Dllibacher Nr. 34. Mrll«umtr«tloR»pr»l»: I» «„.nptolr ««Njl-fi. il, i«lbj, st. l» l>u, Mr die ^nstlllu^» ln« H«»>» h»>»j, />o li. Mil btl Post ,«n,j. sl. ,5, halbj, fl 7 bl), Montag, 12. Februar. Ius«,»<»n»g«b«br: Für tltwt I»snlltl bit ju 4 Zeilen » l».< «loßeie pr. .»erd^,^"" Seberiny. in Anerkennung seine« 2^'..' Zen Wirkens das Ritterkreuz des Franz Joseph, "«"s «Uergnädigst zu verleihen «eruht. m,^'/ und l. Apostolische Majestät haben mit 2 ^«Entschließung vom 31. Jänner d. I. dem 5rä°"'°^'"zial der l. l. Direction der Staatsschuld vrieb,^"^ '" Anerkennung seiner vieljährigen er-Ä«r°2?c Dienstleistung das goldene Berdienstlreuz "Madigst zu verleihen geruht. M)tamtlichel Theil. Deftemichischer Reichsrath. «34. «ilznug des Abgeordnetenhause». y Wie,,, 9. Februar. lichtn , ^'"" "' Pro« lowetz und Genossen über. btM,. 'e Inlerpellation an den Mimster des Innern dwnn! , ^ltunigler Vorlage eines Gesetzentwurfes zur V"» der Rinderpest. Ept^""'M Gegenstand der Tagesordnung lst die Vtrfahr^ ^t ^er den Gesetzentwurf, betreffend das lauf Ulch b" Execution durch Zwangsver» I^ «^tglichcr und beweglicher Sachen. ^7"" ft", zu m.ld-rn. 'bllndtrn^, ' Hvnigsmann stellt gleichfalls einen l". dab ^'"'^' Dr. Glaser führt dem entgegen lvtnigtr t>sz" ^'cher desto mehr freie Hand hat, je i°"«gtsek« s" ""d turz die Best«mmungen des Ef cu-^iehuna ,, ^'^- während bei einer auch in dieser Be-ltlchtcr erk^ ""^°ltcn Gesetzpftege das solide Kaplial ln die P« !^ ""d der geldvedürfenbe Besitzer leichter in erhallt /«".?' ^lld zu nicht wucherischen Zinsen ^"tten^^2"" Debatte, an welcher sich die Abge-^ Kai^-»""). Dr. Menger, Kowalski, ^''ser .1' Dr. Kronawetter, Dr. Groß, Dr. «sen / ? ..."a'krungsvertreter Scctionschef Varon ^Ntn de« » "^"' ""den die §8 1 bis 4 den An- Die „«^A'lses gemäß angenommen. ^^ ^'" ^ltzung findet morgen den 10. d. M. statt.! Die Elüffllunn des englischen Parlaments. Am 8. d. M. wurde das englische Parla-ment durch Ihre Majestät die Königin Victoria er. öffnet. Die Thronrede recapiluliert eingangs die orientalischen Ereignisse seil der letzlen Parlaments» Sitzung und führt sodam, fort: „Meine Absicht war stet« darauf gerichtet, Europa den Frieden zu erhalten und eine bessere Verwaltung der aufgeregten türkischen Provinzen herbeizuführen, ohne die Unabhängigkeit und Integrität des türkischen Reiche« zu verletzen. Die von mir und meinen Alliierten gemachten Vorschläge wurden leider von der Pforte nicht angenommen; jedoch zeigte da« Resultat der Konferenz die Existenz einer allgemeinen Uebereinstimmung der europäischen Mächte, und dies wird jedenfall« einen materiellen Nffclt auf die Verhältnisse und die Verwaltung der Türlei haben. Inzwischen ist der Waffenstillstand zwischen der Pforte und den Fürstenthümern Verdien und Mon. lenegro verlängert worden und noch nicht abgelaufen; derselbe wird hoffentlich noch zum Abschluß eines ehrenvollen Friedens führen. In diesen Angelegenheiten wirkte ich in vollkommener Uebereinstimmung mit meinen Alliierten, mit welchen, sowie mit dm anderen fremden Mächten, ich fortfahre, in freundschaftlichem Einvernehmen zu stehen." Die Thronrede beklagt sodann die in Madras und Vombay herrschende Hungersnoth, und hofft, daß die in der Kgp'ssolonie getroffenen Maßregeln tue südafrikanischen Unterthanen der Königin vor einer Bedrohung ihrer Sicherheit schützen werden. Der Schluß der Thronrede ist ausschließlich inneren Angelegenheiten gewidmet. Wie sich die Debatten der nächsten Tage, die na» türlich in erster ^inic der Orienlfrage gellen dürften, gestalten werben, hänal nach einem Schreiben der „Köln. Ztg." mehr noch von der Stimmung ab, in der Lord balisbuly zurückkehrt, als von dem Auftreten der Oppo» sitwn. „Die Führer der letzteren hegen, fo weit bekannt, nicht im entferntesten die Absicht, einen Gegenantrag zur Adresse zu stellen. Sie verzichten damit auf die Benützung der ersten Gelegenheit, entschiedenen Protest ein-zulegen gegen die bisherige Politik des Kabinelle«, ver« zichlen darauf gleich am Anfange der Session, ,hrc Kräfte mlt diesem zu messen. In der That könnten sie es auch nicht, theils weil es ungebürlich wäre, vernichtende Kritik zu üben über Verhandlungen mit frem» den Mächten, in die sie nicht gründlich eingeweiht sind, theils weil ihnen die Kraft fehlen würde, ihren Angriff mit Erfolg durchzuführen. Die Regierung verfügt noch immer über eine Mehrheit von ungefähr 50 Stimmen, deren Z>lsaml»eugehörigteil ungebrochen ist, wie am ersten Tage nach den Wahlen, wogegen die Opposition zur Stunde noch nicht weiß, welche Stellung einzelne ihrer Vruchthelle nehmen würden, wenn sie die orientalische Politik de« Ministeriums als Schlachtfeld gegen die Regierung erküren wollte. Demzufolge werden ihre Führer, Lord Oranoille im Ober» und Lord Hartinglon im Unlerhause, sich mit maßvoller, rückwärts schauender Kritik begnügen, und dies voraussichtlich so lange, als ihnen nicht verläßlichere Handhaben zum Angrifft geboten sein werdm. Von Gladstone und einigen seiner früherm Amtsgtnossen läßt sich dies weniger erwarten. Der Erst' genannte ist nach allem, was er seil dem Schlüsse des vorjährigen Parlamentes geschrieben und gesprochen hat, gewissermaßen sogar mit seiner Ehre verpflichtet, gleich in den ersten Tagen mit Macht gegen die Regierung Sturm zu laufen. So wird es aller Wahrscheinlichlei! nach auch kommen, und wenn, wie zu erwarten steht, Lowe, Harcourt, Fawcelt nebst noch andere», angriffe« lustigen und tüchtigen Rednern ihm zur Geile stehen, dann wird Sir Stafford Norlhcote, als Neuling in der Führung des Hauses, einen unendlich schweren Stand haben. Als feuriger Redner kann er fich mit keinem oer Genannten, am allerwenigsten mit Gladstone messen, und seit Disraeli unter die Peers gczjangcn ist, sitzl niemand im Unterhause, der an Gladstone's Schuller hmanrnchen könnte. Wenn das Schicksal von itubinellcn durch Reden und nicht durch die auf sie folgenden Abstimmungen ent schieden würde, dann müßte freilich die Regierung sich von vornherein auf eine Niederlage im Unttrhause gefaßt machen. Da sie aber bei 5>cn Abstimmungen anf »hre Partei mit Sicherheit rechnen kann, braucht ihr dll rednerische Ucbcrlcgcnt)cil der Gegner vorerst wenig Sorge zu machen. Der Schwerpunkt des Interesse« in den bevorstehenden Debatten über die orientalische Frage wirb übrigens nicht im Untcrhausc zu suchen jein. Der Premier, der Minister des Auswärtigen und derjenige, der als ihr Bevollmächtigter sic mchl nur in Konstanli> nopel vertrat, sondern auch auf selmr Reise dahin Rücksprache mit den ersten Ministern der übrigen Großmächte gepflogen hatte, folglich der Oestunterrichlete unlei allen Gutunterrichlelen scm solllc, diese drei sitzen bc lannllich jetzt alle im Oberhause. In letzterem werde» l>:shald dle gewichtigsten Red?n gehalten, die gewichtigste! Erklärungen abgegeben werden. Wenn auch die Debatter der Lords in maßvollerem Tone und ruhigerem Pendel Ichlage verlaufen als im gegenüberliegenden Unterhausc so werden sie im Punkte lhrer iüncren Vedeutiamkei doch diesem den Rang ablaufen. Bon den FnedcnsocllMdlungen. Neuesten Meldungen zufolge hat nun auch der Fürj Nikola von Montenegro auf das Fricdcnsange bot Milhad Paschas, des weiland Großoeziers, eine Ant wort gegeben. Er nimmt dcn 8t.»,!.u« (juc, mit eine« Grenzberichligung, die selbstverständlich die Sutlvrim nicht betreffen wird, an, will abcr leinen Delegierte» nach Konstanlinopel entsenden, sondern die Verhandlunz mit dem türkischen Äotschafter in Wien führen. ^eltentftehung und Weltuntergan,. A"li" dl!""°'" ^°lf Falb hielt vor kurzem in .""rag w,,i/""'" sehr zahlreichen Publikum einen beschäftig 2" U namentlich mit der Erdbebentheorie ' ^eigniss, . « ^" begann mit der Schilderung ? "nee I,«." ^brnar 1868. Er hatte damals >M Taa? ° °"'l^" Zuschrift „Zirius", die an !'5 ""°"d"^ l" Betracht' ae^en !^«" die ^?,!'^"« °''^Mn ""ßten. Ein 3 .^"bt Pochend Erdbeben trVe m ^nstnen O?,?le,ch, welchen Falb „.it vielen oma Wchen 2.rieben "achte, stellte thatsäch i^ . 3"'» Vau ^ '"^' No" der Peruanische Astro. ^"° > r' U ^ 2"' Jahren, der It«u!n ^ «"f einen A U"^""d d" Franzose Verriß "«en ähnlichen Eausalnerus hingewiesen. Da am 18. August 1808 abermals der Mond sich der Erde mehr als sonst nähern mnßte, so wies Herr Falb in seiner Zeitschrift auf die abermals bevorstehenden Ueber, flutungen hin, wagte jedoch nicht von Erdbeben zn sprechen. Es kam der Tng, und mit ihm Uelierflntunaen und furchtbare Grobeben an der Westlüste Amerika's. Aufs neue drängte sich fomit der Zusammenhang mit der Mondconstellalion dem Beobachter auf. Wenn nun dieser Zusammenhang in der That bestand, so mußte er sich am l.Ollolier I8li9 abermals erweisen, und zwar durch einen Erdbeblnparuxismns, d. h. durch häufigere nnd stärkere Erdbeben als sonst. Wirklich trat daS Phänomen auch ein, Manilla wurde durch Erderschülte. nmgtn z»rstört, die Städte des Rheins wurden von Erdbeben heimgesucht. Oberitalien, die Umgrgend des Vulkans Pinllsss in Südamerika, wie Utah am Salzsee bekamen heftige Stöße. Es st«nd von jetzt an nur die Frage noch offen: WaS für ein Phänomen haben wir vor uns und welche sisikalischen Erscheinungen begleiten dasselbe? Der Erdstoß zeigt sich in drei Formen: in einer senkrecht aufstoßenden, einer welligen „nd einer spiral' förmigen Bewegung der Erde. Die Dauer dc« Gloßes ist stet« nur sehr tuvz; so würd- 1755 Lissabon in 4 Sekunden zerstört, in Caracas wurden i>. 2 Sekunden 20.0lX) Menschen grlödlet, So lnrz aber der Stoß auch ist. so lange kann die Beweannq andauern, die er er< zeugt. Niemals ward ein 3t»ß allein verspürt, stets folgen mehrere Glüße dem ersten, „nd dieser ist auch stets der heftigste. V?i Erforschung der Erdbeben müs. sen diese Thatsachen alle mit erwogen werden. Die Erde kommt oft erst nach Monaten, ja Jahren zur vollständigen Ruhe. Die Erdbeben sind regelmäßig von einem Geräusch begleitet, das selbst dann noch hörbar ift, wenn leine Stöße mehr erfolgen; es llingl dann, als ob die Erschütterung sich mehr und mchr nach innen zurückziehen würde. Häufig sind auch elellrische Erscheinungen dabei bcobachlel worden. Wenn die Erdbeben sich an mehreren Orten zugleich fühlbar machen, da si»d sie am stärksten da, wo sie ihr Zentrum haben; von diesem Punltc aus verbreiten sie sich radienformig weiter, ihre Stärke nimmt immer mehr ab, bis sie ganz aufhört. Ein solche« Erschüllerungs^cblet kann eine gewaltige Äu«-dchnuna haben, und es sind Erdbeben vorgslommcn, deren Gebiet sich auf 1.000,000 Quadratmeilen erstreckte. Fest steht ferner dir Thalsacht, daß es Lander gibt, wl, die Erdbeben zu Hause zu sein scheinen, daß sie in Gebirgsgegenden, wie den Anden, Kordllcren, Hy' malayl», ANae, Vallan, Apcnnmei,, Alpen und Karpaten häufiger als in >cn stachen Landen, m,d daß sie p:rio» bisch auftreten. Nicht allein der Mond, auch die Sonne spielt hierbei eine Rolle. Seil dem Jahre 800 nach Christi haben wir 5500 Erdbeben verzeichnet; dieselben vertheilen fich anf alle Monate des Jahre«, jedoch so, das; sich ein "/tes -I"a-rimnm für den Jänner, ein zweites für den «pr,l uno ein drittes für den Oktober erail't. Die wen.gsten Erd. beben sind im Juni voraelmnme». Me d.ese ^ chemun-gen müssen bei der »l»fstelll:na einer Theor.e .he voll Erklärung finden, soll sie richtig sem. Xanae Ze.l h..l- 260 Betreff« Serbien« unterhandelt Minister Riftik mit dem Spezial-Beoollmächtigten der Pforte, Pertew (Bertew) Efendi, über den Frieden; dem Vertreter einer auswärtigen Macht gegenüber äußerte er sich, daß der Abschluß außer Zweifel stehe, wenn die Pforte jene Be» dingungen, welche die inneren Verhältnisse des Fürsten-thumS betreffen, zu modifizieren bereit sei. Ueber die Aufnahme, die das Friedensangebot der Pforte in Serbien findet, schreibt man der »Pol. Korr." in einem Briefe aus Belgrad: „DaS Telegramm des Großvezier«, durch welches Fürst Milan aufgefordert wurde, in Friedensverhand» lungen mit der Pforte zu treten, traf hier gerade lm Momente der ernstesten «btimmung ein. Die Auflösung der Konferenz schien Serbien alle FriedenSausfichten zu benehmen. So geschwächt die Mililärlraft des Bandes auch ist, so mußte man hier doch durch die Force ma« jeure der Sachlage an die Organisierung einer Vcrthei-digung umsomehr gehen, als nach den beim Kriegsmini. sterium eingelangten Berichten seit dem 25. Jänner die Concentration ansehnlicher türkischer Truppenmassen zwischen Nisch, Mramor und Alexinac begonnen hat. DaS KriegSmimsterium ergriff dem entsprechend seine Maß« regeln. Zwischen Njegotin und Zajc«r wurden drei Vri-gaden, acht Schwadronen und sechs Batterien concen-triert. Gleichzeitig werden die Redouten und Schanzen, welche zwischen Klaoowo uno Radujevac aufgeführt wur-den, anuicrt uud mil Besatzungen versetzen. Es wurde die Organisation der dritten Klasse der Milizen, die jetzt die Reserven bilden sollen, in Angriff genommcn. Im Momente dieser ernst«, und nur mit schwerem Herzen aufgenommenen Rüstungen traf da« entgegenkommende, versöhnliche Telegramm MuhadS ein. Serbien, das nur mehr auf eine Nothwehr bedacht war, lonnte selbstver-stündlich nur mit aufrichtigster Vereitwilligteit den Friedensschritt Mithud« begrüßen. Fürst Milan erwiderte denselben nach Ablauf von 48 Stunden mit der Erklärung, daß er bereit sei, die FriedenSverhandlungen zu eröffnen, sobald der souzeränr Hof die Basis bekannt gegeben haben wird, auf welcher dieselben geführt wer» den sollen. Dcr Pforte schien ee aber nicht gerathen, umumwunden die Grundlagen anzudeuten. Während sie im allgemeinen den status quo kuts bsiiuw Verdien concedierte, ließ sie andeutungsweise melden, daß auch Oaiantien verlangt werden dürften. Von diesen durfte man hier glauben, daß sie, wenn auch nicht den gtkw» HU0 aunulliercn, ooch nicht unwe>entlich afficieren könnten. Auf diese Ungewißheit hin tonnte man hier keineswegs in die Verhandlung eintreten. Die Verhandlungen ruhten, bis e« offiziell bekannt geworden ist, daß die olto» manische Regierung auf materiellen Garantien nicht be« steh:n wolle. Die Regierung wird nun sicherlich in die Verhandlungen eintreten und zu diesem Zwecke eine Mission nach Konstantinap:l entsenden. Damtt soll aber keineswegs gesagt sein, daß Serbien alle von der Pforte namhaft gemachten Garantien zu gewähren in der Lage sein werde. Als den schwierigsten Punkt betrachtet man hier die ver« langte Accrediticrung «ine« türkische« Vertreters in Bel-grad. Wenn der Sultan einfach den Wunsch hegen sollte, einen diplomatische» Agenten hier zu halte», so würde man serbischerseits dagegen nichts einzuwenden haben. Allein in Konstantinopel geht man von der Ansicht aus, der Souzerän kann in einem Lande, daS recht, lich einen mtegrierenocn Theil seines Reiches bildet, lei> nen Vertreter, wie irgend ein fremder «Vtaat, accrcdi-» tiercn; man trägt sich dort vielmehr mit der Idee, eine Art Kommissär in Belgrad zu installieren. Eine solch« Neuerung konnte sehr weitreichende Konsequenzen für die inneren Verhältnisse d'.S FürstenthumS haven, und somit ist «S sehr fraglich, ob m«n hier diese Forderung ohne digte man der sogenannten Einsturztheorie, nach welcher die Erdbeben durch gewaltige Znsammenbrüche im Ero< innern entständcn; schon Lucretius erwähnt in seinem Buche ..vs rsrilm nature" dieser Theorie, welche übrigens längst aufgegeben ist. Eine zweite Theorie schreibt die Erdbeben der Entwicklung von Dämpfen zu, welche mächtig gegen die Erdrinde pressen und so die Erde erschüttern; auch Humboldt unterstützte diese Ansicht, welche die Vulkane als Ventile der Erde ansah, durch welche eben jener Dampf entweiche. Dann aber müßten die Erdbeben dort, wo die Vulkane sind, am seltensten sein, da doch die Ursache derselben, der Dampf entweichen kann! Die Erfahrung aber lehrt uns, daß gerade Vul-kangegendcu am häufigsten von Erdbeben heimgesucht werden. Anstelle dieser unhaltbaren zwei Theorien hat man neuerdings von England her eine dritte aufzustellen versucht: Die Spaltenoilounz im Innern der Erde sollte die Erdbeben erzeugen. Wäre daS richtig, so müßten die Erschütterungen nicht lreieförmig sich fortpflanzen, sondern in gerader Linie. Es muß ein Gesetz für das gewaltige Phänomen geben, und dies Gesetz muß auch alle dabei zutage tretenden Erscheinungen vollkommen erklären. Man muß die Erdbeben mit dem Werdeprozeß der Erde in Verbindung bringen, dann findet man einen Punkt, von dem aus sich die Erdbeben mit allen ihren Erscheinungen erklären lassen, und dieser eine Punkt ist der Abtühlung«prozeß. (Schluß fslgt. weitere« accept««« werde. Ueberdie« müßten auch die Punkte, welche die innere Gesetzgebung des autonomen Staate« tangieren (wie die zle Gleichstellung der Konfessionen und die Bildung ron geheimen Gesellschaften be» treffenden Forderungen), wenn nicht völlig aufgelassen, so doch wesentlich modifiziert werden. Indessen beemträch-tigen diese Bedenken die Aussicht auf eine rafche Verständigung durchaus nicht." Zur Präsidentenwahl in Nordamerika. An 1. d. M. hat zu Washington die Ent. scheidung einer Frage begonnen, die zu den bedeutendsten und schwierigsten gehört, welche da« amerikanische Staatsleben seit dem Ende des großen Bürgerkrieges zutage gefördert. Bei den Präsidentschafts-Wahlen am 7. November vorigen Jahres sind die Demokraten und die Republikaner fast in ebenbürtiger Stärke aufgetreten, und so besteht bereits seit einem Vierteljahre die große Frage, ob der demokratische Kandidat Tilden oder der Kandidat der Republikaner Hayes als Nachfolger Grants zum Präsidenten der nordamerilanischen Republik erwählt sein wird. Nach der Verfassung der nordameri» lanischen Union ist der zweite Mittwoch im Februar der gesetzliche Tag zur Eröffnung der Stimmzettel. Nach der Aufstellung amerikanischer Blätter soll Haye« 4.039,047, Tilden aber 4.204,259 Stimmen erhal-ten haben. In den 26 Nordstaaten hatte HayeS eine Majorität von 250.087 Stimmen, in den 19 Süd-staaten, aber Tilden eine solche 414,691 Stimmen. Diese Ziffern zeigen, wie genau die Ansichten des amerikanischen Volles getheilt sind: Diese beiden großen Parteien hatten sich bei den Wahlen mit grüßler Erbitterung bekämpft und ließen einen gewaltsamen Aus-bruch der Leidenschaften nicht außerhalb des Bereiches der Wahrscheinlichkeit erscheinen. Aber eS eröffnete sich bald die erfreuliche Aussicht, daß Demokraten wie Republikaner den Kampf nicht aufs äußerste treiben und nicht einen zweiten Bürgerkrieg entzündm werden. Veide Parteien lcgten sich Mäßiguna auf und schloffen einen Compromiß, wie bei der Entscheidung über die Zählung und Billigkeit der bei den Präsidentschaftswahlen abgegebenen Stimmzettel vorzugehen sei. Nur eine gcwlsse kluge Elastizität in der Auffassung der Verfassung«-beftimmungcn mit Verzichtleistnug auf jede Prinzipien-Reiterei machte einen Ausgleich überhaupt möglich. Die Verfassung will nämlich die von den Einzelnstaateu be« glaubigten Wahlzettel ohne nähere Prüfung einfach gezählt wissen und drückt damit die Thätigkeit des Kon-gresse« zu einer rein formellen und constatierenden herab. In dem Compromiß'Entwurfe wurde nun vereinbart, daß der aus dem Senate und dem Repräsentantenhaus«: zu wählende PräsioentschaftS-Ausschuß alle vorliegenden Klagen und alle Unregelmäßigkeiten einer nochmaligen Prüfung zu unterziehen habe, und da der zweite Mitt. woch im Februar ein zu später Termin gewesen wäre, so wurde festgesetzt, daß schon am 1. Februar mit der Zahlung und Prüfung der Stimmzettel begonnen werden könne. Der Compromiß'Entwurf fand im Senate wie im Repräsentantenhause eine überwältigende Majo» rität und ist seitdem durch die Billigung deS Präsidenten Grant Gesetz geworden. Grant zeigte sich überhaupt während der Wahlperiode milder, versöhnlicher und liebenswürdiger, als er dies während seiner ganzen übrigen Amtszeit gethan. So wirken alle Faktoren in patriotischer Mäßigung zusammen, daß die so stürmisch begonnene PräsidentschaftSfragc im versöhnlichen Geiste einer ruhi« gen Lösung zugeführt werde. Was nun den vorerwähnten PräsidentschaftS-Aus-schuß, dem die Entscheidung der streitigen Fälle obliegt, betrifft, so wurde derselbe in folgender Weise gebildet: Der in seiner Majorität republikanische Sssnat entsendete in den Präsidentschafts-AuSfchuß drei Republikaner und zwei Demokraten; daS demokratische Repräsentantenhaus wählte in denselben drei Demokraten und zwei Republi. laner; der oberste Gerichtshof wählte zwei Republikaner und zwei Demokraten, die sich als fünftes Mitglied einen gemäßigten Republikaner dazuwählten. Die 15 Mitglie. der deS Präsidentschaft^.Ausschusses, in dessen Händen die Entscheidung ruht, ob Hayes, ob Tilden als gewählt erklärt worden, zählen also unter sich 8 Republikaner und 7 Demokraten, doch ist dabei zu bemerken, daß die fünf Mitglieder des höchsten Gerichtshofes, der sich eines für Amerika seltenen Ansehens erfreut, nur mit einem gewissen Zwange zu irgend einer Partei gerechnet wer« den dürfen. Die Mitglieder des obersten Gerichtshofes sind auf Lebenszeit ernannt, haben das Recht, Handlun-gen deS Präsidenten oder der Kammer als verfassungs» widrig zu bezeichnen und pflegen sich demgemäß in gewissem Sinne als über den Parteien stehend anzusehen. Somit hat die bisherige Entwicklung der Verhältnisse noch keiner Partei einen besonderen Vortheil gewährt. In Washington sind bereits aus allen Theilen des Landes große VollSmassen eingetroffen und umlagern das KolMeßaebäude, um die Entscheidung abzuwarten. Die Freude über den Ausgleich ist eine um so aufrichtigere, als von beiden Theilen mehr gemäßigte als extreme Mitglieder in den Präsidentschafts-AuSschuß gewählt worden sind. Für Europa, bemerkt hiezu die „Tr. Ztg.", kann es im großen und ganzen glelchgiltig sein, wer nun in Amerika zur Herrschaft gelangt. Spanien furch, tet freilich von den D-mokraten eine Angriffspolitik ae- gen Cuba und die liberalen Parteien in DeutschllB begünstigten bi« vor lurzem ebenfalls entschieden mehr o« Republikaner, während man neuerdings von den Dew' lratcn eine günstigere Zollpolitik erwarten zu niM glaubt; doch erscheinen alle diese Unterschiede zu «r' schwömmen. In Amerika selbst handelt es sich vor alle«' um die materielle Beamtenfrage, und da deren Artungen sich nicht über den Ozean erstrecken, so la"» Europa mit aller Ruhe unt, Unparteilichkeit dem Schau' spiele zusehen, welches soeben seinen letzten Alt vor M abspielt. Politische Ucbcrftcht. Laibach, 11. Februar. Wie telegrafisch au» Bularcst mitgetheilt wird, i>l Soliman Bey, der erste Kammerherr des Sultan«, de" 8. Fcbrunr dort nach Wien durchpassiert. Derselbe >!» mit einer Spezlalmission des Sultans an Se. MajeM den Kaiser betraut. Der deutsche Reichskanzler gab am 8. d. e"» parlamentarisches Diner, zu welchem das Präsidium die Schriftführer und sämmtliche AblheilungsoorM^ deS Abgeordnetenhauses geladen waren. Ueber die auße" Lage sprach sich dabei Fürst Bismarck sehr reserv'"' aus. Die Anwesenden empfingen jedoch, wie man der «N. fr. Pr." aus Berlin mittheilt, den Eindruck, ^ „ach Biömarcks Mciumcg Ruhland jedenfalls gegen »" Türlei vorgehen werde, von Deutschland aber lclne n^ terielle Hilfe zu erwarten habe. — Kardinal ^e.ochc»^'' wurde vom Kreisgerichtc in Inowraclaw wegen Uebe^ tretung der Maigesetzt, Widerstandes gegen die Slaals' gemalt uud Majcslätsveleidlgung zu 2'/, Jahren ^' fängnis und 300 Mark Geldbuße, eventuell drelmonat' lichem Gesängnisse, verurtheilt. Die Nachricht der „KölnischenZeitung," Engla"" habe die russische Circular-Depcsche schon beantworte'' wird von informierter Seite als falsch bezeichnet. ^ la»d behielt sich die Antwort bis nach der Parlament Eriiffnnng vor und dürfte auch dann erst nach vorhe^ uer Verständigung mit den anderen Mächten OorlM loffs Depesche beantworten. — Die englische Adm' debatte, die am 8. d. abends begann, hat noch nicht vieli", Aufklärung über die Beziehungen der Mächte, die ^ tuation im Orient und die englische Pulitil, naltteiw^ mit Rücksicht auf daS Rundschreiben des Fürsten ^ tschalosf, beigetragen. Von Interesse ist allenfalls > Erklärung Northcote's im Unterhause, England lj"' an gemeinsamer Action der Mächte fest. , Der größte Theil der italienischen Presses sich mit Entschiedenheit gegen den im Parlaments gebrachten Antrag betreffs einer Ehrenpension si" ° Helden von Sapri ausgesprochen. Nun ist dieser M auch iin Parlamentsausschüsse gefallen. ^ Dieschweizerische Bundesversammlung in ^ votierte den Kredit für die Weltausstellung in v^ ohne Discussion, nur wurde die Regierung einge^' mit den anderen Kabinetten in Unterhandlung zu ttt" ' damit sich die Ausstellungen nicht mehr so schnell f"^' — Ferners wird mitgetheilt, daß auf Ansuchen ", schweizerischen Kreditanstalt die Kotierung der öste", chischen Goldrente an der für die ganze Schweiz "' ^ gebenden Züricher Börse bewilligt wurde. ^ Der belgische Minister Malou hat infolge" Bewegung im Lande der betreffenden Kammers^ ^ Amendements zum Wahlreformgesetze vorgelegt, ^ ^ für zufriedenstellend gelten. Die Kammer hat sich h'" bis zum 20. Februar vertagt. „feil Nach Berichten, die in Iasfy am 8. o. ting""" sind, belauft sich der Esfeltiostand der russ'.A,,, Südarmee im Gegensatze zu einer lürzlichen, wahrl^ ., lich absichtlich niedrigeren Angabe deö „Regier'H Anzeigers" auf 280,000 Mann und ist alles s""" auf die Vormarschordre gefaßt. . ^g Da« tür tische Märchen von einer VcrschH jii Milhad Paschas gegen den Sultan wird nun se/^, Kanstantinopel von der Tagesordnung abgesetzt; d>e ^, ziöse „Turq„ie" erklärt, der Eroezier sei einM ^ wegen verbannt »orden, weil er sich nicht n"') ^ Uebereinstimmung mit den Ideen des Sultans > dessen Machtbefugnisse er habe einschränken wolle"- ^ ..Reuters Bureau" meldet aus Brasilien, ^c Februar, gegentheiliaen Nachrichten gegenüber, d«V ^ dort, noch in Batila oder Pernambuco sich «ry" , ^l>d Spur de« gelben Fiebers zeige. Der Oesundheits^^ in ganz Brasilien sei ein viel günstigerer als "" flossenen Jahre. ^ Telegrafischen Berichten ans Mexiko zuf"^ ,»' die Präsidentenwahl in der Republik wahrs«""'"^ gunsten von Porfiri» Diaz ausfallen. Bis i"" «1^"' o. M. reichende Post>,achrichten aus Melilo " ^' Der Dictator Diaz ist jetzt im Besitz der A" < publ't mit Ausnahme von Einaloa und ^'^,^' Diaz' Regierung zeugt von Klugheit und p"c,.,be"' Sinne; das Voll klagt blos ülnr die schwere ^e<"' last- Expräsident Lardo hat sich nach San 3""'.^ '" geschifft. IglesiaS hat sich mit seinem M"!'" '„ z>'' Mazatlan eingeschifft und ist, späteren Nach"» . B folge, in San Francisco eingetroffen. Man w«l ^M Spannung auf Nachrichten über die Halt""^' ^ die Vereinigten Staaten gegenüber Mexiko "' »erden. 261 Hagesnemgkeiten. » « !" ""^'" ^a"' namentlich m Veamltnlreisen, pein» l /^ "'.'^"' H'" 3«l°b Winller. Ko.itrollor beim Triester . <.°b°l. ,.nb Gtempelverschleiß-Magazine und dermalen sub-Umn«^ ^"°"°' ^lc'dtn. ^ird s^l eiuigcn Togen unter ichl s n "/«""''^' ""ch° leider die Vermuthung nicht au«. Z. « .'^1 " ^ ''" k" »ugefitct hade. Wie die „Tr. W°^»> "°"'^ v"'l Winller vor einigen Taqm seine Weise '^' "°"^ln " sei.ic sech«! Kinder in ausfällig herzlichcr unü », l , ""^ °"^ ^'""' Schreiblischc Uhr. »ctte, Geldbörse °°l>m '?' zurUclg,lassm halte, ohne in sein «ureau zu 2mle oll « ' ^" ^°" "°" d«" «"mißten - in dessen H ^ "« ,n der gewissenhaftesten Ordnung vorgefunden worden °ufnefundm°^" ^ angehendste« Nachforschungen leine Spur Febiulr^/^'"'"'' ''"" iungen Frau.) Nm 4len «tNdcme^, . ^"'" "" l""°' 3r°u von der Höhe der w°r n " .^" °^"". Wie sie Über dem Geländer hinan« Schrei u'",^ ^""'lchwebte. ^eß sie einn. furchtbare» W °u! d»« ^^U^°ritb^e«den ausschauen mach.e. S.e Sme wd « . ""' °" "" °'°e« die Rue de la Pa.f liegende °u« d« Me.7 c.° ""°" '"' """" """ "a« G»ter zurllcl. bi, Unglück.!^ . ^"'""U"»' D'r «opf war zerschmettert, aber die "°lw ? ^"'^ "°^ ^°« 'rug s> °uf den ..ächsten Wach. "««n stylen n/'ü'^'^^""«"' '""" «^p^ "lch"l'tr«en. 'i'ilt ü n.^ "..Muslelu und sie war eine Le.chc. D.e Ide«. «" u..«l«b 9?^!'" '" "°^ "'<" l'stgest'Ul wordm. Sie ^"rch n,.°^ ^ ^" "^' ^"°" und sehr sauber gekleidet. Sttllle w s>1 '"" "munden Truppen von Nengierigen die ' w° sich da« Uuglllcl ereignet halte. "n d7n°m'M ^""thaler Hochzeit.) In Finlenberg war U°"z '>c,mtbi.n."^°' "" ""^ ^"' Z'Utrthale berichtet wird, eine ^' "°cht «m ^°^°^"' D" junge Vräntigam erlranlte in D° aber :,..«." ^"««ngslage au ein:r Lungenentzündung. ^"" m. el^^"""'"^" """" "" ^^« "°" "°" ""l> """ <° lolenn" """' """ """ "^^' """ eungcnemzilnbung ""u'igc.n, u !> ^^°'°"' "'l"l oerichieben lann. so wurde der °'i ^" "" "°lY^r im Wirlhehau«. iu welchem ^"'. zu^m ^^usll u»d Tan, bi« nach Mitternacht ^«n t.ntl ! che I ° u r u a l i st l l.) Line bciech. ^" "" »ordom .. ^" Zeitunu«.Ka»clum3 .m äullcrsten We-^"t der r°u7«. «^"' ii"lNuaten w°r und >ft vielfach noch "«t> impulsive «7° ^""""'" ^' «he fighting editor. Der rohe UN«twohMlchcr h,N " "." ^"'^" «tMlerung tletbt sie zu °« <»clch»ft de« Ve,ck>^. , ^" p°ls°»lichec Hlre.lfillle. welche '"deren d°rniederli.°m ?'" """" ""««' s"bst wenn alle thum in «in ^l^^ ems'«, b""' w"'n sich anderswo ein Irr, l°'nr »°che vorlrtlo. ..^ "^^ der sich ^lrU.M Glaubende ruhig '/^ ^tg^^t,^"" 'n^ st ^^, ^^^ ^^ ^ ^^^ ^^ ""'. Pflegt d°« d ^?^'"^ "" «"'chligung rechnen '°N"Nen und v°u d„ » , ''"'"lgle mit vorgehallener Waffe zu ?"l «"'ug. oen ^""'^^"^ugehen, der ittedac.mr sci S.eno-",^en s^ch SchM, "'" «""erzuschreiben. ehe die ihm zugt-7° "'"° «au^ ? /7 "l" 'l'°°'°°r heran« sind. Originell '^"°U..ds ° ' °''',''" «"urgemüt, ih« Volalber.chte liber ^""2 " Neva « "'^ "e""ch'«g..°er" «rt. So schreibt e.ne . "" ruhig °. '^ """ «°""nnlag«. a.« de. «ld.lor diese. V'" «üb rag. '"'" «"" '°b. l°n, ein gew.sser «u°e u.,d ,,.'«'' "'" «.«.. halben Z«ll .«..g, „„^ " "urch «... 7 ° ^. '"'« dam.t zn m«gnetisloren. wnrde '^°b«n ihn ^ l°"lle« Gnfs au seine ^ustrühre gestor W^ ^"e«. w b s^"^"' "'" ourcb diesclbe hindurch, oh ' si^ '""' Der A i5 ^7'"'"° °" «'"erem edi.orielleu Hirnlasten ?^"i7ch^""7° undsehte'mich zü'm«^''^ «?"" um mich'/"" '^"" ^°^°l" würd a'G. fokales. Aus der Handels» und Gewerbetammer für Kram. Aus dem Protokolle über die am IN. Jänner 1877 abgehaltene ordentliche Sitzung der Han« dels- und Getverbelammer für Krain bringen wir folgenden Auszug: Au dieser Sitzung nahmen unter dem Vorsitze deS Präsidenten Alexander Dreo und in Anwesenheit des landcöfürstlichcn Kommissärs, RegierungSrathes Rudolf Grafen Chorinsty, folgende Kammermitglicder theil: Albin Achtschin, Ferdinand Bilina, Leopold Bürger, Franz Debeuz, Franz Do lenz, Vincenz Han^ sel, Josef Kordin, Heinrich Korn, Peter Laßnil, Josef Lorenzi, Karl Luctmann (Vizepräsident), Io« hann Mathian, Peter Thomann, M. Treun, Thomas Wernig und Baron Michael Angelo Zois. Der Präsident konstatierte die Beschlußfähigkeit der Kammer und erklärte die Sitzung für eröffnet. 1. Nachdem der Präsident auf den § 13 des GefetzeS vom 29. Juni 1868, R. G. Bl. Nr. 85, hin. gewiesen hatte, demzufolge jede Handels- und Gewerbe« lammer in der ersten Sitzung jedes IahreS auf die Dauer desselben auS ihrer Mitte mittelst Stimmzettel durch absolute Stimmenmehrheit einen Präsidenten und einen Vizepräsidenten zu wählen hat. ersucht er zuerst die Wahl de« Präsidenten mittelst Stimmzettel vorzu nehmen und bestimmt zu Slrutinatorcn die Kammer-rathe Peter Laßnil und Johann Mathian. Das Slrutinium ergab, daß sich an dieser Wahl 17 Herren bethciligten und daß von den abgegebenen Stimmzetteln 16 auf Herrn Alexander Dreo, einer auf Herrn Karl Luckmann lautete. Es erscheint demnach Herr Alexander Dreo als Kammerpräsident einstimmig wiedergewählt. Derselbe gab nach erfolgter Wahl folgende Erklärung ab: „Geehrte Herren! Ich bin durch die Wiederwahl zum Präsidenten der Handel«, und Oo werbelammcr hochgeehrt, nehme dieselbe dankend an und werde, wenn Se. Excellenz der Herr Handel«minister Ihre Wahl bestätigen wird, mit Ihrer Mitwirkung eifrig bestrebt fein, die Interessen des Handels, der In-dnstrie und Gewerbe bestens zu fördern." Sodann ersucht dcr Präsident zur Wahl des Vizepräsidenten zn schreiten und bestimmt zu Slrutinatorcn die Herren Kammerräthe Albin Uchtschin und M. Treun. Das Slrutinium ergab, daß von den 17 abgegebenen Stimmzetteln 16 auf Herrn Karl Lullmann und einer auf Hcrrn M. Trcun lautete. Eö erscheint sonach Herr Karl Luckmann als Vizepräsident der Kammer einstimmig wiedergewählt. Dieser erklärte mit folgenden Worten die Wahl annehmen zu wollen: „Geehrte Herren! Nehmen Gie meinen verbindlichsten Dank für den nmen Beweis Ihres ehrenhaften Vertrauens entgegen, welchen Sie mir durch dlesc Wahl gegeben haben. Indem ich erkläre,, dieselbe anzunehmen, lann ich Sie nur versichern, daß mein guter Wille, die Aufgaben der verehrlichen Kammer zu fördern, stets unverändert bleiben wird." Hierauf ergriff der landesfürstliche Kommissär, l. l. Regicrungsrath Rudolf Graf Lhorinsly, zu folgender Ansprache das Wort: „Die soeben erfolgte Wiederwahl der Herren Alexander Dreo und Karl Luckmann zum Präsiden-ten und Vizepräsidenten der Handels- und Gewerbelammer gibt mir, als Vertreter der Regierung. Anlaß, die genannten Herren zu dieser neuerlichen Kundgebung de« Vertrauens und der Anerkennung ihrer ersprießlichen Thätigkeit aufrichtig zn beglückwünschen und sie zu ersuchen, mir auch fernerhin so freundlich entgegenkommen zu wollen wie bisher." Die Kammer nahm diese drei Ansprachen beifällig zur Kenntnis. (Fortsetzung folgt.) -^ tVom lraiuis ch eu i? audes aus sch usse.) Iu der Sitzung dc« lrainifchen La n d e s a u « s ch u sse « vom 3. b. wurde eine Zuschrift dcr t, t. i,'ll!lbe«rtgicrung zur itenutni« «mommm, woruach da« Ministerium fUr KulluS und Unterricht mit (5llah vom 4. Jänner d, I-, Z°hl 17.084. mit Rllclsichl aus mim Beschluß dc« lraimschen i.'aude»au«schussee von 1U76 die Bewilligung ertheilt,, daß jene Vollsschullehrer. welche bcleil« durch 15 Jahre da« Lehramt in znsriedenstellender Nelse ausllbm, ohne ein Lehrbefilhigungszeugniö im üchramle definitiv angestellt werd:n lilnnen, wenn sie sich zufolge der frilheren Ve-stimmuugen da« zur Anstellung als Hilfslehrer oder Uuterlehrer erforderliche Zeugui« erworben habeu. — ( Semesterschluß.) «" den hiesigen «oll«» und Mittelschulen schloß 3°m«tag den l>. d. M. da« erste Seme» stcr; Uschccmiltwoch den 14, d. beginnt da« zweite Semester. — (Institut Reh«.) Im hiesigen Wädchmiaftitute der Fräulein Rehn fand heute nachl« eine Tanzunlerhal. luug statt, an der nedst den zahlreichen Schülerinnen derselben auch viele geladene Ollste der l'aibachcr Gesellschaft lheilnahmeu, — (2 äug erball.) Den besuchtesten «all der heurigen Car-ncvals.Saison zustande zu bringen, war dem Milnnercho r e h-r s'lharmonischen Gesellschaft beschiedrn, aus desse« Ladung sich Samstag abend« ein llberau« zahlreiche« tanzlustige« Publi-lum in den freundlichen Vlllumeu der alten SchiefMlte eingcfun-l dm halte. Dasselbe wurde, so weil e« der Damenwelt angehörte,' im elegant delorililen Stiegenhanse und Voisaale vom lomitt mit zierlichen Damenspenden in Form lleiner, in rothen Maroquin gebundener Note« empfangen, di? wie alle Erzeugnisse der speziell aus dem Vebietr der Damtnfpenb enmil Recht renommierten Firma August Klein in Men den Ttempel der Eleganz und iNettigleil trugen. Ein reicher Damenslor in geschmackvollen Toi» ltllen, unter deneu sich b« bürgerliche Tarlatan und 5repp — »ir bitten um Entschuldigung, fall« »,r un« mit diesen Termini» technici« vielleicht nicht so ganz aus der Hvhe eine« fachmllnnisch geblldttcu Mobe'Verichterstlltter« bewegen — in geradezu wolthuender Ueberwicgeudhclt bemellbar machten, fltllte die Saal» und Ollllcrielolalitillen, ans welch' letzter« sich Übrigen« noch so manche jugendlich «lischt Gestalten befanden, die nach der Rast» stunde nur eine? freundlichen Elsnche»« harrten, um sich au« der Rolle der Zuslherinncn^ili die danloarcre Nolle von Tänzerinnen zu verwandeln, lindem von den Herren Doruig und Jane» schitz jlin. mit einigeu originellen Figuren arrangierten und in Vezug auf Vouqucts und Schleifen sehr reich dotierten Lotillon sollen sich nach der von un« eingeholten Versicherung einer ge» wiegten statistischen Lavacilill mehr al« 80 Paare belhliligt haben. — gewiß ein ganz außerordentlicher Lrsolg in der gegcuwllrligen saschingstrllbm Zeit. Die von Herrn Kapellmeister llz»n«ly bis zum Schlüsse persönlich dirigierte Tanzmusik leistele lu Vezug auf Ausdauer und Verve ihr Möglichste«, und ist e« ihr gewiß nicht zum geringsten Theile zuzuschreiben, wenn um '/,b Uhr morgen«, al« die letzte» Oeigenstriche verlluugen waren, fo »anche» lunjlustige Pnar l,ur schweren Herzen« den Saal verlieh, ihre ganze Hoffung uus da« Jahr 18?« sehend, dessen Fasching nn« hoffentlich wieder mit einem fo netten und anmuthigen Vatlfefte beschere« wird, wie e» dcr heurige „Sängerball" war. — (Anastafius Vrlln« Denkmal.) Unter dem Präsidium dc« i?ande«>hllUpltnannt» Moriz v. ilaiserfeld und de« VUrgernuisler« Dr. Htienzl hat sich m ilhrl auf etwa 7000 ft. zu steheu lommeu. Wahr-jcheiulich w>l0 das arlistifchc Comiiv mehrere Kllnftler zur »n-lerüguug von Denlmalflizzen aussordern. Der Denlm»l»u«fchuß yal ubngent. beschlossen, d,e Sammlung »ou Veilrägen jür Lr» l'chlung des Oillll'bcnlmlll« auf Oleiermarl zn beschrönleu. — (Zur ztalastrose bei Sleinbrllck,) Se Efc. der Herr Ackcrvaumlnifter yat den gewelenen Focslalademi-.Diretlor Viewald nach Gteiilbllicl entjendel, um b,e forstlichen ver, hälliüfse m der vom Äergfturzc belrossenen Hegend zu untersuchen und hlebei »nob-sonder- zu erheben, ob etwa auch besondere forstliche Maßnahmen zur «mdung der abgelagerten Erd. und SHullinassen mttunrlen lbnntcn. — (Heuelwehrwesen) Vei dem am 1l> d. vollzogenen Kasfeuabjchlusse des UnlerstiitzungsfondeS der freiw. ejeuer« luehr in Klagenfurl wurde folgende« Ergebnis constaliert: Än «nlagelapllal besitzt der Verem »ll der Sparlasse 1400 st., an Wertpapieren 2032 ft. 84 lr., an Äarlasse ii^i^ ft, I lr., daher betrügt der Uiltelflllhuugösolld bis heute 306l ft. 85 tr. — ( P o n te ba » v ahu.) Die Arbeiten au! der Eisenbahn-strcclc « lä:,gfteu« Ende Mai sertiggefiellt uub e»e ganze Lluit Ublue.siefiulla sodann deui Verlehr llbergeben werden dUrsle. — (Katechiemu» der S ta a l «ver fa ssu ng Oesterreich«.) Die heroorragende lhätigleit de« deutschen „Verein« zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse- in Prag ist belannl und hat bereit« wieder, holt verdiente zlilerlenuuuz gefunden. Sell Jahren ,ft derselbe bemllhl, e,l,e genaue «euiltni« dcö österreichischen Verfassung«« leben« fcmem zumeist au» Vollölreisen ftommenden Lescpublilu« zu verschaffeu. und hat dafür in eincr Ncih« sehr prallischer un» populär «chaltcncr Schriften gesorgt. Zu den belalinteften hier« unter zählt der .,ltalechl«mu» dlr Vtalll«oerfaffung Oesterreich«", eine trrfflich geschriebene Vrofchure, deren allgemeinen «lnllang wol der Umslllud am besten berrelft, d,ß der «erein»»u«schnß lürzlich in der Lage war, bereit» eine siebente Nuflage hieoon zu ocianstallcn. Iu seinem »euen Oewaude erscheint da« Vllchlein enlsprecheud crgänzt durch die scilhir ersiossenen Vestimmuugen llber die tnrellen Ne«ch«ralh»w»hltn, während gleichzeitig daraus Vebacht genommen wurde, du« grsammtl Wesen der Verfassung, die Einilchlulig de« Staate«, die Funclionen der Staatsorgane, die Grundrechte und die Freiheiten der Gloalsburger Übersichtlich darzulegen. Nach den einleitenden Vemerlung/n wird der Stoss in folgender Oliebermig behandelt: RechKftellung de« Kais«», de» stc.chslllthe« und der Landtage, der Oememdcn. der össenlllchen Veuossenschllsten und der Staatsbürger; Regierung«- uuo «oll-zugsgcwall l richterliche Oewall; Milllstclveranlwoltlichleill Meich». gcrichl u«b gemeinsame »ngelegenheil«, der beiden »lechshUlflen. Die trungsarbellm an d«r l ra l ni j ch »ftei r isch en Grenze findet am 22. d. M. die Vornahme einer lommissionellen verhauolung untcr Intervenierung der Regierungsvertreter von Steierm^rl und Krain statt. — («Lrmäß'gter Tarif.) Vom 15. d M. tritt auf allen Ltationcn der llr onpilnz-siudol f da h n ein ermäßigter Speziallarif für 5!aug», lvau-, Schnllt», Säge«, Werl» uub Nutzholz aller Art uach Wien in Wliljalnlcil. — (Ein astronomische« Lreigni«.) Wie wir vorgestern bereit« mittheilten, findet am 27. d. M. eine gänzliche Mondesfinfterni« statt, die bei günstiger Witte» rung in unseren Gegenden durch ihren ganzen Verlauf bequem l« veobachttn jcll: wlld. Ueber die uäyereu Detail«! derselben enl« «hmen wir dcr „BeUincr Voltszeiluug" noch nachstlhende Mll« ^lllungtn: „Schon bei Sonnenuntergang, der an diesem Tage im 5 Uhr 64 Mnuten vor sich geht, wird im Osten bereit« dcr Vollmond bei llarem Horizont sichtbar sein, der um 5 Uhr !1 Minuten aufgeht. Her iuteilssanle Anblick, »en die beiden 5»mmel«glstlrn« stet« darbleleu, wenn sie gleichzeitig im Oftm ml» im Westen den Horizont berühren, ist diesmal recht geeignet, »uch dcm ^aieu deutlich zu machcu, daß der Schatten der Lrd« ngel, welche zwischen Sonne und Mond steht, den Mond lrcffeu md ihm da« Sonnenlicht nehmen müfse. Der Mond befindet 5ch berelt« um diese Zeit im Halbschatten der Erdkugel, we»n« zleich die« für unser Äuge weuig bemerlbar ist. Die wiilllche lierfinsternng beginnt erst, wenn der Mond in seiner Vewegung im dlc Hroe ui den KernsHa'.teu derselben eintritt, was um j Uhr 23 Minuten der Kali ist. Hienay bemerlt man schr bald auch m«t bloßem Auge, wie bei, untere Rand de« Vollmonde« sich zu verfinstern beginnt, al» ob eine schwarz: Scheibe sich vor l>ie helle Mandlugel schiede. Der finstere HuOschuilt wächst nun mehr und mehr und schreitet wachsend fort, ja daß die helle Mondscheibe noch uub uach zu tlner schmalen Sichel mit trübem Lichte wird. Lndlich um 7 Uhr 20 Minuten verschwindet auch der letzte helle Streifen und «« beginnt die totale Verfinsterung, welche über anderthalb Stunden anhält. Zuweilen wird der völlig verfinsterte Mond ganz unsichtbar, zuweilen jedoch erscheint er bei totaler Verfinsterung in einem auffallend roth«, Lichte, al« ob fein sonstiger silberftrahl fich in glühende« Kupfer verwandelt hätte. Dic Wissenschaft lehrt un«. daß dieses rothe Licht von Goimenstrahlen herrührt, welche durch die Atmosphäre d?r Erde von ihrer Vahu abge'.entt worden und in den Vchattel-.legtl hineinfallen, durch welchen der Mond wandert. Daß diese« Licht nicht immer sichtbar wird, da« rührt wahrscheinlich von Trü« bnngen in der Erd-Atmosphäre her, welche die Sonnenstrahlen durchlasscn. Um 8 Uhr 57 Minuten wird wiederum der zuerst verfinstert gewesene Theil der Mondlugel helle« Sonnenlicht em» pfangen und zu leuchten anfangen. Nunmehr wächst die Mond. scheibe wieder uach unb nach an, und um 9 Uhr 54 Minuten verschwindet der letzte Hauch der Verfinilerung und der Vollmond strahlt in ungetrübtem Glänze." ! — („ Heima t.") Die soeben erschienene Nummer 20 de« Mn« filierten Familienblatte« „DieHeimal" enthält: Die nur einmal lieben Roman vo:, Moiiz Iülai. Autorisierte Uebertragung an« dem Ungarischen von A. D. (Fortsetzung.) - „Faust und Grelchen." Von Gabriel Max. (Illustration.) — Kant. Gedicht von F. v. Väreubach. - Unter den Tannen. Novelle von F. von Stengel. (Fortsetzung.) — Erinnerungen. Von Vauernselb. Ve« gegnung mit deutschen Schriftstellern. — Land und Leute zwi» scheu Steyer und der Enn«. Von Iuliu« von d« Traun. (Fortsetzung.) — Insel Meled». (Im dalmatinischen Archipel.) Von t. «. (M»t Illustration.) —Künstliche Edelsteine. Vcn Dr. S. Pick. — Grafische Kunst. Die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien. Bon V. — »u« aller Welt. — Vom Nll, chertische. — Conftitutioneller Verein in Laibllch. Ginladung an die P. T. Mitglieder zur ftZften MsnatS-, zugleich Jahresversammlung, welche Donnerstag am 15. d. M. im Klubzimmer der Kasino-Restauration chalv 8 Uhr abends) stattfindet, Tayezoränunz: 1. Ansprache des Verclns.ObmannS. 2. Geschäft«- u. Kassebericht Mahl de« Revision«.«u«schussee). 3. Vericht de« schnlvfennig.tomilü«. 4. Neuwahl de« Ausschüsse«. 5. Besprechung itber die bevorstehenden Gemeinderathswahlen. ti. Ueber die Beziehungen Oesterreichs zur orientalischen Frage. Eingesendet. Oeffentlicher Danl. Da« löbliche 2omit6 der hiesigen Iagdgesellschafl hat am 28. Iännir l. I. in den Sitten de« '..'lülbtagsa^cordnelen Herrn Franz Koluil einen Unterhallungeabend mit Tombola und tanz arrangiert und dabei einen Remertrag von 15 fl. rrziell. Da« löbliche Lomil« hatte die Güte. diesen Betrag dem Gefertigte» mit dem Ersuchen zu überglben, daß da« Geld zur AnschaffuuL von Lern« und Lehrmitteln fur die arme Schuljugend der hiesigen Volrsschule verwendet werden wolle. Der Gesertigle fühlt sich daher angenehm veranlaßt, den edlen Schulfreunden und eljrigen Wollhätern den schönsten und innigäeu Daul öffentlich lundzugebm. Vbtllalbach am 5. Februar !877. Vinceuz Levstel m. p., Oberlehrer. Neueste Post. Wien, 10. Februar. (Tr. Ztg.) Der hiesige Ge-meinderalh beschloß eine Petition an den Relchsralh um Vewlllizung de« Kredits für die Pariser Ausstellung zu richten. Budapest, 10. Februar. Im Unlerhause wurde eine Zuschrift Tisza'S verlesen, in welcher mitgetheilt wird, daß das Ministerium seine Demission gegeben, welche der Kaiser am 8. Februar annahm. Tisza moli-oiert in längerer Rede seine Demission, recapitullert den Gang der Uusgleichsverhandlungen, constatiert, daß die« selben bei der Frage wegen Conftituierung eines Zentral« organeS der Nationalbanl gescheitert seien, wobei die Regierung einem Verlangen begegnete, welches fie nach ihrer Anficht ohne Schädigung des staatlichen Ansehens nicht acceplieren lonnle. Die Regierung mußte demnach versuchen, ob fie nicht die Errichtung einer, selbständigen Oanl in Nngriss uehmin lönnte. Niemand habe das Recht des Landes hiezu angezweifelt, und wenn dies geschehen wäre, hätte Ungarns König, vereint mit der Na« tion, dieses Recht vertheidigt. Allein die Bedenken dcS um das Wol der Monarchie und des Landes besorgten Fürsten waren so groß, daß daS Kabinett dieselben nicht zu verscheuchen rxrmochle. Die Regierung habe daher ihre Demission gegeben und ersucht, daß das Haus seine Sitzungen suspendiere, bis der Kaiser bezüglich der neuen Regierung verfügt habe. Die Entscheidung werde nicht lange ausbleiben, nachdem dcr Monarch schon heute mit mehreren in allgemeiner Ächtung stehenden Persünlichlet. ten conferiert habe. Hierauf werden die Sitzungen vertagt. Bukarest, 10. Februar. (Presse.) Die Regierung hat die Ordre ertheilt, sämmtliche in Waffen stehenden Reserven heimzuschicken. Die Ordre ist vom 7. Februar datiert. Belgrad, 9. Februar. (Tr. Ztg.) Ristii halte gestern eine längere Unterredung mit dem türkischen Be« lvollmächtigten Pertew Lfendl. Ueber zwei von den bl< kannten sechs Punkten ist eine prinzipielle Einigung «-zielt worden. Man hofft, die Verhandlungen werden s'< glatt abwickeln. ___________ Telegrafischer Wechselkurs vom 10. Februar Papier - Rlute 63 05. - Silber, Rente 68 50. — W« °' Nente 74 45 - 1860er Staat«-Nnlehen 111-50. - Vanl-«ct"> 838'—. - Kredit-Nctien 148 90. — London 123-—. - silb« 11450. — K. t. MUnz-Dulaten 5 87. — Napoleou«d'or 9'83/. — 10) «eichsmarl 6035. Wien, 10. Februar. 3 Uyr nachmittag«, (schlnhlul!'-) Kcedltactien 149—, 1860er Lose ,1150, 18o4er l!°fc M'l", »fterreichische N?nt« m Papier 63 05. St»at«b»hn 243-, """' bahn 181-, 20. 8lanle«ftülle 9 64. ungariiche KceditacM 117 50. österreichisch? ssi»ncc.b»nl — —, llftrrreichische AnM"" 77 50. Lombarden 78 30. Uuiondanl 54-. »uftro-ocien!«l»^ V«ml — —, Lloydactltll 337--, anftro-oltomanischr Ban! ^'77' türkische Lose 18'-. Kommunal - «nlchm 94 -, «g°M' - —. Goldrente 74 40. _____. Handel und MkswiiUchaftlicljcs, Valbach, 10. Februar. Nuf dem h?utigen Marlle s"lb " schienen: 3 Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit Heu und StM, 24 Wagen und 7 Schiffe mit Holz (76 Kubllmetel,). ______________Hurchschuitt « - Pretse.____________. «lt.. M«,.. Mtt.» W^ fl.^ll. fl.!tl.! ^tt^L^l! Welz«, pr.Hrltolit. 9 85 16 97 Vulter pr. Kilo . —!85 -!^ Korn „ 6 60 7— Eier pr. Stuck — 2 ^ Gerste „ 5 10 5 80 Milch pr. Nler - 7 -^ ^ Hafer „ 4- 433 Nindslelsch pr. Kilo -48^" Halbfrucht „ -------7 3^» Kalbfleisch ,. -52^"' Heiden „ 6 20 687 Schwcmrslcisch „ —48^'" Hirse „ 5 20 563 schüpsensilisch „ -30^- Kulurutz « 6-6 50 Hähudel pr. Stllck — 70 - ^ Erdäpfel 100 Kilo 4 30------- Tauben „ _ 16 ^ i.'insen Heltoliter 13----------- Heu 100 Kilo . 3 1b - " Vrbsen .. 12---------- Stroh ,. 3b-- Fisolen „ 8----------- Holz, hart., pr. vier NiudSschmalz Kilo - 92------- Q.-M«ter — -^ o^ Schweineschmalz „—85-------—weiche«, „ -^ ^ < Speck, frisch .. - 66- - Wein,roth.,100i.'it. - ^24^ - gürunchert ^ — 7h - .— — weißer, ,, — ^ 2^ Äuftekommene Fremde. Am 10. Febluar. ,« Hotel Ttadt Wien, Schupfer. Kaufmann. Innsbruck. ^ «""s «udl und Preis, Kaufleute, und Ai „stein, W,en. — ö". Relsender. Hculaggenwald. — Vt. v. Besteneck. l. t. M'" hauptmann, Litta'i. — Dr. Mally. »rainburg. — Iel. Fabrlianl, Wien. — Menzinger, Pfarrer, Eolo. — «M Iorm. - Prrmbser. Topuötu. — Maßnio, Trieft. Mohre«. Ogrinz, Fleischhauer. Marburg. ^ Lottoziehuligen oom 10. Februar. Trieft: 69 88 44 49 «7. Linz: 2« 12 «3 45 88. Theater. ^ Heul:: Zum vierlenmale: Fatiniya, Komische Oper in ^"^,si mit Aenuhung elne« dem Faublas siill^hnten llltereu franz«'^^,, Stoffe« oou F. Zell und Richard Genöe. Mustl von Fla»l Supp6. Meteorologische Beobachtungen in Laibach> i il V li z nß 7U.Mg, 734.« ^s.'i.,!O. schwach leicht ben,. ^ 10. 2 „ ?i. 732.W ^ 7., GW. schwach fast heiter V „ »o. 733..0 -i- 5.« SW. schwach heiter ,.^ ^ 7 U.Mg. 735.'« ^2» SW. schwach "leicht t»ew ^^, 11 2 ^ N. 784.,^ -i-10.4 SW. mäßig theilw. heiter 9 ,. Ab. 735.3, -l- 7.„ SW. schwach! benMl ^. Den 10. d. morgen« und tagsüber trübe, einzelne s° ^^> blicke, dunNige Atmosphäre, die Alpen tl°r. sternhelle ^aa) ^l. 11. d. morgen« und vormittag« leicht bewüllt, nachmittag'^^l' mmdia, Nbenbroth, dann ganz bewölkt. Da« vorgestl'ge .^ijl Mlltel der Wärme 4- 4 9°, da« gestrige ^- 7 1', beilehu"« ^ um 5 3' und 7 1' llber dem Normale^____________^^ ^ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar V«mbe ^. n s «k/»»l^^ Wlen, 9. Februar. (1 Uhr.) Die Vorse befand sich unter dem Drucke der ausgesprochensten Gesch»ft«loftgltit. Käufe waren uichledefioweniger nur mit starrt» P" ^ °mpschiff..«tstllsch«lt 848- »50-«llisabttheWeftd°l,u . ... . 180 b0 IU6— Feidinllnds.Noidbahn . . . 1800-1810- Gelb W«l, Franz - Joseph « Vahn .... 125— 126-Oalizische »arl°Lndwiq.V»hn . 2N iik 211 f>0 Kaschau-Oderberger Vahn . . 86'— 87--Lcmberg-Ejernowitzer Vahn . 115 50 116 50 Lloyb.EestUsch. , . .... 833 — 834 -Oesterr. Uiordlveftbuhu .... 115 ^ 11b b0 siubolf««Vahn ...... 10925 10975 Sllllltsbahn........842 50 248 — Gudbahn.........78- 78b0 Theiß-Vahn........160 — 161 — Ungar.-galiz. Verbindungsbahn 8150 82-Ungarische «ordoftbahu ... 94 — 95.-Wiener Trbbo 106 — Franz-Ioseph-Vahn.....92- 922b «al. K«l.Ludwi«-V.. 1. «m. 101^ ^.?, Oefterr, «°rdw,ft