Symposium iiber die spatantiken Hohenbefestigungen (Regensburg, 19. - 20. Oktober 1993) Der Untergang des Romischen Reiches ist eng ver- bunden mit dem Siedlungsphanomen der spatantiken Hohenbefestigungen, vvelche die unruhigen Verhiilt- nisse, in denen sich der WandlungsprozeB der Antike zum Mittelalter vollzog, am deutlichsten bekunden. Zur besseren Kenntnis dieser Problematik wurde ein Symposium iiber die spatantiken Hohenbefestigungen veranstaltet. Organisiert wurde es vom Institut fiir Archiiologie des Wissenschaftlichen Forschungszent- rums der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Kiinste (ZRC SAZU) im Rahmen der Vorstellung Slovveniens (Slovvenien heute) in Regensburg, am 19. und 20. Oktober 1993. Die Anregung dazu kam vom Kuratorium Spominski park Trebče, das die Ge- schichte im Raum Kozje erforscht, bevvahrt und fordert, in einem kleinen Bereich Ostslovveniens, vvo bislang die zahlreichsten spatantiken Befestigungen entdeckt vvurden. Das Symposium vvurde subventio- niert vom slovvenischen Kultusministerium und dem Wissenschaftlichen Institut der Philosophischen Fa- kultiit Ljubljana. Das Thema haben vvir geographisch nicht begrenzt, denn vvir sind uns dessen bevvusst, daB es sich um eine universale Erscheinung handelt, die fiir das gesamte untergehende romische Imperium charak- teristisch ist. Wir vvaren bestrebt, im Rahmen der gegebenen Moglichkeiten die kompetenten Fachleute hinzuzuziehen, die die einzelnen bedeutenderen Fund- stellen bzvv. die groBeren erforschten Bereiche in einer moglichst synthetischen Form vorzustellen vermogen. Am Symposium haben folgende Experten teilgenom- men: Joachim Werner (Miinchen), Volker Bierbrauer (Miinchen), Michael Mackensen (Miinchen), Željko Tomičić (Zagreb), Vladimir Sokol (Zagreb), Sara Santoro Bianchi (Bologna), Maurizio Buora (Udine), Gian Pietro Brogiolo (Brescia), Polydora Baker (Milano), Timotej Knific (Ljubljana) und Slavko Ciglenečki (Ljubljana). Auf dem Symposium lag der Schvverpunkt gerade auf fachlicher Diskussion und sonstigem Austausch von Informationen. An dieser Stelle mochte ich Vol- ker Bierbrauer meinen aufrichtigsten Dank ausspre- chen fur die gevvandte Leitung der lebhaften und lan- gen Diskussion, die den Kern der behandelten Problematik erfaBte. Eigens hervorheben mochte ich den Beitrag des verstorbenen Joachim Werner mit dem Titel "Aufgabenkreis der Spatromischen Kommission und Kooperation mit Slovvenien", in dem er das Wirken und die Resultate dieser fiir die Spiitantike so bedeutsamen Institution skizziert hat. Leider konnte er den Beitrag nicht mehr in Druck geben. Das Symposium im Rahmen der Vorstellung Slovveniens in Bayern ist in einem Punkt auch symbolisch zu betra- chten. Gerade das bayerische Team hat auf die Initiative Joachim Werners und unter der Leitung Thilo Ulberts zusammen mit den slovvenischen Kollegen unter der Leitung Peter Petrus Anfang der 7()er Jahre den slovvenischen Forschungen eine starke Anregung gegeben mit den groBangelegten Ausgrabungen auf dem Ajdovski gradeč oberhalb von Vranje und in Hrušica. Die veroffentlichten Beitrage beleuchten unter verschiedenen Gesichtspunkten das Phanomen spatantiker Hohenbefestigungen und vveisen anhand der Konfrontation heterogener Elemente in dem groBen geographischen Raum auf Umfang und Struktur der Besiedlung. Die Forschungsergebnisse vverden - vvie ich hoffe - einen bedeutenden Beitrag leisten zum Verstiindnis der schlecht bekannten Epoche in der Geschichte Europas. Slavko CIGLENEČKI