Nr. 244. Plänumerationsprei«: Im Comptoir ganzj. N. 11, halbj. N. 5.SN. Yllr die ^uftellunf! ins Hau« halbj.5«lr. Mit derPost ganzj. ft. 15, hc>io,.ft. 7.5«. Montag 2N. October Iustlti onsgebühr bis 10 Zeilen : imal «0 ll., 2m.80lr.. »m. l ft.; sonft pr.^eile im. «fr., Lm. «!r., 3m. lU tr. u.s. w. IusertionSstcmpel jcbesm.züll. 1869. Amtlicher Theil. ave. t. und k. Apostolische Majestät haben auf Grund eines vom Reichskanzler, Minister des kaiscrl. Hauses und des Aeußcrn. erstatteten a. u. Vortragcs mittelst Allerhöchster Entschließung vom 14. October d. I. den k- und k. außerordentlichen Gesandten und bevollmächtig len Minister in Stuttgart Bohuslaw Grafen v. Chole l unter gleichzeitiger taxfreier Verleihung der geheimen Rathswürdc zum außcrordcntlichcu Gesandten und bevollmächtigten Minister am kaiscrl. russischen Hofe ^llcrgnüdigst zu ernennen geruht. Nichtamtlicher Theil. Die Schrift des Er,hcrWg Albrecht " Ueverdie Verantwortlichkeit im Kriege" wird von der „Times" in anerkennender Weise besprochen und ihrem Hauptinhalte nach ausgezogen. Am Schlüsse heißt es: „Wir empfehlen die Broschüre dcs VzherziW ernstlich der Aufmerksamkeit englischer Offi-^ere, der stoffliche Inhalt ist vortrefflich und die Sprache ist kräftig und geistreich." Das leitende Blatt führt in der Einleitung der Besprechung dcn Erzherzog uuch iu seinen persönlichen Eigenschaften dcn Lesern vor; ^ sei cin guter Feldherr, der es verstehe, das Zutrauen und die Liebe seiner Soldaten zu gewinnen nnd zu erhalten. So hoch auch seine Stellung sei, so sei er doch leocm, bis zum gemeinen Soldaten herab, immer zu-^uglich. Einfach iu seiner Lebensweise, lebt er am licb-^ inmitten seiner Soldaten und theilt mit ihnen alle .^»Itrcngungcn und Strapazen eines thätigen Kriegers "u Felde. An seiner frugalen Tafel treffe man Offi-l'cre aller Grade in der Armee. Weder Reichthum, '°ch Glanz werde dort zur Schau getragen nnd keine Etliche Schroffheit und Kälte weise dcn Subaltcrnoffi-^r in seine Schranken zurück, der über die Uebung des .^!M eine Meinnng abzugeben hat. Höflichkeit, Freiet und Herzlichkeit charakterisiren die Unterhaltung der huppen. die sich rauchend und plandcrnd nach einem l»hcn Mittagsmahl, bei welchem der Erzherzog selbst 's Beispiel soldatischer Mäßigkeit gibt. im Garten des ^uptquarticrs in Brück zusammenfänden. Auch noch ^ sehr bemcrkcnswcrthcr Zug sei bei diesen Gesellschaft ^ iu beobachten: jedermann spreche vom Kriege als h'^i Uebel, das man vermeiden müsse. Die Armee. ^' ^r man eine Niederlage erlitten, wird nicht in t„, "llilkcn des Hasses, sondern mit uugchcuchcltcr Ach-l^. erwähnt, und es sei nicht zu verkennen, daß cin vom ^ ^"^ der Verantwortlichkeit iu der That z. Oberbefehlshaber ausgehe und die Masfc deS Offi-^°rps durchdringc. Zu den dalmatinischen Unruhen. Trieft, 23. October. Hcnte sind zwci Iägcr-bataillone hier angekommen, welche nach Dalmaticn eingeschifft wcrdcn. Der Gouverneur von Bosnien hat dem Vernehmen nach die Millheilnng nach Dalmatien gelangen lassen, daß er, in Vollzichnng der Weisungen seiner Regierung, die erforderlichen Anstalten getroffen habe, nm ciuttc-tcndcn Falles jede etwa von türtifchcm Gebiet aus dem dalmatinischen Aufstünde zugedachte Unterstützung zu vereiteln, daß aber die Bevölkerung sich seither vollständig thcilnahmsloö uud unthätig verhalte nnd daß ihm deshalb voraussichtlich nur der zweite Theil dcr ihm gewordenen Befehle auszuführen ucldlcibc, die Bcfchlc, etwa über die Grenze gedrängte Abtheilungen der Insurgenten sofort zu entwaffnen. Cattaro, 21, October. Dic Trnppcncolonuc des Oberste»! Fischer vom 48. Limcn-Infaittcric-Rcgimcnlc, wclchcr sich vollkommen wohl befindet, bcstand gcst>,'rn Abends cin Gcfccht mit dcn Insurgculcn, die mit bedeutenden Verlusten znrückgcwoifcu wurden. Bei dieser Action wurdcn zwci Vi0nn von dcll laiscrl. Truppen leicht ucr-muudct. Das 48. Infantcric-Rcgimcnt Erzherzog Einst wurde durch das herrschende Unwctter gczwun^cn, das Eampircn im Freien aufzngcbcn und sich von Lcdcnicc nach Risano zurückzuziehen. Pariser Wlk5,llersanllnlung. Der Telegraph hat bereits über die tumultuarifchc Volksversammlung bcrichlct, welche am 18. d. M. in Paris in einem Hause auf dc>n Boulevard Elichl) stall-tiattc und del welcher einige Dcputirtc dcr Liukcu aufs Empfindlichste beleidigt murdcn. Ein>gc angebliche Dc-lcgirtc der ehemaligen Wahlcomit^? von PaiiS hatten die Abgeordneten dcr Hauptstadt iu Form einer „Som-mation" vor sich gcladen, und vier Abgeordnete, die Hcrrcn Banccl, Jules Simon, Iulcö Fcrry nnd Pcl-lctan, hatten dcn Mull) oder die Unoorsichtigtcit, dieser Vorladung Folge zu leisten. Gambctla hatte sich mit scincr Krankheit entschuldigt, Garüicr-Pag^s gar nicht und Jules Faure mit cincm Schreiben geantwortet, in wclchcm er nuumwnndcn crllärtc, er habe nicht die Gewohnheit, Sommationm in dicscr Form zn empfangen nud noch weniger ihncn zn gchorchcn. Die Vcrsammlnng, aus zwei- bis drcihundcit Pcrsoncn bcstchend, worunter die Hauplschrcicr BrioSnc, Lcfrau^ois und Vcrmorcl warcn, nahm diese Eröffnungen mit Murren uud die erschienenen Abgeordneten mit eisiger Kälte auf. Herr Pcllctan, dcr zuerst daS Wort ergriff, sagte dcn Veranstaltern dcr Vcrfaininlung ins Gesicht, daß sie von Niemandem dclcgirt wäicn nnd Niemanden verträten. Diese Erklärung rief einen solchen Sturm hervor, daß Pcllctan nnter einer Fluth von Schmähungen die Tribüne verlassen mußte. Nicht viel glücklicher war Herr Banccl, obgleich er anfangs ziemlich aufmerksam m,a.e-hölt wurde; er sagte, daß er uur vor sciucm Gewissen ocrautwortlich sei, daß man ihn anhören müfsc, clic man ihn vcrurthcilc, und daß er sich bcrufcn fiihle, die radicalc Demokratie zu vertreten, dic allein znr Errich-tnng dcr Republik führen könne. Ueber dcn 2lx October äußert er sich im Sinne dcS Manifestes. Cr und später Jules Simon gcwanucn dcr Versammlung einige Bravorufe ab, während IulcsFciiy, dcr sich in ein Mißverständniß, nämlich in eine Verwechslung dcs /N. Mai 1850 nnd dcs 13. Inni 1849 verrannte, unerbittlich ausgcpfiffcn wurde und dagegen die Hcrrcn Lefran^ois nnd Briosuc, die den Abgeordneten in schroffem Tone ihr Vcrttanc» kündigten, stürmischen Beifall ernteten. Schließlich verließen die vier Abgcoldnctcn unlcr Zischen uud Niurreu dcu Saal. Sic wcrdcn sich nicht bald wieder in eincr ähnlichen Gesellschaft ertappen lassen. Ueber eine Versammlung, welche in La Villette stattfand uud in welcher in Gegenwart von etwa sünf-bis sechshundert Männern die Hcrrcn Eantagrcll und Lauricr sich als Candidate!, für den ersten Pariser Wahl' kreis vrüscntircn sollten, berichtet cin Correspondent der „Kölnischen Zcitnng" Folgendes: Der Abend war wirk» lich überans inhaltö- und lehrreich. Herr Cantagrel, der Mann dcr Iunitagc von 1848, ergriff zunächst das Wort, nm zn conslatircn, daß man diesmal wcit offener nud unucrhülltcr fprcchcn könne, als dies noch in den Vcrfammlnugcn dcr Mai-Wahllicwcgung möglich gewesen. Damals hätte man auf Abschaffung dcr stehenden Heere dringen müssen, weil mit dem Falle dcrselbcu auch im-plioi^ dcr dcs Kaiserreiches einbegriffen gewesen wäre. Heute müsse jeder Eandidat sich offen zu dcr Ueberzeugung bekennen, daß dcr Stnrz des Kaiserreiches die Basis seiner politischen Oesinnuugcu ausmache. Dies einmal gegeben, trete jedem Patrioten znvördcrst die Frage, was nach dem Sturze dcs December-Regiments zn geschehen habe, nahe. Für diese Frage dcr Zukunft nnn entwickelte Herr Eantragcl fcin socialistisches System. Es sei vorauszusehen, daß nach dcr Revolution eine Unzahl vou Fabriken ihre Arbeit einstellen werde oder müsse, und somit eine große Zahl von Bürgern mit ciucm Schlage ihr tägliches Brot verlöre. Da habe der Staat einzuschreiten, nnd zwar, indem er diejenigen Industriellen welche nicht weiter arbeiten lafsen könnten oder wolttcn, einfach expropriirc und durch zu schaffcudc Assignaten (Banknoten mit Zwaugscurs) bezahle, darauf aber diese Etablissements öffentlich an den Meistbietenden versteigere, den Zuschlag aber mit Vorlicbc an Arbeiter-Ge» nossencassen vertheile. Nach Eantagrcl, der förmlich mit rauschendem Bei-fallc überschüttet wurde, trat Lauricr, ein junger und ^ellisll'llNl. In dcr Trilwscie. s^ ^ie Elivoscic ist jener Theil dcs Cattarcscr Krci-(? ' Eichel- nordwestlich von Eattaro, nordöstlich von zivä "°^ l^9t ""b im Norden an Monteura/o, nnd Aew ,"" b'k Nahic Grahovo grenzt. Die wenigen v°>i 3?" ^'^es Landstriches lebcn fast ausschließlich ehs,, ^lehzncht und sind cin gisundcr, nüchterner nnd 8(,s ,^ Volksstamm, welcher dic Elfindnng dcr Seife ^a«^^ ^^'^ ^"^ ^^' Wäsche noch nicht allgcmcin tcnnt. s'uldet s"' Südflavcn eigene Vtißtraucu gegen Fremde, ^echt >. ^ "^^ ^l'' und ich kann wohl sa^cn mit gc>„> ' ^'u, Gutcs brachte ihncn der Fremde nicht; im Nlehf n '^ '^ "'^^ ^"^ Schule, dafür abcr sind lvic s! "l'auntwcinlädcn, die Verkehrsmittel sind, so ^l' l^ ?^ '^ bahren gewescn. uud dcr ganze Scgcn "°'",utiou erstreckt sich ans Abgaben und Zölle, taga ^, .^^ im Sommer 1805, als ich spät Nachmit-stic^ ' ^>u schönen Kai Cattaros in cinc Fischers lc ^^ch d" s^^ "'^ '^^' langen Rndern mich pfcilschncll b^ch^ ^piegclqlattcn Gcwässcr dcr Vocchc nach Nisano !>rttt. " blicb ich über Nacht, und Morgens 2 Uhr ti>lil ^^^^llug iu dcr Iulisonnc ein äußerst nu M, a^ ^cginucn ist. Ncbcnbci sci hier crwähnt, "este.^^, ""f dcm Papier, dcr ganze Eatimescr Kreis, "Wch-Albanien, keinerlei Wagen bcsitzt; fast jcdcr Verlchrsanzcigcr dringt mit einer rührenden Con° scqucnz die Prcisc dcr Post von Nagusa nach Cattaro nebst Postillonslittgcld, Schmicrgcld u. s. w., ich glaube sogar die ciuzclucn Poststationcu dicscr imaginären Route. Und doch weiß Jcdcr, der das Land nur cin-mal dcrcistc, daß man iu Ra«usa dcm Wagcn Adieu sagt und weiter südlich ans Pferde nnd Saumlhicre oder anf daö älteste Verkehrsmittel, die eigenen Füße angewiesen ist. Dabci findct man aber in diesem Theile schöne Straßen, welche nur au verhältnißmäßig knrzcn Strecken nmgclcgt oder verbreitert werden müßten, um Ehausscen zu bildcn; so z, B. die Straße von Eattaro nach Budna, doch -^ cö ist eben in Dalmaticn nicht Allcs, wie es scin könnte, nnd gottlob, daß Marmont diese Siraßcn bcmtc, sonst würde eö mit dcn Eommu' nicalioncn noch viel schlechter stchcn. Ich ritt also auf cincm fcurigcn Türkcurößlciu mit dcm bcqncmcu türkischen Sattel uud dcn großen Schaufcliiüssclu bis zur Höhc. Die Straße ist iu Ser-pcntincn gefühlt, wclchc eine langsame Slcignna, HMn; cs mindc cinc Chanssce daranS wcrdcn, wcnn dcr Schotter nicht so grob wäre und dcr Beginn beim Oltc sclbst nicht so nnvcraiilwortlich steil. Auf dcr Höhc angelangt, noch einen Blick zurück in das wunderbare Thal dcr Vocchc mit seinen tauscud und tausend Fclszacken, den reizenden Einbuchtungen, umsäumt mit freundlichen weißen Häuschen, ucrsttckt ;wiscl>n saflilMÜucn Graucitbüschcn uud mächtigcu Olangcnbäumcn; vor Pcrasto dic zwei kleinen Insclchcn Madonna dcl Scarpcllo mit sciucm Kirchlcin, San Giorgio, dcr Hiulergrund das wcite offcnc Mcel' hinter der Halbinsel Lustizza, die Häuschen tief unten um- spült von der herrlichen Adria — dcr Anblick ist er» greifend schön! Mein Türke wurde unruhig, ich wendete und — welcher Unterschied! Sanft gewelltes Hügelland mit spärlichem Ackerboden, mcist Fels nnd Stein, cin ürni' lichcS Land. Ungefähr eine halbe Stnndc vou der Kuppe ist man in dcr CriuoScic. Dcr erste Ort, welchen man ftassirt, heißt Knezlac; an dcr Straße selbst stchcn nnr zwci Hütten, einige weitere sind links und rcchls zwischcu steinigen Feldern sichtbar. Das Jahr vorher hatte dcr Hcrbstrcgcn mich gezwuugcn, in einer dicscr Hüllen Zuflucht zu suchen , ' daher kenne ich dic ganze Misere ciucr solchen Wohnung. Vier niedrige, nnregclmähigc Steinhaufen, denn Mancrn kann man diese losc anfcinandcrgchänftcn Klaubsteinc nicht wohl ncnncn, bildcn die Umgrcnznng; an dcr vordcrcn Seite ist cinc Ocffnnng für dic Thür gelassen, welche zugleich als Fenster dicnt. Starke Banmästt mit Zweigen uud Reisig darüber bildcu das primitive Dach. Dcr Boden ist so, wie dcr liebe Gott ihn erschaffen, zwei oder drei Stciublöckc dienen als Sitze, in einer Ecke brennt das Feuer, dcsscn Rauch sich auf irgend cinc beliebige Art Ausweg fncht nnd oft nicht findet. Dcr Thür gegenüber ist ciue Art Ladeutisch mit drei oder vier großen Flaschen Branntwein, darüber Hüngen mehrere Kränze Zwiebel, cinc unappetitliche Speckseite und — der „Sa-cher" dieses armen Ortes ist ctablirt. Diesmal ließ ich mich von diesen Herrlichkeiten nicht anlocken; trotz der brcnucnocn Sonnenhitze nahm ich nicht einmal einen Schluck Wasser, denn es war sicher warm und mit Zuthaten gemengt, die man in civilisirten Ländern nicht im Trinlwasfer findet. 1798 hochbegabter Advocat auf. Lauricr erklärte sich vor allem gegen die Discussion der Frage der Zukunft. Heutzutage komme es vor allem darauf an, politisch denkende Köpfe in die Kammer zu bringen. Die Regicruugsmänmr im gesetzgebenden Körper, meist aus Dummköpfen („imdn-oiln") bestehend, seien dem Nadicalismus nicht gefährlich, aber es komme vor allem darauf au, den liberalen Abgeordneten der Proviuz, die Gcschüftskcuutuiß mit parlamentarischen Fähigkeiten verbänden, ebenbürtige Eol-lcgcu an die Seite zu stellen, die nicht durch wesenlose Theoreme die liberale Bourgeoisie erschreckten und der Sache der Revolution entfremdeten, der sie sonst wohl zugethan wären. Ucbrigcus habe er auch eine Lösuug für die Zuknnft, die man mit Recht fürchtcu müsse. Sei Frankreich reich genug gewesen, Unsnmmcu für Mexiko , die Luxusbautcu u. s. w. aufzubringen, so werde es anch nicht zuviel verlangt sein, in diesem Falle von staatswegcu eine Milliarde für die Arbeiter zu widmen und diese Summe, vermehrt durch den Ertrag der Confiscation aller Kircheugütcr (lebhafter Beifall), werde genügeu, jene schwierige Zeit zu überwinden. Das Schlußrcsultat schien zu sein, daß sich die Sympathien des Viertels mehr und mehr Eautagrcl zu-neigen. Im Arbeitskreisen fährt man noch immer fort, für den 26. October Propaganda zu machen, nnd am Schlüsse der Versammlung gab ein Arbeiter, der die Tribune betrat, förmlich Stelldichein zu diesem Tage. Ans den Landtagen. Klagcnfurt, 21. October. Das Gesetz, betreffend die Aufhebung der Pfarrarmcninstilutc nnd die Ucberqabc des Vermögens derselben au die Gemeinden, sowie das Wasscrrechlsgcsctz, werden angenommen. Linz, 21. October. Die Regierungsvorlage betreffs Benützung, Lcilnng lind Abwehr der Gewässer wurde fast ohne Debatte nuo ohuc principielle Aenderung bis tz s)1 erledigt. IunSbruck, 21. October. Die Ncgierungsoor« läge, betreffend das Institut dcr Laudcsverthcidiguug für Tirol uud Vorarlberg, wird mit einstweiliger Auslussuug des Paragraphs 4 wegen Verwendung dcr Lanoccschützen auch außerhalb des Maudes iuit wenigen nnwcsenllichcn Aenderungen angenommen. Dcr iu «>l«^0ii^<' belassene Paragraph 4 bleibt einer spätern Verhandlung uorbc-halten. Dcr Antrag des Dr. Bircrmann, dcn Abgeordneten dcr Landcsunivcrsität aus dem Professorencollcgium zu wählen, wird eincm Eomil»": zugewiesen. Aregcnz, 21. October. Die Generaldebatte über dcn Entwurf dcS VultSschulgcsctzcs wurde fortgesetzt. Nachdem dcr Berichterstatter Fctz iu glänzender Rcdc gcgcu dcu VcrtaguugSanlrag, sowie gcgcn den Antrag auf Zurückweisung des Gesetzentwurfes zur ucucn Eomit^-lieralhuu^ gesprochen, wird in die Spccialbcbatlc ciu-gcgaugen nnd dcr erste Abschnitt mit weni^cu Modifi-catioucn uach dcut RcgicruugScutwurfc angenommen. Troppau, 21. October. Dcr Gesctzcnlwnrf über die Erhaltung und Errichtung dcr Schulen wild bis § ii7 iu principiclicr Uebereinstimmung mit dcr Regie-rungsuorlagc angenommen. A r ü nn, 21. October. Dr. Nyger beantragt die Erlassuug eincr ncncn GrundbuchSordnuug für Mührcu. Abgeordneter Fnj! beantragt Revision dcS Gesetzes über die (5,ontribntionöfoudS nnd Vorfchußcasscn. Die Statn-ten dcr Olmützcr Krankenanstalt und dcr mährisch-schlesischcn Gcbär- und Findclauslalt wcrdcn angenommen. Prag, 2l. Oclober. Die Statthaltcrei fordert in Folge eines Ministerial - Erlasses znr Vornahme dcr Walflcn iu die Grnndslener-LandsScommission uud Sud' commission auf, Der Antrng wird nach lebhafter Debatte einer Commission zugewicsc». Hierauf wird in die Spccialdcbaltc dcr Volksschulvorl^cn ciugeqaugcu. Prag, 21. October. Der Grsctzeulwurf übcr die Errichtung und Erhaltung dcr Volksschulen wird uach dcm Commissionsantragc mit nnwcsentlichcn Aenderungen angenommen. Dic uächstc Sitzung ist morgen. Vci dcn Nachwuhleu aus dcm Fidcicommissc wurden der LandcsgcrichlSpräsidcut Waidcle, Gras Iaromir Ezcrniu uud Rltlcr v. Lcincr zu Laudtagsabgcordiiclcn gewählt. Lcmbcrg, 21. October. Dic Entwürfe des Lan-dcSauSschusscs übcr dcu Straßenbau uud die Bcamlcn-etats wurdcu angcnommeu, cbcuso die Nntlägc Hönigö-inanns betreffs gesetzlicher, wenigstens drcimonallichcr Daucr dcr alljährlichen Laudlagöscssioncu, sowie die Bitte au dcn Kaiser um Vcrläugcruug dcr laufcndeu Scssiou bis Ende November. Dic Berathung des Antrages Krzcczuuowicz' wcz)cn Bestimmung dcr Wahlortc für die Laudbczirkc wurde bcgouncu. Pest, 21. October. (U n l c r h a us si tz u n g.) Iokai intcrpcllirt dcn Fiuanzmiuistcr, ob er gesonnen ist, einen Gesetzentwurf über eine uugmischc Zcttclbank cin< zubringen. Der Finnnzministcr verspricht, nächstens zu anlwoiten. Dcr Handelsministcr legt dcn Telegraphen^ vertrag mit dcm norddeutschen Bund vor. Hieraus folgt die Vcrlcsnng dcr Bcrichtc ^cr Ecutralsccliou übcr die Gcsctzeutwürfc bezüglich der 3iichtcrvcrautwortlichleil und ocr Abschaffung dcr Prügelstrafe, sowie des Beschluß» antragcs übcr dcn Gesetzentwurf bezüglich dcr ilteligionS-frcihcit. Oesterreich. , Wien, 22. October. (Diplomatisches.) Dcr oll omanische Botschafter Haydar Effendi ist heute (22.) Mittags uach Rustschuk abgereist, um von dort Sc. Majestät dcu Kaiser uach Eoustautinoftel zu begleiten. — (Das nächste Consistol ium), iu welchem dic EardiualS-E'iiennungcu slallfii'dcn sollen, ist nuu — N)ie dcm „Volksfrd." uuS Rom geschrieben wird — bestimmt verschoben, mau sagt bis zinn nächsten Aiäiz, richtiger aber ist: anf uubcstiminte Zcit. Dcr eigentliche Gruud ist die Schwierigkeit, welche dic von Frankreich begehrte Beförderung dcS (irzbischofs uou Paris, Msgr. Darboy, zum Pnrpur »uncht. Eincrscilö will :nau iu Rom gcradc jetzt daS in nller Form gestellte Bcgchrcn Napoleons nicht offcn zlnückweisen, andererseits stellt sich die Haltung Msgr. DarboyS gcs.cuüber dcu brenueudcu tirchlichcu Frageu als läßlich zwcifclhaftcr dar. Dcr Fall Hyacinthe'S wirst auch auf ihn sciueu Schatten. So hat mal' also vorgezogen, von dcr Ernennung neuer Eardiuülc vorläufig überhaupt abzusehen, daS Wcilcrc dcr Zeit überlassend. Für die übrigen zum Purpur bestimmte!'. Prälaten, die Nnnticn Ehigi von Paris uud Falciuclli von Wicu, dic Erzlnschöfc Tarnaczy oon Salzburg und Simor von Gran w,'.r dic Erucn^ nung schon so gnt wic vollzogen; sogar die Ocntiluo-mini waren bereits bcstimutt, welche au die gcuaunten Orte das Cardinalöbarctt überbringen sollten. Görz, 22. October. (I u dcr hcutigeu ^ lcu Lan dta g s fi tznn g) wurde das Gesetz übcr die Rechtsverhältnisse dcr VolkSschullchrer iu drittcr Lcsnna. angc-nommcu. Die nächste Sitznug findct am 2li. d. M. statt. ^emberg, 23. Octolicr. (L an d t ag sw ahs.) Gewählt wurdcu zu LaudtagSabgeordnctcn Wild, Mlocki, EzcmerinNy. Die Partei Zicmialt'owSki blieb in dcr Äiinorität. Uusland. Florenz, 22. October. (Die ucncn Minister) Rudini nnd Vigliani habcu dcu Eid in die Hände des Königs abgelegt. Madrid, 21. October. (Rnhc hcrgcstcll t.) Anf dcr ganzen Hattmiscl ist die Ruhe wicdcr volllom-mci^ hergestellt. Dcr rcpnliliüunsche Aufstand war im Gruudc uicht bedeutender als daS jüngste unbcsonnelic Untcrnchmcn dcr Earlisten. Wie versichert wird, soll die Regierung entschlossen sein, die aufgelöstcu Milizen uicht wieder zu organisiren. Die Verhaftung Orcnsc's cm der Grenze von Poitugal wird bestätigt. Die Eortcs votirteu heute das Eiscubahngcsctz. Athen, 2l. October, l^ Dcr Kronprinz von Preußen) ist gestern um 7 Uhr Abends, vom Oriente kommend, hier eingetroffen uud iin töuigl. Palais abge' stiegen. Der Kronprinz wird fünf Tage hier verweilen. Alexandrien, 22. October. (Dic Kaiserin Engcnic) ist hcntc !> Uhr ÄlorgeliS bicr angctommei' und uach einem cinstiindigen Anfenthaltc nach Cairo abgereist, wo sie im besten Wohlsein nm halb !i Uhr Nachmiltags eintraf. Die itehrerconfereuz fiir den Tchnlbezirk Vad maunsdorf iu Veldes. Die auf dcn 21. d. M. nach Radmanusdorf cinbe^ rufcnc erste Lehrcrconfercnz wnrde auf Wunsch der Mehr^ zahl der Lehrer in Vcldcö abgehalten. Nach einem in der Pfarrkirche, vom hochw. Herrn Leopold Kliuar, Sacristan nnd Katechet von Nadmauns-dorf, abgehaltenen Amte, wubei die Lehrer den besang be-surgteu, bcgaun um 10 Uhr die Eoufcreuz iur Schulhcuise unter dcr Leitung des Herrn Bezutsschulinspectors Peter Ccbin. ES waren außer deu Lehrern ailö der Wochcin, von Wcißcirfclö und Lauscu säiunUliche Lehrer des Vczirkcs, 17 au der Zahl. und o Auswärtige erschienen. Zum Schriftführer wurde der Lehrer von Vigcum A„< ton Gogala ernannt. Die von der hohen Regierung laut Verordnung vom 25. Juli d. I., Z. 55.'i8 zur Äerathuug, resp. schriftlichen Ausarbeitung vurgelegteu Punkte waren folgeude: 1. Welche von dcu drei Mclhodcn, Vuchstabir- Lautn- oder Schreiblcscuicchode ciguet sich für unsere Landschule am meisten? Die Gründe sind anzugeben. 2. Wie ist das Lesebuch, uamenllich in der oberste" Classe zu bchcurdcw, daß cö als Vereinigungspunkt möglichst vieler Unterrichtsfächer gellen wird? .';. Wic trägt die Achtung des Lchrstandes in der Oe' luciude zum Gedeihen der Schule bei, nnd wie ist sie dc>» uach zu fördern ? Gleich wahrend dcr Bcrathnng des ersten Punktes e»'' fchien als Vertreter dcr h. Regierung dcr t. t. Aezirk^ hauptmanu von Nadinaunödorf, Herr August v. Wurzda^ Tauucnbcrg selbst, und wurde nach eiucr kleinen Anspra^ von Seite dcö Herrn Eoufcrenzlcitcrs iuit dreimaligen H^ llnd ,)iviorufcu begrüßt. Hierauf wurde die Debatte fortgesetzt. Zu Punkt 1. stimmten sämmll'ichc Lehrer sowohl ' ihren schriftlichen Elaboraten, die im Anözugc vom .ve»" Cunfercnzlciter vorgelesen wurden als anch mündlich fl'u' ^ Schreidlcsemethode, weil sie dic natürlichste uud den ^ hällmsscn unserer Laudschnleu die cmpassendste ist. Dcr Herr Cchulmspcctor ucchm hiebei Gclcgcnhc^ , eiuc von ihm selbst verfertigte Lcsemeischiuc mit bewegli^ ^ Buchstabcu zil zeigen nnd die Vorzüge derselben für ^ praktischen Unterricht hervorzuheben, insbesondere Ich war nun mitten in der CrivoScie und pas-sirte bald darauf dic Stelle, wo ich im verflossenen Jahre zwei Bären begegnet hatte, mich jedoch iu Anbetracht meiucr zwei Miniatur-Pistolcu in keine Eontro-versc mit ihnen einließ. Eine Stunde später war ich beim Wachhausc Erkvizze, ciucm hübsch situirtcu Häusheu mit reinlichem Schindeldach und hell blinkenden Fenstern. Es liegt auf einem niedrigen Hügel seitwärts der Straße und beherbergt eine kleine Militär - Abtheilung, welche eine Art Relais zwischen Dragali und Ni-sanö bildet. Ich ritt hiuauf, um noch einen Abschieds-blick auf das Meer zu wcrfcu und mit dcn? Fcrnrohrc den Kai von Eattaro zn betrachten; die Aussicht ist hier überaus lohuend. Mit Crkoizzc hat dic Straße dcn höchsten Punkt erreicht und senkt sich von hier gegen das Hochplateau Dragali hinab. Dcr Weg führt anfangs zwlschcu schö-nen Eichcu- und Buchenwälder», — ein sür Dalmatieu seltener Anblick; zugleich wird das Thal cugcr, und ciu-zelnc Felsparteicu zcigcu romautischc Formen. Auf der Thalsohlc angclaugt, hört die Welt auf. bei ciuigcu üppigen Feldern sicht man zwei kleine HäuSchcu slchcn. was mit dem imposanten Hintergrund ciu schöucs Bild gibt. Die Berge trttcu bald darauf uoch eiumal zusammen/ glcichsanl einen Thorweg bildend, um dcn Rci-senden die ganze düstere Pracht einer Fclslaudschaft in nächster Nähe zu zeigen; dann öffnet sich dcr Paß, noch an einigen kleinen Häuschen vorbei, wclche ihre Armnth hinter großen Maulbccrbäumcn verstecken, und die weile Ebene Dragalis liegt vor uuS. EincS füllt gleich unangenehm anf, so lange nämlich die Straßcnführung Schwierigkeiten macht, ist der Weg vortrefflich, wic man jedoch in die Ebene kommt, wo nach dcr Ansicht simpler Ehristcnmcnschcn dcr Straßenbau doch gar kciuc Schwic-rigleitcu mchr habcu kauu, da hört glcich vor dcm stci-ucrnen Thor dcr Weg auf odcr er verwandelt sich viel-mchr in ein wüstes Stciufcld vou so großen Blöcken, daß mciu Nößlciu uur mit größter Mühe und Aufmerk« samlcit durchkam, ohne Schaden zu nehmen. DaS Hochplatean Dragali oder Dragail, 1200 Fuß über dcm Mccrcöspicgcl, ist ungefähr eine Meile laug uud ctwas über cinc Vicrtclmcilc breit, von hohen, seltsam geformten Felskuppcu umgeben, welche spärlichen Waldwuchs zcigcu. Die Ebeuc hat dcu prächtigstcu Marschbodcu, wclchcr bci scharfem Galopp dumpf cr-dröhnt; dicsc schöne schwarze Erde hatte einst, bevor die prachtvollen Wälder, oon denen ältcrc Geschichtschreiber erzählen, einem Vaudalcn zum Opfer ficlcu, die tahlcu FelSmasscn bedeckt, welche jctzt cincu so traurigen Anblick gcwährcu. Äiit wchmüthigcu Gedantcu ritt ich dahiu. rechts und links nichts als Graswuchs, nur an beiden Enden dcr Ebene zcigcn sich Zpnrcn von Ackerbau, uud doch, wclch hcrrlichc Fcldcr könntc das gcbcn, wic reich könnten dic Leute sein, wcuu sic aufgcklärt wurdcu, wcun es Schuleu gäbe! Bcim Kirchlcin vorbei, uoch ciue klciuc Strecke in vollstem Lunfc dcS PfcrdcS zurückgelegt, nnd ich stand auf dcm Bodcu mcincs altcu Bckauutcu Iovo, des cr-stcu Droguistcn uou Dragali. Nachmittags suchte ich dcn Eapovilla auf, wclchcr im VolkSmuudc dcu Titcl Fürst dcr Erivoscie führt und daher nll^cmciu Kucz gcrufcu wird. Ich faß mit ihm anf dcr Bank vor sciucm Hausc uud betrachtete die urwüchsige Natur. Er halte Lnmpen auf sich, dcucu mail kaum ihre ehemalige Färbung " kannte, einzelne gelbe Scidcufädcn bildeten die lch Reslc chcmaligcr Goldstickerei, aber anf dcr linken ^^ hatte cr au cincui fchuiutzigcu Bande stolz ein 6^d ^,^, trcuzchen hüügcn, und unter diesem Krcuzchcu s^^'^„z bicdcrcs Herz. Vou dieser Baut aus übersah man »5, Dragali. Es ist ein kleines Dorf von vielleicht ''^„ zchn Hänsern, wic die bei Kuczlac bcschricbeucn: l!>c ^ luachtcu uur dic Gcudarmcrie-Eascrnc und das >p ,^. dcS Iovo cinc angcuchmc AnSnahmc; sie w"^'" s!.,ic» einstöckig uud hattcu Ziegeldächer. Diese Häuser l ^^ zerstreut an dcm Fußc dcS uördlichcu Fclsabhangcs. mcist hat jcdcs glcich sciuc zngchörigcu Fcldcr lM ^, Zur Rechtcu licgt dauu das Fort Dragali, wclai^ ^^, Außcu mit sciucu hohcu Äiaucru, Gräbcu, Zunw ^,^ dcr Zugbrücke cinem alten Rittcrschlossc gleicht. ^ ^< beiläufig in dcr halben Brcitc des Plateaus "^^, hcrrscht das westliche Ende dcssclbcn, nämlich 1"«c .^,, wo dic Straße, dcn Sattel zwischen zwei hohen ^ jst übersteigend, uach Grahovo führt. Jenseits ^c^ ^ .^ dcr Fri'edhof allcr klciucn Orte, wclchc die ^^ u''l bevölkern. Traurig sicht cs da ans; dic Gräber > ^„c Stciublöckcu bezeichnet, ohne Kreuz, ohne I"'A' /M^ Blnmc; hie uud da licgeu Bäudcr uud Stnctac ^ dcrstoffcS herum, wahrschcinlich dic G"^ I^ztril"!. Mädchcu; auf cinem anderen Steine sah «n) H.^^ li»l l mcr, dcrcu Vorkommen mir dcr gute Knez ^llss' ! dcm Gebrauch erklärte, daß eiuc Mutter, d" .^ >"^ ling stirbt, anf dcsscn Grab dic Wiege z"" ^^'Di^^ochebcne hat nirgends einen Absi"^^. Wasser, daö vou dcn Höhen hcrabtonnnt, m"" 1799 daß selbe auf die einfachste Art von jedem Lehrer selbst verfertigt werden kann. Zu Punkt 2. einigten sich alle dahin, daß der Leseunterricht jedenfalls mit dein Unterricht in den andern Fä-chern besonders Geschichte, Geographie und Naturwissenschaften verbunden werden müsse, uud der Herr Conferenz-leiter bekämpfte die auch am letzten Lehrertage in Graz ausgesprochene Meinung, daß das Lesebuch nur zum Unterricht im Lesen zu dienen habe. Vei diesem Punkte wurde auch vou mehreren Herren der sehr fühlbare Maugel an Lehrmitteln, besonders au Landkarteu zur Sprache gebracht. Auch wurde vom Lehrer Zarnik ans Kropp die Frage aufgeworfen, ob die vorige Schnlvorstchung noch bestehe oder nicht, diese Frage erwiderte der Herr Vezirtshaupt-manu dahiu, daß selbe factisch uoch iu der Art bestehe wie bisher, da sie weder durch die kaiscrl. Vcrordnuug vom Jahre 1868, noch dnrch die Ministcrialvcrordnung vom März 1869 aufgehoben sei und erst dann aufhöre, bis der Ortsschulrath ins Leben tritt. Punlt 3. zu welchem besonders die Lehrer PoHar von Asp und P raprotni t von Lecs gediegene Elaborate lieferten, wurde von allen dahiu beantwortet, daß die Bildung des Lehrers, insbesondere aber die Regelung der materiellen Verhältnisse, Abschaffung der lästigeu, ja entehrenden Collectur und Erhöhung der Gehalte, fowie gänzliche Beseitiguug des Mcßncrdienstes, dem Lehrcrstaude die ihm gebührende Achtung verschaffen wird. Nach Erledigung dieser drei Punkte las der Herr (5on-ferenzleiter da keine besonderen Anträge mehr gestellt wurden, einiges Interessante aus dem Leben, Leiden uud Wirken des größten Schulmannes unseres Iahrhuuderteö Ioh. Heinrich Pestalozzi vor, was von allen mit Beifall aufgenommen wurde. Nach Besichtigung einiger zur Einsicht vorgelegten Lehrmittel wurde die Eonfercuz geschlossen und es ergriff der Herr Bezirköhauptmaun das Wort, um iu eiuer von Beifallsrufen unterbrochenen Rede hervorzuthun, wie er vollkommen der Ansicht,' die im dritten Punkt ausgesprochen wurde, beipflichte, daß eine systematische Regelung der materiellen Verhältnisse hauptsächlich dazu beitrage, die Achtuug vor dem Lchrcrstaudc zu heben uud ermahute die Lehrer, fest zusammen zu haltcu -und cs uicht bei dieser Resolution bewenden zn lassen, sondern in dem Sinne auch in der Presse fortzuwirken nnd von keiner Schwierigst sich abschrecken zn lassen; freilich sei, nnscre gcgcuwär-llge Finanzlage eine solche, daß man mit solchen Förde« lungcu am schwersten au die Völker treten kann, doch sei in hoffen, daß die drückende Eteuerhöhe durch die Steuer Ngulirung gleichmäßiger vertheilt, und auch in dicfcr Richtung eiue günstige Wendung zn erwarten sei, denn dcr "Merricht ist ein Gemeingut des Gcsammtvoltcs, darum sei die ^esolduug der Lehrer nicht Sache der Gemciude, soudcru "es Bezirkes, ja Sache des gauzen Landes; es wäre daher ^'U zweckmäßigsten, einen coucrclen Vorschlag zu machcu, ^e man die Gehalte der Lehrer regeln solle, damit selbe ^ und monatlich auszuzahlen wären. Nach Schluß dieser Nedc wurde nochmals ein drei« "'aliges Hoch und Zivio dem Herrn Vczirkshauptmaun ^gebracht, worauf dicfer abermals das Wort ergriff, nnd n^' daß diefc Ovation nicht ihm, sondern unserm allerbesten Monarchen gebühre, welcher von den reinsten e^^n geleitet, seine Völker glücklich zn machen, auch ^ ^sondercs Augenmerk der Volksschule zugewendet hat; be,-Zahnte die Lehrer, der Jugend neben Gottesfurcht G^devs Liebe zu ihren Monarchen und Achtnng vor dem soi^ einzuflößen, sie nicht blos für das engere Vaterland suül/^ ^" das große gemeinsame, nicht blos zu Kraiueru ^^"i auch zu Oesterreichcrn zu erziehen, uud die Lehrer werde» den reichlichsten Lohn sür ihre Mühen in dem Bewußtsein finden, die Kindern zu nützlichen Gliedern des Gcsammtstaates erzogen zn haben. Daß der Herr Bezirls-hauptmaun mit dieser Ansprache den rechten Ton angeschlagen, bewies das dreimalige stürmische Hoch auf Sciuc Majestät dcu Kaifer, welches die Lehrer ausbrachte». Die Versammlung schloß um 1 Uhr mit Absinguug der Volls-hymue. Die Verhandlungen wnrdcn fast' immer deutsch geführt. Nach Schluß dcr Eoufcreuz, versammelten sich sämmtliche Lehrer im Holel Mallner zu einem Festessen. Die Confcrenz hat ein erfreuliches Zeuguiß für die lebhafte Velheiliguug der Lehrer an der Neugestaltung dcr Schule geliefert und wir wollen nnr hoffen, daß auch die berechtigten Wünsche dcr Lehrer iu Bezug auf ihre materielle Stelluug bald erfüllt wcrdcu möchten. Von der Geistlichkeit war nur der Herr Eaplan von Radmannsdorf zu der Confercuz erschienen. — Vou Sr. Excellenz dem G. d. (5. Hcrru Grafen Elam - Gallas ist dem von Er, taiserl. Hoheit dem Feld-marschall Erzherzog Albrecht gcgri'mdelcn Vorschußfonds für uubemittclte t. k. Officiere der Betrag von 5,000 fl. in 5'perc. Staalsschuldverschrcibnngen gewidmet worden. — (Regelung des dirccten Stenerdicnsteö I. Instanz in den Reichsra thöländcrn.) Das Reichsgcsetzblatt veröffentlicht deu nachstehenden Erlaß des Finanzministeriums: „In Gemäßheit dcr mit Allerhöchster Entschließung vom 28. April 180U genehmigten Organi-sirungs-Grundsätze haben als erste Instauzcu sür den Dienst der direclen Bcsteucruug iu dcu im Reichsrathc vertretenen Königreichen uud Ländern zn bestehen: n) Steuer - Administrationen zu Wicu, Prag, Lembcrg, Brunn, Graz uud Trieft; d) Steuer-Localcoinmissionen, nnd zwar vorläufig zu Liuz, Salzburg, Laibach, Klageufurt, Troppau, Krakau und Ezernowitz, und c) die Bczirtshauptmaunschaflen. Das mit dem Erlasse vom 10. September 1868, R. G. Bl. Nr. 1«'l», vorgezcichuctc Verhältniß der uumittelbaren Un-tcrorduling der Steuer-Localcommissioncn nnd dcr Bezirtö-hauptmannschaften in Steuersachen unter die Finanz - Lan-desbchörde, sowie deren daselbst bezeichneter Wirkungskreis werden aufrecht erhalten. Für die Besorgung des Eoucepts-dienstes bei dcu Steuer-Administrationen, welche uutcr dcr Leitung je eiucs höhcrcu Finauzbcamtcn stehen, werden in Wien Finanzräthc nud Fillanz-Eommissäre, iu den übrigen Orten Finanz-Eommissäre bestellt. Für die Steuer-Local-cominissioueu, welche unter die Leitung ciues höhercu politischeu Beamten gestellt werden, dauu für die Bezirkshaupt-mauuschasteu sind als Elcucr-Referculeu Fiuanz-Eommissäre syftennsirt, Dieser neue Organismus wird mit :i1. Oct. 1869 activirt, mit welchem Zeitpunkte die bisher zn Trieft bestehende Steuer-Localcommission ihre Wirksamkeit einstellen wird. Brestel in. ^)." — (Landtägliches.) Der Autrag des Abgeordneten Freiherrn v. Hammer-Purgstall, welcher iu der Siz-zuug dcs stcierm. Laudtagcs vom 22. October eingebracht worden ist, lautet: Der Landlag wolle beschließen: 1. Ie^ des Äätglied des Landtages, welches ohne einen, entweder vom Herrn Laudcshauptmaun oder von dein Landtage erhaltenen Urlaub während der Dauer ciuer Session, plötzlich eingetretene Krankheitsfälle, worüber weuigstens die nachträgliche Entschuldigung auzubriugen ist, ungerechnet, an fünf Sitzuugstagcu bei der Sitzung nicht crfchcint und dcr vom Herrn Landeshauptmann crgangenen Ausfordernng, allsogleich zu crscheiueu, innerhalb acht Tageu uicht Folge leistet, ist als aus dcm Laudtage ausgeschieden zu betracht tcu uud ciuc Neuwahl ciuzuleilcu. Tritt dieser Aus- schließungsgruud bei einem nicht durch die Wahl in den Landtag berufenen Mitgliedc ein, fo verliert dasselbe für seine Person das Recht, im Landtage zn erscheinen. 2. Die Diäten werden jenen Herren Abgeordneten, welche zu deren Äszugc berechtigt sind, uur gegen Vorweisung dcr bei jeder Sitzuug vertheilten Präsenzkartcn für den Sitzungstag sowohl, als die zwischen diesem uud dem vorhergehenden Eitzuugstage liegcudeu Tage ausgezahlt. — (Affaire Ho m p es ch-Müller.) Wir lesen im „Tgsb. a. M." : „Die Heilung dcr Gesichtswunde des Herrn Müller geht normal vor sich uud ist für die Er-hallung der Sehtraft die beste Aussicht vorhanden. Die Wnndc ist beinahe geschlossen und das Auge in seine Höhle zurückgetreten; es tritt bereits Lichtempfiudung ein, ein Svmptom für die znrückkehrcndc Sehkraft. Das andere, nicht verletzte Auge bewahrt sciuc volle Sehkraft. Herr Müller wird in dcn nächsten Tagen das Krankeuhans verlassen können. Dieser Tage werden sowohl die ihn behandelnden Gerichtsärzlc, als anch Herr Müller einvernommen werden, welcher, wie wir, nnsere frühere diesfällige Mittheilung auf-rcchlerhalteud, beifügeu töuueu, in der Entschädigungsfrage bereits zufriedengestellt worden ist. Das k. t. Ober-Landes-gcrichl ist auf deu Antrag des t. k. Landesgerichtes, den Grafen Heinrich Hompcsch gcgeu eine angemessene Caution bis zur Echlußverhaudlung auf freieu Fuß zu fetzen, deshalb nicht eingegangen, weil es früher den Thatbestand sichergestellt wissen wollte; der Graf bleibt also vorläufig iu Haft. Da iu wenigen Tagen die Untersuchung geschlossen sein nnd die Echlußvcrhandlnng anberaumt werden dürfte, so kann die Untersuchungshaft des Grafen ohnehin nur mehr knrze Zeit danern." — (Kaifcr Napoleon in Lebensgefahr.) Mau schreibt der „Tgspr." aus Eompu'gue nntcrm 18len October: Gestern machte der Kaiser mit seinem Adjutanten, General Pujol, und zwei Ordonnanzoffizieren einen Spaziergang durch die Stadt. Plötzlich stürzte ein Cabrio-let in vollster Geschwindigkeit heran, so daß der Kaiser sich in Gefahr befand, unter den Wagen zu gerathen. Das Pferd des Gefährtes war scheu geworden uud in seinem wilden Lauf uicht zu hemmen. Die Personen, die sich im Wagen befanden, glanbten sich verloren uud schrieen wie Besessene. Vor der Artillcrie-Eascrnc schritt ein Earabinier der Garde, der sich ganz ungewöhnlicher Körperstärke er« freut, ruhig mitten auf die Straße, legte sciue Kopfbe-deckuug auf deu Boden nnd stellte sich entschlossen vor das Roß, das er beim Zügel ergriff. Der Onarticrmcister eilte foglcich hinzu und das Pferd wurde zum Stehe» gebracht. Der Kaiser, Augeuzeuge des Vorfalls, machte den beiden Militärs ein Eompliment über ihrcu Muth. Einige Stunden nachher brach tc ein Hofherr ihnen von Seiten des Souveräus eiue goldene Medaille nnd 40 Franken. — (Der Ml) rdinPauti n,) Dem „Droit" znfolge ist bei dem Parquet des Seine - Gerichtshofes noch leine Depesche über das angebliche Auffinden der Leiche des älteren Kint eingelaufen. Vou dem Mörder dcr Familie Kink ist noch cin anderer Mord bekannt geworden. Zu Anfang Juli hatte man in einem Eanal in der Nä'he von Dünkirchcn die Leiche eines jungen Mannes gefuudeu, der neuerdiugs als eiu Herr Duburqoi, Reifender eines Fabritauten, rccognoöcirt worden ist. Derselbe hatte ziemlich ansehnliche Barschaften mit sich geführt, von denen bei oem Todten nichts zn finden war. Er wird also das Opfer eines Raubmordes gewesen fein. Nuu hat sich aber unter deu bei Tropmann in Beschlag geuommcucn Sachen eine Reisetasche gefunden, welche Duburquoi gehörte, uud es uutcrliegt kaum eiuem Zweifel, daß Tropmann sein Mörder ist. U ""fgesogeu werden, was den Verkehr während dcr U^it gcradc nicht erleichtert, tete« k "' dem fetten Marschboden muß jedoch zerklüf-^ Gestein sciu, dcun trotz dcr reichlichen Wasscrmen-Nier '^^jährlich niederfallen, versiegt fast jedcn Soin-Heu W Trinkwasscr dcr Brnnncn nnd muß mit gro-herd ^" "°" Grahovo auf Tragthicreu herbeigeschafft stcj. Vesuchcn wir das Kaffeehaus dcö Ortes. Wir Heil/l ^^ slcmcrnc Stufen ciucS unansehnlichen HüuS-sehr»i' "' t^" durch eine Thür. dcrcn Verschluß Dach, s-"^" ist. nnd wir sind zur Stelle. Unter dcm ^filik ^^ Näniue; der größere, in welchem wir nus ^,ueidsamc Tracht dcs Landes saß ihr recht gut, stills «s ^ ^"^ ^lte sie kokett auf ihr schwarzes Haar ge titele s' ""^' ^ncchlu. Auf uuscr Äcgchrcu bc-'vir ung /"!5 ^.^' ^"^" schwarzen Kaffcc, nur nmßtcn ^iiyen 9-sf/"^" '"'^ """' einzisscu Schale nnd cincin » eme al« ^ behelfen, doch wenn man auf cinem Mche ,, , .^^ll)l bcim offenen Fcncr fitzt, in einer ^ne'eu,"?^^'''"' ^""chsa"» hat, dann hören fo '^ "ira.°,"^^ ^'npfindlichkcitcn von selbst auf. Ich ^! ei»cr ^ ^"" ^l"hl, Tisch oder Kasten. sondcru ^ lebl^sf ' '"^ "'" dnutbemallc Truhe, wclchc t l erlMt >"" böhmische Ausstattuulicn erinnerte. Auch °Ii Mädchen bei dcr Heirat cine oder zwei 9egl,ele »> ' ^chc das Hciratsgut cuthaltcu. Ich ""mal unweit Dragali einem Hochzeitszugc, voraus der Bräutigam auf stattlichem Nossc, nach ihm die Braut auf einem ruhigen Pferde, die Füße u Mix M<5«, dcn weißen Rock so iibcr dcn Kopf gczog.cn, daß sie dann wic in einen Schleier gehüllt erschien; dann cin Handpfcrd mit dcu zwci Truhen und hierauf eine ganze Cortege Vcrwa»otcr. Die Männer feuerten zum Zeichen ihrer Lust zcitwcisc ihre Pistolen ab; als galanter Mann that ich im Vorbeireiten dasselbe, was als nroßc Ehrenbezeigung gilt und schleunigst erwidert wird. Um wicdcr auf das Kaffeehaus zurückzukommen, Iii, duuiu än compwii-, die frische, dralle Witwe mit einem für hiesige Verhältnisse unerhörten Ncinlichkcitö-grad, war natürlich so manchen Versuchungen ausgesetzt, wußte sich jedoch so gut zn wehren, daß auch nicht dcr Schatten ciucs üblen Rufes auf ihr lastete. Sie cr-frcnlc fich fogar ciucr gewissen Achtung, was in Alba-nicn viel gesagt habcn will. indem das Weib hier all-gcmcin die Sklavin des ManncS ist, dcim Begegnen ihm zuerst dic Hminenrö macht und meist dcn Acrmcl küßt/was er mit ciuer spanischen Grandezza geschehen läßt. Eiu Zcichcn fur die niedrige Stellung des Wcibcö lst wohl auch oic Sitte, daß dcr Pater bci der Geburt cmcs Sohnes sein letztes Lamm schlachtet uud dcn letzten Credit auf Pulver und Branntwein verbraucht, hingegen bei einem Töchtcrchcn verlegen hcrumschlcicht und auf Befragen mit abgezogener Mütze antwortet: „Entschuldige, Hcn-, es ist cin Mädchen." Dic sehr hübsche Tracht ist jcnc dcr Montcucgri-ucr, wclchc ich als bekannt voraussetzen kaun. Ich tlicli mich im Gauzcu vier Wochen iu dcr Crivoöcic herum, kam auch zweimal nach dcm eine Stuude eutlcgeuen Montenegriner Orte Grahovo, wel? cher ciu freundliches, behäbiges Ausfehcn hat; die ebene ist ungleich bcsscr cultiuirt als Dragali, die Leute sind wohlhabender. Dic vorzüglichste Sehenswürdigkeit GrahoooS ist eine große Höhle, wclchc liis unter Nitsich ungefähr sicbcu Mcilcu weit sich erstrecken soll. Den Eingang ,zu dcrsclbcn bildet cine ciufachc Thür im Hofraumc des Wohnhauses dcs Wojwodcu. Ich kam uicht weit in derselben, wcil ich für cinc solche EWdition gar nicht aussscriistct war und spätcr uicht mehr in diese Geacud gelaugte; doch ist dieselbe gcwiß dcr Erforschung werth, und ich will hier erzählen, was ich über sie erfuhr. Beim Kriege mit dcu Türtcu versteckte dcr Vater des jetzigen Woj« wudeu seine gau.zcn Schütze in dieser Höhle; die Türken draugcu jcdoch bci Nitsich in diese ein, tamen bei Gra« hovo hcraraus. mordctcu alle Bewohner und uahmen die Schätze mit sich. Der jetzige Wojwode entkam nur durch dcu glücklichen Zufall, daß er nicht zu Hause war, dem allgcmciucn Blutbadc. In dieser Höhle selbst sin« dct sich cin großes Wasserbassin, das nie versiegt und dcm dic Bcwohucr im Sommer ihren Wasserbedarf eut-nchmen. Das Büchlein, schlechtweg Rjela genannt, welches das Tl,al bci GralMac durchzieht, wo die er-wähutcn Türkeugefcchtc stattfanden, versiegt unweit dem Orte Grahovo und dürfte mit dicfem Wasscrbassin in Verbindung stehen. Die weite Höhlung, welche diesen kleinen Teich beherbergt, soll 32 Ausgiingc haben, doch traut sich keiner dcr Eiugeborucn weiter aus Maugel an Oricntirungsmitteln. Vielleicht, daß diese Zeilen dcu Anstoß gebeu, diese für die Wissenschaft gcwlß sehr interessante Höhleubildimg genauer zu erforschen. 1800 Locales. — (Zum gest riqen achtzigsten Geburtstage) des innerösterreichischen Epigraphies Dr. Richard Knabl in Graz hat unter anderen Vereinen auch der krainische historische Berein durch den Ausschuß seinen Glückwunsch dargebracht. Prof. Dr. Knabl hat auch in den Mittheilungen dieses Veremes wcrlhvollc wissenschaftliche Arbeiten über unsere No'merstcine veröffentlicht. — (Jahrmarkt.) Von Seite des Magistrates wird bekannt gegeben, daß der diesjährige fünfte Jahrmarkt am Montag den 22. November 1869 beginnt. (Hr. Mral), Nachfolger unsers verstorbenen Landsmannes Varaga auf dem Bischofssitz voll Marquette in Nordamerika (Obere Seen), gebürtig aus Pöllaud, ist am 20ten d. M. in Laibach angekommen und begibt sich nach kurzem Aufenthalte zum Concil nach Rom. In Kram beabsichtigt derselbe, Geistliche, auch Studenten, für die amerikanische Mission zu gewinnen. —' (Diöccsanveränderungen.) Herr Jakob Kalan wurde gesundheitshalber aus Bischoflack nach Heiligen^ treuz bei Landstraß; Herr Blas Euklic aus Neumarttl als erster Kaplan nach Äischoflack; Herr Fr. Spcndov, neu ausgewciht, nach Neumarktl zur Schule überfetzt. — (Elcmentarereigniß.) Aus Oberkrain, 19. October wird uns geschrieben: In Folge des in der Nacht vom 17. auf den 18. d M. eingetretenen heftigen Regens schwoll die Save derart an, daß sie beide Brücken, welche unter dem Tunnel bei Globoko behufs Ueberführuug der Steine hergestellt sind, ganz abriß, und die am Brük-lenbau iu Globolo angebrachte Nothbrücke in der Mitte auseinander riß. Merkwürdiger Weise blieb die in der Mitte stehende Ärücke, welche von 6 Bauern der hiesigen Gegend hergestellt wurde, unvcrfehrt stehen. Auch sehr viel Bauholz und Quadern, die znm Brückenban bestimmt waren, sind vom Wasser weggeschwemmt worden, doch wurde einiges Holz schon in Gutenfeld, wo die Save einen starken Bogen »lacht, aufgefangen. Der Schaden ist ein bedeutender, doch trifft derselbe nicht den Unternehmer Hcrrn Rotter, sondern es trägt ihn die Gesellschaft. — (Schlußverhand lungen beim k. k. Landesgerichte Laib ach.) Am 27. October. Jakob Ostrcs und Martin Hribar: Raub; Blas Kovac und 3 ' Genossen: Diebstahl; Anton Zor: Diebstahl. — Am 28. October. Franz Mihenc und 4 Genossen: öffentliche Gewaltthätigkeit und Anflanf; Florian Scheriou: Diebstahl : Josef Orazem und Johann Nozman: fchwere körperliche Befchädignng; Franz Razboröel: schwere körperliche Beschädigung; Josefa Mcnuöic und Theresia Zadnikar: Diebstahl; Josef Pnh, Veruntreuung. —Am 20. October. Gregor Naglic: fchwcre körperliche Beschädigung; Valentin Seljat: schwere körperliche Beschädigung; Matthäus Prestar: schwere körperliche Beschädigung; Alex Sajovic und Matthäus Qucder: Ucbcrtretung nach § 411 St. G. MMr Post. (Original'Telegramm der „Laibacher Zeitung.") Oattaro, Hj October. Fort Stanje- Vich(Fort an der tUrkisch-albanischen Grenze nächst Vudua ^ an der äußersten Eüdspitzc Dalmatiens) ist durch Vcr- ^ rath gefallen, die auö 4O Mann bestehende Besatzung ergab sich der Uebermacht nach hartnäckigem Kampfe. Die Insurgenten griffen Nachts die Forts Trinity und Gorazda an und wurden mit bedeutendem Verluste zurückgeschlagen. Wien, 23. October. Wie die ..Temcsu. Ztg." berichtet, wird gelegentlich der Reise Sr. Majestät des Kaisers nach Constautmopel die ganze, das TcmcSvarer Territorium berührende Bahnstrecke mit bengalischen Feuern beleuchtet und der Aalmhof in Tcmcsoar, wo Sc. Majestät in später Nachtstunde eintreffen, entsprechend illumumt wcrdcn. Trieft, 23. October. Heute Vormittags trat hier mit großer Bestimmtheit das Gerücht auf, die Insur- genten hätten ein Fort gcnoiilinen. Die Theilnahme der Montenegriner an der Insurrection der Bocchcsen soll bereits außer allem Zweifel stchcn. Man spricht von einem bewaffneten ^agcr, welches die Montenegriner an der österreichischen Grenze zusammcngezogen haben. Nach Cattaro gehen ncuc Truppcnscndungcn ab. Caltaro, 23. October. Bisher unbcglaubigte Gerüchte wollen von einem nächtlichen Uebcrfall der Insurgenten auf das Fort Stanjcvich wissen. Die Tclcgrafthcnlinic biö Budua ist gestört. Die mit der Wicdcchcrstcllung der Telegraphenleitung beschäftigten Telegraphenausschcr wurden überfallen und beraubt. Budua soll von Insurgenten bedroht sein. Klagen fürt, 23. October. Es erfolgt die Mit' lheilung, daß oaS Ministerium für Landesvertheidigung mittelst Note dm vom Landtage anläßlich der Einberufung der Urlauber des 7l>. Infanterie - Regimentes gefaßten Beschluß als Ucbcrschrcituug der Compel'nz des Landtages erklärt. Luggw ftrotcstitt gegen diese Auffassung des Ministeriums. Florenz, 23. October. Der preußische Kronprinz soll in 3icapcl mit Viclor Emmamlel zusammen' kommen. Paris, 23. October. Ein Schreiben Naspail'S erklärt, daß er am 26. October nicht in die Kammer gehen werde und fordert den vernünftigen Thcil der Bcuölfcrunfj auf, an dicscm Tage zu Hause zu bleibcn. Madrid, 23. Oclobcr. Die spanische Regierung verweigerte die Ancrkenmma. dcm ncncn portligicsischcn Gesandten Coruo, weil seine Ernennung nicht früher notificirt wurde. London, 23. October. Lord Derby ist heute gestorben. Brüssel, 23. October. (N. fr. Pr.) Der „In-dcftendancc" wird aus Paris gemeldet, daß der Kaiser in neuester Zeit wieder Anfälle scincs Uebels hat, so zwar, daß er nicht zu Pferde steigen kann. Dr. Nclaton wurde nach Compi^gne berufen, um den Sitz des Leidens zu souoircn. Eonslantinopel, 22. October. Dcr Sultan fuhr bis zu dcu Dardanellen dem Kronprinzen von Prcnßen entgegen, welcher Mends Athen verläßt. Belgrad, 23. October. Eine glänzende Dcpu tation wird zur Begrüßung des Kaisers von Oesterreich in Bazias vorbereitet. Das Postdampsschiff Teutonia, Capitän Vareuds. welches am 2. d. M. von Hamburg nach New-Mort abgcgaugcu. ist am 1,6. d. M, wohlbehalten in Nrw-Iork augrlommel,. Telestraphisch? HUrchselcourse vom 23. October. 5prrc. Metalliqncs 51»,70. -- 5pcrc. Mctalliqnes mil Mai» und Nüvcmlier-Zinscu 59,70, — 5perc. National-Anlrhcn 69.20. - 1860er Staacsanlehen 94..<0. — Äautaclleu 710. — ltredü-Aclien 240.—. — London 122.80. — Silber 120.35. - K, l Ducateu 5 84,^. Qeffentlicher Dank. Der gefertigten Direction der Elisabeth-Kinderspitals siud im Verlaufe des vicrleu Quartals 1869 abermals folgende milde Spenden zugclommcn: fl. lr, 1. Von der Schutzdamc Frau Augnstc Achtschiu geb. u, Gaal.............. 5 2. Von der Schutzdame Frau Achtschin, Handels-maunögattiil............ 4 — 3. V»n Frau Nicman.......... 5 — 4. „ „ Ernestine Bleinieiß.......10 — 5. „ dcr Schntzdamc Fräulein Anna Rupert als 1 vierteljähriger Beitrag........3 — <;, Durch die Schntzdamc Frau Ietti Mikusch: Von Fran A. Klcbel.........1 — „ „ Emile Domrnig.......2 — „ „ Leni Rudholzcr........1 — ,. N. N.............- 50 ^ „ Frau Caroline Nudholze-.'......1 — „ „ Louise Laszuit........1 - „ „ Maria Giontini.......2 — 7, Von dcr Schntzdame Fran Anna Vilina . . . ^<) —^ Fllrtrag fl. 45 5« ' Uebertrag st. 45 50 8. Von Herrn Ferdinand und Frau Frauciska Schmidt j iu der Schischla am 19. October d I. ans An- ! las; dcr Fcicr ihrcr goldenen Hochzeit 30 Francs i in Gold. 9. Von Frau Maria Moschek........5 — Summe b0"50 und 30 Francs iu Gold. Vom letzten Ausweise.........206 — nud 2 Silberthalcr Hauptsummc 256 50 2 Silberthaler nud 30 Frcs. in Gold. Filr alle dicsc milden Spenden stattet den Ue^esilhltesteu Danl ab die Direction des Elisabeth-Kinderspitals, Dr. Kovatsch. Kandel und Volkswirtschaftliches. Wochcnausweis der osterv. Nationalbanl'. Vom 20, October. Bunknotrnumlauf fl. 307,744.680. Hievou ab: Am Schlüsse dcS Monats bar zn begleichende Forderung der Vant aus der commissionsweiscn Besorgnnq drS Hyftoth,-Anweisungen' Geschäftes fl. 406.-190 !»l Verbleiben fl. 30?.3.'^.1ft9'9. Aedecknna. Metallschatz fl. 125,140,115 44. In Metall zahlbare Wechsel fl. 26,873.002. Staatsnoten, welche dcrVaul achurcu sl. 1.017.571. Escomptc fl. 102,855.54l>37. Darlchcn 4'<,f>22.^>0. Eingelöste Coupons voii Grundcutlllstimgöobligal, fl, 1l'>.04?-t4fl. 16,065,li00 - eingelöste und börsrma'ßig eingrtanflc Pfandbriesc i« 66?, p(lt, fl. 10,690.133 33, im Gauzcu fl. 3N.N5.209 58. Vaibacl), 23. October, Auf dem heutigen Marlte sind cr-schieuen: 13 Wagen mit Getreide, 2 Wagen mit Heu, (29 Ctr) nnd 18 Wagen mit Holz. _________ Hurchschnittö-Prrise. _________ Mtl.. Mgz.- Mtl.. H»,,z.' fi. lr. fl. lr. ft. tl. st. ll. Weizen pr, Mrtzen 4 90 5,56 Butter pr. Pfund — 42 —I— Korn „ 2 75 3 12 Eier pr, Stllcl —2z------- Gerste .. 2 60 3 Milch pr. Mus, — l<» — Hascr ,. 190 2- Rindfleisch pr Psd, -22------- Halbsrucht „ ------- 3 54 Kalbfleisch ,. — liü —— Heioeu „ 2 60 3 6 Schweinefleisch,, -22------- Hirse „ 2 50 2 84 Schöpsenfleisch „ —14— — itnlnrutz „ ------3 !6 Hähudel pr. Stilck — 30 — — Erdäpfel „ 140------- Tauben .. -,.''.-_ — linsen ,. 4 —I------- Hcu sir. Zeutuer - 90 .. ! — «Hrbseu „ 4 50!------- Stroh „ —70-,., Fisolru ., 4 50— HoIz.hart..pr,Klft. ------ <; »;0 Nindt«schmalz Psb, - 49-------------- weiches. 22"------f, 20 Schweiucschmalz „ — 42------- Wciu, ruther, pr, Speck, frisch. „ —30'------- Eimer . 9 — — geriluchürl ., — 40i—- - — weißer ,. ___10 — Angekommene Fremde. Am 22 October. 2tadt Wieu. Die Herrn,: Krusi, Feiner und Güstel, Ka»ß' nud Laclcnbacher, k, l, Oberlieutenant, alle von Wnu. (.?lefa»t Die Herren: Fischer v. Nuszlcrstam, vou Wicu. - Schwül;, Lehrer, von Enzersdorf. — Maises, GrosWudler, von Wie». - Slcsaiüic, Besitzer, von Uulcrlraiu. Muru, Priuaticr, von Trieft. — Schußüiliiui, .^infin., von Gra; -- Fran Jong, von Golischre. Baierischer Hof. Herr Pekarek, l l Hauptmann - Nuditol, von Agram. Lottoziehung vom 23. Qctober. Wien: 8 25 34 10 28. Graz: 37 24 6 66 79. Nteteorolossische AeubaMulMN ill Lailittckl- 6ll. Mg. 329.u.l -j-0.< O. mäßig trilbc 23. 2 „ N. 329 „5. -l- 4.s O. z. start trilbe 0,o° 10„ Ab. 329,ü.i -i-2..! O. mäßig z^Hälflc bew^___^ 6l1. Mg. 328 ,!., ->- I,, O. schwach i gäns'bew. 24. 2 „ N. 327.!,^ -l- 4« SO. schwachlgrüßth. bew. li" 10 .. M. 327 ^5 's- 1,, SO, schwach!z.Hälfte bcw. ,,, 23. -Wechselnde Vewölknng. Windig. Den 24. Wolle» "? Sonnenschein, a» beiden Tagen empfindlich kalt. Das vorgcsU ^ Tagcömittcl dcr Wärme -j-2'5", um 5 7"; daß gestrige ^" ^ um 5-4" uuter dem Normale, VeranlN'orllichcr Redacteur: Ignaz v. KlcinmaUl- M«rl'on!ll'l'»l'^i Wie», 22. October. Die Vörsc war gut gestimmt und sowohl Vanl- als Eiseubahupapiere besserte,, sich ausehulich. Gleichen Schritt damit hielten Staatsfonds und O"l" ^j»i,^llUlzM)^. cutlastnugs-Obligationcll. Der Umsatz blieb jedoch limilirt. Devisen nnd Complanlcn waren nm eine Kle,nigleit billiger. ^. Allgemeine Staatsschuld. Filr 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pC<.: in Noten verzins!, Mni-Novcmbcr 59.75 59,85 „ „ „ Febrnar-Augnst 59.75 59.85 « Silber „ Iännrr-Inli , 69.30 69.40 „ „ „ April-October . 69.30 69 40 Steueranlehen rückzahlbar (?) . 97.-- 98.— Lose v,1.1839......246.-248.— .. „ 1»54 (4 "/„) z„ 250 si. 88.75 89,25 ,, ., I860 zn 500 fl. . . 94.25 9450 „ 5. I860 zu 100 fl. . . 99.25 99.75 ., ,' 1864 zu 100 fl. . . 116,25 1 l6.75 Staats-Domänen-Pfllndbriese Nl 120 fl. ü W. m Silber . . N5.75 116. - ». Grnndentlastunatz-Vbliaationen. FUr 100 fl. Geld Waare Vühmen^ .... zu 5 pCt. Ü0.50 9l.50 Oalizie» .... «5,. ?2.— ?:z._ Nieder-Oesterreich. . „ » „ 92.— 93. -. Ober-Oesterreich . - /, 5 „ 93.— l>4.— Siebenbürgen ... ,- « ,, 76,— 76.50 Steiermarl ... „ >' " "«I- "-" Unyarn .... ,. 5 „ 79.50 80.-, V. Actien von Bankinstituten. Geld Waare Anglo-üstcrr. Vanl abgest, . . 234.75 235.25 Anglo-nngar. Banl .... 85,- 86.— BodeN'Crcditllustalt ...» ^-,— —.— Credilaustalt s, Handel n. Gew. > 244.50 245,-Kreditanstalt, allssem. nngar. . - ^3.50 84, — E^nmptc-Och'llschast, u, ö. . - ^l)8. ^12.— Frauco-österr. Banl .... i>35« <,4. - Genlralbaut.......44.50 45,50 N^lwüülbanl. .... .711.-71^-.. Niederländische Vaul , . . - «0,50 81.50 Vcreinsbaut......^— 88.50 Verlehrsbank.......109.50 110.50 Wiener Baut......b Ferdinandö-Nordb, in Sill,, vcrz. 105.- it).)s,<) Franz-Insephs Bahn .... 91.25 9150 G.llarl.^'udw, B.i S.vsrz.l,Cm. 100,50 101.50 ! Oeld M^ Ocsterr. Nordwestbahu .... 8950 '^5 Siebcnb. Bahn in Silber vcrz. . 86.75 ^^, Stantöb. G. 3?.. ü 5,00Fr. „!,Em. 135.- "^,i E ildb. G, 3'/, i. 500 Frc. „ . . 114 ?>' ^' Sildb.-Aous 6 '7, (1870 74) ^, ^ !< 500 Frcs......-^-^ «. -^ " ^. " 1 - ^! « Vercinsthlller . . . 1 .. A ' <^y „ ^ Silber . . 120 « 50 ,. ^ ^ ^ Krai„ische Gruuder.UllNuugs-^bl'gaM'^^ v°!u°t.runq: 8«.50 Held. ^"'w