Slsveniens Blatt. Verantwortlicher Redacteur: Fran^ Poläk. ^/ 3. Dienstag den 18. Juli «848. H^" Erscheint jeden Dicnstaq. Abonnement in luco halbj. 1 ft. ganzj. 2 ft. Bei Postversendung halbj. 1 si. 15 lr. ganzi. 2 ft. 30 kr. Conv. Mnnze. Die Nevolution im Jahre R848. Fortsetzung.1 Während in Frankreich solche Veränderungen gewaltsam vor sich gingen, stellten sich die Ncgi-rungcn der Selbstherrschaften von Tag zu Tag ängstlicher. So faßte mancher der Fürsten den Gedanken, nntcr dem Vorwandc der Kriegsum-lagen vom Volke Geld zn erpressen, und sich für den Fall einer möglichen Entthronung sein ^Dasein als reicher Privatmann zu sichern. Solche Gedanken wurden ausgeführt; — Gelder flogen auf dic britische Insel; — Dieses Eiland, von einem breiten Meere umschwemmt, erfreute sich einer freisinnigen Verfassung, sohin derNnhe nn Volke, und both den Gelomäcklern die sicherste Gewähr. Wollcte es reden; wäre es nicht Kauf« mannshcimath, so thäte eS solches; es kläreteüber Manches, wahrscheinlich auch über den Grnnd des durch StaatSpapicre gemachten Staalöfalli-mcntes vom Jahre 18l1 anf, nber eine Finanzoperation, die schon dadnrch in üblem Andenkell stehet, daß sie den Metternich und seine Theilneh-mer nnd Helfershelfer in der Idee bestärkte, Oesterreichs Volk sei gutmüthig, sei dem Monarchen, oder, wie wir jcht schreiben könnten, dem Staate unbedingt ergeben; es bedauere das Staats-fallimellt, vergesse hierüber sein eigenes Mitleid, und sei zur Rettung der Prinzipien der Regirnng zu den empfindlichsten Opfern bereit. Solcher Gedanke erklärt das nachfolgende Benehmen der bestandenen österreichischen Rigirnng in Finanzangc-legenhciten. Um sicher zu sein, daß kein Schimmer der Sonne die Gebahrung mit dem Gelde erleuch-te, fand sich der Vorwand der Nothwendigkeit ei. ner allgemeinen europäischen Polizei; sie sollte un° entdeekbar, sohin nn berechenbar sein. Meter« nich warf sich zn deren Sclbstlenker anf, nnd er-wirkte den anch gegen die untersten Tabcllenab« schrciber gerichteten Verboth, deö Vcrralbeö eines staatlstischen Geheimnisses bei sonstia?r Dienstes-entlaffung. Nicht bloß im Gclde suchte man Glück; auch das Befehlen, zumal dieses schien angenehm. Die Selbhcrrscher zitterten vor der Stunde, als die Volker vor sie treten, nnd ihre Rechte fordern würden. Nachdem Napoleon theils durch die rohen Elemente selbst, theils durch slavische, und mitunter deutsche Schwerter besiegt worden war, war das Wiederanflcbcn der Revolution zu befürchten; diese schien gefährlicher, denn die ursprüngliche; durch die französische Armee wnrocn die Ideen der Freiheit durch beinahe ganz Europa verbreitet. Die Freiheit ist zwar für den freieu Maun kaum kennbar, so wenig als das Wajjer sür den Fisch; der sie aber vcrnnßt, der dürstet nach ihr; er mahlet sich diesen farblosen Zustand mit lebenden Farben, und ringt nach selbem selbst mit Aufopferung des Lebens. Solches wußten die Autokraten, dle 'Wiedereinsetzung der Bonrboisschen Könige, ja selbst deren Salbnng mit dem Ohle des hl. Neml-gius gab ihnen keine Garantie; im gepuderten Geleise der Vorzeit geblieben stachen diese Dina-stcn gegen das Volk schreiend ab, und konnten auf keine Achtung nnd keine Dauer für sich rech' ncn, die Autokratie suchte Vorsichtsmaßregeln, blickte auf die Vorgänge vor nnd nach dem un< glücklichen 10. Ludwig, und suchte Allem entgegen zn treten, was nicht angestammt war; sie kannte die Grundursachen nicht, — und tappte nur nach ihnen; denn begreifbar waren sie ihr nicht. Als Grundursachen wnrden die Gleichheit der Stände, der Akatholizismus, die Freiheit der Schrift uud des Wortes n. s. w. erkannt. Alft Gegenmittel erbob man ganze Ständcclaffcn, als den Adel, die Geistlichkeit nnd das Militär, und suchte in diesen das Heil; die Zensur wurde verstärkt, die Polizei vermehrt, und auf die Gedanken nnSgedehnt, wie die Inquisitionen in dem verflossenen Jahrhunderten es 'ehrten. Der Staats-dicner oder der Prätendent auf Staatsdienste stand nnter verdoppelter Beobachtung. So lagen die Sachen, die Europa nnd Oesterreich retten sollten in den ersten Zeiten nach der Restauration, durch den Verlauf weniger Jahre aber zeigten sie sich noch drückender, sohin gefährlicher. lFortsehungfolgl. > Rtt Oesterreich's Pharmacie. ^) Die Wissenschaft ist frei, wie der freie selb» ständige Geist! Sie verhält sich zu ihm, wie der Strahl zum Lichte, wie die Wärme zum Feuer. — Ihre Gränzen sind die Unendlichkeit; das Uner< meßliche und Ewige ist ihr Gebiet! Die Wissen« schaft zünftig zu machen, sie in den Pferch des Zunftzwanges zu engen, heißt sie unmittelbar ent» weihen, und fpricht ein offenkundiges Verachten der crhabendsten Interessen aus. — lächerlich und abgeschmackt würde man e5 finden, von zünftigen Priestern und Aerzten zu sprechen, von einer Philosophenzunft oder von Inristenzünften------- und steht denn die Chcm'e, der die Menschheit so große Wohlthaten verdankt, steh'n die Naturwissenschaften lrkohl an Werth und Würde den Uebri« gen nach? — Sind sie etwa nicht ebenbürtig der Medizin, da sie doch von der Urzeit mit ihr Hand in Hand gingen? Die ältesten aller Wissenschaften , — ehrwürdig, als ürhaltcrinnen des Menschengeschlechtes! — Ihre Tcchnik ist dem Pharmaceuten sein Ritus — deßhalb kein ach selzu ken des Anathema! — was der Menschheit nützt, adelt den Menschen — was des Menschen Dasein erhält, ist eben auch heilig — es sei nun Rauchfaß oder Retorte. — Das Vildungssystcm, das in allen unsern Schulen nach dem Plane der Mctternichzeit, so herrliche Früchte trug, hat wohl auch die Pharma«. cic mit besonderer Sorgfalt bedacht; — ein Vil> dungssystem, das Menschen, die Hand in Hand für einen und denselben Zweck zu wirken bestimmt sind, znm krichenden Sci-vilismiis einerseits, und zur aufgeblähten terroristischen Habsucht anderseits hätte führen komien — ein System, das, dnrch den verderblichsten Mißgriff der Sildordin.lti.nl statt Coordination die erhebendste Tendenz zum Spiclball der Gewinnsucht herabwürdigen wollte. — Und wie wurde dennoch Oesterreich's Pharma» cie? — wie sand sie der verewigte Hofrath l^lui-<1<>«? "*1 — wie begrüßte llüol^l- Oesterreich's Pharmaceuten? — „Als Männer voll der com-pactesten Wissenschaft, Männer der hellsten Intelligenz, Männer, auf welche selbst Norddeutsch- land's Pharmacie stolz sein kann; denn, was sie sind, sind sie zunächst durch sich selbst, durch die siegreiche Gewalt ihres innern Berufs, den sogar die combinirte Schlechtigkeit ihrer Verfassung nicht zu erdrücken vermochte." Ja wahrlich! nicht Oesterreich's Medizinal-Verfassung danken sie ihren Aufschwung, der Kies-boden, auf den man durch vierzehn Jahre ihren Geist zu verpflanzen bemüht war, konnte nur eine verkümmerte Vegetation ihm bieten; allein, voll lebenskräftiger Ursprunglichkcit grub er tiefer und tiefer seine Wurzel, bis sie ins fruchtbare Erdreich gelangten. Es ist zwar nicht zu läugneu, daß auch die Pharmacie gleich dem übrigen Studienwescn in Oesterreich einer gänzlichen Reform benöthige *1; — allein, ist sie deßhalb nicht würdig, einer entehrenden Prädominanz, die ausschlüßlich ihre Ansichten nur geltend machen, unter Oesterreich's 27)4 Apothekern, (dessen Urtheil, etwa weil sie bis nun Magister und nicht Doctoren der Phar« macie hießen, sie mehr oder minder stets zn ver« dächtigen weiß), keine Chemiker finden will, ent-rießen zu werden? — — Selbst die k. k. Gesellschaft der Wiener Aerzte hat durch ihr Organ sich dahin ausgesprochen ""), „daß der Apotheker durch seine höhere Ausbildung, in den die Pharmacie umfassenden Haupt- und Hilfswissenschaften, vorzüglich aber im Umfange der theoretischen und , practischen Chemie, eine Stellung errungen hat, die ihn dem Arzte nicht «»li-sondern nioi'ülmil-l»; daher auch die Vertretung der Pharmacie durch Apotheker bei höhern Stellen sowohl, als auch in den einzelnen Kreisen durch Krcischemiker beantragt, damit sie, als die einzig und allein Fähigen, die pharmaceutischen Angelegenheiten bearbeiten und beurtheilen, die Revisionen besorgen, die Prüfung d?r Lebensmittel vornehmen, die gerichtlich chemischen Untersnchungen ausführen, die auf chemische Principien beruhenden Verhandliln-lungen begutachten, und überhaupt über Alles, was in das Gebiet der Chemie gehöre, relativ' niren." -- Doch genug — keine wcitcrn Neflerioncn mehr — denn die Zeit will auch mit uns zu Gc< richte sitzen. — Franz Xav. Gadner, llijjiuln. Apotheker. *1 Obschon derartige Verhandlungen nur in die eigens da;u bestehenden Organe gehören sollten; finde ich mich doch, durch die in ^>3 2 Slov. Vlatt, vom Hrn. l. k. Kreisärzte ll,-. v. Vest erschiene Kritik: „Ueber das Decret der k. k. ob. Just. Stelle Denkschrift über den gegenwärtigen Standpnnct der Pharmacie, entworfen vom Directorium des Norddeutschen Apothelcrvcreins, östcrreich. Zeitschrift für Pharmacie 2. Jahrg. Hft. ^»F 4 S. U1. «« Das Unterrichtswesen in Krain. Die Ausgabe des Studncndcn ist nicht bloß die der Ausbildung in theoretischen Kcnntnißen; er hat sich auch practisch für das Leben vorzubcrci-ten, und zu diesem gehört der Umgang mitMclv schen um so dringender, als der Tact dazu nur in der Jugend, mit Hoffnung eines Erfolges gegeben werden kann. Der Kramer entwickelt zwar Kenntnisse in Theorien ; in der Conversation aber vermißt er Etwas, waS er in der Wesenheit nicht kennt — er ist kein Weltmann, und kann nicht leicht einer werden — die Erziehung in seiner Schulzeit beraubt ihn jeglicher Eompctcnz. Die Hauptstadt ist klein, die sonstigen Städte sind bedeutungslos. Es kommen daher meist Söhne der Landleute in das Studium. Sie bc« quartieren sich bei ablebenden Köchincn oder bei ordinäreren Arbeitersfamilien. Der Quartiergcber um für sein künftiges Auskommen sicher zu sem, heuchelt Moral und sucht den jungen Menschen beizubringen, wie gut es sei, sich auf positive Sittlichkeit zu verlegen; — er thut oft mehr; er greift zum Zwange, und zwickt den Studiren-den, um ihn, nach seiner tappenden Ansicht, in den Gränzen der Ordnung zu erhalten. Die Behandlung der Schüler von Seite des Lehrkörpers ist Hierlands durchschnittlich sehr mittelalterlich; man wollte diesem Uebel vorbauen, und schickte seit einer Reihe von Jahren einen Wust von fremden Supplcntcn als Professoren her — diese verstanden ihre Nolle nicht. Sie machten die S^che noch ärger. Mehrere derselben, wie man erzählt, glaubten in das entlegene Kram als Geisel gekommen zu sein; sie träumten der Staatsverwaltung damit zu schmeicheln, wenn sie die ihrer Obhut anvertrauten unglücklichen südsla-vischeu Jünglinge nach Möglichkeit hart classified ren, und von der Schule entfernen. Zu lctzterm Endzwecke diente der bereits von den Eingcbore-neu (wir gehören unter Gebirgsländler) festgesetzte practlsche Grundsatz: Ein Jüngling soll sllll sein, soll nicht toben — empfehlend für ihn, wenn cr krankhaft aussieht. — Das Theater, die Nedoute, das Kaffehhaus, das Gasthaus wurden strenge verbothen. Die jugendliche Natur konnte in ihrer Kraft nicht nachlassen; die uuterdrücktc Gährilng kam zum AuSbruchc; bei den Einen in Kneipen, in die sie sich aus Furcht des Verrathcs verkrochen, — bei den Andern im Stillen; Jene liefen Gefahr sich mit Mägden herum zu schlagen, und mit Handwerksburschen, ja mit Knechten Bekanntschaften von oft blutigem Ende zu machen; diese zogen sich in die Elnsamkeit, glanbten sich ihres Sieges über die Lärmenden sicher, uud vertrieben ihre Zeit auf verschiedene Art, — ob auf eine natürliche, werden wir nicht bejahen; — denn der Mensch ist von Natur an den Menschen gebunden, der Umgang mit ihm gibt die gehörige Entwicklung; wenn gesellige Frenden fehlen, sucht man aus dem Gifte den Vortheil; — Einsamkeit ist gefährlich; sie erzeuget Leidenschaften aller Art. — Die Ansprache des Professors war die eines alten Grundherrn an seine Unterthanen; sie war gebiethend wie die Stimme eines vorma» ligcn Korporals. Wie konnte unter derlei Aus» sichten der Studirendc einen Nutzen ziehen. ^Fortsetzung folgl.1 Vie alte Mauer bei Ternovo in Innerkrain. An dem südwestlichen Ende der großen Herrfchaft Schnecbergcr Waldung liegen die Alpen der Ortschaften des Bezirkes Prcm. Die Gegend ist zwar etwas steinig, doch nicht so, wie die der eigentlichen Poik; der Boden erscheint grün; er eig» net sich jedoch mehr zur Huthwcide, denn zur Mäht, indem der Graswuchs karg ist. Es sind lauter Verge, die sich als ein wellenförmiger Gürtel ziehen, und die Abdachung des Birnbaumcr Wal« des gegen das tiefe Nekathal bilden; die Form der Berge ist meist konisch; es gibt viele trichterförmige Bcrtiefungen, wie sie in Innerkrain häu» fig vorkommen. Bis auf die Nähe der Ortschaft ist von der Kultur des Bodens keine Spur; auch findet man beinahe keinen Baum, — daher der Eindruck dieser von Menschen wenig betretenen Gegend unheimlich ist. An diesem Gebirge, und zwar an dem nach dem äußersten Saume in den Alpen der Ortschaften Schambije, Ternovo (Dornegg), Blstri;a, Jas-sen und Werbou, liegen die Trümer emer Mauer, die von den dortigen Insassen , Vj«ki / mcrat von an einander geworfenen Steinen ist als Menschenwerk nnr dadurch tennbar, daß es uullutcrbrochen ist, uud die Spitzen und die Rücken der Gebirge verfolgend beinahe stets die gleiche Breite hat. Auf der Vorderspitze in der Alpe von Tcrnovo ist die Linie der Mauer in einem kreisartigen Umfange ungleich dicker, und die An> zahl der Steine kennbar größer; hinblickend auf die Stellung dürfte man vermuthen, dort sei ein Thurm gestanden. Ueber das Entstehen oder den Zweck der Mauer weiß Niemand etwas Bestimmtes; der förmliche AH Verfall derselben läsit eine Zergliederung von belehrender Wirkung nicht zu. Sieht man auf die Länge, so klärt es sich aus, daß die Mauer zu einer kriegerischen Vertheidigung bestimmt war, was man um so leichter daraus folgert, als gerade die Höhenpuncte verfolgt wurden. Ist die Mauer eine römische, so ist sie nur ein im Augenblicke als Verschanzung entstandenes Werk durch blosses Aueinanderlegen der Steine nach der Sitte der Berainungsmauern der Küstenländer; denn eine förmliche Mauer der Römer hätte die blosse Zeit noch nicht zerstört. Sollte die Mauer von den Zeiten der Völkerwanderung sein, so wäre sie bloß errichtet worden um den nach Südwest wandernden Horden den Ueberf^ll des seitwärts gele< genen Llburniens zu erschweren. — Wahrscheinlich wird sich die Mauer, nach dem Gepräge ihres Acußern noch von einer vorrömischen Zeit datiren. Ein näherer Ausschluß über sie, könnte für den Historiker von großem Interesse sein. Wiener Nachrichten. —- Der Ausschuß der Studenten hat sich Dienstag neu konftituirt. Nachdem die Verifikation aller Mitglieder vorgenommen war, und in Folge derselben Manche ausschieden, wurde zur Bildung des Bureaus geschritten. Gewählt wurden durch absolute Stimmenmehrheit, zum Präsidenten: Goldmark; zu Vizepräsidenten: Professor Heßlcr und Posncr; zu Schriftführern: Heller, Pivany, Nngcr und Moscr. Da diese Wahlen den größten Theil der Ci« hungszeit in Anspruch nahmen, wurde die Berathung über die Geschäftsordnung, welche auf der Tagesordnung stand, auf die nächste Sitzung verschoben. Auf das Ersuchen des Professor Füstrr wurde die Abhaltung einer großen Aulaversammlung für Donnerstag um 4 Uhr Nachmittags beschlossen. Zweck dieser Aulaversamm-lung sind Verhandlungen eines sich bildenden Vereins zur Gründung einer deutschen Flotte. (6s ist zu erwarten, daß der Ausschusi die Berathung über die Geschäftsordnung schnell beenden werde, damit er zu den wichtigen Arbeiten, die seiner warten, und worunter der Entwurf eines neuen Studienplanes obenan steht, schrei« ten könne. „Neue Zeit/' Pesth. Aus den untern Gegenden treffen täglich be-sorglichere Nachrichten ein. Nachdem die Rebellen Wcißkir-chcn eingenommen, bedrohten sie nun Versecz und Groß-Becskcret. Auf die Aufforderung der Behörden gingen von Arad zwei Schwadronen Uhlanen dahin ab. Das Arader Fcstungscommando erhielt Nachrichten, daß an der Spitze der russischen Rebellen wirkliche russische Offiziere stehen. Die Festung wird in Kriegszustand versetzt. „Neue Zeit/' Scherz und Laune. Napoleon sagte 1820 als Gefangener auf St. Helena : „In 5l> Jahren wird Europa entweder tosalisch sein .— oder frei! " — >Wir glauben das oder.^ Ordnung ohne Freiheit ist Despotie. Freiheit ohne Ordnung ist Anarchie; aber Ordnung und Freiheit istDe» mvlratic im schönsten Sinne diescö vielverkannten Wortes. „Dies hier find die Poträtö des Erfinder« der Vuch-druckerkunst: Guttcnbcrg, und des Herrn von Rothschild," sagte cin Lohndiencr, einen Fremden in einer Gemäl« de-Galerie herumführend. — „Ei, ei! die Herren sind ein» ander ähnlich. Meinen Sie nicht auch?"fragte der Fremde.— „Gewiß!" lautete die Antwort, „das civilisirtc Europa ist j« beiden sehr viel schuldig!" Ein Knabe, der mit Geld gespielt hatte, verschluckte unvorsichtiger Weise ein Stück davon. Darob war nun ein Zct-tergeschrei von allen Vettern und Basen; wie sollte man das Geldstück wieder herausbekommen? Da sagte cln Pfiffikus: „Wißt ihr was? Laßt den Steuereinnehmer holen, wenn das Geld je heraus zu bekommen ist, der kriegt's heraus." Locales: Eine Schwalbe macht keinen Frühling; die Stimme Eines Menschen, oder die Einiger ist noch nicht die einer ganzen Nation. Wie wir lesen, durfte in Laibach von ei-nem slavischen Stücke oder Liede nicht einmal in der Büh-nenkritik Erwähnung geschehen; in Neustadt! aber führten Dilettanten das slowenische Lustspiel ^,IV!« !«/!>»?!< lo slnüli" bereits im Monate Jänner auf. Diese waren mitunter Nichtkrainer, ja, auch deutsche, wobei wir bemerken, daß von Letztern die Mitwirkung sehr anstrengend und eifrig, und daß sie durch ihren freiwilligen Anboth veranlaßt war. Die Aufführung des Stückes fand bei zahlreich gefülltem, ja überfüUtem Hause statt; selbst Personen, die der Landessprache nicht kündig sind, wohnten ihr bis zum En» de bei. Der Applaus über den Vorttag, die Gesten, den Gcsanq und dic Äuöfühlung der Musitstücke, war stürmisch-, einer besondern ehrenvollen Erwähnung verdient der Herr K., ein Nichtkrainer, der dic Musik sehte, die ihm natio-ncll und vortrefflich gelang. — Das Stück wurde bei vol° lem Hause wiedcrhohlt. Wir schickten die Recension an einen Bekannten in Laibach; er unterließ aber die Ein-rückung derselben in die öffentlichen Blätter aus Rücksicht, weil Staatsbeamte mitwirkten. Für den erst im Entstehen brgriffencn Gardefond sind von Seite nachstehender Nationalgardcn außer den monat-lichen Einlagen freiwillige Beiträge eingegangen und zwar: vom Hrn. Dr. Franz Suppantschitsch 20 fi., Hrn. Earl Zentner li fl., Hrn. Eameral-Rathe Tschofcn mit Rücksicht auf das bereits für die Musik Zugesicherte 5 fl., Hrn. Eonstantin Tandlcr !j fl., Hrn. Dr. Julius v. Vest 2 ft.. Hrn. Anton Markovitsch 2 fl., Hrn. Johann Pissig 2 fl., Hrn. Johann Eggcr 1 fl. und Hrn. Johann Saitz l fl. Zusammen 42. fl. E. M. Für welche patriotische Gaben hiemit der wä'rmste Dank ausgesprochen wird. Neustadtl am 7. Juli 1848. »„«^«e^, Hauptmann. zc^ Mittwoch den 19. d. M. Abends um 7 l>2 Uhr findet zum Vortheile der Nationalgardc im hiesigen Kasino eine slovenischc ,,Ul>le«!a" statt, zu der vi, Einladung hiemit erfolgt. Neustadt! in Illirien. Truck uud Verlag von Maria Tandler 6 Sohn.