(Mbacher^ZntuN N Donnerftag V3N 8l. Juli 183-t. L!NT i e n. ^ie vereinigte Hofkanzlci hat die durch Vcr< setzung des Gudernial.Secrctaro, Franz Nitter v. Premcrstein, in den angcsuchten Ruhestand erledigte Gubcrninl.Secretärssielle in Laidach, dem ersten Kreis. Eommisjar in Neustadtl, Johann Prackisch Ritter v. Znaimwerth, rcrlichen. (Wicn. Z.) A i r o I. Nauders, den i8. Juli. Am ,5. d. M. AbcndS sind Se. kaiftrl. Hoheit der Erzherzog Johann hier eingetroffen; und da Se. kaiserliche Hoheit den 16. und 17. in unserer Mitte verweil, ten, so wurde dem hiesigen Schicßstano^ n'o gc. rade ein klcmes Frcischießcn veranlaßt wurde. Las unvergeßliche Gluck zu Theil, von Sr. kaiscrl. Hoheit gestern um 4 Uhr Nachmittag» dcsucht zu tvcrden, wo der Erzherzog in der huldvollsten Herablassung mehrere Schüsse machte, und sich c>l5 einen erfahrenen Schützen belvähne. Erst um 7 Uhr Abends verließen Se. kaiscrl. Hoheit den Schießend unter Begleitung der Sland-schützen, an deren Spitze jene Fahne prangte, wo« nm die Erzherzoginn Elisabeth die Schuhen der drei OdcrinnthalergcricUe Na.udcrs, Laudcck und Laudcck beschenke, und welche mit einem fthr schönen von der Erzherzoginn selbst gestickten Ban. le geziert ist. Nachdem Se. l'aiserl. Hoheit noch vorläufig l'c hingen Standschützen mit einem ansehnlichen Ilcibcste beschenkt halten, sind Hochdieselben heule um 7 uhr Mcrgenä unter Zusicherung des l'aldigen Wiedersehens von hier über Meran und ^otzcn nach Bch'm abgereist. (B. v. T.) T e u t s ch I a n V. München, i5. Juli. Dem Vernehmen nach werden für den griechischen Dienst noch drei Pionniercompagnicn, jede zu ,5a Mann crgcmi, sin; jeder Anzuwerbende hat eine Prüfung zu bestehen. Ueberdieh lrcrdcn noch ein Bataillon Infanterie, eine Escadron Uhlancn, eine Fuhrwesen« und eine Ouurierccmpagnie für das See» arsenal und 200 Bergknappen geworben. Um lctztcle zu gerinnen, wird sich demnächst eine Werb-Eommisfion nach Sachsen begeben, sobald die Genehmigung der k. sächsischen Regierung er» folgt seyn wird. Auch eine Anzahl von Gcome« tern, Förstern lc- wird angeworben, die als Junker aufgetiommrn, u»d in Griechenland zu Offi. zieren befördert werden. Die Wcrbung für Eivi. listen aus der hat,dwcrktreibcndcn Gasse wird schon im nächsten Monate eröffnet. (Salzb. Z.) W e l F i e n. Der König und die Königinn der Belgier sind an ,5. Juli um 4^2 Uhr Nachmittags ausFrank« rcich wieder in Brüssel eingetroffen. — Dcr Mc« niteur sagt: «Wir vernehmen, daß mehrere Bel. gier, welche im letzten Monat auf holländischem Gebiete, wohin sie sich für die Feldarbeiten begc« bcn hatten, verhaftet wurden, auf Befehl des Ea-binetts vom Haag, an das in dieser Hinsicht Re. clamütioncn gerichtet worden, in Freiheit gesetzt worden sind.« (Ocsi. B.) Frankreich. Dem Journal de Paris zufolge hatte am iO. Juli weder die Regierung, noch irgend eine Ge« sandtschast eine offizielle Anzeige von der Rückkehr 2^2 deZ Don Carlos nach Spanien erhalten. An der spanischen Gränze selbst fanden die hicraber um> laufenden G.'rü,hte wenig Glauben, und vicle Personen hielten sie noch^immer für nichts anders als an gewähnt sich allmählich an dieseNach» barschaft. Da sich die Krankheit bisher auf die Spitäler bejchränkt und auch h«r noch mehrere Fälle zweifelhaft sind, so hat man Grund zu hoffen, daß sie sich in den übrigen Theilen der Hauptstadt nicht zeigen wird, die seit vier Jahrhunderten das Glück hatte, von epidemischen Seuchen verschont zu bleiben. D^s Volt hat nie an die Existenz dieser Geis;el geglaubt. — Der Infant Don Fra ncisc,o ist gestern nach S. Ilde fo nso ab< gereist, wohin ihn die Königinn beschieden haben soll. Die Infantinn seine Gemahlinn ist mit den Kindern in Madrid geblieben, was ihr vom Volke hoch angerechnet wird. —Man hat nunmehr die Amtskleidung der Pro ceres festgesetzt. Sie ist ziemlich bizarr und dergestalt mit Stickereien überladen, daß jeder Procer wenigstens I«,aoc> Realen (3<,oo st. v.iltung aber im Allgemeinen in demsclben Geiste wie jene des Grafen Grcy geleitet werden. (W. Z.) Die Bildung des neuen englischen Ministe» riums ist vollendet. Zwar bringen die Londoner Abendblätter vom »5. Juli noch nicht die definili-vc Zusammensetzung; man erfahrt dieselbe aber ausfolgender tc l egr a p h i sch c n ,Dcpcsch<>< »vel. che die französische Regierung vom Fürsten Tasley« rand erhielt, uno wclcde die neuesten Pariser ministe-ricllen Blätter mittheilen: ..London, i5. Juli. Der französische Botschafter an dem Londoner Hofe an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten. Das brittische lZabinctt ist definitiv constituirt. Lald Melb 0 u rnc wird erster Lord dcs> Schatzes (Pre« micrminister). Lord Dunca.nnon clsctz: ihn im Ministerium des Innern, während seine eiglnc Stelle von Sir John lZam Hobh euse eingensm« 243 men wird, der ms Cabinet! eintritt. Die übri. re gen Minister bleiben." (Allg. Z.) di N u ß l a tt Y. 2' Nach einem amtlichen Berichte über die Ver« sc waltung der Posten im Jahre i333 hüt sich die d< Zahl der Posistationcn, wo oie Unterhaltung der ^ Pferde und der Post überhaupt an Privatpcrso« 2 nen überlassen ist, wieder um ,7 vermehrt. (An t Orten, wo dlch ni'ht der Fall ist, hat nämlich r die Einwohnerschaft durch eine ziemlich bedeutende b Auslage für den Unterhalt der Posten zu sorgen.) l Der Posicnlauf von Moskau nach Riga und dem t Königreiche Pclcn ist um 5 bis ä Tage beschleu« 5 nigt worden. Die Reise von St. Petersburg nach < Wilna, die sonst 7 Tage dauerte, wild jetzt in ' I 1^2 Tagen zurückgelegt. Nach Orenburg ge« ' langt man, statt' wie bisher in !^, jetzt in L Ta. ' gen. Ebenso wurde der Postcnlauf zwischen Odessa und Taganrog um 2 1^2 Tage beschleunigt. Die (Zorrespondcnz aus Paris durch das Königreich Preußen geht jetzt in i5 Tagen ein. — Durch die hiesige Stattposi sind in 10 ij2 Monaten 70,000 Briefe besorgt worden, wofür ,5,5o?, Rubel ein. gingen und cj35o Rubcl an die B Nichtsdestoweniger bestehen seit einiger Zeit zwi« schcn den Bewohnern der bosnischen Gränze und den dortigen Unterthanen des besagten kaiserlichen Hofes Miyhclligkeiten, .deren Ausgleichung und Beilegung, in so fern dieselben durch die dießsei« tigen Unterthanen veranlaßt seyn dürften, als er« wünschlich erachtet worden ist. — Demzufolge ha» ben Se. Hoheit zur Schlichtung dieser und ahn« lichcr Angelegenheiten die Adsendung eines besondern Commissars anzubefehlen, und hierzu den Bujuktcskeredscdi (ersten Vittschriftmeistcr) Sei» Ahmed Al'if Gfeud i in Berücksichtigung sei» ner Erfahrenheit und Geschicklichkcit in derlei schwierigen Verhandlungen zu bestimmen geruht. — Gedachter Kommissär wird nächstens seine Reise antreten.« Endlich hat der Sultan die Abfertigung ei-ncr H 0 mmissi 0 n n ach Gr icch enla nd ange« ordnet, um einige den Verkauf türkischen Eigen« thumö daselbst betreffende Angelegenheiten in5 Reine zu bringen. Am 3. d. M. segelte die feit einiger Zeit vor Tcrapia siationirte englische Fregatte Actäon nach oem Archipelagus ab. Der Gesundheitszustand dieser Hauptstadt hat ) sich leider verschlimmert. Ill der lctztrerftossencn. l Woche sind aNein in das griechische Pestspital zu 5 den sieben Thürmen gegen zwanzig Pestkranke , überbracht worden, wovon bereits neun gestorben . sind. — Auch in Smyrn a, ereigneten sich, den ' letzten Nachrichten vom 28. Juni zufolge, noch - immer Pcstfällc unter den Juden und Türken; l auch ein Franke war am 27. von dieser Seuche ? befallen worden. — Die englische Flotte unter . Admiral Now ley, welche auf der Rhede von - Smyrna gelegen hatte, hat siä) der Pest halber - am 21. von da entfernt und bei den Inseln von . Vurla vor Anker gelegt. (Oest, B.) Die Hofpodare der Wallachey und Moldau n haben bereits ihre Abschieds-Audienzen beim Sul- '« tan gehabt, und zwar Ersterer am 3o. Iunius, ie Letzterer am 2. d. M. Bci diesem Anlasse wurde !n ihr sämmtliches Gefolge von Sr. Hoheit mit De« r« csralionen beschenkt. Beide Fürsten erhielten über« ?t dieß vor einigen Tagen das Porträt des Sultanz f« mit einer Einfassung von Brillanten. )« Orikchenlann. N Die Allgemeine Zeitung enthält fs l< 244 gendes Schreiben aus Missolunghi vom 23. Juni: „Seit meinem letzten sind wieder Nachrich. ten über die Begebenheiten in der Mama hier an. gekommen, die ich Ihnen gebe, wie sic in Briefen aus Patras und Nauplia mit Beziehung auf direc« te Nachrichten vom Kriegsschauplätze cnthascen sind. Die verbundenen königlich.dcücrischcn und königlich« griechischen Truppen waven allerdings, wie ich Jh. ncn meldete, von Kalamata aus über das tiefe und trockene Flußbett bei Almyros vorgerückt, wo die Gränze des Mainotten«Landes ist, und hatten sich auf ihrem Wege übcr die Anhöhen mehrerer Thürme bemächtigt; während der dritten Nacht ober bekamen die Mainottcn Hülfe von den tiefer zurückliegenden Eapitancricn, und die Angreifenden fanden sich ihrer Seils am Morgen von etwa 2aoc> Feinden in den genommenen Stellungen und Thür-wen abgeschnitten und blockirt. An Lebensmittcln »md auch an Wasser war gänzlicher Mangel, die Hitze unerträglich, und die Anzahl der Feinde schien znit jeder Stunde zu wachsen. Mau beschloß, den Rückweg nach Kalamata mit den Waffen in dcr Hand zu öffnen. Die eine Abtheilung stieß dabei bald auf solche Schwierigkeiten, daß die Offiziere fur nöthig hielten, mit dem Feinde in Unterhand« lung zu treten. Gegen eine Summe von einigen hundert spanischen Thalern, welche man zusam« «nenbrachte, gestattete dieser ihnen freien Paß. Eine andere Abtheilung mußte sich ergeben. Dic Gefangenen wurden entwaffnet, ihrer Kleidung beraubt, und dann zurückgeschickt. Die Begeben« heilen im östlichen Sparta, wo der Angriff auf Marathonisi, und von da gegen die Stellung des Fcmdes im Gebirge Statt fand, sind bekannt; doch scheint es, dasi mcht Major Winter don gefoch-len hat, welcher mit seinem Bataillon dls Kclo-kotronischcn Prozesses wegen in Nauplia blieb, son-deru Major Qtt, dcr mit seinen Freiwilligen in dcm Meerbusen von Marathonisi landen, und sich . der Expedition sogleich anschließen muhte. Es fehlte an Proviant, an Transportmitteln, und auch hier traf man auf einen siarkcn und gerüsteten Feind, defscu Gewehre noch weiter trugen als dic-icnigcn der Truppen, welche man gegen ihn brauch» tc. Dazu sielen tie Schüsse wie aus dem Unsicht» baren, da die Feinde hinter Felsenwändcn verbor. gen waren oder unerreichbar auf den Riffen ihrer Berge standen.^ Seit dcm ungünstigen Ausgang begnügt man sich, die Mc-inotlcn zu beobachten, und da diese ihre Gränzen nicht überschreiten, hört man versickern. Alles sei mit der Maina beige« leqt; Andere sagcn, man halte diesc Nällbcr m ibren Felsen blockirt, und habe ihnen das Stand« recl't verkündigt; darauf hätten sie sicl) unterworfen und die Waffen abgegeben. In Nauplia weih mail zwar, was davon zu halten ist, indessen mils« se>,, was das Einzelne der oben angedeuteten Vorfälle betrifft, jedenfalls nähere Berichte abgewartet werden; da hier so leicht Uebertreibungen mit unterlaufen. Niemand wiN nun dort aber dei: Befebl zum Angriff gegeben haben. Hr. General von Lcslnre soll seinen Abschied begehrt und crhal. ten babe», Maurokordatos aber, der Präsident des Ministcrrathes, seiner Funccioncn enthoben, und als Gesandter nach MüncLen bestimmt seyn. General Heydeck, seht man hinzu, wünsche in scm' Vaterland zurückzugehen, um das Bad in Gastrin zu brauckcn. — Kolototroni, dessen Todesunhcil in 2c>jährlge Kcttenstrafe umgewandelt wurde — cr ist 64 Jahre alt l — soN nach den Galeeren von Porös abgeführt worden seyn." (Ocst. B.) A m e r i k a. Fortwäbrc-nd gchcn Berichte über die Folgen des leyten Erdbebens in Süd «Amerika ein. So von Sc. Iago in (Zhili, das gänzlich vermcl). tct wurde. Die Itadt St. I ago war auf ei« nen verborgenen Vulkan gebant, dcr am 2c.. Ja. nuar uin U Uhr Morgens, als dcr erste Erdstoß gefühlt wurde, zerborst. Die Erde bebte heftig, eine waldbcdcckte Strecke, ungefähr drei Stunden lang und zwei breit, versank mit dem Ralde, und die zurückbleibende Oberfläche glicl) einer Savanna, mit Steinen und Sand bedeckt. Odqleicd die Bciu. me in dem Walde Menschengeschlechter überlebt hatten, so blieb doch keine Wurzel übrig, kein Laud war zu sehen an der Stelle, wo sie gestanden. Vier uno zwanzig Stunden lang zitterte die (Zrde unaufhörlich, und die ganze Stadt >.nu ihren Um> gedungen wurde in einen Trümmerhaufen ver« wandelt. Die Hütten der Landleutc wurden ver, schlungcn von den sich öffnenden Klüften, die über« all entgegen gähnten. Die Wegen, welche die Erde bildete, rollten, tm wahren Sume des Wor. tes, wie die einer sim'mbcwcgtcn See, und stiegen zu einer großen Höhe auf. Achtzig Einwohner von St. Icigo wurden verschlungen, die übriqe Bevölkerung rettete sich auf einen benachbarten Hügel, der zwar auch wankte, aber nicht versank. Die ganze Scene gewährte ein Bild der Zerstörung, und nichts erblickt man ringsum als Elcno. (Wien. Z.) Anmerkung. Von der sieyermärki.schl.'n Sparcaffe liegt der heutigen Zeitung eine Kundmachung über die Vorschriften, welche diese Sparcasse bei Dark'jhens-Gcschäften sich gegenwärtig hält, dci. ^rÄHtteur: .^r. Vav. Heinrich. VeNcgcr: W^na^ Hl. SVlcr v. RleittMKi»r.