Pränomerotions-Prei : Für Laibach: 8 fl. 4ti kr. 4 „ 20 „ 2 .. 10 „ - .. 70 .. Ganzjährig Halbjährig Birrteljnhrig Monatlich Laibacher Steiwctiim : Babnhofgasie Nr. 132. M i t der Post: Ganzjährig.................12 fl. Halbjährig.................. 6 „ Bierleijährig.............. 3 „ pr Zustellung ins Haus tierteij. 25 fr., wnatl. 9 kr. Zjnze:ne Nummern 6 kr. Nr. 22. Tagblatt. Anvnvme Mittbeilungen werden nichl berücksichtigt; Mannscripte nicht zmiickaesendet. Vrpcdilion- & Jnsernten-Hurcan: Congreßp'atz 91t. 81 (Buchhandlung von Jg. ti. Klein-matjr & Fed. Bamberg.) Ansertionspreisc: Für die einsaitige ä 4 tr., bei wiederlMM schaltung ä Anzeigen bis 5 ZDkeiÄW:kjxAtz^ Bei größeren Inserat ____________ öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Sätz besorr dere Vergütung. Donnerstag, ‘28. Jänner 1875. — Morgen: Franz Sales. 8. Jahrgang. Die Pontebabahn vor dem Abgeordnetenhaus. Der Norden unserer Monarchie ei freut sich bekanntlich eines ausgedehnten und wohlgebauten Eisenbahnnetzes und wetteifert in dieser Richtung milden am weitesten vorgeschrittenen Gebieten Europa's. Die südwestliche Reichöhalsle dagegen zeichnet sich durch einen verderblich wirkenden Mangel an mo-btrneii Verkehrsstraßen aus und kamt auch, wie es fdjeint, verschiedener Ursachen wegen zu keiner zweck mäßigen Eisenbahnthäligkeit gelangen. Der Süden der Monarchie ist daher reich an ungelösten Eisen-bohnsragen und jedes lebensfähixe Projett scheint von vorneherein dazu verdammt durch die herrschende Uneinigkeit gleich im Keime erstickt zu werden. Ein böser Dämon, scheint eS, schürt die Zwietracht und der Widerstreit sich bekämpfender Interessen hat zur Folge, daß nach einander die Interessen der einzelnen Länder zerstört werden. Den Anstoß zu dieser traurigen Sachlage gab bie Veräußerung der Südbahn vonseile des Staates und die Hintangabe der ersten Verkehrsader des Reiches und der Hauploerbiuduiig mit dem Meere an eine mächtige fremde Gesellschaft, die ihr äußerstes aufbietet, daß es zu keiner lebensfähigen Bahn im Süden mehr komme. So soll die KronprinzMu-dolfsbahn, ursprünglich dazu bestimmt, die kürzeste Verbindung mit dem ersten Seehasen des Reiches herzustellen, dazu verdammt sein, eine Lackbahn zu bleiben und wegen ihrer Lebensunfähigkeit jahraus jahrein riesige Subventionen aus dem Staats-fäckel zu beziehen. Landlage und Handelskammern btt südlichen Grönländer haben sich bereits erschöpft an Petitionen an Regierung und Reichsrath, um den Ausbau dieser Bahn zu fördern. Auch gegenwärtig liegen dem Reichsrathe wieder zahlreiche Petitionen aus Kärnten und Steiermark vor, wenigstens die kurze Strecke TarviS-Ponteba in Angriff zu nehmen und so einen raschen Anschluß der Kronprinz - Rudolfsbahn an die von Italien zu erbauende Strecke Udine Ponteba zu ermöglichen. Der Eisenbahnansschuß würdigte voll-! kommen, wie wir seinerzeit berichteten, die Argu-! mente der Petitionen und empfahl dem Haute die Annahme einer Resolution, durch welche die Regie-| rnng zur schleunigen Herstellung der betreffenden nur sehr kurzen und leicht ;u realisierenden Linie auf-gefordert wird. Der Ausschuß geht dabei hauptsächlich von dem Gedanken aus, daß es im Interesse der Staatsfinanzen liege, der Rudolfsbahn sobald als möglich bie Verbindung mit dem Meere zu verschaffen, um sie in den Stand zu letzen, auf ' dir in der That riesig angcwach'eue Staatssubvention (fünfihalb Millionen für das Jahr 1875!) ganz j oder mindestens theilweise verzichten zu können. Auch | das locale Bedürfnis Kärntens, Sreieriimrks und OberkrainS war für den Ausschuß Gegenstand fürsorglicher Rücksichtnahme. Aber diese so berechtigten und im Interesse der Staatsfinanzen gelegenen Ansprüche stießen auf schroffen Widerspruch bei der Regierung, namentlich auf energische Einsprache des Finanzministers, Freiherrn v. Prelis. Außerdem machten die Abgeordneten aus dem Küstenlandc dem Projecte Opposition, da nach ihrer Behauptung das Emporblühen Triests die Herstellung der Predillinie fordere. Dr. Herbst, der Berichterstatter des Ausschusses, machte geltend, daß man den Bau einer Bahn von nur drei Meilen Länge, wozu außerdem der Staat durch Vertrag verpflichtet ist, nicht verzögern, fein Privilegium aufrecht erhalten dürfe, wenn die Interessen des Reiches und vieler Provinzen auf dem Spiele stehen. Dieser grelle Widerstreit der Interessen kam auch in den mitunter heftig geführten Debatten im Plenum des Hauses am Montag und Mittwoch zum Ausdruck. Dr. Herbst berief sich auf die bestehenden Vertrüge mit Italien, die uns zu dem Bau der Pontebabahn unter allen Umständen verpflichten, und auf die finanziellen Nachtheile, welche das Reich infolange erleidet, als es genöthigt ist, die Rudolfs-bahn, bie nur durch ben Anschluß an Italien ertragsfähig gemacht werden kann, durch riesige Subventionen zu erhalten. Dagegen wurde von den Gegnern der Pontebabah-i geltend gemacht, daß, wenn letztere gebaut würbe, ehe Triest seine zweite Verbindungslinie mit dem Norden erhalten habe, Venedig den ganzen Handel Triests an sich ziehen würde. Dieses Argument wurde von den Abgeordneten Graf Eoronini, Tenfchl und Nabergoj in den verschiedensten Variationen vorgebracht. Elfterer bemühte sich die Frage vorn wirthfchastlichen und vom politischen Stauvpunkle gleichzeitig zu beleuchten. Teuschl weilte mit Vorliebe bei den patriotischen Rücksichten und bemühte sich nebenbei, die materielle Schädigung Triests durch die Pontebabahn nach zuweisen und die Kaufmannschaft dieser Stadt gegen den Vorwurf in Schutz zu nehmen, daß sie selbst und ausschließlich ihren unleugbaren commerciellen Rückgang verschulde. Der Antrag Nabcrgoj's, es sei die Berathung über die Ausschußresolution zu vertagen und erst bei Vorlage des Eisenbahnprogramms Aemü'eLon. Nur einen Tag die Wahrheit. lAus dein Englischen.) V. Die Jugendbekanntschaft. (Fortsetzung.) Für ihren ältesten Sohn wirbt sie auch nicht, jedoch für ihren Jüngern, den tiefverschuldeten. Lady würde ihr großes Vermögen, Helene, als eine Entschädigung für diese Verbindung ansehen. Trotzdem würde sie immer erfreut sein, mich in ihre Familie aufzunehmen. Täuschen Sie sich nicht, Helene! Sie würden nichts anderes, als die Frau ihres Sohnes sein. jffieNt die Familie während der Saison in London, fo wird man Sie auf ein entlegenes Landhaus verrannen ; und kommt das Landleben an die Reihe, fo wird man Ihnen vielleicht einmal die Ehre an-Ihmt, Sie mit dem Pfarrer und Doctor zu Tische tinjutabcr. Ich begreife Sie nicht, Josef. Dies ist ja geradezu beleidigend! Und warum sagen Sie mir das Alles, wenn ich fragen darf, rief Helene, wäh rend eine tiefe Röthe ihr Gesicht überzog. Erstes, weil es die Wahrheit ist, und zweitens weil ich Sie, wenn möglich, von einem unglücklichen, unbedachten Schritt zurückhalten will. Halten Sie mich denn in Gefahr, diesen Schritt zu begehen ? Ja, Helene. Und warum glauben Sie das, Morriß? Ihr Benehmen gegen Lady M— und ihren schlecht berüchtigten Sohn war — Nun was? Wie war mein Benehmen'? Nicht wie ich cs von Helene Lyle erwartet bütte! Sie sagen nur, was es nicht war, dürfte ich aber wissen, wie mein Benehmen gewesen ist? Wenn Sie es denn wissen wollen', Helene, so war Ihr Benehmen, leider kenne ich momentan keinen ändern Ausdruck — mehr als devot. Bei Gott, das ist zuviel! rief Helene, indem sie von ihren Sitze auffuhr und mit hastigen Schritten da« Gemach durchkreuzte. Josef folgte ihr mit den Augen. Ihr Busen hob sich, ihr Gesicht glühte, ihre Augen leuchteten vor Zorn und Aufregung. Wie elend und unglücklich fühlte sich Josef in diesem Augenblicke; wie gern hätte er sein Leben gelassen, hätte er feine bitteren Worte zurücknehmen können, denn alles auf der Welt hätte er lieber beleidigt, als Helene Lhle ein verletzendes Wort gesagt. Plötzlich kam sie auf ihn zu, blieb zitternd vor Wuth vor ihm stehen, und brach endlich tief erregt in die Worte aus: Devot, sagten Sie, mehr als devot! Ja, das waren meine Worte; ich kann sie nicht zurücknehmen, denn sie drücken vollkommen Das aus, was ich zu sagen dachte. Auch weiß ich keinen gelindem Grad zu finden, um Ihr Betragen gegen Lady M— zu bezeichnen. Eie wollten einmal die Wahrheit wissen, Helene, ich habe sie gesprochen! Gott helfe mir überdies weiter, ich kann nicht anders! schloß der junge Mann, bereis auch hier wieder allein entsagend, indem er in seiner Bedrängnis jene denkwürdigen Worte Luthers ae-brauchte. der Regierung wieder aufzunehmen, wurde vom Hause entschieden abgelehnt. Da trat auch noch Baron KellcrSperg für die Küstenländer in die Schranken. Er sprach sich vor allem gegen die Dringlichkeit aus, mit welcher das Haus schon jetzt zur Pontebabahn Stellung nehmrn soll und meinte, inan könne noch ganz gut ein bis zwei Jahre warten, ehe an die Regierung die bestimmte Aufforderung zu richten sei, den Ausbau der Pontebabahn sicherzustellen und bezüglich des Anschlußpunktes bei Pontafel ungesäumt die Verhandlungen mit Italien einzu-leilen. Demgemäß beantragte der Redner, die betreffenden Petitionen der Handelskammern von Magenfurt und Leoben der Regierung .zur Würdigung" abzutreten. (Fortsetzung folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 28. Jänner. Der Volkswirthschaftliche Ausschuß des Abgeordnetenhauses hat am 24. d. M. eine Sitzung gehalten, in welcher auch der Finanzminifttr erschienen war und über den Stand der Staatsvorschußkassen Aufschluß gab. Aus den Aufklärungen des Ministers erhellt, daß die ursprüngliche Gcsammtdotation der Vorschußkassen gegen 12 Millionen betragen habe und daß im ganzen mit Rücksicht auf das Gesetz vom 23. Dezember 1873 17 Millionen im Wege der Creditgewährung größtentheilS durch die Centralleitung ausgegeben würden. Was die Verluste betrifft, so seien zwar einige Vorschußkassen bei ein paar kleinen Concursen betheiligt, doch werde sich die Angelegenheit ohne wesentliche Verluste abwickeln. Als Superdeckung für andere Credite seien auch Effecten in die Staatsvorschußkassen gelangt. Was den derzeitigen Stand bei den Vorschußkassen betreffe, so entfielen von den ausständigen 15 Millionen beiläufig 14 Millionen auf die Centralleitung in Wien, welche eben auch für die Provinzen das Gros der Credite gewährt habe. Von den ausständigen Summen entfallen auf Wien 530,000 fl., auf Graz 120,000 fl., auf Laibach 13,000 fl. u. f. w. Schließlich wurde vom Ausschüsse eine Prolongation der seitens der Borschußkassen gewährten Credite bewilligt, dagegen btr Antrag des böhmischen Abg. Fürth, daß die Staatsvorschußkassen ermächtigt werden sollen, noch bis Ende 1875 Escomptecredite zu gewähren, abgelehnt. Wie aus Wien berichtet wird, soll die noch zwei Monate andauernde Reichsrathssession dazu benützt werden, das Börsengesetz, das Actien-gesetz, die Steuervorlagen, das Einquartierung«-gesetz, den Wildauer schen Antrag und das der Bureaukratie etwas unbequeme Gesetz über die ■ Aufs neue durchschritt Helene bod Zimmer, ihr Gesicht war leichenblaß geworden und ihre Lippen zitterten. ES war (ine martervolle Existenz für beide, dieser Augenblick. Ich fühle, daß ich Sie tödlich beleidigt habe, Fräulein Lyle, ich werde deshalb gehen, unterbrach Morriß endlich die Stille, indem er seinen Hut nahm und sich verbeugend, an ihr vorbeischritl. VI. Nil desperandum. Min. bleiben Sie! rief Helene plötzlich in so «ntschtedrnem Tone, daß Morriß wie angewurzelt sichen blieb. Roch war sie ungemein aufgeregt. Ihr Busen 'hob und senkte sich, ihre Augen glühten in leidenschaftlicher Erregung, und dennoch sah man ihr an, mit welcher Mühe sie ihr empörte« Gemüth zu besänftigen bemühte. <5» ist bitter — sehr bitter, was Sit sagen, Morriß, aber e» ist die — Wahrheit! rief sic mit kaum vernehmbarer Stimme, indem sie sich in «ine Ecke des SrphaS warf und den Kopf in die Hände Errichtung eines Berwaltungsgerichtshofes durchzu. bringen, während alle konfessionellen Aufregungen möglichst vermieden werden sollen. Die Feudal -Partei hatte mit ihren jüngsten Anstrengungen einen allgemeinen Reichsrathsstrike seitens der sogenannten .Rechtspartei" beabsichtigt. Man wollte durch lawinenartiges Weiterrollen der Opposition einen System und Ministerwechsel wie anno 1870 herbeiführen. Man hoffte die infolge der Handelskammerwahlen angeblich erbitterten S l o v e n e n und die ehemals Osenheim'sche und noch jetzt Sapieha'sche „Gazzeta Narodova" für die Abstinenz-Politik zu gewinnen und glaubte die klericalen Tiroler schon in der Hand zu haben. Da erschienen die Greuter'schen Briefe im „Vaterland" und in der „Politik", und es zeigte sich, daß es mit der Einigkeit in der „Rechtspartei" einen argen Hakm habe. Dr. Zeithammer in Prag und der bekannte „Vaterlands"-Correspondent Graf Schaasgotsche in Salzburg, dessen Fanatismus durch materielle Gründe gestärkt wird, sollen zwar noch jetzt als Abstentionr-prediger im Lande herumreisen und einen Födera-listentag für den Schluß dieses Monats nach Wien zusammen zu bringen suchen; allein es ist mehr als fraglich of es zu mehr als zu einem Versuch kommen wird. Die „Montagsrevue" bezeichnet die Nachricht, daß der Ministerpräsident bezüglich der Vorlad mg des Handelsministers als Zeuge im Prozesse Ofenheim einen Vortrag an den Kaiser gerichtet und in demselben die Ermächtigung angesucht habe, eventuell die Wahrung des Amtsgeheimnisses außer Acht lassen zu dürfen, als „eine geschmacklose Er. findung." Im ungarischen Reichstage kam es am 25. d. wieder zu einer erregten Scene, deren Veranlasser — wir möchten sagen: selbstverständlich — der Abgeordnete Csernatony war. Das jüngst erstandene Blatt „Közerdek", dem man innige Beziehungen zur Regierung nachsagt, hatte in einem Artikel über die O stbahn an gel e g enhe i t derselben eine unverkennbare Ähnlichkeit mit der Angelegenheit der Lemberg-Czernowitzer Bahn vorge geworfen und angeführt, daß das, was in Oester-reich strafbar sei und von dem Geschwornengericht geahndet werde, in Ungarn offen und ungescheut getrieben werden könne. Csernatony interpellierte nun den Ministerpräsidenten Bitto, ob er mit der Haltung des „Äozerdet" einverstanden sei, der den ganzen Reichstag beschimpfte und zum moralischen Theilnehmer des Ostbahnschwindels stemple. Bitto antwortete sofort, Csernuony replieierle in erregter Weise, schließlich nahm die Majorität Bitto's Antwort zur Kenntnis. So hat der Ofenheimprozeß nun nicht nur in Wien und Bukarest, sondern auch in Pest Anlaß zu nicht geringer Aufregung gegeben sinken ließ. Nur wenig Secunden bedurfte sie aber» um gefaßt zu werden, und auf einen Stuhl, welcher auf ihren rechten Seite stand, weisend sagte sie: Setzen Sie sich, Josef. Ich habe keinen Grund mich durch Ihre ehrliche Offenheit beleidigt zu fühlen, und am allerwenigsten sollen Sie deshalb mein Haus verlassen. Durch den Vorwurf, den Sie mir gemacht, haben Sie im Gegentheil in meinen Augen an Achtung nur gewonnen. Helene! wenn Sie ermessen könnten, wie unendlich schwer es mir fiel, Ihnen diese Wahrheit zu sagen, Sie würden mit gewiß von ganzem Herzen vergeben! rief Joses, indem er sich ihr näherte. Ich vergebe Ihnen nicht, nein, ich danke Ihnen dafür! Ich sah, welche Ueberwindung es Ihnen kostete, mir diese dernüthigende Wahrheit zu sagen, und gerade deshalb war es edel von Ihnen, es zu thun. Mein Gott! welch' seltsam Ding' ist doch die Wahrheit! Es griff Sie in tiefster Seele an, Sie zu äußern, und meine ganze Natur empörte sich, sie zu vernehmen. Der elektrische Strom, der von einer Gewitterwolke zur ändern flieht, ist nicht damit zu vergleichen! Doch, setzen Sie sich und versprechen Sie mir, von heute au stets so zu Han. Avslauü. Der deutsche Reichstag Hat am 25. d. in der Schlußabstimmung das Civile hegesetz mit imposanter Majorität angenommen. Jetzt wird es Sache der Einzelstaa'.en sein, die Vorbereitungen zur Durchführung desselben anzuordnen. In Baiern, wo der hartnäckigste Widerstand gegen die Civilehe zu Tage tritt, wird dies, der „Augsburger Allgemeinen Zeitung" zufolge, schon binnen kurzem ge» schehen, denn man gedenkt in München das Gesetz schon am 1. Oktober d. I. in Wirksamkeit treten zn lassen. Da schon in den letzten Tagen dieser Woche der Reichstag seine Arbeiten beendigen will, so ist auch das Bankgesetz in zweite Lesung genommen worden. Drei Tage soll dieselbe dauern, dann die Erklärung des Bundesrathes entgegengenommen und unverzüglich zur dritten Lesung geschritten werden. Garibaldi's Erscheinen in Rom und in der italienischen Abgeordnetenkammer hatte offenbar nur den Zweck einer regierungsfeindlichen Demonstration. Schon zuvor hatte man den ursprüglichen Plan aufgegeben, durch den Einsiedler von Caprera die Interpellation über die im Herbste vorigen Jahrein der Villa Ruffi bei Rimini vorgenommene Verhaftung von italienischen Republikanern einbringen zu lassen. Der Führer der Linken, Cairoli wurde statt seiner hiemit betraut, an der diesbezüglichen interessanten Verhandlung selbst betheiligte sich Garibaldi nicht actio. Der Telegraph hat das Ergebnis der Verhandlung gemeldet; dieselbe endigte damit, daß mit 232 gegen 121 Stimmen Cairoli's Antrag: „Die Kammer erklärt, daß die in der Villa Ruffi vorgenommenen Verhaftungen eine Verletzung der Verfassung in sich schließen nnd geht zur Tagesordnung über" verworfen wurde. Der Marschall Mac Mahon soll sich bereits auf die Eventualität der Verwerfung der konstitutionellen Gesetze vorbereiten und ein Ministerium Bocher-Buffet berufen wollen. Ersterer hat sich den Legitimisten in der Freitagssitzung durch eine Rede, in welcher er sich der legitimen Monarchie annahm, anzuempfehlen versucht. Der Intendant der Familie Orleans dürfte jedoch ebensowenig Glürk auf der äußersten Rechten haben, wie fein Inspirator Broglie. So wird wohl dem Marschall Mac Mahon kaum etwas anderes übrig bleiben, als in sauren Apfel der Auflösung zu beißen. Aus Paris kommt die Nachricht, ein neuer Convenio werde als das wahrscheinliche Ergebnis der Verhandlungen zwischen c artistischen und alfonsistischen Parlamentären betrachtet. Ob Don Carlos trotz seiner jüngsten Proklamationen hiezu die Hand bieten ober ob über seinen Kopf hinweg parlamenticrt werde, ist nicht gesagt. Die Erhaltung der Fueros in den baskischen Provinzen, die Amnestie der Carliften, die Einreihung ihrer delit; mir stets die Wahrheit zu sagen, wie verletzend und demüthigend sich auch für meine unverantwortliche Eigenliebe sein möge. Ja, Helene, ich verspreche es Ihnen. Und ohne darauf Rücksicht zu nehmen, wenn ich außer mir gerothen sollte. Ganz wie Sie es verlangen, Helene. Sie hatten Recht, Josef, ich besitze nicht jene ruhige Selbstbeherrschung, welche Leute von hoher Geburt kennzeichnet. Habe ich e« doch soeben bewiesen, indem ich doch jetzt alle Fassung verlor. Ja, ja. ich fühle e», ich habe alle Leidenschaften meines Standes, ohne die Kraft zu besitzen, fit verbergen und unterdrücken zu können. Und dennoch, theure Helene, glaube ich nicht, daß eines dieser Wesen von Stein, wie man s» häufig unter den Damen unseres Adel« findet, fich unter denselben Umständen ruhiger und gefaßt« betragen hätte. Hierzu kam noch, Helene, daß S>c gar nicht zu tadeln gewesen wären, wenn Sie mich au# Ihrem Hause gewiesen hätten, vielmehr «üre es nur ganz natürlich gewesen. tftortktjnu« felqu Offiziere in das RegierungSheer unter Beibehaltung ihrer seitherigen Grade, dürften die Zugeständnisse von alfonsistischer Seite sein. Uebrigens werden die Al fo n s i sten nicht müde, mit einem über Nacht ihnen angeflogenen religiösen Liberalismus Staat zu machen. Auf eine Anfrage der .Jberia," welche wegen des muthmaßlichen Schicksals" der Cultusfreiheit Besorgnisse äußerte, antwortet die jetzt für ministeriell angesehene „Epoca": Die „Jberia" möge sich beruhigen. Ohne zu vergessen, daß Spanien ein durchaus katholisches Land ist, haben wir uns doch ;u vergegenwärtigen, daß Spanien ein Theil Europa's ist, und daß wir keine Ausnahme davon machen können, sintemal die Ereignisse der letzten Jahre angezeigt haben, daß jene Freiheiten, von welchen die „Jberia" spricht, uns keine Gefahr bringen." An diesen schönen Grundsätzen wird man freilich nur so lange fefthalten, als er. forderlich erscheint, eine Weile noch gegen den finsteren Fanatismus des Don Carlos einen Trumps auszuspielen. Den echten Pique-Buben hatte man in Madrid zu früh gezeigt, aber die Karte schnell zurückgezogen. Unvergessen bleibt der kleine Scherz trotz alledem. _____________________________________________ Zur Tagesgerichte. Ainder-8e wahranstalten in Oester- • eich Der Wohlthätigkeitssinn der Oesterreicher und na' I fnt(jd, eer Wiener ist bekannt und lann von niemanden Tteuqnet werden, namentlich wenn es sicb um ein Kind bandelt, gebt das Streben, sein Los zu verbessern, sebr weit. t'r Oesterreich bestehen 250 Kinder-Bewahranstalten, Eoon 52 in Böhmen, 37 in Niederösterreich, 32 in Ober-Österreich; außerordentlich groß ist ihre Zahl im Küstenlande, l'ch 80 In den vordem benannten 85V Anstalten waren «nde* 1872 21,375 Kinder untergebracht (10,149 Knaben, II 226 Mädchen.) Die meisten Kinder zählte in dieser Be-.' Niederösterreich, nemlich 6221, Böhmen 5563, Ober* «»erreich 2651, Tirol und Vorarlberg 1749. Auffallend > iß bisher in dieser Beziehung in Galizien geschehen, CNN man die Bevölkernngszahl in Betracht zieht. Es Mieren dort blos 10 Kinder-Bewabranstalten mit 981 ünterqebrachte» Kindern. Speciell Wien ins Auge gefaßt. . . * io jtinder-Bewabranstalten mit 2240 Kindern. -ein Sonderling. Der am 15. d. M. in VrfttMbut verstorbene Schriftsteller Hermann v. Scharff-Kcharffenste." - roie ta3 ^e8- Tgbl." über ihn be-__ jn jeder Beziehung ein Original, und dem ent- Ivrechend ist « au* gestorben. Er litt seit längerer Zeit ^ an Herzwassersucht und fühlte tags vor seinem Tode bestimmt. . - ^in Ende herannahe. Er machte daher noch sein Testament und setzte die dürftigen Witwen und Jungfrauen der Stadt zn Erben ein. »n seinem Todestage fuhr er bis rwei Stunden vor seinem Ableben bei einigen Aerzten vor und begab sich dann nach Hause, wo er sich vollständig : , „„((eiben lieg, um in dieser Trauertoilette den Tod »u erwarten. Unterdeß besorgte er noch verschiedenes, und a,s er eben im Begriffe war. daS zu seiner Leiche nach Mrzburg und den dortigen Begräbniskosten nöthige Geld zusammenzurichten, ereilte ihn der Tod; so saß er als Stiche tnit starren, weit offenen Augen vor seiner Geldschnblade, in den erstarrenden Fingern noch einige Banknoten haltend. Der Verlebte war sehr stolz aus seinen Titel und unter-schrieb sich gern folgendermaßen: .Hermann v. Scharff-Scharftenstein. vormaliger Unterlieutenant A la snite Sr. Majestä, des König« Ma^imUian 11. von Baiern und «ieichsarchiv Practilant, immatrikulierter baierischer Edel-vionn Inhaber der von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen ihm verliehenen goldenen HuldigungS-Medaille und W Medaille für Kunst und Wissenschaft Sr. Hoheit des tzogs Adolph von Nassau." v. S»arfsenstein hatte auch dj' «ewohnhei«, zu Hause die Kleider seiner vor einigen Jahrzehnten verlebten Frau SDtutter, zu tragen, und bin und »vitder sab man ihn in diesem Aufzuge auch vor seinem iije mit dem Nachbar streitend oder Befehle hinsichtlich SassenkehrenS und vergleichend ertheilend, was stet« die lebhafteste Heiterkeit der vorübergehenden erregte. PSpstkiche-Elend. Von einem ihrer riimi* Korrespondenten wirb der „9Z. fr. Pr " geschrieben ^ .-tzrährend der erlauchte Befangene i« Vatikan bekanntlich ^ einet Streu von Stroh schmachtet und die Gläubigen über seine traurige i!age Ströme von Thränen vergießen, hat es die Ex-Königin Jsabella für angemessen gehalten, ihm ein prächtiges Tafel-Service in ciseliertem Silber und im Werthe von mindestens 150,00 ) Francs zu übersenden. Das in einem pariser Atelier gearbeitete Geschenk wurd c dem heiligen Vater am 15. d. M. überreicht, und es soll bereits am darauffolgenden Tage in Verwendung gekommen fein. Möge der Himmel in seiner unendlichen Barmherzigkeit jedermann eine so bittere Gefangenschaft wie diejenige Pins' IX. bescheeren wollen!" — Robinson C r u s o 8' s Insel im süd liehen Stillen Ocean ist nun von einer deutschen Colonie von etwa siebzig Seelen, die im Jahre 1862 an den Gestaden dieser Insel landeten, bevölkert. Bei ihrer Ankunft fanden sie große Heerden von Ziegen, dreißig halbwilde Pferde, etwa sechzig Esel und eine Anzahl anderer Hausthiere vor. Sie brachten Kühe, Schweine, Hühner, Ackerbau-Utensilien, kleine Boote und Angelgeräthe mit. Local- und Provinzial-Augelegenheiten. Origiital-Corresponden;. Veldes, 23. Jänner. (E i n feiner Gast.) Die im „Tagblatt" vom 16. d. M. enthaltene Notiz des „M n (Urbildes eines öffentlichen Beamten im na« tional-klericalen Sinn e" brachte «ns.eine nahezu vergessene Heldenthat des daselbst erwähnten landschaftlichen Secretärs Kr ec in Erinnerung, welche schon darum der Vergessenheit entrissen zu werden verdient, weil die letzte „Novice" sich jo sehr abmühet, das im „Tagblatt" geschilderte jüngste excessive Benehmen jenes hochgebildeten Mannes als strafwürdige Verleumdung des argen Nemschkutars zu bezeichnen, und sein energisches Eintreten für die Rechte der slovenischen Nation als einen Act echt nationaler Charakterfestigkeit zn rühmen. Auch unser Badeort hatte vor nicht gar langer Zeit das Vergnügen, Herrn Äre£ als Schutzpatron unseres von der Deutschthümelei arg bedrohten Oderkrains, umgürtet mit dem Flammenschwerte des „Nix taitsch" in einer analogen Affaire, wie es die jüngste im „Schneidergasfel" war, kennen zu lernen. Es war nemlich die Badesarson von Veldes eben aus ihrem Kulminationspunkt angelangt, als mit einem Vergnügnngszuge aus Laibach auch der besagte Herr hier eintraf, und in einem von der „Novice" als Brutstätte der ärgsten „Nemskutarija“ verlästerten Speisesalon sich Speise und Trank sehr wohl schmecken ließ. Der scheinbar ganz harmlose Gast verlangte zum Schluß im correcten Slovenisch vom Kellner seine Rechnung. Als nun der unglückliche „Natakar“ (Kellner) ihm daraus deutsch antwortete, geriet!) Herr jtrei außer Fassung ; die anwesenden Gäste, worunter sich mehrere Fremde befanden, mußten zu ihrem nicht geringen Erstaunen eine donnernde slovenische Strafpredigt anhören, deren Kraftstellcn darin gipfelten, wie sich jemand erkühnen könne auf slove-nischem Boden, in der unbestrittenen Heimat der Slovenen, in dem Badeorte Veldes aus eine slovenische Frage eine deutsche Antwort zu geben. Die Aufregung deS Biedermannes der „Novice" schien schon gefährliche Dimensionen an-nehmen zu wollen, so daß ein paar Gäste zur Beilegung des casus belli entschreiten wollten. als jemand, der die Urwüchsigkeit des gedachten Herrn kannte, jenen den Rath ertheilte, sie sollen den Stänker austoben lassen. Glücklicherweise kam der „Natakar“ bei dem unerwarteten Sturzbade einer slovenischen Philippika über nationale Gleichberechtigung mit heiler Haut davon und jo uohl Gäste als Kellner blickten mit Slannen dem sich eiiisernenden Vertreter des Urslovenemhmns nach. Die Glossen, die man in Veldes über dieses unerwartete Intermezzo machte, waten so ziemlich mit den Folgerungen übereinstimmend, welche das „Tagblatt" aus der jüngsten Heldenthat diese« echten „No-vicemannes" gezogen hat. - (Eidesleistung.) Das Mitglied deS Herrenhauses, Kämmerer Graf Josef Auersperg, bat gm 26. d. M. unter Jntervenierung des Reichsfinanzministers Freiherrn v. Holzgtthan, in Vertretung deS Ministers des kaiserlichen HanseS und des Aeußern Grafen Andraffv und des Dbetsllämmerers FZM- Grafen Crenneville, den Eid «15 Geheimrath in die Hand Sr. SDlajeflät de« Kaiser« abgelegt Der Hof- und Ministerialrat!, Freiherr v. Hammer verlas die Eidesformel. — (Erneuung.) Das königliche Generalkommando in Agram hat den Supplenten an der hiesigen Staatsrealschule Josef Podgorsek zum wirklichen Lehrer an der Realschule in Mitrovic ernannt. — (Archive in firain.) Der XI. Jahrgang der „Beiträge zur Kunde fteienn. Geschichtsquelleil", herausgegeben vom historischen Vereine für Steiermark enthält außer quellenmäßigen Beiträgen zur Geschichte der Steiermark in den Jahren 1462—1471 von Dr. Krones noch einen Reisebericht über innerösterr. Archive von Prof. Dr. L n s ch i n. Darnach zählt in K r a i n das Auersperg'sche Archiv zu den bedeutendsten, leider sind alte Urkunden nicht vorhanden und dürften bei der Zerstörung des gewöhnlichen FamiliensitzeS Sonnegg im Jahre 1848 durch die aufständischen Bauern vernichtet worden sein. Laibachs Stadtarchiv greift auch nicht über 1521 zurück; Interessanteres dagegen bietet die Handschristensammlung des historischen Vereines für Krain. — (Ans dem Sanitäts Wochenbericht des laibacher Stadtphysikates) vorn 10. bis inclusive 16. Jänner 1875. Die Sterblichkeit war in dieser Woche eine sehr hohe. Es starben 30 Personen (gegen 19 in der Vorwoche). Von diesen waren 16 männlichen und 14 weiblichen Geschlechtes, 19 Erwachsene und 11 Kinder, daher das männliche Geschlecht um ein geringes, die Erwachsenen jedoch entschieden überwiegend an der Sterblichkeit partici-pierten. Als häufigste Todesursache traten auf: Tuberculose □mal, d.i. 16 7 pZt.; Marasmus 4 mal, d. i. 13 3 pZt.; Lungenlähmung 3mal, d. i. 100 pZt.; Diphtheritis, Pyämie und Fraisen je 2mal, d. i. 6 7 pZt.; Blattern, Ruhr, Scharlach rc. je lrnal, d. i. 33 PZt. aller Verstorbenen. Im Eivilspital starben 11 Personen, im Filialspital in der Po-lanavorstadt 1 Person, im Elisabeth - Kinderspital 1 Kind, im k. k. Strashause am Castellberge 1 Sträfling, in der Stadt und den Vorstädten 16 Personen. — (Feststellun g von Gemeinde-Umlagen.) Der Herr Minister des Innern hat mit dem Erlasse vom 22sten Dezember 1874, Z. 19301 in Angelegenheit der Festsetzung beziehungsweise Bewilligung von Gemeinde-Umlagen, folgende Anordnungen erlassen: 1. Jn Fällen, in denen es sich um die Feststellung oder Bewilligung von Gemeinde-Umlagen ans die landesfürstlichen directen Stenern handelt, ist stets die Basis der Umlage genau zu bezeichnen, d. h. ausdrücklich zu bestimmen, ob die Umlagen von den directen Steuern mit oder ohne ärarischen Zuschlag zu erheben sind, weil nur hiedurch einer willkürlichen Umlageneinhebung vorgebeugt und ohne Kenntnis der Umlagsbasis die Angemessenheit des Umlagepercentes nicht benrtheilt werden kann. 2. Bei Festsetzung oder Bewilligung von Zuschlägen auf die Ver-zehrnngsstener ist jedenfalls die Art der Verzehrungssteuer, aus welche der Zuschlag gelegt werden soll—ob auf die zehrungssteuer von Fleisch, oder auf jene von Wein oder von Bier, oder von anderen gebrannten Getränken, und mit welchen Perceitten auf die eine und andere Art genau an» zugeben. 3. Die Vorschrift des § 77 der Gemeindeordnung, wornach durch den Zuschlag zur Verzehrungssteuer nur der Verbrauch im Gemeindegebiete und nicht die Production und der Handelsverkehr getroffen werden darf, ist strenge durchs zuführen. 4. In die der allerh. Genehmigung, beziehungsweise Sanction zu unterziehenden Beschlüsse und Gesetzentwürfe, wodurch von Eonsnmentionsartikeln eilte Gemeinde abgabc, welche nicht als ein Perceninalantheil der Ber zehrungssteuer gleichzeitig mit derselben eingehuben werden kann und sich als ein Verzehrungssteuerzuschlag nicht darstellt, eingeführt werden soll, ist die Bestimmung anzuneh men, welche Personen und welche Acte, z. B. Einkellerung, der Abgabe unterworfen werde«. Hievon wurden die Gemeindevorstehungen zur genauen Darnachachtuug durch, die k k. Bezirlshanptmannschasten in Kenntnis gesetzt. — (Gegen den Borkenkäfer.) Die steirischen Bezirkshanptmannschaften haben an sämmtliche Gemeinde-Vorsteher folgenden Erlaß gerichtet: „Der im verflossenen Dezember massenhaft gefallene Schnee hat nicht allein in den Obstgärten, sondern auch in den Wäldern großen Scha ■ den verursacht, indem die Baumstämme theils gebrochen, tHeils entgipselt worden sind. Hiedurch ist für die Nadelwälder eine weitere Gefahr für noch größere, unabsehbare Schäden entstanden, daß sich der Borkenkäfer in den beschädigten Waldbeständen einnisten wird. Dieser bejorgm»: erregenden Gefahr kann nur dadurch vorgebeugt werde«, wenn die durch Schneebrüche beschädigten nicht mehr lebensfähige« Nadelholzbänme noch vor dem Eintritte bei* Fr ich. jahres gtfSüt und aus dem Walde gebraut werden. Die Herren Gemeindevorsteher werden anfgefotdert, auf die Waldbefitzer zu wirken, daß diese Vorsichtsmaßregel, sobald es die Witterungsverhältnisse zulassen, sofort in Ausführung gebiodtt werde. Hierüber oder über al! fällige Anstände ist ohne eine Betreibung abzuwarlen, mit Ende Februar und März zuverlässig Bericht zu erstatten. Dieser Erlaß ist wiederholt zu verlautbaren." Was geschieht in dieser Beziehung in Krain? — (Postnachnahmen) Der Einführung der Postanweisungen im Verkebre zwischen Lesterreich-Ungarn, Deutschland und der Schweiz ist auch jene der Postnach-nahmen in diesem Verkehre gefolgt. Das eben versendete Reichsgesetzblatt enthält eine Verordnung des Handelsministeriums vom 14. d. M., wornach vom 1. Februar d. I. angefangen bei allen mit dem Fahrpostdienste betrauten Postanstalten nach Deutschland und der Schweiz und umgekehrt bei den Postanstalten dieser Länder-Sendungen mit Nachnabmen (Pvstvorschüsien) bis zum Betrage von 75 fl., beziehungsweise 150 Reichsmai k und 187‘2 Francs, angenommen werden. Die Sendung kann in einem Frachtstücke, einem Packet mit oder ebne Werth oder einem ge- wöhnlichen Briefe — im Verkehre mit Deutschland auch in einem recommandierten Fahrpostpacket — bestehen. Bezüglich der Ein- und Auszoblung, sowie Umrechnung der Geldbeträge gelten die nemlicten Bestimmungen wie bei Postanwei-iingen. - Tie außer dem Fahrpoflpvrto für die Sendung zn erbebende Kebiibr (Provision) für den Postvorschnß beträgt für jeden Gulden oder Tbeil eines Gnltens Oester-reichischer Wäbrung lv,0 Neukieuzer, mindestens jedoch für de» ganzen Betrag den Satz von 5 Neukreuzern. Diese Gebühr muß vorausbezahlt oder dem Adressaten zur Zahlung überwiesen werde», je nachdem die Sendung selbst frankiert oder unfrankiert aufgegeben wird. Die Postvorschußgebühr ist auch daun zu entrichten, wenn der Adressat die Sendung nickt einlösen sollte. Für die Rücksendung und Nacksendnug von Postvorschußsendungen wird keine weitere Postvorschuß-gebühr entrichtet. Tie Sendung muß spätestens sieben Tage nach ihrem Eingänge der Postanstalt am Aufgabsorte zurück gesendet werden, wenn sie innerbalb dieser Frist nicht eilt-gelöst wird. Die Sendungen können auch „expreß" auf gegeben werden. Im Übrigen gelten die für den internen Nacknahmeverkehr vorgeschriebenen Normen. — Die in unserem heutigen Blatte befindliche Gewinn-Mittheilnng des Herrn Lax. Sams. Cohn in Hamburg ist ganz besonders zu beachten. Dieses Geschäft ist bekanntlich das älteste und allerglücklickste; im Mai wurde schon n ieder das große LoS bei ibni gewonnen und hat dieses Haus schon früher den bei ibm Betbeiligten die größten Hauptgewinne von Hm. 360,000, 270.000. 244.400, 183,000, 180,000. 156,000, oftmals 152.400, 150,000, 90,000, sehr häufig 1*0,000, 60.000, 48,000, 40/00, 36.0 0 91m. -c. sc. ansbezablt, wodurch viele l'eute zu reichen Kapitalisten geworden sind. ES sind NUN wieder für einen kleinen Einsatz große Kapitalien zn gewinnen bis zu evcnt. 375,000 Hm. Auch bezahlt dieses Haus durch seine weitverbreiteten Verbindungen die Gewinne in jedem Orte aus. Da eine große Betheilignng zn erwarten ist, möge man sich vertrauensvoll au die Firma Laz. Sams. Cohn in Hamburg wenden, bei der man gewissenhaft und prompt bedient wirb. Lcbensmittcl-Preisc in Laibach am 27. Jänner. Weizen 5 fl. 20 kr.; Korn 3 fl. 60 kr.; Gerste 3 fl. 10 kr.; Hafer 2 fl. 20 kr.; Buchweizen 3 fl. — kr.; Hirse 3 fl. 10 kr.; Kukurutz 3 fl. 30 kr.; Erdäpfel 2 fl. 50 fr.; Fifolen 5 fl. 50 fr. per Metzen; Rindschmalz 52 fr. Schweinfett 50 kr., Speck, frischer, 34 kr., Speck, geselchler, 42 kr. per Pfund; Eier 2Vs kr. per Stück ; Milch 10 kr. per Maß; Rindfleisch 29 tr., Kalbfleisch 23 kr, Schweinfleisch 24 fr. per Pfund; Heu 1 fl. 35 fr, Stroh 1 fl. per Zentner; hartes Holz 7 fl. — fr., weiches Holz 6 fl. per Klafter. titio -Innige. Der Ausschuß des Mannerchores der philharmonischen Gesellschaft, welcher zn Ehren des Damenchores am 1. Februar l. I in den Schießstätte-Localitäteu ein Säuger Kränzchen veranstaltet, hat die Mitglieder des Casinovereines zu demselben in freundlichster Weise eingeladen, was den geehrten p. t. Mitgliedern hiemii bekannt gegeben wird. Laibach, am 26. Jänner 1875. (59) Don der Lastnovereitts-Direction. T*. T. Der Ausschuß des Mannerchors der philharm. Gesellschaft beehrt sich hiemit die p. t. ausübenden und beitragenden Mitglieder derselben zu dem am 1. Februar V.J. in den Sälen der hiesigen Schießstätte zu Ehren des Damettchores abends halb ti Uhr stattfindenden 8üngcr~Jträn(jcficn ergebenst ciuzuladeu. Die Kartenausgabe ti Person 1 fl., Familienkarte 2 fl, erfolgt in der Buchhandlung des Herrn Karl Sigrn. Till nnd am Tage des Kränzchens abends an der Kasse. Laibach, im Jänner 1875. (54) 3—2 Oer ^uslchuk. Anzeige, womit ich bekannt gebe, daß ich mit heutigem Tage die Compagnie mit Herr« Louis de Fiaiiceselii löste uud mit demselben in keiner weiteren Geschäftsverbindung stebe, daher Zahlungen und Bestellungen nur mit meiner Unterschrift versehen anerfentte. (66) Laibach, am 28. Jänner 1875. Fortunato Franceschi. Das große Los von 246,000 Rm. wurde am 19. Mai v. I. bei mir gewonnen. Laz. Sams.Cohn. Das große Los von 246,000 Rm. wurde am 19 Mai v. I bei mir gewonnen. Laz. Sams.Cohn. Witterung. Laibach, 28. Jänner. Anhaltend heitere Tage und Nächte, schwacher Westwind, Temperatur: morgens 6 Uhr — 9 4«, nach, mittags 2 Uhr - 1'8°C. (1874 -s- 3 0'; 1872 + 2 2» 6.) Barometer im Steigen 748 33 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Temperatur + 17", um 31« über dem Normale.___________________________________ Verstorbene. 2 6. Jänner. Johanna Karl, Kaffeesieders II. I Mon. tt. 6 Tage, Tirnauvorstadt Rr. 14, Den witwenkind Fraistti.^ ^ 7. I ä tt n e r. Victoria Rappe, Cichoriensabrifs- arbeiterSIind, 1 Won., Kapuziiietvorstadt 9tr. 82, Fraisen. Theater. Heute: »aswvrslellung deS Herrn Stanislaus Leiser: (£abal und Liebe. Bürgerliches Trauerspiel in 5 Acten von Friedrich Schiller. Morgen: Zum Bortheile der Cperiisängerin Maximiliane IauuschowSkh: „Alessandro Stradella." Romantische Oper in 3 Auszügen von Friedrich Flvlow Druck vurt Jg. v. «Uininatjr &■ Ffd. Bamberg Eil p& lAui weiß, schwarzgrau geflickt, mit blauen Augen, gestutzten Ohren und geringeltem Schweife, ist in Berlust gerathen. Derselbe wolle int Aiiffindungssalle im Hause Nr. 239 am Hauptplatz gegen Belohnung abgegeben werden. (65) Warnung. Ich rathe hiermit jedermann, meinem Sohne Wilhelm Burkhardt nichts zu borgen, da ich für alle ans meinen Namen von ihm contra hielten Schulden unter feiner Bedingung Zahlerin bin. (63) 3—2 josclinc Kiirkliunlt. Zahnarzt L. Ehrwerth, Htvmtfloifc 213 Im 1. stock, (5) 8 ordiniert täglich von 9 bis 4 Uhr. ltl)cumiitiäimiä-jlrtl)rr das vorzüglichste Mittel gegen hartnäckigen Rheniitatismns und Gicht, Flasche und Gebrauchsanweisung 40 fr. Elisabeth-Mundwasser erhält die Zähne und das Zahnfleisch rein und gesund und schützt oder heilt jede Art ;tnbnid)iiirrz, Flacou mit An Weisung 50 lt., desgleichen Zalinlhce, Pafets 10 fr., zu bekommen in der Apotheke „zum (finljuni" des Victor Trnkoczy am Hauptplatz in Laibach. (31) 10-4 fluf Nr. 456 ist bekanntlich wiederum am 19. Mai v. I. das große Los und Prämie von 246,000 Reichsmark mit der Devise: Gliick und Segen bei Colin! laut amtlicher Gewinnliste, wie schon so oft, abermals bei mir gewonnen worden; überhaupt habe in den Gewinnziehungen vom Mai nnd Juni, Oktober, ‘Jio> vember nnd Dezember v. I. meine geehrten Interessenten die Wctuitutsummc von über 900,000 Rm. ober Thlr. 820,000 laut amtlichen Gewinnlisten bar ansbezahlt. Die vorn Staate Hamburg garantierte größt Geld-Lotterie von über 7 Millionen 623,000 Km. ist diesmal wiederum mit außerordentlich gro i;en nnd vielen Gewinne» bedeutend vermehrt; sie enthält nur 76,400 Lose, und werden in wenigen Monaten in fünf Abteilungen folgende Gewinne sicher gewonnen, uemlich: 1 gros;er Haniikgewinn eventuell :i7'»,00" Rm., speciell Rm. ^.»0,000, 135.000, 00,000, «0,000, .»0,000, 40,000, 36.000, 3 mal 30,000, 1 mal >4,000, i mal 20.000, 1 mal 18,000, .'» mal 15,000, 24 mal 12.000, 33 mal 60V0, 3 mal 4800, 40 mal 4000, 3 mal 3600, 202 mal 2400, 3 mal 1800. 408 mal 1200, 508 mal 600, 8 mal 360, 597 mal 300, 4 mal 240, 10700 mal 132, 14152 mal 120, 60, 49, 24, 18, 12 und 6 Rm. Die Gewinnziehung der 3. Abteilung ist amtlich auf den 3. und 4. Februar d. I. ftstgestellt, zu welcher der Renov.-Preis für das ganze Lriginal-Los nnr 10 fi. ii. 'S. das halbe Lriginal-Los nur 5 ft. ö. W. das viertel Original-'.'os nur 2V, fl. ö. W. ist. Diese mit Staatswappen versehenen Lriginal-Vose sende ich gegen frankierte Einsendung d,S Betrages selbst nach den entferntesten Gegenden den geehrten Auftraggebern sofort zu. Ebenso erfolgen die amtliche Gewinnliste und die Gewinngelder sofort nach der Ziehung an jeden der bei mir Betheiligt n prompt nnd verschwiegen. Durch meine altsgebreiteten Verbindungen überall kamt man auch jeden Gewinn in feinem Wohnort aus. bezahlt erhalten. (11) 3—2 fjäiz. Smisbs. CJcbhsi IN Hamburg. Haupt-Comptoir, Bank- und Wechsel-Geschäft. Wiener Äörsc vom 27. Jauner. Sta atsfonds. ®tlb; Ware 5perc. Rente, öst.Pap. 70 10: 70-80 Mo. bto. oft. in Silb. 7/.-5M 7b-tir. Lose von 1854 . . . . 103-75,104-23 Lose von 18R0, ganze 111-40 111.70 kose von t860, ivüiirt- 116 — 11685 Prämiensch. v. 1864 . 1S7.7S-138-» Grundent.-Obl. Siebendürg. 75-70 76-- Ungar» 78-25 78-75 Actien. Änglo-Bank 127.hO 127*70 Crebitanstalt 2^1 75 2i<; Depositenbank . . . . •- Escomvte-Anstalt . . 85»— »55 — Franco Bank .... 47-50 477- Handelobank «4 85 64*75 Nalionalbaut .... üiiO — 861.- Co ft. «anlgesells. . . Uni, n> Bank 100.40 100*60 Berei»?bank 42.— BerkebrSbank 08-50 93’*0 Ätiolb-Babn 119-50 •3.1 — ffort Ludwig Bah» . 2%V2h 235.50 Kais. Etisabetd Lahn Kais. Fra»v dcfef#b. 1B7’50 188* - 178-50 179*50 Etaat«bah» Üsl.l-.'OVIU-- Lüdbahn 129 76 130*- Pfandbriefe. ®tlb 1 Allg. i'|t. Bob.-Erebit. tto. in :>» g..... Nation, ö. W........ Ung. Bod.-Srebitanst. Prioritäts-Obl. Franz-Joses«-Babn . toi £0.1 Oeft.-Norbwestdahn .i y;- SO; Sicbrnbürger .... 76-751 Slaalsbabn..........j 140' 10 1 ^Üdb.-Ses.zu öOii Fr. !> »8-80 1 btc. Woiio 221- ! L0S3 . 'irtbit - Sofc....... Rudolfs - Lose . . . Wecbs (SMvn.) 1 f[. fübb Sö Frantf. 100 ft. „ „ 164— 1 13 75 9S-60 w.»« ■ 54-20 lio-to I 4« 20 onbon 10 Psd. 6ttrl. Pari« 100 Kranco . . Münzen. Mais. Münz SucattulVi^ i-fSi 20=gratic#fuict 81»«— ’v Preuß. »ii| cnlditint . Silber . . . >0! » »“■'l Trlkgraphischcr Lursbcricht am 28. Jänner. Papier-Rente 7910 — Silber Rente 75-50 — StaatS Anlehen IN'25 — Bankaktien 957. — Credit London 111 ^ — Silber 105 80 - 20 Fr«". Stilcft 8 91. Berleger Ott »mar Bamberg. j^iir die ^i'daeiivn verantwortlich - Franz Spitaler.