Freytag den i5. December ^626. Erinnerung an das wohlthätige Publicum in Laibach. A,e seit dem Jahr« 1817 bestehende Sitte, sich der conventioncllen Neujahrswünsche durck Erlaß.Karten zu entbinden, deren Ertrag den hiesigen Armen gewidmet wird, soll auch beym herannahenden Jahreswechsel fongesetzt, und eine Quelle zur Unterstützung dürftiger Mitmenschen bleiben. Go wie es bisher üblich war, werden diese Erlaßfarten im Handlungs - Comptoir d«s Herrn Leopold Frörenteich, Armen-Instttuts-Hauptcassler, täglich um den Er. lag von 20 kr. für eine Person zu haben seyn, wobey jedoch der gewohnten Großmuth der wohlthätigen Menschenfreunde kcme Schranken gesetzt werden. Die Nahmen der Neujahrs-Gratulanten werden in gedruckten Verzeichnissen, wit gewöhnlich, der Zeitung beygelegt, und der Gesammtbetrag besonders bekannt gemacht werden. Ländtr» und Völkerkunde. Über den gegenwärtigen Zustand der Länder am Kaukasus. (Aus dem Hamburger Correspoudenten.) D., Kaukasus bildet «uf «ine Stteck« vonmehr als 20a Stund.n-, von der Krim« bii zum ca'ipischen Meere, gleichsam «inen natürlichen WaN Asien» g«S«n 5ieVö!w des alten Ecythiens. Di, höchsten Gipfel »»«« selben sind höher als di« Alpen,' del Eldorurs soll sich, „ach Hl„. Msnttwickl'e «nvas unsich««el Messung, ub«r 26c>o Toisen «rheben; be, Kasbek ist, nach Parrot, 2400 Toisen hoch. Di» Nstu» beut hier die verschieben« fte» cli«atlsch«n Verbaltniss« da», vo« deip ew'gen Eis« d,s 3^,rdlns, bis zu den lachenden Thälern Ober-Ica-liens. Di, Vegetation beginnt auf dem Kasbek in ei» „ei H5H, von »700 Toisen mit einer großen Menge Cryptogam«ntN, iboo Toisen hoch ist de« Boden mit Gräsern bedeckt, m eine» Höh» »on ,3oo erscheinen Gesträuch«, das prächtig« Rhododendron an ihrer Spitz,, bey »200 Toisoi sieht man wilde Rosen und einige Sptlbelbäuml/ 5 b»S 6 Fuh hoch, sich erheben; l«» fer unten entfaltet die H^alsH ?onüc2 ihr> prächtigen Blumen. Birken und Wachhold.eLstrauche zeigen sichjn einer Hohe von H74 Toisen, wenn auch noch sehr ver. lrüppelt; eine Ausnahme macht der heilige Wald von Abanna, wo die Birken in «iuer Hohe von ^048 Toi» s«n schon 25 Fuß hoch werben. Die Tanne tntt zuerst bey H4«> Toisen hervor Baume sind jedoch im Ganzen f«hr sparsam, und erst bey 456 Toisen wachsen schön« Ulmen, Erlen, Eichen und Buchen ; die Wälder wer« den dichter, und beschatten di« Anhöhen, an deren Fußder Weingock, der wilde unl> edle Ohlbaum, der Lsrbeer, der Brustbeerbaum und selbst die Dattel die Milde der Temperatur bezeigen. Im Norden dehnt sich die unermeßliche Steppe, eine kahle Ebene, aus, in derkein Baum zu sehen ist. Die russischen ?'nd.Ar> meen gehen gegenwartig auf zwey Wegen über den Kaukasus, nähmlich mittelst des langen Desil^es von Mo«dok nach TistiS, oder längS det caspischen Meeres über Derbend. Auch ist z'etzt noch eine dritte Verbin. dungsstraß« über den Rion, den alt/n Phasis, vor. Handen. Mittelst dieser drey Straßen sind die Preoin« zen Mingrelien, Imeretien und Georgien, nebst den dazu gehörigen Landern, südlich vom Kaukasus, mit dem russischen Reiche verbunden. Dieselben sind Ruß» land völlig einverleibt, und bilden ein russisches Gau« vernement; doch leben östlich und westlich von dem Defik'e von Mosbot zwey Massen von Völkerschaften, di« zwar dem Nahmen nach dem russischen Scepter un< terworfei sind, aber stch mehr oder minder widersetzlich bezeigen. Diese Völkerschaften sind von allen Seiten, ausgenommen nach dem schwarzen Meere hin, von dem russischen Gebiethe eingeschlossen. Die vornehmsten der. selben sind im Westen die Circassier, Abaser und Sua« neter, und im Osten die Osseten, Iaguschen und Les-ghier. Dies« kaukasischen Stamme beßnden sich im Rü« cken der russischen Armee in Georgien; da sie aber un» ter sich getrennt und uneins sind, können sie kein Ar-m««'Corps bilden. In dem D Säbeln zu gewnlueli. im »2teu Jahrhundert vi^le historische und poetische Werke ve.faßt wurden *). Die GeorZier glauben ^< doch, mit dtn Armeniern gleicher Abkunft zu sey". Sie sind im Allgemeinen schön, wohlgebaut i»nt> gewandt. Es fehlt ihnen nicht an natürlichen An'agen, sie sind aber dabe.y schlecht« Soldaten und dem ^rullke , fälter.es Laild.. Sie-trogen kleine, ihnen eigenthümliche Mützen, langes Haupt, haar, scheersn sich den Patt, mit Ausnahm.e des Schnur, barts, und trazen Kleider, t>ie kaum bis an die Knie reichen, und um die Hüften sehr fallig sind. Zwanzig bis 25,000 Familien leben dort unter der Herrschaft eines erblichen Czars, der sich oftmahls ^IS Vasall oou Nußland anerkannt hat; vor Kurzem hat sich aber einer Die I-me-retier wohnen langi der Flüsse und Wälder. Wegen der hohen Lag? des Landes bleibt dieses lang mit Schnee bedeckt, die Thaler sind sumpfig. Vieh-, Bienen, und Seidenzucht ist dort weit vollkommener als in andern Gegenden des Kaukasus. Ein einziger Weinstock liefert so viel Wein, daß eine ganze Fannlie damit auskommt. Die Gurier bewohnen die Gegend am llfer des schwarzen Meeres, südlich vom Phasis. Zu Grunde gerichtet durch die benachbarten Paschas haben sie Schiff» fahrt und Fischfang aufgegeben und benutzen kein« der zahlreichen Hülfsqiiellen, welche die Natur ihnen "so freygebig gewahrt hat. Guria hat «ine gesunde Temp?5 ratur, einen Boden, der sich zum Ack«ibau und zur Viehzucht eignet, ein Clima, dessen milderEinsiuß Ei- »j Nach'deß ss«örg verkaufen sich gegenseiug den^clauenhandlern. Abassien ist im gan» zen mit Wäloern bedeckt, deren Hitze und Feuchtigkeit «ine so ÜKpige Vegetation, >vi« in Amerifa, hervor» bringt. Die Lianen erßiHy'.Hurch ihre verschlungenen Zweig« die Bäume. ,.^z.,,, > , iD e r V« fch l«ß foiz»^ M i s c e l l e y, De» König von Portugal besitzt eint reichereHamm« lünA von Diam'änten , als irgend ein'Souverän in' Europa, so ä)ie auch einen unermeßlichen Schatz an Gsldstaub und an Gold: und Silberwaaren. Erkennt den Werth der Reichthümer, die sich in den Kissen seiner Gemächer best,ide'n , selbst nicht. Dieser Schatz wa» feir einer großen Anzahl Jahre aufgehäuft wotden, unb selten hat inan ihn berührt. Der AöMg tragt grZ« Eenchells seine Diamanten an jlch-felbn, ünb'verläßt sie beynahe niemahls. Die Krell;?'u!io Decorarionen, die er in seiner Eigenschaft als Großmeister des Aviz» FhrissuH . und''St. Iago< Ordens tragt, bestehen aus Diamanten von außerordentlicher' Größe und dem schönsten Wasser; sie werden äuf'H,000,000 Pf. St. ge^ schätzt. Er besitzt den größten Diamant, den mau kennt'; «» ist von der Größe und Gestalt eii^eS Hüh« nereyes , und wird von den englischen und hollandischen Juwelieren a!«f57,000,00oPf. St. geschätzt. Der des Kaisers von Rußland wiegt inä Karat; der des König» von Frankreich l36; des Großherzogs v. Tostana i3c); des Groß < Moguls 27g ; des Schahs von Persien 493; und de? des Königs von Portugal 16U0. 2«^ englisch« Puchhändler Longmänn hat das Manuscript des Hrn. Walter Scolt ^Leben Napo» ltoni" für ,l,000 Pf, St. an sich ßebrachl. In . . < . . tarn Jemand in ein Wirthshaus, »nd forderte «in» Halb» guten W»in. Die Kellnerinn bracht« ihm das Verlangte. Er schtukte sich «in Glas bävon «inz kaum hatte e» «< ab«i wilden Lippen be« lührt, so setzt, er »< wieder auf den Tisch, und fragl«: Was bin ich schuldig?—„Zmölf Kreuzer, mein Herr!" — Dieser legt« ei« Vie, und zwanzig Kreuzerstück ailf den Tisch und wollt» gehen. Die Kellnerinn, es bemerkend, lief ihn beym Weggehen zurück: „Mein Herr! Si« haben sich versehen. Das ist ein Vie» und zwanzig Kleuzerstüct. Sie erhalten zwölf Kreuzer h«r« «us." — Nifn, mein Lind, d^ sind fül den, d«r d«n Wsin «ustrmkt. Gedruckt bey Igr/a'i Alo y s Holen »»n Kle inm