Lmbllcher Zeitung. Nr. 194. Prün>! »ic ratio ««prcis: Im Comvtoir ssanzj. fl. II, >',i!l'j. sl. 5.50. Für dic >!,iss iüs Hau« halbj. 5>u lr. Äilit dcr Post gauzj. si. 15, b^ilbj. st. 7.5«. Freitag, 2«. August Inscrtionsgcbilhr bis 10 Zeilen : 1mlll<»Ulr., «m.wlr., 3m. l fl.:sonstpr.Zeile im.«lr., «m.»lr., ,'lm. IC lr. u. s. »v. Inseitioüsftenlpel jcbcsm. 20 lr. 187«. Amtlicher Theil. 3c. k. und k. Apostolische Majestät haben dem Rittmeister im Fürst Dictrichstciu-Mensdorff 9. Uhlancn-Negimcutc Fcrdiuand Grafen Fiinfkirchcn die k. k. Kämmererswürdc allcrgnndigst zn verleihen geruht. Der Minister des Innern hat die durch das Gesetz vom 30. April l. I., R. G. Bl. Nr. (!8, systcmisirtc Stelle des Landcs-Thicrarztes für Galizicu dem dortigen ^andes-Thicrarztc Dr. Joseph Wcrucr verliehen. DR Der Minister für Cultus und Unterricht hat den "ihmnasialftrofcssor, znglcich Niitglicd des Bukowinaer Mdcsschulrathcs Demctcr Isofteskul zum Director ^ t. k. Lehrerbildungsanstalt in Czernowitz ernannt und ^>e Hauptlehrerstellc daselbst dem Director der Unter, ^alschule in Sniatyn Johann Soukup verliehen. W^ Der Munster für Cultus und Unterricht hat eine am Gymnasium zu Fcldkirch erledigte Lehrstelle dem dor< ^gen Supplcntcn Hermann Jäger verliehen. ^5erordttl»nss des Ministers fiir Eultus "lld Unterricht vom 2eitcr der Schnlc haben die übrigen Lehrer in Amts lachen pünktlich zu gehorchen. 8 27. Es ist dem Lehrer untersagt, dcu Schul-undcru die Vcrrichtuug von Geschäften aufzutragen, selche mit der Schulzucht unverträglich find oder mit bem Untcrrichtszwcckc in keinem Zusammenhange stchcu. § 28. Seiu Strafamt hat der Lehrer in stetem ^wnßtscin seiner Pflicht uud seiner sittlichen Verant- wortlichkeit zu üben. Mit dcu Strafmittcln soll er sparsam und haushälterisch verfahren. 8 29. Der Lehrer hat dcu im Interesse des Unterrichtes nnd der Crzichuug nothwendigen Verkehr mit dem Elternhausc und das ciuträchtigc Zusammenwirken mtt demselben nach Kräften zu fördern. Insbesondere M cr ^lch bcl wiederholten Gebotsübertretungeu der Schüler «n Vcrbindnng mit dcn Eltern oder deren Stell Vertretern setzen, um über die weiter anznwcndcudcn Strasmtttcl Rücksprache zu uchmcn. Der Lehrer hat darauf zu achten, daß die Schul-raumc und Schulgcräthschaftcn stets in reinlichem Hu stände sich befinden; er hat ferner die Schullocalitätcn auf eiuc ihrer Bestimmung zuwiderlaufende Weise weder selbst zn benutzen, noch auch benutzen zu lassen. Für muthwilligc Beschädigungen hnftct dcr Thäter. In allen Fällen, wo eine Verbesserung oder Vcrmehrui-g dcr Schulgcräthc sich als uothwcudig herausstellt, hat sich der Leiter der Schule um Abhilfe an die Ortsschul-bchördc und, falls die Abhilfe nicht erfolgt, an die Vc-zirksfchnlbchörde zu wenden. l? 30. An cinclassigcn Schulen hat dcr Lehrer eine Viertelstunde vor Beginn des Unterrichtes im Lchrzim-mcr zu erscheinen, die für dcn Unterricht festgesetzten Stuudeu pünktlich zu beginnen nnd zu schließen. Au mehrclassigcn Schnlcn hat die Vchrcrconfcrcnz wegen Ucberwachuug der linder vor Beginn des Unterrichtes durch Lehrer die nöthige Vortchrnua zu trcffcu. Kein Lehrer darf den Unterricht ohne gesetzliche Berechtigung unterbrechen, aussetzen oder verkürzen, oder irgend welche Vcrändcruugcu in dcr Unterrichtszeit vornehmen. Im Falle eingetretenen Unwohlseins ist an cinclassigcn Schulen die Ortsschulbchördc, an inchrclassigeu dcr Leiter dcr Schule rechtzeitig in Kenntniß zu setzen. 8 31. Urlaub bis zu drei Tagen darf an cinclas-Ngcn Schnlcn dic Ortsschnlbchördc. an mchrclassigcn dcr heiter dcr Schule ertheilen, wovon jedesmal dcr Vczirts-,chulbchördc die Anzeige zn erstatten ist. Ein längerer Urlaub kaun nur von dcr Bczirtsschnlbchördc gewährt werden. tz 32. Will ein Lehrer seine Lehrstelle niederlegen, so hat er, dcn Fall seiner Versetzung in ein anderes Vchramt ansgenommcn, sein Entlassungsgcsnch wenigstens ein Vierteljahr vorher bei dcr Ortsschulbchördc elnznbringcn. Soll dcr Allstritt eines Lehrers vor dcu, Schlüsse des Schuljahres erfolgen, so ist hiczu dic Vcwilliguug dcr Laudcsschnlbchördc erforderlich. Iii kciucni Falle darf der Lehrer seinen Schuldienst eher verlassen, als bis er von demselben ordnuugömäßig cuthobcn wurde. § 33. An jeder Schule ist der Leiter derselben für dic Instandhaltung der erforderlichen Amtsbücher und Amtsschriftcu vcrautwortlich, nämlich: einer Schulchronik, der Schulmatrik, der Classcnbüchcr und Kataloge, des Wochcnbuchcs übcr den vorgenommenen Lehrstoff, der Confcrcnzprototollc, dcr Ausweise übcr die erhaltenen und vertheilten Oratisbüchcr u. s. f. Auch hat er das Amtssicgcl zu verwahren. Ueber die vorhandenen Lehrmittel und Schulgcräthc führt er cin genaues Inventar. Dcn jährlichen Zuwachs macht er am Ende eines jeden Schuljahres ersichtlich lind legt dieses Verzeichniß ab schriftlich mit Bezeichnung der erforderlichen Anschaffungen dcr Ortsschulbchördc vor. Zum Schulinventar gehören auch oaS Schulgesetz und die bezüglich des Volköschulwesens erlassenen Verordnungen und Vorschriften. Alle Bücher und Schriften sind, nach Jahrgängen geordnet, im Schularchivc aufzubewahren und bei eintretendem Personenwechsel mittelst eines Protokolls dem Amtsnachfolger zu übergeben. tz 34. Dcr Leiter dcr Schule hat die Aufsicht und Leituug der inneren Schulangelcgcnheiten. Insbesondere hat er die Pflicht, für das genaue Befolgen der Schulordnung Sorge zu tragen. Es liegt ihm ob, die Uutcrrichtsstundeu seiner Mi> lchrcr uud Mitlchreriuncn, soweit seine Zeit es erlaubt, zu besuche» und auf die Beseitigung etwaiger Unord nungcu und Mißbräuche hinzuarbeiten. Den darauf ab-ziclendcu Auorduuua.cn, des Leiters haben die Lehrer Folge zu leisten. Erachtet cin Lehrer eine derartige Anordnung als dein Gesetze oder der Schulordnung widerstreitend oder das Interesse der Schule gefährdend, so hat cr das Recht und dic Pflicht, die Anzeige an die Be-zirksschulbchördc zu erstatten. 8 35>. Von außen kommende Beschwerden und Wünsche theilt der Leiter dcr Schule dcu betreffenden Lehrern mit. I.n Falle die Angelegenheit für die Schule nachtheilig werden könnte, hat cr dcr Ortsschulbehörde die Anzeige zn machen. 8 36. Im Falle der Verhinderung eines Lehrers hat bei mchrclassigcn Schulen dcr weiter für die Fortführung des Unterrichtes zu sorgen und bei einer voraussichtlich längeren Verhinderung dic Anzeige an die Bczirtsschiilbchördc zu erstatten. An cinclassigcn Schulen ist von dem Vorsitzenden der Ortsschulbchördc sogleich die Anzeige an die Bezirks-schulbchöroc zu erstatten. (Fortsetzung folgt.) ?fmissl'tli!l. Kleber dag Wcscn und Wirken der Consumvercine. Von Eduard Tuppau. Associ?^' skaten Ucbclständen durch Anwendung der der Wr I ""b der Selbsthilfe entgegenzuwirken, war der l^. Uc.danle dcr genossenschaftlichen Bestrebungen Elchen s'!f, I"lil'c, und wenn dcr Gcgcnstcmd, auf Länder» ' °^Vchrcbuua?n richteten, in dcn einzelnen weil bei ^ ^schicdcncr war. so lag der Grund darin. ^ürf.,!s, . ^ des Gegenstandes natürlicherweise das Wllhrc^ v ^ ^ geltend machle, bcstimmcnd wirkte. Bank. un^/Z'' '" Deutschland, wo dic Enlwicklung des ^'Nrie u,^ ^"Wesens mit dcr Enlfaltnna dcr In-^ Ncine ...i^""^' "'^ seichen Schritt hielt, wo sich "'"er den ^"""'betreibenden dcn nöthigen Credit nur !""" im,,,"""1""ch"' Bcdinalmacn nnd sclbst dann bilden... -,^'afsm konnten, dic Vorschuß- und !" schnellen Eingang fanden; während fasten «I . "° ^'^ Politische!, Unruhen die Lcidcn-. Ueber- ""'^ ^""'' "° die Socialisten dcm Volle u?" bcn ü>tt?""? ^''zubringen gewußt, daß die Arbcitcr ?°''lrcl)c„ ^. Ä'""" ltcts nur ausgebeutet wcrdcn, das ^es zu ,1. ^'^^"'' bic Zeit des allgemeinen Um-w ^'^lb die"!l'< ^ Unternehmer abzuschaffen nnd w>" l'"d di .> ^"bn'tion zu versuchen, m, Boden B ^ Ena^?'^""lvgcnosstnschaftm ins^dcu rief, "Uf t>e! s3 ' ^^ ^" ganzen acnnsfcnschaftlichcn " Grundlage der Con sumvei ei n c auf- aerlchtct hat. In England war zn Anfang der vicrziaer Jahre durch allgemeine Einführung dcr Massenproduc-tion und dcr Großindustrie das kleine Handwerk schon fast völlig verdrängt, die anfs äußerste getriebene Ar-beitsllieilnnl, halte ein Massenelend im Gcfolgr, das , überall zu Tagc tritt, wo Massenproduction und zu weit getriebene Arbeitstheilung cinacführt werden. In diese Zeit fallen dic ersten Versuche durch dic frcie Asso« ciation einige Linoernng in diese Mißständc zu bringen. Weltbekannt ist die Geschichte ocs crstcn Co»sumv^c,nS in England. Im Jahre 1843 traten in Nochdalc 28 arme Flancllwcbcr zusamiilen. um übcr dic Mittel zu berathen, wie sie sich am besten cmS ihrer ärmlichen Lage emporarbeiten könnten, und sie faßten dcn Gcschlnß, cinc Gesellschaft zn gründen, welche dcn Zwcck haben solllc, durch Sammlung dcr kleinen Ersparnisse nach und nach cin Capital zusammenzubringen, womit dann gemeinschaftlich Handel und Iildnslric 'gctricbm werden tonnte, Iedcr dcr 28 Arbeiter setzte wöchentlich 2 Groschen cin, und 1844 lirachtcn sie cö bereits dahin, einen ärmlichen Vlldcil zu eröffnen, dcr Samslaa Abends vcrkcuislc und nur mit 4 Artikeln anfing, die auf cincm Schubkarren Platz hatten. Gcacliwärtig hat dieser Verein, der vor 2W fl, das sich auf 7600 Mitglieder verthcillc. Dcr Verein besitzt seit !85>l anch cin cigcncs Mülilen^rschäfc. desscn Vcrniögcn mit 12.000 si. begonnen halle und gegenwärtig auf mehr als I '/2 Millionen Gulden gcslicgcn ist. sowie seit 1855 ^ eine Gaumwollspinncrei und Weberei, welche jetzt ein! ! eigenes Vermögen von 2 Millionen Gulden besitzen. In diesen 3 Unlcrnehmuugen steckt mithin Aeaenwärlia, ein den Arbeitern gehöriges Capital von etwa 5'/, Millionen Gulden und dcr Reingewinn, dcn sie jährlich realisiren, belauft sich auf mehr als 900.000 fl. Und dies alles aus den unbedeutendsten Anfängen im kurzen Zeilraume von 26 Jahren! — Dieses Beispiel spornte zur Nachahmung und am Schlüsse des Jahres 1867 waren be« rcitS 915 Consumvereine in England in Thätigkeit, deren M!tallcdcrzat)l sich mis 2W.000 belief, deren Ge-schästsumsatz sich auf 120 Millionen Gulden erstreckte,-wahrend ihres ciacncS Vermögen über 36 Millionen Gulden und dcr in diesem Jahre verlheilte Nutzen bei 7 Millionen Gulden ausmachte. Diese enormen Er» folge blieben auf dcm Continentc lange nahezu unbekannt. Erst im Jahre 1852 wurde in Zürich der erste Eonsumvercin gegründet und etwas früher der Consum« verein in Lille. Unter dcn deutschen Consumvereinen ist dcr bedeutendste der zn Stuttaart. der jetzt einen jährlichen Umsatz von nahe;u 400.000 fl. und einen Rein-gewinn von circa 20.000 st. ausweist. Gegenwärtig ist die Zahl dcr Eoiisumoereine in Deutschland auf 5.55 gestiegen ; in Oesterreich habcn sich insbesondere die czechi-schcn Gc»osscnschaftcn mit aller Energic auf die Bildung von Consumvcreincn geworfen, wobei ebensosehr nationale Motive mitwirkten als wirlhschaftlicke. und Mt der „Oekonomisi" vom 25. September 186s) Nr 38 mit Schluß des Jahres 1868 237 Consumvereine auf, wovon 89 deutsche und 148 czechische. Dic Bilanzen der dcntschen nm dcr österreichischen Consmnvereine stellen sich nnct, dcn ..Blättern für Genossenschaftswesen" außer-ordentlich günstig dar und sprcchci, am deutlichüe" fi«r das rasche Gedeihen und die fortschreitende Entwicklung 1380 Nichtamtlicher Theil. Die neutralen Mächte. Der „Correspondenz Warrens" entnehmen wir folgenden Artikel: „Viele Journale hatten, theils als Gerücht, theils als Thatsache die Mittheilung gebracht, Oesterreich habe die Initiative ergrissen, um eine «Friedensliga" zu oil« den. Jetzt wiederum hat die Ankunft des diesseitigen Ge» sandten in St. Petersburg, des Herrn Grafen Chotel, dieselben Blätter in Unruhe versetzt und sie beeilen sich, mehr oder minder ausführliche Mittheilungen über den Zweck der Hieherreise dieses Diplomaten zu machen. Ja, es fehlt nicht an Stimmen, welche ein gar nicht so ungewöhnliches Ereigniß, wie der Besuch des eigenen Landes durch einen auswärts accreditirteu Gesandten, als Vorläufer eines Bündnisses zwischen Rußland und Oesterreich, als Eintritt beider Machte in eine gemeinsame militärische Action deuten wollen. Bekanntlich gehört es zur Taktik, welche auf dem Felde der Journalistik oft beobachtet wird, Meldungen zu machen, von deren Wahrheit der sie Meldende am wenigsten überzeugt ist, nm Widerlegungen zu provociren, um durch von guter Seite ausgehende Berichtigungen zur Kenntniß von Dingen zu gelangen, die in keiner anderen Weise zn ergründen sind. Die politische Welt ist sich dessen bewußt, daß eines der größten historischen Ereignisse der Neuzeit, der Krieg zwischen Preußen und seinen Verbündeten mit Frankreich, die europäische Diplomatie in intensiver Weise beschäftigen muß. Begreiflicher Weise ist das Interesse ein lebhaftes zu erfahren, ob und in welchem Maße die neutralen Mächte sich mit einander geeinigt haben, ob und in welcher Weise sie irgendeinen Einfluß auf die Herbeiführung und den Abschluß des Friedens zwischen den kriegführenden Parteien nehmen wollen. Es wird wohl mit Necht vorausgesetzt, daß eine Uebereinstimmung in den Ansichten aller neutralen Großmächte nicht ohne Einfluß auf die Schlichtung des blutigen Zwistes sein würde, der den Welllheil so tief erschüttert. Die im italienifchcn Parlamente abgegebene ministerielle Erklärung hae die Welt darüber belehrt, daß die Initiative zu gemeinsamen Verabredungen der neutralen Mächte, welche allerdings nicht eine besonders große Tragweite haben, nicht von Oesterreich, sondern von Italien ausgegangen ist. Es soll auch nicht verhehlt werden, daß ein sehr lebhafter Meinungsaustausch der neutralen Eabinele ohne Unterbrechung vor sich geht. Graf Vitzthum war zu dicscm Zwecke in Florenz und Graf Chotek hatte gleichfalls einen politischen Zweck in Wien zu erfüllen. Je einiger die neutralen Mächte in ihren Bestrebungen sind. dcsto gewisser ist es, daß die nachtheiligcn Consequenzen deS großen Krieges für sie selbst können vermieden oder gemildert werden. Es ist selbstverständlich, daß der diplomatische Verkehr der neutralen Mächte mit einander in dieser wichtigsten Angelegenheit unserer Zeit noch lange fortdauern wird. weil die wechselnden Ereignisse am Kriegsschauplätze immer neue Thatsachen entstehen lassen, denen die diplomatische Action angepaßt sein will. Wenn jedoch in einer so tief erschütternden Periode irgend eine politische Erscheinung als eine besonders erfreuliche zu gelten hat, so ist es diese, daß leinc der nicht im Kriege siehenden Mächte die entfernteste Disposition zeigt, die Kriegsflamme zu schüren oder zu vergrößern, und daß alle derselben gleichmäßig bestrebt sind. ihre Hilfe zu leihen, um dem Welttheile den Frieden wiederzugeben. Auch wird die Wahrscheinlichkeit mit jcdcm Tag größer, daß die neutralen Mächte, sei es auf einem Congresse, sei es in der gewöhnlichen diplomatischen Action, eine große Uebereinstimmung ihrer Ansichten kundgeben werden." Kriegschronik. Die Schlacht bei Gravelotte scheint eine der blutigsten gewesen zu sein, die jemals geschlagen worden sind. Am 23. d. M. trafen die ersten leichtverwundeten, deren Verletzungen aus dieser Schlacht her datiren, in Berlin ein. darunter auch cilf verwundete Officiere. Von diesen erfuhr man bereits eine Menge von Einzelheiten über die colossalen Verluste, sowohl auf Seiten der Franzosen, wie auf Seiten der deutschen Truppen. Am stärksten scheint die preußische Garde gelitten zu haben. Die Gardecavalleriedioision war schon am 16. d. bei Mars la Tour im Feuer gewesen und es hatten hierunter besonders die beiden Gardc-dragonerregimenter stark gelitten. Man sagl, daß diese beiden Regimenter gegen ein für unbesetzt gehaltenes Dorf dirigirt worden seien, daS sich dann aber sowohl von starler Infanleric, wic Artillerie besetzt erwiesen habe, so daß diese beiden Dragonerregimentcr, die trotzdem nicht einen Augenblick vorwärts zu dringen aufhörten, im wahren Sinne des Wortes zusammenkartätscht wnrden. Die beiden Regimentscommandeure sind schwer verwundet; Oberstlieutenant v. AucrSwald, vom ersten Garde-dragonerrcgimente, durch einen Schuß in den Unterleib; Oberst Graf Fink o. Finkcnstein, Commandeur des zweiten Gardedragonerregimcnts, ist schwer verwundet in Gefangenschaft gerathen. Die Rittmeister Graf v. Westarp, Prinz Heinrich XVII. von Reuß, Graf Wesdehlen vom ersten Gardcdragonerregiment, Major v. Kleist, Rittmeister o. Hindenburg lc. vom zweiten Gardedragonerrcgimcnt sind gefallen, so wie die meisten anderen Officiere, darunter z. B. der Prinz von Sayn-Wittgenstein. Rittmeister v. Throtha lc. schwer verwundet. Unter den gefallenen Osficieren befindet sich auch der einzige Sohn des Handelsministers Grafen Ihenplitz. Der in einem dieser Regimenter dienende Prinz von Hohenzollern ist nur in Folge des UmstandcS unversehrt geblieben, daß cr von dem Regimentscommandeur unmittelbar vor der Attaque auf das Eingangs erwähnte Dorf mit einer Meldung fortgesandt wurde. Von dem einen der beiden Regimenter sind nur circa 90 Mann übriggeblieben. In der Schlacht am 18ten fielen unter anderen auch der Commandeur des ersten Garderegiments. Oberst v. Röder, und der Commandeur des Gardcfüsilierregiments, Oberst v. Erckert. Auch der Gemahl der Frau ttucca. Baron v. Nahden, hat in dieser Schlacht einen Schuß durch beide Aackcn erhalten. Es soll mit Ausnahme des Sturmes der Spicherer Höhen in dem gegenwärtigen Kriege nach übereinstimmenden Urtheilen noch keine Waffcnthat gegeben haben, die einen so hohen Grad moralischen Muthes bekundet hat, wie der während sechs Stunden von der fünften Division bei Mars-la-Tour gegen drei französische Armeecorps ganz allein bestandene Kampf. Es ist bekannt, daß erst nach fast sechs Stunden andere preußische Truppentheile in die Gefechtslinie eintraten und so der überaus peinlichen Lage der 5. Division, von der fast die Hälfte aller Mannschaften bei dicfer Gelegenheit geblieben sein soll, ein Ende machten. Nicht emtt Moment war die Division vor der fast zehnfachen Ucder-macht, die ihr gegenüberstand, gewichen. Es gehören zu dieser Division daS 8.. 48., 12. und 5>2. Infanterieregiment, das 2. und 12. Dragonerrcgimcnt und das 3. Uhlanenregimcnt. Man berichtet. daß in dic'cu! heldenmüthigcn Kampfe bei Mars-la-Tour vom Mn Infanterieregiment die Gesammtheit aller Osficult kampfunfähig geworden ist. Aus dem Lager von Vhalons. Herr Edmond Texicr schreibt im „Siucle" a"« Chalons. 18. August: ..Ich komme aus dem Lager zurück. Ich habe M Officieren gesprochen, wclche an der Affaire vom ^ (Uebergang der Mosel) Theil genommen haben. "" war eine große Schlacht und nicht blos ein GeM wie man im Anfang geglaubt hatte. Neun Stunde'' wurde mit ungewöhnlicher Heftigkeit gckämpft, die Vel' luste der Preußen sind bedeutend gewesen. Man spl>ch von 30.000 Todteu oder Verwundeten. Auch die bc>>'" folgenden Tage waren eine Reihe von Kämpfen. ^ seiner Anstrengungen und seiner überlegenen Zahl kol>n> der Feind uns nicht aus unseren Stellungen vcrdB' gen. Das Unglück ist. daß hicr wic bci Froschweiltt ^ Munitionen fehlten. Man mußte sich auf die Vcrlhe'^ gung beschränken, während man die Offensive crie und die Armee Friedrich Karls vielleicht halte verM ten können. Wie kommt es, daß wir. die wir im e^' nen ^andc sind, nicht die nöthigen Schicßnorräthc h?' bcn, während die Preußen in Feindesland mit Allen« ' Ueberfluß versehen sind? Es liegt hicr ein capit«^ Fehler zu Grunde, den man baldmöglichst abstellen^ Herr des Schlachtfeldes, aber ahne Proviant und ^' nition, heißt es, mnßte Marschall Bazainc nach ^" gehen, um sich neu zu versehen. Der Kaiser war bei Beginn der Schlacht in M, ville; mit dem kaiserlichen Prinzen, dem Prinzen ^ leon und den Adjutanten verweilte er in einem W>l^ haus mitten im Dorfe. Die Preußen haben das gc>»" nicht geahnt; denn das Haus hätte mit Kugeln übl schüttet werden können. Da indeß gleichwohl zwci »". drei Haubitzen einige Schritte davon einschlugen ". das ganze Dorf leicht in Brand gerathen konnte, ließ der Marschall den Kaiser von der ihm drolB^ Gefahr benachrichtigen. Sogleich wurde der WtA zum Aufbruch gegeben. Der Kaiser und seine ". gleitung stiegen zu Pferde, aber die Schwierigkeit '> groß; man muß mitten durch ein von allen Seiten»" Preußen besetztes ^and ziehen. Man nimmt einen ssiihcl' der den Zug durch in Weinbergen versteckte Wege geleiten >»'' in einem gewissen Augenblick war man zwei Kilon^ , vom Feinde, der gewiß, wie gut er auch sonst untcrri"! ist, nicht wußte, daß er einen so fetten Fang untcl Hand hatte. Nach zwci- oder dreistündigem Ritt ^ Art. welcher dem Kaiser und seinem Gefolge gas ^ erscheinen mußte, kam man auf der großen Stra^ ^ wo man dann nur noch nach Verdun zu galopircl^? ^ und in der That wurden diese 45 Kilometer ohne V im Galop zurückgelegt. ^ In Verdun ruhte der Kaiser einen Tag au« , fuhr dann in einem Waggon dritter Classe nach 6lM" , Ein Augenzeuge versichert mir, daß die Eisenbahnlical" ,^ nicht einmal Zeit hatten, den Waggon auszukehren' . welchem die zuvor darin beförderten Truppen ^ Schmutz zurückgelassen hatten. Hier sieht das laisell ^ Quartier traurig aus. Der Kaiser zeigt sich nicht- dieser Vereine, so verschiedenartig dieselben auch eingerichtet sind. In der Mannigfaltigkeit der Einrichtung leisten besonders die deutschen Consumvereine großartiges. Während dic 915 englischen Vereine fast durch-gehends genau nach derselben Schablone eingerichtet sind, haben die Deutschen wohl nur den Grundgedanteu gemeinschaftlich, nämlich den, daß sie bezwecken, ihren Mitgliedern beim Einkaufe ihrer Lebensbedürfnisse gewisse Vortheile zu gewähren, welche nur dadurch möglich werden, daß eine größere Anzahl Menschen gemeinschaftlich oder wenigstens nach einem einheitlichen Plane ihre Einkäufe machen. Diesen Vortheil kann man den Mitgliedern auf zweierlei Arten zu Gute kommen lassen, und zwar entweder unmittelbar, indem man ihnen ihre Lebensbedürfnisse sogleich um etliche Procente unter dem gewöhnlichen Marktpreise verschafft, oder indirect, indem man den Mitgliedern den ganzen Nutzen in Form von Dividenden zufließen läßt. Im letzteren Falle machen die Mitglieder ihre Einkäufe um den gewöhnlichen Marktpreis und erst nachträglich kömmt ihnen der Nutzen, den der Verein gemacht hat, zu Guten. Schon um dieses einen Vortheils willen sollte die Errichtung von Consumocreinen allerorts angestrebt werden. Aber dieser Vortheil ist nicht der einzige. Ein Hauptzweck der Con-sumvereinc ist der. den Mißbräuchen deS Datailhandels entgegenzutreten. Die Gewerbefreilzeit und die freie Con-currcnz haben den Detailhandel und daS Detailgewerbe in emcr Weise verwehn, die Mwnune UlbeMnde im Gefolge hat, als der Mangel an genügender Concurrcnz Mi/ sich sichren würde. Es sucht nun eine weit größere ZM von Machen, cütz nMg '^, chrm Unterhalt in o/esen Oeschäs/en und oaS Puol/cum muß höhere Preise Mm, 5«M< ^ ^,, in besonderen VcrcinSläden betreiben, während "^^^ dcrn mit schon bestehenden Geschäften Verträge a"!^ ßcn, um die Einkäufe ihrer Mitglieder bei diesen ^. stelligen zu lassen, wobei dcr Verkehr durch M" ^' schieht. Ob das ^adcnsystem oder Markensyst^ ^s zuziehen sei, wollen wir nicht entscheiden, doch litt ^.^ erstere, wenn allc Bedingungen, die zum Aufblühe ^, eigenen Vadcns nothwendig sind, erfüllt sind, u« ^,i gel größere Vortheile als daS letztere, besonders I .^f, crstercnfaUs guter und unverfälschter Waaren ^g Doch fehlt es bei Gründung von ^onsnmvcre'nen ^ ^ an dem nöthigen Capitale, um ein eigenes ^'" iiclc" treiben zu können, noch mehr aber cm ^" ^Ocsa^ . ucrttauenswmdicM P^örüichleiten, die das ^l" > zu leiten hatten, daher es gerathen ist. "'^, .„n ^ > senMem zu beginnen ,mo erst nach u„b ""H.' S/<^ > Nien OeMMctncv üuerzngchen, wa» '".^ ^l'"«^'I l/en, wo man ö,'e ssecigne/en Personen lc/ch^r ^ ^/5 « 1381 seiner Ankunft im Lager hat ihn Niemand gesehen Wohl aber begegnete ich dem kaiserlichen Prinzen, der mit seinem Stallmeister ausrilt. Er sah aus wie Kinder seincs Alters: heiter und lächclnd. Er stieg vom Pferde, lief querfeldein und sctzlc sich an den Rand eincs Grabens, wo er zum Zeitvertreib mit seiner Reitgerte in den Sand zeichnete. Ucbrigcus hat sich in der äußeren Physiognomie des kaiserlichen Hanfes nichts verändert. Die Hundertgardcn, von denen man sagte, daß sie in die Regimenter vertheilt werden sollten, sind noch immer da mir ihrer mehr theatralischen als kriegerischen Uniform. Doch wurde eine große Anzahl von Wägen, die man bei Veginn des Fel^ugeS mitgenommen hatte, nach Paris zurückgeschickt und einige sind auch in Metz geblieben. Kraimscher Landtag. 4. Sitzung. Laibach, 25. August. (Schluß.) Der Landcspräsidcnt ergreift daS Wort, um in dieser Angelegenheit den Landtag auf zwei Gesichtspunkte aufmerksam zu machcn. Einmal fragt es sich, ob die Aufhebung der Findclanstalt, so wie es hier beabsichtigt ist, durch einen einfachen Landlagövcschluß er-! folgen könne, oder ob dazu ein Landcsgesctz erforderlich ist. Dabei sind die Bestimmungen des UcbcrgabeactcS entscheidend, durch dcn dic Anstalt in die Verwaltung dtr Landesvertretung überging. Diese hatte eine gewisse Vnpflichtuug zur Erhaltung der Anstalt auf sich genommen. — Außerdem aber fragt eö sich, ob cö nicht Mit großen pecuniärcn Opfern und Bedenken für das Land verbunden sein werde, wenn die hier gestellten Anträge rcalisirt werden, bevor man die Gewißheit hat, dah die im Art. 4 beantragte Aenderung deS Gesetzes vom 29. Februar 1868 zu erlangen sei. Denn wenn der Landcsfond von Krain fortan die Findel-^us- und Vcrpflegslosten nach Trieft zu ersetzen haben wird, während die Findelanstalt im Lande aufhört, so >st der Erfolg nur der, daß die Findlinge aus dem ^ande in die viel kostspieligere Findclanstalt außer Landes w um so größerer Menge gebracht und daher auch dem Lande um so größere Lasten aufbürden werden, als die wohlfeilere Anstalt im Lande nicht mehr zur Benützung offen steht. 6s ist zwar ganz löblich und zweckmäßig, wenn, wie cs hier beantragt wird, die Gemeinden dieS-salls crmahnt und belehrt werden, wenn man die Mütter auffordern läßt, vielmehr für die eigene Pflege der Kinder zu sorgen, als sie fremden, theuern Anstalten anz:,- di^7ss" ' l""" ^ ^ zu besorgen, daß die Wirkung sic,er Ermahnungen nicht so schnell und so nachhaltig !ein wird, daß das Land nicht indessen doch durch die yohcn Gebühren zu empfindlichem Schaden käme. Ich mache nur darauf aufmerksam, daß die in der heurigen ^oltszählung zu Stande gekommenen Daten in dieser "Achtung interessante Aufschlüsse geben, indem sie nachweisen, daß die Zahl der Kraincr und namentlich der Kraincnnnen, die im Küstenlande sich aufhalten, eine bedeutende Mehrsumme ergibt gegen die tüstcnländischcn Angehörigen in Kram, nämlich 1746 Weiber und 894 Männer. Unter dieser Zahl weiblicher Abwesender ist wohl auch die Summe Derer enthalten, welche die Triestcr Humllnitätganstaltcn zu benutzen in die Lage kam. Ich glaube daher dem Landtage empfehlen zu sollen, °aß der Vornahme der beantragten Maßregeln die Er- wirkung der in Antrag Nr. 4 vorausgesetzten Gcsetz. änderung vorauszugehen hätte. Iu dcr Specialdcbattc werden die miauen Punkte des Ausschuhantragcs mit Majorität angenommcn, nachdem Dr. Blciwcis in Betreff der vom Landcspräsidrnten vorgebrachten Bedenken betreffs dcr Form der Ausführung bemerkt halte: Cs liegen diesfalls bereits Präce-dcntien vor, die obcröstcrrcichischc LandeSvcttrctung habe in dem ähnlichen Falle ebenfalls lediglich den Beschluß der Regierung mitgetheilt; dics fordere auch die Lan-dcSautonomie; anders würde sich freilich die Sache stellen, wenn man die Gcbäranstalt aufheben wollte. Dadurch würde das Humanitätsprincip verletzt. Ist aber das Kind geboren, so hat die Armenpflege die Aufgabe, für dasselbe Sorge zu tragen. Auch werden durch Aufhebung dcr Findelllnstalt die Kosten für die in der Tricster Anstalt untergebrachten Findlinge nicht erhöht werden, denn schon jetzt wird dieselbe hauptsächlich von dcn Bewohnern von Innerkrain benutzt, und hierin werde durch Aufhebung der Findclanstalt nichts geändert. Es wird eine von mehreren Abgeordneten unterzeichnete Interpellation an die hohe Regierung verlesen, worin die Frage gestellt wird, ob dic Sanctionirung dcs in dcr letzten Session beschlossenen Gesetzes über Vcr> theilnng der Hutwciden nnd Wcchsclgründc noch im Laufe dcr Session zu hoffen sei. Dcr Landcspräsidcnt beantwortet diese Interpellation ! dahin, cr habe das betreffende Gesetz ohne Verzug dcn Ministerien dcs Innern und dcs Ackerbaues vorgelegt. Das letztere habe jedoch Abänderungen dcr Gleichförmigkeit mit anderen Landern wcgen nöthig gefunden, waS einen Verzug herbeigeführt habe. Er könne selbstverständlich den Zeitpunkt dcr Sanctionirung nicht bestimmen , werde aber gern die baldige Erledigung dieses Gegenstandes in Anregung bringen. Dr. Bleiweis rcfcrirt im Namen des Landcs-ausschusses in Betreff der zeitweiligen Ucbcrlassung der Räume dcr ehemaligen Hauplwachc und dcs dazu gehörigen kleinen Hofes für die gymnastischen Uebungen der Schüler der k. l. Lehrerbildungsanstalt und dcr mit ihr vereinigten Voltsschule. Wird, nachdem dcr L andcs Präsident im Hinblick auf die großen Kosten dcr von dcr Regierung übernommenen Herstellung der gedachten Räumlichkeiten, Einsprache gegen die als Bedingung gesetzte Herstellung des 3ww8 (M im Falle dcr Kündigung, erhoben , mit Wcglassung dieser Bedingung angenommen. Nächster Gegenstand dcr Tagesordnung ist die Besetzung dcr durch Berufung des Herrn Skodler nach Stciermark erledigten Stelle cincs Verwalters des ZwangsarbcitShaufcS. Dcr Landesausjchuß lcgt dem Vandtage die Compelcntcnlabclle behufs Erstattung des TcrnovorschlageS au die hohe Regierung durch den Landtag, vor. Nachdem dcr Tcruovorfchlag in geheimer Sitzung berathen worden, wird die Dcbaltc in öffentlicher Sitzung hierüber eröffnet. Kromcr splicht gegen die Vornahme einer neuen Besetzung, chc nicht Allcö'versucht worden, den bisherigen Verwalter, dcsscn besondere Eignung für diesen Posten anerkannt sei, zu gewinnen. Er finde unter dcn Com-pctcnteu keinen, dcr ihm vollkommen geeignet scheinen würde. Er wäre daher für das AuSlunflsmiltel der neuerlichen Ausschreibung, allenfalls mit besscren Bedingungen. Landeshauptmann bemerkt, daß der Landes-ausschuß nicht iu dcr Lage war, Slodlcr Bedingungen zu stellen, um ihn zum Bleiben zu bewegen, da man,a nicht wissen konnte, ob der Landtag dieselben genehmigen werde, übrigens könne er. obwohl man Herrn Slodler das ehrenvollste Zeugniß nicht versagen könne, ja, ob» wohl cs fast gewiß sei, daß man keinen finden werde, der diese Stelle in so ausgezeichneter Weise ausfüllen werde, doch nicht zugeben, daß Herr Skodler, wie der Vorredner anzunehmen scheine, unersetzlich sci. Kromcr replicirt: Hätte man Slodler den provisorisch genossenen Gehalt als definitiv zugesichert, so wäre er geblieben. UebrigenS müsse er in Betreff der finanziellen Seile des Gegenstandes gegenüber der Ansicht des Herrn Landeshauptmanns bemerken, daß vom Landcsausschussc Ausgaben gemacht werden, üder welche der Landtag staunt, aber doch die Augen zudrückt. Er schließt, man werde keinen solchen Verwalter, wie Skooter, finden und die Anstalt auf diese Art discreditiren. Der Landeshauptmann verwahrt sich gegen den Vorwurf, der Landcsausschuß überschreite seine Befugnisse. Die Rechnungen liegen vor. Man möge sie auf das genaueste prüfen. Nachdem noch Dr. Suppan und der Landeshauptmann sich auf private Aeußerungen des Herrn Slodler bezogen, vertheidigt Dr. Costa den Ausschuß-antrug nnd bemerkt unter andcrn. warum habe Kromer nicht seinerzeit im Finanzausschüsse, als es sich um Feststellung dcr Gehalte handelte, für Erhöhung des Slod-lcr'schcn Gehaltes gestimmt? Kromcr rcplicirt, er habe stets für Aufbesserung der Gehalte gesprochen, als er abcr die Beobachtung gemacht, daß der Landtag bei der Bewilligung derselben > Parteirücksichlen walten lasse, habe er die weitere Inge-renz dabei aufgegeben. Er erneueic daher seinen Antrag. Dr. Costa als Bcrichtertcrstattcr beruft sick aus die Unmöglichkeit einer wiederholten EoncurSauSschrei-bung und auf die Unmöglichkeit einer längeren provisorischen Vcrsehung des Postens. Der Antrag Kromers wird bei der Abstimmung abgelehnt und jener deS Ausschusses angenommen. Es wird zur Wahl dcs Tcrnooorschlags aus dcr vorliegenden Compctcntentabelle geschritten unv werden gewählt die Herren: Drenil, Kastellc, Telavci?. Dr. Razlag refcrirt über die Rcorganisirung des LandesmusrnmS nach den schon in dcr letzten Session gestellten Anträgen. Es wird unter Anderm beantragt, sogleich die Erhöhung deS Gehaltes für dcn Custos auf 6(X) ft. eintreten zu lafsen. Zu diesem Punkte beantragt Dr. Zarnik, denselben bis zur vollständigen Durchführung der Ncorganisnung, auf sich beruhen zu lassen. Der Antrag wird, nachdem Kromer und Kalten-cggcr gegen denfelben gesprochen, und ersterer offen erklärt, die Behandlung dcr Beamlcn durch die Land' tagsmajorität sei eine ungerechte (bekanntlich versieht die Eustosstellc Hcrr Deschmann), welchen Anwurf der Landeshauptmann zurückweist, jedoch sich für so-gleiche Erhöhuna deS Gehaltes mit Rücksicht auf die Verdienste des CustoS, der dem Lande erhalten werben müsse, (Dr. Eosla: Oho!) erklärt, — angenommen. Es werdcn dann die Punkte 7. 8. 9, 10 der Ta< sicsordnung, betreffend 1) 51'/zpCt. Zuschlag zu allen dircctcn Steuern durch sechs Jahre für die Gemeinde Oroßdolina ir Unlerlrain zum Pfarlkirchcnbau; 2) Vor» anschlug dcs IrrenhauSfondes pro 1871 und Rechnung«» abschluß pro 1869; 3) Voranschlag des Kaiserin-Elisa. bcth-Invalidenfondcs pro 1871 und Rechnungsabschluß pro 1869; 4) Voranschlag des Graf Saurau'schen Messensliftungsfondrs pro 1871 und Rechnungsabschluß pro 1869. angenommen. Schließlich wird die Wahl in den LandesauSschuß vorgenommen und cs werden gewählt: 1) Vom Groß« grundbcsitz: Deschmann: 2) von der Handelskammer, dcn Städten nnd Markten: Svetec; 3) von den Landgemeinden: Dr. Blei weis; 4) AuS dem ganzen Hause: Dr. Costa. Als Ersatzmänner die Herren: Nudcsch Fran;. Murnil. Polluter. Razlag. Schluß der Sitzung 2'/^ Uhr. Mssesnemgtieiten. — (Sterbefall.) Am 21.d. starb in Wien der durch seine publicistischen Arbeiten und seine politische Wirksam» keit im Großherzogthum Baden im Jahre 1848 belannte Gustav Struve im 65. Lebensjahre. — (Eine czechische Adresse an den Czar.) Der „Tgsb. aus Böhmen" schreibt: Man macht uns Mittheilung von einer Ergebenheits - Adresse, welche von Prag aus an den Kaiser von Rußland gerichtet wird. Charakteristisch ist Einiges von dem, was man uns über den Text und die Embleme der Adresse mittheilt. Auf schwarzem Sammt ist dort das russische Staatswappen zu sehen, unter welchem die Weuzelskronc und die Landes-wappcn Böhmens und Mährens angebracht sind. Als Einfassung dient ein kunstvoll ciselirter Rahmen, an welchem links die „Russia," rechts die „Bohemia" postirt ist, wäh, rend die landwirtschaftlichen Embleme an den Schmalseilen welche sich vom rochen Leder der Einfassung abheben zur Schautragung der russischen Neichsfarben dienen. Diese Enveloppe birgt die eigentliche Adresse, in welcher der Czn xn rMHn SMhe Qn°^vchm w'nd, wv« überhaupt die Huldigung in cyrillischen Lettern niedergeschrieben ist. In. d« Ädres^ ynrd von den Unterzeichneten ge> /sagt, daß „gewiß „och kein Monarch so mele Ausguck« tiefer und inniger Sympathien und enoksel 6t^<"F", Durchführbar ist. Eine weitere Frage ist, ob mau den «Mgliedcrn die Vortheile der Association gleich durch v'uigere Waaren zukommen lassen, oder denselben erst vein, jeweiligen Abschlüsse der Äüchcr den erzielten Nuz. Hen zuerkennen soll. Veim Markensystem wird im ersten Mlle dcn Mitgliedern schon beim Ankaufe dcr Marken tm Rabatt gewährt, wie es beim Consumvercine in ^ue üblich ist. Wo dcr Verein einen eigenen Laden im «clncbe hat. werdcn auf die Eintaufstosten zur Bc- rc Vta3 '""^" "I" Einkäufe aber zu dcn mittleren sie Vlftreism und crst am Schlüsse des Jahres erhalten ben ^ ""5 ^k" Theil entfallenden Nutzen gutgcschrie- dern , "^"' ^M kommt dcr Gewinn den Mitglic- in/^umweisc zu Gute. im lctzteru Falle wird cr Con^ ^ zusammengehalten und capitalisirl. Für sind ?"'""k' bie mehr für dic Mittelclassc bestimmt knickt ^ "^" Modus emftfehlcnswerthcr. Ob bei dichtn ^' ""^ "U""" Geschäftes die Waaren auch an Zachst'! ^oer abgegeben werden follcn, würde wohl zu- scheide, s ^""'altungsrath ocS Cousumvcrcincs zu cnt- U"bedin l ^"' ^" könnten eine solche Maßregel nicht dc,ß ^ gutheißen, wiewohl es nicht zu leugnen ist, ^ud^ ^ ^"' Vereine viele neue Mitglkdcr gewonnen ^'una 'k ^ !^ wir für eine möglichste Erlcich- Il,t^« ^ -Ae/sl/ttcs zum Gereme, da cö i« "» ^Ne ^ ^.^v^mnvnnnü ^W ^ry;, 5vm mozsivW' eine bcrcitS organisirlc Gesellschaft für die nru zu grün-dcndc Association eintritt. So hat auch der «°calaus-schuß dcs I. allgemeinen BcamtcnvcrcinS dcr ostcrrclchlsch-migarischcn Monarchie in Laibach üdcr Antrag seines um dicscn Verein hochverdienten Obmanns, Sr. Durchlaucht des Fürsten Mcttcrnich, den Beschluß gefaßt, einen Bcamten-Eonsumvercin in Vaibach ins Leben zu rufen, und wird mit den bezüglichen VcreinSstatutcn m Kürze vor die Ocffcntlichtcit treten. Von der Vethe,-ligung dcr Aeamtcnfchaft wird eS abhängen. ob dlcjes scgcnbringcndc Institut auch hier wird Wurzel sll,im können. Wir haben diese kurze Skizze, zu welcher uns die uoltswirthschaftlichcn Schriften deS besonders im Genossenschaftswesen als Autorität geltenden Rationm-ölonomen Eduard Pfeiffer die wcrthvollstcn Daten ue-fcrtcn, vorangehen lassen, weil wir cS für nolhtg erachteten insbesondere dic Mittclclasscn über die ^cnvenz dieser Vereine aufzuklären, da cs noch sehr. mcle ^eulc gibt, die von dcr Idee befangen sind, als sem, d,e Konsumvereine cine Art von Wohlthäligtcitsanstaltcn und dahcr Vcdcnten tragen, denselben dcizulrctcn, wcil stc nicht dafür gelten wollen, als ob sie cinc Unterstützung nöthig hätten oder suchten. Und doch ist bei den neuern Eonsumvcreincn von Unterstützung oder Almosen tcmc Rcdc. ES folltc fich dahcr Niemand abhalten lassen cmcm Vcrcmc beizutrctcn, dcr seinen Mitglicd-rn so nngcwohnllchc Vortheile bietet und so geringe Opfer fordert nne der Con-sumvcrein. umsomchr da auch dic sol.danschc H°l öie E^^om'i»c mc,)l von M ^mv Bn<^M, v^ M5VNvSalm, Major »>' 4, Galdcrcgimenl, bekannt aus Mexico, als Adjutant des Kaisers Max. Berlin. 24. August. Metz ist uon :',00.M Preußen umzingelt. Das Corps von Bazainc, welche Metz besetzt hält, zählt 92.000 Mann allcr Waffen. ^ heißt, daß Metz, schlecht vcrpruviaiilirt wie es ist» s^ nicht länger als 5 Tage halten kann. Karlsruhe, 24. August. Das BombardenM von Straßburg dauert ununterbrochen fort. Dul<" glühende Kanonenkugelli entstand cin großer Brand. 3" die Citadelle ist bereits Bresche geschossen. Dcr MüM wuldc leider beschädigt. ! Telegraphischer Wechselconrs vom 25. August. ^W 5»perc. MrtalliaucS 55.50 5pcrc, Metalliqucs mit M''^> üild November-Zinsen 55.5 ', — 5pcrc, NalionalrAulihen 64.°^ « Acücn 248.50. i.'nndon 125 75. - Silber 123.50. - 5' « Münz-Dncatcn 5.98. Napolcond'ors 10.03'/,- « Handel und WolkswirtljschastlM Wochel,a,lswei6 dcr Natioimlbank vom 24. Au^ ' Bau luvten-Umlauf >'iKi..''.IH 100 fl. Hi.uon ab: ^ Schluss»: des Monate« bar zu begleichende Forderung der ^! an« der (.ommissionswcisen Besorgung des Hypothekar - Att^ süiigÄgrschäftcS (8 62 dcr Stalulcn) 850.925 fl. 47., kr,, 5 bleiben 315.467.174 fl. 52.. Ir. — Bedeckung: MetalB I 15,124.268 fl. 5 lr.. in Metall zahlbare Wechsel 32,586.285 fl, 7^ Slaatsnotcn. welche dcr Bank gehören, 1,180.230 fl., Eeco^ 115.819.495 fl. 70, lr., Darlehen 46,049.300 fl.. cingcl^ Convuni« von Orundeittlastungö-Obligalioiien 84.216 sl. «9^ ^ 15.480.20l) fl. eingelöste lm'd bürsc'nmäßig angekaufte Pf""« « briefc zu «6'/.«'.. 10.320.133 fl. 33 lr., zusammen 321.163.92!'^ D 75,. lr.________________________________________^ « w, > ., , 25. 2 ,. N. 323,i5 -j-17.n 5W. ,. stark z.Hälslc be.u, ^ 10.. Ab. 324 a? 1-11.5. SO, schwach Regen '"" Wechselnde BenMuna.. Nachmittags ziemlich windig, Äb:^ nach 9 Uhr Nrgen. Wetterleuchten. Das Tagesmittel der Mü" -^ 13'0", um 13" unter dem Normale. Hjcranlwortlicher Redacteur: Issna; o. Kleiumayl Danksagung. Die Gefertigte spricht im eigenen Namen und im Namen dcr Anverwandten Allen den verbindlichst"! Dank anö fllr die währcud der Kranlhcit ihre« uw-vergeßlichen Ehegallen, dcö Herrn Dr. Lovro Toman bewiesene ausrichtige Theilnahme und für die aus> nehmend zahlreiche Äethcilissnng bei dcr Ucberfllhrimg der deiche zur leftlcu Ruhestätte. (2010) Louise Toman. Wljenbmcht. 2Uien, 24. August. Die Värsc war ungünstig ditzponirt gleich der gestrigen. Ein Unterschied zwischen den beiden Vurfeiüagen zeigte sich jedoch insoferne, alö gestern dtt ^ täufcr angcslcl'ls'dcr herrschenden Kaufunlust sich Reserve auferlegten, während sie heute, vielleicht theilwcisc auch in Folge ermäßigter Nmitirniig, ihrc Fardermigs" ^jch stimmten. Um 1 Uhr notirtei, Anglo 216, Credit 242. Eine Reihe von Banl- und Eiscnbahneffectcn erlitten mehr oder minder nnschulichc Verluste, während Devisen und Mllnzen sich delra« verlheuerten. ^U. Allgemeine Htaat^schuld. Fiir 100 si. Geld Waure Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: in Noten verzinsl. Mai-November 55.— 55.25 ^ » « Februar-August 55.— 55.25 „ Silber „ Ianner-Iull . 6460 «4.80 „ „ „ April.October. 64.60 64.90 Steueranlehen rückzahlbar (^) , —.— —.— Lose »1.1U39 .... ,226.-229.— ^ « 1854 (4'/,) ,u 250 f!. «0.50 81.50 .. ^ 1860 zu 500 fl. . . 90.25 90.50 ,. « 1860 zu 100 st. . . 98— 98.50 „ „ 1864 zu 100 fl. . . 113.— 114.— Staats-Domänen-Pfandoriefe zu 120 fl. ü.W. in Silber . . 120— 120.50 ». Grundentlastunst««0bliaationeu. Für 100 si. Tcld Waare Vijhmen . . , . zu 5 pEt —.— ^.__ Oalizien .... „ 5 „ 71.50 72'üO Nieder-Oesterreich. . „ 5 „ —.— -_.__ Ober-Oesterreich . . „ 5 ,. —.— ...^. Siebenbürgen ... „ 5 „ 73 — 74. - Stelermark ... ^ 5 < - .— —. Ungarn .... » b « 7b.— 76.—j V. Actien von Bankinstituten. Gell, Waare Anglo-ostcrr. Bant abgest. . . 216 50 217 — Anglo-ungar. Banl .... 75.— 76>— Bankverein.......186.— 187.- Booen-Ereditllnstlllt .... —.-^ -^-— Kreditanstalt f, Handel u. Gew. . 242.75 243.— Kreditanstalt, allgcm. nngar. . . 72 — 73 — Escompte-Gesellschaft, n. ü. . . 820. 825.-Franco-östcrr. Banl .... 92.50 95.— Ocncralbant.......66.— 6^» — Nationalbanl......682 — 683 — Niederländische Banl ....—— -^-— Pereinsbant.......85.— 86.— VerlehrSbaut.......87.50 88 50 Wiener Banl......—— ^»^ «. Actien von TranSportunterneh- munge». Geld Waare Alfold-Finmancr Bahn . , . 158.— 159.^ Bühm. Wcstbahn.....232. - 264i_ Earl-Ludwig-Bahn.....234.— ^.50 Donau-Dampfschiffs. Gesellsch. . 540.- 543. - Elisadeth-Wcstbahn.....203 — 205 — j Ferdinands-Nordbahn , . . .1980—1!'8<,,— Fünftlrcheu-Bllrcscr-Bahn . —.— "--" > Frllnz-Iostph»,«»hu .... 176.— 180.— I Gell. Wam-'-j Lember«-Bahn.......214.50 215,- - Tramway........166.50 161.— «. Pfandbriefe (für 100 st) Allg. ijst, Vlldtn-Üredit^'lnstall Geld Waare verloabar zu 5 pCt. in Silber 105. - 105 50 dto.iu33I.rllch.zn5p , -----------------------«" ^:' Siebend. Bahn in Silber verz. . 87.»- „^ ^ Staatsb. G. 3«/« ä 500Fr. „I. E,n. 133,50 ^. ^. Slldb.G. 3'/„i.500Frc. „ . .113 50^' Si!db.-BonS 6 "/„ (1870-74) i. 500 Frc«......240." ^ ^ Ung. Ostbahn......84.50 °"' «. Privatlose (per Slllck.) ^e Creditanstalt f. Handel n. Gew. Geld ^ ^ ,u 100 fl. ii W......151 -^ ^.^ Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . l4^ ^ Wechsel (3 M°n.)O/ld^ Augsburg filr 100 fl südd. W. I""-" i„6^ Franllurlll.M.IOOfl. dctto 1l)«'.^ ^,M Hamburg, für 100 Mark Banco !'4,^- ^^ London, für 10 Pfund Sterling 1A-A 5^'' Pari«, für 100 Francs . . . ^'" (5o„rS der Oeldsort«« ^ Geld 5" 1 lr. K. Münz-Dncatei. . 5 fl. 99 tr. ^'^' ^ ,' Nnpolcousd'or . . K' .. . 9 " V " s? " Vereins thaler . . . l " ^ « »5 " -^ " Silber , . 124 ,. 50 ,. ^" " ^ Krainischc Oruudcntl^ümg^- Obliga^«^' uatnlllirnng: -. Geld,