LaibllchelOMtung. Nr. 2. Pin »l! nierat lousprc! i : ^!!! ^c>mpll>n >!ai:,,j. fl. n, haU'j. fl. 5.5.N. Fliv dic.^nstclluug int H>n,a h<,lbj.5',»tr. Mil dcv^>>,'st„,i!!z!.!l,i5'. hall'j.si. ?.5<», Freitag, 3. Immer Inscrti l>n»gedlihr b!s l<> feilen: lmal «n ll., »m.»<»ll., »m. ist.; lonft pr.geil« lm.«lr., «»!.»<»,., »m. >0lr. u. <. :r. InsertionOftcnipel jet^em, im l,. 1888. Alntlicher Theil. MaS Ministerium für Cultus und Uutcrricht hat über Vorschlag dcS bischöflichen Ordinariates von Bud' weis dm Wcltpricstcr Johann G abricl zilm Religious» Irhrcr aiu Nenhanscr Gymnasinm ernauut. A», !N. December l«l>7 wurde in der l. l. Hos- m,d Tina«»-druclcrei das l.XII. Sliick des Neichsgesetzlilaües n»i!sses>fl,e!! >i»d vslsrlldcl. Dasselbe euthnl! »»!er '»l». l i« diePerordiiii»^ deß Miüisteriiuns sllr Handel imd Vo!lc<-wirlhschast uom i'5>. December Ittli?, betreffend die Äe»de-ri'n^ in der Gewichi^l'eslimmniig si!r einfache Vriese wi der Neslirdernns, i„, Inlcmde, und nach odcr lnm jenen Orlen in» An>vo l. l. Paslexpedilioiien t'estelie»; Nr, l'l!» die K»lldmachnne> dcS ^inan^iiiuislerinmi« uom N>. Dc-eemlier I8^!7 i!!.>er die (5rrichtun^ uon Nel)^!,^'lläm!crn ^l'til<>r Classe !„ Vencu »ud Mernieo an der neuen Zoll-linie sseaen flauen: ^r. !5>l> die Kundlnachnns, dec ^manzminislerinmö uoi» 1ü, De, eeinber !«s'»7 iiber die Anslassn»^ deö Pun^irnnsi^am«^ in ,!llasse»sin< und (irrichliüiss einer Pnn^innsii'stäüe daselbft; -'<», li'.l die Knndmachnnq d»'« ss!l,,-,»;»li!!isten»il!s ^e,,n ^. De eembi'r t«, ^''^ die jlnnbmachnns, d<^< Ol'ersieü Nechnunq^hofe^ lwln 57. December Iftl',7 in Belreff der Orssnnisirn'na, deO Rrch^ >>»»ssi'"N1>- ^«1? ds<> Neich^^schl'laüe« da? Til.lbläll !,üd ein dl'p, Pellet ^rperlorn»» a»t<^,>gl'l'e!! und »ersendrl N'^rden. dm, welchen t">5 .'!,e ci» >'!P!M',i,ttl,l'S Ver^eichnisz der <«l,.^e' »nd ^ermd»»n>iell eiühäll, >o, !.!»>- ,„ de» im nl>n>ln!!se!!e>! ^al»lia»s,e l,^l> ",i>^>!! de^< Reich'l^esehdlalle:! lüiid^emlich! wurde». l'^'r. Z!,,i, v.'r :><>,! vom III, Member ! '!,,, l. .^ioner l^!iU^n> d,!^ >, ?'!i!^ de>< ^!,'!^!,'^^'^'^!.»!!^. ,i,,.-,,i, ,i>'l»l',i üild Ta^s.llie l'iilhnl! nn>e> '>le, 1 ds>^ <^,s,h lwm :jl, Doeiülül l,^^7, l>>lles,V!,c' oie ssl,r!' ev!>ebn>!>i der Hieiier,, »,,d Äbqnl'e». du,,,, die ^elneilüiiq dec« l3laatea!!swa!!de» siir die Zsit vom l ^äüix-r l>i» Code MKr; !!°l<>«; . »virlsam siir die im Nsich^r„. Iiiüü.r. Nichtaintlicher Theil. Krihcillichc Errungrllschnftcn in dcr scsstlln dl5 östmcichijchcn licichgnuhii lwu I«l!7. i. Wicn, Eudc December. 3l!ngS uin li»^ Streben und Gier nach Väudcrmmcxiunci,, Steiaerunzi der obcrslcn ^cNlcrilNss^^cwalt, Abschn'ächniiss, Äescitiqnn.1 dci? Ein. Msseö, der Cmttiosc der ^oltSrcftrnscniatione!!. '.'welcher Meinung man auch angehöre, darin müssen alle politisch IirlheilSfählgen nbercinstimmen: dic bezeichneten Tendenzen - fämintlich oder doch iu den meisten Pnnftcn arcll hervortretend i» Prenßcu und seinem ^iordbiü,de, in ?tta> licn in znnehmendcr, und auch iu Frankreich, wenngleich hier in abnehmender Stärke - - sie sind bedrohliche, fast uutrnglichc Vorboten schwerer europäischer (üollisimmi, hcrnuuahcudcr furchtbarer kriegerischer Zusammenstöße. Da fragt eö sich nun: ist cö Oesterreich, dem Kaiser« staat in seinen beiden Ncichscomplezcn, wahrhast crust mit seiucr i,n letzten Jahr überall herumgetretenen Fric» dcusliebe, oder zeigt diese vielgeprüfte Macht nur gu dcntsamer noch, so düult cö nn^, is! eiu (^iül'lick iu dic Crgcbuisse der ueuesleu Arbeiten unserer Parlamente, eine Prüfung dessen, waö !<>>>!'. !>">'n>! l'oümx»!!^. ftaiser, Hcrreiihai!^ nud Al'geordnctenhan^, i„ treuem cin neuesten „Grundrechte", des reichen Inhalts, den die gesetzgebende Gewalt in die ziemlich leere Form des Pa> tculs vom A'». Februar 1tt<»I aufgeschüttet, und mil welchen der bürgerlichen, religiösen nnd politischen Frei» hcit aller Staatsbürger „der im Reichsralh verlreteucu Königreiche und^äuder" ein Rechtsbodcn gcschajfcn wnrdc. uiu dcu jeder uoch zu Deutschlaud gehörige Bürger die hiuausgcsloßcucu österreichischen „Schmerzenskinder^ zu beucideu alle Ursache hat. Das „Staatsgruudgesctz" vom i^l. December v, I. l^dcr Reihenfolge uach das ;wei gcmciucö österreichisches Staatsbürgcrrecht für alle ?ln' gehörigen dcr im Reichsrath vcrlretcncu Bänder an. Die folgenden Artikel verdeutlichen scll'sl für blödeste Augen den praktischen Werth des vorangestclllrn Hauftlsatzrs, Gleichheit aller vor dem Gesetze; gleiche Znlässiglcil d^r Staatsbürger zn allen Staatsäuilcru - letzteres selbst-verständlich uach geliefertem geschlichen RachwciS dcr Be^ sähignng uud nach Maßgabe ihrer Fähigkeit uud Tuch-ligteil, was allerdings dnrch eine präcisere Fassung halle angedeutet werden sollen. ^cder Staatsbürger Hal, innerhalb des bezeichneten Staatsgebietes, unbeschränkt das Nccht dcr freien Ueber^ siedluug, des srcicu Ocl^erbsbetriebs, deS Antallss nut» dcr Wicdcrvcrwerlhuug von Viegruschasleu, sowie des acliveu nnd passive» Gemeiudcwahlrcchts in dcu« vou ihm crlvähltcil Woh>,or<, soferu er dort ciuc directe Slruer cutrichtct. Dami« sind alle Beichläukilüg','!, aufgehobru, welche bisher iu ciiugcu Vandeslheileu (Tirol, Steierniarf u. s. w. ) Protestanten oder Juden von dcr Ansässige machuug, dem Erwerb vou Liegenschaften, alfo auch von den Gemeiudcwahlrcchten ausfchlofseu, oder folchc von dcr Zustimmuug dcr Ortsgcmeindc oder der Vandesbchördc abhängig machten. Da überdies nicht nur „volle Mau» bcus- und Gcwisseusfrcihcit jedermann gewährleistet ist" ^Art. l4) »nd „jeder gesetzlich ancrlanuten Kirche nud Religwnsgtscllschaft das Nccht dcr gemeinsamen össcul-lichcu Rcligionsnbl'.ng znstcht" lwobei, als ii, einem all' gciuciucu StaatSgcsctz, die gesetzliche Aucrkcnnnug des Slants, uicht etwa des einzelnen Kroulaudcs gemeint 'sl'mMllM. T>l>s Gtwisjtl, ist tcin lccicr Tchal!. Hmiiilial^llwells von Leopold .^ordesch. (Fnrlsehuilli.) Als das Flämmchen wieder anflodertc . nm da«, Vcrbrecherwcrl zu belcuchteu, lag die deiche riucs braven, harmlosen ^llianncS, dcr sich in einem bckanntcn Hause unter lauter rechtschaffenen. Menschen uugefährdet wähnte, erkaltend nnd im Gesichte gräßlich cnlstcllt da auf dem zerwühlten uud zerrütteten Belle. Man hatte AntonS Hilfe nicht bcdnrft. Die zwci starken Mäuuer vollbrach, ten das Verbrechen ohne viele Mühe. Nlin zogen sie dic Brieftasche mttcr dem Kopflisfcu hervor, durchsnchtcu das Bell, faudcu aber außer ciuem Sacktuchc uichlS. - Uhr fammt Kcttc nnd Siegelring lagen da. Eiu Porlmonuaic faud sich in der Nachlkasten'' lade. Sie machtcu letzteres auf nnd uahmcn dc» Schlüssel zur Rcisctaschc heraus. Diese cuthiclt außer einigen Wäschestücken, einer Weste, einem Bciutlcidc, einem Pakct Tuchlunsler und einigeil Toilettcklcinigtcücn nichts vom Werthe. „Diesen Kram brauchen wir nicht. Er nimmt ^ihn mit. Brieftasche nud Portemounaic wollen wir »ach «ethancr Arbeit unlcrsnchcn", sagte Florian, indcm «r bcidc sammt Uhr, Kcttc uud Ring iu den Kasten Einschloß, dcu dic Ärüdcr in ihrem Zimmer flehe» halten. ^n stiller Geschäs räuschlos dic kurze Strecke auf dic Gasse hinabgleiten, dann legt Euch nieder", lispcltc Florian, Er ging hinab. Nach einer Viertelstunde' hörten die Vauschcr au der deiche das cnlfcrulc Rollen'eines Wägelchens. Es kam uähcr uud blieb slcheu. Eiu kurzcö Hüslclu ließ sich vernehmen. Sie sahe» erst vorsichtig über das Fenster, crlcmnlcn ihren Spicßgescllcn, horchten cauu uach allcu Scitcu, uud als dic nächtliche Stille ihr finsteres Hand-wcrl allenthalben begünstigte, hobcu sie deu Ermordclen empor uud ließcu ihu ganz sachte iibcr'ö Fenster gleite». Bald halte Florian seiue» Man» erfaßt. Sie hörtcu, N'ie cr ihn auf dc» Wngeu legic, weil dies nichl ohne eilieu dumpfe» Schall geschehe,, kouutc, Dcr Wage» cutfcrute sich nnd sein Geräusch verlor sich uach uud »ach in dcr Feruc. — Die zwci Brüder suchtcu zwar jetzt ihr Bett aus. konnten aber natürlicherweise kein Auge schließe», ' ich au dcr rcchlcu Stelle sei. Ich baud den Strick ab, hob de» Todten vom Wagen uud warf iyu — vom Schauer geschüttelt dcu steile» Abhang hiuuuler. Er plumplc mit Gclösc ins Nasser. - Darauf warf ich ihm Reisetasche uud Regenschirm nach uud verließ den uicheiu!« licheu Ort. Wic gern wäre ich gelanfen, wenn mich nicht mein Handwagen gehindert halte! Dc» Strick hcibc ich wohlweislich, da ma» ihn brim Aufnuoc» dcr deiche vielleicht crlauut hätte, zusammengerollt nud seitwärts dcr Etraßc in einen Graben geworfen. Jetzt bin ich hier! Machet ^icht, daß wir fchcn, waS wir haben!" — Es gcschah. - Die Brieftafchc enthielt 6000 fl. in Banknoten, einige Wechsel, daun mehrere EourSzettel »lid ciiiigc brschriebcnc Nolizeublättcr. I» dc»« Porte' mouuaic war uur ciuc uubedeuteudc Geldsulumc vou etlichen .'!<> fl, zu fiuocu. „Theilen wir jetzt!" !M"ch Gloria» : ,..'i0«X> fl, c,e- 8 sein kann), so entfallen unbestreitbar von mm an alle Hindernisse, wclchc in einzelnen Ländern, speciell in dem „glaubcnscinhcitlichcn" Tirol, der Errichtung protestantischer Kirchen odcr israelitischer Synagogen entgegen« gestellt wurden. Der Genuß der bürgerlichen und der politischen Rechte ist überhaupt von dem RcligiouSbckeuut-nisse unabhängig erklärt und — folgerichtig — kann auch in drr Confession oder Religion, zu deren Bcten-ncrn er zählt, kcin selbständiger Staatsbürger zu einer kirchlichen Handlung oder zur Theilnahme an einer kirchlichen Feierlichkeit gezwnugcn wcrdcu. Es ist hiemit dcr individuellen religiösen Ueberzeugung eine Berechtigung eingeräumt, von welcher die bisherigen Staatsgesctze nicht eine Ahnung hattcu. Läßt sich allerdings uoch uicht kategorisch behaupten: es sei damit z. B. die Einhaltuug der äußcrcu SouutagSfcicr fortan der subjective» Ueber» zcuguug der ciuzcluen Staatsbürger aubeimgegebeu, so wird andererseits uicht bcstrittcu wcrdeu können, daß uach Sinn uud Wortlaut des zweiten Absatzes dcS Art. l.4 ein Brautpaar uicht genöthigt werden kann, eine kirchliche Kopulation ^gleichviel ob nach katholischem, protc-slantischcm odcr jüdischem Ritus) nachzusuchen, wonach also die StaatSgesctzgcbuug die Eiuilchc einführen muß auch für solche Fälle, wo das Hinderniß der kirchlichen Trauung uicht von dcr Kirche dcr Nupturicutcu ausgeht foudern in der Meinnng der lctztcri, über kirchliche Vorschriften selbst begründet ist. Nachdem sogar Au« häugcrn von gesetzlich uicht aucrkauuteu ReligiouS-geuosscnschaftcn die häusliche Rcligionöübung gestattet ist, „insofern fic weder rechtswidrig noch sittcnvcrlctzcnd ist," so kann bei der „jedermann" (unzweifelhaft auch jedem Wcibc) gewährleistete»! „volleu GlaubeuS» uud Gc« wisscuSfrciheit" dic angedeutete Eouscqueuz nicht aus» bleiben. Uebrigcus ist jeder gesetzlich aucrtauuteu Kircheu-und 9lcligionSgcuosscnschaft uicht allem das Recht der gemeinsamen öffentlichen RcligiouSübuug uud dcr selbst» ständigen Ordnuug und Verwaltung ihrer inneren Angelegenheiten zuerkannt (Art. 15)), womit u. a. die lau« dcSherrlichcn Episkopalrcchte über die Kirche AugSburger Eonfcssion beseitigt siud, soudcru es ist dcuselbcn aus' drücklich dcr Besitzstand und der Geuuß ihrer für Cultus, Unterrichts- nud Wohlthätigkcitözwecke bestimmten An» stallen, Etiftnngcn und FoudS aucrkauut, selbstverständlich unter dcr Herrschaft der allgemeinen Staatsgesetzc. Vorbehalten siud lediglich zu trcffcnde gesetzliche Bestim» muugeu zur Beschränkung dcö Erwerbs von Liegenschaften ^nr todten Hand. Das anch in kirchlicher Beziehung cnt» schieden liberale neue Grundgesetz beseitigt, wie wir sehen, vorab jcdc Besorgnis; eines Eingriffs der Staatsgewalt in das siirchcngnt. Wir stehen nicht an, dies zumal sür gerecht und politisch weise zu crtlärcu. Es zeigt sich dabei, wie grundverschieden ein echter dentscher Freisinn von einem echt italienischen Liberalismns ist. Mit dicfcn Principien in Betreff dcr religiösen Gleich- nnd mdividncllcn 3elbstbercchtign»g steht in in< nigem Znsaunucnhaug dcr doctrinclle Satz (Art. 17)-. „Die Wissenschaft nnd ihre Lehre ist frei." Praktisch cii'gcführt ins öffentliche Leben wird derselbe durch die angefügte Berechtigung jedcö hiefür gesetzlich Vefähigtcu, lllitcrrichlS' und Erziehungsanstalten zu gründen nnd llntcrricht zu ertheilen. Für dcu häuslichen Unterricht wird nicht einmal das Erfordcrniß dcr gesetzlich nachgc» wicseucn pcrsönliä)cn Befähigung verlangt. Wird damit eine - auch in dcu mcistcn Staaten Dcntschlands nn< bekannte - Lehrfreihcit proclamirt, so vermeidet ,daö Gesetz dennoch wohlweislich, die Anwendnng des Prin« cips so weit auSzudchucu, wie in Belgien, wo entlassene Galeerensträflinge Schnlcn eröffnen, während cS auf der audern Seite die Äcfuguiß dcr Eltern, den hänslichcn Unterricht lediglich von Pcrfoneu ihres VcrtrancnS ertheilen zu lasfcn, ohne jcdc Elanscl anerkennt. Den betreffenden Kirchen- oder Rcligionsgefcllfchaften ist die Pflicht anferlcgt, für den Religionsunterricht in den Schuleu Sorge zu tragen, während dem Staat „das Recht der obersten Leitung und Aufficht über das ge° sammtc Unterrichts- nnd ErzichuugSweseu" zusteht. Köunen hiernach, ohne allen Anstand und ohne besondere Erlanbniß, rein conscssioncllc Lehranstalten, eine Universität inbcgriffcn, auS Äliitlcln der Kirche errichtet werden, so dürfen auch confcsfionslosc Schnlcn aller Art bestehen, und es wird von den Eltern abhängen, von ihrer Kirche odcr Rcligionsgcfcllschaft die Obsorge für den Religionsunterricht ihrer Kinder zn verlaugcu. Aus dieser verfassungsmäßigen Lehr« und Unterrichts-frcihcit folgt von felbst, daß das dem Staat zucrlauntc Recht dcr obersten Lcitnng des Unterrichts» nnd Er» zichungSwcseus sich lediglich auf die aus Staats» odcr sonstigen öffentlichen Mitteln unterhaltenen odcr uutcr» stütztcu Lehranstalten beziehen kann, mit nichtcn aber anf Privatinstitutc von Einzelnen odcr von Eorftorationcn, in wclchei Beziehung uur die Staatsaufsicht cintreteu darf. Dicsc gewiß richtige Intervention entspricht sowohl den begründeten Ansprüchen der Kirchen auf Autonomie, als den berechtigten Forderungen der Anhänger frcier Forschung. Da weiter (Art. 18) „jedermann" nicht nnr die Wahl des Aernfs frei steht, sondern auch die Vc-fuguiß, sich für deuselben ansznbildcn, „wie nnd wo er will," so entfallen, zumal mit allcu scithcrigeu Beschränkungen innerhalb dcr confessioncllen Schulen, auch die bis jetzt geltenden Vorschriften über Verpflichtung zur Frc, qucnz iuläudischcr Hochschulen sammt den obligatorischen Frcqncnzzcllguisseu dcr Studircudcu. In Betrcff allgemeiner politischer Rechte verbürgt das ucue Grundgesetz fcrncr: das freie Recht dcr AuS-wanderung (mit alleiniger Bcschräutuug in Bezug anf die Wehrpflichtigen); die Unvcrlctzlichkcit des Eigcu» thums, mit Ausnahme dcr Expropriation für öffentliche Zwecke; die persönliche Freiheit, dnrch Erhebung dcö znm Schutze derselben erlassenen Gesetzes vom 27. October l^ gen war. Fortgehen hatte ihn zwar niemand wirklich gcschcu, allciu dicS mußte doch unch dcm Thoraufspcrrcn bci hellem Tage gcschcheu sein, wcil der alte, ehrliche Sebastian allcin dcn Thorschlüsse! hatte nnd ohnc sein Aufsperren sich uicmand aus dem Hausc cutfcrucn konnte. Wirth, Wirthin, dcr Hausknecht, dcr Kcllner, das ganze HanSpcrsonalc und auch die drci juugcn ^'üie wurden citirt nnd ihre Anssagcn zn Protokoll -" , >'> incu, abcr sic kouutcu mit audcrcn Wortcu „ich ,,'^' sageu, als wir socbcn erwähnt haben. Dcr Lcnmnüd aller Hausgenossen war dcr beste, bis anf die ^vi^er Schulz uud Florian Naud, die alö liederliche GcM" galtcu, gcgeu die abcr hicr eben anch kein rechtlih,r Vcr> dachtSgrnnd anfkommcn louutc, dahcr man sic entlasse» mußte, obschou inau beschloß, sie im geheime,, scharf 5" beobachte,,. Da der verunglückte Fremde fich in das Fremde»' bnch deS Gasthanfcs nicht eingetragen hattc, fo crfnhc die Polizcidircction crst durch dcn Sohn dcsselbcn, W^ cr übernachtet halte, woranf die Vernchmnng dcr frühe»' Erwähutc» cingclcitct worden war. (FoNsstzliüss sulgl,, 9 in einer Negiernng der Majorität erblickt, eine betrü« bcnde Wahrnehmung gewesen, daß die ansehnliche Miuo« rität dcs Parlaments die Forderungen nnd EouscPlcuzcn der sanctionirtcn Gesetze nicht anerkennt. Cine solche Haltung der parlamentarischen Minorität wäre nicht geeignet gewesen, den Glauben an jene Aufrichtigkeit zu bcstärlcn, die sicherlich eine Bedingung der Sicherheit dcö Thrones ist, nnd an welche die tranSlcithanische legislative die Hoffnung geknüpft, daß es dem beider» seitigen gnten Willen gelingen werde, znm gemeinsamen Wohle beider Theile das auf der Basis deS Constitution nalismuö gestellte Wcrl zu beenden. Der Patriolismns der Minorität hat uicht gewünscht, durch ihr Zurück» zichcu daS Vorgehen derjenigen zu rechtfertigen, die kein Vertrauen zn der Dauer unserer geschlichen Znstaudc habcu, oder da« Schwaulcndmachcn unserer Znstände anstreben. — (Die Depntirtcn wähle n in Croa-ticn und Slavonien) sind mit den abgeschlossenen Wahlen im Agramcr Eomitat beendet und scheint damit der Beweis geliefert, daß die weitans überwiegende Mehrzahl der Bcvöllcruug für ciuc ehrliche Union mit Ungarn einsteht, indem nnter 00 Dcputirtcu blos cin Viertel (18 gegen 48) der national-liberalen Partei zufiel, welchc nach wie vor, an der Adresse des letzten Landtages festhaltend, jede reale Union mit Ungarn pcrhor' rcscirt. Uusland. Florenz, 30. December. (Ministerger ü ch t c.) Gcrüchlwcise verlautet, Graf Ponza di Sanmartiuo ware nach Turin abgereist, um sich mit seinen politi-jchen Freuudeu über die Bcrhaudluugeu mit Menabrca zu berathen welcher den Piemontcsen drei Portefeuilles aulnelcu soll. Ponza würde daS Ministerium des In-ncrn übernehmen. Paris, 2l). December. (Ionrnalstimmen ubcr die ^age.) Die ..France" sagt in einem ..Die >)lede Rouhcrö uud dic Situation" übcrschricbcncn Ar« t'tcl, der Krieg werde nicht ans den italienischen Angelegenheiten entstehen, wühl aber töuutc er auö der Um^ Ucstaltuua. Deutschlands hcrvorgehcu. Frautreich hat die vollbrachten Erciguissc acceptirt; cö ist uicht uuscre Sache, zu sagcu, was cö thun winde, wcuu Prcußeu den Main überschreite; wohl aber versteht es sich vou selbst uud niemand lann nach der so patriotischen Sprache NouherS zweifeln, daß Frankreich seine nationalen Kräfte nicht rcmgnnisirc, um ctwaö zn erdulden, was dasselbe in scinciu Einftnssc uud sciucr Würde beciuträchtigcu tönule. — Die „Epoquc" widerlegt das Gerücht über ein an« gcblichcS (5inucrnchmcu zwischcu Nußlaud uud Euglaud und sagt: Milcht uur, daß leiu ^invcruchuicn bestehe, so siud sclbst seit einigen Tagen die Beziehungen zwischen den Cabinettcn von Vondon uud Petersburg eher gcspaunt als freundschaftlich. - Die „Patrie", die Ächauptun-gen der Journale, betreffend die Coufcrcnz, widerlegend, erinnert daran, daß die Confercnz vom Anbeginn von der Majorität der Mächte nnd von allen mit gemein-samer Sympathie aufgenommen wurde; die dagegen cr-hobcucn Einwendungen betrafen nnr Dctailpunltc und führten zu Pourparlers, die heute ziemlich vorgerückt stud, nnl zn einem gcgcbcueu Zcitpuuktc ciu Resultat derselben vorhcrschcn zn können. — Die ..Patric" bc> dauert, daß Journale, welche die Erhaltung des curopäi. Heu ssllcdcuö wüusch-n. sich gefällig bei uurichtigcu Nach-na)lcn aufhallen, nm das Scheitern der Confercuz vor-ycrznsagen, indem sie nicht überlegen, daß d,c Conferenz gerade zum Ergebnisse hätte, zn befürchtende Verwicklungen wegen cmcr brcnncuden Frage zn bescitigcu uud dl.rch ^!'?"'^ "/'"/"gültigen EiuveruchmcuS zwischen d r S ^"^'^"'u.etten über einen so wichtigen Puult b d^n .< .s^?^" "'^ ^" ""scrvative. ^nte«sscn, glebUW^^^ s...„—/'^"'^"' lKriegS schiffe.) In dcu a zo^chcu Mar.uc-Arseualeu wird gegenwärtig aufs eis-' 5^ gea'bc.tet. Mau baut im Augenblicke 43 ueue ^rlegssch.ffe darnutcr vier gepauzertc Fregatten. vier gepanzerte Eorvcltcu, eine gepanzerte schwimmende Bat-S l"-s "^'^ besitzt jetzt 2^j Dumpf- uud 110 — 31. Dccclnbcr. (D er u ord d c u t sche A u u d.) "« ..France" sagt: Die Königin Victoria habe heute deu Grasen Bernstorsf als Vcrlrcter des ')iorddeutscheu V n N"""'- ?/^, u ", Briiffel, 30. December. (DerFinan z ,„ i n i< st er,) den Wünschen des Königs nachgebend, hat die Bildung ciucS ucucu Cabincttes übernommen. Der König hat die Sacnlarisation der geistlichen Schnlcn nnd Pfründen zugestanden. Der Fiuanzmiuister versprach der Vorlage des ^audesvcrthcidigungsgcsctzcs nicht länger zu widerstrebe», soudcrn dieselbe selbst vor der Kammer zn vertheidige»,. London. 3l. December. (F cuicr.) I» U1.'erthhr Tydvil (SudwaleS) wurden heule acht Feiiier verhaftet darunter angeblich zwei Caftit'us. ' Bukarest, Z1. December. (D ie Kammerwah -l e n) siud bccudct. Im Collegium der Großgrundbesitzer hatte die Bojarcnpartci das Uebcrgewicht; die Regierung lann jedoch auf eiuc cutschiedene Majorität in der Kammer zählen. Tagesneuigkeiten. — (Ueber die Civilehe) bringt „Magyar» orözag" einen llllilcl, dcm wir daö Folgende entnehmen: Nachdem Eingangs des Artilcls aus dic Wichtigkeit dieser Frage, die nach Neujahr uor die Legislative gelangen soll, hingewiesen wild, sagt der Verfasser unter anderm: Wir glauben nicht nur, dah dieses Necbt (bezüglich der Schaffung von Ehcgcseften) unbedingt dem Staate zutommt, sondern behaupten wir auch, dah nu»mchr die Zeit gekommen, wo der Staat diejenigen Rechte wieder in die Hand nehme, die cr im Verlause des Miltelalterö sich entziehen ließ, und dah er die Ehcgesetze unabhängig vou der Kirche regeln soll. Die Kirche ist weder sühig noch berufen, ein solchcö Ehe-tnbunal zu bilden, das sich über alle Staatödürger erstrecken soll. Sie schreibt ihren Gläubigen Gesetze vor »ach ihrcn Traditionen und Gebräuchen i dies isl lo in Ordnung. Der Staat hat nicht das Nccht, die Kilche an eine Norm zu binden, die sie verwirft oder verurthcilt. Wenn man aber einerseits nicht verhindern lann, dah die Kirche nach ihren eigenen Lehren auf die Inslüulion der Ehe einwirke, so lann man doch auch nicht zugeben, daß daS Zustande» lommen und die Conseaueozen der Ehe von der Kirche — selbst hinsichtlich ihrer eigenen Gläubigen abhängig gemacht werde. Vor dem Staate isl die Ehe vor allem ein burger» lichcs Rechlsverhällniß, und alZ solches ist sie, ohne Rücksicht aus die Cousessio», naturgemäß zu regeln. Vor d^n Staate lann ls leinen Unterschied, wlber i» Beziehung aus die Schlie« ßung noch auf die Auflösung, noch auf die Consequcnzen dec Ehe machen, durch die Äürger welchen BelcnnlnisjeS dieselbe geschlossen wurde. Dies ist der Gesichlspunll, den man in dieser Frage vor Augen haben müsse. Die Kilchc soll durch ihr< Lehnn und Mittel undehindcll auf die moralische Hebung der (ihe eiiuvirten i der Staat, hingegen soll sie, als bürgerliche« Nechlöverhällnih, nach btster Einsicht un« abhängig regel». — (Fräulein v. Edergcnui.) Die Hcldin in der Affaire Chonnöly-Eoergcnyi, Frl. Julie v. Eoergenyi, befaßte sich in früherer Zeit auch mit Veimiltllüig vo» Geld-geschüften. Ein ihr besreundlter junger Mann, lvrlchem sie in einer dcraitige» Angelegluhcit »benfaUs gefällig war, schuldet ihr auf einen Wechsel einen nicht unbedeutenden Actrag. Dieser Wechsel wmde erst vor wlnigen Tagen süllig und die vcrhaltete GlÄubigerin beauftragte ihren Rechlssreund Dr. Nluda, den Schuldner mit uneibittlichei Strenge zu vcr» folgen', der junge Man», welcher fin dln Augenblick auher! Stande isl, seiner Verpflichtung nachzulonumü, wild „un> Mlhr in deil Schuldenallfsl wandern müssen. — (Diäten far die ungarischen Dele» girl en.) Die ungarischen Adgeoidnelen beziehe» j^t 5 ft. DiÜlen. Für die Dclegirlen sollen die Diäten auf 10 si. per Tag erhöht werden. — (Vcrlchröstü run gen in Siebenbürgen.) Ganz Siebenbürgen, llage» dic dorligcn Blätter, ist in line ungeheure Schneedecke eingehüllt, nnlche die Communication sehr irschwert und lxsürchlen lüht, dah sic tola! stocken wild. Von Thoida nach Älaufendurg, cinc Strecke von drei Stun> den, biauchen Rlisende schon jetzt einen ganzen Tag. Viele Straßen sind vom Schnee derart verweht, daß ein Vorwärts' tommcn unmöglich isl. Am tieften liegt der Schnee in der Gegend von Nassod und Äisllih, wo mau sich »ul mit Lebensgefahr auf den Weg machen lann. — (Ueber die Einschiffung derLeichewei« land Sr. Majestät des Kaisers Mafimilia» von Mexico) auf del t. l. Fregatte „Novara" entnch' men wir der „Wr. Con." folgenden Aericht: „Nachdem die Leiche am 25. November b. I. in Vlracruz ringet,offen und in tincl Scil.maprlle der Domtircht b^igefetzt worden war, erfolgte unmUlcllmr darauf tic l0!nmisiio,ieUe Agnos» lirung und U.vernähme derselben durch den l. t. Vice-admiral von Tegellhoff. Während der Nacht zum 26. hiellr» in der Ccpclle Unterofficiere aller drei Wasfrngattungen der Vemannung der Fregatte Wache, indessen der äuhere Sicher» heil«dic»sl durch mezicanischt Truppen besorgt wurde. Früh! MorgenH am 2(). slichcn die zur Abholung der Leiche bestimm« ten Boole von der im Hafen geanlerten Fregatte ab, die grohe mit schwarzem Tuche drapirlc Äarcasse, geschleppt von zwei mit je 1t) Matrosen bemannten Scitenboolen und gefolgt noch vo» zwci andere» Boolrn, auf wllchl» der Vice- i admiral und seine Vegkilung sich befände», Officicre und Manlischast in groher Parade, die Voolc mit der umflorten, auf halben Topp gehißten laiscllichcn Flagg«». In der Kirche wurde dic unter drcisachcm Verschluß dlsindliche Leiche gcho» bcn und sodann auf einem mit schwarzem Sloffe überzöge» neu u»d mit weihen Maullhieren bespannten Wagen zum Molo geführt und in daS Trauerboot grfenll. Kurz nach 7 Uhr stieß das Lcichcnconvoi von Veracruz ab, i» ruhigem Tempo zur Fregatte rudernd, die nach vorgsschriebtürr Sa» luilrung die hächslc laiche in die aus einem Raume der Valtcrie hergestellte, mil den erzhe»zoglichcn Embleme» aus« gestaltete Capelle ausnahm. Der Schisfögcislliche sprach am Altare die üblichen Gebete und vvllzvg die litualmühige Einsegnung. Ehrenposten hiilten a» der Thüre rcr Eapllle Wache. Um 12 Uhr Mittags veili's, die Fivgallc ds» Ha> f,n uo» Veracruz." — (Zustand der venetianischen Festun» gen.) Prinz Humbert, der die Festungen des Königreiche« in besonderem Auftragt des K0»igS inspicirt, ist vor einigen Tagen in Venedig eingetroffen. Dee Ausspruch des Grafen Menabrea, dah er bei seinem Amtsantritte die Armee in desorganisntem Zustande angetroffe». lann mit vollster Berechtigung auch auf die festen Platze des italienischen K0» nigreiches angewendet werden: „wenn die Beschaffenheit der übrigen Festungen der Venebig« nur annllhernd gleicht, so lann", wie der „Süd. Pl." geschrieben wird, „nichts 6r» bürmlichere« gedacht werden. Die erste und bedeutendste Festung be« Landes befindet siib in einem Zustand,, dah sie l.i»e zwei Tage einem feindlichen Angriffe Slanv halle» tann. Keines der Werle gegen die See» oder Lanbseile ist nur annäherungsweise gerüstet: die Batterien sind ohne Geschütze, die Magazine ohne Munition und Virprovianll' rung, die Werte selbst in Folge gänzlicher Vernachlässigung voll Schäden und Versall. In demselben Zustande befindet sich da« berühmte Festungsoiereck: nicht Monate, sondern Jahre sind erforderlich, um einen verlheidigungsfähigen Zu» stand herzustellen. Ich übertreibe nicht, im Gealnlheill, ill» bin zurüclhallent», jonst würde ich Dinge erzÄhlen , wohi» z. B. der Pulvervotrath und gewisse lostbare Materialien gelommen sind. — (Ein englischer Brauer.) Wie viel Bier gebraut und consumnt wird in der Welt, wird in langen leihen Ziffern zuweilen im Durchschnitt berechnet zum Stau» nen der Leser. Eine» der beträchtlichsten Posten dazu liefert jedenfalls die qrohe Nramlsirma Bah u. Eomp. in London, die in den letzten Jahren durchschnittlich eine Vr»tlo»Ei»u nähme von 1,700.000 Pf. St. gehabt hat. — (Lin c ol n, Denlm al.) In Bonn wirb jetzt das Lincoln - Denlmal für Washington von Mih Ho«m,hlil,n verossenl' lichte, von denen wir jenes über die F i » b e l h a u 6 f r a g e d.mnächsl veroffenlüche» werden. Blonderes Interesse halle für un« ei» Aefuch im Vereinilocale. Da wir Herr» Prof. Dr. Valenta auf der unter seiner Leitung flehende» ge» builehilslichen Ablhsilung aussuchte», so hall,'» wir «ebenbei Gelegenheit, auf di.sllbe ei»,n Blick zu werfen. Die Sauber» teil, fast l0»»te man sagen llleganz, die sorgfältige V?»lila< lion u»d in Folge derselben die reine Lufl, die off, »bare Ordnung und Genauigleit in alle» Nichlunge» mußlen de,l günstigsten Eindruck machen. Ueberhaupl müsfe» wir gr« slchl», bah das hilsige Civilspilal, desse» Mume wir zum ersten mal betraten, uns sowohl durch die Zweckmäßigkeit der ausgetehülen Nüumlichleitc», al» dulch die gciüujchlofe, aber überall heroolli elende Thäligteit der barmherzige» Schwestern de» angenehmste» (tindruck machle. Doch um zum eigentlichen Gegenstande unseres Besuches zurückzulehre», welcher dem Vereinslocale der Aerzte galt, das i>, den» ersten Sloclwille des Secir» und Lelchenhause« untergebracht ist und hier so recht wi« Dr. Faustus mitten unter Büchern, Scriptuleu uud moderndem Tobtengebein über dem Räthsel des Werdens und Sterben« brütet. Wir betraten zuerst das pathologisch'anatomische Museum. Es muthele unö so richt fausliscd a». Da war ja der Homunculus in allen Lnlwicklungbstufen, auch die Fratzen uud Mißgeburten, ohne Hil» oder mit wüssrigem I»hall und daher geg»» uufece plallischc Erfahrung »icht llbenifähig, fehlten nicht, üi» Gerippe crregle unsere Ausmerlsamleil. 2i» bligesügter Zctlll erzählte uns seine merlwüldige Geschichle. Dieser von der Haud des allverehrtrn Nestors unserer Mediciner, Her>n Plofessor'Melzer, lautet: „Freund! Sowie du ißt, so wandelte ich vor bemahe 2000 Jahren an dieser Slelle, oic damals »och Aemona hich. Der Grund, worauf nun die Kolhgasse liegl, war die erwählte (''radstälte m.illcr Familie. Wo sich dort dermalen die Häusel Nr. 105 u»o 106 berühren, lag ich u»d au jeder meiner S,ilen ei» Gcfählle bis zum 13. Iu»i 1823, a» wclchem Tage wir im Ä.ifn» Sr. Ezc.llei'j des Freiherr» v. Schmidburg an« Licht gelacht u»d ich, sowi.' ich bi«, hergestellt wurde durch A>,l. M, l z s r. P5l?s,sjor," Wir miiss''» dem Ma»»e 10 wohl aufs Wort glauben, die historischen Daten, welche er anführt, können wil al« tichtig bestätigen. Sehl interessant ist ferner die Sammlung aus »em Mineralreiche im Men« schen, Steine, welche sich bei verschiedenen unserer Mit« menschen auS der Galle u. s. w. herausgebildet haben. Die Zahl d«l Präparate beträgt 321. und sind dieselben oeson« ders in gynäkologischer Beziehung durch Herrn Professor Dr. Valenta erheblich vermehrt worden, dessen For» schungen die llusmerlsamllit der wissenschaftlichen Welt auf sich gezogen haben. Die Bibliothek, welche uns unstr freund« licher Führer zunächst vorwies, unlfaßt bereits 1334 Bände, grühtenlhcil, Hauptwerte, durch wclche das klinische Studium schr gefördert werden lan». Wir verliehen dai Vereins, lokale mit dcm lebhaftesten Gefühle der Hochachtung vor den Männern, nxlche durch uncrmüdete« Willen im Stillen die segensvollste Wissenschaft, die Hnllunde, fdidcrn und deren Vestrebunzen den lhäligen Mitglicdcrn zur Lhre sowie dem ^andc Krain zum höchsten Vortheile gereichen. — (,X lrilgen sich verpflichtet, welche verhältlühmäl'ig bedeutend zu nennen sind. Sicherlich werden auch die wohlhabenderen Hausbesitzer, hfie,, Interessen durch den beabsichtigten Anlauf sicherlich gefordert weroen, sich in zenem Maße an der Subscription belhciligen, welches ihrem Vermögen und ihrem Gemeinsinn entspricht. Jedenfalls wäre es fehl zu bedauern, wenn ein in feinen Folgen so wohlthätiges Projekt an dem Kostenpunkte einiger taus«nd Gulden scheitern sollte. Der Augenbliel drängt, indem der Gegenstand bereits demnächst zur Schlnhfafsung gebracht werden dürste. — (Vene fice«A nz ei g e.) Morgen sindet das Vencsiz unserer geschähttn Liebhaberin Frl. Schäfser statt. Gegeben wird „Ein Oberst von 16 Iabren," einactiges Lustspiel von Schneider, und „Theatralischer Unsinn," eine sehr ergötzliche Pcssc, welche in früheren Jahren nie versshlle, volle Häuser zu machcn, und auch diesmal durch die bewährte Milwnlung d,s Herrn Müller ihre Znglrllsi nicht verfehlen dürfte. Wir glauben demnach nicht irre zu geben, wenn wir dcr Bcinfnicrnlin ein volles Haus in Aus» ficht sttllct'. -- (Co „ ce rt - A nze ig e.) Kommenden Montag, am 6. d., veranstaltet unser Land^mann Herr Fr. Gerber, der sich am Präger (5o»serva l >l^-»mlmix« (Solo). 5. Uu,-il>I^)'." 7. Pieren aus dcm Piano, 8. Dcr Schwur aus der Oper: „Die Hugc» nctttn" (Männeiquartelt und Chor). Anfang um 7 Uhr Abends. — (Post e n stock u n g.) Die >ule früh sülligen Postcn sind uns nicht zugelommcn. ^* (Berichtigung.) In dem Eingesendet «zur Friedhosssrag«" i„ Nr/299 v. I. ist ein sinnslöllnder Drucl' fehler unterlaufen. Seile 20-13, 3. Spalte, Alinea 3 soll eö hcihen: Für die Herstellung :c. vom 23. IHnner 1643 angefangen u. s. w. Neueste Post. Florenz, 1. Jänner. (Neu jahrsempfang.) > Dcr König empfing heute Vormittags Deputationen des Parlamentes, der Behörden, dcr Armee und der Na< tionalgarde. Dcr König, die ihm von dcm Präsidenten dcr Kammer dargebrachten Glückwünsche erwidernd, sagte, die Zeiten seien ernst, aber mit Ausdauer und Eintracht werde man auS den gegenwärtigen Schwierigkeiten her« auskommen. — Graf Uscdom wurde gestern uom Könige als Vertreter des norddentschen Bundes empfangen. Paris, 1.Jänner.(Nardd. BnndeSgesandte.) Dcr „Moniteur" schreibt: Graf v. d. Goltz hielt bei seinem gestrigen Empfange durch den Kaiser folgende Ansprache: „Der König uou Preußen, durch die Cou-stitution des Nordbundcö berufen, denselben in seinen internationalen Beziehungen zu uertrcten, wünscht lebhaft, die Bczichuugcu cincs guten Einvernehmens uud dcS gegenseitigen Vertrauens zwischen Frankreich und den verbündeten Staaten zu erhalten und mehr uud mehr zu entwickeln. Dieser Wunsch ist gleichzeitig conform mit den Gefühlen dcr aufrichtigen Frcuudfchaft, von welcher der König gegen die Person Eurcr Majestät beseelt ist. Die Befehle dcs Königs schreiben mir vor, in diesem Geiste meine Functioncn zn versehen." Der Kaiser erwiderte: „Indem Sie mir die neuen Functioncu, mit welchen Sie als Vertreter dcS Nordbundcs bekleidet sind, notificiren, sind Sie so gefällig, mir die Versicherungen der Freundschaft dcs Königö von Preußen zu erneuern. Ich danke Ihnen dafür. Meinerseits ergreife ich mit Ver< gniigcn die Gelegenheit, um das zwischen den beiden Nc-gicrungcu bcstchcudc gntc Einverucl)mcn zu constatircn und Sie zil lütten, bcim Könige der Dolmetsch meiner Gefühle zu fcin. Nachdem ich die hohen Eigenschaften, wclche Sie auszeichnen, zu würdigcu vermocht habe, zweifle ich uicht, daß Sie wie in dcr Vergangenheit Ihre Bemühungen fortsetzen werden, um zwischen den beiden Ländern jeneS freundschaftliche Einvernehmen aufrcchtzucrhaltcu, welches cin Pfand ihrcs Wohlstandes und eine Garantie dcs europäischen Friedens ist." Graf v. d. Goltz wnrdc sodann von dcr Kaiserin empfangen Telegraphisch Wcclisrlcvursc. lwm 2. Jänner. kperc. üNetlllliqne« 55.49. — 5pcrc. Melall'.qnce mil Mai^ uud November-Zinsen 58. —. <— 5ucrc. National Äi'.lrhcn 65. — Ba»t cctm, 68«^. — En'dilcictren 1^2.40. - 18!>0cr Llaalsü'ilcheii 82 30. l^ildsr 119,65.— London 12160. — K. t, Dilcatt» 5.79. Kandel und 'Jolkswirthschastliches. Die Waldwolle. Welcher ^eser kennt nicht die stereotypen drei schmucken Tanncu, welche eigentlich S ch w arzki e fer n vorstellen sollen, untcr dcn ?Innonccn der „^aibacher Zeitung"? Der oftmalige Anblick veranlaßt mich über dieselben einige Worte zu sagen. Gleich nach dcn bewegten IahrcSläufteu 1848 uud 1849, als der revolutionäre Geist cin wenig znr Ruhe kam, tauchte eine Industrie für die Waldprodukte auf. die sich schon bis jetzt in bedeutender Mannigfaltigkeit entwickelte. Am Thüringer Walde in Rcmda ist eine Fabrik, welche Waldwolle in bester Qualität crzcngt. Es wird nicht uninteressant sein, die verehrten ^cscr mit dcr Er« zcugnng uud den Eigenschaften dieses Fabrikates vertrant zu machen. Durch eigenthümliche und besonders dazu coustruirte Maschiucn, wird aus deu harzreichen Nadeln der Schwarztiefer ein an Elasticität und Haltbarkeit dcu Roßhaaren nahekommendes Polslcrmatcrial, die sogenannte Waldwollt gefertigt. Da dieselbe alle Arten Ungeziefer fcrn hält, so eignet sie sich ganz besonders zur Matrazcnfüllung und es hat die Waldwollc, zn diesem Zwecke verwendet, außerdem noch dcn großen Vortheil, daß durch die fortwuh-rcnd aus ihr stattfindende!« balsamischen (harzigen) Aus« dünslnngcn die ^!uft in den Schlafzimmcru gereinigt wird, uud unreine Dünste zersetzt werden. Außer dem Polsterrnatcrial sondert sich bei Verarbeitung dcr Nadeln der Schwärzt cfcr noch cin ganz feiner Faserstoff ab, welcher in Verbindung mit Wolle versponnen zur Anfertigung aller Arten Unterkleidstoffe, Watta zc. benützt werdeu kaun. Es ist eine bereits anerkannte Thatsache, daß diese Unterkleider, mit der Haut in stete Berührung gebracht, dieselbe weniger als reine Wolle erhitzen, auf verstopften Schweiß auflösend einwirken, dabei sehr haltbar und nicht theuerer als reine Wollstoffe sind. Bei der Bereitung der Waldwollc werden noch Waldwollöhl, nnd andere harzige Balsame gewouncn nnd sollen dicse nach mcdiciuischcu Autoritäten für so manche Krankheiten sehr heilbringend sein. Schollmay r. — (Ziehung der Creditlose.) Dein Bank-und Wechselgcschäfte Andr «'> Domenig wurden nachstehende von dcr Ereditanstalt gezogene Serien mit Haupttreffern signalisirt: Haupttreffer 7>7 Nr. » 250.000 fl., 147, 200, 740, 920, 951, 1253, 1303, 1383, 2236. 2255. 2278. 3030. 3452. ""«'li7'M"325.«l - 8.5 windstia Schnee ^ 2 2 ,. N.' :l25.4» — tt.« windstill Schnee ^ '''" 10 „ «b. 325.44 - 7.3 windstill Schnee !""<"'" Rnhige ^.'nft. Woilenschichtü «llgiibcr dicht cisschlossen, Diinm'l- Schnccfall dcn Zan.;en Tag anhaltend. Frische Schuccdrclc 1 Schn!) mächtig, Aliwrichiing d^r miltlcren Tageswärme vom ^ionnnl-iniltel dcS Tage« — 5,2. Verantwortlicher Nledaneur: Ic>na, ». , >, m n n r Macher Geumbeblillk. Bei der heute stattgefnndenen Generalversamiulung der Actiouäre wurdcn 79 Stimmzettel mit 2^7 Stim< mcu abgegeben. ES wurden mit absoluter Stimmcnmchrheil gc^ wählt: als Dircctorcn die Herren: Alexander Drco mit 2«2 Stimulen, Albert Samassa „ 207 Leopold Bürger „ 256 „ Edmund Terpin „ 252 Josef Haussen „ 233 Josef Luckmann .. 163 als Nevisorcn die Herren: Richard Ianeschitz mit 235 Stimmen, Ferdinand Mahr .. 192 Gcmaß tz ^9 dcr Statntcn kommen in die enaere Wahl: als Directoren die Herren: Josef Kordin, Andreas Malitsch, Matthäus Treun, Franz Fink, Peter Laßnik, I. N. Marinschck; als Ersatzmänner die Hcrrcn - Herrmann Ttruksmann, Heinrich Skodlar, Karl ttcskovic, I. 3t. Marinschek, Nikolaus Rudholzer, Johann Mauser; als Nevisorcn die Herren: Ignaz Secnlan, Karl Luckmann, Vincenz Seuniq, ^ Dr. Adolf Schaffer, ^ Josef Kordin, « Dr. Anton Pfcfferer. l Die i», >. Herren Attwnärc werden hicmit cingc- 1 laden, zur Vornahme dcr erforderlichen Nachwahlen Samstass den 4. Jänner «8tty Nachmittag um 5 Uhr im Bureau der Gcwcrbcbanl zu erscheinen. Laibach, am 2. Jänner 1808. Das <5vmit<5. Wl!'en!mlchl. Wien, 31. December. Das Gefchäst war ziemlich gelebt und die Effectencmrrse theils etwas Wer. Devifeu und Valuten blieben mwcrUndcr't. Gcld flüssig. Veffentliche Tchuld. z. drs Slaalcs (slir 100 st) Geld Waare In ä. W. zn 5pEl. srlr 100 fl 52.20 52 40 In vstcrr, Währrmg stcucrftc, 5 6 60 5K,50 ^. Slcucraril. in ö. W. v. I. IW4 zn 5p(t<. rückzahlbar . 88,25 88.75 '/, Stcueranlchcn in öst. W. . 8t>.25 ^5.75 Silber-Anlchcn von 1^4 . . 71.75 72.25 Silberanl.1«65 (Frvs,) riictzahlb, iu37Iahr. z«5pl!t. 100sl, 77,75 78,25 Nat.-Anl.mit Im,,'Eoup. zu 5"/„ »^.60 ^,80 „ „ „ Apr.-Eoup. .. 5 „ t!4.10 »>4.25 Mctaüiquc« . . . . „ 5 ,, 55.— 55.20 detto mit Mai-!loup. „ 5 ,, 5? 30 57.50 detto.....«4z., 49. ~ 49,50 Mit Verlos, v. 1.1839 . . . 148.-- 148l<0 „ „ .. 1854 . . . 7325 73.75 „ „ „ 18«0zu500si. b!.70 8180 ., „ „ ,. 18«<)„1.)0., 90. ~ 90 50 „ „ „ 1881,.100» 74 30 74 50 Homa-Reutensch. zu 42 l..-m«l. 2t,: (» 22.-- Domainal 5pcrc in Silber- 103.50 104.- n dev ztrcoUänder (sür 100 ft.! Or.-Ontl,-Oblig. N'cdkrüstcrreich . zn 5"/„ 89.- 90- Vtld Waare Oberüsterrcich . zu 5'/. »7.75 «8,25 Salzburg .... .. 5 „ 86.50 87.5l» Biil,mcn...... 5 „ 91.50 92.» 0 «9.50 Schlesien .... „ 5 « 80 6?.- Tcm.V.m.d.V.-E. 1867 „ 5 ,. 65.25 6.1.50 Actic» (Pr. Stücl), Natioualbanl (ohne Dividende) 672.— «74,— K.Fcrd.-Nordb.zn1000fI. ö. W. 16!'0.- 1695 — Ärcdit-Austalt zu 200 fl. o. W 1"1.^0 1»1-70 9i,ü,E«com.'G>,'s.zi'500fl.ö.W. 618.- 620.— S.-E.-G,zu200st.CM,o.5MFr. ^40. 24020 Kais. Elis. Bahn zu 200 fl. CM. 138.-- 138.50 Si!d,-n°rdd,Vsr,-N.200 „ .. l32.- l32.50 Sild,St.-,l,-ven u.z,-,.E.200sl. 16»>..50 16