Zum Mutzen mid Vergnügen. l>....." 12. I>« ------------ Freytag, den 22. März 1622. _^ Beständigkeit. D u mußt beständig seyn im Wollen, We.ul dich Gefühl für Necht entflammt, ^"Tugend deine Wünsche zollen; ^>c aus des Himmels Höhen stammt; "'«an die steile Bähn zu klimmen». Ist uns'res Lebens ernstes Ziel, '^ iiiz^er Fluth empor zu schwimmen, Vchcrrschc kühn den schwachen Kiel. ^ ehrt t>e„ M^,„„ «in rastlos Ringen, ^>'d, was du willst mit Kraft und Muth,. ^chieht. und soll't ^ nicht gelingen, ^glückt dich doch des Strebens Gluth. Du mußt beständig seyn im Lieben,. Denn Liebe ist ein Seelentaufch, "b fremd ist dir dieß Gluck geblieben,, ^"tzückt dich nur il>r flücht'ger Rausch., ^'ußt dich ihr so ganz ergeben, ^as; bu nicht mehr dcin cis,cn bist, ^ sie dich zum Olymp erheben, ^0 nicht die Zeit die Freuden mißt.. Der leichte Sinn ist zu beklagen, Er ankert nicht in sich'rer Bucht, Der leicht des Tages-Last zu tragen. Auch nur der Liebe Scherze sucht. Er hat fich um sein Glück betrogen, Mit eitlem Spiel und Licbeswahn. Nnd in der Zeilen cw'gem Wogen, Verliert sich lieblos seine Bahn. Du mußt beständig seyn im Hoffen. Vertraue höh'rer Himinelßkraft, Wenn ird'sches Unglück dich getroffen. Dein Arm im Widerstand erschlafft. Denn wisse, daß auf Klippenwegen, Für dich ein weises Auge wacht. Und mit ermuthigend'em Segen, Der Glaube fuhrt aus Sturmes Nacht.- Fürwahr wir sind zum Gluck geborc:^ Gewährt c5 nicht des llcbens Zeit, Hast du doch wenig nur verloren. Es strahlt dir m der Ewigkeit. Die P e n s i 0 n s - A n st a l t e n in Prag.. (Fortsetzung). , §.7. ketztgedachteil Waisen hebuhrtble Pension bis zur Erreichung des' H'l "- 3ä t>.. ^., achtzehnte» zwanzigsten ora,,^^ ^" l" k"'ne sich ein Pupill nicht früher verehlicht. oder auf irgend eine> andere Art bestimm« Ver-^""g erworben hat.. MM - 46 - Schreitet ein« im Pe,ision5genusse stehende Witwe zur neuerlichen Ehe^ so hört dieser Gemiß vom Ve»' »ahlungsrage au zwar auf, sie.kaml sich l^och solchen e»^ ^^,; abermahligen Wicwenstanv durch ununrerbro^ chene FonzahllMg^der monathlichen Veyiräge sichern. §. 9. Sollte «in 6ojährtges Mitglied sich vermählen, so werden seine Gattinn und Kinder »mr dann erst pell? ßonsfahig, weun s»e mir demselben bereits fünf Iayre in der Ehe verlebt hat. §. ia. Jene Witwe, welche erst auf dem Todtenbett? mir einem Mitgliede getraut worden ist, kann keim Pell' sion ansprechen. §. 1«, I„ Folge der unterm 2a. Iuny »3i4, Hofzahl 67I4, erlassenen allerhöchsten Verordnung, haben die k. k. Staalsbeamcen nichr ;u besorgen, daß die ali Mitglieder dieser Privacinstilu« ihren Wnwen und K^' Hern zufallende Pension von eer Llaatspenfion abgezogen werden würde, §. »2. D«< von allen in Prag anwesenden Instituts « Mitgliedern bey der am a . aä b. Christi HimmelfahrtstaZe Festtage dej heil. Johann von Nepomuck statt sindenden General-Wersanimlung gewählte Directonum , besteht aus einem Direcror und zwey ?lssefforen und einem Actuar sechs Assessoren Versammelt sich alle Monathe zur Besorgung der Inssituts.Geschafte, und ^ur Aiifnahme neuer Mitglieder, haftet für die vragmalicalmaßig gestcherte, verzinsliche Anlegung der InstitUtSgelder/ und untersteht dem eb«Nl falls bey der Generalversammlung gewählten, aus sechs Mitgliedern zwanzig Mitgliedern unk einem lebenslänglichen Protector > lestlhenden Ausschusse. 5. »2. Diese Institute hatten im Jahre ,82a bey 362 »Y2» bey 6I65 Mitgliedern «in gehörig gesichertes Fondsvermigen vo» 4?,'82 ft. 38 kr. 6g8,-,54 fl. '3 kr, Folge» nun die §.l. Uttei.2 c erwähnten Tabelle«. tDer Beschluß f»lgt). Etwas über das zu heftige Wiegen der Kinder; über Vorsicht l^y der Wahl der Ammen. Über das, was hi?r gesagt wird, mögen die Arz-le entscheiden. Dr. Nagel in Breslau erinnert: „IH spreche meme eigcne Überzeugung aus, wenn ich das heftige Wiegen der Kinder für höchst ungesund, ja, sü>' grausen erkläre. Wie soll der Säugling, dem die Stäche versagt ist, sein Verlangen, seinen Schmerz "nderK ausdrucken/ «ls durch Thränen und durch Ge-^r,y. Aber kaum laßt daS Kind seine Summe ereilen, so wird so lange in die Wiege hineingestürmt, b'i der Schlaf des Gewiegten erfolgt ist. Ich bin nun der Meinung, daß dieß heftige Schaute!,, nachrhei-lig c>uf die zarten Organe des Kindes wirken mus,,daß llch die Folgen davon oft weitev ins Leben erstrecken, ^as ist daö Einschlafen, welches durch das Wiegen hervorgebracht wird, anders, als Schwindel aus Be-täublmg^ —Ist ei nicht leicht möglich, daß durch das Ziegen, besonders uei'.n c« stark geschieht, zart« Ge. hirinheile verletzt werden?" Schon viele Ältern werden die Erfahrung gewacht haben, wie vorsichtig man bey der Wahl der Ammen verfahren muß. Ein Beyspiel, wie Kino?r burch die Ammen leiden können, zeigt folgender Vor. Wl. Ein Kind war geraume Zeit hindurch trank; *ö schien an Schwindel zu leiden, dem durch die an stwMdten Mittel nicht abgeholfen nerven konnte. Der Dr. Nagel, den man endlich consulnrte, «r-ll"te, daiKind sey betrunken! —Betrunken ?,einSäug. ling? ^- Der Arzt ließ die Amme vor sich kommen, "nd diese gestand denn nach einem scharfen Examen, b"ß sie cäglich eine tüchtige Portion Branntwein geanten habe. — Dieß taon auch für viele Mütter ßelten.______ Kittel beym Verbrennen durch Vitriolöhl. Herr Dr. Schreiber zu Nuhla in Thüringen macht Fegendes bekannt: «Fett und Ohl sind fast.i» ledem Haus« vorhandene Dinge, und gewöhnlich sollen die-^ beym Verbrennen (Htzen) mit Viniolohl als ein ^Urmitlel gtlttn; sie sind es aber nicht, denn sie be-"ehmen dem, Vittiolöhl seine Htzkraft nicht; höchstens sind sie nur ein Schmerze,, linderndes Mittel. Da, w» bas Vitriolöhl einmahl eingedrungen ist, zerstört dai con<-nnl,'t, Sauer desselbc« die Hautthiile; atzt im» mer ubaiavts, und kein Ohl oder Fett wird dieses zu verhindern vormögend seyn, indem dadurch dos Vi« triolöhl nicht verwandelt werden kann. Bey dein mit Vitliolöhl üb ergossenen emzigen Kinde (einem Knaben) eines hiesigen Einwohners, both sich wir die tra. « riZe Gelegenheil dar, des Rettmigsgeschllfr desselben zu üdernedme". Das arme Kind, welches im bloßen Hemde war, glaubte in ein«r auf bem Tische stehen» den großen Glasfiascke, welche mit Vitriolöhl ange« füllt war, eine trinkbare Flüssigkeit zu finden. Der Schrecken einnahm di? Flosche den zarten Handen; sie zerbrach, und das darin befindliche Vitriolöhl er> goß sich über den ganzen Körper dis Kindes, deff,«» ganzer Leib, besonders die Zeugungstheile, auf die fürchterlichste Weise verbrannt war. Di? gerade zu der Zeit aus der Etube abwesenden Ältern wurden erjt durch das Wehtlagen ihres verunglückten Kindes her-heygerufen. Auf solch «inen Fall vorbereitet, hatte ich eine Flasche ^.u^!^ I7»<>!^ ,v'll'twn!,ci in Bereitschaft ste« hen. Ich befeuchtete die mit dem Vitriolöhl verbrann« ten Stellen so lange mit demselben, bis auf dies«» teln Aufbrausen mehr entstand, und die Stellen bey Berührung mit der Zunge, dieser keinen sauern Ge< schmack mehr milthellien. Nach dieser Behandlung wurden die verbrannten Stellen mit dünnem, aus einem Ab»'ud von Leinsamen und zart zerriebener Krei« de bestehcnden Brey bedeckt. Das Auflegen dieses Brey's wurde oft erneuert. Durch diese Behandlung wurde das beschädigte Nlnd schnell und glücklich geheilt, un5 nur einige Stellen, welche vor meinem Dazukommen mit Ohl besingen worden waren, m,d auf welche besagter ^iquvc der Ätzlraft de5 Vitriolöhls nicht entge, K«n ^u arbeiten vttmochte, gingen in Eiterung über. Färber und alle, welche mit dem Indigo blau färben, und daher der Gefahr, dlnch das Vitriolöhl bescha« digt zu werden, oft ausgesetzt sind, können bey vor» kommenden Fallen, einer AussöwnZ der Potasche, ödet ! was noch leichte« und in jedem Ort« zu bekomme» ist, der Kreide, mit lauwarmen Wasser zu «ine« . B«u vermischt, auf die von dem Vmiolöhl ergrisse« «en Stellen gelegt, sich bedienen. Das Auflegen die» ses Brey's muß aber fleißig erneuert werden. In den Mund, falls dieser mir dem Vitriol verbrannt wor» den ist, wird l,i sn i N,U cark«iil?i, anfangs für sich, in der Folge mit Leinsawenabsub vermischt, genommen, so wle^uch etliche Schalen des letzcem getrunken." Ohl vor dcm Verdcrbcn zu sichern, und schon verdorbenes wieder zu, retten.. Hiezu wacht der berühmte französische Chemiker Ch^vtal folgendes einfache Millel bekannt: Er sagt:,Die Manzigteit des Ohls, encstehtaus der Verbindung des, Sauerstoffes mit dem Schleimender sich im Ohl, befindet. Soll also das Ranzigwerken verhüchet werden,, so muß man dem Ohl den Schleim entziehen,, und dieß wird durch folgende Behandlung dergestalt erreichr, daß das Ohl nachherauch dann nicht ranzig wird, wenn man es auch der freyen Luft aussetzt. Man nehme zu gleichen Theilen Ohl und, warmes Wasser, so warmes, daß man «S noch mic der. Hand erleiden, kann,, vermische beydes, und schüttle es stark unter einander, las se es dann 24 Stunden lang ruhig- stehen, und gieße nun das Öhl behutsam ab.,Chaptal verfichen, daß er auf diese Art ge,einigles Baumohl mehrere Jahre l«ng in offenen Gefäßen^ unöerandett aujbehßlten habe. Mittel, Spcrlmge von Samenbeeten abzuhalten.. Wenn man bey einem besaeten Gartenbeete ei» nen todten Krebs an eii'em Pfahle aufhängt , so wird, sich kein Sperling oder Spatz demselbei, nähern. Mittel, junges (zu neucs) Bi.'r trinkbar^ zu machen. Man stelle den Krug oder dier ihm damit einen Strich gemacht hatte. „Wenn du nun unten Wein trinkst,«' sagte der Herr launig, „lo werden wir es gleich merken." Der Junge, fest.glaubend,, er hade einen Kreide«-strich auf dem Munde,, eilte scherzend in den Keller, und kehrte bald darauf mit dem Wein, aber ailch mit einem wirklichen großen Kreidenstriche auf dem Munde, zurück, den er, nachdem er getrunken, aus Vorsicht selbst gemacht, und indem er uns von seiner Naschet überzeugte, unsere und seines Herren Laune dadurch seht vermehrt, hatte.. S,°--------s.- Si 5 mund an I'u I i e n^, Cha^ad e von H. C., Könnt ich deö Erste n mich,,Theure! erfreu'n,. Freudig dann wollt' ich an's Zweyte dich drücken ; ° Iulchen! ,mit.himmlischem> frohem Entzücken,. ^Wcire das.Ganz e auf ewig dann dei«.. Aüftösüng der (3harade in Nr. 1«^ Scharfsinn. G e d r u ck t b e y I g n a z A I e y s L d l < n v. K l e i n m a y r.