Lllillllcher Zeitung. Nr. 17. Pränumeiationapiel«: Im Lomptoli ganzj. si. ii, halbj. fl. 5.5N. »ür die ZusteNuni, ins Haus halbj. 5« lr. Mit d« Post ganzj. fl. 15, halbj. fl. 7.50. Montan, 20. Iämier Inselti onSgeblibr bla i0Zcilcn: imal so lr., «m. 80 Ir., 3m. 1 st.; sonst pr. Zcilc im.«lr., »m. 8 Ir., 3m. lo lr. u. s. w. Inscrtionestciiipcl jedesm. 30l». 18«7. Amtlicher Theil. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 11. Jänner d. I. den Scc< tiouschcf im Fiuauzmiuistcrinm Fran; Frciherru von Bcckc znm Untcrstaatssccrctär in diesem Ministerium zu ernennen und demselben die Würde eines geheimen Rathes taxfrei allcrgnädigst zn verleihen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschlicßuug vom 17. Jänner d. I. dem Wiener ^andcsgerichtsrathc Dr. Ednard Liszt taxfrei den Titel und Charakter ciucs Obcrlaudcsgcrichtsrathcö allcrguä-digst zu verleihen geruht. Das Finanzministerium hat dcu Fiuauzsccrctär der l. k. böhmischen Fiuauzlandcsdircction Konrad John zum Finanzrathc nnd Finanzbczirtsdircctor in Tabor ernannt. Das Ministcrinm für Handel und Volkswirthschaft hat die Wiederwahl des Anton Ritters von Vicco znm Präsidenten und des Elio Ritters von M orpnrgo znm Vicepräsidcntcn dcr Handels« nnd Gcwerbckammcr in Trieft genehmigt. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 21. Jänner. Daß die Krisis im Oriente früher oder später zum Ausbrnchc kommen mnß, darüber sind wohl die Blätter aller Farben einig; daß keine dcr curopäischcu Mächte wünscht, diesen Ausbruch beschleunigt zn sehen, sondern vielmehr ihn hintanznhaltcn, ist ans den diplomatischen Verhandlungen, die in diesem Augenblicke zwischen d:n Höfen von Paris und Wien geführt werden, zu entnehmen. Indessen gewinnen die griechischen Ncntra« litätsvcrlctzuugcu gegenüber dcr Pforte in diesem Augenblicke erhöhte Wichtigkeit, nnd es wäre, wenn die ein-langenden Nachrichten von dcr Abfahrt Garibaldi's nach Kreta sich bestätigen, der Ausbruch eines Krieges zwischen Griechenland nnd der Pforte kaum mehr zn vcr> hüten. Eiu Wiener Blatt erörtert die Ehauceu eines solchen Kriege«. Es glanbt vor allem, daß derselbe ein „localisirtcr" sein und das Priucip dcr Nichtiutcrveu» tiou aufrechtcrhaltcu werde. Besonders soll Rußlaud sehr eifrig in diesem Sinne sich aussprcchcu nnd in scinen diplomatischen Noten hervorheben, soscrnc die anderen Mächte die Türkei nicht unterstützen würden, wolle auch Rußlaud, trotz sciucr Sympathien für die christlichen Unterthanen dcr Pforte, nicht für Griechenland und die Insurrection Pnrtci ergreifen. Nun hättc cin localisirtcr Krieg zwischen Griechen-'s!p,/"'^^c.?-""^' "cnn er cbeu in seiucu Grenzen , n w?/^^""'l)igeudcs. Beide Staateu rivalisi-n sickttch^^!^/'^ nichtig bemerkt, mit einander ^ 7n^ n s lisl^^" "-gauisirteu uuverläßlichcu Trup. Geldmangel ^' """ ^rtwährenden Ucbcrflusscs au Es wäre also dem Kriege cinc natürliche Grcn-e gesetzt, allein anders gestaltet sich die Sache, wenn erwogen wird, daß cm beginnender Kampf in Griechenland nicht ohne ciucn empfindlichen Rückschlag in dcu christlich, slavischen Ländern dcr Türkei bleibcu kaun. Durch die Betheiligung dieser Völker am Kampfe wird derselbe zn einem Kampfe um die Existenz dcr Türkcurcgicrung in Europa. Wir habcu dann einen modernen Krcuzzug zu erwarten. Allein in eben diesem Momente wird und nilch stch dcr Einfluß dcr an die Stelle dcr veralteten A^auun^Ä^' Gleichgewicht gctrctcucu modcrucu "s ^ '""chcn. Das uus vorliegende ^ :^„r^Hn^^uu.eu ln folgen Aerzten anfgcgcbcn. Ma7"wü! scl '' ^/"ei7Ia?d es' aber möglichst stilles Ende. An' d e S cll dc div^ niatischcn Fürsorge für die Erhaltung der P orte ist u.« mehr die weit lebendigere Porsorge für das Schicksal der orientalischen Ehristcn getreten. Der Bcarif der ..Schntzmächtc," dcr einst identisch war mit dem Bcnriffe cincr kriegerischen Intervention seitens dcr Großiuächtc hat uun cinc Höhcrc und edlere Bcdcntung in, hnuiani-stischcn Sinne und ciuc inchr praktische Auslegung im Sinne einer ucucn Kulturpolitik gcwouucn. Bricht nun wirtlich dcr Kampf zwischen der Türkei nud Griechenland aus, so werden die curopäischcu Mächte ohnc Zweifel sich gegenseitig die strengste Neutralität zur Pflicht machen. Dicse Neutralität wird aber nur in der Form dcr Nichtaction beobachtet werden; ncbcn-hcr wird aber jede Macht ihre Sympathien für die nun aufstrebenden christlich-slavischen Völker offen zur Schau tragcu. Schließlich werden die fremden Mächte dem „localisirtcu" Kriege doch durch ciuc europäische Vermittlung cin Ende machen, wobci die Eonfcrcnz oder Eongrcßidcc wieder in den Vordergrund trc-ten wird. Die nächste ^ösnng dcr orientalischcn Fragc wird dahcr nnr cincu vorläufigen Abschluß derselben bilden und die vollständige Emancipation der christlichcn Unterthanen der Pforte herbei, führen. Oesterreich. Wie». 18. Iäuncr. Die „Wr. Abdpst." enthält eine Ncihc von Dementis und cinc Entgegnnng, die wir nachstehend hier folgen lassen: Mehrere Wiener Tages' blättcr brachten cinc dcr „Wic'ncr Zcitungscorrcspoudcu;" entnommene Mittheilung, wouach" Sc. Maj. dcr Kaiser mit dem Herrn Erzherzog Albrecht nnd mehrcrcu Generalen noch im Laufe dieses Monates zn cincr Trup' pcninspicirnng nach Brück a. d. ^citha sich bcgcbcu würden. Wir sind in dcr Lagc. dicsc Notiz ihrcm vollcn Iuhaltc nach als crfundcu zn bezeichnen. — Ein Privat. Telegramm dcs „Wanderer" mcldct nach in Berlin au^ gcblich ciugctrosfcnen diplomatischen Telegrammen a»s St. Petersburg, daß mau zuverlässige Nachrichten habe, denen zufolge Oesterreich läugs dcr türkischen Grenze vier Armecdivisioncu als Obscrvatiouscorps aufzustcllcu gedenke. Wir siud ermächtigt, dicsc Angabcu auf das bestimmteste in das Reich der Erfindungen zn verweisen. — Die ..Presse" bringt in ihrem Morgenblatlc vom 17. d. M. cine dcr „Grazer Tagespost" entnommene Noti-, des Inhaltes, daß die Mchrauslagc, wclchc die lctztc Beförderung hoher Generale dein österreichischen Staate verursacht, beiläufig so viel beträgt, als durch Rcduciruug und Pensionirnng der Buchhaltuugsbcamtcu erspart wird. Da diesc Mittheilung möglicher Weise Glanbcn fiudeu könnte, schcn wir nus bcmüssigt, darauf aufmerksam zu machen, daß die in dcr „Grazer Tagcs-post" in offenbar tendenziöser Weise besprochenen Gcnc-ralsbcfördcruugcn nur a ä !lc» uorou - Eruc u n u n -g e u warcu und daß, wie dies schon anS dcr Natur dcr Sachc hervorgeht, mit derartigen Ehargcverlcihuugcn leine wclch' immer 9iamcn habende Höhcrc Gebühr vcrbuudcn ist. Weiter vernehmen wir von verschiedenen Scitcu, daß in manchcn Kreisen die Ansicht besteht, als ob auch jene znm activen Stande dcr l. l. Armee gchörcndcn Generale, welche nicht wirklich in einer Dicnstlcistnug sich befinden, die für ihrc Ehargc systemisirtcn Gcbührcu bc' zögen. Wir sind in dcr ^agc, auch dicsc irrige All-schauung dahin zu berichtigen, daß nur die auf systemi« sirteu Posten augcstelltcn Generale ihrc vollen regel< mäßigen Gebühren erhalten, die aus Ursache von eingetretenen Reductions zeitlich, daher bis zu ihrer thuu-lichen Wicdcranstcllnng in die ^ispouibilität versetzten Generale nbcr iil diesen Gebühren emcn wcscntlichcn Ab'ng crleidcu die fupcrnumcrär bcnrlaubtcu Generale daqcgcu gar tcinc dcr für ihrc militärische Ehargc systcmi-sirtcu Gcbühreu beziehen. 7- D" N. Allg. Ztg." bc-ginnt, nntnüpfcnd an das ö,tcrrc>ch>,che Hcrcscraänzungs. gcsctz, eine Polemik, dic nichts uauut wcrdcn kaun. Unscrcu: Vorhaben getreu werden wir uns ;u ciucr Eutgcgnnng lu dcr.clben We. e mcht liinreis-en lassen sondern nns ans elingc kurzc Glosscn W^Die ^Mg.Z^ östcrrcich.schcu Hcercsorgan'sal.on cm Zc.chcu vou überstürzter Uutcruchmungslust, cmc Drohung des kai,crli-chcn Eabiucts. HicgMN ist zunächst da^n zn crumcrn, daß gerade von Alättcrn, w.c dle N. Allg. Ztg,," dle 3Nänqcl dcr frühcrcn Hccrcsorganl,atwu iu Oesicrrclch cinc überaus scharfe Kritik erfahren habcu, daß es dcm. nach einigermaßen auffallen uml,', wcun man sich jetzt über die Versuche dcr ÄcsciUgMg dic,cr Mängel wun-dcrt Was abcr dic weiteren iMgcrnngcn dcö genann-ten Vlattcs anbelangt, Oesterreich führe, ohuc uumittcl-bare Veranlassung vou außcu hcr, irgcudwclchc gchcimc Plänc im Schilde, so muß cS nns anffallcu, daß das« sclbe lciucu Anstand nimmt, hicdurch zu dem Echlussc zu bcrcchtigcu, daß die iu den Jahren 1803 bis I860 gc» gcn den Wnnsch dcr Kammern nud dcr Presse nud nn-: Europa durchgeführte Militärorganisation in Preußen mit der dircctcn Absicht ciucr Friedensstörung in Angriff genommen worden sei. j — 18. Jänner. Das ..Frdbl." schreibt: Nach. richten, die heute aus Miramarc ciugclaugt sind, mcldcn nns, daß in dem vor einigen Tagen stattgehabten Eon-ciliniu luit größter Bestimmtheit ciuc vollständige Gc-ucsuug der Kaiserin Eharlotte von Seite dcr Aerzte constatirt wurde, uud werden bereits Berathungen und Vorkchruugcu zu cincr dcmuächst stattzuhabenden Erholuugsreisc gcpflogcu. Dic Kaiserin macht bereits seit mehreren Tagen kleine AnSsiügc iu der Umgebung von Miramarc, uud ist das Aussehen, sowie das körperliche Äcfiudcn ein vortreffliches. — Dcr Nachfolger dcs Freiherr» v. d. Pfordtcn, Fürst Hoheulohc, hat, wie dcm „Frdbl." gemeldet wird, aus Aulaß sciucr Ucbcruahmc dcs Portefeuilles dcr auswärtigcu Augclcgeuhcitcu VaieruS ciue Mitthci-luug uach Wicu gelangen lasfcn, wclchc dcn in warmen Wortcn ausgcdrücktcu Wunsch enthält, die alten frennd-schaftlichen Beziehungen Baicrns zn Ocstcrrcich zn cr-haltcn uud zu pflcgc». Ucbcrhaupt soll die Eröffuung ihrcm ganzen Eharattcr nach cin entschiedener Protest gegen die dem Fürsten Hohcnlohe in Bezug auf Deutsch-Ocstcrrcich vou ciuigeu Seiten zugcschricbcucu abeutcucr-lichcu Projcctc seiu, wcuu auch sclbstvcrstäudlich »licht ausdrücklich Bezug hierauf gcuommcu wird. — 18. Jänncr. Dic ..Dcbatte" schreibt: Ueber-blicken wir die Wahlbcwcguug in allen dcn Phasen, wclchc sie in dcn einzelnen Köuigrcicheu uud Läudcrn augcuommcn bat, mit vorurlheilsloscm Auge, dailu können wir getrost die Behauptung wagen, daß eS dcr ccutralislischcu Propaganda nicht geliugen wird, die jüugstc Adgcorducteucoufereuz als Steigbügel zu beuützen, um wieder aufs hohe Roß zu gclaugcu und die politische Lcituug dcs öffentlichen Vcbcnö in Ocstcrrcich an sich zu rcißcn. Selbst iu Wien, niclches als dcr Herd jener Propaganda pvoclamirt wird, kaun dicsc letztere noch durchaus «licht mit Zuversicht darauf zählcu, daß sie nus dcu gegenwärtigen Wahlkämftfcu n!s Sicgcriu hcrvor-gchcu wcrdc. In Wicu wic in dcn Provinzen weist die politische Einsicht dcr Wähler das Heilmittel zurück, welches die centralistischc Eliqnc anzubicteu vermag. — Der „Wanderer" hört, daß zwischeu dem Wiener uud dem St. Petersburger Eabinet Vcrhandluugcu im Zuge sind, zu welchen letzteres die Initiative ergriffen. Dieselben betreffen die Errichtung vou russische» Con-sulatcu iu ^embcrg (uutcr Auflassung dcs Eonsnlats in Brody), iu Krakau, iu Prag, Agram, ist dcr „Wdr." rccht uutcrrichtct, auch in Pcst. Dcr Eaudidat für Agram ist in dcr Person dcö Serben uud jetzigen russischen Majors Atauackovits, welcher in uencrcr Zcit sich urlaubs-wcisc iu Agram aufhielt, hier ciugctroffcu, um dcr ruf» sifchcu Gcsaudtschaft bezügliche Auskaufte zu ertheilen. Unter einem hören wir, daß auch das Berliner Eabinct von Et. Petcrsburg aus augcgaugcu wnrdc, dic Errich-tnng cincs Eousulats in Poscn zu gcstatteu, uud wurde bei diescm Anlassc dcr rnssischc General Wcymarn, wcl^ chcr zur Zcit dcs poluischcu Ausstandcs als Militärattache bei dein preußischen Obfcrvationscorps fungirte, als lünstigcr Eousul präscntirt. Gcuaucil ?cachrichtcn zufolge hat Graf Bismarck die diessälligc Zumnthung des Fürsten Gortschaloff indcsscu abgclchut. Pest, 18. Iäuncr. Iu dcr um 2 Uhr Nachmittags stattgcfuudcucu Sitzuug dcr Mag u a tcu ta fcl überreichte Graf ^adislaus Raday, Schriftführer dcr Dcputirtcutafcl, dic iu letzterer gcstcru uutcrzeichuctc Adresse, dic nnn nbcnnnls verlesen und dann vom Ta-ucrilicus lind dcm Schriftführer Baron Majthcuyi un-terzcichnct wnrdc. Dcr Tavcrniclis wnrdc beauftragt, dic Adresse nach Wicu zu überbringen, und hicmit war die kurze Sitzuug zu Ende. Eiu dcn ungarischen Re-gicruugskrciseu nahe stehendes Mitglied dcr Magnaten-tafcl ventilirt iin „Pcstcr Lloyd" die Fragc, waruni die zweite Adresse, wclchc uur ciue kräftige Wiederholung der iu dcr erstcu Adresse vcrfochtcucu Rcchtspriucipicu ist, ciustimmig augcnomiucu wurdc, währcud die erste mil-dcrc bci dcn Magnaten cincr vcdcutcudcn Opposition bcgcgllctc. Damals wic jetzt, sagtc er, suchte dic gemäßigte Partei Garantien des Bestandes dcr Monarchie; und nicht dic Ueberzeugung, soudcru die politische Situation habe sich geändert; die Verhandlung dcr strcitigcu Fra« gcu sei in cincm vorgerückteren Stadinm. Die frühcrcn Ovvoucntcu der Magnatcntafel finden die gcsitchtcn Garantien im Elaboratc' dcs Fühnfzchucr'Eomitt, iu Dcaks Schlußrede bci dcr Adrcßdcbattc »nd in dcr großen Majorität scincr Partei. 106 Ausland. Berlin. Die ministerielle preußische „Provinzial-Corrcsftoudcuz" überschüttet uns heute mil cincni ganzen Füllhorn officiöscr Auölasfuugeil, dic sämilitlich theil-wcifc schon durch dcn Telegraphen signalisirt lvorden sind. Die intcrcssautcstc derselben betrifft die Bcrhand-lnngcn über die Organifirung dc^l )tord-deutschen A nndc ^. Daö ministerielle Blatt schreibt: „Die Konferenzen der Bevollmächtigten der norddeutschen Staaten lassen mehr und mehr ein allseitig erfreuliche«? Ergebniß in Absicht nehmen. Die Bevollmächtigten haben immer bestimmter erkannt, daß die preußische Regierung den Eiuzclstaaten keinc anderen Opfer zuumthct, als diejenigen, welche die Zusammenfassung aller Kräfte behufs Sicherung cincö mächtigen nationalen Forlschritts auf dem wirthschaftlichcn und politischen Gcbiclc nnab-wcisbar erfordert, uud daß über diese Gebiete gemein-saincn Schaffens hinallö der Norddeutsche Bund dcu einzelnen Staaten vor allem cine Anlehnung zur freien und wirksamen Entwickelung ihrer eigenen Kräfte darbieten foll. Alle Bethciligten haben sich denn auch immer klarer überzeugt, wie die zunächst zu bringenden Opfer allen Staaten reichen Ersatz, nicht blos an höherem nationalen Gcmcingnt, sondern auch an innerem Anf-. schwnug bringen werden. Das Verhalten der sächsischen Regierung, nächst Preußen der bedeutendsten im Bunde, hat von vornherein aufs ucuc bekundet, eine wie große Gemeinschaft der naturgemäßen Aufgaben lind Ziele, so wie der Grnndlagcn staatlicher Entwickelung bei unbefangener nnd ungetrübter Auffassung die sächsische Be-vo'lkcruug mit der preußischeu verbindet, und daß das beiderseitige politische Streben vornehmlich dahin gerichtet sein mnß, die Keime gemeinsamer Wohlfahrt und Kraft in aufrichtigem Zusammengehen zu pflegen. Ebenso haben die Regierungen der kleineren Staaten fast durchweg ein volles Verständniß und dcu redlichsten Willen für dic Förderung des großen nationalen Werkes an den Tag gelegt. Allerdings hat der große Abslaud der geringen Leistungen, welche die Bevölkerungen der kleinen Staaten bisher für die nationale Vertheidigung zu gewähren hatten, von dcnicnigcn Anforderungen, welche im Norddentschcn Bunde bei gleichmäßiger nnd gerechter Vcrthcilnng der nationalen Pflichten an sie zn stellen^ sind, den betreffenden Regierungen fürs erste manche schwere nnd peinliche Erwägung ill Betreff der Aufbringung der neuen basten anferlcgt. Aber die p>cn-ßischc Regierung wird anch in dieser Beziehung jede mögliche Rücksichtnahme ans den bisherigen Entwicklnngö. gang und auf die thatsächlichen Verhältnisse in den kleineren Staaten obwalten lassen und namentlich die Hand dazu bieten, daß die kleineren Staaten den Ueber-yang zur vollen Erfüllung ihrer neuen Pflichten sich durch eine baldige wirthschaftlichc Umgestaltung und Vcr« cinfachnng ihrer innern Einrichtungen erleichtern. Die Couscrcnzen werden, nachdem durch vertrauliche Ver» Handlungen über wichtige Einzelpnnkte der Boden günstig bereitet ist, in den nächsten Tagen unter persönlicher Leitung des Ministerpräsidenten Grafen Bismark vermuthlich raschen Fortgang gewinnen nnd bei der vorhandenen wefentlichen Uebereinstimmung über alle Hanpt« grnudlagen wohl bald zn einem glücklichen Ziele führen." — Ferner Das königliche Patent wegen Eiuvcrlcibuug von Schlcs» wig-Holstein in die preußische Monarchic ist vom Könige vollzogen nnd wird unverzüglich verkündet werden. Die Verciuiguug gilt bis auf Weiteres für die ganze Ausdchnuug der Hcrzogthümer Schleswig uud Holstein, anch für denjenigen Theil Nord-Schleswigs, in wclchcm anf Grnnd der gcfchlossencn Verträge demnächst noch eine Abstimmung in Betreff des Verbleibens bei Preußen oder der Rückgabe an Dänemark stattfinden soll. So lange bis diese weitere Entscheidnng getroffen ist, haben die Bewohner von ganz Schleswig alle Rechte und Pflichten der Preußen, mithin anch dns Recht dcr Theilnahme an den Wahlen zum norddeutschen Reichstage. Dic in dieser Bcziehnng hie und da geäußerten Zweifel sind, wie die „Prov. Eorr." bemerkt, durchaus grundlos. — 16. Iäuucr. Heute faud ciuc Sitzung dcr Bevollmächtigten der norddcntschcn Vnndesstaaten statt. — Dcr „Staatsauzeigcr" pnblicirt eine Verordnung über dcn Finanz-Etat des Gebietes des ehemaligen Königreiches Hannover für 18<'>7, welcher im Gleichgewichte mit 22,589.700Thalcrn abschließt. —Dcr „Krcuzz'citnng" zufolge sind die Spceial-Etnts für Knrhcssen, die Elbe-Hcrzogthümcr und Hamburg festgestellt und schließen ohne Deficit av. —Das Abgeorducteuhaus hat dcu Hypothcken-Entwnrf des Abg. Masker, bezweckend die Anfhebnng dcr Bcschränlnngcn des gesetzlichen Zinsfußes für Immobilien nnd die Erleichterung dcr Eapitalsbeschasfnng für dm Grnudbcsitz, angenommen. Dic Regierung erklärte ihre Zustimmung zn dem Gesetzentwürfe, hiuzufügcud, sie werde die Zustimmung des Hcrrcnhaufcs zn erwirken suchen. — Dcr hiesigen „Volks - Zcitnng" zufolge ist davon die Rede, daß Graf Bismarck am 1. April, seinem Geburtstage, zum Fürsten nnd Herr v. Roon znm Grafen ernannt werden soll. — Die „N. A. Z."! berichtet.- „ES ist in verschiedenen Blättern behauptet worden, dcr Minister-Präsident Graf Bismarck habe von vorn herein erklärt, daß er kein Mandat für das nord- deutsche Parlament aimchmcn werde. Dicsc Nachricht ist, wie wir hören, nubcgrüudct. Als Eandidat wird Graf Bismarck allerdings nicht anftrctcu, weil er ill seiner Stellung nicht in politische Debatten bei einer Wahlversammlnng eingehen kann. Nirgends abcr hat der Minister-Präsident zn erkennen gegeben, daß er eine aus ihn fallende Wahl nicht annehmen würde. Seine Entfchcidnug wird abcr von dcn Umständen abhängen, uutcr welchen die Wahl erfolgte." — Herr Dr. Strons-bcrg erklärt die Nachricht, daß Graf Bismarck mit ihm wegen Ankaufs der Herrschast ^issa unterhandle, für unwahr. — Freiherr v. Roggcubach hat die ihm alls Homburg v. d. H. augetragcuc Eaudidatur znm Parlament abgelehnt, „da cr dcr nöthigen Qualificatioucn er» mangle, um an den Arbeitcn diefer für die dcntfchc Entwicklung fo wichtigen Vcrsammlnng Theil nehmen zn können." — Anf Befehl des Königs hat dic bei Sa-lnuda Brothcrs ill ^oudon im Bau bcgriffcuc Panzer-frcgattc dcu Namen „Kronprinz;" dic bei dcr Koeiote an lor^'Lä ot, oiilmtior^ <1o Iu. Hioäiwrlimöa ill Marseille im Ban begriffene Panzcrfregattc dcn Namen „Friedrich Karl" erhalten. Florenz, 17. Jänner. Die „Opinione" meldet: Die Verhandlungen bezüglich der Wiedereinsetzung der Bischöfe sind beendigt. Der Papst und dcr Eardinal Autouelli werden Herrn Touello nächstens in einer Ab« schiedsaudicuz empfangen. — „Nnovo Diritto" schreibt, daß dem Grafen Bismarck der Aunoneiadcn-Ordcn übersendet wnrdc. Baron Nicasoli nnd Viseonti-Vcnosla haben dcn prenßischcn Schwarzen Adler-Orden erhalten. Floren;, 18. Jänner. Um das Deficit von 185 Millionen zu decken, schlägt der Finanzminister Scialoja in Bezug auf 85 Millioucn einige finanzielle Abänderungen und dic Reorganisation der Steuern vor; uuter auderen sollen die Pensious-Auszahlungcn an die Devot« Easseu überwiesen werden, wodurch eine Ersparung von 17 Millionen erzielt würde; die Reform dcr Einregi-strirnngslaxcn würde eiu Ersparuiß von 1lX) Millionen veranschlagt, welche genügend sein werden, um dic alljährlichen Ausfälle zn bedecken, bis das Gleichgewicht im Vndget erzielt sein wird. Er hofft, daß der Elcrus diesen Vorschlagauuch. imn werde uud daß, iudcm der Elcrus iu das allgemeine Rcchtsverhältuiß eintritt, die Fragen übcr liirche nnd Staat geschlossen sein werden. 'Nach einigen Bemerkungen übcr dic eiuzuhaltcudc Ordnung in dcr parlamcu-tarischeu Behandlung der Vorschläge nimmt Scialoja den von Erispi gestellten Antrag an, welcher die Dringlichkeit dcr Behandlung des Gesetzentwurfes übcr die Freiheit dcr Kirche nnd über die liquidation dcr Kirchen-gülcr ansspricht. Venedig, 17. Iäuucr. Hcntc, morgen und übermorgen werden die 1W.000 L. vertheilt werden, welche dcr König dcn hiesigen Armen gespendet hat, mit besonderer Rücksicht anf jmc, dic sich mn die nationale Sache verdient gemacht. Es sind nicht weniger als 5449 Gesuche eingegangen. — Prinz Au adco hat dcn dnrch die letzte Ueberschwemmnna. beschädigten Armcn 3000 ^. gespendet. Dic „G- di Venczin" hebt bei diesem Anlasse hervor, daß, als die Sauitätseommission im Jahre 1805 viele von Armcn bewohnten Hänser besichtigte, von 070 281 als absolut nnbcwohnbar erkannt worden. — Dcr König von Preußen hat Hcrrn Wilhelm Bcrchct die goldciie Medaille 1. Elassc für Wissen« schaft nnd Litcratnr verliehen. Verona, 15. Jänner. Der „Messaggierc" erzählt, daß vorgestern einige jnugc Leute verhaftet wur^ dcn, wcil sie „Viv« I'^u>ili^- ricfcn. Paris, 18. Jänner. Sicherem Vernehmen nach ist das Recht dcr Kammer zur Beantwortung dcr Thron-rede mit einer Adresse abgeschafft-; dagegen ist das In-tcrpcllaliousrccht bewilligt. Dic bctrcffendcn Decrctc wcr< den uuverwcilt im „Monitcnr" erscheinen. — Der Vc-stand dcö gegcuwärtigcn Ministeriums scheint zweifelhaft. — „La France" fchreibt: „La Presse" nnd „V'Eten-dard" erwähnen das beglaubigte Gerücht von bevorstehenden Acndcrnugen im' Rcgi'cruugSorganiömus. Dic Minister sollen sclbst die Vertheidigung ihrer Verwaltung vor dcn Kammern übernehmen, dic Adrcssc soll aufgehoben, das Intcrpcllationsrccht soll wieder hcrgcstcllt werden, nnd das Preßregimcnt soll Aenderungen im ! Sinne des allgemeinen Rechtes erfahren. „Etcndard" , sagt, daß keinc Veränderung im Pcrsoualc dcs Ministc-^ rillmö eintreten solle. „La France" erklärt diesem gcgcn-! über: Wir glauben, dcr Grund dieser Nachrichten ist ein fernster; immerhin scheint aber noch nichts cndgiltig beschlossen zn sein. — „La Franec" dcmcntirt dic Nach< richt, daß mchrcrc Großmächte bei dcr Pforte darauf dringen, daß fie die Initiative zur Vcrnfnng einer Con" fcrcuz bezüglich der orientalischen Angelegenheiten ergreife. London. Dic „Times" vom 14. d. vcröffcutlicht ciuen interessanten Bericht dcs Marquis v. Vntc, noch vom Scptember v. I., übcr einen Besuch der von dcn Mohamcdancrn sonst eifersüchtig vor dcu Gianrs be» wachten Moschee zn Hebron, mit dcn angeblichen Gräbern dcr Patriarchen nnd ihrer Frauen, dnrch welchen die Schilderung dcs Gebäudes von Dr. Staulcy, dem Dechanten von Westminster, dcr daS heilige Gc» bände im Gefolge dcs Prinzen v. Wales bcfuchtc, in ciuigcu Punkten berichtigt wird. Dcr Marquis theilt auch cine in dcr Moschee von ihm copirtc griechische Inschrift mit, die abcr einigermaßen verdächtig aussieht. Außer den Vcrwünschungcu cincö Schwarmö von Gassenbuben, wclchc, wic in orientalischen Städten gewöhnlich, dcn christlichen Eindringlingen nachliefen, hatten sie leine Unannehmlichkeit zn befahren; die erwachsenen Mohamc-dancr bcnahmcn sich Höftich, wozu freilich ein Bakschisch von 20 Napolconsd'or mit beigetragen haben mag. Iu« dessen hatten die Engländer vorsichtshalber anch eine Bedeckung von 20 türkischen Soldaten. Hebron gilt als der uuduldsamstc Ort in ganz Palästina, uud die dort wohucudcn Iudcn sollen es an Ehristcnhaß den Mohamedauern uoch zuvorthun. Eifersucht auf vic» taufeudjahria.cn Erzvätcrstaub! Gonstantinopel, 12. Iänucr. Aali Pascha hat dcn Vorschlag dcs russischen Gesandten, in Kreta neutrale Spitäler zu errichten, abgelehnt. - - Edhcm Pascha, Gouverneur von Thessalien, vertheilt Waffen unter die dortige mnfelmanifchc Bevölkerung. Athen, 12. Jänner. Dic Kammer votirtc 250.000 Drachmen für außcrordcutlichc diplomatische Missionen an dic großmächllichell Höfe Md ciuc Million Drachmen für die Beschaffung von Gewehren. — Feligiandis foll nach Paris, MctaM nach Petersburg, Brailas uach Luudou, Kouturiottis uach Florenz, Rangabe nach Washington uud Maurokordatoö uach Wicu abgehcu. — Eugland nnd Frankreich crsnchtcn dic griechische Regierung um strenge Neutralität, wenn anch letztere für dcu Trausport kretischer Weiber uud Kiuder nach Griechenland sorgen könne. — Die Operation anf Kreta wnrden dnrch die strenge Kälte nntcrbrochen. Einem Tclcgramm ans Athen vom 18. zusolgc errangen die Ehristcn bei Rodia nächst Heraclion einen großen Sieg über 5000 Türken. Dcr Angriff der Türken bei Agia Rumclis in dcr Provinz Sphakia wurde zurückgeschlagen. Hagesuemglieiten. — (Jubiläum.) Am 24. d. M. sind cs Made 25 Jahre, seit der Cardinal Fürst-Crzdischof vo» Prag Fürst E ch wa rz e nb er g zum Cardinal ernannt wurde. Dicfe Ernennung erfolgte nämlich am ^4. Jänner 1642 unter dem Papste Gregor XVI. Ce. Eminenz ist dcr zweite Präger Crzdischof, der mit dcr Cardinalswürde ausgezeichnet wurde, sein Vorgänger in dieser Würde war der Crzbischof Clnst Adalbert Gras von Harrach (1L23 dl'H 1607). — (Deutscher Iu ristentag.) Die s-ändige Deputation dcs deutschen Iuristentagcs wird bei dessen nächstem Zusammentreten dic Frage vorlegen, „ob dem Iuristentago anch fernerhin die Möglichkeit einer einflußreichen, fruchtbringenden Wirlsamlcit beschicden sei." Die ständige Commission glaudt diese Frage verneinen zu müssen, wcil il, Folge der politischen Constellation die Aufgaben, welche Deutschland zu erfüllen habe, nähere und dringeie seien, als die einer gemeinsamen Geschgcdung (!). Der Iuristcntag steht somit vor dem Cnde seiner Laufbahn. — (Geistesgegenwart eines Cretins.) Man schreibt dcr „N. Fr. Pr." aus Vruct a. d. M., IL. Jänner: Aei dem Poslznge, der heule Morgens in der Richtung Graz-Wicn verkehrte, ereignete sich ein wunderlicher Fall. In der Mille dcr Bahnstrecke zwischen Frohnlciten und Mifnitz slieh die im raschen Lause dahinbrausende. Locomotive aus liiu'tt laubstummen männlichen Cretin, der in dcr Mitte des Bahn-geleiscs ging und den Zug erst in dem Momente gewahrte, alö lein Ausweichen mehr möglich war. Instmctmäßig warf sich nun dcr Cretin auf einen Puffer der Maschine und hielt sich in seiner Todesangst so lange daran scst, bis der Zug, der trok schleunigen Dampssperren? und Ärcmscns noch mchr als hundert Klafter weit fortrollte, zum Stehen gebracht werden tounte. Der Cretin wurde, da man denn doch eine Veschädigung Ibcsurchtetc, nach Vrucl überführt und in das hiesige Kranlcnhauö abgegeben: cö sand sich jedoch an deM-selben nicht die geringste Spur einer äußerlichen Verletzung. Offenbar brachte die Lebensgefahr bci dem Cretin eine Wir' lung hcrror, die jener, wclchc sie auf vernünftige Lcute hänsig übt, geradezu widerspricht — sie brachte ihm V,lel und 8 Urenkel, im ganzen 53 Nachkomme», zugegen waren. Locales. — (Nübliche Ae sckä ft ig uu g.) Erfreulich ist cs, wahrzunehmen, wie an mauchen Orten die Schuljugend öfters freie Tage benutzt, u m V a u m e und Gesträuch« von Nauvenn est eru zu leini-gen, und wie sic die Raupen auch in ihreu Verstecken unter der aufgerissenen Nindc oder im morschen Holze ohne Schädigung.der Bäume auszuspüren und auszutilgen sucht. Daß eine solche Beschäftigung auf eine zweckmäßige Einwir» lung von Seite verständiger, für das Gemeinwohl bestrebter Menschen schließen läßt, liegt aus der Hand. Gewiß werde» so schöne Veispiele immer mehr Nachahmung finden, wie ja schon jetzt in unserem Lande die Zahl der trefflichen Manner eine ansehnliche ist, welche in ihrer Stellung als Seelsorger, als Lehrer oder als Grundbesitzer durch Förderung der Vaumvflanzung und Pflege, durch Aufmunterung und An« Weisung der Jugend, durch Wott und That Dank und An. crlennung von Seite ihrer Mitbürger verdient haben. — (Historischer Verein.) Verflossenen Samstag bat eine Versammlung der Ausschußmitglieder stattgefunden, in welcher zunächst die vom Henn Lberamtödirector Dr. H. Costa migercicl-te Erllänmg, daß er die wiederholt auf ibn gefallene Wahl zum Vcreinsdirector nict't annehmen lün»e, vorgelegt wurde. Der Abschuß beschloß, in Folge dieser Erklärung die Vercinsgeschäfte bis zu der nächsten statutenmäßig,'!! Generalversammlung fortzuführen. Weilers w»rde beschlossen, die Stelle li»eS C u st o -? , auf welche der ^eir Landesregieruiigs-Accessist Pfeifer bekanntlich ver° i'chtct halle, dem Herrn Pi'ns. Auchhalluugsosficial Iclou-llhel zu veileihen. Demselben wird zugleich die Fortsetzung UNd Beendigung der Arbeiten zur Ordnung d,s Verein-:-, archives und der Biuliolliel übertragen. Für die „Mitthci° lnngen" liegt eine vom Herrn Bezirk->vorslcl)er Globocnik in Adelöbera, eingesendete interessante «Monographie von Eisn ern" vor, welche regestenförmig die Geschichte dieses Gcwerlsortes vom Beginne der historischen nrkund» lichen Qurlleu bls aus die neueste Zeit behandelt. Außer« dem wird al^ Beilage zu den „Mittheilungen" die Tbal-nilscher'sche „Ili^oricl cutwxli-lilj« I.uwcuil^" mit inter' essanlen Beigaben (Abbildungen und Plänen der allen zu Anfang des 13. Jahrhunderts gänzlich umgebauten Kirche) ausgegeben werden. Aus dem Vorstehenden dürsten die geehrten Mitglieder des historischen Vereins ei sehen daß von Seite des neu, conslituirten Ausschusses all,'s aufboten wird, um die VcreinZzweete möglichst zu erfüllen. Der Aus« schuh hä,t es auch für seine Anfgabe, die von allen Vater» landssreunden so sehr gewünschte Vereinigung mit dem Muscalvercin vorläufig wenigstens anzubah« n c n. Da die Ausschußmitglieder und vitle audereVereinö. Mitglieder zugleich Mitglieder des Muscalverems sind, wel» cher unter seine Veicinözwccke auch das historische Elc-Ment aufgenummcn hat, so werden allfälligc geschichtliche Vortrage dieser Mitglieder künftighin im Mufealvcrcine statt« finden, und umgekehrt werden Versammlungen des Museal« verc.ns m. Locale des historischen Vereins abgehalten werden, wodurch die nähere Berührung der Mitglieder und der Verein.zwecke erzielt we.dcn wird. W.r hosten bald dlc Abhaltung ciner M onatsversa m m-lung anzeigen zu können. — (Theater.) GounodZ Oper ..Margarethe" (.Faust") ist vorgestern auf unserer Bühne zum erbten 'Nale ausgeführt worden, und wlr müssen gestehen, daß aNe Unsere nicht geringe» Erwartungen, mit beucn wir an daö Anhören und Ansehen dieser Oper gingen, nicht nr,r vollkommen befriedigt wurden, sondern vielmehr hinter dem wirk' lichen Erfolge zurückgeblieben sind. Den ersten Eindruck, den ^onuods musikalische Bearbeitung des „Faust" auf' uns dachte, müssen wir einen entschieden günstigen nennen: die Musik ist fast durchgcbcnds edel, rein, zum Herzen sprechend, darum aber auch — im Gegensatze zu der großartigern An« l"gc des Spohr'schcn „Faust" — vorwiegend in jenem elegischen Tone gehalten, der uns die durch die Poesie über- lieferten, wesentlich verschiede.« stercotvpirten Charaktere der Faustsage im wellläufigen Sinne mildert, sie dadurch unserem Empfinden und damit unserem Verständnisse näher bringt. Dabei verliert sich die Musik doch nirgends in flache Schablonen, wir begegnen in ihr vielmehr der cigenthüm« lichslen Charakteristik, die uns eben so sehr aus den Eingangschoren des 2. Actes („Wein und Bier. und Bier und Wein" — „Hoch lebe der Wein") der Studenten. Bürger und Soldaten, wie aus dem herrlichen, durch mcditircndes Recitativ unterbrochenen Liede Grclchens „Es war ein König in Thule," dem markigen Soldatcnchorc („Legt die Waffen nieder," „Hoch Ruhm und Ehre") und der SatanZserenadc (4. Act) entgegentritt. Obwohl im allgemeinen in der ganzen Oftcr eine Steigerung der musikalischen, wie der scenischen Effecte mit dem Fortschreiten der Handlung bemerkbar ist, so halten wir doch den dritten Act für den musikalisch schönsten: es ist eine wahre Musik dc? Eros in der aufs höchste potencirlcn Erregung des Gefühls, ein Licbesjubel, der in dem „Er liebt mich" Grctchens den höchsten Gipfel nnd damit seinen musikalischen und dramatischen Abschluß findet. Von überwältigendem Eindrucke ist die „Kcrler-scene" im 5. Acte, wo an Gretchcns zerrüttetem Geiste ihr Licbcstraum und an des Hörers Ohr die musikalischen Motive desselben aus den früheren Acten wieder vorüberziehen. Die Ausführung der Oper war in der That eine des Wertes würdige, musterhafte zu nennen, l<»d verdienen sowohl sämmtliche Mitwirkende für ihre wirllich tüchtigen Leistungen, in die näher einzugehen wir uns nach einer wiederholten Aufführung vorbehalten, wie auch die Theatei-direction, welche lein Opfer scheute um die so willkommene Ausführung bcr Oper zu ermöglichen, die voKsle Anerken. nung, als welche sie einstweilen den rauschenden, von allen Seiten des dichtgefüllten Hanfes gespendeten Beifall und den zweimaligen Hervorruf hinnehmen möge, womit Director Zöllner ausgezeichnet wurde. Wenn die einzelnen Nummern nicht schon bei der ersten äußerst gelungenen Aussüh> rung jenen Beifall äußerlich fanden den sie duichgehendö verdienten, fo lag der Grund davon hauptsächlich darin, weil das Pnblicum unter dem Eindrucke der rasch aufeinander folgenden Nummern selten Nuhepunkte fand, in denen es seiner Befriedigung laut hätte Autdrucl gcben lönnen, obschon wir conslatiren müssen, daß jedem Aktschlüsse slürmi« scher Applaus folgte. Für beute mögen nur die trefflichen, äußerst csfect-vollen Decorationen (namentlich in dcr Kirchenscene des 4ten Actes und im 5ten Acte) noch Erwähnung finden, welche unser akademische Maler v. Golden st ein in ganz vor> züglichcr Weise hergestellt hat, der dcöhalb vom Publicum auch durcd Hcrvorruf ausgezeichnet, wurde. — Gestern dcbu-tirte Herr Findeifcu als „Wcrkclmanii" in dem gleichnamigen Vollsslückc Langer's mit glücklichem Erfolge und wurde vom Publicum wiederholt applaudirt und hervorge« rufen. Auch der Coupletvorlrag des Herrn Fiudeisen gefiel, und so dürfte cinc Lücke unsereö Peisonals nunmehr befriedigend ausgefüllt sein. — (SchlußverhandIunge n) beim k. l. Landesgerichte in Laibach. Am 23. Jänner. Andres Uranler und Genossen: Diebstahl. — Am 24. Jänner. Johann ömajd: Schweie löipcrliche Beschärigung: Thomas ^ea/«.-: Dieb-s>"hl. — Am 25. Jänner. Theresia Kaplja: Tiebstahl. Nachtrag zum Amtlichen Theil. Kundmachung. Nachfolgend wird die cnif Grund dcr in der gesetzt lichen Frist eingebrachte» Reclamation richtig gestellte Wählerliste für den Wahllörpcr des großen Gruudbrsitzeö im Hcrzogthumc Kram verlautbarl. w ii h s c r l i st e für den Wahlkörpcr des große» Gruudbesitzcs im Her-zogthmnc Main. Apfaltrcrn, Otto Freiherr v. — Krcutz, Oberstem und Müutcudorf. Apfaltrcrn, Rudolf Freiherr v. — Freithurn, Oriiu- hof und Krupp. < ^ .. Attcms, Antonia Gräfin v>, geb. Freun r>. Erbcrg — Lustthal. ,.. ,„ A t t c m s, Friedrich Graf "> ^ ^."t ^aan. -Aucrspcrg, Anton Alcrander dwf v. -- ^hurn- amhard, Strassoldo^Gilt, Wurffeld Arco, Äartholomäus, Prob,t - Rudolsswcrth, l>a- pitclgilt. Aucrspcrg, Karl Wilhelm Fürst o. — Amöd, Gott- fchec, Pöllaud, Roßcgg, Vorn,chlo<;, Sclscubcrg uud Wcircllmrq. Aucrspcrg, Grafen Alexander, Hermann und Alfous — Aucuthal und Radclstcin. Aucrspcrg, Gustav Graf v. — Älokritz. Aucröpcrg, Josef Mnia Gras v. — Aucrsperg mit ineorporirteu Gütcru ^oucgg, )iadlischct. Barl'0-Wa^cu stein, Josef «Hmauncl Graf v. — Kroiscudach uud Watzcusteiu. Aaumgartcu, Iohauu — Wildcuegq. Berg, Gustav Freiherr v., uud Vmiisc, gcb. Frciiu v. Maudcl — Nasscufuß mit dem iucorporirtcu Gutc Sagoritzhof, Thuru uutcr Nafscufuß. Ala gay, Autouia Gräfiu Urfiui v. — Villichgratz. Vlagay, Ludwig Graf Ursiui l'. - - Weißcustciu. Äorsch - Vorschod, Friedrich Freiherr v. — Gallhof, Plcttcrjach. Vohiuz, Audrcas, Pfarrer iu Zirllach — Pfarrhof Zirklach. Codclli-Fahllenfclo, Auton Freiherr o. — Thuru au dcr ^ailiach, Wcßintz. Corouiui-Croubcrg, Karl Graf u. — Hopfeubach. Dettcla, Iohauu — Wartculicrg. Dole uz, Ludwig — Nußdorf. Dole uz, Autou — Präwald. Ehrcurcich, Moriz u. — Pouowitsch mit dem iucorpo- rirtcu Gutc Fischeru. Fichtcu a u, Adolf 3tittcr v. — Strugg. Fichtcuau, (iugcu Ritter v. — Prcißck. Fichtcuau, Toussaiut Ritter v. — Volautsche. Floriau, Karl — Floriauischc Spital- uud Pegauische 9tcalgilt. Fridau, Frauz Ritter u. — Gradatz, Sastava, Weiuitz. Fur, Dr. Autou — Obcrgörtschach. Galle, Victor — Frcudcuthal. Gariboloi, Auto» Ritter o. — Pepcusfeld. Garzarolli-Thurulack, Audrcas Edler v. — Adleröhofeu. Gcrin, Frauz Xao. — Weiuhof. G loboiluik, Frauz (Erbcu) — Glltcuhof. Gozzaui, Fcrdiuaud Marquis v. — Wolföbüchcl. Grcßcl, Maria — Trch'eu. Grimschitz, Ioh. Ncp. Freiherr o., uud Christiue, geb. u. Cauual — Grimschitz. Gutmauusthal-Veuvcnutti, Ludwig Ritter v. — Scwcustciu, Weisel- uud Scharfcustciu. Hart, Wcuzcl — Obererkeusteiu. Hartig, Friedrich Graf o. — Neustem, Ilutcrerken- stciu. Haugwitz, Eugcu Graf u. — D.-R.-O.-Com,ucuda. Hcß, Autouia, iu Möttliug. Homätsch, Autou — Tfcheruemdlhof. Hoffe ru, Iohauua o. - Egg ol, Podftctsch. H uheu »vart - G c r l a ch st ciu , Karl Graf v. — 3üuiuach. Iermauu, Victor — Vigauu. Iombart, Julius — Kliugcufels uud Swur. Iuuauz, Frau,; — Gruudclhof. Koslcr, Iohauu — Ortcucgg. Kuslcr, Peter Dr., Josef uud Iohauu, uud Maria Odrcsa — Leopoldöruhe, Glciuitz. Koß, Autou, Doulprobst — Capitelgiltcu Et. Bar- tclmä uud Scharfcul'crg, dauu uiehrcrc iucorporirtc Pfarrcu. Kottulinski,, Autou Graf v. — Malthefer.Ordcns- Commcuda St. Peter. Kuralt, Thcrcsc — Thuru bei Scmic.i Sauger v. Podgoro, Frauz — Pogauitz, Ärel- teuau. Sauger v. Podgoro, Ida, geb. v. Fichtenau — ^uegg. ^authicri, Karl Graf v. — LLippach, Slapp. ^azzariui, Barouin (Erbeu) — Iablauitz. ^azzariui, Hciurich Freiherr v. — Flöduigg. Lichtcubcrg, Ioh. Nep. Graf v. (Erben)— Haller- steiu. Lichteubcrg, Leopold Freiherr v. (Erbcu) — Habbach. L i cht cubcrg, Scifricd Graf ^., und Auua, geborue Gräfiu AuerSpcrg — Lichtcuberg, Praprei^e. Lippiza — Hofgcstüt. Mach. Iohauu — Großslattcucgg. Äi ahortschltsch, Frauz, uud Ät oser, Iohauu — Mramsbcrg'sche Gilt. Malli, Iguaz -^ Podweiu. Vi arghcri, Albiu Graf v., und Iosefiue Gräsin, geborene Gräfiu Eorrcth — Wördl. Hiarghcri, Albiu Graf v., uud Eylviue Freii» von Apfaltreru, gcboreuc Gräfiu u. Marghcri — Alteuburg. Vi a r ch h ard, Josef, und Karl Hirsch, in Wien — Hobclsbcrg. M"a y c r, Josef — Lcutcnburg. Mühlciscu, Iohauu Ncft. — Gerlachsteiu. Müller zu Eich holz, Josef v. — Arch, Uuter« radclsteiu. Nugcut, Arthur Graf — Kostcl. Pel it au, Wilhelm — Rothmbiichel. Pirkovitsch, Frauz — llutertolourat. Piruat, Maximilian — Tufstciu. Porta, Joscfiuc — Steiubüchcl. P orzia, Alfous Scrafiu Fürst — Prem, Scuosctsch. Prösiraucgg ^ t. k. Hofgcstüt. Rastcru, Nitomcd Freiherr o. — Schcrcnbüchcl. It c ch b a ch, Barbara Frciiu v., geborcuc Gräfin T h u r n« Valsasflua — Krcuwerg, Lutowitz. Rcya-Eastclctto, o., nuo Frau Isabella v. — Moosthal. Roth, Autou — Gerbin. Ruard, Victor — Iuselwcrth Prol'stci VcldcS. Rudcsch, Karl — Faistcuoerg, Rudcsch, Mauz — Klciulack, Dragomcl. Rudesch, Joseph — 'Reifuiz. Saviuschcg, Dr. Josef — MiMliug. Saviuschcg, Karl — Gayrau. Schaffer, Eduard — Weiubüchcl. Scunig, Josef (Erben) — Kinfcl, Pousch, Mourischc, Strobelhof, nud Wittich Waldgilt. 108 Sladovitsch, Ferdinand — Tschcvncmbl. Smola, Antl,-'N — Staudcn. Stare, Michael - - Mannsbnvg. Stvahl, Edunrd v. - Altcnlack. Sullowöky, Josef Fm-st v. — Neumarktl. Syve, August — Nuvcrtshof. Terb u ch owic' schc (5 r ben, Justine v. — Klciulack Terpiuz, Fidclis ^— italteubrnnu. Tanffrcr'fchc Erben, Moritz Freiherr v. — Wcirclbach. Thn r n - Valsassina, Gvnseu Hya,;inth"nnd Gnstav — Rad!naniiv3 Hcrzogihnm Krain werden den am Lande woh^ ncndcn Wahlberechtigten des großen Grundbesitzes ihre Lcgitiinationölartcn zu der am 1. Februar 18<>7 im Landhanse zn Laibach stattfindenden Abgcordnctenwahl für den Landtag dcö Hcrzogthnuiö ilrain nntcr Eincin im Wege der k. f. Aezi/ki?ä>ntcr zugesendet, die in Laibach anwesenden Wahlberechtigten dieses Wahltörpers aber, sowie die ansierhalb des Landes Wohnenden werden eingeladen, ihre Legilimationokartcn entweder persönlich oder dnrch die znr Ausübung ihres Stiunnrechtcs Bcvoll mächtigtcn beim k. k. Landcs-Präsidimn zn erheben. Laibach, an: 20. Jänner 18L7. Seiner t'. k. Apostolischen Majestät wirtlicher geheimer i 3tnth und Statthalter in itrain: Eduard Freiherr von Bach iu. p. Neueste Post. InPcter 6 b u r g tauchen, wie nian der „Indcp."! schreibt, wieder Gerüchte von cincin Viinisterwcchsel auf.! Fürst Gort schal off, heißt es, tritt zurück, Aaron! Bud berg rückt an seine Stelle und den Pariser Bot-> schaftcrpostcn erhält der gegenwärtige Minister des In-, ncrn, Herr Valnicff. Nach einer anderen Version würde Dieser Nachfolger Gortschakoffs werden. Glaubwürdig sollen diese Gerüchte dadnrch werden, daß man in der Umgebung des Fürsten Niedergeschlagenheit be< mcrtt habe, nnd daß der Fürst selbst oft uon seinem Nuhcbcdürfuisse spreche. Inzwischen niaskirt man sich nnd tanzt für die candiotischen Insurgenten. Bei dem zu diesem Zwecke r>craustalteten Operuballe siud die Logen ^ zu fabelhaften Preisen abgesetzt, manche mit 1(XX) Silber-rubeln bezahlt worden. Anlangend die bezüglich der orientalischen Frage schwebenden Verhandlungen schreibt man der ,Mg. Ztg." anö Wien: ,.In den Ideenaustausch, welcher gegenwärtig ans Anlaß der Verhältnisse der Türkei zwischen den Pariser Vcrtragsmächten stattfindet, ist Rußland eingetreten mit einer Erklärung, welche die folgenden Hauptpunkte cuthält: Rußland verfolgt keine ehrgeizigen Zwecke und erstrebt leinen Tcrritorialcrwcib, aber seine orientalische Politik wird durch seine Sympathien mit den staunn- und religionsverwaudten christlichen Unterthanen des Snltans bestimmt. Gleichwohl übernimmt die russische Regierung bereitwillig die Vcr« pflichtung, in keiner Weise sich in die Conflicte einzumischen, welche zwischen der Pforte nnd ihren christlichen Unterthanen aufgebrochen sind, unter der Bedingung jedoch, daß allc andern Mächte sich in gleicher Weise znr Neutralität verpflichten, somit sich einhalten, weder der türkischen Regierung noch den christlichen Insurgenten Beistand zn leisten. Mit dieser Erklärung des Fürsten Gortschakoff, deren Anthcnticilät ich Ihnen verbürgen kann, tritt Rußland vollständig den Principien bei, wclchc Oesterreich nnd Frankreich ausgestellt haben." , Die „G. d. Firenzc" theilt mit, daß die Pforte einen in sehr energischen Ausdrücken abgefaßten Protest au die italienische Regierung wegen des fortwährenden Abganges von Freiwilligen aus italicuischm Häfcu zur Unterstützung dcs candiotischen AufstaudcS zu entsenden beabsichtige. Die Wiederaufnahme der C onfercn zsi tznng c tt des norddcntschcn Bundes nntcr Leitung des Herrn v. Bismarck wird in den nächsten Tagen erwartet, da dem baldigen Abschlüsse des Unionsvcrtragcs keine wesentlichen Hindernisse mehr entgegenstehen. In der Militärfragc soll cinc Einignng ans Grund eines Provisoriums erfolgt sein. Aus Kreta wird der „Times" gemeldet: Ein egyptischcr Officicr, welcher in Kreta gefangen worden war, erzählt, daß die füuf Soldaten, wclchc mit ihm zugleich gefangen wurden, in feiner Gegenwart von den Insurgenten enthauptet worden sind. Er entrann demselben Schicksale nur dnrch Auswechslung mit einem griechischen Officicr uud kam im Pyräns auf dem „Groß-Admiral" auf dem Wege nach Konslantinopcl an. Die griechische Deputirtcukammer votirte liO.OOO Drachmen zu Gnnstcn der Kosten für Uebcrführuug der lrctcnfifchcu Flüchtlinge, deren Anzahl fich bereits anf 12.000 Scclcn belänft. A lcxaudria, 4. Jänner. Mnstapha Pascha, der Vrndcr Ismails, traf gestern ans Nizza, wo er den Van seines prachtvollen Palastes leitet, hier ein. Unter den Pariser Kaufleuten und Gewerbetreibenden ist eine wahre Speculatiouswuth anf dcsfcn reiche Geldbörse ank-gcbrochen, nnd sein Juteudnut wird förmlich überschüttet mit Licfcrnngs- und Verkaufsanträgcn. Allerdings kann der vornehme Orientale viel Geld nutcr die Leute bringen, denn der Preis, für welchen er feine egyptischen Besitzungen an den Vicekünig abtrat, beträgt nicht weniger als 70 Millionen Francs nnd außerdem noch cinc Lcbcnsrcntc von ^00.000 Francs. Die allmälig zn tilgenden Schnldcn Mnstapha's bclaufeu sich dagegeu auf uahczu W Millionen. Tck'gnnllM. Pest, 19. Jänner. Ein Wiener Schreiben der „Prsler Correspondent meldet, daß die nugarischcn Angelegenheiten im allgemeinen schr günstig stehen. Wenn aber anch die factischc Ancrkcnnnng dcr ungarischen Ver^ fnssuug schr nahe gerückt sci, so werde das nugarischc Ministerium doch seine Funclioncn nicht sofort antreten können, vielmehr werde die Krone bis zur Entgegennahme des Votums der westlichen Rcichshälste eine wenn auch kurze Panfe ciutrctcu lassen. Pest, 19. Jänner. Das Elfcr-Subcomit<> dcr Na-tionalilätenconnnission beschloß in der Abendsitzuug den Eommissiousentwurf von 18li1 als Berathungsgrund' läge zn nehmen mit Beachtung des scrbisch'rumäuischcn Scparalcntwurscs. Dcr Tavernicns ist schwcr erkrankt und rcist hcutc nicht nach Wien. Die Adresse überbringt demzufolge Eziraky. Kiel, 19.'Iänncr. Auf Douncrstag Mittag um 12 Uhr siud die Beamten behufs Publication dcS Besitzcrgrcifnn g spat e n t s anf das Kieler Schloß bcschicdcn. München, 19. Iämicr. (K a m m e» si tz n ii ss.) Iil Bcmilwultnna citier Interpellation CtcnsslciuS stallt dcr ttlicgZmiuistcr dic Porlcgnnss eineö Gtsstzcntwmfca belassend das militärische Stlafoerfahrcu n»d Slraftccht, wcuu nicht für die ncacnwälligc, doch für dic nächste Lai'dtagSscssioi, in ölu^sicht und bcmc'.kt. daß dcr Gcsctz. cntwulf bclrrsfcxd die Uinncstaltuüg dcS Hccrcö noch im Vcllanfc dicscr Session emacbi'acht wcidcu wild. Ttocl'bulm, 19. Iäuucr. Eröffnung dcö Reichstages. Die Thronrede des Köuigs empfiehlt conservative Mäßigung. Schweden wünscht keine Einmischung in die Krisen, wclchc gegenwärtig odcr in der Zukunft Europa bedrohen, uud betrachtet seinc Landcsgreuzcu als natür. liche und seine Sicherheit vcrbürgcnde. Paris. 19. Iänncr. „La France," die gestrigen Nachrichten bestätigend, sagt: DaS Adrcß recht soll definitiv aufgehoben und durch das Interpellation s r c ch t ersetzt werden. Eine Interpellation könne im Senate nur stattfinden, wenn 2 von 5 Ausschüssen nnd im gesetzgebenden Körper, wenn 3 von 9 Ausschüssen hiczu die Ermächtigung grbcn. Bezüglich dcr Presse handelt es sich darnm, den Stempel herabzusetzen, die Eoncessionen zur Herausgabe al,zuschasfen nud der administrativen Ahndnng die Zuchlpolizcigcrichtc zn sm> slituircn. „La France" fügt hiuzu, diese Vcräudcruu-gcu würdcu ciuc thcilwcisc Umgestaltung dcr Ministerien znr Folge haben. Die „Patrie" schreibt: Die Gerüchte Über Reformen siud gegründet. Dasselbe Blatt glaubt zn wissen, die Minister nnd der geheime 'Rath werdcu sich heute Abends uutcr Vorsitz des Kaisers vcrsammclu. Dcr Miuistcrralh werde sich mit dcu bcautragtcu Rc-foriufrageu bcfafscn nnd vielleicht dieselben entscheiden. Telearapliische Wechselcol,rse vom U1. Iiiinm-. 5)pnc. Mttalliqnee58.25'. - 5,Pcrc. MctalllPieS mit Mm- und ^lo^'mlier^inscl! »'.2.00.- kM'c.NaNuiml.Änlctxul'N.W. - Van!» nctirn 72N. - Credilactim I5>9. — 1««^"' Btnalv'a'ilthr,' K5,Z0. — Silber i:N ?5>. — London 132.75), — K. l.Diicalm li.2'.' KeMts-Zeitung. Zur Wcltausstcllllug in Paris. Dic „Kl^f. Zlg." schnil't: ^Zufolqc Kniidiiuichiing von Sci.'!c scin. schon im Jahr? 18»^ an« ^clündigtcö und vom hohm Haiidclöiiliuistcrium dcjiluvortetcg llnteriichmcn, währcnd dcr, Dancr der Panser-Ail?M„ng rixen, nnd U'cilil dic Zahl der Suliscribmtcu cs crlcmdt, cincn ;>u>,'itcn Pcvgiiü^»»^'!,;!^ nnch Paris zu arrangircn, cinfvccht n»d stellte an dic hil'sigc Haiidcl^lainincr al? ^ilialcoinit,- dliS Aiisnchcu, die naincnllichc Vclhriliginic; uc>n Scilc KärntcuS ihm lickannt zn sscbcn. Dic Fcihrtcn sollen a>, cincnl vorher bcstimnitcn Tagc vont Wiener Wcslbahnhofc anSgchcn nnd in gcschlosscncr Ocscllschaft in cwcr Tonr ilbrr Salzliurg, Münch?», Stuttgart, Slraßbnrg nach Paris stattfinden. Anf dcr Rilclrcisc soll ein rliitä^iqcr Ans» enthalt in Stnttqart nnd ein zwcitägiqcr in Miinchcn cintrclen. Hie'.'ci soll eine Thcilnchimrlartc, 2. Wacirnclassc U)5> fl,, ri»; Theiliu'hnicrlalte 3. Wacicuclassc «8 fl. ö. W. in Eillicr lüstc», Dicsc Thciliichincrlarlcn dercchtistcn: -,) znr Fahrt in dcr liczeichnc-tcn Wagcnclassc nud Iionte init l>9 Pfnnd Frcissc>nicht; I»'» znr vollständige!« Verpflegung wiihrrnd de^ I4lägigcn Aufciithallcö in Paris; i') ;ur Vesordernng per Oinnibn^ voin Aahnhofe ;n Pari? in bereitete Wohnungen nud bei der Abreise zmn Bahiihafe,; ,!) znin freien Vnkvc in den Au^stelliing^palaft wahrend )l) Tage» ! c') ;n Lintrill^lartcn fnr allc Staats-, 5innst- nnd In-dnslrie-Ltablisscincnt^-, !) ;n ciüein Neisehandbuchc, lvorin dic Sshcn5wiirdigl>itcn von Pari^, Slnt bis >2 Bette» untergebracht N'erden. Um den Niche» dieser Weltanostellnng sclbst minder bemittelten Industrielle,!! zugänglich zn machen, hat der Unternehmer zn Gunsten d?r Factoren, Fabrikuieister niid Arbeiter den Preis dcr 3. Wngenclasse ails 65i fl in Silber herzusetzen sich bereit clllärt, wofür sie sämintlichc, dcr 3. blasse zn .^ sl. zugrsicherttn Vor, lheile genießen, mit Aufnahme, das; sic in Säle» uon 12 bis '^.0 Betten untergebracht nnd nnr anf ein Frühstück uud ein Mittagsmahl Anspruch haben. Die Vergnngnngsziige finden nnr statt, wenn 3>»> Theil,lehmer für einen solchen Zng gezeichnet haben, nnd wird, falls die Zahl nicht zu Slande kommt, denselben das Geld zurückgestellt, das gleiche gilt van Denen, die ihre Verhinderung aus Krantheit nachweisen. Bei den großen Vortheiieu, wclchc dn'ö Unlernehimn den Gclverbtrribenden bielcl, steht riue große Betheiligung aller Ortcu zn crwarlru, nnd wir hoffen, das; dic Kammer bald in dcr kagc scin dürfte, diesbezüglich auch von Kä'ruten berichten zn lonnen." ifaibacli, 1!^. Jänner, Auf dem henügen Marlle sind erschienen: 1l) Wagen nnd 1 Schiff (6 Klafter) mit Holz. ' Dnrchschu it is-Preise. fl. lr. st. II. fl. lr. fl. lr. Weizen Pr. Me^en l; 10 7 l!2 Vntler vr. Psnud - 40 —! — Korn „ 4 - 4^2 Eier pr, Süick —2^ —^— Gerste „ 3 - 39? Milch pr. Maß —10 ! — Hafer „ 170 2 2 Nindfle!sch pr. Pfd. - ,K —— Halbfrncht „ - 5» 40 Kalbfleisch „ ^.22—^— Heidcn „ 3 10 3 5>0 Schweinefleisch „ i," —!-. Hirse „ 2 70 327 Schöuscnslcisch „ — 12—^_ Knfurutz „ — — 3W Hähndcl pr. Sllick — 35,-l-. Erdäpfel „ 2-------— Tanbcn „ -15,-^— linsen „ 5 80—,— Heu pr. Zentner .- -. - ^— Erbsen „ ^-------, Stroh „ _'^'^_< Fisolen „ 6------— Holz, hart., pr.Klft. -— 7 50 Niudsschmal; Pfd. —.15> — — -- weiches, „ —>- 5 5>9 Schweineschmalz „ —40—^—, Wein, rother, pr. ^ Speck, frisch, „ —20—!— Eimer - ^ 14 — — geräuchert „—3?l-— — weißer „____15-^ Angekommene Fremde. Am 18. Iäuuer. Ttadt Vi'.'?,. Dic Herren: Kolar, uon Klageusurl. — Müller, nnd Nayerhoser, Kausm., von Nicu. — Handler, Kansm., von Gotlschee. — Pachucr, ans Florcn;, Vlcpl,ant. Die Herren: ^)iovolny, Haudclsm., von Weirelburg. — Kouschegg, l. k. Lieutenant, uon Botzen, -- Milbach, vo» Fügen, — Ios, Vlan u,,d Ioh. Blan, Kaufleute, von Kanischa. Moiscs, Kanfm,, von Wien, — Golizh, Pferdehändler, von Sessaua Kaiser voll Vestcrreich. Dic Herren: Dollincr nnd Vcriic, von ^,'ack, Th e ater. '"" Heute Montag den 21. Jänner: Bajazzo nnd seine Familie. Schauspiel in 5 Acten von Hein. More Morgen Dienstag den 2 2. Iänncr: Faust (Margarethe). Große Oper in 5» Acten von Gonnod. Z ^ V « » Zu ^ » V"H IsU^Mg^^^I^^-l windstill"' trübe^ ^ ^ 19. 2 „ N. l 323.li !^l- I.l, ! windstill ^theilw. gel. 0.^, 10 ., Ab. , 324.«l ^ — 0.4 ! windstill___gauz bcw. 0 ll. M,,.' 325.0^"^^).^ windstlll ! Irllbe '7" " 20. 2 „ N/ ! 323.72 ^ - 0.4 NO. schwach dich.Schnccf. ,^" , 10 „ Ab.! 324.13 ^ 0.0 ,NO. s schw.! trübe ^"" Ten 19.: Vormittag gleichmäßig gcschlosscnc Wolscndcckc. 9cachn,iltag ctivaö gelichtet. Herrliche Abcndbelenchtniig. Alpe»< glühen, -- Den 20.: Scit 9 Uhr Vormittags dichter Schueefall iuit Schneewehen, den ganze» Mchmittag anhaltend bis nach » 9 Uhr. Dic gefallene Schnceschichle 1'/, Schuh mächtig Verantwortlicher Nedactenr: Iqua» y. Klein n> 2 u r ^. W Im Namcn aller Verwandten unb ssrennde wirb W U> bekannt gegeben, daß eö dem Allmächtigen gefallen M » hat, Fräulein M ^ Mädchciüüslitulö.Vovstchcrin ill Laibach W W nach einem langen schmerzvollen Leiden am 20. Jänner M M I«<;7 nm 10'/, Uhr Vormittag in ein besseres Jenseits >> W abzurufen. M W Das Leichcnbegäugniß findet den 22. Jänner d. I. ^ ' W Nachmittag nm 2 Uhr aus dem Hanse Nr. 150 St. l> W Ialobsplatz statt. — Die heil. Seelenmessen werden in ^ W> mehreren Kirchen gelesen. — Die Dahingeschiedene wird W ^ allen Verwandten nnd Velaunten zum frommen An- l> W denken empfohlen. ^^«M