tnr Kunst, Literatur, Theater u. geselliges Leben. NNN2W2NW ^C>T? NNNN> NCWNNZEW, ^5 ^O. Montag am B8. Iaimer RG3V. Von d,eser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mol ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Laibach ganzjährig t>, halbjährig <> fl. Durch die k. s. Post unier lüouvert mit portofreier Zusendung ganzjährig », halbjährig 4 st. C. M., und w,rd dolbj'nhrtg «oran»« bezahlt. Alle f. k. Postämter nehmen Pränumeration an. I n Laibach pränumerirt man be»n Verleger am Raan, Nr. lyo, im ersten Oloilc. Die blaue Farbe. 3»l s Ich »och ein schwacher Knabe, Lag ich oft im Grün der Flur, Und mein Auge hing da»» gerne An des Honzonis Azur; Meine ersten Träume webt' ich I n des Hmnnels Bio» hinein, Tändelte dabei und tonnte Gar so froh und kindisch sei)». Und der Knabe ward zum Jüngling, Zog durch Wälder grün und tief, Nenn der Lenz die buntgemalten Blumen aus dem Schlafe rief; Doch das Blau war jene Farbe, Der ich treu und freundlich blieb, Veilchen und Vergißmeinnichte Waren mir vor allen lieb. Nun ich Mann, da find' ich wieder Meines Lebens einzig Glück I n der Liebsten blauen Augen, I n der Liebsten treuem Nliet; Denn in ihnen steht der H,n»nel, Meiner Kindbe>t neu herauf, Blühen auch des Jünglings Blumen Schöner noch, als eh'dem »uf. H >) a z! n t v. Vck l, l h c > m. Hnkel und Neffe. Humoreske VonIoha » n Langer. (Fortsetzung.) Es gab eine Pause, die unserm Landbewohner nicht weniger peinlich war, als einem Schauspieler jene, die er nothgedrungen machen muß, wenn er seine Rolle nicht ge­hörig memorirt hat, und der Souffleur heiser ist. — Der Baron füllte den Zwischenraum mit Blicken und Seufzern aus. Die Nymphe des Gasthofes fand diese Situation nicht wenig ergötzlich, ihr schmeichelte die stumme Verehrung des alten Landedelmannes sehr; da machte der Zufall in Gestalt eines Passagiers , der im obern Stockwerke an der Glocke riß, dem schonen Schauspiele für Götter ein Ende. Die Stubenkatze siel aus dem Himmel der Huldigung in die prosaische Welt der Dienstbarkeit herab, und indem sie in­ stinktmäßig dem Glockenzuge des Schicksals folgte, brachte ihr Entfliehen den entzückten Protasius, der sonst noch verzückt wäre, zu sich. Als er den hold.en Traum seiner Liebe jene retrograde Bewegung machen sah, langte er mit beiden Armen, wie Apollo nach der fliehenden Daphne, nach ihm. Ach, holdes Geschöpf! seufzte er, wo gehst du hin? — Willst D u nicht mit dem Feuereimer eines Kusses den Höllenbrand meiner Liebe löschen! -— „Ich bitt' Ew. Gnaden, seyen Sie nicht so kindisch und halten Sie mich nicht auf, sonst Hab' ich Verdruß!" sagte sie, indem sie zur Thür hinausschlüfte und noch einen­feurigen Blick, gleich einer kongrev'schen Rakette in das auflodernde Herz des Barons warf; dieser Blick brachte ihn vollends in Bewegung, er eilte nach, und raubte ihr auf offenem Gange einen derben Kuß. Ein junger Elegant, der die Treppe herauf kam, lachte; der Oberkellner, der mit Kaffehservice eben aus einem Passagierzimmer trar, stolperte, und warf das Geschirr mitten in den Gang, daß die Porzellainschalen mit Schwanengesang vom Leben sich verabschiedeten. Das Mädchen entfloh mit einem lauten Schrei. „Gnädiger Herr!" sagte der Kellner mit unterdrück­ter Empfindlichkeit, „Sie haben mir an meiner Ehre und an meinem Sevice Schaden zugefügt, Sie müssen es be­zahlen." — ""An seiner Ehre? — war die auch unter den Por­zellainschalen, Hans Ungeschickt?"" fragte, unwillig über die unwillkommene Unterbrechung, der Baron. „Die Adelheid ist meine Braut, verstehen Sie!"— „Bravo, alter Herr," siel der junge Schnurbart in die Rede, Sie verschmähen es nicht, Rosen zu pflücken, obgleich der Schnee auf dem Dache liegt. — Sie sind mein Mann, so habe ich das Alter gern!" — Der Baron, zwar betreten über die unberufenen Zeu­gen seiner jugendlichen Rückfälle, tröstete sich jedoch mit dem Gedanken, daß er hier nicht bekannt sey; Düftlin g aber, das war der Bonvivant, wünschte sich im Stillen 324 Glück, daß ihn der Zufall zum Zeugen einer Scene machie, die ganz in seine Plane taugte, und ihn von den Schwä­chen des Mäßigkeitsgliedes in Kenntniß setzte. Der Baron wollte sich, wie eine Schnecke, in sein Zimmer zurück ziehen; Düftlin g aber keineswegs gelaunt, die so, günstig gemachte Bekanntschaft fahren zu lassen, »ertrat ihm den Weg. — »So haben wir nicht gewettet, mein Herr, glauben Sie, in der Residenz ist man so un­höflich, eine interessante Bekanntschaft so schnell aufzuge­ben? — Sie irren — Sie sind ein Fremder, ein Lebe­mann, der unsere schöne Stadt besucht, um sich von der Einförmigkeit des Landes zu erholen, wie ich sehe, es ist also die Pflicht Ihres neuen Jonathan, Ihnen seine Dien­ste, seine Börse, sein Blut und Leben anzubieten als Freund, Begleiter, Cicerone, Zahlmeister, Sccundant, wie Sie mich gerade brauchen." »»Sie sind sehr gütig, mein Herr — sagte, durch die große Freundlichkeit in etwas verblüfft der Baron — ohne daß wir uns näher kennen""— »Wozu das? —Ich heiße Marquis Düftling, wenn es Sie interessirt, und Sie lernte ich als einen allerlieb­sten, sidelen Mattn kennen, der lebt und leben läßt, wie man sich etwa auf dem Lande auszudrücken pflegt; auf alle Fälle ein Mann, der in unsere Lotterie taugt, mehr brauche ich nicht zu wissen, und Sie werden daher erlauben, mit Ihnen auf die originale Bekanntschaft einige Bouteillcn Champagner auszustechen. He Iaques!" — »»Einige Bouteille»? —zum Frühstück? — Ich danke! mein Herr Marquis, Sie müssen wissen, ich bin Mit­glied"" — »Ein Anhänger Epikurs. Scharmanter alter Herr! Sie werden wir erlauben, Sie zu einem philosophischen Diner zu laden — aber nur keine Entschuldigung, ich sende sie mit Protest zurück. He Iaques, das knallt vortrefflich! Stoffen Sie an, es ist rosenrother Vierunddreiß'ger von Sillerp. — laßt den Ech«»n zum Himmel spritzen, Dieses Glos dem guten Geist! — Der Baron war in großer Verlegenheit. Er wollte die Einladung rund abschlagen, aber er stammelte einige entschuldigende Worte, dieDüftlin g für eine Einwilligung nahm, und jede fernere Auseinandersetzung mit Umarmung und Liebkosungen erstickte. Lilie n sah mit Schaudern, wie die eine Bouteille leer war, und die zweite gezapft wurde, er hatte nur den Mund naß gemacht und in un­bewachten Augenblicken den edlen Inhalt des Kelchglases unter den Tisch gegossen, denn der Champagner war der verpönteste Artikel der Massigen von Plumpsdorf. Als die zweite Bouteille die Nagelprobe ausgehalten hatte, empfahl sich der Baron, sich umzukleiden und einige Touren durch die Scadt zu machen. Düftling , der den strengen Onkel bereits auf gutem Wege hatte, und ihm nicht Zeit gönnen wollte, sich eines Andern zu besinnen, rief schnell: »Ach, das ist schön, ich werde Sie überall her­umführen! Ich stelle meine Zeit ganz zu Ihrer Verfügung. Fremde sehen und handeln nur halb, wenn sie sich selbst überlassen sind! — Er folgte dem Baron auf sein Zimmer, als sich dieser umziehen wollte, und musterte die Garderobe, die des Barons Leibdiener, der alte Hans , auf allen Tischen und Stühlen ausgebreitet hatte. »Liebster Freund!« sagte er, nachdem er mit der Lorgnette die Prachtstücke eines, vergangenen Jahrhunderts betrachtet, »ohne Ihnen ein Kompliment zu machen, Ihre Garderobe ist abscheu­lich !" — »»Wie meinen Sie?«" — fragte der Baron etwas betroffen. — »Daß Sie sämmtliches Costume auf den Trödelmarkt senden, und um jeden Preis losschlagen sollen. Grüne Westen mit Stahllnöpfen, limonicngelbe Beinkleider/ und Fraks mit langen Schössen und Plüschkragen; «inble! mein Herr, ich wette, dieser Anzug ist mit Ihnen zu gleicher Zeit auf die Welt gekommen." »»Ganz recht, er ist eigentlich in gerader Linie vom Großvater her, -— und besonders prachtvoll"" Allerdings, man könnte darin den Theseus oder den Hippolyt in der classischen Tragödie des Racine spielen, es fehlt nur noch der Haarbeutel." — »»Sie glauben also, daß in dieser Kleidung—"" »Ihnen die Strassenjungen nachlaufen werden? — Das will ich in voraus beschwören." »»Ja, was soll ich?"" — »Ihrem Cicerone einen Wink geben und in zehn Mi ­ nuten ist Alles besorgt. Sehen Sie hier gegenüber ist eine Kleideranstalt, ich rufe den ersten Commis — »l«u5ie»r ziio!,«!! — Treten Sie an's Fenster und drehen Sie sich herum, damit er Ihre Aussenseite studiert." »»Er wird doch nicht durch's Fenster mir das Maß nehmen wollen?"" — »Allerdings, doch bloß mit den Augen." »zi«n»i«»r ivii«i>ßil für diesen Herrn da einen neuen Anzug nach der modernsten Art." !Nuu5i,e>,r Hiieilei verbeugte sich und verschwand von der Gewölbsschwelle. I n sechs Minuten klopfte es an der Thüre; »lun^ielil- inieiiei erscheint mit zwei bepackten La­dendienern, und wieder sechs Minuten, und es stand der Landedelmann herausgeputzt wie der erste Elegant, sich selbst bewundernd, vor dem Spiegel. Etwas ängstlich dachte der Baron zwar an seine Bun­desfreunbe, wenn der Eine oder der Andere, der etwa des Marktes oder seiner Geschäfte wegen zur Stadt käme, ihn erkennen würde, und darüber Bericht an die Gesell­schaft erstattete: aber der neue Pylades ließ ihn nicht zu Worte kommen, sondern zog ihn mit sich fort. , wurde im Jahre 1643 in Krain geboren, widmete sich den juridischen Studien, und wurde nach deren Vollendung zuerst Gerichts-Assessor, dann stän­discher Deputirter, Vice-Domrath, und zuletzt kaiserlicher Rath. Mit dem Anfange des achtzehnten Jahrhunderts beginnt seine literarische Wirksamkeit, die ihm seinen Ruhm und sein Ansehen begründete. 316 Seine Werke sind: 1) IinOlM iwllüoul!, «triolim «lootriunm »llminiztsnusl« leipudli«:«:, gun,m ll^uut politiellm, eompleoteuz. ^uz . Viucle-Ue. 1706 — Dieses Werk erschien italienisch in 12. I^euue 0 veru ri^tretto pulitioo. 2) ^i-ndl»oi 170c) in /^. et I'snneokul't! 17x1. 2) O»rnull virtuti» virorum i»u»trium. 4) Neuentdeckte Staatsklugheit in hundert politischen Reden. Frankfurt und Leipzig. 1710, in Fol. 2 Theile. Pelzhoffer v. Schönau starb i?io zu Rudolphs­werth in Krain. Georg Carl Staravasnig. Staravasnig, auf deutsch soviel als: Altdvrfer, wurde am 2. April 1748 zu Stein in Oberkrain geboren, widmete sich der Medizin, und wurde in Wien graduirt; i??4 berief man ihn auf die Universität zu Freiburg als Professor der Arzneikunde, wo er sich großes Ansehen und Ruhm erwarb. Unter den verschiedenen, medizinischen Ab­handlungen, die er herausgab, verdient vorzüglich jene er­wähnt zu werden, welche die famose Monica Mutschler be­trifft, die vorgab, ohne Speise und Trank leben zu kön­nen. Er starb am 28. März 1792, im 44. Jahre seines Lebens an der Pest. Seine irdischen Ueberreste ruhen am Friedhofe zu Freiburg, wo ihm seine Freunde ein Denkmal mit nachstehender Inschrift weihten: ' »Hier ruht der edle Mann , der volle achtzehn Jahr „Uns Alles, Arzt, Freund, Rath, des Volkes Liebe, war, «Der mit dem bebten Kopf das beste Herz verband; »Im Wohlthun nur sein Glück, sein frühes Ende fand.« Revue des Mannigfaltige«. I n Rotterdam wurde am IS. Novembe r v . I . ein junges Mädchen gegen ihren Willen und Wunsch auf Ver­fügung ihres Vormundes an einen geizigen, häßlichen 'al­ten Mann versprochen und die Trauung bereits festgesetzt. Da veranstaltete der Geliebce des Mädchens einen Ball, vorgebend, bei der Verheirathung seiner Angebeteten we­nigstens ein Fest geben zu dürfen. Der Ball war in der Mitternachtsstunde festgesetzt und der alte Bräutigam hiezu eingeladen. Man hol« ihn in einer Chaise ab und kut­schirte ziemlich lang außer der Stadt in der Nacht mit ihm herum. Endlich langte man bei einem großen Gebäude an und stieg auf einer offenen Treppe in einen Saal hin­auf. Viele Gäste waren zugegen. Die Braut, wunder­lieblich geputzt, empfing den Bräutigam, Musik ertönte. Da der alte Herr nicht tanzen konnte, so wurde er in ei­nem Nebenzimmer zu einer Parthie Whist geladen, an welcher auch der Vormund Theil nahm. Man lachte, man scherzte, die Braut ging ab und zu, tanzte aber immer wieder mit des Bräutigams Erlaubniß. Der alte Herr war ganz glücklich. Es war indeß Tag geworden. Plötzlich ertönte ein Kanonenschuß. — Der Saal trennte sich vom Spielzimmer. Die Tänzer verschwanden — die Spieler gassten mit Schaudern durch eine breite Oeffnung. Der Saal befand sich auf einem Schiffe und segelte mit Blitzes­schnelle davon. Vormund und Bräutigam hatten das leere Nachsehen. Für die durch Überschwemmung Verunglückten der Städte Ofen und Pesth sind im Ganzen eingekommen: 1,125,403 fl. 53 15^40 kr. in C. M. ; davon sind bis Ende Oktober v. I . bereits vercheilt worden: 824,002 fl. 40 kr. Conv. Münze. Unlängst ist die zu Mailand verfertigte „Gö'thesta­tue" zu Frankfurt am Main auf einem zu dieses BeHufe eigends eingerichteten Wagen angelangt. Man erwartet mit Ungeduld den noch unbestimmten Zeitpunkt ihrer Auf­stellung. Theater in Laibach. Zum Vorteile »es Kapellmeisters Herrn Dworzoczet wurde am 22. d. M. Lucio «on Lammerm»»l, Oper «on D » » izelli in drei Akte» gegeben. Die Musik dieser für kaiback neuen Oper ist bei guter Ausführung ganz geeignet, Effect zu machen, da sie so ziemlich der Vellini'schen Ma­nier nachgebildet ist. Natürlich muß man hier »o» der, durch die Hand­lung und den Text bedingten Charakteristik der Tongebildc sehr oft abstra­hiren, und es fügt sich nicht selten, daß Thränen, Schmerz und Tod in die .süßesten Melodien eingehüllt sind; auch die Chöre fallen häufig in die Simplicität des Alltagsgesanges. Indessen wird dieses «on der größer,, Masse nicht so genau genommen, wen» die Musik nur angenehm klingt. Was die Darstellung der Oper betrifft, wurde der erste Akt, mitAus­nahme der brillanten Arie der Lueia, ziemlich lau aufgenommen; der zweite Akt dagegen entzückte, so wie der dritte, der, bis auf die zu matt gegebene Schlußscene, mit reger Theilnahme gehört wurde. Dlle. E d e r hat als Lucia, was man sagt, sich selbst übcrtroffe»; un­streitig ist dies die glänzendste Parthie, in der sie bisDer vor das Publi­kum trat; ihre Stimme hat seit ihre» erstercn Darstellungen an Kraft und Volubilität bedeutend gewonnen, so wie ihre zarten und geschmack­vollen Nuancirungen von dem eifrigen Studium des zeitgemäßen gebilde­ten Vortrages das erfreulichste Zeuguiß geben. Nur das zu häufige 2s­cillireu der Mitteltöne, das —wird es nicht etwa durch physische Schwäche erzeugt—Dlle. Eder wohl möglichst zu »ermeiden trachten sollte, tonnte einlgermassen den angenehme» Eindruck schwächen, den ihr brillanter Ge­ sang in dieser Oper allgemein uud in der Art machte, daß sie am Schluße des zweiten Aktes zwei Mal stürmisch gerufen wurde. Hr. Mellin­ger (Heinrich Asthon) sang mit seiner gewöhnlichen Virtuosität. Diese beiden genannten Sänger waren es auch, welche unter zweckmäßiger Un­terstützung der übrigen Mitwirkeuden die Oper hoben. Auch der letzte Akt derselbe» würde bei dem Publikum guten Anklang gcfnnden haben, wenn die mit einer schönen Tenorarie ausgestattete Schlußseenc des Hrn. Hcn­ te l (Edgar Rauenswood) »on einem reinen Teno r wäre »orgctrage» worden. Das Orchester hielt sich im Ganzen brav; bloß die Hornisten tonnten einige Male mit sich nicht recht einig werden. Auch an de,» Vi0l>„-3olo des Orchester-Dircctors Hrn. Til l im ersten Akte »crnnßtc man die er­forderliche Zart« und Reinheit. Eines noch glaubt Referent berühren zu sollen, nämlich die Aussprache des-Titelnamens Luc,a. Wer mag doch de» sämmtlichen Darstellern die eigene Idee beigebracht haben, dieser N,,me müsse (vcrmuihlich >ve,l der Maestro Donizetti ein Italiener ist) in italienischer Mundart, mithin wie Lutschi» ausgesprochen werden?—Dies ist nachgerade ei» ge­walliger Irrlhum ; den erstens kömmt zu erwägen, daß die Handlung der Oper »ich t in I tali e n, sondern in Schottland vorgeht, wo man die italienische I>uci» (Lutschia) nicht kennt, sondern (wie es die Gram­matiken besagen) nur die Luc» (Luzci) ruft; zweitens ist es wohl Regel, die numinÄ riHtrnnimic» »der Vaternamen, so wie die Ortsnamen auch im Deutschen mit der Pronunciat,»» jener Länder auszudrücken, aus d,nen sie stammen, wie Shakespeare (^chekspir) oder das Nachtlager von Gran ­nad a (nicht Granada) — die Taufnamen dagegen müssen dort, wo man sie nennt, nach dem nationellcn Dialekte ausgesprochen, mithin darf Lucia in Deutschlaud n> cht 3u tsch i a < sondern Luzia genannt werden, was sonach zur Notiz und künftigen Richtschnur genommen werde» dürfte. Ledenig. Laibach. Druck und Verlag von Joseph Vlasnik.