2N Samstag den l6. M 79 zung unter seinem Präsidium gehalten, an der er, wie gewöhnlich, den thätigsten Antheil nahm. Später wurde ihm in einem großen Saale des Tribunals ein Oankett gegeben, wo ihm der Gouverneur von Savopen lm Namen des Königs zu seinem Feierlag Glück wünsch, te, und ihm das Großkreuz des St. Lazarusordcns überreichte. Sehr angenehm wurde der Jubelgreis über. rascht, als ein Musikchor in einem Nebenzimmer das bekannte Lied: oü pcut lecen den vermutheten Nothschüssen eines in Gefahr befindlichen Schiffes, und ein Negierungsschooner ward abgesandt, um ts aufzusuchen. - In einem Schreiben aus Balize vom nämlichen Datum heißt «s: »Heule erhielt ich einen Vrilf vom 2l. Iän« ner aus Guatemala. Die Truppen standen daselbst den ganzen 22. über unter den Nassen, weil man in der Richtung von Quesallenango her ein dkstänoigis Feuern gehört hatte; die Kanonen wurden auf bie Pla« za gebracht ?c. Seitdem haiien wir gehört, ein Aus-bruch des Vulkans bei St. Vincente, in der Nähe von St. Salvador und dem stillen Meere, in gerader Linie ungefähr 90 Leguas von Guatemala entfernt, habe jenen Donner verursacht; 13 bis i?» Dörfer und Städte sollen zerstört seyn. Den Verlust an Menschenleben kennt man nicht. Den Zeitungen von Ja-maica zufolge waren die in Port' Royal liegenden Schiffe am 23. mit Asche bedeckt. So konnte es nicht von Sc. Vincente kommen.« Der Canal von dem Hudsonstuffe nach dem Erie« see wurde im Jahre 1825 vollendet. Nach neun Jahren, also l82^, waren durch die Einnahmen (es war ein mäßiger Tariff für die Schifffahrc angesetzt) gegen 12 Millionen Franken von den Kosten zurückbczahlt, und cs war noch ein Reservefonds von mehr als 14 Millionen vorhanden. Der Tariff ist ietzt um 25 Proc. erniedrigt worden. Der Hudson-Canal bildet mit dein Ohio Eanal, der gleichfalls in den Eriesee einmündet, gleichsam nur einen einzigen Canal von 154 Meilen Länge, und beide stellen durch die Verbindung dcs Hudson mit dem Missisippi eine ununterbrochene Vin-nenschiffsahrt von mehr als 450 Meilen dar, eine Entfernung, größer als die von Sc. Petersburg bis Eaoiz. Die Eisenbahn Von Paris nach Havre beschäftigt besonders die Aufmerksamkeit der Deputirten. Man hat auch im Allgemeinen die Wichtigkeit dieser Linie eingesehen, die, in so fern sie sich an den Rhein und die Nhonemündungen ausdehnt, das erste Glied in der großen Kette sepn wird, welche von Neuem alle Theile der alten Welt unter sich verbinden soll, Wenn die Eisenbahn von Paris nach Havre beendigt ist, kann man mittelst der Dampfschiffe auf dcr Ost- und Nordsee, und mittelst derienigen, die bald das Mittelmeer und den Bosphorus durchkreutzen, die Reise von St. Petersburg über Lüdeck, Hamburg, Havre, Paris, Lyon, Marseille, vorbei an Livorno, dem römischen Gebiethe, Neapel, Sicilien, den jonischen Inseln, vorbei an Athen und Smyrna — am löten Tage dieser ungeheuern Reise in Konstantinopel ankommen! Die Vornehmen unter den Virmanen lieben das Gepränge in hohem Grade; die Erlaubniß, seidene Sonnenschirme zu tragen, ist ein Vorrecht der hohen Würdenträger. Weißseidener Sonnenschirme darfnup allein der König sich bedienen, und es sind ihm deren bei feierlichen Auszügen sieben gestattet, von denen^i-"lr großer, als die übrigen ist, und »Kyein, der Staacsfchihm von sieben Slaben,lf genannt wird. Ew - 30 - anderes Abzeichen der höchsten Gewalt ist derBo - th i. gi, oder die königliche Trommel, deren keine andere Person sich unter Strafe des Hochverraths bedienen darf. Trommeln und Schirme sind, je nach dem Nan-ge des Eigenthümers, genau von einander verschieden. -W. ---- Die englischen Soldaten, welche nach den ostindi« schen Colonien gesendet werden, muffen im ersten Jahre, so schr sie auch zu bedauern sind, ein sehr komisches Bild machen, indem sie aufeine sehr langweilige Weise acclimatisirt werden. Anfänglich werden sie streng iw ihre Kasernen eingesperrt, nur in der größten Tages-frühe läßt man sie ein wenig exerciren, Erhalten sie Urlaub auszugehen, so dürfen sie bei Strafe den Sonnenschirm nicht vergessen. Beim Schildwachstehen muß in der ersten Zeit, ein schwarzer Sclave ein Karasol über ihren Kopf halten. Da das Klima auf die Eu. ropäer Anfangs einschläfernd wirkt, so ist es nichts seltenes, einen-Wache stehenden unaufhörlich gähnenden Soldaten zu sehen, dem ein Sclave als Schirmträger unaufhörlich in die Rippen stößt, um ihn wach zu er« halten. Lesen ist in den Kasernen ihre einzige Erholung, und nach Jahr und Tag ist alles das an ihnen, verschwunden, was in Europa gewöhnlich einen Solda^ t«n, characterisirt.---------- Melish gedenkt in feilun. nordamerikanischew Reisen eines Spkomordaumes ick Staate Newvork, der in einem kleinen Dörfchen zur Kirche diente. — Dieser Baum war nämlich ganz ausgehöhlt und faßte bequem 19 Männer, 12 Weiber und 4 Knaben, mithin I5 Personen, und es hätten vielleicht noch andere 25 Personen darin Raum gehabt. Der Baum war nur noch bloße Rinde, ^ Zoll dick, aber noch vollkommen Klsund, die Kirchthüre war ausgehaucn. M i s c e I l e n« In Berlin soll sich folgender Vorfall ereignet ha-' ben: Ein Mann aus der mittleren Volksclaffe, der sich lange Zeit mit grober Handarbeit beschäftigt hattr«, war plötzlich auf den Gedanken gekommen, zu prophe. zeien, und machte als Prophet unglaubliches Glück, so daß seine Thür den ganzen Tag umlagert war. Uncer andern kam auch ein junges Mädchen, welches in Dien. sten bei einer einzelnen Dame stand, zu ihm» Er besah ihre Hand, und sagte derselben : »Dll wirst a^lf dem Hochgericht« enden!« Die Herrinn, welche, dill. Tiefsinn ihres Mädchens bemerkte, drang ln sie, ihr die Ursache zu gestehen, und nachdem sie dieselbe erfahren, bewog sie das Mädchen, unter der Verkleidung einer vornehmen Dame, in eimm Wagen sich nochmals zu dem Propheten zu begeben. Dieser sieht ihre Hand an und wiederholt seinen frühern Ausspruch. Von Ge. wissensangst gefoltert, gestand nun das Mädchen, daß sie bereits zwei Kindermorde begangen ftabe. Sie ist verhaftet, der Wahrsager aber auch, weil man vermuthet, er müsse anderweitige Kenntniß von dem Verbre« chen gehabt haben. Oharaven. unv Momonymen-Aranj. (Gewunden von C. W) ( 3 W e i sy l b i g, ) Erst«- Sylbe. In des Ostens warmen Zonen Pfleg' gefürchtet ich zu wohne«: Schaurig mein« Stimme hallt,. Durch Geklüft«, Verg und Wald-; 3lllcä flicht/ wo ich verkehre, Miügsum streif' ich oh«ie Aast, Eine Höhle mein Pallast, Eigne Kraft ist „leine Wehre, Um das wah rc Wort zu sage«: Einen Dichter mußs du frago«. Iw-eitc Aylbc, srexnd! mit meinem zweiten Woli« Nennst dn eine Wunderpforte, Woraus Gut und Vöses ging, Die auch beides schon empfing; Llibvoll werd' >ch angesehen, Oft bedroht, bestürmet auch, .S>° verschieden ist mein NrauH; Mancher läsit, sie offen stehen, Und wird meistens drob verlacht, Mancher schließt sie mit Bedacht; Häusig hat sie schon gcdroht, Und- geschleudert schnelle» Tod. Auch aus dieser Pforte Innern Köstliche. Juwelen schimmern. Das Ga,nze. U5'd mein Ganzes viclvermögend, Liebe» Milde, H"s> erregend, Hat um Reichthum, Ehre, ?7lacht, Manche» schuldlos schon gebracht; Manchem dicsj auch schon gegeben; Ist, der strengste Richter wohl, Den ein jeder fürchten soll; Denn er würzt und kürzt das Leben; Gil.t er oft auch Falsches kund, Thut cr's ni«mal ohne Orund. Darum, 3r«,u»5 des Vaters Walte«, Mögx dir I h u, gut, erhalten. Nkyacteur: Fr. Vav. Weinrich. Verleger: Kgnaz Al. «5vler v. Alelnmavr.