen Wellenlinien wie ein großer, plötzlich versteinerter See, während hie nnd da ucrstrcnt Agende Felsstückc jcucn mächtigen Wogen glichen, die "uf dem Ocean ihre Gefährtinnen dominircn. .. Ätach einem ziemlich langen Marsch erreichte ich ^ Spitze dcS 5)ügcls, von welchem man das atlantische -^cer mit seinen mehrere kleine Golfs bildenden Usern "blickte. Es verging einige Zcit, ehe ich in einer engen Gebirgsschlucht ein Hans entdeckte, dessen mit Feldstücken Schwertes Dach beim ersten Blick ein Theil dcs Bodens s sem schien. Dcr Wind war anf dicscr frcicn Höhe f° ^ftig, daß ich mich nnr mit Mühe ausrecht erhalten "ntc, und kein anderes Mittel sah, cinem Fallc auSzu-lchc„, nls daß ich mich nicdcrkaucrte und kriechend und su l'^tt die Steine stranchelnd, meinen Wcg abwärts ^c. RgH einer halben Stnnde dicscr angenehmen uuug x^.^^^ .^ ^^ Pfarrhans. Es war ein langes "ude mit einem Stockwerk, das außer dcr Wohnung des Pastors auch die Depcndenzcn eines Pachtgutcs iu sich faßte. Die Eingangslhürc, mit starken Bohlen vcr> schlössen nnd mit großen Fclsstückcn gcgcn dcn )tordost geschützt, hatte ihre ursprüngliche Bestimmung angcn-schcinlich eingebüßt. Ich ging hinter das Haus, wo ich von einer Frau cmpfaugcu wurde, die iu einem Schoppen mit Flachsbrechen beschäftigt war. Sie redete mich sehr höflich an nnd ließ mich sogleich eintreten. Seine Ehrwürdeu siud da, sagte sie uud zeigte auf eine Thür, die Mühe, mich anzumelden, mir selbst überlassend. Nachdem ich angeklopft hatte, trat ich in ein kleines Zimmer, in welchem dcr Pastor, seine Fran nnd Tochter an einem altcrthümlichcu ilmniu saßen. Er las ein zerknittertes Iourual. die Damen strickten. Ah! da ist Paul Goßlct, sagte Herr Dndgcon und stand auf, um mir herzlich die Haud zn schütteln. Wic befinden Sie sich mein Hcrr? Wir sprachen cbcn'dauon, Ihnen jemand entgegen zu schicken, fügte Fran Dudgeon hinzn. Hcrr Goß'lct, das ist meine Tochter ^izzy. Lizzy lächelte schwach, sagte aber kein Wort. Sic war eine hübsche Blondine, dcrcn zarte Züge große Sauftmuth ausdrückten. Sie finden hier eine etwas wilde Landschaft, Herr Goßlct; doch ist sie schv schön, wenn die Sonne scheint uud der Wind nicht zu arg ist. Sie ist grandios, sagte ich, etwas in Verlegenheit, eine passende Bczcichnnng zu fiudcu. ssrau Dudgcou seufzte uud es schicu mir. daß ihre Tochter ihr antwortete; aber in diesem Augenblick stürzte Scinc Ehrwürdcn aus dein Zimmer, um meinen Man-tclsack holen zu lasscu, uud ich setzte mich aus sscucr, um cs mir bcgucm zu machen. Ein knrzcs Gespräch reichte hin, mich mit dcr Geschichte dcr Familie bekannt zn machen. Hcrr Dndgcon war znr Zcit seiner Heirat vor vierundzwanzig Jahren in die Pfarre eingetreten und weder er noch seine Frau hatten fic seitdem vcrlaffen. Sie hatten leine Nachbarn uud die Kirche war ciuc Meile entfernt, und im Winter sehr schwer zugänglich. Ich verstand, daß Herr Dudgeon sich iu offcucm Kriege mit dem Erzbifchof befand, der Whig war, währcud dcr Pastor, ciu glühender Orangist, die Feier gcwißcr Jahrestage, Umzüge nnd antipapislische Demonstrationen liebte. Zwei- odcr dreimal im Jahre konnte sich der Partei-gcist DanS an diesen trinmphirenoen Ausstellungen zu ncner Flamme entzünden, nnd ubschon cr in dcr Zwischenzeit dcn Insolenzen uud Beschimpfungen der beleidigten Massen allein ausgesetzt blieb, so schreckte er doch niemals vor dcr Gefahr zurück, cr forderte sie vielmehr tollkühn heraus. Wenn er in das Dorf ging, verfehlte cr nie cin orangefarbenes Band inö Knopfloch zn stecken, uud wcuu cr dcu: Pcter Laffcrty bcgcguctc, so gab cr ihm seinen herausfordernden Blick mit Wucher zurück. Nachdem die mehrere Jahre hindurch fortgesetzten bischöflichen Verweise und angedrohten Kirchcnstrafen nicht die leiseste Veränderung hervorbrachten, so ließ man Dan endlich in Ruhe. Da cr niemals bei den Kirchcnvcrsammlnngcn dcr Diöccsc erschien und niemand cs wagte, ihm in scinc Fcstuug zu folgen, so gab man ihn auf, wic einen jener verzweifelten Fälle, denen nnr die Zcit Hcilnug bringen kann. Inzwischen hatte aber doch cin zwei Jahre vorher eingetretenes Ercigmß dem Erzbischof fast das Mittel an die Hand gegeben, sich aus dcr Schwierigkeit zu zichcu. Iu ciucn, heftigen Streit, der in Folge einer dicscr jährlichen Demonstrationen entbrannt war, wurde ein Mann gctödlcl; nnd obschon Dan in keiner Weise in diesen Fall verwickelt war, so beging er doch die Un-klugticit, am daranffolgcndcn Sonntag in seiner Predigt eine Anspielung daranf zn machen. Dic Thatsache wurde ruchbar, dic Presse bemächtigte sich ihrer, uud ein junger papistischer Advocat brandmarkte ihn in einer Weisc, daß 642 Cabinet nicht üben. Was aber von ihm positiv Günstiges gesagt werdcn muß, das ist Lauterkeit dcS Charakters in jeder Beziehung, glühender Patriotismus, bewährte liberale Gesinnung und uneigennützige Hingebung für Kaiser und Baterland. DaS Bcisammcnwohneu aller dieser Eigenschaften in einer Manncssecle gehört fürwahr dazu, um unter Verhältnissen, wie die der letz' ten Wuchtn, tren auszuharren bei der Fahne, um trotz aller unwürdigen Verunglimpfungen, die eine ungewaschene Publizistik über ihn in letzterer Zcit ausgcgosscu, dem Wuuschc seiner Collcgcn nachzugeben, die sein Verbleiben im Amte im Interesse der Sache sahen. Und hierin, daS muß im Auge behalten werden, in dem Umstände, daß sämmtliche College» deS Ministeriums einig sind in der Ueberzeugung von dem Wcrlhc, den eine mit dem besonderen Wohlwollen uud dem unbedingtesten Vertrauen des Monarchen ausgezeichnete Persönlichkeit an der Spitze des Cabinctcs für die Sache selbst in sich trägt: hierin liegt ein weiteres, sehr wesentliches Moment der Situation des MinistcrinmS. Ohne besorgcn zu müssen, daß der neue Ministerpräsident den selbständigen, scharf ausgeprägten Charakteren, die das Cabinet bilden, irgendwie Zwang anthun könnte, deren politische Tendenzen irgendwie zn altcrircn vermöchte, bleibt den Munstern der Fleiß, die Arbeitskraft nnd der unschätzbare Einfluß des Miuistcrcollcgcn nach Oben nnn-mehr im Präsidenten gewährt. Hoffen wir, daß die feste Einigkeit, die in der Ergänzung wiedergewonnene Stabilität des Cabinets, seinen Actioncn nach jeder Richtung hin neuen Schwung verleihen, dieselbe zum Gcdcihcu dcS Vaterlandes, zum Heile seiner Völker ansschlaa.cn lassen werde! 185. Sitzung >es Abgeordnetenhauses vom 17. April. Auf der Ministcrbank: Dr. Verger, Dr. V r e st e l. Der Postocrtrag mit Serbien wird der verfassungs« Mäßigen Behandlung zugeführt. Abg. Dr. Roser überreicht Petitionen um Bewilligung des CoalitionSrcchts. Abg. Dr. Ncchbaucr überreicht ncncrdingS zahl< reiche Petitionen der Erwerbs- und Wirthschafts - Gc« nossenschaftcn gegen die ihnen vom Finanzministerinin auferlegte Acstcucrung nnd beantragt die Anfmihmc die ser Petitionen in das stenographische Protokoll. (Angenommen.) Gegenstand der TagcSordnnng: Fo r tsc tz >l n a. d e r Svccialdebattc über die Regelung der Grnndstcucr. Es kommt tz 23 (Bczirtsbcschrcibnng) zur Ver-Handlung. Abg. Stieg er spricht über die Unterschiede iu den Preisbestimmungen bei Wcrk- nnd Vanholz, nnd dcr Berichterstatter beantragt, die Abstimmung über die Worlc „bei Wcrtholz nach Cubitschuhcn" bis zur Abstimmung über den tz 29 zn vertagen. (Angenommen.) Abg. Torosiewicz beantragt die Annahme eines AmcndcmcnlS, iu welchem bei dcr Bezirlsbeschreibnna der Werth der Hölzer nach ihrem Sortimente classificirt werden soll. ein Interdict gegen den Pastor geschlendert und seine Kirche auf drei Monate geschlossen wurde. Nun kann man sich leicht vorstellen, welche Erbitterung Seine Ehnuürdcu gegen die Papisten nährte. Gleich in den ersten Tagen, nach meiner Ankunft in feinem Hause, theilte er mir alle seine Beschwerden mit, glücklich, in mir einen so geduldigen Zuhörer gefunden zn haben. Vom Morgen bis zum Abende, am Feuer sitzcud, schleuderten wir, ohne zn ermüden, eine Flnth von Schmähungen auf unsere unsichtbaren Gegner, immer wieder die Frage auswerfend, wann endlich in England dcr Mann erstehen weide, der fähig wäre zu begreifen, daß cS uutzloS fei, Irland Gesetze zu geben, so lange man nicht die Priester verbannt, nnd ihre Ca-pcllcn zerstört habe. Nach diesen stürmischen Gesprächen nahmen wir uu-ser Diner ein, das in dcr Regel ans Speck uud Fischen bestand; wann die Malzcit zn Ende war nnd dcr Pastor wie gewöhnlich sich heiser geredet hatte, mußte Lizzy einen Toast aus daS Haus Öranicn ansbringcn, lund ihre reizenden kippen, die sich sonst nur öffneten, um zu lächeln, schleuderten mit einer erstaunlichen Energie dcn Bannflnch auf alle Jene, die auf diesen Toast nicht trinken würden. Wenn mein irländischer Kutscher mir keine sehr bestimmten Details über die Geschichte seines Bandes gegeben hatte, so füllte dafür der Pastor die Lücken reich, lich aus. Er beurtheilte mit einem Blick dcn Zustand Irlands; er wußte, warum es zuchtlos und elend sei: er hatte sehr feste Ueberzeugungen über die anzuempfehlenden Mittel, nm es zn Glück und Gedeihen zu führcu. Und obschon ihn dcr Abend gewöhnlich sehr hcrab-gestimmt fand. so belebte er sich doch nach und nach, um uns jene glorreiche Zcit zn schildern, wo Jeder die Lilie Oraniens tragen nnd singen werde: „Keine Tonsur mehr!" (Fortsetzung solgt,) Berichterstatter Baron Tinti: Der vorliegende Antrag empfehle sich nicht. Bei dcr Schäymig wird man den Preis für jede einzelne Holzgattung fixircn. Der Aulrag Torosicwicz wird abgelehnt, und §23 vorbehaltlich dcr in su^M^o behaltenen Stellen ange-nommcn. Abg. R. v. Grocholski beantragt, daß über das beigefügte Muster 1 die Debatte eröffnet wird, denn durch die Annahme des Paragraphen sei daS Muster keineswegs angenommen. Das HauS erklärt sich dafür. Abg. R. u. Grocholsti beantragt, im Muster mehrere Acndcrni>gcn vurznnehmcn, z. B.: Punkt 5 sei wegzulassen. Bei Punkt 13, noch „am Stamm", sei hinzuzllfüge'i: „und wo Verkäufe dcS Holzcö joch-odcr schlagwcise vorkommen, dic hiebci erzielten Preise mit Bcdachtnahme ans die Holzmischuug und auf daö Bcstandaller." Sämmtliche Anträge des Abg. Grocholski, dic Ba-iou Tinti bekämpft, werden abgelehnt, und daS Mn-stcr 1 wiid vorbehaltlich der erst bei 8 29 zur Abstim-lUliUl) kommenden Stellen nach dem Anöschußantragc angenommen. Bei § 24 gelangt das Minorita'tSvowm rückstchl-lich der Zcitvcriodc, deren Durchschnittsertrag dcn Zchatznngen zu Gruudc zn legen ist, zur Vcrhandlnng. Dic Majorität beantragt im allgemeinen eine Periode von 10 Jahren mit Anöscheidnng der zwei höchsten Jahre, nnd nnr bezüglich des Weines 15' Jahre mit Au?schci' dnng dcr fünf höchsten Jahre; die Minorität dagegen allgemein 15 Jahre mit Ausscheidung dcr füuf höchstcu Jahre. Berichterstatter Varou Tinti erklärt, daß er das Majoritätsvotum in dieser Vezichuug uicht vcrtrctcu tüuue, nachdem er selbst zur Minorität des Ausschusses gehört habe. Berichterstatter der Muorität Dr. Klier: Der zehnjährige Durchschnitt reicht nicht anS, nm alle Wcch-sclfällc des Ertrages und alle wesentlichen Preisschwankungen zu umfasscu. Die Preisschwankungen fallen ja nicht iu allen Ländern uud Landcsthcilcu znr sclbcuZcit' uud gleichmäßig vor. Es ist wahr, daß dic Erhcbuugcn und Berechnungen dnrch die Annahme eines größeren ZcitranmcS wesentlich erschwert winden; allein bci dcr Wichtigkeit dcS Gegenstandes kann diese Rücksicht nichts in Betracht kommen. Zwischen dcn Preisen dcr Iahrc 1850 nnd 1851 nnd dcncn dcr Jahre 18(i7 nnd 1808 besteht zwar in Nicdcröstcrrcich lein bcdcnlender Unterschied. Wcnn die Majorität rücksichtlich deS WcincS eine Ausnahme für nothwendig hält, so muß sic die gleiche Ausnahme anch für HandclSgcwächsc, Obst, Flachs nnd dgl., wo die Preise sehr schwankend sind, zugestehen; man würde also aus dcn Ausnahmen nicht hcranskom-mcn, wcnn man gciccht sein wollte; die Minorität will! dagegen die gleiche Regcl für allc Products Bei ziffcr- ! mäßigeu Berechnungen komme ich, wenn ich eine größere Rcihc von Ziffern nehme, immcr zn cincr sichereren Durchschnittsziffer, als wcnn ich cine kleinere Reihe nehme. Es ist daher auch leichter möglich, bei einer 15-> jährigen Ziffer zu ciucm Compromiß zwischen den vcr- ^ schicdcncn Ländern zu kommen. Dcr wichtigste Grnnd für das MinoritätSvolnm liegt in dem § 41 des Gesetzes, welcher verordnet, daß in Perioden von 15 zu 15 Jahren eine Reform des Gruudstcucrkatastcrs vorzuuchmen ist. Abg. Ritter v. Grocholski spricht für das Ma-joritätSvotnm. Was dcn zuletzt vorgebrachten Grnnd betrifft, so haben wir uns uoch uicht eutschicdcn, cinc 15-jährigc Periode anzunehmen. Wcnn wir dic Verkchrs-vcrhältnissc, welche dnrch die Errichtnng neuer Eiscnbah-ucn sich anders gestalten müssen, berücksichtigen, so müssen wir eher für cinc kürzere Periode als für eine längere stimmen. Denn wir werden dann chcr an dcr Grenze der Wahrheit sein, als wenn wir eine höhere Periode annehmen, zu dcrcn Beginn die Handclsvcrhältnisse andere waren. Redner bespricht nun die Specialverhältnissc Ga-liziens uud erklärt für Galizicu ciue 15jährige Steuer-pcriodc für völlig unmöglich. Abg. Ritter v. Wcnzyk erklärt sich ebenfalls für daS Majoritätsvotum. Er hnltc dic Marktpreise für die unsichersten Behelfe, dcnn die Aufzcichunng derselben sei bisher in Händen von Organen gewesen, die ans kein Vcrtrancn rechnen können, nnd in ciuc je größere Periode man zurückgreift, dcsto unsicherer werdcn die Marktpreise scin. Abg. Dr. Nyger vertheidigt das MajoritätSvotnm gegen die Angriffe des Bcrichlcrslattcrs der Minorität. Die Marktpreise seien nicht blos von dem Ansfall dcr Ernte, sondern anch vom Agio abhängig — bei hohem Agio importirt dcr Ausländer scin Silber zn hohem Course, und dann sei dcr Erport stärker — und von dcr AnSdchnnng dcr Verkehrsmittel; deshalb müsse man sich an einen thunlichst knrzcn Zeitraum dcr Vergangenheit anschließen. Seit 15 Jabrcn sei ciuc Menge von Eisenbahnen gcbant worden; in dcr nächsten Zcit würde noch eine größere Anzahl von Vahncn gebaut werden, durch dic Reguliruug der Tarife werden dic Bodei'vro-ductc iu Gegenden, wo sic jetzt noch keinen Absatz ha-bcn, einen finden nnd mit dcn anderen Ländern in Con-currenz treten. Je näher nun die Periode, auf die man zurückgreift, dcr Gegenwart sei, desto richtiger könne man eine Schlußfolgerung für die nächste Zukunft aus derselben ziehen. Daß man für dcu Wein eine längere Periode gewählt, das sei keine Inconscqucnz; unter acht Wein-jähren pflegen nur ein gutes und drei Mitteljahre vorzukommen, und die Differenz zwischen guten und schlechten Jahren sei bci diesem Prodnctc cinc außerordentlich große; da müsse man also auf einen längeren Zeit» räum zmückgrcifcu. Berichterstatter der Minorität Dr. Klier bemerkt vorerst gegen dcn Abg. Grocholski, daß die Acndcrnng dcr Verhältnisse in Folge dcr Eiscnvahnbauten ja nicht so plötzlich und auch nicht blos in einem Lande eingetreten sei, nnd daß auch gegenwärtig noch immerfort neue Eisenbahnen gebaut würden, welche die Prcisvcr-hältnissc ändern. Wcnn dcr Abg. v. Wenzyk deshalb, weil die Marktpreise unsichere Behelfe geben, dcn fünf-zchüjährigcu Durchschnitt pcrhorrcscirc, so müsse er erwidern, daß bei schwankenden Ziffern dcr Durchschnitt eines längeren ZcitranmcS doch einc höhere Beruhigung gcbc. Dem Abg. Nygcr gegenüber bemerkt Redner, daß gerade wcgcn dcr durch die Valuta hervorgerufenen bedeutenden Preisschwankungen dcr Durchschnitt einer längcrn Periode mehr Sicherheit gcbc. Finanzministcr Dr. ArcNel: Ich glaube, man hat der Frage eine vcrhältuißmäßig zn weit gehende Wichtigkeit beigelegt. Man denke immer unwillkürlich an das allc System des Katasters, hat nnwillkürlich cinc wirkliche Berechnung vor Augen nnd übersieht, daß es sich nur um Behelfe handelt, welche die Commissio« ncn bci Ermitlluna dcS Erträgnisses zn bcnühen haben. — Wcnn durch specielle Verhältnisse, insbesondere durch Aenderung dcr Transporlverhältlnssc, in neuester Zcit wesentliche Aenderungen in dcn Preisen vorgegangen sino, so lömicn sich die Commissionen, wcnn sie gewissenhaft vorgehen, nicht an dic Durchschnittspreise lialteu. Die Commissionen sind bci dcr Schätzung «ein nur an ihre nach sorgfältiger Erwägung aller Verhältnisse gewonnene Ueberzeugung gebunden. Ein Befehl wird daher für sie nicht maßgebend scin, wcnn sie ungeachtet desselben zn cmcr anderen Ueberzeugung gelangen. Die Erfahrung hat auch gezeigt, daß die Preisdifferenzen nicht so bedeutend si„d; die Regiern»« hatte sogar ciue zwanzigjährige Periode nnd die Ausscheidung dcr drei höchsten Jahre beantragt. Man hat im Ausschüsse separate Bcicchliungci! für die ersten nnd für die zweiten zehn Jahre mit Wcglassung der lheucrstcu Jahre ae-macht, und es hat sich gezeigt, daß die Durchschnittspreise dcr crstcu zchi, Jahre uon denen dcr zweiten zehn Jahre ganz unwesentlich abgewichen sind, ja in manchen Ländern nahezu vollständig gleich waren. Man kann also, insbesondere nachdem es sich um bloßc Behelfe haudclt, darauf nur sehr geringes Gewicht lcgcn, ob man cinen zchn- odcr cincn fünfzehnjährigen Durchschnitt niinint. Die Differenz bewegt sich innerhalb so gcringcr Grenzen, daß sie auch die sorgfältigste Schäz-zung nicht berücksichtigen könnte. Weil also die Fraae keine große Tragweite hat nud dcr Durchschnittspreis für die letzten zchu Iahrc dem zwanzigjährigen Durch' schl.illSprcis nahczn gleichkommt, deshalb hat sich die Regierung dem MajolilätSantrage angeschlossen. Ein größeres Gewicht muß aber die Rcgicrnng darauf legen, daß bei Ermittlung dcr Kauf- und Pacht' werthe dcr 10jährige Dnrchschnitt beibehalten werde. Wollte man hier über die 10 Jahre zurückgehen, so würde die Arbeit unverhälinißmäßig vervielfältigt, ohne daß man dem Zwecke — Controle dcr Arbeit van Land zu Land — näher käme. Ohnehin stellt sich dcr Einfluß dcr Preise auf die Kauf- und Pachtmcrthc nicht nnmit telbar, sondern erst nach ein paar Jahren ein, so daß, wcnn man rücksichtlich dcr Preise cinen ICjährigen Dnrchschnit nehmen würde, dies doch das glcichc Nc< snltat hätte wie dcr 10jährige Dnrchschnitt bci dc» l Kauf- und Pachtwcrlhen. Die jochwciscn Durchschnitts- l prcisc werdcu nur iu jcncn Gcgcnden von Wichtigkeit scin, wo so viele Känfc und Pachtuugcu uorgckouum'N sind, daß man durchschnittlich alle günstigen und u>p günstigen Chancen darin enthalten ansehen kann. Die Wcglassnng dieser Schätzungen würde also ohnc Eil^ fluß scin, weil da jede einzelne Commission sich dicjcn^ gen Berechnungen anstellen kann, die sie für zweckmäßig erachtet. § 24 wird nach dem Antrage dcr Minorität mit M«1' lassung des ersten Satzes dcS Alinea 2 (Antrag GrocholsM angenommen. Hierauf werden die in «u^un«c gcbli^ bencn Stellen dc'r tztz 22 und 23, sowie dcs MustN" 1 nach dcm Minoritätsantrage erledigt. tz 25 uud Muster 2 und 3 werden ohne Deba^ angcnommcu. Ebenso tz 2<> nach kurzer Debatte. tz 27 wird ohne Debatte angenommen. tz 28 und das Mnstcr 4 werdcn angenommen, e'^M Zusatzantrag Grocholsti's wird abgelehnt. W Hierauf wird auf Autrag dcs Abg. Kuranda vo'" ' Präsidenten dcr Schluß dcr Sitzung ausgesprochen. Präs id cut theilt noch mit, daß in Folge M' fordcruug dcr Rcgicruug an das Präsidium dic WalD in die Delegation vorznuchmcn sind, nnd daß er d^ selben nach Beendigung dcr Berathung dcS Grundste»"» gcsctzes auf die Tagesordnung setzen werde. > 043 Nächste Sitzung Montag 10 Uhr. Tagesordnung: Erste Lesung des Post Vertrages mit Serbien, Fortsetzung der heutigen Verhandlung. — Schloß der Sitzung halb 3 Uhr. Zur SccundiMcr. N o m, 13. April. Der geräuschvollste Tag war gestern, denn da war eS nicht der Vatican, init Vasi-lita nnd Palast, der die Tausende von Heimischen nnd Fremden zum Gottesdienst aufnahm, oder znr Huldigung des Jubilars einließ und festhielt — das Fest-leben war statt dessen ganz auf Straßen nnd Plätze angewiesen : da erst tonnte man sich von der gegenwärtigen Meuschcuzahl dic rechte Vorstellung machen. Zur vorgestrigen füufzigjährigeu Meßfeicr sei nachträglich bemerkt, daß St. Peter, nachdem der Papst znm Altar vorgetreten, in den letzten Ecken und Winkeln mit Neugierigen und Andächtigen bis znm Unbehagen angefüllt war, so daß cö zu ciucr gewisse« Stunde niemandem mehr gelang, in diese größte Basilika der Welt einzudringen; das ist seit Mcnschcngcdcukcn nicht vorgekommen. Es war die Erinncrungsfcicr an die Heimkehr PiuS IX. aus Gaöta, also auch an die Rcslanration der weltlichen Herrschaft im Jahre 1850; fi'mf Jahre später am nämlichen Tage wurde cr beim Einsinken dcs Fußbodens im Kloster St. Agnes an der uomcntanischen Straße aus Lebensgefahr gerettet. Eingedenk dieser Ereig-nissc cclcbrirtc cr die Messe in Sant' Anna dci Fclc-gnami, der Kirche des lieben alten Hospizes Tata Giovanni, wobei die Alnmncn als Vordcrrcihc der Gemeine assistirtcn. Die Stnndc der Vesper fand ihn in der Kirche Sam' Agncsc, eine italienische Meile von der Stadt, beim Dankgcbct, von wo cr bei eintretender Dunkelheit durch die erleuchtete Stadt nach dem Vatican zurückkam. Ich würde ciuigc Spalten Ihres Mattes, fülln, müssen, wollte ich auf die grüßte der hier feit langer Zeit gesehenen Beleuchtungen näher eingehen, denn cö wären dabci nicht weniger als 3!) architektonische Gruppen nnd ebenso viclc freigclcgcnc Plätze mit ihren Umgebungen zu berücksichtigen. Man weiß, wie in keinem andern Lande, vielleicht Pcrsicn mit seinen dunklen Erinnerungen an den sscnerdicnft ausgenommen, das Volk an der Verherrlichung der verschiedenartigsten Feste, politischer wie religiöser, durch Beleuchtung sich so sehr erfreut, ja begeistert, wie in Italien; den Fremden überrascht aber besonders bei den römischen Licht-festen, wie bci dcm gestrigen, der fcingcbiloete Kuust-gcschmack uud die große Gewandtheit in den Darstellungen, wie flüchtig auch der Blick darüber hingleitet. So kam ts, daß man anch gestern nicht Hunderte von einzelnen uuposantcn Licht- und Fcncrgcstaltcn mit Transparenten, Wasserfallen nnd beweglichen Blnmcugärtcn, sondern den Verlauf von harmonisch geordneten Acten eines Dra-wa's, das von Scene zu Scene die Spannung stci-3ttte, vor sich abspielen sah. Seit diesem Morgen ist Wieder alles ans dem Wege nach dem Vatican, nm die ausgestellten Geschenke zn sehen, soweit sie in Naturalien bestehen. Der Eortilc di San Felice, und wo sonst etwas unterzubringen war, zeigte lebendes und todtes aus allcu Naturreichen, den reichsten Markt, der hier gesehen worden: zwar keine Springbrunnen nnd Glaskuppeln, noch vergoldete Gitter oder künstliche Felsen nut tropischen Pflanzen, noch kleine Salamander, welche zur Freude dcs Pnblicums dazwischen umhcrgcschlüftft Waren, wohl aber eine vollständige, bnnt bebänderte italienische Frühlingsfanna. Morgen sollen in einem Varadcsaal des Vaticans die Geschenke von Knnstwerth dem Publicum sichtbar sciu; die Vase ans der Berliner ^orecllanfabrit trägt den Preis über alle davon, eine Wahrhaft königliche Gabe, die anf 80.000 Franken gc-schätzt wird. — Von den während der Festlichkeiten gegen-^cittig gewesenen nnd theils noch anwesenden fürstlichen feinden erwähne ich den Großfürsten Wladimir, die ^oßfürstin Marie (Gräfin Vcauharnais), den Herzog !?vn Parma, den Markgrafen Wilhelm von Badcu mit U'mnilic, die Erbprinzen von Sachsen-Meiningcn und "tonne». — Von der Amnestie verlautet noch nichts °sficicll; einem verbürgten Gerücht nach hätte der Papst ^n in dc>, ätzten Ansstand verwickelten politischen Gelegenen ein Jahr an der Strafzeit erlassen, während ^' ihre völlige Freilassung anf das im Juni wieder-Ehrende Fest seiner Krönung verschoben habe. ______ ___________ (A.A. Ztg.) Oesterreich. . Vest, 17.April. (Die La n d tag s cr öff u uug) "Ut Thronrede erfolgt am 24. d. M. w Astram, 10.'Auril. (Landtag) Die von der ^crnng beantragten Modificatioucn in dcm Gcsctzl ^r die Orgamsirung der Landesregierung wurden in ^' heutigen Sitzung dcs Landtags angcnommcu. — ^'/üicgsmi,nster hat die Verlängerung des StcllungS- wu^s fiir die einjährig Freiwilligen verweigert, z. 'Hermannstadt, 12. April. (R u m ä n c u-M cc-h'9.) Die Kronslädtcr Rumänen habcn in cinciu stall lon' !^" Meeting beschlossen, in Gcmäßhcit der vom H^U'ch ungarischen Ministerium dcs Innern am 17lcu ^llg^ ^' ^' l)inansgcgcbcncn Vermdnung, betreff>.nd tret.. ^'^'s°'lschc Statut üdcr dic M^cht dcr Vcr-'Mlo'rpcr nnd dcr Beamten anf dcm Königbboocn, an dcr Wahl dcr Gcmcnidcvertlctungcn nnd überhaupt an dem ganzen 9tcoraanisations < Aclc den lebhaftem Anthcil zn nehmen, jedoch unter Vorbehill in der Form eines Protestes. Z>ir Forlnulirnng dieses wurde ein Ausschuß eingesetzt. Dieser Ausschuß wurde zugleich beauftragt, an dcu sächsischen Eomcs cine Repräsentation zn verfassen, in welcher uin gerechte Berücksichtigung dcr Rumänen bei der Cauoidatur dcr Bcamtcn gcbclcn werden soll. Uuslünd. Berlin, 17. April. (Ne ichsrath sdeb attc) über die Errichtung von Buudcöministcricu. Bismarck bekämpft den Antrag nnd droht, im Falle dcr Annahme seine Demission zn gebcn. Er erklärt, eine Ecntralisa-tion Deutschlands sei ohne tiefen Bruch unmöglich, man lafsc dcr Bnndcsvcrfassuug Zeit znr Entwicklung, Nach dcr Ausführung Lasters, die Fachministcr sollen dnrch den Bundeskanzler crnauut werden, und nach dcr Erklärung Bismarcks, diese Auffassung briugc ihn dcm Antrage nähcr, erfolgte die Annahme dcs Antrages mit lii Stimmen gegen 100. (Yotha, 12. April. (Anf den Nordpol.) Dr. Petermann erhielt dic Nachricht, daß in diesem Jahre zwei englische Expeditionen unter Lamont nnd Palliscr nach dc» Polalgcacndcn abgehen werden. Madrid, 10. April. (Die Eortes) verwarfen das Amcndcmcnt betreffs Abschasfnng dcr Todesstrafe. Auf eine Interpellation bestätigt Prim die Existenz von Earlislenbandcn innerhalb dcr französischen Grenze, dic französische Regierung behandelt sie wie ehemals die Liberalen. Die Beziehungen dcr Executivrcgiernng zu Frankreich sind herzlichst. London, 16, April. (Das U n t e rh a n ö) verwarf mit 344 gegen 123 Stimmen das Amendcment Disraeli's, welches der irischen Kirche den staatlichen Ehcnattcr zn bewahren bezweckte. Kopenhagen, 17. April. (Die dänischen I nscl n) in Wcstindien St. Eroix nnd St. John wnr-dcn nm 10 Millionen Thaler verkauft.___________ Vocale s. Dic Beeidigung >cs Dürgmncificrg fand gestern um l I Uhr Vormittag im Saale dcs Rathhanscs statt. Derselbe war mit dcm Bildnisse dcs Kaisers, den Büsten beider Majestäten, sowie mit Fahnen, Teppichen nud Blnmcu iu geschmackvollster Weise dccorirt. Kurz vor 11 Uhr erschien dcr ncnc Bürgermeister, welcher von den Gcmcindcräthcn Drco nnd Dr. v. Kaltencgger abgeholt worden war, im Saale, in welchen, rechts vom Eingänge dcr Gcmcindcrath, links dic Beamten dcs Magistrates nnd die städtischen Eur-porationcn Aufstellung genommen halten, indeß ein änßcrst zahlreiches, allen Ständen angehörendes Publienm, darunter auch viclc Damen, die übrigen Plätze einnahmen. Punkt 11 Uhr erschien dcr Herr Landcspräsidcnt Eon-rad r>. Eybcsfcld in Begleitung des Herru Rcgie-rungssccrelärs Hotschcuar; cr wnrde am Eingänge des Rathhauscs vom Viccbürgcrmcistcr Dcschmann uud dcu Gemcindcrälhcn Mah,, Niallitsch uud Slcdry empfan« gen und in dcu Saal geleitet. Dcr Hcrr Landcopräsidcnt begab fich an sciucn Platz rechts von dcm, gegenüber dcm Eingänge errichteten Thron nnd richtete sodann eine Ansprache au den Bürgermeister uud den Gcmcindcrath, deren Wortlant folgender war: Seine Majestät haben mit a. h. Einschließung vom 15). d. M. Ihre Wahl, Herr Dr. Snppcm, zum Biw germeister von Laibach allergnädigst zn bestätigen geruht. Ich begrüße Sie hiemit als Bürgermeister, und mit Ihnen den gesammten hier anwesenden ueu gewählten Ge-nieindcrath, dein die Fürsorge für das Wohl dieser Stadt durch das Vertrauen der Mitbürger anheimgegeben ist. Wohl kann ich hiermit auch der Zuversicht Ausdruck geben, daft diesem Vertrauen sich auch das Vaterland nnd die Negierung mit Grnud anschließen können; ich spreche diese Zuversicht ans, roeil ich mich dcr Ueberzeugung hin gebe, daß Ihre Versammlungen, uicinc Herren, vor allem ein Geist nnd eine Gesinnnng beleben werde, jene Gesinnung nämlich, die dnrch viele Geschlechter herauf der Stolz und das heilige Erbgut der Krainer nnd insbesondere der Bewohner von Laibach war, nämlich die echt österreichische Gesinnung, die Oesterreich und seinem erlauchten Kaiser-Hause unerschütterlich trcne nnd aufrichtig ergebene Gc-sinnnng. Und ebenso leitet nns dic Ueberzeugung, daß Sie meine Herren, die vom Kaiser gewährte Verfassung jeder zeit besonders hochhalten und in allen Theilen, in allen Beziehungen zur Stadtgemcinde, sie zur lebendigen Wahrheit machen werden. Ich sehe mit Befriedigung in Ihrer geehrten Per-sanunlnng neben den Mitgliedern der angesehenen und hochachtbaren Bürgerschaft anch Fachmänner' aus beinahe allen Zweigen des Gemeinwesens, ich sehe die Finanz- nnd Rcchtövcrwaltung, die Schule, die Sanität und dcis Van. fach vertreten; nnd glanbe, daß die fachmännische Vertre, tnng sehr wesentlich beitragen wird znr Förderung Ihrer Berathungen nud der Gesckäftsbchandlnng. — Aber es bürgt auch der Charakter dieser geehrten Vcrsammlmtg und die von ihr schon ausgesprochene gute Absicht daflir, daß anch jene Interessen, welche hier nicht persönlich vertreten sind, weil cben ein Theil der Stadtbevölkernng den Wah- len fern bleiben zu sollen glaubte, daß auch diese Interessen vou Ihnen uicht für contumazirt angesehen, sondern ebenso gewahrt und gepflegt werden, wie die Ihueu zunächst liegenden; denn die Parole der echten bürgerlichen Freiheit l'cmtct uicht blos: Gleiches Recht für Alle, sondern anch gleiche Rücksicht und gleiche Sorge für Alle! Meine Herren! Die Stadtgemeindc ist autonom im vollsten Sinne, sie ist ein großjähriges Mitglied der Familie des Staates; aber auch großjährige Söhne sehen sich manchmal nach Rath nnd Unterstützung um; wenu dieser Fall eintritt und sich die Stadtgemeinde an den Chef dcr Regierung im Lande wendet, oder sonst in Verkehr mit mir lonnnt, seien Sie überzeugt, bci mir niemals die beengende Form dcr gesetzlichen Unterordnuug, soudenl nur den stets bereitwilligen und eifrigeu Mitarbeiter an mir zn finden, und den aufrichtig wohlmeinenden Freund der Gemeinde, die auch ich als meine Heimat, als meiue und der Meiuigcn Heimat erkenne und liebe. Mit dieser Versicherung wende ich mich auch an Sie, Herr Bürgermeister, und biete Ihnen die Hand zum gemeinsamen ciuträchtigen Zusammenwirken. Ich bringe Ihnen meinen Glückwunsch dar zu der ehrenvollen Stelle, welche Sie antreten, und zugleich mit dcmselbcu auch den Ausdruck dcr vollen Achtung, auf welche Sie sich hier allseitig dcu gerechteste» Anspruch erworben haben. Die Aufgabe, die Sic übernehmen, ist groß und dankbar, sie ist, um mich eiucs berühmten Wortes zu bedienen, den Schweiß des C'dlcu werth. An Ihrem Eifer nnd an Ihrem edlen Streben wird es auch sicher uiemals fehlcu; ich habe daher nur zu wünschen, daß Ihre Kraft, Ihr Muth Sie uie verlassen, damit Sie am Ende dieser Epoche mit Befriedigung auf sie znrückschcn uud sich sagen können: ich habe nicht allein meine Pflicht gethan, soudern ich habe auch glückliche Erfolge erzielt, ich habe mir ein Dcutmal gesetzt iu den Herzcu meiner Mitbürger. Uud somit sei Gottes Segcu mit Ihnen und mit den Versprechungen, die Sie mm eidlich angeloben werden! Nun wurde die Eidesformel vom Herrn Negie-rungsfccrctär Hotschevar verlesen und der Herr Bürgermeister legte den Eid in die Hände dcs Herrn Lan-despräsidcnten ab. Sodann ergriff cr das Wort zn folgender Ansprache: Nachdem ich gewissenhafte Erfüllung meiner Verpflichtungen angelobte, bitte ich, vor allem meinen ehrfurchtsvollen Dank für die a. H. Bestätigung dcr Wahl zur Kenntniß Sr. k. nud k. apost, Majestät zu bringen nud Hcrr Landcspräsidcnt wollen auch meinen persönlichen Dank für die Unterstützung der Wahl gütigst genehmigen. Herr Lanoespräsidcnt haben dcm Wohlwollen dcr Rcgicrnng für den Gcmcinderath Anödruck gegeben nnd uns die Uutcrstütznug dcrselbcu zugesichert. Wir daukcu dcr h. Regierung dafür und geben die Versicherung, d^ß wir der konstitutionellen Regierung stets zur Seite stehen werden, wo sie znr Wahrung dcr Interessen des Volkes dic Mitwirkung dcr Bcvöltcrnng bedürfen sollte. Herr Landcspräsident haben die Erwar-tnng ausgesprochen, daß wir die Verfassung hochhalten werden. Ich glanbc wohl sagen zu können, daß wir uns scit jeher zn den treuesten Anyänaern dcr Verfassung gezählt haben (großer Beifall), iu deren Fortentwicklung wir die Äedingnng dcr allgemeinen Wohlfahrt erblicken. Herr Landcspräsidcnt habcn dcn Zwicspalt berührt, welcher durch Fernbleiben eines Theiles der Wähler in dcr Gemeinde herrscht. Es gibt sicher Niemanden nntcr uns, der diesen Zwicspalt nicht bedauern und dessen Nachtheile nicht ermessen würde. Der Hcrr Viccbürgcrmcistcr Deschmann hat in seiner bci Consti-tuirung dcS Gemeindcraths vor 14 Tagen in diesem Saale gehaltenen Rede darauf hingewiesen, daß es die Aufgabe der Gemeindevertretung sei, diesen Zwiespalt anszuglcichcn. Mein unablässiges Bemühen wird es sein, alle Bcslrcbnngen nach diesem Ziclc zu fördern, ich werde jeden Keim dcr Annäherung aufs sorasamstc pflegen, jede Aufsicht anf Verständiaunf, aufs eifrigste fördern. Zwar wcrdeu die Differenzen der politischen Meinungen nicht schwinden. Dic Parteien werden fortbestehen und ihren Anschauungen auf gesetzlichem Wege Geltung zn verschaffen trachten, dies läßt sich nicht ändern und dies ist noch kein Unglück für die Commune. Zu bedauern ist nur, daß oicsc Parteibcslrcbungcn sich nicht anf das politische Gcbict beschränken, sondern in das sociale Leben hinübergreifen und dadurch eine betlagcnswerthe Entfrcmonng der Gemüther erzeugen. Dic Interessen dcr Gemeinde sind für allc Bürger die gleichen. Wcnn sie schen wcrdcn, daß dic neue Gemeindevertretung bemüht ist, in diesem Siunc zu wirken, dann hoffc ich, wird die Zeit herankommen, wo allc Bewohner dicfcr Stadt dcuRathssaal als cincn ncutralcn Vodcn ansehen werden, auf welchem jedermann mir zum Wohlc dcs Gauzcn wirken soll. (Lebhaftes Bravo.) Schließlich empfehle ich nnscre Stadt dcr wciscn Fürsorge Sr. Majestät und dcr hohcu Rcgicruug. (Großer Beifall.) (Zum Gcmciudcrathe gewendet:) Ihnen, geehrte Eollcgm, sage ich vor allem, daß ich der treue Vollstrecker' Ihrer Beschlüsse sein nnd sie stets schnell nnd thatkräftig ausführen wcrdc. Sie haben mir durch dcn wredtcu Mund dcs Picebürgermeisters ein Programm auf den Weg gcge« bc», das ich treulich im Gedächtnisse bewahren werde und bci dcsscu Ausführung, ich auf dic Unterstützung dcs GemcindcrathcS zählc. lZum Publicum gewendet:) 644 Ich richte an alle Bewohner der Stadt dic Bitte, nicht mit vorgefaßtem Mißtrauen der Gcmcindcucrlrctuna entgessenzuttttcu, souderu vorerst dcmi Thätigkeit abzuwarten mld dann erst ihr Urtheil zn fällen. Die Folge der Wahlcnthaltnng wird zunächst dcr Mangel einer principiellen Opposition im Oemciudcrathc selbst sein. Ich verkenne nicht den Vortheil einer in den gesetzlichen Schranken stch bewegenden Oppositiou. Auf die außerhalb des Gcmeinderathcs sicher zu erwartende Opposition werde ich meine volle Aufmerksamkeit richten, wenn auch ihre Form bisweilen absloßcud sein sollte. Dankbar werde ich ihr sciu, wenn sie Mängel nnd Gebrechen aufdecken wird (Bravo). Seien Sie übrigens überzeugt, daß ich Jedermanns Rechte achten werde. (Anhaltender Beifall.) hierauf hielt dcr Herr Bürgermeister nachstehende slovcnischc Ansprache: (>i18titi M08t,NMN ! V tom «10V08N0N1 tronrMu, ko 8in/!)0 M08t^iiog^ 2uplM3, NÄLwpilN, 80 o^ornoill do Vä8 8 to ^)1'08I^0, da mo V81 Z)0 «V0^i inoüi V Illojom t^llVN0N1 /npu-NOVUI^'l 1)0äi)imw. ^3,U1>U,l^U U163tllMN0V ä0 8V0^^:<, xn^liNÄ,. äo xvo^uuLßu Ili68w6^u, oädora, ^6 ^oälagu 8l0L!io<;Ä ixiäa v8ae6Ak 0dölll8li6Fll, prixadotja. No^il, voäna 8kord do, 80 t.«F3, xauplw^ vroäneFH »kaxÄti, in tai8to 8NLM tuäi v olHdorovoin imoiln ixroöi. I^näätvo ni iill8 i)0^1ioalo, öu/ u^u, F08pnduiiti, wi 8M0 112, .u8koF^ M68w 80 tiuäili. i>i^vicH pioti V8^(6lnn in odöua korist 1)0 nass voäilo, o1>^ndiln Vinu, äa äom:^u 16L 86 do /vosto pod^irala, ill ni!^0 80 iil'llu«, dllti, ä^ di 80 u^govimu inlltoi'uimu ^'axiliu, lili prihrMMiiu domuöim ^ogiun Illriia 8i1a kli Klivien ^odilu. ^o p^ Vlim tucli oä-kiit080i'0N0 I)0V0IN, äil, U^8 uui'liZ^oöa V3akäui^'6 1)0-trods, 6a na« KIi<; 80clÄl^0"2, vekk voäno k improäo- VÄN^N V V6tIU08tÜi ill U,U0tl108tiii 8lll^0, 6a II« 8M0I1I0 xli ärnnimi mouti /Q08wMti, äa 8iuo pilmuruni, 80 Po i/^Iuciu uliroäov i3.vuuti, kl 80 ^)0 8V0^i äolav-nosti in omiki visoko 8t0M^0 <1o86Z'1i. M3ll dü^ ^ud^lln.^ ^6 odäiN'Ma x mno^imi äu30vnimi iu t6i68nimi /lllilaäl. ^uZa (1o1/no8t ^0, M na (l«,ll 8pl3,viti, ^ill V 8V0^0 Koil8t i)0iÄditi, wko 86 do di2^08tlU^0 togli MU8W 8i'i'i1o iu 1)0vik8ll1o. Vi8o1i0 i)0M6ll^iv0 im6 inill UÄ83, siavllll. iu öll8til> i^ivÄ I^ud1.j!ll!3, n^ do 0113, kakor uokä^ tudl /cl napio^ i.iudl^0!m luiiti V8iu 8vo^i!i xvo8ti1i 8iuov dr6/ raxioölcu ^xika, V0ro c>,1i «tunü, ^orLöli i^vän80iw8t na, odüni dla^ov n^ V80 I^udlMUÄU« vuomu. I^^a, «äin08t ull^ 80 uioä uu^ni vträi, n^idüjmo 86 V8kli0 l)il1oi,u08ti, ki di lopi luir uwä ^I0divuv(^i kaiiti xamo^iil, vodvil^mo eäeu äiuL6Fa, Fi6^uo 1o na, 0ni ^I^vni «1^ iu konee, ua di^ol' ^udl^an«, uli. diu^or >lVv8ti'^0; i'llvnll^no po dr Bürgermeister in derselben Weise, wic sic empfangen wurocu, zurückgcleilct uud hieuilt cudclc um 1^ Uhr die Fcicr, wclchc auf alle Auwcsendcu einen crhcbcudcn Eindruck machte. Laibach, 19. April. Zur Beruhigung über ciue im hiesigen „Tagblatt" 9ir. K4 uud l->^ in Bctrcff einer Blatterucpidcmic iu Planina gebrachte Notiz glauben wir unsern ^cscru nachstehende Aufklärung nicht vorenthalten zu sollcu: Nach den neuesten amtlichen Erhcbnngcn ist in dcr ganzen Pfarre Planina im ^aufc diefcs Jahres bisher nicht ein einziger Fall von Blattcrntrantheit vorgekommen. Iu der benachbarten Pfarre Maunitz, uud zwar in dcu Ortschaften Mauuitz, Ratct und (äibcn-schuß befinden sich laut einer von Haus zu Haus vor-gcuommcncn Bisitatiou im ganzen 15 Blatlcrutrautc, woran bci 6 die Blattern bereits im Abtrocknen bc-griffcu sind. In Folgc dcsscn wurde dic Bcrfugung gc-troffen, daß Pcrsoncu, welche mit den Kraulcn unvermeidlich in Bcrühruug kommen oder zusammcuwohucn, wahrend der Kranthcilsdaucr weder 5tirchc noch Schule besuchen dürfen. Dieses verbot wurde auch vom Hcrru Pfarrcr iu Plauiua mit cnlsprcchcudcr Bclchlling von dcr itanzcl verkündet. Zu ciucr wcitcrn Verfügung mit Bczug auf die in Planina stattfindende Iesuiteumissiou gab es teiucn Anlaß uud konnte auch die vom Gcmciudc-vorstchcr von Planina bci dcr Landesregierung deshalb angebrachte Vorstellung ciucn solchen nicht bieten, nachdem dieser Sachvcrhalt in Betreff dcr Saniläts-ucrhältnissc jcncr Gcgcnd in obigcr Weise richtig gestellt wurde, was übrigens, wic wir ucruchmcu, noch am Tage dcr übcrrcichtcu Beschwerde im telegraphischen Wege vcraulaßt wurde. — (Concurse.) Vcim t. k. Obcrlandcsgcrichtc iu Graz ist eine Rathsstelle niit dem jährlichen Gehallc von ^625 eventuell 2100 st. zu bcscheu. Vcwerbungen binnen 4 Wochen beim Präsidium. Vme Adjnucttnstcllc nnt dcm Gehalte von 800 cvmtmll ^00 fl. ist dnm Bezirtögcrichlc Gurtfcld zu besetzen und siud die bezuczlichcu Gesuche längstens bis 1. Mai beim Präsidium d'cs t. k. Krcis-gcrichlcs zu Äindolfswcrll) einzureichen. — (Faber' s Sprcch in a s ch inc.) Wic uui< mitgetheilt wird, dürfte diese Wuudcnnaschinc dcr überraschend-stcu Art, welche im Grazer Theater mit so viel Beifall aufgenommen, in den nächsten Tagen hiehcr kommen, um sich in einer Vorstellung im Theater zn producircu. (5s ist dies dic vom verstorbenen Professor Fabcr erfundene nnd con-strnirto Sprechmaschine, dnrch welche auf rein mechanischem Wege nicht nur einzelne Worte, sondern gauzc Sätzc gesprochen werden. Der Ncsfc Iaber's und dessen Frau behandeln das kostbare Iustrumeut mit wahrer Virtuosität und erklären die Einrichtung desselben ans das genaueste. Vs ist kein Zweifcl, daß dabsclbo im Kreise nnsercs Publi-cums das lebhafteste Interesse erregen wird. — (Nordlicht.) Am verflossenen Douncrstag den 15. April Abends um 9 Uhr wurde in Laibach ein feurigrother oszillircnder Schein am nordwestlichen Himmel beobachtet. Dic meisten Pcrsoncn hicltcu ihn fnr den Widerschein cincr vcdemcndcn, in dcr Nähe des Großtahlcnbcvgcö ansgcbrochencn Fencrsorunst. ^lach den von mehreren Seiten zugekommenen Nachrichten scheint jene Erscheinung von einem 'Nordlichte hcrznrührcn. Ein solches wnrdc am selben Abende anch in Krakan wahrgenonnnen. In der „Preß-bnrgcr Zeitung" wird ein ähnliches, dort um die nämliche Zeit beobachtetes Fänomen dem Zodiakallicht zugeschrie-bcn. Auch ttt Wien wurde in gleicher Richtung wie hier, zur selben Zeit ein fcnrigrothcr Schein gesehen. Qeffcntlicher Dank. Uclirr Ersuchen drs Hrrrn Pfan'crö I, Demschcr in Bu-kouäm wird allcii edelmüthigru Wohllhätcni, wclchr sich au drr Tammlmig fiir die mit Drillingen gcscglicte Gertraud Icleuc lielhriligt habcu, dcr wärmste und aufrichtigste Dank dcr armen Aetheiltcu, welche, nach ihren eigenen Worten, fiir ihre Wohlthäter sictS zu Gott beten wird, hicmit anögesprochcn, Paris, w. April. (Tr. Ttg.) Dic „Patrie" meldet: Bci dcr lctztcn (5onfcrcnz erklärten die Vertreter dcr franzöfischcn Regierung dem belgischen Mini-stcr Frerc-Orban: Frankreich stellte sich ans ciucn andern Standpunkt als Bclgicu, dic von Frankreich vcr-trctcucu Interessen gcstattcu kcine Mciunngsändernng. Atadrid, 17. April. (Sitzung dcr Dortes.) Topctc sagt in Beantwortung dcr Iutclpcllation bezüglich Cuba's, daß das Panzerschiff „Victoria" am 14. d, M. nach Cuba abgegangen sci nud die Fregatte "Zaragoza" demnächst dahin abgehen wcrde. Nenn Kanonenboote scicu iin Baue und wcrdcu im Juni fcr-lig scin. Zwci audcrc in dcn Aiscnalcu befindliche Fregatten töuncu wcgcn Mangel au M^ttoscu nicht aus-lanfcn. Hicralif wurde ocr Autrag, welcher Topctc auf-foidcrt, Maßnahmen zn crgreiffcu, nm dic nöthige Zahl uon Mcitloscn zn dcschaffm, mit 130 gcgcn 4<.) S^tim-mcu iu Erwägung gezogen. Garcia Lopez zog scinc Interpellation bezüglich Fernandos auf dic Ansknnft hin zurück, daß das Schreiben Fcruandos iu schr cutsprcchcudeu, für Spauien ehrenden Ausdrücken dankt. Dcr Staatsministcr verlangt iu Bcautwortung dcr Interpellation Orcnscs in Bctrcff Gibraltars die Vertagung dieser Frage bis zum nächsten Sonnabend. Hcria verlangt neuerdings Veränderungen im Ca-binctc. Mau vcrsichcrt, Scrano habe dicscs Vcrlangen ^urückgcwicsen. Kopenhaacn, 18. April. Dcr Kriegsminister gtaaelöff ist von Washington znliickgekchrt. Telearaphische Wechselcourse vom II) April, 5pcrc. Metalliques 61.80. — 5>perc. M.talliques mit Mai- mid No0ei!il,er-Ziuscn «1.«0, - 5oerc !)la!io,'al-Anlcl,en0'.1.80. — I«l!0er 3laa!c!aulel)e!l IM.- -. — Vanlaclieu 7^5). — Credilaciieu 2«5.9(». - London 124.55.— Silber l8:i. — K, l Dncatcn 5',«5 Kandel und Volkswiitljschastliches. Dividc,,de d».'r Tüdl'c,!>„-Actie,,. Wie die „Presse" cinS Einläßlicher Quelle hm!, hat der VerwaltnngSrath der vcv-!i!iig>eii siidusierreichischeu, luinbardischen uud ceutral-italienische» ^iscudahu-Ocsrtlschafleu sort'en lnschll'sseu, der Geueraluersaiinn-luug l>cr Gescllschaf! die Bcrtheiluug einer Diuideudc u<,ni ^'l Fraiileu oder 13 sl. 20 tr. Sillier vorzuschlagen. Dieses Erlräg-niß ist ganz dabsellie wic iu, uergaiigeum Jahre, U U. Mg, 320.U2 4- 5? NW. schwach Reqel, ' ' ^ ' l'.» 2 „ N. 321..,. '1-13 2 O. schwach grüsnh'. l>ew. ^'". 10 .. Ab, ! 324 l« -!- 8,9 O. schwach Igrüßth. benv ^^"' Pormiltag triilie, Regen, gegen Miltag Sonnenschein. Nachmittag gelichtet, gegen Adend Regen, Nachtö geluckerle Wolfe»-d^'cke. DaS Tage!- l» 3", uu, 18" über dcM sloruialr. Verantwortlicher Redacteur: Iana, u. il l e i u m a » r N^H'l^nliot'i^t Wien, l?. April. Die Bürse war heule ziemlich günstig diöponirt nnd die, Papiere, erholten sich auf dcr ganzen Vinie dcö Cfseclenmarkic^, »uähreud Dcuisen nud Valntttl zftl'^lnllrnuiz. uuucräudcrt schlüsselt. Allgemeine Staatsschuld. Für 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5> P(Q.: iu Noten ucrzinöl, Mai-Nuucmber Ü2.I.0 02.20 „ „ „ ssedruar-Angust 02.— (,2.!0 ,, Silber „ Jänner-Juli . 70.15 70.25 „ „ „ Apnl-Oclober. 70.- 70.10 In llsteir. Währ. . . zu 5pCt. 58.75 59.-detto v. 1.1866 . . 5 „ 63.30 63,50 detto nickzahlbar (^). 5 „ W.75 99.-detto „ tt). 5 " i<7.75 98— Silber-Aul. 1864 (r.St.) 5 „ —.— -.— „ 1865 (FrcS,) 5 „ —.- —.-^ Metalliqiics . . .zll4'/, pCt. 55.25 55.7,'. MitVerlos, v.J. 1839 202.50 203.50 Mit Ve, los. v,1.1854 zu 250 si. . . „4 „ 9150 92.-Mn Verlos. v.J. 1860 zu 500 ft. . . „ 5 „ 101.50 101.70 M,t Verlos, u, 1.1860 zu 10U fl. . . „ 5, „ 102.50 103.50 MtVcrlos.n I.1864 z» 1l)0 si...... 128.30 12^.70 Tomo-Reulcnsch. ,u 42 l.iru »u8l. ftr. Stück.....2350 24.- Staalii-DomäiicN'Pfandbrirsc zu 120 fl. ö W. (300 Fr. 5 pCt.) m Silber Pr. >Vtück . . . 116.50 117.— Grilndentlastnnsss-Vbligationeu. Für 100 fl. Geld Waare Nicdcr-Ocslcrrcich . . zu 5 pCt. 92.50 93— Odcr-Ocslrrreich . . „ 5 „ 91.— 92.^ Salzunrg .... „ 5 „ 90.— 91__ AuYmm .... „ ü „ ^2.— 92.50 Mähren .... „ b „ 90.25 90.75 Schlesien .... „ 5 „ 90.- 91.— Steiermart ... „ 5 „ 9»».— 91__ Ungarn.....„ 5 „ 81.— 81.5)0 Temcscr-Vauat . . „ 5 „ "/9.50 79.75, (lrnatien und Slauonieu „ 5 „ 79,25 79.75 Galizien .... „5 „ 72.50 73^— Sicbenliilrgeu ... „ 5 „ 74.75 75.25 Bntouina .... „ 5 „ 72.— 73 — Ung. ln. d. V.-C. 1867 „ 5 „ 79.- 79^50 Tem.V.m.d.P.-E. 1867„ 5 „ 76.- 76.50 Actien (Pr. Stück). Nlllioiilllbanl......726.— 727.— Kaiser Ferdincmdö-Nordliahll ,n1000si.CM.....2305.-2309- Credit-Anstalt zn 200 st. ä. W, 289.70 289.80 N.Y,Escam.-Gcs.zu500st.ö.W. 836- 838.— Statscisculi.-Gcs. zu 200 st. CM. oder 500 Fr......333.- 334.— Kais. Elis. Bahn zu 200 sl. CM. 186 — 186,25 Süd.-n°rdd.Ver.-B.200„ „ 167.25 167.50 Geld Waare Sllo.St.-,l.-vcn,u.i.-,.E.200fl. ö. W. oder 500 Fr. ... 233.70 233 90 Gal.Kllrl^'nd.-B. z.200sl.CM. 217,50 218.— Böhm. Wcstliahn zn 200 st. . 193 50 193,75 Ocst.Dou,-Dll!npssch,-Gcs. 3 H 573.— 5?4,— Oesterreich, ^'loyd in Trieft Z I 314,— 316.— Wicn,Dampfm.-Actg. . ' . —.— 310.— Pester Kettenbrücke .... 675,- 6«5.— Anglo-Austria-Vant zn 200 st 322.50 323.- Lemberg Czeruowil^cr Actieu . 186,50 187,— Versicher.-Orscllschast Donau . 252,- 255.— Pfandbriefe (für 100 st.) National- j banl ans ^ verloöbar zu 5"/., IM» «> 100.80 <^. M. j Nat,oncllb.auf