Vereinigte Laibachet Zeitung. n' 59, Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Kltinmayr. Freitag den 2^. Juli l8i8. I n n l a tt d. O e st e r r e ich. W i e n. x2e. f. k. Majestät hüben mittelst aUerhöch« sier Entschliessnngfücdas Königreich Illyrien eine eigeneZoU,, Salz-undMauthgeMen. Verwaltung, und zwar zu Laibach, zu ge, nebmigen, und bei denselben den ersten Ga« lizischen Assessor und. bisherigen provisorischen Avm'inMrator Stanislaus von 'Abraham zu Vlbrc^am^derg, zum wirklichen Administrator mit dem Titcl und Range eines Gubcr-nialrathes, den Leobner Zollinspektor, Ignaz Knrter, zum ersten, den Hoflonz'pchen der k. k. allgemeinen Hofkammer, ijgnaz Grafen v. Gaisruck, znm zweiten, und den Eraminator der k.k. Inner. Oesierrelchischen ZoUgefaNen -Adminißration, Karl Thaddans Nittel, zum dritten Assessor allergnadigsizu ernennen geruhet. ^ ^ ,, ^. r. i< ^ . Die alte berühmte Nosol,- Fabrikats JakobBcletti G. in Triest, die scbon in früheren Zeltender Gegenwart"I. MM. Joseph II. mch Leopolds U. gewürdlgct ward, ist neuerdings von Sr. Majessät nnserm aller-gnädigsten Monarchen auf der Reise nach Dahnanen nut einem Besuche beehrt wor« Ken. Der gegenwartige Eigenthümer und Be« sltzer dieser Fabrik, Anton Würtb, ein ge« borner Wiener, ließ, um diesen für ihn und seine Familie so glücklichen Zeitpunkt zn ver« ewigen, im Innern der Fabrik auf einer Marmorsäule eine lateinische Inschrift an» bringen, welche seinen Erben und Nachkommen das ehrende Anlenken an dieles erfteuli» che Ercigniß in dankbarer Erinnerung oer al, lerhöchsien Gnade aufbewahren soll. Zur Errichtung nnd Einweibung dieses Denkmahls landesväterlicher Huld war von Hrn. Wnrtb der ,3. v- M. festgesetzt, wo die unter dem Bildnisse Sr. Majestät des Kaisers angebrachte Inschrift den Anwesenden feierlich eröffnet, und dieser Tag als ein patriotisches Familienfest, unter Aeußerung der lebendigsten Gefühle für den geliebten Mo» narchen, begangen wurde. Die Civil,und Militärbehörden des Küstenlandes haben,zur Ni'terstutznng der durch die, Feuersbrunst verunglückten Bewohner vonSalzbnrg, in der Stadt Tricst ein« musikalische Abendnnterhaltung veranstaltet, welche die Summe von 405 Gnld. Zi 5lr. K. M. ertrug. Zu gleichem Zwecke hat die dortige Vörse, depntation unter dem Handelsstande ein« Sammlung ewgeleitet, welche einen Betrag von 115^'Guld. il Kr. K. M. bildete. (W. Z.) M Der Schade, welckec durch die am rten d. M. in dem lckndesfürstlichen Markte Uvo-von mehrere auf den Bettelstab gebracht lvorden sind, zu bedeutend, als, d.iß sie nicht das allgemeine Mltleid in Anspruch zu nehmen, würdig waren. Edle Menschenfreunde werden dringend aufgefordert, lbre milden Gaben diesen armen ohne Obdach umherirrenden Verunglückten zu« ^ fließen und sie entweder an das kleslge k< k. Kreisamt, oder an den Vorsteher der eigends aufgestellten Vertheilungska.nlNlsswn Herrn Pröpsten Vinzenz Mayer ^zu Unterdrauburg -gelangen zu lassen. Uebrigens verdienen jene würdige Menschen« freunde zue öffentlichen Kenntniß gebracht zu werden, welche mit eigener Lebensgefahr der fremden Noch mebrtm, und deren^ thätiger Hülfe es gelang dem weltecn Umnchgreifen des Brandes Schrankin zu setzen. Diese wa» ren: Der Herr Kaplan Georg Dorar bei der Kirche Maria am see ob ^Guttenstein, der Unterdcauburger Bankal Aufseher Franz Mi« chel und die Gemeinde Tsckerberg im Bezirke Bleidurg, deren Insassen, ungeachtet ch-rec Lage nach, durch del, Dranstcom von dem Markte Ni'terdrmbnrg getrennt» die ersten ans der Nachoacschaft zur Hülfe herbeigeeilt, und dle urspcü »Elchen Nettsr des von d?m Bratlde noch nickt ergriffenen übn» gen Theils des Maris tzewordm sind. (K. Z.) U «gärn. In einem Schreiben aus Tschakathurn Vom «. Julius wnd oenchtet: ,?Dsr heutig« Tag war ein ausgezeichne- tes Fest, ein herrlicher Fceubsntag fäe bas Zalabcr ^omitat; denn es wurde uns das seltene Glück zu Theil, daß IF. MM. dec Kalser und die Kaiserinn AUerhöchstibre Ruck» relse aus Dalmanen durck dieses Konü:at nahlnen, und demselben Gelegenheit verschafften , Ihren Maje'.iäten persönlich den Aus» druck treuer Nnterthaüenliebe darzubringen." ,,Anf dcm dießseitlgen Ufer dcr Dräu, welche Ungarn und Äroaüen scheidet, wac eine prächtige Trmmpbpforte errichtet. Die Spitze derselben , auf der Seite gegen Kroa« tien zu , trli^ das Wavpen und d!3 Krone des Nngaris6>cn Königreichs mit einer Lateinischen Fnschrlst; auf der Nilgarn zugewandten Seite lungern 'car das Wappen des Zalader Komilats mit Nngarischen Inschriften, umgeben von den Sinnbildern der Gerechtigkeit, dcc Gnade, der Weisyeitund des Heldenmu« thes. Bet dieser Triumpbpforte wurden Ih, re Majestäten von einer glänzenden und zahl« reichen Deputation,' im Kreise einer au ßer« ordentlich großen Volksmenge aus Ungarn und Kroatien, sehnlichst erwartet. Kanoneu« donner und Glockengelaute z:l Warasdin verkündigten um 6 Uhr früh die Abreise II. MM. von dort, und bald darauf lang« tn Einem Wagen das erhabene Herrscherpaac an. So wle II. MM. ankamen, bewlll« kommte Merhöchstdieselben der Welzpremer Diözesan Bischof, Georg v. Kurbelyt, Wor.t« fühcer besagter Keputauo:,, mit einer Rede, und zwar Ge. Majestät den Köntg in Latei« nlscher j Ihre Majestät die Königinn aber in Deutscher Sprache. Se. Majchät beants worteten diese Redeu in den huldreichsten Ausdrücken. Hierauf geruhten Allerdöchst, dieselben den Grafen ^adisl us Festetics, der als Stellvertreter seines we^en Erkran« kung abwesenden Vaters, des Grafen Georg Festetics, Grundherrn von Muraköz, und selbst als Mitglied der Komitats-Deputation zugegen war, hervorzurufen, und ihm in Gegenwart aller Anwesenden allergnadigst zu eröffnen, daß Sick Se. Majesiat, durch Umstände dermahl verhindert, die Rclse n^ch Keszthely für das künftige Jahr vorbehalten. Diese Erklärung 'des jedes Verdienst als er< hadener Kenner würdigenden Monarchen ver- breitete allgemeines Entzücken ^ theils weil sie die Verheißung enthält, daß Se. Maje» siät dald wieder dieses Komitat mit Ihrer buldrclck>sien Gegenwart beglücken werden, theils abc? weil sie die Anerkennung der Be, mübuugsn und Verdienste des Grafen Georg Fsssetics cvecl so ou^zeichnend als ermunternd ausrückte. Von da setzten Ibre k.k.Maje-siälen dk Reise nach Tfchakachurn fort." ' (W. Z.) Auslan d. Italien. Vor der Abrcisc von Parma unterzeichnete Ibre Majestät die Erzherzoginn, Herzoginn Marie Lulse, eine allgemeine Verzeihung für oUe Personen, welche sich wegen Uederlretung der Getrsidegesctz? (in inütt-^iH c!i änuoncl) in Verhaft befänden. Zu F^eapel wurde am »^. Iunius das erste daselbst erbaute Dampsboot vom Stapel gelassen. (W. Z.) Ro'.n , den 9. Juli. In einem Briefe des Monsig. Ambrosius Merachel, Erzbischofzu Valtimoce ln Nordamerika, au die Kongre« gation der Propaganda, heißt es untcc andern: ,,In ttieincm nächsten Brief, den ich Er. Eminenz (dem Kardinal Litta, Präfek« ten der Kongregation) schreiben werdc^ will ich auck» anführen, wie sehr der Allerhöchste die amerikanische Kirche segnet, indem sich der Glaube bei uns ausbreitet, die Irom« nÜHkeit zunimmt und die kaiholiscke Religion immer mehr aufblühet. - In der Klo« sterkirche derUrsulinerinnen dahiecwurdönzwei indische Mädchen getaufj, wovon die eine von ihrer'Mutterselbst übergeben wurde, indem auch sie mn ihren zwei Söhnen sich in das Haus der Katechumencn begeben bat. Venedig den 7. Juli. Am 3. d. M Mon-sia.. Carl Joseph Graf von Ginsruck, Erz-blsckof von Mailand, von Wien kommend in hiesige Stadt eingetroffen. (B. v. T.) Preußen. Am 28. Juni mackte Dr. Ia5n mit hundert und einigen Turnern eine Fußreise nach Grünewald. Unweit.Spiegelsdcrg ba« beten sich die Fußganglerinder Havel, wobei ein 20 jähriger Turner, dcr einzige Sohn bes Z;nng',cßenneisters Dublee hon BnM? das Unglück Hatte, zu ertrinken. Viele B?l« tcrn hal>en es dem Dr. Iahn verdacht, daß er, bei seiner Muskelkraft und ftir.cm pcr« sönlichen Mutb, sich nicht sofort ins Wassn Krondomainel« anzuerkennen, sobald der Käu^r einen in gesetzlicher Form abgefaßten Kaufscontra bewerber, Hrn. Croker, den S,eg davon ^^ ^Zu^Lcicesier hatte sich das Gerücht ver. breitet, Hr. Phillips (der Volks.Eandidat) wolle, da seine, ml^isterlellen Gegner erd dcrPövel üder»val« tigit und viele der llnruhlftlitcr verhaftet. Sir W. Eurtis (der Min?fisrlal? Candi. dat), welcher bekanntlich dei denWahlen in dcr tzity von kondon dllrchgefullen, qao am 30. ein glänzendes Gastmahl, j" welchem dcr Prinz-Regein, die Herzoge von Port und Cambridge, der russische Großfürst Mchacl, der niederländische Gesandte Baron Fngc!, die meisten Eablnetsmlnisier, und fehr viele Personen vou hohem Adcl geladen waren. (Oesicr. Veob.) N ußla n d. Man sa^t, daß zn St.Petersburg abermals eine AiUeibe erösfttet werden wird, da die erste sich in ihren Erfolgen sebr nützlich er-nncsen hat. Her Wsrtb der Bank-Asfigna, tionen steift gegen Silber. Der Lilchnam des verstorbenen Felbmar« schalls, Fürsten Barclai de Tolly, wird au nlleu Orten, wo er durckgcdracht wird, mtt den grüßten militärische!, Ehrenbezeigungen empfangen. Die Brücke von Gußeisen, welche jetzt über dle Moik« errichtet wird, bat die beträchtliche Breite von 19 Klaftern. Sie wird die größte Brücke dieser?irt in der Nee sidcnH seyn. (Ocstr. Vcob ) Schweben Zu dem schon seit dem Jahr ,811 in Kchwe« den bestehenden Verbothe- daß keine ausländischen Reisenden ohne erhaltene köni l. Er« laubniß ins Reich kommen dürfen, ist jetzt noch das hinzugckommcn, daß auch fremde Handwerker, nach ein ein iu dem nächsten Gränzyrte mit ibnen abzuballendenVehöre, die könlgl. Erlaubniß zur Fortsetzung ihrer Ne'l» se ins Innere abwarten soUm, und Überhaupi jeder 'Ausländer sick» n".t einem Passe des ln seiner H,-imath b«ii'ndlichen scknvcdischen Oe» sandten,Consuls oder Agenten zu versehen hat. W ech se l-Cnurs in Wien vom 18. Juli i8l8. ConvelUionsmünie von Hu.nderl 24^ 7ss