Mm MiiInM km Lmüncher Diöcese Heil nnkl Segeil »om HerriU ^/evor Jesus, der menschgewordene Sohn Gottes, unser Heiland, öffentlich als Verkünder des göttlichen Willens anstrat, begab er sich zu seinem Vorläufer Johannes, welcher am Flusse Jordan die Zuhörer zur Buße ermahnte und zum Zeichen der nothweudigeu Reinigung mit Wasser taufte, und begehrte von ihm auch getauft zu werden. Als Erlöser des sündigen Menschengeschlechtes wollte Jesus in allen Dingen mit Aus¬ nahme der Sünde uns gleich werden und daher mit seinem Beispiele die Menschen auch zur Buße aufforderu. Durch die Uebcrnahme der von Johannes vollzogenen Taufe bekannte sich Jesus als unser» Bruder Ver¬ menschlichen Natur nach. Durch die Offenbarung des himmlischen Vaters und des heiligen Geistes bei der Taufe und insbesondere durch die vom Himmel herabtönende Stimme: „Dieser ist mein geliebter Sohn, au welchem ich Wohlgefallen habe", wurde die göttliche Natur des Getauften kund gethau, Jesu daher wie bei der Ankündung seiner menschlichen Geburt, so auch vor dem Beginn seines Lehramtes, als Gottmensch erklärt. Die von Johannes ertheilte Taufe war eine Aufforderung zur Buße. Auch hierin wollte der keiner Buße bedürftige Gottmensch unser Vorbild sein, deßhalb begab sich Jesus nach der Taufe in die Wüste und fastete vierzig Tage und vierzig Nächte, weil die Enthaltung von der leiblichen Nahrung das deutlichste Bild der Bezähmung aller sündlichen Lüste und Begierden darbietet. Jesus ließ auch den Versucher au sich heran¬ treten, um durch seine vollständige Abweisung auch in dieser Hinsicht uns als nachahmnngswürdiges Vorbild sich darzustellen. Auf diefe musterhafte Vorbereitung zur Vollbringung seines Erlösnngswerkes wählte sich Jesus seine Begleiter, welche unverfälschte Zeugen und Verkünder seiner Lehren und Thaten auf der ganzen Erde sein sollten, ging dann im jüdischen Lande herum, lehrte in den Versammlungsorten die gläubigen Juden und ver¬ kündete die frohe Botschaft, das göttliche Reich sei den Menschen nahe gekommen, heilte Alle, die mit allerlei Krankheiten und Qualen behaftet waren, und es folgte ihm viel Volk nach; denn auf der Erde hat es niemals an Menschen gefehlt, welche sich gedrückt und leidend fühlten, daher nach wirksamer Hilfe sich sehnten. Der heil. Evangelist Matthäus gibt gleich im Anfänge seines Evangeliums in der Bergpredigt den Inhalt und Inbegriff der Lehren Jesu, mit de» acht Seligkeiten beginnend, worin in klarer Weise das Ziel alles menschlichen Strebens und auch der ;n diesem Ziele sicher führende Weg ansgedrückt erscheint. Dauerndes, ungetrübtes Glück, also Seligkeit wünschen sich alle Menschen. Weil aber sehr viele Menschen von dem Glücke recht falsche Begriffe haben, in einem großen Jrrthnm in Betreff der echten Seligkeit leben, von den falschen Begriffen, von den traurigen Jrrthümern sich leiten lassen, und daher anstatt in Wirklichkeit zum Glücke zu gelangen, nur bittere Leiveu über sich heranziehen, so zeigt uns der göttliche Heiland, worin das menschliche Glück besteht, und gibt anch die Mittel an, wodurch sich dieses Glück erwerben läßt. Das Glück wird unter verschiedenen Bildern dargestellt, von denen das Vorrecht, ein Kind Gottes zu sein und der Anschauung Gottes sich zu erfreuen, die höchste Stufe der für Geschöpfe möglichen Belohnung ausdrücket. Der Weg zu diesem Glücke besteht in der Erhaltung jener Seelenstimmung, deren Vorhandensein den Menschen als nach dem Ebenbilde Gottes erschaffen bewährt; Reinheit des Herzens, Demuth, Milde, Geduld, Sehnsucht nach dem Höchsten sind die Strahlen, welche aus einem gottverklärten Gemüthe hervorbrechen und in gleicher Weise wohlthuend nach Außen wirken, als von der innern Verklärung ein unlängbares Zeugniß ablegeu. Die weitern Lehren in der Bergpredigt sind nur genauere Auseinandersetzungen der Wahrheiten und Grundsätze, welche in den acht Seligkeiten kurz angegeben sind, es sind Anordnungen an die verschiedenen Lebensverhältnisse, es sind Beleuchtungen der Mißgriffe, welche die Menschen selbst bei ihrem redlichen Be¬ streben, ein sittliches Leben zu führen, begehen, knrz, die ganze Bergpredigt ist eine gedrängte Anweisung zu einem christlichen Leben. Es darf aber noch mehr gesagt werden, die Bergpredigt enthält Grundsätze und Anweisungen, ohne deren genaue Beobachtung überhaupt keine geordnete menschliche Gesellschaft denkbar ist, keine menschliche Gesellschaft auf die Dauer bestehen, keinem ihrer Glieder zur Erlangung des allgemein ersehnten Lebensglückes verhelfen kann. Diese Wahrheit wird durch den Verlauf der ganzen Meuschengeschichte bestätigt. Die Schicksale aller bisher bekannten Völker sind unwiderlegliche Zeugen dieser Thatsachen, sie bestätigen den Ausspruch, womit unser Heiland die Bergpredigt beschloß, indem er sprach: „Ein Jeder, der diese meine Worte hört und sie thut, ist einem weisen Manne zu vergleichen, der sein Haus auf einen Felsen gebaut hat. Da fiel ein Platz¬ regen, es kamen Wassergüsse, es bliesen die Winde und stießen an jenes Hans, aber es fiel nicht zusammen, denn es war auf einen Felsen gegründet". Je größer und prachtvoller ein Haus aufgeführt wird, je mehr Bewohner und ihre Bedürfnisse in den Räumen desselben unterbracht werden sollen, je schwerer demnach die Last des Gebäudes ist, desto sicherer und fester muß der Grund sein, auf welchem dessen ganze Last rnhet. Wir sehen, daß so manches schöne Gebäude in sich selbst zusammenstürzt, und Alles, was darin enthalten war, zertrümmert, bei dessen Aufbau die Vorsicht, einen festen Grund zn legen, vernachläßigt war. Jede nur etwas geordnete menschliche Gesellschaft, welchen Namen sie immer habe, kann mit vollem Rechte mit einem Hause verglichen werden, und wenn sie bestehen, wenn sie ihren Zweck erreichen soll, muß auch sie einen sichern und festen Grund haben, und zwar bedarf die menschliche Gesellschaft um so mehr eines festen Grundes, als die¬ selbe nicht aus leblosen Steinen oder Hölzern, sondern ans lebendigen, freithätigeu Wesen besteht, welche nicht durch das Gesetz der Schwere, durch Mörtel, durch Holz oder Eisenbäuder zusammengehalten werden, sondern durch die eigene Einsicht, durch ihre Willensentschlüsse zu einem geordneten Ganzen sich zusammenfügen, durch die Vereinigung ihrer Kräfte auf die Erreichung eines erkannten Zweckes hinarbeiten. Was kann nun der Grund sein, auf welchem das schöne Gebäude, das geistige Gebäude einer mensch¬ lichen Gesellschaft sicher ruhet, in der Art ruhet, daß die Glieder der Gesellschaft das Glück, um deffentwilleu sie sich vereinigen, in möglichst vollkommener Weise verwirklichen? Ohne einen Widerspruch zu besorgen, dürfen wir sagen, daß dieser sichere Grund der menschlichen Gesellschaft nur ein geistiger Grund sein kann, eine Summe von Wahrheiten, welche die Gesellschaftsglieder als Wahrheiten und hiemit als Richtschnur ihrer Denk- und Handlungsweise anerkennen und treu befolgen. Es ist ohne Zweifel nicht genug, daß die Wahrheiten, welche die Grundlage der geordneten menschlichen Gesellschaft bilden, nur anerkannt werden, sie müssen auch befolgt werden, sie müssen unfern Handlungen zur Richtschnur dienen. Wenn Jemand die Giftpflanzen, welche das Leben zerstören, noch so genau kennt, wenn er aber davon genießt, so folgt auf diesen Genuß der sichere Tod. Deswegen sagt auch unser Heiland: „Jeder, der diese meine Worte hört, und sie nicht thut, der wird einem thörichten Manne gleich sein, der sein Hans auf den SandIgebaut hat. Da fiel ein Platzregen, es kamen Wassergüsse, es bliesen die Winde nnd stießen an jenes Haus, und es stürzte ein, und sein Fall war groß." Welche sind jene Wahrheiten, die als Grundlage jeder menschlichen Gesellschaft anerkannt und auch im Leben heilig gehalten werden müssen, wenn die Gesellschaft bestehen, noch mehr, wenn sie das Wohlsein der einzelnen Glieder nicht nnr sichern, sondern auch befördern soll? Gewiß zuerst die Wahrheit, daß einem Jeden das Leben seines Nächsten als heilig gelten soll, wie eö schon am Berge Sinai den Israeliten einge¬ schärft wurde: „Du sollst nicht tödten". Eine zweite mit dieser ersten in engster Verbindung stehende Wahr¬ heit lautet dahin, daß einem Jeden das Eigenthum seines Nächsten als heilig gelten soll; so heißt es auch am Berge Siuai: „Du sollst nicht stehlen, nicht begehren deines Nächsten Gut". Die Bedeutung dieser zwei Wahrheiten nnd aller daraus folgenden und mit diesen Wahrheiten im Zusammenhänge stehenden Lebensregeln ist jedem denkenden Menschen klar, es erkennt sie auch derjenige als giltige Lebensregeln wenigstens in Bezug auf seine eigene Person, welcher sich von der Heilighaltung derselben in Betreff seines Nebenmenschen in einzelnen Fällen freimacht. Diese Wahrheiten sind nicht nur auf steinerne Tafeln, wie solche Moses vom Berge Sinai herabbrachte, eingegraben, sondern jedem Menschen in sein Herz für die ganze Lebensdauer eingeschrieben. Jeder wird gern bekennen, daß ohne Anerkennung und Beobachtung dieser zwei Wahrheiten keine geordnete menschliche Gesellschaft gebildet und erhalten werden kann. Aber der Mensch ist ein denkendes nnd zugleich in seinem Denken des Jrrthums fähiges Wesen, das menschliche Herz ist von unergründlicher Tiefe, es gleicht vielfach einem feuerspeienden Berge, wenn es auch ganz ruhig zu sein scheint, kein dunkler Rauch, keine Fenerflamme, keine glühenden Steine ans demselben sichtbar hervorbrechen. Wegen dieser Eigenheit des menschlichen Wesens geschieht es sehr oft, sowohl im Kleinen als im Großen, bei einzelnen Mensche», wie bei ganzen Völkern, daß die menschliche Erkenntniß verfinstert, und die Gewalt der Leidenschaften furchtbar erregt, dadurch aber der Erdboden mit zahllosen Menschenleichen und mit schau¬ rigen Trümmern überdeckt wird. Die größere Entwicklung der Denkkraft führt gar oft das Verderbniß der Sitten nnd damit die Verwilderung des Lebens herbei. Ein berühmter Mann ans der alten Römerzeit schreibt seinem Freunde: „Die Weisheit der alten Zeit befahl, was zn thun, was zu unterlassen sei, und weiter nichts, und damals waren die Menschen viel besser; seitdem sie gelehrt geworden sind, fehlen die Guten". Das menschliche Herz vergleicht ein geistvoller Mann mit einem Mühlsteine, welcher über einem andern liegt und Herumgetrieben wird. Was immer zwischen die zwei Mühlsteine kommt, wird zerrieben; wenn aber nichts Zermahlbares zwischen die beiden Mühlsteine geworfen wird, zerreiben sie einander selbst. Im menschlichen Herzen herrscht eine beständige Unruhe, wenn der menschliche Geist durch einen freien und festen Entschluß nicht in sein Inneres die Ruhe bringt. Wenn wir die Geschichte der menschlichen Forschungen und Bemühungen, die erste Ursache und das letzte Ziel aller wahrnehmbaren und denkbaren Dinge zn finden, mit Aufmerksamkeit durchgehen, so finden wir, daß alle Schulen der Weltweisheit.mit einer das geistige Leben ertödtenden Zweifelsncht geendet haben und zuletzt zu einer übermäßigen irdischen Genußsucht gelangt sind. Diese geistlose Genußsucht, dieses Versenken in die greif- und genießbaren Dinge pflegt dem Untergänge, dem Zerfalle und dem Verschwinden der Völker aus dem Bereiche der Geschichte voranzugehen. Dem ernsten. Forscher kann es daher gar nicht befremden, wenn die wichtigsten Wahrheiten, wenn die Grundfesten eines geordneten menschlichen Gesellschaftslebens hin und wieder in Zweifel gezogen, wohl auch mit vieler Heftigkeit bekämpft, mit großem Aufwande von Scharfsinn und Gelehrsamkeit als Erzeugnisse der menschlichen Einbildungskraft hiugestellt und angeblich alles Werthes für das Leben beraubt werden. Keine geistige Wahrheit drängt sich dem menschlichen Geiste mit jener Gewalt auf, mit welcher der hungrige Magen nach der irdischen Speise verlangt. Wenn der Same, welchen der Ackersmann ausstreut, um zu seiner Zeit eine reiche Ernte zu halten, auf dürres Gestein hinfällt, so kann er nicht keimen, nicht Wurzel fassen, nicht zur Blüthe kommen, also auch keine Frucht bringen. Viele Menschen gleichen in Betreff der Empfänglichkeit für geistige Wahrheiten denr dürren Gesteine. Nach dem evangelischen Gleichnisse fällt aber manches Samenkorn unter dichtes Dornen¬ gestrüpp, welches das keimende und halmbildende Saatkorn erstickssnnd daher auch zu keiner Hervorbringung der Frucht sich entwickeln läßt. Dem Dornengeftrüpp gleichen in manchem Menschengeiste die vielerlei darin aufgehänften, unverstandenen und ungeordneten Vorstellungen. Solche Menschen wissen beinahe über Alles zu reden, ohne über die Grundwahrheiten des menschlichen Lebens je mit Ernst nachgedacht und zn einer klaren und festen Erkenntniß gekommen zu sein. Wir dürfen uns daher gar nicht wundern, wenn jene ersten Grundwahrheiten einer geordneten menschlichen Gesellschaft, nämlich daß das Leben des Nebenmenschen und der Besitz dessen, was er für sein Leben braucht, heilig und unverletzbar gehalten werden müsse, nicht von Allen anerkannt werden. Wer aber diese Lebensgesetze nicht anerkennt, wird auch nach dem Ursprünge dieser Gechtze niemals fragen — obwohl jeder denkende Mensch sich diese Frage zn stellen und eine befriedigende Antwort zu suchen sich genvthigt fühlt. Der Mensch kann sich die Lebensgesetze eben so wenig geben, als er der Urheber seines eigenen Lebens nicht sein kann. Diese Geseke sind geistiger Natur, sie können daher auch nicht Erzeugnisse des irdischen Stoffes sein Ein Geist, welcher ohne Ursprung, also ewig, ein Geist, welcher ohne Beschränkung, also unendlich ist, kann als der Urheber dieser Lebensgesetze, also auch des ntenschlichen Geistes Schöpfer sein. Wir nennen diesen Geist Gott, und können in Gott das Licht für unfern Geist, in Gott die Quelle aller nothwendigen Lebensgesetze finden. Wenn in einer menschlichen Gesellschaft der Gedanke an Gott sich so sehr verloren hat, daß sich jene Gesellschaftsglieder, welche ihren Nebenmenschen als Lehrmeister und Lebensführer gelten wollen, viele Mühe geben, den Gedanken, den Glauben an Gott ganz zn beseitigen, so läßt sich nicht mehr zweifeln, daß jene Gesellschaft, in welcher diese Bemühungen bei der Mehrzahl Anklang finden, ihrem Unter¬ gänge zneilt. Unbestreitbare Thatsachen liefern aber noch weiter den Beweis, daß Gott vermöge seiner unendlichen Güte und Barmherzigkeit sich bewogen fand, das dem menschlichen Geiste anerschaffene Lebensgesetz durch eine außerordentliche Offenbarung zn erläutern, zn erklären und zn bekräftigen, zur bestimmten Zeit aber seinen eingeborenen Sohn in menschlicher Gestalt und in Vereinigung mit der menschlichen Natnr, dem Fleische nach geboren aus der reinen Jungfrau Maria, auf die Erde zn senden, welcher sich durch die Heiligkeit seines Wandels durch die Weisheit seiner Lehren, durch die Macht seiner Thaten, durch das Wunder seiner Auf¬ erstehung und Himmelfahrt, durch die Sendung des hl. Geistes auf die Apostel als den Sohn Gottes, durch seinen Tod und die Einsetzung der hl. Sakramente, dann durch Stiftung seiner Kirche, bet welcher Er bis ans Ende der Welt zn bleiben verhieß, als den Erlöser der sündigen Menjchheit bewährte. Gottes Wille ist es, daß alle Menschen zur Erkenntniß der Wahrheit und zum Genüße der ewigen Seligkeit gelangen. Gott hat so sehr die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn hingab, damit Niemand, der an Ihn glaubt, verloren gehe, sondern das ewige Leben habe. Der Heiland chrach zu den von ihm er¬ wählten ^Aposteln: „Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Wie mich der Vater gesandt hat so sende ich euch. Ich bleibe bei euch bis ans Ende der Welt". Durch die Apostel jollten die Menschen, welche die Botschaft von der Erlösung durch Christus gläubig vernahmen, der vom Christus auf die Erde gebrachten Gnaden theilhaftig werden. Der an die Apostel ertheilte Auftrag, alle Völker zu lehren und die Gläubigen zu taufen, ging mit ihrem 'Hinscheiden auf die von ihnen gewählten Nachfolger und Stellvertreter über, und zu Allen sagt Christus, was er zu den Aposteln sprach: „Wer euch ausnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich anfnimmt, der nimmt denjenigen auf, welcher mich gesandt hat", also den himmlischen Vater, den Richter der Lebendigen und der Tobten. Die Apostel und ihre Nachfolger bilden die lehrende Kirche, welche ist e.ne Säule und Grnndfeste der Wahrheit. Wer nun an Gott nicht glaubt, kann auch an seinen Sohn, den Erlöser, nicht glauben, er kann hiemit auch an die Kirche nicht glauben. Alle Zeugnisse der Jahrhunderte haben für ihn keinen Werth, er ist seiner Willkühr überlassen, für ihn gilt kein anderes Lebensgesetz, als welches er stch jelbst bildet, und jenes, welches ihm die äußere Gewalt anfdrängt. Es kann aber Jeder leicht einsehen, daß eine Gesellschaft, in welcher nur die Willkühr des Einzelnen und die äußere Gewalt herrscht, auf keine gesicherte Ordnung, auf keine Dauer rechnen kann. Der Mensch ohne Einsicht wird dem Thiere gleich und nimmt ein Ende, wie das Thier. Lasset uns also weise sein und wie Maria in Bethanien uns zu Jesu Füßen setzen und von ihm die Worte des ewigen Lebens vernehmen. Je mannigfaltiger die Lockungen und Versuchungen sind, welche uns von Jesus und seiner hl. Kirche losmachen wollen, desto großer muß unsere Wachsamkeit und Vorsicht sein. Hütet euch vor den falschen Propheten, so sprach unser Heiland zu seinen Zuhörern, so spricht er ohne Unterlaß zu Allen, denen das Leben lieb ist. Mannigfaltig sind in unserer Zeit die Versuche, die Wirksamkeit der von Ehristus in seinem Namen gesendeten Verkünder des Heils, der Diener Christi, der Ausspender der Geheimnisse Gottes zu hemmen, sie als den Auswurf dieser Welt, als den Abschaum von Allem hinznstellen: und zum Gegenstände der allgemeinen Verachtung zu machen, deshalb gilt in verstärkter Masse die Warnung, Hütet Euch vor den falschen Propheten! Christus sprach : Lasset die Kleinen zu mir kommen, denn ihrer ist das Himmelreich, und er segnete sie. Lasset uns also dafür sorgen, daß die Kleinen, denen das Himmelreich von Gott bestimmt ist, nicht durch unsere Nachlässigkeit, durch unsere Schuld des Himmelreichs verlustig werden. Wie aber werden die Kleinen des Himmelreiches theilhaftig werden, wenn sie den Vater des Himmels nicht anrufeu? Wie aber können sie ihn anrufeu, wenn sie au ihn nicht glauben? Wie aber werden sie an ihn glauben, wenn sie von ihm nicht gehört haben? Lasset uns also den Kleinen mit Wort und That den Vater im Himmel be¬ kannt machen! Das sichtbare Oberhaupt der Kirche, der Stellvertreter Christi auf Erden, ladet Alle mit herzlichen, mit liebevollen, aber auch mit ernsten Worten zu den in der Kirche Christi hinterlegten Schätzen und Gnadenmitteln ein. O möchten wir unsere Ohren nicht verschließen, unsere Herzen nicht verhärten! Ilm mit unserer Schwäche Nachsicht zu zeigen, hat mir der heil. Vater in Rom die Vollmacht gegeben, nachstehende Erleichterungen hinsichtlich des Faftengebotes zur Kenntniß der Gläubigen der Laibacher Diöeese zu bringen: Das eigentliche Fasten bleibt geboten und nur einmalige Sättigung des Tages ist gestattet: 1. An allen Tagen der vierzigtägigen Fastenzeit mit Ausnahme der Sonntage; 2. an allen Mittwochen und Feiertagen des Adventes; 3. an den vier Qnatembermittwochen, Freitagen und Samstagen; 4. am Samstage vor Pfingsten und an den Vortagen der Feste der heil. Apostel Peter und Paul, Maria Himmelfahrt, Allerheiligen, Maria Empfangniß und der Geburt des Herrn. ö. Das Gebot des Fleischefienö sich zu enthalten, besteht: 1. Für alle Freitage des Jahres; 2. Für alle Quatembertage; 3. für die Aschermittwoche, die letzten drei Tage der Charwoche, für alle Samstage der vierzigtägigen Fastenzeit und für den Samstag vor Pfingsten sammt den Vortagen der Feste: der heil. Peter und Paul, Maria Himmelfahrt, Allerheiligen, Maria Empfängniß und der Geburt des Herrn. Für die Samstage während des Jahres, also mit Ausnahme der vierzigtägigen Fastenzeit, ist der Genuß der Fleischspeisen gestattet; während der vierzigtägigen Fastenzeit ist der Genuß von Fleischspeisen, jedoch ohne Vermengung von Fischspeisen au allen Tagen gestattet, mit Ausnahme der Ascher- und Quatem¬ bermittwoche, der Freitage und Samstage und der letzten drei Tage der Charwoche. An den dispensirten Tagen in der vierzigtägigen Fastenzeit ist auch Abends der Genuß von Fleischspeisen nicht verboten. Alle, welche wahrend der vierzigtagigen Fastenzeit von der Dispens Gebrauch machen, sind verpflichtet, an den dispensirten Tagen drei Vater unser und drei Ave Maria zu beten oder anstatt dieses Gebetes ein ihrem Vermögen entsprechendes Almosen zu geben. Wenn Jemand einer weitern Dispens bedarf, der wende sich an seinen Beichtvater oder an seinen Pfarrer, welche zur Ertheilung derselben hiemit ermächtigt werden. Laibach am 9. Jänner 1875. Käl't!»olonläii8, Bischof. Verlag des siirstbischöflichen Ordinariates. — Blasnik's Buchdruckerei in Laibach. tff?0 , ^ -C ^ /v i V E \ i« \ S?' *% ig? 'V ''* v \f3li ha .S?$P / Vsem vernim ljubljanske škofije zveličanje in blagoslov v Gospodu! STreden je začel naš Gospod in Zveličar Jezus Kristus svoj Božji nauk očitno učiti, je šel k Janezu, svojemu predhodniku, ki je ob reki Jordani klical ljudi k pokori in jih z vodo kerščeva! v znamnje potrebnega notranjega očiščevanja, ter ga je prosil, da naj tudi njega kersti. Kakor Odrešenik grešnega človeškega rodu nam je hotel Jezus zunaj greha v vsem enak biti in tedaj s svojim zgledom ljudi tudi k pokori opominjati. S tem, da je sprejel Jezus Janezov kerst, se je spoznal našega brata po človeški natori; z razodenjem nebeškega Očeta in svetega Duha pri kerstu in posebno z glasom z nebes: Ta je moj ljubeznjivi Sin, nad kterim imam do- padajenje, je bila pa naznanjena Božja natora Jezusova. Jezus je bil tedaj kakor pri oznanjenji svojega človeškega rojstva, tako tudi pred začetkom svojega uka oklican za včlovečenega Boga. Kerst Janezov je vabil k pokori. Jezus Kristus, ki kakor včlovečeni Bog ni potreboval pokore, nam je hotel tudi v tem biti zgled, in je tedaj šel po kerstu v .puščavo ter se je postil štirideset dni in štirideset noči, ker je zderžnost od telesne hrane nar primernejši podoba kro¬ tenja vsega grešnega poželenja. Jezus je tudi pripustil, da je skušnjavee k njemu pristopil, da bi bil z njega popolnim premaganjem nam tudi v tem zgled, ki ga posnemajmo. Po tej prelepi pripravi k izveršenju svojega odrešenja si je izvolil Jezus učencev, ki naj bi bili zanesljive priče in zvesti oznanovavci njegovega uka in njegovih del.po vsem svetu; potem je hodil po judovski deželi in je učil v shodnicah vernih judo v, oznanoval je veselo ozna¬ nilo, da se je približalo nebeško kraljestvo, ozdravljal je vsakoršne bolnike in obsedene, in ho¬ dila je za njim velika množica, ker jih je bilo na zemlji zmirej veliko v stiskah in v terpljenji, ki so tedaj zdatne pomoči goreče želeli. Sveti evangelist Matevž naznanja precej v začetku svojega evangelija v pridigi na,gori obseg in zapopadek Jezusovega uka, ki ga pričenja z osmerimi blagri, kjer se razjasnuje namen našega življenja in pa tudi pot, ki gotovo pripeljd k temu namenu. Stanovitne, neskaljene sreče, torej zveličanja si vsak želi. Ker je pa prav veliko ljudi, ki imajo o sreči napčne misli, in za¬ stran pravega zveličanja v veliki zmoti živč, in se po teh svojih napčnih mislih in žalostnih zmotah v svojem življenji ravnajo, in tedaj, ne da bi v resnici srečo dosegli, si še grenkega terpljenja nakopljejo, nam kaže naš Gospod in Zveličar, kaj je prava naša sreča, in naznanja tudi pomočke, s kterimi moremo to srečo doseči. Sreča se popisuje z raznimi podobami, izmed kterih je pravica, biti otrok Božji in Boga gledati in vživati, nar višji stopnja plačila, ki nam ga je mogoče prejeti. Pot do te sreče je pa v tem, da naša duša ohrani lepo podobo Božjo. Čistost serca, ponižnost, pohlevnost, poterpežljivost, pobožnost so pa žarki, ki se svetijo iz bogo- ljubne duše in vnanje dobre dela delajo in ob enem od notranjega razsvetljenja očitno spriče- vanje dajejo. Drugi nauki v pridigi na gori so le natančneji razlaganje resnic in vodil, ki jih osmeri blagri ob kratkem zapopadajo, in ki se na razne okoliščine v življenji obračajo, in ki se z njimi razdevajo zmote, v ktere zabredajo ljudje, da si tudi resnično prizadevajo za lepo zader- žanje, z eno besedo, vsa pridiga na gori je kratko napeljevanje k pravemu kerščanskemu živ¬ ljenju. Smemo pa še več reči. Pridiga na gori ima v sebi pravila in vodila, ki si brez njih zvestega spolnovanja lepo uravnane človeške družbe ne moremo misliti, in brez njih nobena človeška družba ne more dolgo obstati in ne more svojim družbanom pomagati, da bi dosegli srečo v življenji, ki je vsak goreče želi. To resnico poterjuje vsa človeška zgodovina in jo popolno spričujejo dogodbe vseh doslej znanih narddov in poterj ujejo resničnost besedi, kijih je govoril Jezus konec svoje pridige na gori, rekoč: „Vsak, kteri sliši le-te besede moje in jih spolni, je podoben možu modremu, ki je zidal svojo hišo na skalo. In ploha se je vlila, in vode so priderle, in vetrovi so pihali in se vperli v hišo tisto, in ona ni padla, ker zidana je bila na skalo . 44 Kolikor veči in lepši hiša se zida, kolikor več prebivavcev in njih potrebščin mora v njenih prostorih biti, kolikor težji je tedaj poslopje, toliko varnejši in terdnejši mora biti pod¬ stava, na kteri hiša z vso svojo težo stoji Skušnja uči, da se marsiktera lepa hiša podere in vse, karkoli je bilo v njej, pokonča, ki se pri njenem zidanji ni gledalo na terdno podstavo. Vsaka le nekoliko dobro uravnana človeška družba, kakorkoli si bodi imenovana, se po vsi pra¬ vici primerja hiši, in ako se hoče ohraniti, ako hoče svoj namen doseči, mora tudi imeti varno in terdno podlago, in sicer človeška družba toliko bolj potrebuje terdne podlage, ker ni zidana iz kamenja in lesa, ampak iz živih, svobodnih stvari, ki jih ne veže postava težne moči, malta, les in železne vezi, ampak z lastnim premislikom, z lastno voijo so v eno celoto združeni in z združenimi močmi dosegajo namen, ki se ga zavedajo. Ktera pa je tista podlaga, na kteri lepo poslopje, duhovno poslopje človeške družbe varno stoji, tako da družbani srečo, zarad ktere se združujejo, tako popolnoma, kakor jim je le mogoče, izveršujejo ? Ni se nam bati ugovora, ako rečemo, da ta varna podlaga človeške družbe je le duhovna podlaga, zapopadek naukov, ki jih družbani za resnice in tedaj za vodila svojih misel in .dejanj spoznavajo in zvesto spolnujejo. Gotovo ni zadosti, da se resnice, ki so podlaga dobro uravnani človeški družbi, le spoznavajo, ampak se morajo tudi spolnovati, morajo biti tudi vodila našim delom. Ge kdo strupene zelišča, ki življenje končajo, še tako dobro poznd, če jih pa vživa, pride po takem vžitji gotova smert. Zato pravi tudi naš Gospod in Zveličar: ,,Vsak, kteri sliši le-te besede moje in jih ne spolni, je podoben možu neumnemu, kteri je zidal svojo hišo na pesek. In ploha se je vlila, in vode so priderle, in vetrovi so pihali in se vperli v hišo tisto, in ona je padla, in bila je nje podertija velika.“ Ktere so pa tiste resnice, ki morajo za podlago vsaki človeški družbi veljati in ki se morajo tudi v življenji zvesto spolnovati, ako hoče družba obstati, še več, ako hoče srečo po- samnih družbanov uterjevati in pospeševati? Taka podlaga je gotovo nar pervo ta resnica, da mora vsak človek življenje svojega bližnjega spoštovati, kakor je bilo že Izraelcem na gori Sinaji zapovedano: „Ne ubijaj 41 . Druga resnica, ki je s pervo tesno zvezana, je ta, da mora vsak človek spoštovati tujo lastnino ali to, kar je njegovega bližnjega; zato je bila tudi na gori Sinaji dana zapoved: „Ne kradi, ne želi svojega bližnjega blaga . 44 Kako imenitne ste te resnici in kako imenitne so vse druge resnice in vodila, ki iz nju izhajajo in so z njima v zvezi, je očitno vsakemu, ki ima zdravo pamet, ker se v svojem življenji vsaj, kar zadeva njegovo 03ebo, po njih ravna celd tisti, kteri jih proti svojemu bliž- njemu v posamnili prigodkih ne spolnuje. Te resnice niso bile samo v kamnite tabli, ktere je prinesel Mojzes iz gore Sinajske, vdolbene, ampak so tudi vsaJsemu človeku za vse njegovo življenje v serce zapisane. Če ima pa Človek tudi pamet, se vendar v svojih mislih lahko moti; človeško serce je neizvedljivo, mnogokrat je podobno ognjeniku, Če je tudi dozdevno prav mirno, in ni viditi iz njega ne dima, ne plamena, ne razbeljenih kamnov. Zavolj te človeške lastnije se prav velikokrat primeri, v večem in v manjšem, pri posamnih ljudeh in pri celih narddih, da človeško spoznanje otemnf in da se strasti s strašno silo zbudč, tako da zemljo mnogi mer- liči in velike podertije pokrivajo. Višji umnost pi'av velikokrat spridi lepo zaderžanje in obna¬ šanje. Sloveč mož iz starodavne rimske dobe piše svojemu prijatlu: „Modrost starih časov je velevala, kaj je storiti, in kaj opustiti, in nič druzega, in takrat so bili ljudje veliko boljši; odkar so učeni, ni dobrih . 11 Človeško serce primerja moder mož z mlinskim kamnom, ki na mlinskim kamnu leži in se na njem verti. Karkoli pride med mlinska kamna, se stre, ako se pa nič za strenje ne meče med mlinska kamna, se sama tareta in drobita. V našem sercu je veden ne- pokoj, ako naša duša prostovoljno in terdno ne sklene in ne pidnese miril v naše notranje. Ce zgodovino človeškega preiskovanja in prizadevanja, najti pervi vzrok in poslednji namen vseh vidnih in nevidnih stvari, pazno prebiramo, se iz nje učimo, da so se vse modri- janske šole končale z dvomljivostjo, ki je smert vsemu duhovnemu življenju, in da so modrijani poslednjič zabredli v nezmerno poželenje sveta. To poželenje sveta, to vtopljenje v pozemeljske reči napoveduje pogin, razpad in zginjenje narodov iz zgodovine. On, ki vse resnobno pre¬ iskuje, se tedaj ne bo čudil, da se sem ter tj e nahajajo taki, ki nad nar imenitnejšimi resnicami, nad podlago dobro uravnane človeške družbe dvomijo, jih serdito odbijajo in z veliko bistro¬ umnostjo in učenostjo rodovitnosti Človeške domišljije pripisujejo ter jim vso ceno za življenje odrekujejo. Ni je duhovne resnice, ki bi se našemu duhu s tako močjo vsilovala, s kakoršno lačni želodec išče telesne jedi. Ako seme, ktero sejavec seje, da bi imel ob svojem času bogato žetev, pade na suho skalo, ne more poganjati, ne korenine delati, ne cvesti, torej tudi ne sadu roditi. Veliko ljudi je podobnih suhi skali, kar zadeva podučljivost v duhovnih resnicah. Po evangeljski priliki pa tudi pade marsiktero seme med gosto ternje, ki seme, ktero poganja in raste, zaduši, tako da tudi sadd ne rodi. Ternju podobne so v človeški duši mnoge neumevane in neubrane misli. Taki ljudje vedd skorej o vsem govoriti, če tudi pervili resnic človeškega življenja nikoli niso resnobno premišljevali in nikoli niso imeli o njih svetlega in določnega spoznanja. Ne smemo se tedaj Čuditi, da uuih pervih resnic dobro uravnane Človeške družbe, namreč, da nam bodi življenje našega bližnjega in posestvo tega, kar potrebuje k svojemu živ¬ ljenju, sveto in nedotakljivo, vsi ne spoznajo. Kdor pa teh neogibno potrebnih postav ne spozna, tudi ne bo nikdar preiskoval vira teh postav; vsak pametni človek pa si stavi to vprašanje in išče gotovega odgovora. Kakor si človek sam ni dal svojega življenja, tako si tudi ni dal teh neogibno potrebnih postav. Te postave so duhovne natore, torej tudi ne morejo izvirati iz te¬ lesne tvarine. Le Duh, ki nima začetka, ki je tedaj večen, Duh, ki ni omejen, in je tedaj ne¬ skončen, more začetnik teh postav, torej tudi stvarnik človeške duše biti. Tega Duha imenu¬ jemo Boga, in v Bogu imamo luč za svojega duha in vir vseh neogibno potrebnih postav. Če je v človeški družbi vera v Boga tolikanj omagala, da si tisti družbani, kteri hočejo biti svojim bližnjim učeniki in vodniki, še prav prizadevajo vero v Boga popolno odpraviti, je gotovo, da taka družba, v kteri je tako prizadevanje in ravnanje večini družbanov po volji, svojemu po¬ ginu naproti hitf. Zgodovina pa tudi spričuje, da je Bog po svoji neskončni dobrotljivosti in po svojem usmiljenji postavo, ki je vsakemu v serce zapisana, prav posebej razodel, razložil in poterdil. Poslal je tudi Bog ob odločenem času na svet svojega edinorojenega Sina, včlovečenega in po mesu rojenega iz Marije prečiste Device, Jezusa Kristusa. Ta se je razodel Simi Božjega s sve¬ tim življenjem, z mnogimi čudeži, posebno s čudovitim vstajenjem in vnebohodom in s poslanjem svetega Duha nad aposteljne. Odrešenika pa se nam je razodel Jezus Kristus s svojo smertjo in s postavljenjem svetih zakramentov in svete Cerkve, pri kteri je obljubil ostati vse dni do konca sveta. Bog hoče, da bi vsi ljudje prišli k spoznanju resnice in da bi vsi dosegli večno živ¬ ljenje. Bog je svet tako ljubil, da je dal svojega edinorojenega Sina, da, kdorkoli vanj veruje, se ne pogubi, temuč ima večno življenje. Jezus je rekel svojim aposteljnom; „Dana mi je vsa oblast v nebesih in na zemlji. Kakor je Oče mene poslal, tudi jez vas pošljem. Jez sem pri vas vse dni do konca svetd. Po aposteljnih naj bi se ljudje, ki so z vernim sercem slišali ve¬ selo oznanilo o odrešenji po Jezusu Kristusu, vdeleževali tistih gnad, ki jih je naš Gospod in Zveličar na zemljo prinesel. Kar je ukazal Jezus aposteljnom, učiti namreč vse narode in jih kerščevati, je ukazal tudi njihovim nastopnikom in ijamestnikom. In vsem tem je govoril Jezus, kar je govoril aposteljnom, rekoč: „Kdor vas sprejme, mene sprejme, in kdor sprejme mene, sprejme tega, kteri me je poslal 1 *, nebeškega Očeta, Sodnika živih in mertvih. Aposteljni in njih nastopniki so tedaj učivna Cerkev, ki je steber in terdnost resnice. Kdor tedaj v Boga ne veruje, tudi ne more verovati v njegovega Sina, našega Gospoda in Zveličarja, torej tudi ne more verovati v Jezusovo Cerkev. Vse spričevanja v zgodovini zanj nimajo nič veljave. Prepuščen je svoji samovoljnosti, in zanj ni druge postave, kakor tista, ki si jo sam dd, in pa tista, ki mu jo vnanja oblast vsili. Vsak pa lahko spozna, da družba, v kteri le samovoljnost posamnega Človeka in vnanja sila gospoduje, se ne more v miru ohraniti in ne more imeti obstanka. Človek brez pameti in brez previdnosti je živini podoben, in ima še žalostneji konec, kakor živina. Bodimo tedaj modri in sedimo kakor Marija v Betanii k nogam Jezusovim in poslu¬ šajmo iz njegovih ust besede večnega življenja. Kolikor več je zapeljevanj in skušnjav, ki nas hočejo odverniti od Jezusa in njegove svete Cerkve, toliko veči mora biti naša. čuječnost in pre¬ vidnost. Varujte se lažnjivih prerokov, je opominjal Jezus svoje učence, in tako Jezus še vedno opominja vse, kterim je življenje v Bogu ljubo in drago. Po mnozih potih iščejo dandanašnji oznanovavcem svetega evangelija, ki jih je Jezus Kristus v svojem imenu poslal, ki so tedaj služabniki Kristusovi in delivci skrivnost Božjih, zaderžke staviti njih delavnosti, in jih imeti za smeti tega svetd, za vseh izveržek, za nar manjvredne in nar bolj zaničljive izmed ljudi; zatorej je toliko važnejši Jezusovo opomin j evanje: Varujte se lažnjivih prerokov! Jezus je rekel: Pustite otročiče in nikar jim ne branite k meni priti, zakaj takih je nebeško kraljestvo,“ in je roke nanje položil in jih blagoslovil. Glejmo tedaj, da mali, ki jim je Bog pripravil nebeško kraljestvo, zavolj naše nemarnosti in neskerbnosti nebeškega kraljestva ne zgubč. Kako bodo pa mali deležni nebeškega kraljestva, če ne kličejo v Očeta v nebesih? Kako bodo pa vanj klicali, v kterega ne verujejo? Kako pa bodo vanj verovali, od kterega niso slišali? Kako pa bodo slišali brez oznanovavca? Oznanujmo tedaj malim nebeškega Očeta z besedo in z dejanjem! Vidni poglavar svete Cerkve, Kristusov namestnik na zemlji, vabijo vse s priserčnimi, ljubeznjivimi, pa tudi resnobnimi besedami k zakladom in milostnim pomočkom, ki se hranijo v Jezusovi Cerkvi. Nikar ne imejmo oterpnih ušes, nikar ne zakerknimo svojega serca! Da bi sveti Oče rimski papež pokazali poterpljenje z našo slabostjo, so mi oblast dali to-le polajšanje zastran postne zapovedi vernim ljubljanske škofije oznaniti: A. Zapovedani postni dnevi, ob kterih se sme le enkrat do sitega jesti, so ti: 1. Vsi dnevi štirdesetdanskega posta zunaj nedelj. 2. Srede in petki v adventu. 3. Srede, petki in sabote v kvaternih tednih. 4. Sabota pred binkoštno nedeljo, dnevi pred praznikom sv. Petra in Pavla, vnebovzetja Marije Device, vseh svetnikov, čistega spočetja Marije Device in Gospodovega rojstva ali pred svetim dnevom. B. Dnevi, ob kterih mesne jedi niso pripuščene, so ti: 1. Vsi petki v letu. 2. Vsi kvaterni dnevi. 3. Pepelnična sreda, veliki četertek, vse sabote štirdesetdanskega posta, sabota pred bin¬ koštno nedeljo, dnevi pred praznikom sv. Petra in Pavla, vnebovzetja Marije Device, vseh svetnikov, Čistega spočetja Marije Device in Gospodovega rojstva ali pred svetim dnevom. Ob sabotah v letu, tedaj zunaj sabot v štirdesetdanskem postu, je vživanje mesnih jedi pripuščeno; v štirdesetdanskem postu je vživanje mesnih jedi, ki se jim pa ribe ne smejo pride- vati, vse dni pripuščeno, zunaj pepelnične in kvaterne srede, petkov in sabot in poslednjih trčh dni velicega tedna. Polajšane dni štirdesetdanskega posta vživanje mesnih jedi tudi zvečer ni prepovedano. Kdorkoli se v štirdesetdanskem postu polajšanja poprijema, je dolžan take polaj¬ šane dni tri očenaše in tri češenamarije moliti, ali pa po svojem premoženji vbogajme dajati. ti e kdo še večega polajšanja potrebuje, naj poprosi svojega spovednika ali svojega fajmoštra, ktere s tem pooblastim, da smejo tako polajšanje dajati. V Ljubljani 9. Prosinca 1875. Jernej, škof. * Založilo škofijstvo. — Tisk Blaznikov v Ljubljani.