heiligen Gacrament vcr Firmung. Gepredigt/ vnd jetzt zrrm ander» mahl in Druck verfertigt Durch Herrn Martin Vischoucn zu Seggqw/re. Georg "widmanste E «t7. l- o 4 l r Mic Krste Mcdig von dem H. Sacrammt dre Imnung. Ir lesen im Andern Buech der Königen Lhronicken/rnndem zwaintzigisten Lapircel/ Ir geliebte inChristo dem tderrn/Als die Moa-- brrer/Ammomter/ vnddieVolcker an dem Gebürg Seir/mir grosser macht außgezogen / das Israhelitische Volek zube- sircitren/habe der IsrahelmscheR.önig Josaphat/ m solcher seiner höchsten noch vnnd gcfährligkeit/all scrniIossnung/Trost vndZuuerstchk auss Gott den LDcrrngesetzt/vnnd sampc allem Volek vmbtdülff/ Aektttng vn Beystandc gen tdimelgeschryen/durch rvclches inbrünstiges siehen/bircen vnd anrüffen/bey der Göttlichen Allmacht/souil erlangt vnd erhalten rvorden/daß die Feindt vndcr sich selber zerrrent/in ein solche Verbitterung vndrachgierigkeitgerathen/ daß sie selber einander erschlagen/vnd einer dem an¬ dern dermassen st» grimmig zugcserzk / das auch aini- ger mit dem Leben nicht daruon kommen. Als nun bemelcer N-önig Iosaphat/dises Wunderwerck Gor- res /vnnd erschröcklichc Nrderlaggeschen/hacermit dem IsrahelieischenVolcksich auffgemachc/dcnver- laßnen Aaub in der Feind Lager zuerheben/vnd har sich befunden / das allenthalben im Felde ein st» gros¬ ser Aeichthumb von den Feinden verblieben/vnnd A tz hinder- Die Erste Predig/Veri dem hinderlastcn worden / daß er in dreyen ragen nie aller¬ dings dar mögen gehandecvnnd zrrsamen getragen werden. Den vierdren tag aber ist alles Israelrtisthe Volck kommen in das ^Thal dcß Segens / Vnnd weil es daselbst vormals Gorc vercrauk/vnd was jnenIa- haziel der Mann Gottes geweisjagek/festiglich ge¬ glaubt/ als wann ste schon den bald erfolgten Sieg vnnd reiche Beut inn der t>andchecten/G2kcdem t7errn danch gcsagk/jn gelobr/gebenedeic/ vnd geprie¬ sen/ ist solchesQrc/ von dersclbenzeic an/ Vallie Lcnc- üiÄionix, das Thal dcß Segens/ oder mir einem wore zuucrmclden / der Scgcngrundc gcnennet worden. Diß ist ein berrliche/fürcrestiche/ vnnd gantz gedenck- würdige Vi^oriL gewest / welche Gorc der k)Err dem Israelitischen Volck/ohn alles sr zuchun/sircitken vnd k>andc anlegen/wunderbarlicherwerßerrheilt/ welches wegen ste dann wol würdig/das ste der N>. Bibel ist einucrlcibc worden/ vnnd vber das auch ein solches Miracu! vnd Wunderwerk ist des allerhöch- sten/darab stch allewelt/aufsshöchst/zuuerwundern vnd zuenrsctzen bat. Aber jr andechcige/vi!einwun- derbarlichern vnnd raubreichcrn Sieg bat erhalten Christus vnser t?err/ der Sohn dcß lebendigen Got- kes/in jener der ganyen wcircen Welt bekandtelr/vnd meniglich bewustenSchlache/welche er vor der mech- rigen Gcatt Ierusalem/aust dem Berg CLlu3riX,mie dem ^eindc deß ganyen Menschlichen Geschlechts/ dem Sarban/vnd allem seinem anbang gehalren/da das vnbefleckre Lamb Gottes/ von vnserc wegen/die wir durch den Lahl vnscrer Ersten Eltern / andrschriffk/so wider vnswar/außgetilgr/dasscl- big/wie dert). Paulus davon redct/ansLreutzge- heffc/vndalso vnsercr Ersten Eltern/vnd frergan- tzcn posterieet/ die fmmerwehrende Seligkeit erwor¬ ben. Aein so grosser Reichthvtnb/kein so gute Beut/ kein so köstlicher Raub/ kein so rheurer Schatz ist imi ainicher Schlacht nie nic als durch drsen hailsamen/ trostreichen Sieg erfolget. Dann durch sein Leyden/ har diser Nailandt vns vcrdambten Leuten den wimmel eröffnet/ verzeyhung der S ünden erlangt/ vnd als der zwischen Gott vnd dem Menschen/ rech¬ ter Mirler/vns seinem t)imlischen Vatter versönet. /.7",F, Durch bemelces sein heiliges Leyden / haben wir den kostbarlichen vnd gnadenreichen Schatz der heiligen siben Sacramentcn/ welche er inn seiner 2^irchen/zu vnscr Rechtfertigung/zu vnscr t)eiligvng/vnnd zu Erwerbung der k)imlischen Lreuden/verlassen. Vnd das dem also sey/was sein die tRSacramenr anders/ A LH als Die Erste predig/Dorr dem alsInstrument/Gcfäss/Geschirr/MiccelvndWerch, zeug/dnrch vnd in welchen die 2xraffc seines bitter» Leydens vnnd Sterbens/die Göttlichen Genadc» vnnd Gaab en erthailc/vnd an vns gebracht werden. Durch sie werden wir von vnsern Sünden geraini- gec: Durch sie werden vnsere Seelen gespeist: Durch sie werden wir zu allem gueren gcsterchc/wie solches mit schönen kuryen 'Morren lehret das hochheilig Trideminisch Concilium/dessen Mort diese seindcr e7<,»«7.7>^. Durch düse Göttliche Saerament hat alle wahre Berechtig, s?/. 7.,»/>^-^it rnk!vrSers rinen anfaüg/ oder da sie ein anfang hak/wüdr sie gemehrt / oder da sie vcriohren/ wirdt sie widcrumb erobere. Da wir nun in disem Jammcrrhal diser Sacramcn- talischen Gnaden vnnd wahren Gerechtigkeit vns thailhaffkig machen/alsdann mangelt vnsweiter nichts nic / es gehet vns auch weiter nichts nit ab/als daßwir/inmafscn das Israhelitische Dolch gerhon/ forrziehen/vnd vns verfüegcn inn den Segengrundk der vnauffhörenden Seligkeit/ da alle tdimmclsgeF noßne/mir grossem frolochen/Gocc loben/preyscn/vn denedeyen in ewigkcir. Mcil aber vnder denen be- melcen Siben heiliger» Sacramencen / durch welche wir zu den tdimlischen Freuden deßSegengrundts befürdert/vnd cingefüere werden/die Firmung irichr das geringste/sonder vil mehr ein hochnotwendigcs Sacramcnt ist / durch welches wir gewaffnct/ ge, sierckc vnd bekrefftiget werden/Christum vnsernEr- löser / sein td. Euangclium / sein ainige Gespons/die Larholisiche Ä.irchcn /on alle scheuch/frcy öffentlich/ vnd ohn alle cnrsctzung zubekennen/ vnnd wider alle Feind deß Crcutzö Christi Aircerlich vnd Männlich zu streit- H. Sacramerit der Ftnirung. 4 zn streikten/bin ich emschiossen/dise vorstehende zeit/ Verklärung vnnd erweisungdisestd.Gacramencs zuuolbringen/ vnd diß nit allein auch darumb/auss daßdievnachtbare/hinlessige vnd saumbselige Chri¬ sten/ so diese kräffcige Aryney nit ohne sonderbaren nachtheil jrer Geelen/auß lauter crägheic/vn schläff- kigkait verabsäumen/ widerum erweckt/auffgemun- rere / vnd deß gebüerenden Eyfers erindert/sondern auch der abgefalnen B^iderChristen falsches fürge- ben/als wann discs Sacramenc nit von Christo dem k)errn herrürte / widerlegt/ vnd endlich die Göttliche Marbeic geschüyt/vnd an ^Cag gebracht werde. Bitk «wer Aeb vnd Andacht/die wollen mich gedulciglich anhören/ Der s)Err wirdt vns mit seinen Gnade» verhoffcntlich nit manglen. Lle Sacrament/Ir Kinder Gottes/ deren sich die Christliche Airch zu vnsev Heiligung gebranchr/sein von niemand an- dcrs/als allein von Christo vnserm k)errn vnd Geligmacher verordnet/vnd eingesetzt worden. Dan Gott ist allein der die gnaden/dnrch welche wir jme mögen gesellig sein / erthailen kan/ B)ie solches bezeuget der B-önigliche Prophet Dauid/ daeralsi» spricht: Die Gnad vnd die Glory wird geben Gotk der Hm. Als wolt er sprechen: Die Gnaden vnnd Gaabcn/zu erlangung ewiger Seligkeit / können vnd mögen nie mitthailen die Menschen: Es könnens nie mitthai- len die Patriarchen vn Propheten: Es könnens nie mirchailen die Märtyrer vnd Apostel: Es könnens nit mitthailen die Bäbst vnnd Bischöfen / sonder» GL>CC Die Erste Predig?Von dem GüTT der Barmhertzigkcic allein/der gibt die Gnad/in distm zcrgenglichen/bccrüebcen/vndmüse- ligenL.eben/die Glory abcr/vn die t^crrligkeik/gibe er inn der zukünftigen Welt der ewigen Freuden. Warrn dann nun die t). Sacramenc solche Gefäß sein/in welchen vns die seligmachenden Gnaden vnd Gaaben zu vnsererAechcfcrtigung geraicht werden/ Ist leichllich zu erachten / das solche Or§LNL, Instru¬ ment vnd werckzeug der Göttlichen Gcnaden/von niemandt nic/dann allein von Gott müssen vnd kön¬ nen verordnet werde. Wie solches bezeugt der t).Ia- Zrcsi.cobus: Alle gute Gaab / vnd alle dolkommene Gaab/kombt von oben herab / von dem Vatter der Liechttr. Discs lehret auch noch klarer der k). Ambrosius: Wer hat die Sa- «is cxament eingesetzt/ dann allein IC'sus der Herr e Drser ist al- lein der oberste Wcrckmaistcr dises Geistlichen Ge- bews/welches wegen dann der t). paulus/vnnddie andere Apostel/sich selber nit Einseyer/sonder allein Diener vnnd Außsp ender nennen der Sacramenren c^.^> Gottes. Also halte vns nun jrderman / spricht der tA.pau- lus/alö für Christi Diener vn Außtheiler/odcr Außspenderdck Gehatmbnussen/Das ist/vber die heiligen Sacramenk Gottes. Eben disc L^ehr haben wir auch in dem hei- ligenTridentinischen Loncilio/welchcs den vrsprung aller Sacrameneen/mit diesen worren/meniglich für es»c,7.7>'.Gchrijfc gar schöne/herr- liche zeugnuss hat/durch welche aussfürlich vndklar- lich kau dargcrhon vnnd erwiesen werden / dass es sey ein warhaffciges gnadenreiches Sacramenr dcss Nerven Tcstarncncs/ inn welchem durch das cusserli- che Zeichen vnd auflcgung der kdändt/micbestreich- nng dcss Chrisambs / vn durch das Wort Gottes vns zustehcn vbernarürliche Gnaden vndGaaben: wie solches alles in meinen folgenden zwo Prcdigen/soll anssfürlich erkläret werden. ÄVm Ersten/gibt disem Sacrament derFirs (I mung zcugn uss/dcr k). paulus/da er also spricht r Gott ist der vns Firmet / sampt euch in §hris - NE-.z sto / Er hat vns gcsalbet/vnd hat vns bezaich- mt / vnd hat geben das pfandt deß Geists in B vnscrri Die Erste predig/Von dem vttsertt Hertzen. Dieser herrliche Spruch deßk), Pauli begreifst alles in stch/was in Spcndierung vn Darraichung dises Sacramcnks/ durch dre Bischöfe gehandelt wirdr/ )st derhalben wo! würdig/daß wir vns/in erklärung dessclbigen/ein wenig verweilen/vn anzaigen/was wir bey disem paulinischen Genrentz zu lernen vnnd zu erkennen haben. Mehrer richrig- keir wegen / wollen wir jhne inn vier Theil abrheilen. Anfenglich spricht der N>. Paulus: Gott ist der vns Firmet. Bey diesen Worten haben wir erstlich zumee- cken/das dises Sacramenk der Firmung eben von di- stm wort ürmar oder coukrmar den kramen hac.Dan Armare oder conürmare haist nichts anders / aksbe- kreffrigen/bestercigen / befestigen / vnd wirdc also 8^- crarnenruln Loniirmarioni;, ein Sacrament der Fir¬ mung/ der bekreffcigung / der befestigung allein dar- umb genene/ daß wir durch die Gnaden vn Gaaben deßk).Geists/sovns in disem Sacrament gegeben/ dermassen gesterckt vn befestigt werden / daß wir den ChristlichenGlauben bestandchaffcig/vn vnuerzagc bekennen/vnnd mildem t). Paulo schrcyen mögen: kE /. Wer wil vns dann schaiden von der Liebe Christi ? Trübsak oder Angst? Hunger oder Blösse? Gefchrlichkeit? Verfol¬ gung oder Schwerdk? Vnnd das diß Sacramenk/ein Sacrament der bekreffcigung sey / bezeugt mit kla¬ ren worten/der heilige Babst Melchiades/ so gar na- be vor i; o o. Jarn die Rirchen GL^tes gere- bgiere/ vnnd diese sein L^ehr mit seinem Bluet bestem- E gec/da er also schreibt - Inn der Tauff / spricht er/werder» -M wir wider geborn zum Leben: Nachdem Tauss werden wi» bekreffti- H. Sakrament der Firmung, 6 kkkrcfftiget zum S.'reik: Im Tauff werden wir abgervaschenr - Nach dcmTauff werden wir gesierckk Item: DieFirmusig Waffmr v»md vnderweisek vns zum Streit dieses Lebens, Wirde also disesSacramenrein Firmung / einBe- stcttigung/vnd Bckreffcigunggenent/ daßrvirdar- dnrch zum Geistlichen Streit/ wider sichtbare vnnd vnsichcbare Feinde / gefirmct vnd befestiget werden. Fum andcrn/solkenwirwiffen/daszu gleicherweiß/ II. wie das Gacramenc der t). Taust nicht allein aust Griechisch wirdr öapri5mu8, ein Abwaschung/ein Tauchung/einTaustunggenennet/sonder es nennet es auch der s).s)aulus : I.Luacrü re^encrarioni;: EinBadk^-/-^^?^-/ der Widergeburt: Der td. Augustlnus/8LcrLmcnrumkiäci:O. Em Sacramcnkdeß Klaubens: Der td. Dionysius/deß^^^- td. ^)au!i Jünger : 8acramenrum illuminLNonib: Ein Sa- crameuk der Erleuchtung- Der t7>. Llemens/dcß Apostels Iperri Discipul vild^kachkömblingzuAom/5i§iIIum pLÄionix äiuittT: Ein Sigill pcdtschafft VN Secret Göttliches /. Vertrags, wicnun die Tauff/sprich ich/vilvn man- cherley ^amcn bac/nach dem sie auch mancherley ef- fccc/würckung vn gehaimnnffen in sich begreift/ Also bac auch drß Sacramcnt der Firmung vi! vnd ma n- chcrlcy Flamen: vnd wirdt nicht allein gcnenk 5acra- mencum Lon6rmLnoni8,ein Gacrament dcrFirmüg/ der Bekrestrigung/wic ich jetzt angezciat/vnd solches der k). Paulus inn dem angezognen Sentenyange- deurcc / sondern cs nennet auch solches der wolermcl- te td. Clemens/ 8acramcnrumcon6^nacioni8: Ein Sacra- ment der bezaichnuß. !^cmblich darumb/daß wir in der Firmung nit allein an der Gcel/durch die Göttliche Gnad/vnd jnncrlichc Cbaracter vnd Mcrckzaichen/ B tz sonder /o/. -7S/7t. 20. /te/»F. c. //. Die Erste predig/ Von dem sonderauch außwendig an vnsern Scirnen/nach an- dentung deß t7. pauli/mic dem r). Creuy bezeichnet werden. Der heilige Lehrer vnnd Marterer Cyprra- Ss/^LL/,.t2. nus/wie auch der t). Augustinus/ neuen es/ 5acram-u- /). //S.2. cum cbrillDLns: Ein Sacrammk deß Chrisams oder Salbung/ co»^ /er//. Darumb daß wir mir dem heiligen Lel (wie solches derpaulinisch Spruch auch mit sich bringt) durch dieBischofen angestrichen vnd gesalbce werden. Der r>.Dionystus nennet es/inuuüionem: Em Einsalbung» D/o». ^//-eo^. //^. Lee. //re- Der ^). ÄugustlNUS/ Oleum LuÄikcLrum: ElN gewtichkeS ^rr-eL. e/r/- ^c. heiliges ^tem/nennct er cs auch/8acrLmencum imx>o- llriomLmauuum-EinSacramenl der aufflegungder Häudkl -n-^t. A^^7^^^jbdcjsenauchmeldunggeschicht/inn den Geschichten der l). Aposteln/ welche das Sacra- menc der Firmung ( wie noch täglich beschicht/ vnnd wir nachmals verneinen werden) durch austcgung der k)ändt erthailc haben. Der zunorvermelceCy- L)/»./» L/>. /,/i prianus nennet es/5i§naculum äomiuicum: Ein Zeichen deß Herrn- Eben also nennet es auch der Babst Lorneli- us/wie solches von jme bezeugt Eusebius. Bey drsen manchcrley Warnen der Firmung/ werden alle die je- jrcspnglaubenö statlich vberwisen/welche sol¬ ches ein Sacrament zu sein/ in abred stehen. Dann warumb wollens die Apostel / jre Jünger/dic heilige Marterer vnd Doctores/Dionystus/Llemens/Mel- chiades/Lyp'rianus/ Augustinus/vnd andere vnzal- bare Kirchenlehrer mehr/ stch dergleichen sauren in frenSchrifftengebrauchen/vnnd so außfürlichvon disem Edlen Kleinod der Rarchen Gorrcs gclehrt/ja gantze Predigen/vnnd Lractätlen geschriben haben/ wann es nicht wer eins von Christo herrürcndes Sa¬ crament ? Ists mr einvnerhörce Goctölcsterung vn verruchte H. Sacrament der Anmrr-g. > verruchte Vermessenheit/daß man aile Barchenleh- rer/vn die ganye Ehrwürdige Anciquicet/dises Sa-- cramcnrs halben/wil der Laugen straffend Zum drit¬ ten / haben wir vns bcy den worcc Pauli/ ( Gott ist der vnsArmtt/) zuerindcrn/daß der td. Paulus recht/ billrch vnd wol/die V.raffc/Würckung vnd Gnad di- ses s). G acramencs/vor allen dingen allein Gorr zu- schreiber. Dann Gott ist der Ursprung/ vnnd rechte Brunguell/aller t^imlischen Gnaden vrrd Gaaben/ vnd würcker / vnd verrichtet nic allein bey discm/son- der auch allen andern Sacramcncen das maiste. V. m. Doch soll solches mir drser beschaidenheic verstanden werden/daß der t). Paulus darneben die Bischöfen/ als Diener vnnd'MerckzeugGottes/vondisem Sa¬ crament nit wilaußgescblofscn haben. DannGÄct Lrrmer/vc causa priucipalis, als die t)auptvrsrchZa¬ ber derBischoff Lirmctanch/vr causa aäiuuausLcmi- NU8 priucipalix, als ein Michändler vnd Mitwürcker. Der Bischoff bestreichet die Stirn mir dem heiligen Qel/bezeichnet ste mit dem heiligen Creutz/gebrau¬ chet stch der Sacramencalischcn korma, deß 'Morrs Gocces/errhailetden t). Gcist/Aberdiß verrichteter alles an stat vn gewalc Gottes/ als ein Diener/ Gott aber thut das maiste darbey/heiliget/ crleuchtet/ster- cket/ befestiget die Seel mit tAmlischcn Gaaben/ B.raffcen vnd Gnaden. Diser vrsachen halben/sagr der k). paulus/wie zuvor verrneldet wordcn/daß die « Apostel vnd Bischöfen sein Diener vnnd Außspender derGehaimnussenGottes. DurchdielVhüeriavnd ^^0,-7./- Gehaimnujsen Gottes aber werden verstände / nach der L.ehrdeß k).Augustini/vn anderer B^irchenLeh- rer/die hochheiligen Gacramenta/ vber welche die B itz Priester Die Erste Vredig/Von dem Priester vnnd Bischöfen zu Dienern bestell stind. Ebner masten bae es ein mainung mit den» heiligen Tauff/welchen G BTT vnd der Priester verrichcer. Dann der Priester bcgeust den Menschen mit Was¬ ser/braucht darzu die Lorm/das Work Gorres/aber Gott der wascht vnnd rainiger vndcr dessen die Seel von Sünden / macht auß dem Aind deß Zorns vnnd ^)erdamnuß/ein Lxind der ewigen Seligkeit. wie- wo! auch in disem der vndcrschicd/dzIohanniü tauff nicht die Gnad gewürckt / im Täufling/ aber wo! die TauffLhristi/vnnd die td. Gacramenca deß Newcn Testaments gnadcreich vn würctlich seind.Ein schö- rv^exL.L^.7. newistoria crzelc der tdistorischreiber Nicephorus/ kcc/-. L/?. von der Tauftung deß grossen Z^aystrs Lonstantini. 2/. Discr/als er von dem td.Babst Siluestro zuAom ge¬ taufte ward/char er inn seiner Taufsung noch zu der tdandt/mit welcher der t>. Silucster dz Wasser ausf fngegossen/ein andere k7»imlische tdande empfunden vn gcmercke / durch welche wuderbarliche berürung/ jme insinuiere vn fürgebildee worden/ daß diß werck feiner s). Tauft nit allein von Siluestro/sondcr prin. cipalicer, vnd vil mehr von Gott/wie in allen Sacra- menrc gcschicht/sey zu seiner Heiligung verrichtet wor, den. Im Lpfter der t). Meß cregr sich eben das auch zn/was in der Firmung geschichc. Der Priester opf- fere/Christus 8 t)err opsserrauch/wie vns dessen der V k). Lhrysostomus mirdisenworeeir erinnert: Ee feind FN«. ^s. --i vnö nicht Werck einer Menschlichen krassr fürgcstclt: der sie Li ho»t in vem Nachtmal gechan hat / eben derselbiq thuk sie auch /eßt.- Mir feind an siat der Diener: der aber sie heiligetvnnd verwandlet/der ist er selber- Ferners lehret er also: Aber dliLay/wann du einen Mesicrsitzest dasOpsscrverrichten/ soist H. Sacmmeut der Firmung. s selst btt nicht gcdcncken/daß der Pncster/sondcr die Hand Gott tes/solches vMichtt/welchr vn-rchibarttchcr weiß darüber auß- gestreckt ist. Deßgleichen ist vnlaugbar/dz allein Gore kan die Sünd verzeihen / anß aigner Aukhoricet vnd aignem Gewalt. Ich bine/spnchk cr/ich bins silber/weichcr da außlescher deine Sünd. Aber solches kan anch thun ein jeder recht geordneter pricster/vermög seines von Christo empfangnen Gewalrs / wie vns dan die wort Christi nicht bekriegen können: Nemck hin/ sagc cr/den heiligen Geist/welchen jr die Sünd vergebt/ denen feind sie ver-^ geben/vnnd welchen ihrstc behaltek/denen feind sie behalten. In der priesterweyhung befindet sich gleichßfals di- ser vnderschred. Der Ld. Ambros, sprich r/Der Mensch O (Der Bischoff) legt die Hand auff/aber Gert gibt die gnad. Vnnd eben also kan von den andern Gacramencen . auch geredr vnd discurrierc werden. So bleibe es nun hevdisem/vnnd können wir mit der warheic sagen/ Gott ^irmec/aber der Bischoss/als ein Diencr/Z ir- mee auch. Gott kauffec/ aber der Priester / als ein Diener/tauffet auch. Christus handlet vnd wandlet dasSacramene deß Altars/solches rhut der Prie¬ ster auch. Gott verzeyhet die Sünd/ drsen Gewalt hat der Priester auch. Gort gibt den priesterlichen Gewalt / denselben gibt der Bischoff auch. Jedoch geschieht solches alles mit disem vnderschiedt/das sol¬ ches Gott volbringet/als causa principala, von wel¬ chem die tdimlischen Gnaden allein herstiessen/Die Bischöfen aber vnnd die Priester verrichten solches anß habenden vnnd ertheilten Gewalt/als Diener Christi. Ist also schließlich recht vnnd wo! von dem t). Paulo geredt worden: Gott ist der vns Firmet/ IIemb- Die Erste PredLg/Von dem Ncrnblich durch die Bischöfen/welche vns/als Die, ncr Chrrsti/die himlischen Gnaden errhcilen. Fum HH- Vierdccn/haben wir bey dem paulinischen Sen, tentz/ ( Gott ist der vne Firmet/ ) zumercken/das nicht ohn ist/der Tauss'ist ein so volkommenkichs gnaden¬ reiches Sacramerrt/dast/ wan ein Mensch bald nach dem Tanss ablcibte/ vnd sich mit newen Sünden nie befieckce/cr gestracks / on alle verhindernust/ in wim¬ mel käme/wann er gleich der andern Sacramenren keines sole thailhasscig worden sein. "Wie so r' Dan die Taufs wascht ab die Erb: vnnd alle andere Sünd r nimbt hinweg alle Missethat: sperret die Höll: eröff¬ net den k)immcl: gibt die Gnad vnd Gerechtigkeit r macht aust Binder dest Zorns/T^inder Gottes/vnnd Miccrben Christi, wann aber der Mensch nach empfangnem Tauff/ durch den willen Gortes/auss diser armseligen Welt noch lenger zu leben hak/ da feind jhme auch die andere hochheilige Gacramenc von närren/vnd kau derselben schwerlich encrachen. Insonderheit aber kan er nie wolentpercndcst Sa- cramenrs der Firmung/ wegen der gefärligkeit/wcb chewir Mcr.schcn alle inn drsemIamcrthalvnder- worssen stind / in dem wir mir stchrbarlichcn vnd vn- stchebarlichen Feinden / mit der verrucchren "Welt/ mit vnserm wtderjpendigenFleisch zu kempfen vnnd zu streikten haben: Vor welchen vnscrn widcrsa- chern/vns der h. Paulus warnungs weist zusprichc/ vnd sagt: Wit haben Nit zu kempfcn mit Fleisch vnd Blutt/ sonder mit Fürsten vnd Gewaltigen/vnnd wider die Regierer dcrFinstmmß in diser Welk/ das ist/wtdcr die Schalckhasttige Geister in den Lüffken. Wan wir dann Tag vnd Nacht vnsere H. Sacrament der Firmung. - v 'stre Feind vor Augen haben/sthe so ist GL>ttVer- handen/dcr vns Firmee/durch welches Sacrament wir wider die Stürm vnnd Anstoß dcß laidigen tau¬ senklistigen Sachaus gewaffnet werden/ auff daß wir jnre in seinen Versuchungen nicnachhengcnrjme in seine S rrick vnd Rcüschen nie fallen: vnsvonjme nic vdcrwinden lassen. Dann es haist: Der da mainker /». stehe / der sehe daß er mr falle. Es bedarff wachens vnnd austscherrs: Liebe Brüder/schreibe der heilig Petrus//.?,,./. Scyet nüchtern vnd wachet/darm ewer Widersacher/ der Teufe fcl / gehet vmöher wie ein brüllender Löw / vnnd such« welchen er verschlinde. Wider diesen Erbfeinde werden wirge- sterckr/durch die Gnaden vn Gaaben deß t). Geists/ so vns in der Firmung widerfahren. Dann es ist nie genueg/daß wir durch den t). Tauff in der Kirchen Gottes scind/ sondern wir müssen darneben auch wachrbar vnd sorgfelrig sein/daß wir nie ctwo vnuer- sehcnlich in den Sünden verstncken/sonder jederzeit Scr inn dce in der Gnaden Gottes verbleiben / welche wir durch 6"ad Gorr,< vnsere Misselhae widerumb können verscheryen. Wok jr dessen ein Exempel haben? Seind nicht vn^A^^-"" sere Erste Ekcrn/Adam vnnd Eua/ von Gott jrem Erschaffer /mit Erblicher Gerechtigkeit begnadet/ vnd mit dem Alaidt der ^)nschuldc gezierec/vnd mit Unsterblichkeit bcgabr/inn das paradciß deß wol- lnsts gesetzt worden? Entgegen aber/ was hat sich zugekragen r'Da ste vermaincen / ste wären ohn alle Gefahr/Es wäre seynnd allein an dem/das ste n:äch¬ ten herrschen vber die Dögel dcß Luffrs/ vber die »ischdeßMeers/vberdie Thier der Erden/ schlu¬ gen jncn selber ein Aram im t)eryen auff/ es kündce L jncn Die krste Predig/Vori dem fnen nichts nit mangle» r Sthedakombtdiegifftige listige Schlang / mißgönnet jhnen jren wolstandr/ vberredt/treibet/vnd verfüret sie so weit/das sie Gor¬ tes Gebote vberrretten / vnd dardurch nie allein das schöne Lusthauß das paradeiß verwürcket/sonder» auch jhr höchstes Rlainod Erblicher Gerechtigkeit verloren/vnd letztlich sich selber/vnd fr ganye postes kitet in das eusserste verderben/Ach vndwehe/Iam- mer vnd!?orh/t)eulen vnnd Rlagen erbärmlich ge- stüryt. Daher nachmals all vnserRummer/Iam- mer/Vnfahl/^oth vn Ellendt/in welchem wir noch heutiges tags stecken/entstanden ist. Dergleichen vn- scrn Ersten Eltern begegnete zustände/können auch vns in disem Zeherrhal/wan wir aussvnsereSchany nicht gute acheung geben/widerfahren. Dan ob wol wir durch den Tauss derWidergeburr/von Sün¬ den gerainiget / vnnd mit dem Mesterhemet Göttli¬ cher Gerechtigkeit bedeckt / in das paradciß der Ca- tholischen B.irchen gesetzt worden: Jedoch / da wir ohn Sorg wöllen leben/ vnnd vermaincn der l)imel Hang voller Geigen/es künde vns nichts mehr mang- len/gedencken nicht was der Petrus sagk/daßwiv seyen modo peniti, junge/vnmundige/ krassclojs Rinder/ dtezum Streit wenig raugen/Alßdann ge¬ het der Streit erst recht an/vnnd haben vns allent¬ halben zu wehren/ wider sichtbare vnnd vnfichtbar« Leindt/welche vns nicht weniger / als vnsern Erste» Eltern/stündclich zusttzen / sich ohn vnderlaß bemü- ben/wie sie vns deren in der Tauss erlangten Sacra- mentalischen Gaaben berauben/vnd vns in die Vn- gnad Hottes/wie Adam vndEua widerfahren/brin- gen H. Sakrament der Firmung. i« gen mögen, traben wir nicht Exempcls genug an Christo vnserm kdaylande? Ist er nicht stracks/nach^ttö.^ dein er von loannc Lapritta den ^Tauffempfangen/ von dem Sathan/dcm bösen Geist/ inn der wüsten versucht worden ? N>ac diser brüllende Löw den Son Gorees angriffen/inaint jhr/daß er vnser werde ver¬ schonen ? Wan das dem grünen k)oly widerfahren/ L«,.,,. was bat man sich nicht an dem dürren zubesorgen? Merck c was inn der Offenbarung Ioannis geschrie¬ ben stehet: Wche denen die auss Erden/ vil auss dem Meer/ bann derTeussrl ist kommen zu euch hinab/ vnd hat ein grossen Aorn» warumb hat dise giffrige Schlang wider vns ein grossen Zorn? warumb trachtet jo starck distrlvsrvm-«» lettische witterich nach vnserm verderbe? Ich wils bös« Geist anzaigen. weil er Lucifer / sampt seinem anhang/ ^"'Menschi durch die Göttliche Allmacht/ von dem hohen t)im- «nel in abgrundt der t)cll verstossen worden/ vnnd er sich an Gott/ der jhme zu mächtig/ nicht rechen kan/ grciffc er vns seine Creaturcn an/welche wir nach der Bildnuß Gottes erschaffen stin/vnnd verhelt stch ge- gen vns diser wütende t^undc nitanders/als wie die grimmige panrherchter im brauch haben: Dise/wan sie wider einen Menschen erzürnet werden / vnd jnen ern Bildnvß eines Menschen vnder dieLüßkombt/ da greiffen ste esgrimmiglichan/beissens/kratzens/ walyens hin vnd wider/verwüstens so fast sie können vnd mögen/vü stossen jren Zorn an der Seacua auss/ weil sie den lebendigenMenschen nit schaden können. Eben also spilt mit vns dise Infernalische Bestia/vn was sie an Gore dem k)errn nicht kan erhalten / das vermaint sie an vns seinen Vnderthonen zuerha- C tz sch«»/ Die Erste predig/ Don dem sthen/Welches wegen wir dann als kraffclose durch den Tauff newgeborne Rinder/der Rrestcen dcss k). Geists/welcher vns in der Lirmnng/wider die anläuf deß Teustels vnnd seines anhangs / der Wüctrrcher»/ Perfolgern vnnd Tyrannen/ als ein^lormundrer/ Pogt vnd Schutzherr gegeben wirdc. Es ist nir ge¬ nug/ dass man einem so gefallen ist/ widernmb anst' die Mess helffe/sondern bedarff auch der Rrcstcen/ dass er austrechc stehen vnnd verbleiben möge. Ge¬ rade ein solche mainung har es mit jenen geeanffren Christen. Vber dass er auss dem vnstar der Sünden erhebt worden/bedarff er der tAmlischen Gnaden/ dass er in der vnschuldr mög erhalten werden, lIerne ein ander Exempel. Es widerfert vns nach dem hei¬ ligen Tauff das jenig/welches den Rindern Israel begegnet. Dise / als ste durch das Aoche Meer/ vnd letztlich durch den Jordan geraist/vnd das versprech- ne Lande erraicht/da waren ste der m ainung/ sie wä- rennun mehr dahaimb/ die müheseligkeit der Rarst her ein end / es wär allein an dem /dass sie das Lande einnemmen/vnnd ohn alle Sorg mit guter ruhe besi¬ tzen solcen: Aber es hiessMomo proponic: I)LV 8 äl- iponit, Dis Sachen waren viel anders beschaffen. Dann da erhub stch/jrer Hoffnung zuwidcr/aller vn- rath. Sie musten sich mit den inwonenden Volckern vmb das Lande rausten. Es gab mit dem Ammo- rheer/Iebujeer/Lananeer/k)etteer/phjlrsteer/star- ckeRrieg/ blutige Trcsten/wclches wegen jncn hülff/ stärcke/auffmunterung/Manlichait/ vnd Bcstandc- daffcigkeit war von nöeen. Eben also/ ob wir Chri¬ sten gleichwol durch das Roche Meer dess Tausts fort- H. Sacr-ament der Firmung. r l forrgeruckt/vnd das gelobte L,andt der Lacholischcn L TT dess Trosts/vns darraicher/ Spiess/Moschkheren/kdarnisch/wchrn vn Waffen: dasist/vnfichkbarliche vbernarürliche Gaabenvnd Tugcnden/durch welche wir befestiger/in allerlcy an- fechkungen vttd widerwerrigkeie bestandrhafftvcr- harren/der Feinden Männlich erwarten/vnd jnen dapffer vns widersetzen/im Scharmützel nit erligen/ vn durchaus nit gcstatten/dass vns durch die Strass- räuber/die schalckbaffrige Geister/ die iurf), Tauf erkriegteBeut/entzuckt/wcggerissen/vnd abgeiagt werde. Die verstockte Welt lebt zwar irm grosser st- cherhcit/Gie darffauch wo! mucrwilliger weiss spöt- len/ der tdimmel ftynichtfnr die Gänssgebaut/Ia fingen auch wo! fräuenlicher weiss/Der Himmel ist vns gewiß/er muß vne werden/ vnd fahren darneben in tdim- mel / als wie ein A.hu in ein Manßloch. Aber die kd. Schrift lehretvns vi! anderst: MeinKmdk/sprichtder weise Mann/wilstu in denDienst Gottes tretlensso stehe inn der gerechtigkeit vii forchk/vnd bcrait dein Seel zur anftchtung. Älö wolle er sagen: wann du dich in die Rirch vnd . macht« erdulden. t)ar der gerechte Gott dem R.ö- ' nig Saul/dem Rönig Salomon/dem Apostel Ißca- rioth/vnd dann dem schönestcn vnnd edlcstcn vnderi den Engeln/dem Lucifer (so alle sine lieb vndange- nemb gewesen ) nie verschont / sonder sie stind wegen shrer mißethar von seinem Angesicht verstoßen vnnd verworfen worden / Gedenckt/Ihr meine Christen/ was großer Gefälligkeit wir sein vnderworffen. Bs- trachtet vnd führerzu Gemüet/aust was schlüpsteri- ger Straß wir wandlen. Schawee an das Qrt vnse- re» H. Sacrarnent der Firmung» r - rer wohnungc/von welchem man eben so baldt/ oder schier ehe/gen t)ell/a!s gen t)immel kombt? Mcrcke aufs die Stim deß k)ieronymi/was er außposau- nee: Lucifer der in dem Paradeiß deß wollusts/vnder den zwöls?.. stainen sein vndcrhaltung htttt/ist vcrtvundk von demBcrg deß E. Herm zur Hellen hinunder gcfahrn- Mäher dann der Selig- macher spricht: Ich sähe den Sathan von Himmel fallen als ein Plitz. So vise allerhöchste vnderleuchtcste Hochheit gefab- ken/wer ist der nicht auch fallen köndle i Vnnd hcncker der Hieronymus dise "Wort hinden daran: So sich die himltsche Creakurc zu Kahl brgeben/wieuil mehr kan es auffEr, den beschehertt Wan wir dan der stündlichen einfäl! vn- serer feind müssen gewereig sein/ auch noch nirin der rriumphirenden / sonder streitbaren R-irche zu leben haben.Vnser leben auch nichts anders ist/alswie der gedukrge Job spricht: Ein Streik vnd KriegauffErden: Was ist dan das für ein crägheit/dz wir vns zu disem R.rieg nit schicken ? warum gebrauchen wir vns nie der Mrttel/so der Sohn Gottes vns in der Firmung verordnet bar? warumb spieglen vnnd ersehen wie vns nicht an den heiligen Aposteln/ vnd beheryigen/ in was Trübsal vnnd R.leinmürigkeir sie gesteckt/ehe ste den heiligen Geist haben empfangen? Solang jhnen der Geist deß Trosts abgangen/ so lang sein ste gewest voller Forchc vnnd Schrecken r Aufs dem Qel- berg seind ste von Christo flüchtig worden; Petrus hatjnzu t)off verlaugnet: Thomas harrekeinblei- bende stak/war in grossen ängsten / dörffc sich nindere blicken lassen: Die zwen Jünger/so nach Emausi rai, sien/schwaisfcen von einemQrt zum andern/kondren jhnen selber weder helffen noch rachen: Die andere Disci- Die Erste predig/Don dem /E. -s. Distipul deß pcrren / versperrten sich vor schrecken inn ein Gemach/waren bey einander als forchrsame ^äubel/entseyten sich vor einem rauschenden Aanb/ «duckten vnd schmückten sich wie sie köndren vn möch- reu/ wüsten jrcn fachen nie zu thun. Aber nach dem sie scind durch die Rraffr deßGeists von oben herab gefirmet worden / da hac alleForcht bcyjhncn ein end gehabt/vn sein in der bckandrnuß deß Christ¬ lichen Glaubens vberauß starck / keck/ vnnd beheryt worden. Der tN petrus/welchcn zuuor ein schlech¬ te Diern vn Graßmagc erschreckt/predigc so beheryk/ so dapffer/sovnuerzagt/daßerbez'r.bcy fooo.ausis (j,, mahl der Ungläubigen bekerc. Man warffjne Petrum zu Jerusalem in einen stinckeirden Rerckcr/ man schmidet jme zwo Retten an dieLücß/er lag inn einem finstern Thurn / Aber diser seiner schweren ge- fangnuß bekümmert er sich wenig/fondern leidet es Christi wegen/ alles gedultiglich. Die andern Apo¬ steln waren glcichsfalsfrölich/ wann man sie wegen deß Christliche Glaubens vcrlachec/vcrjpoctcr/gaiß- --tK./»' lec/plaget/ verfolget: Sicgtcngen frölich/ (spricht die Schüfst) von dcßRathsAngesicht/dsß sic würdig gewesen wären/ vmb des) Namen JEjü willen Schmach zu leiden. D'se^rewd/Crost/Rraffc vn Großmütigkeit aber/ haben sie allein gehabt von dem heiligen Geist/der all jr traurigkcit in ein Geistliche Lrcwdvndgcdul- tigetrostreiche bcstcndigkeit verwandlet har. Diser Tröster vnnd Vatter der Armen/ist auch vns auffs höchst von nöcen/wan wiranderstin dem vngcstüm- men Meer/diser betrübten / vppigen/Gocrlosen/vn vcrfürischen Welr/kein schiffbruch leiden/ sonder inn der H. Sacrament der Firmung. i, der bekandtnuß vnserer seligmachenden Religion bestendiglich verharren wollen. Dann/Wer da ver- harret biß an das End/sprichc Christus der t^err / der wird. Selig werden- 'Welches alles ich desto weirleuffigerer, holen wollen / aufs daß wir armselige/ blöde Crearu renvnscr merckliche schwachheit/vnndvnbestendig keit/dargcgcn auch die vberaußhohenottursft/vn-, hcdürffkigkcir diseshailsamcnSacramencs der^ir^ mung erlernen / vnd vns dcssclbigen souil desto mehr zugcniesscn bcsteissen. Jetzund schreirren wir weiter fort/ vnnd wollen folgende wort vnsers paulinischen Senreny außlegen vnd erörtern: Vnd er hat vns gesalbet. k)ie ist zuwisscn/das bcy jedem Sacrament für- nemblich zwey ding sein/ deren jedes so notwendig/ daß/ wann eines dcrselbigen abgehec vnnd manglet/ als dan es kein Sacrament sein kan. Erstlich muß verbanden sein maccria 5acrarncnri, das ist/das cusser- liche/Elemencarische/greisticheZaichen/oderanstat dessen etwas dergleichen. Nachmals muß da sein korma 8LLramcnri, das ist / das Wort Gottes/dessen die Priester vnd Bischöfen tnn spendierung der Sa- cramenten sich gebrauchen/ auc c^uippiam llmilc^uocl marcriLm äctcrmincr: oder was dergleichen so die ma¬ teri bestimet. l^embc diß Exempel. In dem faust'/ ist die Macc.ia/das eusserlich vn Elemencarisch zatt chcn/daswaßer. Die Z^orm aber vnd Work Gottes ist/Ich raufse dich in dem kramen dcß Darccrs / vnd deß Sohns/ vnd deß td.Geists. Diß erkläret der hei¬ lige Augustinus/ so vor i;vO. Jarn ein heiliger Bi- k)ypporre gewesen mit diesen schönen worrc: A Amch Die krste Predtg/Don dem s. Durch bas Work Gottes wirdt ver Tauss gesegnet. Nimb das ' Wort Gottes hinweg / vnnd was ists ar Vers als Wasscrf Vas E //. wprt kornbrzu dem Element/ vnd als dan wird ein Sacramene. Gleichstfals inn dem Sacramene dcß Alcars/ist die materi Brodt vn Wein/DteLorrn aber vn wort Got¬ tes sein die wort/durch welche der Priester diß Sa- cramenc handletvnnd wandlet. Dtse /^ehrerleuterc D. der k). Ambrosius mit disen Worten: Diß Brodt/ isi ein Brodkvor den Siwramenkalische Worten: Wakl aber die Con, secrakion vnd der ^>egen darzu kombt/ als dann wirdt von dem BrodkdcrLeibChristi.wienun bcyden zwcycn jetzt be- melcen/vnnd dann auch be^ den andern Gacramen- ten/sich befinden disezwcy ding/Materia vnnd Lor- ma/das sichcbarlich Zaichen/ vnd das "Wort Gottes/ Alst» haben wir auch dise zwey siuck bey dein Sacra- ment der Lirmung/in welcher die Maceria oder das irk / vn embsrger 6eelsorger ist vor- D. gestanden. Dessen worc seind dtse: An jenem Tag/nach S pem der Herr Jesus mit seinen Jüngern dasNachtmal gchal- len/vndjnenjreFüeßgewaschen (wie dessen vnscreVorfarm von den heiligen Aposteln seind berichtet worden / vnd vnsvcr-- lassen haben) hat er sie gelehret vnd vnderwiesen den Chrisarrl zuberaitken. L>nd nach dem in bemelcer Epistel der k). Babst andere sachen mehr erzehlt/ fürnemlich aber/ daß man den Alten Chrisam Iärlich soll verbrennen/ vnd an stac desselben den EZtew Consecriercen gebrau¬ chen/schleust er letztlich mit diesen worren: Disc ding haben wir von den heiligen Apostcln/ vnd ihren Nachkömblin- gen empfangen/vnnv besuchen euch solche auch zuhaltcnDiß haltet von der zeit der Apostel/ die heilige Römische vnd Anrio- chemische Kirch r Miß Halter die Ierosolymijchc vn Ephesische Kirch, waskanvon dem heiligen Chrisamschöncrs vnnd herrlichers gesagt werden? Christus hat den Chrisamb verordnet/ die Aposteln vnd sre lTlachköm- Ung/die Bischöfen haben jn Lonsecriertvn geweicht/ Die fürnemste 3. Cypriane/der du vor vierzchenhundereIarn ein Bischoff gewesen / vn wegen deß Christenltchcn Glaubens gemartert worden: 'was hast» zu deiner zeit von dem heiligen Chrifam gehalten? Csistvon nöttn/spriche cr/daß der sogetaussk ist/gesalbet werde/auss daß er durch den empfangnen Chrisanl ein gesalbter deß Herrn sein/ vnv die Gnad Christi in sich haben möge. Discr heilige vr- alcc Lehrer hac nic allein dem Chrisam dise zeugnuß gcben/sonder hatgareinCraccärlein vnd Büchlein von dem heiligen Chrisam geschrieben/vnd zu steuer der Warhete hindcr jme verlassen. Der hocherleuch- te Lehrer Augustinus/ so vor zwölfhundcrt Jarn ein td. Closterliches Leben gcfüre / zweiflet so gar nic an diser Sach/daß er ainigcs bcdencken nic gehabt auß- rrücklich zu schreiben dise wort: Das Sacrament deß r Chusams ist hochheiligen eins auß den stchtbarlichen Zeichen/ - gleichwie der Tauss. Seind nie das herrliche vnd vnwi- dcrsprechliche zeugnussen vom Chrifam ? Inn der warheieniemandtkan stch genuegsain verwundern/ wie doch die Chrisams^eindt so gar bezaubert sein müssen/das ste diese Sonnenklare warhcit/verstock- ter weiß zuucrlangnen kein scheuchen nicht haben? Aber zu Zerknirschung jrer halßstarrigkeit / wollen wir andere alte Rirchenlehree mehr herfür bringen. Theodorecus der vralceLehrer/schreibt auffdise weiß von dem Chrifam: Die fenige die den Tauss empfahcn/ nach dem ste dem Satban widersagk/vnd die Bckandtnuß deß c?. Glaubens gelaistet/vnv mit dem Chnsam / als einem Königli- chen Mcrckzaichen / der Geistlichen Salben bestrichen worden/ empfahen vnder einer stchtbarlichen gestalt der Salb/die vn- stchtbarliche Gnad deß aller heiltgtsten Geists.' Amphilochn D iss »sschrerbk Die Erste Vredig/Drm dem VS schreibt vor ein tauscnc zweyhunderk Jarn/ da» Leben deß heiligen hochberümbten Bischöfen Bast- lij/vnd gedenckt deß Chrisams solcher gestalt: Der BH » schossMaximue/ sage er/hat Basilium vn Eubulum gekauft/ vn hat sie mtk weissen Klaidern angethan- Vnd nach dem er sie mit dem heiligen Chrlfam gesalbet/hat er inen geben das leben- bigmachende Sacramcnt deß Altars. Was der grosse Ba¬ silius für ein ansehenlicher Lehrer/vnd weicberümb- rer Bischoff inn Griechcnlandt gewesen sey/ ist der gantzen Welt bekandt /vnd erwei sen solches auch sei¬ ne herrliche Bücher vnnd hinderlaßne Schriffcen/ durch welche die Barch Gottes vilfalrig ist erleuchtet worden. Ist disem fürcrestichen Mann Gottes der Chrisam soangenemb gewesen/warumb sollen wir fhne auch vns nicht lassen gefallen? N>öre nur den Christlichen Poeten ^urclium?ruäcrmum, wie ge¬ waltig er die Christglaubigenvor zwölsshundert Ja¬ ven deß Chrisams/mir welchem sie bezaichnet wor- den/ermnert/von welchem wir dises Carmen haben* Oilcor Dxi memeuro le 5onri; Le iLuacri Korcm iübiMcümLkllm, 1c Lbrismacc iunotLruln. Das ist: Gedenken sott duftommer Christ/ Daß du numrhr gctauffct bist/ Damebendicherindtrnfein/ Mit ChrOmvich brzaichnek sein. k^och deutlicher erkläret vns disewarhert vom Ehristrm pacianus/so vordreyzehenhunderc Jarn ein Bischoss' zu Bareilona gewest. Diser sagt gut rvndt H. Sakrament der Firmung. Nmdt heraus vnnd vnuerholen: Durch die Tal-ff wer^ dendieSündaußgclilgt/Durch den Chrisamwtrd derhültg^^"^ Geist cmgegossen: vnnd drse bayde ding bekommen wir durch dteHandt vnnd durch den Mundt deß Bischoffs» Ichkan mc vnderlasscn deß Ehrwürdigen BedL Senceny/ welcher auch zu ehren deß Lhrisams raichct/ herfür bringen / so mik disen Worten deß Chrisams im besten gedenckc: Christus führet seine Discipul hinauß aufsden Hel- ^-r bcrg/auff daß er zuucrsiehm gebe / das alle die so inn seinem Todt gekaufft seindt/mit dem höchsten Chrisam deß H. Geists sollengcstrmetwerden. Eskondten noch vilansehenli- che Vättervnd Birchenlehrer/zu besteceigungdiser warheik/herfür gebracht werden/welche von der Würdigkeit deß Chrisams gantz Christlich geschrie¬ ben haben. Aber wir wollen mit den fürgebrachcen zeugnussen/ wegen der lieben kürye/vergnüegt sein/ fürnemblich aber auch darumb/weil dergleichen pa¬ tres vn heilige Lehrer in meiner andern predig/ vmh jren außcrucklichen bericht ferners sollen angchöre werden. Doch kan ich nie vnderlassen kürtzlichzuer-wunderzctt zehlcn/die MtraculvnndWunderwerck/wclche sichchen vom bey dem k). Chrisam haben zugereagen/bey welchen «thrisamb. wrrsteissig vnnd wolzubedenckcnhaben/daßwirdie Mictel/so Gott zu vnserer tLeiligung inn seiner Bar¬ chen hat verordnet/ mit grosser Reuereny respeccie- een / vnd in Ehren halten sollen. Vnnd raichct an- fenglich zu sondern Ehrn/deß heiligen Chrisams/ wasjrvil/auchdieVncarholischen/insren Historien vermelden/vondem heiligen Lel/ welches Gott der t)errvont)imel herab dem t). Bischoff in Lranch^5. reich Remigiohat widerfahren lassen. Die t^istori befindt^"^^- , Die Erste Predig/Von dem befinde sich also beschaffen. Da vor rausent Jarn 60. der Rönig inn Lranckrcich Tlodoueus den Thristli- chcn Glauben an sich genommen / vnnd cs nun mehr " an dem war/daß er vor» dem t?. Aemlgio sole getauft werden/harsichbcgcben/daß der Priester/so den t?. Lhrisair» hac bringen sollen/an das L»rt/da die Tauf- '« fung angestclr war/vor großer menge deß Soleks nie gelangen mögen. Da nun der t?. Bischojf'denab¬ gang dcssLhrisarnsvcrmcrckk/bae er Golt angerüfc/ vnnd durch das Gcbett so vilaussgcricht/das durch schickung Gottes ein schöne weisse Taub/vor menig- lich von oben herab geflogen/ vnnd in jrem Gchnäb- lein ein »nie Lhrisam angefülces Rrügle gebracht/ tTskach welchem jhrcm erzeigten dienst sie nachmals verschwunden / vnd ist mit solchem t?. Qel nie allein der berümbreRönig Tlodoucus in seinerTauffung/ sonder auch die andere Röntgen in Lranckrcich inn jrerRrönnng hernach gcsalbet worden. Einander Miracui von dem Thrisam beschreibt derGurrus/ /. ^nd andere mehr: das nemblich der t?. Rembcrtus/ so vor achthundert Jarn ein Bischoff zu Brema ge- west/habe inn der Firmung/durch anstrcichnng deß T'o«. /. heilige Lhrisams/cin blinden im Rönigrcich Schwe- den/das Gesicht erstattet. Die Nnstoria/welche der j?.Bcrnhardus von dem t?. BischoffMalcho be- schreibt/ist wo! würdig/daßwir jrcr auch gcdcncken r I). Aer Malchus/ spricht der heilig Bcrnhardus/ ^t km vnsmnigcnKnaben inn der Firmung durch die heiligt Salbung zu der vernunfft gebracht. Lerners verschweigen den Chrisrmauch nit diet?. Loncilien/vnnd halten jn so hoch/daß ervonniemandt nie als von den Bi¬ schöfen I H. S-crament der Ftrmung. »> schofen künde consecriertvnberaittetwerde.Diß leh^ ree erstlich dasAömisch Loncilin/welches vnder dem Babst Syluestro ist gehalte worden: Es hat auch d Bi^ ^s. schoss der Stakt Rom Sylvester/ mit Heller Stim beschlossen/ ^«^s. sagc dz Lonci!, dz kein Priester denChrisam bcraitkc sob Mic bemelcc Loncilio Helt es das ander Larthagineftsch Lonciliu-Von allen Bischöfen sagt es/ist außgesprochc wo^- dc dieberaikkung dcß Chnsame/vn dieweyhungderIungfrawe sollen durch die Priester nicht geschehen. Eben diser mai- nung ist auch dz dritte Larthaginenstsch Lonciliumr Der Priester soll vnbegrüst deß Bischoffs keine Iungfrawen nicht weyhcn: den Chrisam aber/ solle er nimmer beraittenr Das vicrdce Larrhaginensrsch Loncilium lehret alst>: Die Priester / welche durch die Bischthumb die Kirchen LE,/. regieren / sollen vor Ostern nicht von jedem Bischoff/ son-- dern von ihren Ordinarije den Chrisam begern. Eben das lehret auch das erste Lolecanisch Loncilium.^E.^o/-,./. Item/das erste Vasensisch Loncilium. Item / das^ Florenrinisch Loncilium. Item/das Tridcntinisch Loncilium/derenSeneentz vnnd "Wort zu erzchlen/ jchallcinzu gewinnung derzeit/ dißmalvndcrlasse. Aber weil wir so tiejssinn die Handlung dest Lhrisams gerathen/sol ich vnangezeige nicht lassen/was vns in dem Gacrament der Firmung/durch den t^. Lhri-E^"°"- sam angedeutec wirdr. Dann zu gleicher weiß/wie^ ' " wir bey dem N>. Gauss' durch die eusserliche abwasch- vngdeß Leibs / einer innerlichen abwaschnng der See! erindert werden: ^)nd wie vns bey dem Gacra- menc deß Altars / die gestalten Brodes vnnd Weins fürbildcn/ daß durch den wahren Leib vnnd Bkuet Lhristi/vnsere Seelen ernahrt/gespeist/er^nickr / vnd inn einem Geistlichen Leben erhalten werden. Also E har Die Erste Predig/Pori dem hat biß cujserlicbe Faichen der Chrisam beydcr §ir^ mungauch seine ^iieria vnnd Gerstlrchc Außlegun- Avas N Lhri- gen. Nun wolan/was bedeurec dann der Chrisam ? fam bedeute. Was har der tN Geist durch drsi ElemencarischZai- che dieser Galbung/vns insinuiern vnanzaigenwöl- A I. len.Erstlich/gleich wie nach der lehr desitd.Augustni/ Christus der k)err seinen tarnen von dem Chrijanr Hac/Also wirdc durch den Chrisam Christus der t?crr selber verstanden / welcher vnser LbristcrLeldMerr rst/vnder welches Bluerfahncn wir zu streikten vnd zu kempffen haben. Dann wie der tN Chrisam zwev stuck in sich hac/nemblrch ein raines L»el/ vnd ein woli riechenden Balsam / Also seind inn Christo zwo vn-- dcrschicdliche Naturen / die Göttliche/vnnd die Menschliche: Dasraine Qel bedeut/seine rainevn- sündliche Menschheit/der wolriechcde Balsam aber/ sein wahre Gottheit, weil dan vor Zeiten gebreuchig gewcsen/die2^.empffer vndAinger micQel zu salben/ damit sie zum R.ampf desto gleichrger wären/wildee t). Geist mit diser Salbung anzaigen/dasi wirvn- der dem bemeltcn §eldtobristen Christo / die Cäg vn- sersL.ebens/bisi Seel vnndAeib sich von einander schaiden/als redliche Geistliche Ricrersleuc/ grosi- mechtige 2orstns R.lainot der ewigen Glory vnnd h)errligkeie sighaffe erlangen. Bnd diß alles / so ich vermeldet/ zaigt an derGementzdeß t). Augustini mitkuryen worcen: Christus hat seinen Namen vom Chrisam/das ist von der Sal- httng. Aar»mh wirbt ein jeder Christ gcheiligek /auss daß er mercke/ H. Sacramerit der Firmung. r s mcrcke/daß er nicht allein der Priesterlichen vnnd Königlichen Würden chailhasstig / sondern auch ein Kcmpsscr wider den Teuffe! worden fty. Dist vrsach der Salbung gibt auch der r>. Chrlsostomus. Zum andern/wirdt du" ch das Qel Luc Zxanngkcic dcß Gewrsiens/ vnnd durch den Balzant/der Geruch eines guten Samens vnsfür- gemahler. Dandise beyde stuck/Qe! vnd Balsam/be- greiffc der Chrisam inn sich/ zu einer anzaigung/daß wir die gefrrmece vnnd Chrißmirce Christen/ eines rainen Gewissens vnnd guten k^kamens/vnsauffs höchst bcsteissen sollen. Dann nichts ist vber ein gues Gewissen? Nichts ist vber ein guten kramen: Ein^/e/^. gut Gcrücht/ist besser dann gute Salb. Daher gehört was der t7>. Paulus sagt; Dann wir sein Gott em guter Ge-"-ör¬ tlich Christi/vnder denen die Selig wrrden/vndvnder denen die verderben. Diß alles erkläret das k). Sorcminisch Conciliümicdisenworcen: Hie Materi der Firmung ist derChrisam/wclcherauß Hel (so bedeut die rainigkeit deß Ge-^E»^. wissens) vnd auß Balsam (so bedeutet den Geruch eines gu¬ ten Namens) beraitct/vn durch den Bischöfen geweyhet worde. Zum dritten vn letzten/wie das grüen Qelzweiglein/ II I. welchen dz ^äublin in der Archen !^loe getragen/be- 6,».,. deucerhac/frid/trost/freud/ruhevn hail/das d sünd- stuß sich gesttzt/der Zorn Gorccs sich gelegc/die Göttli¬ che strass auffgehört/eben dz bedeutet beym Sacra- -nentdcr Lirmung der Lhrijain auch/nemlich gnad/ fried/xnhe/vnd tröst dest gewissens/welches vnsalles in der Lirmung/durch den Geist deß trosts/durch den Geistdcß Friedts/durch den Geistdeß N>ayls/zuste- het. Dessen alles erinnert vns auch der Bischoff/ da er zu dem gefirmeren Christen spricht: ?sx rccum: E ij Der Die Erste predig/ Don dem Der Frirdt sey mit dir: Mit was lieblicher» vnd ange-i nembern worcen künde der Acc der Firmung Vollen¬ der vnd beschlossen werden/als eben mit disen? Was ist fürrrefflicher als der Friedt? ?Lccrn re poicimus omne§. wer ist eines so verbitterten Gcmüers/ vnnd Bestialischen t)ertzens/der da nicht gern sebe/ Fried/ Lieb/Ruhe v»Ainigkeic?,Ein so grosses Gut ist der Fried/ p. spricht der t). Augustinus/daßauch in den irdischen vnnd sterblichen dingen nichtsangenemer gehörk/nichts gewünschter hege« / vnnd auch letztlich nichts besser gefunden kan werden« Vnd weil es so ein hailsames/liebliches/vnd ang ene- mes ding vmb den Fried ist/ haben die k). Engel znr zeit der Geburt Christi / der gauyen Welt/Glück/ t)ayl / vnnd alle Wolfarth wünschend gesungen r Ehr sey Gott in der höhe/vnd Fried auff Erden/den Menschen die eines guten Willens sein. Ja warnmb ist Christus Mensch worden / gestorben /von Todren aufferstan- den/gen t)imel gefahren/den Geist gesandc/dann allein / auff daß er vns allen gebe den Fried. So hat Christus nach seiner Vrstendt seinen Jüngern vor allen dingen zu dreymalnden Fried gewünscht/spre- /E 2s. chendt: Der Fried sey mit euch. Als wolc er sagen: Meine liebeJünger/ich wünsch euch den Fried / vn zwar den wäre fried/den fried d ainigkeit/den fried dess Geists. /E Aen Fried verlaß ich euch/meinen Fried gib ich euch/nit wie die Welt gibt« Viel ein andern Fried/wil er sage/ wünsch ich euch / vil ein andern Fried gib ich euch / vil ein an¬ dern Fried hab ich euch durch mein Leyden erworbc/ als die Welt / dz ist/die Leut in der Welt euch geben/ wünschen/fürmalen. was hat vnd gibt dan die welk Vom Wik, für ein Fried? Vnd was verlast vns Christus für ein kn-»« < Fried? ! H. Sacrameut der Firmung. 5ried In der Welt haben jrer vil einen cnjferlichen/ gleißnerischenMed/welche sich gegen jrem Regsten stellen/als wann sie wol mit jme zu seiden wären/im t^eryen aber feind sie jme Spinnen feind/ Ja wann sie jrre inn einem Löffel köndeen eeeeencken/wurde es an jeem willen nie manglen. Ein solcher falscher Ju¬ das warIoab/welcherden Amasa vnder Angesicht 2». grüsscc/vnd halsec/zumal aber das Schwerdt jme in die Seiten stieß. Diesen weltlichen Med wünschet vnsLhristus der k)err nit. Erlich andere/als da seind dieSectenmaister/ haben ein besteckten / vngerech- ten/vnd Gottlosen Lried/in dem sie sich wider die La- rholische R.irchen austainen/vnd vnangesthen/ das sie in mancherley Secten/ Opinioncs, vnd Mainun- gcn zercrent vnd zerspalcen/vnd in wenig/oder schier keinen GlaubensArtickel mit einander vberein stim¬ men - ja einander stlber verdammen/vnd für Nutzer öffentlich außschreyen/so mache sie doch vnder einan¬ der fried/ wann es wider die Latholische R.irchen ge- het/schmidenLoncordi Bücher/lauffen zusamen wie die Schwein /vnd wollen alle Euangelisch/dz ist/Ai- genwillischesein. Da seind sie alle einer Lonfejsion: Da seind sie alle vber einen Laist geschlagen r Er¬ dichten mancherley Lablen/vnd schämen sich nit mit allerley Lalumnij?, vnwarheiten/vnd falschen austa- gen/die R.irchen Gottes zubeschwären/dardurch der gemaine einfelrige Man auffs schandlichist vcrfürr/ vnd auffs höchst betrogen wirdc. Disen Z^ried/wel- chen durch anstifftung deß laidigen Gathans die Welt gibt / gibt vnd wünschet vns Christus auch nic. Etliche andere Weltkinder vermainen/ diß sey der E ih beste Die Erste Predig/Don dem bestefried/wan einem alles nach seinem wünsch vnd willen von stak gehet: har alles was jn sein Hertz gelü¬ stet: hat Gut vn Murh/ein gesunden Leib/Gclt vnd ? Reichrhumb darzu: Lebt inn Weltlichem Wollust r - Waiß vonCreutzvnd Leyden/Trnbsal vnd Wider- wertigkeic weder zu jagen noch zu klagen. Drsen zeit- lichen weltlichen ^ried gibt der t)err vns auch nicht/ sondern spricht: Ir werdet allen Menschen verhaft sein/von , /E. meinet wegen. Item/Ir werdet Angst vnnd Noch haben auff dtser Welt: Vnnd es wirdt die Zeit kommen/ daß ein jeder der euch vmbbringet/wirdk vermainen / er thue rin G-OTtes dienst VenrFried/ daran. Der Lricd aber welchen er vns gibr/welchen d«n ehriftvs VNS wünschet/welchen er vns hat erworben/ ist der S'br. Z^xied eines guten rühwigen Gewissens/ wann der Mensch nicht in Sünden todr ist/wann er in seinem Gewissen gegen Gott riihwig ist/jne sein t)ery nicht straffet/ wann er waißr daß er mit GLrc recht stehet/ förchtet nichts als allein die Günd/ vnd kan mit dem königlichen Propheror Dauid schreyen: Wann sich gleich ein Deck wider mich leget/so wird sich dennoch mein Hertz nit förchken: Wan sich Krieg wider mich erhebk/so wil ich den- nochaussjn hoffen. Der HerrGokt ist mein helffcr/darum wer, de ich nit zu schanden/darum hab ich mein angesicht darge bottk/ als eink Kieselftain/vnd waiß daß ich nit zu schände werde.Min Rechrferriger ist nahe. Wer ist der mir widersprechen wirt/ Last vns heysamk stehen/wer ist mein Widersacheri der kom her wi¬ der mich. Nimb wahr/der Herr Gott ist mein helffer/wcr ist der mich verdammen wil? Derhalbenwirwol sprechen mö¬ gen: Wo! dem der ein guts Gewissen hac/dann er hat ein grossen vnjaglichen Schatz/er hat ein köst- lichs Edels Rlainod. Ein gurs Gewissen ist die grö- ste GlüeMigkeir/die em Mensch auff diser Welt ha¬ be» H. Sacrarmtit der fftl mung. Ken kan: I^ic muru5 abeneu; cKo, I>sil conscire 6b;,nul- iapLlIelccrecuIpL. Ein herrlichs ding ist vmb dcn Fried eines gnren Gewissens. Dieser Fried aberdeß Geists vnd der Ainigkcit/vnd eines guten Gewissen/ wirdt vns inn der Firmung durch den Bischoff ge- wünschc/vnd durch den Geist dess tdayls ercharlt/ vn durch den td. Chrisam bedeutet. Wann dann der Chrisam/sovtl schöne vnnd Geharmdmrssen in sich begreifst / vnnd nichts anders als wie der Le!- zweig/den Fried/Gnad/ Ainigkeit bedeutket/ wer wolt jme nicht holdc sein? Wer wolt dessen fchigzn werden nik herylich bcgern Wer wolc stch dessen nie auffdas höchst erfrewcn/Insonderheitweil Christus vnser tderr/dasLcl/das Lelzweig/dieLelgarcen/son- ders wol jederzeit hat jme gefallen lassen. ImLel-^ttL.^. garcen hat sich vnser t?err Christus am liebsten auss- enchalten/vnd sein gewonheit gehabt zu betten. AufsL^c. 2/. dem Lelberg pflegt er sein llkachrläger zu haben. Aufs dem Lelberg ist er gen tdimmel gefahren. Mit^A.,. Lelzweigenist er in seinem Triumph vnd Einritt zu Jerusalem empfangen worden. Mit Lcl ist er vonn?. Maria Magdalena gesalbec worden. Ir Werck har er gelobt/verthädigee /jr jre Sünd verziehen/vnnd entgegen dem phariseer Simoni verwiesen / dass er jm sein tdaubr mit Lel nie begossen hat. Von dem Chrisam hak Christus der tderr seinen !^amen/wie zuuor vermeldet worden- Von Christo werden wir (chrittiLni, das ist/Gesalbte genennet/welcher s7am vns Gläubigen zu Antiochia (wie Lucas schreibt) E//. zum erstenmal ist gegeben worden. Sein wir Chri- sten/sein wir Gesalbte/warumb sollen wir vns dess Chrisams Die Erste predig/Von dem Chrisams schämen? Marumb sollen wirvnsdessel- bigen nie sonderlich mit Christo geliehen lassen ? Wa- rumb sollen wirjne nicht hoch vnd gross achten / wel¬ chen die t).A>ätter/inn denen von mir fürgebrachten zengnussen/mit grosser Aeuereny nennen/ein Gött¬ liches Lel/ ein gesegnetes Lel/cinlebendmachcndes Lek/ein heiliges Lel. Mic Lel sein inn dem Alten Te¬ stament die priester/dte 2xönig/vnd die Propheten/ zn mehrer vnd ansehenlicher Verrichtung jres ausfer- legrenAmbts/gesÄlbec worden. In dem Newen Te- -tt stanrent habe stch gleichssfalsdieAltc R.ayser/L<önig Vn Lürstcn/mit dem tA.Qel vn Chrisam salben vn be¬ streiche lassen. So werde auch noch zu vnsern Zeiten/ die Römische B.ayser/2^.önig/in jrenR.rönunge mit dem t7.L>elgcsalbet. In Summa/die ganye Chri- stenheic/hac den l>Chrisam jederzeit in grossen Eh¬ ren/vnnd für ein solches heiliges Mittel gehalten/ durch welches vns Leibliche/ fürnemlich aber Gcist- liche/vnd vnstchrbarlicheGnadenvnndGukthaten sein widerfahren. Niemand hat jemals diss tR Lel rvcr dk Lhrit ring geschätzt/oder verachtet/als die Gottlose Dona- sam verach- tisten/vnd Nouatianer/vnd gleich wie vttsere Luthe- tethab. ranervnd Caluinisten mitjremRiissel/stetsinn dem R.oth der Alken Aetzereyen vmbsticrcn/ vnd jnen die Alte verdambtc Irrrhurnb mehr als das Liecht der warheit gefallen lassen / Also halten sie es auch/was den Chrisam vnd ^irnrung bclangc/mit den verdam- tenDonatisten/vnndNonariancrn: DieNouatianer/ schreibt Thcodorekus/stttl'chen denen die bey jnengekausst werden/den heiligen Chrisam nicht an/derowcgen haben die Ö» Vätterbefelch geben/die jenige.(so auß diftk Krtzcrey mit der Christ- H. Sacrameirt der Firmung. - r Christenlichetz Kirchen widcrllmb einuerlcibr werden) zußrkben. Was auch dieDonaristenfür saubere Männlin sein gewesen / vnnd wie jpötlich sie den k). Chrisirm gehak- ren/erzelt nach lengs der fromme Bischoff Lptatus/ jovorzwölff hundert ^arn zurzeicdeßk-.Augusti- ni gelebt. Die Donatisten haben auch ein Krüglin mitChrr Lh>^. fam/auss das sie cs zerschmetterten / zum Fenster außgeworffen/ vnd als dasgrrmmigc wcrffcn denFaalbcfürdcrk/haknichkge» manglet die Englische Handt/durch welche das Krüglin mit Geistlicher Z)ülsstst errettet wordemDem Krüglin hat der Faal nicht geschadek/vnd hat solches Gott bewahrer/daß es auch mit¬ ten vnder den Felsen unverletzt verblieben. Da habt jr / wer da seind gewesen die Chrisamsfeindt/nemblich/di« l^ouatianer vnnd dieDonaristen/welchelengstvon der2virchen Gottes/als Gottlose Sectenmaistev seind verbannet worden. wer derhalben den Chri- sam anfeindet/ der ist ein k^ouatianer. wer den Chrisam verachtet / der Helts mit den Donacisten. Wer den Chrisam nir leiden kan/ der lainet sich auff wider die Einhelligkeit der ganyen Christenheit, werden Chrisam verwirfft/der widerstrebt Christo/ so jhn verordnet; Er veracht die Apostel sö jhn ge¬ braucht ; er widersetzt sich den t). Märtyrern / vnnd obristen Aömischen Bischöfen/jo inn grossen Ehren jne gehalten: er setzt inn Zweifel die einhellige Lehr/ der heiligen Datcern vnnd hocherleuchten vralten Kirchenlehrern/soauff das Christlichest vom Chri- sam geschriebenEr widerstrebt der Römischen/An- tiochenischen/Ierosolimitanischen vn Ephesischen Kirchen/bey welchen der Chrisam in grossen Ehren ist gehalten worden. Er erweist daß er kein rechter L Christ Die Erste Predig/ Von dem Christ nitsey/Auch billicher weist kein Christ köntge- nennet werden. Dann was ist ein Christ/als ein ge¬ salbter ? Ja alle die jenige/soohnedenChrisamvn- gesalbt verbleiben/köndcen fürrechcgeschajfne vol- kommens Christen nimmer gehalten werden : wie solches bezeugt der mehrermelte Cyrillus/mit disen //r-7--- rvnden/klaren/ lautern worcen: Nach dem jr die Gaab dH heiligen Chrisams empfangen habt / werd ihr blllicher weiß Christen genennet: Ehe aber euch vife Gnav geschenckek wor¬ den war/ ward ihr dieses Namens aigenelich nicht würdig. Seind dise eingebrachre zeugnusten vomChrisnm nie genug k Inn derwarheic vberstüsstggenug/alsodas kein verstendiger ainigen Zweifel/von dem t).CHri- samweder Haber» sol noch kan/sondcr soll vil mehr be- stendiglichdarfür halten / dass der t). Chrisam/von Christo dem k)errn/seiner Airchen zu gucern/ verord¬ net sey. Aber da möchte jemandt sagcn/was bcdarff Man soll man dess Chrisams R.an vns dan Gott nie one Sel/ Gore nir ord- Salb vn Chrisam selig mache^Auff dise Lrag gib ich nung geben. mit s^aulo dise antwort: Wer bist du/daß du Mik Gott Ls«.-. recht?will?Spricht auch ein Werckzu seinem Meister/warum machst du mich alsoi Da wilder Apostel anzeigen/was Gott ordnet/das sollen wir demüciglichvnndgehor- samblich für gut halten/ sollen jme nicht ordnung ge¬ ben / sollen nic alles wöllen erforschen / ergricblcn/er- gründen/vnd nach vnserm fantastischen Ropsf wöl- F/«- //. len außegken: Dann meine Grdancken/sprichc der Nerr/ feind nicht ewrenGedanckenvnd Anschlägen gleich/ vnd mei¬ ne Wege seind nicht wie die ewern: sonder wie die Himmel hö¬ her seind daü die Erde/also seind auch meine Weg erhöhet von den ewern/ vnnd meine Gedanckm von ewern Grdancken. GSCC waistrzum bcsterr/warumb er diß oder jenes Mittel H. Sackamcnt der Firmung. r Mittel zu vnserer iAeyligung hak fürgenommen: DcnGehorsamwil er von vns haben/vnd kan nicht leiden/daß wir witziger als er ist/sein wollen / welcher die höchste Weisheit seiber ist. Es stach vnsererst« Mutter die Eua auch der Fürwitz/sic wolt in dem je- nigen/was sr Gott ausferladen/vmbgrüblen/was ste aber dardurch erlangt/das hak stevnnddasganye Menschliche Geschlecht / mit höchstem Nachteil vnd Schaden erfahren. Wil jemandc den Lhrisam thad- len/so muß er auch thadlen das Wasser beym Tauff/ die gestalten dcß Weins vnnd deß Brodrs beym k). Sacrament des Altars. Dann her vns Gott nicht auch/ ohn disealle eusserltche ding mögen selig ma¬ chen? Garwol. Aber es haben jme dise mittel/Was- scr/Wein/Brodt/Lcl/gefallen: Darbey wirs auch müssen bleiben lassen. Vber das hab ichzuuorauß' dem tA.CHrysostomo vermeldee/das/wan duMensch vnlciblich/vnskchtbar/vngreifflich/ vn ein Geist ohn"" ein L.eib wercst/so her Gocc der t)Err seine Aryney/ Gnaden vnd Gaabcn/ in vnleiblichen/vnstchtbarli- chen/vngreifflichen/vnd Geistlichen dingen dir ver¬ ordnet: weil du aber stchrbarlich/Elementarisch/vn greistich bist / hat Gott der tderr seine Sacramenta- lische Gnaden vndGaaben/in eusserlichen vn greisti- chen dingcn/nemblich in Wasstr/Wein/Brodc / Qel/ zu deiner rcchrfereigung angestelkr Vnnd weil die Göttliche Weisheit sk dtstn moclum ^rocecicnäi hak also gefallen lassen / gebürt vns nit/ etwas darwider zu reden/sonder viel mehr vns zu demütigens vnsern Verstände gefangen zu nemmen/vnnd vns mit dem t?» s>au!o zuuerwnndernr ^>wic ein tkffe der Reich- S lj thumb/ Die Erste Predig/Don dem thumb/beyde der Weißhetk vnnv der Wissenheir G^Tees» Wann wir den Chrtsam/ Lel/Waffer/Weinvnnd Brodt radlen wollen/so köndren wir auch fürwiyi- ger weiß fragen / warumb Christus der t)err dort im /. Euangelio/den Gehörlosen vnd S cummcn/mik son¬ derbaren Ceremoniencurierthabe/hec er jn nickörr- nen gesunde machen / wann er gleich seine Finger inn dess armen Manns Lhren nit hecee gelegt? Wann er gleich sein Zungen mit dem Speichel nicht her betö¬ ret? Wann er gleich nicht her vberstch gesehen/ge- seufftzct/vn Ephata geschrien ? Also hat er an einem andern Äre/ein Blinden sehenczumachen/auffdie Erd gespnrtzt/ vnnd auß dem Speichel ein B.oht ge¬ macht/dasselbe auffdess Blinden Auge gestrichen/ vndaufsdiscweiss jme dasGestchtverlihen. s)eter »nicht das alles mit einem Wort/ mit welchem wim¬ mel vnnd Erde seind erschaffen worden/mögen ver¬ richten ? Rompc einem nit frcmbder für/ das Spei¬ chel vnd Aoht einen Blinden erleuchrec/dadoch das Lviderspil pfleget zu geschehen: als dz durch ein lau- rers Lel / vnnd wolriechenden Balsam Gnad geben wirdt? k)at jbm nun vnserk)cylandt/B.oht/Spei- chel/waffer/Wein vnd Brodr/als Mittel/ zu errhei- lung eusserlicher vnd jnnerlicher Gesundrheic gefal¬ len lassen/warum sollen wir auch nit dz Lel / so er zur Firmung verordnet/passieren lassen? warunrb sol¬ len wir der Mayestet Gottes wollen fürgreiffen? k)abt fr nie gehört: Wer ein Erfo'schek ist der Mayestet G -O TT E S / der wirbt von seiner Herrligkcit vnderdruckt. Dh man die Arners möchc noch einer weiter dstngen/ vnd disen Kreaturen Gegenwurff fürbringen/was bedarff es stch/dz man ach H. Sacrament der Krmung. ; Qel/Balsam/vrrd dergleichen ding consecriere /vnnd segne? Scind nicht alle Lreacurn zuuor gut? was bedörfsen ste deß weyhens? tdicraufs gib ich antwort. Erstlich/daß ich nicht wil disputier^-/ ob alle Lrearn- ren gut seind/aber das waiß ich wol / das GL^Tdee tderr vber die Erdr/Ia wider den Adam selbst/ drsen erschröcklichen Genccntz gefelt/vnnd ausgesprochen r Verflucht scy die Erdt inn deiner Arbeit: mit Viler arbeit solfl du dich daraust nehren/drin lcbenlang/Dornvnd Disteln wirdt ' sredirtragm. Jetzt frag ich dich / der du kein Weyhe leiden kanst: Ist die Erde verstuchc/ warumb solt man ste durch das wort Gottes nicht mögen segnen? Ist ste vermaledeit/warumb soll ste nicht gebencdcie werden? Aber geseyt/vnd laß es wahr sein/ gib es zu/ das alle Creaturxn GQTces gut scind. Gott hat alle 6>»./. ding gesehen die er gemacht hat / vnnd ste waren sehr gut. Jedoch lprechen wir mit dem heiligen Paulo: Einjeg- /. liche Creakur Gottes ist guk/vnnd ist nicht zuuerwerstcn/so mit dancksagung empfangen wirdt / dann es wirdt geheiltgek durch das Wort Gottes vnd durch das Gebe». Das wil der Apo- stel/ein Doctor der tdeyden/ durch drsen Scnteny zn- uerstehcn geben. Ein jede Crearur Gottes ist gut/ ^so vil jr l^acurbelangt/aber zu dem gebrauch der Menschen / kan ste bester / nüylicher/vnnd heilsamer wcrden/nemblich/durch das worc Gottes/ vnd durch das Gebett. R.an nun ein jede Lreacur/auff die vermelte weiß gebenedeyet vnd gesegnet werden/ wer wil vns dann verbieten / waster/ Wein/Brodt/Qel/ Balsam/Saltz/palmen/B.reuter/Glocken/vnd der¬ gleichen Lreaeurn Gottes zu consccriercn vnnd zn weyhen? Sein ste gvt/so köndcen ste doch/nach Lehr , L ttz deß Dke Erste Vredig/Don dem deßl?. Apostels Pauli/ noch besser werden. wann dan der s). Paulus vns lehrec/das cm jede Crcatur durch das wort Gottes vnnd Gebert böiidcc gesegnet werdcn/wie wilrdu auffgeschwolncr MaulChrist di« Sach besser wißen / als Paulus der Docror der Hay¬ den:' Ictzundc her ich gclegenbeir zuerzchlen / welF cher maßen das geweichte wasscr/von derzeit an der td Aposteln in der Aarchcn Gocreswär gcbreüchig gewcscn/vn wie herrlich der fünffrc Bapst/ nach dem. t) pctro/Alcxander/so wegen drß Christlichen glau¬ bens ist gemartert worden/ daruon geschrieben. Ich kündtc glaubwürdige tdistorien herfürbringen/wi« durch das geweichte Wasser/ die schwarye/ scheuyli- sprengt: Nackern/Schlangcn/schedliche Wurm/ vn -E- schwecht/vnnd zu ikichccgemacht: DU besessene von che/bösc Geister/vercricbcn: läolavnnd Götzen zer- sprengt: Nackern/Schlangcn/schedliche Wurm/ vn dergleichenDnzieffervcriagc: allcrleyZaubereyge- k den Neusten crlcdigt/vnd sonst mancherley wunder- werck verrichtet worden. Dnd zwar disetrafst vnd vbernacürlichewirckungen/habendz Wasser/ Lel/ wein/palmen/B.reutter/Glocken/ vn andere Crea¬ toren nicht von jnen selbst/sondcrn weil°sic durch das Work Gocccs/vnd durch das Gebert/ wie der Apostc? sagt/geheUiger werden. Dann das Wort Gottes ist krcffrig/mechtig/vnd wircket große ding/Ia tdimel vnd Erdrftind dardurch erschaffen worden: GL)lk hak gercdt/spricht Dauid/vnnd ee feind alle Ving erschaffen worden. Dnnd diß haben wir bey den Worten Pauli: Gotthakvnsgefalbetrzulehrncn/ das nemblichcrvns/ durch die Bischöfen / als seine Diener/mie dem Chri- sam pstegezu salben/ vnnd also die Gnaden deß heili- H. Sacrament der Firmung. 24 Ken Geistes zuerrheilen. !^un fahren wie werrcer fort/vnnd wollen erleütteren die Paulinische wort: Erhatvnsbezaichnet: Gleich wie alle Sacrament/ durch das Zeichen dcßcheiligen Lreuyes verrichtet werden/ Alst» werden auch fürnemhlich mit dem heiligen Creutzhczaich- nec alle die/st> sich Firmen lassen. Derhalhendert). sOaulns vnnsmic den hemelcen Worten wilzuucrste- hen geben/dasi wirvonGott durch seine Diener die Bischofen/im Gacramenr der Firmung mit dem k). Ehrisam / vnd mit dem t"). Creutz bezaichnet wer¬ den. Das aber st» wol hey drstem/ als hey den andern Don dem zrtt td. Sacramencen/dz Zaichen deß td.Ereurzcs soll ge- chen deß hc»^ brauchtwerden/bezeuge der k). Augustinus mir di-^'se^re,,tzs. ftn klaren Worten: Alle Sacrament der Kirchen Gottes/ werden verrichtet inn der fürtreflichen Krafft deß Creußes:^. Vnd rvidcrnmhDurch diß Zaichen deß Creutzes / wirdt der Leib deß Herren conftcricrt / der Brunn deß Tauffs geheilt- gel / die Priester geweicht /'vnnd alles was gchciliget wirdt/ das wirdt durch das Zaichkn deß heiligen Creutzes mit anrüffung^^E' Veß Namen Christi geweyhet. Von disem Lreny schreihc noch weirrcr der hemelee heilig Augustinus: Wann man das CreWaichen nicht machet an die Stirn der Glaubt- gcn/oder vber dasWaffer/dardurch sic wider geboren werden/ oder vber das De!vnd Chrifam/damit sie gesalbet werden / oder bey dem Dpffcr/damit sie gespeiscrwrrden/nicht gebrauchet / so wirdt derselben ketns gebürltcher weißverrichtet« Der heilig Marterer Lyprianus hestettigr drst setzt angehörre L.ehr deß heiligen Augustini/ mit diesen Worten: Es ist nit Paulus für vns gecreutziget worden/ wir rühmen vns «k auch nicht in Paulo/sonder rühmen vns in dem Creuy deß Her- rrn/durch welches Krafft alle Sacrament verrichtet werden/ on welches Die Erste Predig/Von dem welches Aaichen nichts heilig ist. Der wolbercdee heiligt . Cyrillus also: Du ißt oder trinckst / si- ^7/. tzesi oder stehest/du redest oder gchcst/in Summa in allen deinen geschcfftcn mach das Ercutzzaichen. Der k). Chrysostomos schreibrvom Creutzdrsewort: Das Creutz wirdt allent^ D. e7L^/L/?. - halben gefundm/bey den Fürsten vnnd Vndmhonen/bey den^^ ^ Weibern vnd Mannern, bey den Iungftawen vnnd vcrheura- kcn Weibsbildern/ bcy den Knechten vnd den Gcsreyekcn/mit^^ dem bezaichnen sic sich steks/vnd schrcibcns an ft edlestcs Gliedt/" DannttMH wird! es an vnftrSkftn/glcichsamb alsaneiner Saul gemacht. Der i"). Hieronymus vnderwcisec die JungfrawEustochrum/wie sie das k). Creuymit den Landen ost'ccrmal machen soll: Soofftduwas^ thust so ofst du gchest/alßdan mache mit derHandtdasCrcutz^ fur drch. Es wölleu auch die N>. ^cbrer/daß das jeni-^^- ge zaichc«r l'au, mit welchem der Engel Gottes ( wie bcy dem Propheten Ezechiel geschrieben stehet) die seusftzende/vnvberdieMifscchat Jerusalem Laidt- rragende/bczaichnet hab/scy ein Crcuy gewesen/vnd gleichwie Gott befolchcn/daß diejenige nicht sollen vmbgebrachc/sorrder jrcr verschonet werden/welche daszaichen Ian an jren Stirnen gehabt/Also wer¬ den auch die jcrrige inn dem Nerven Acstarncnr gc- G schlitzt/ I - - Dic krste Predig/Von dem schützt/welche mit dem Zaichen deßt). Creutzes be- zaichnek sein. Diß lehret der t). k)ieronymus mit di- ). ^e- ^n Worten: Der letzte Buchstab vnder den Hebräischen/ wel- n-c. L- bch noch heutiges Tags die Samaritaner gebrauchen / ist der Buchstab la», so dem Creutz gleich ist/welches in den Skin nen der Christen gemerckk/vnnd durch embsigemit der Handk anschreibungbezaichnet wirbt. Eben diß lehret auch der vralteR.irchenlehrerOrigenes/vnnd spricht: Als der Engel der da geschickt war wordcn/bey dem Propheten Ezechr> el/meniglich hat vmbgebracht / sein allein gesundt erhalten wor- den / welche mit dem Buchstaben^», das ist/mit dem zaichen deß Creutzes bezatchnet waren, t^ieher rcimbt sich gar ' Q^-wol/daß dcr td. Johannes inn seiner Offenbarung schreibet/wie der Engel von aussgang der Sonnen ist herab gestiegen/vnnd das Zaichen deß lebendigen Gottes gehabt / vnnd zu den andern Engeln ( so ge- walt hatten/die Erden vn das Meer zubeschedigen) gesagt/ste sollen instandt halten / biß so lang die Die¬ ner Gottes vorhin anjren Stirnen bezaichner wur¬ den. Icem / hernacher abermals / ist allein den jenr- gen verschont worden / welche das Zaichen GOTres/ an jhren Stirnen gehabt haben. Eben diß lehren auch andere/welche nicht alle in so kuryer zeir könen ft». L'---.///. exzehlt werden. Das aber die so wol durch das t?. Kreutz im Newen Testament/ als die dorren im alten durch das Zaichen lau, vondem schlagenden Engel geschützt werden/haben wir dessen ein Exempcl an dem tO.Mareino: Diser Markinue/schreibt Sulpitius/ blieb allzeit vncrschrocken gegen dem Trüffel/wider welchen er sich mit demZaichen deß H. Creutzes/ vnnd hülssdeß Gebens beschirmet. Der t). Lhrysostomus/entwirfft die krasse deß H. Sacramerrt der Firmung. -S dessCreuyes Christi/wider die bösen Geister aufs dü¬ se weiß : Wann du das Creuß deiner Stirn wol wirst eingh druckt haben/ keiner der lasterhaffctgen Tcuffeln/wirdt sich mit dir in Kamps/ einlassen/wci! er sitzet den Spieß/ mit welchem er die köstliche Wunden empfangen, ^ch kündce vil k)isto-^^^ rien herfür bringen/ was für Wunderwerk durch dz Zaichen deß k). Creutzs geschehen sein / welche ich zu- /«/E?» crzehlen/dcsto lieber vnderlnsse/weilvondenselbigen grosse Bücher/auch zuvnsern Zeiten seind gcschrie- den / vnd in druck verfertige worden. Das ist gewiss/ rrerdasCreuyscheuhet/ der macht sich verdächtig/ dasserauffdess Ceuffels Seiten sey. Dan diserk)el- lische t^undc/dns Creutz auch nicht leiden kan/ vnnd sooffcerdissZaichensihec/ so offc gedenchreranden"^/^ k)irtcnstecken Dauid/ mit welchem sein Aopffzer- knirscht/vnnd jme sein Goliacischerk)ochmuthge- dempffk worden. wer das Zaichendesst). Crenyes veracht/ der Helts mit dem abtrinnigen Mammolu- ckcn dem Aayser Juliano / von welchem Cyrillus schreibe/ dz er die Christen wegen dises Siegzaichens/ verlacht/gestompfierc/ vnd verspottet hab. Entge- gen aber das Lreuy Christi inn ehren haben/sich dar- mik bezaichnen/ist ein anzaigung eines rechten Ca- rholischenvnd Apostolischen Christen. Dann der k). Basilius lehret vor zwölfs hundert Jaren aussdruch-^"^^? ?7 lich / dass der gebrauch mit dem k). Creuy sich zube- zaichnen/von den k). Aposteln herkomme/vnnd alle¬ zeit bey den Christglaubigen/ dise gewonheic gewesen vnd verblieben sey. Wei! nun dem also ist / sollen wir disen Apostolischen brauch erhalten/ vnd vns dess inn der Firmung/ an vnsern Stirnen/ durch den Bischo- G tz feng«, Die Erste Predig/Vorr dem fen gemachten Creutz aujfs höchst crfrcuen/darne- bcn jmmerdar gcdcncken/es werde vnsrcm jedem rcglich von k)inüel herab / eben jo wo! / als dem groß- mechtigcnZ^ayscv Constantino zugcschrrcn: In boo ÜAno vince5: In dism Zaichen wirst du den Sieg erhalten: Mr sind Christi Diener vnd Aicccrsleuc/scin Fcldr- zaichen haben wir an der Stirn / forchken sollen wir vns nicht/vnder dcß Herren Blutfahncn / durch das Creutz Christi wollen wir obsregen vnd selig werden. Da dcrhalben der td.Paulus sage/GHTT hak vns be- zaichnek/Ist solches zuucrstchen/daß er vnsindcr^rr- mung/micdem Zaichen deß f).Crcntzes/durch den Bischoff seinen Diener bezaichncc hab/wie solches durch die ganye Christenheirje vnd allweg ist gcbrcn- chig gewesen. Daß aber die gccauffrc Chrtsten/durch die Bischöfe eben an der Stirn micdemlT». Chrisrm crcutzwckßangestrichcn vnnd bezaichncewcrden/ge-- schicht solches darumb/ausfdaß wir den Flamen deß t?errn/vnd vnsern Catholrschcn Glauben/ bestände- haffrig vn vnerschrocken/vor freunden vn vor Fein¬ den öffentlich vnnd ohn alle scheuch bekennen/vnnd vns seines k).Euangelij/wie auch dcß vnübcrwindc- lichen Sieg vn Criurnphzaichcns Christr/an vrrscrn Stirnen/in welchen die schamparkeiejren Sitz hat/ nicht schämen. Wer ein ding an der Stirn har/der verbirgt solches nicht vor forchk/ er schembt sich auch dessen nicht/ wie solches alles der t). Augustinus gar schön vnnd eyfrig fürbildcc/ da er spricht: Ich schäme mich so gar nicht deß Creutzes / daß ich auch das Creutz Christi hab nit an einem verborgnen -Ott/sonder trage es an der Stirn. Die letzte Wort/ vnsers paulinischen Sententz: Vnd H. Sacramem der Firmung, Vnd er Hat vns' geben das pfandt seiues Geistes in vnsern Hertzcn: sollen also verstandenwerden/dzdcrtA.^attluüvns durch dicselbigedenEffscr/Zxra;sr/vnwrrckungder Firmung wilangezeigc haben. D^n::Lde-»daruurd ist dieses hochwrrdig Gacrarnent von Christo dem t^crrn cingeserzc worden/vnnd eben darumb werden wir von Gott durch den Bischofs gcfirmcr/ gcsalbcc/ bezarchnet/anff daß wir cmpfahen den tN Gcrst/^ den Geist derWarhcrc/ den Geist deß Trosts / den GcistdcrtAcyligung/dcn Geist deß Lriedcs/welchcr h vns hcilrge/vttdcrwcise/tröste/stcrcke/laitte/ vnd füh¬ re durch dieWüste diser rauchen/Linstern/vngcstü nr- mcn/boßhafscigcn/müheseligcn/vnd vngeschlachccn B?c!r/inn das gelobte ^andrderjmmerwchrendcn Seligkeit. Diß alles lehret mit kurtzen / aber doch krcffcigen Worten / das heilig Fkorenrinisch Coucrii- um aufs drse ve>eiß: Die krafftvnndwirckungdises Sacra- mcnts der Firmung/ist disc/das darinn gegeben wirbt/ der hcili- ge Geist zur bekrefsrigung / gleich wie er gegeben ist worden/am Fest der Pfingsten den Aposteln/aufsdaß ein Christ/den Na¬ men Christi vnucrzagt bekenne. Dcrhalben wirdt dcrgefirmte an der Stim/da der Sitz der Schamparkcit ist/ gesalbct / aufs daß er sich nicht schäme / den Namen Christi zu bekennen/vnnd sonderlich sein Creutz/wclches venJuden ein ergernuß/den Hai¬ den aber ein thorheik ist/welches wegen auch der gesirmee/mik dem Zaichen deßH.Creutzesbezaichnek wirdt. Diser Scn- tentz ist so klar/daß er einer weicrern erklcrung nie be- darfs/allein ist zumercken/daß/gleich wie die N). Apo¬ stel zu mehr vnndvndcrschicd'ichen mahlen/den tN geist haben empfangen/ Also geschieht solches noch G ifi tcglich Die Erste Vredig/Volt dem teglich in der Kirchen Gottes. In dein tA. Taust ha¬ ben die Apostel empfangende»» t). Geist / zuucrzey- bung jrer Sünden- Solchen empfahen wir auch zu bemclrem ende/wann wir geraussr werden, vorder AussarthChrist^/haben bcmelre Apostel den kA.Gcist empfangen/auff das ste die Sünd verzeyhen oder be¬ halten möchten. Discn cmpfahcn auch die Geistli¬ chen in der jDriesterwcyhung. DieAposteln/dess- gleichen die Samaritaner vnnd t)ayden habe»» em¬ pfangen den tA.Geist (wie wir zuvor habe», ange- hört) zu jrer bekressrigung/wider dienernd dess Lreu- tzes Christi: difen empfahen wir auch in der tA.Lir- mung/durch welchen wir bckressrigec werden/ Chri¬ stum vnsern k)aylandc/also auch sein Glauben/ sein Lehr/sein Euangelium/vnd sein Kirchen / vor alle» Tyrannen vnerschrockcnlichzubekencn: Es sein man, chcrlcy Gaaben/sprichr der Apostel/aber es ist nur ein Geist: Es sein mancherley Wirckimgen / aber es ist ein G-Ott/ der da wirktet alle Ving in allen. Dcrohalben sein die himlisch« Gnaden vnd Gaaben vilfclcig/vnnd werden vns die Göttliche Gücer/niche aussein mahl/auch nicht auss «in wcißercheilcr. Der tA. Geist widerfchrer vns in» dem tA. Tauss/zuuerzeyhung vnserer Sünd: In», der jAricsterwcyhung zu erlangung deß Geistliche» Gewalts: Inn der Lirmung zu besterckung vnsers Glaubens. Vnnd diß erkläret gar schön/mit wenig Worten / der hocherleuchte Bischoss Ambrostus: Dieweil/wie der Apostel sprich e/ die Wrißheitdeß HErnr mancherley ist / vnnd die Wcißhrit Gottes mancherley Also ist mancherley ver H. Geist / welcher vnderschievliche vnnd man- cherleyKreffren hak. Vor; der nochwendigkcitdrscs t?« Geists/Hab ich zvuor nach lengs geharchlec/ wie wie aber H. Sacrametit der Firmung. -s aberdesselbige/auch nach dein Tauff bedürssrig sein/ wil ich zum vberstuss/durch diss Exempcl crkierc.Ein t)aupeman/so Soldaten vn B.riegsleuc aussuimbr/ verzaichnet sie nit allein in sein MusterAegistcr/son- dergibt jnen auff einen gewissen Tag/Wöhren vnnd wassen/damit sie zum Streit berait/ vnnd versehen sein / zuempfahen. Gleicherweiss sag ich auch/ ist nie genug/daßwirinn dem k). Tauss/vnder dem Blue- sahnen Christi/als Soldaten vnnd Aitcersleuk/ be¬ schrieben vnd aussgenommen werden / sonder wir be- dürssen auch der s)ülff dcss s). Geists/au ss dass wir durch seine R.rässten/Gaaben vnd Gnaden gewaff- net vnnd bckrcfftiget/alsbestandthasscige Christen/ wider alle vnstre Feind/Manlich streikten: durch dcss laidigcnSachans vnd seines Anhangs / Tyranney/ Betrug/vnd Arglistigkeit/durchdringen: Vnnd in dem wahren seligmachendcn Carholischen Glauben/ biss auff vnsern letzten Athem / bestendiglich verhar¬ ren/vnnd also in aller vnser Trübsal/Angst/l^oth/ Crcutz/Anfechtung vnnd Ä)ldcrwertigkeit/mit dem königlichen Propheten schreien mögen: Wann ich gleich wandlen solre mitten im Schatten deß Todts / so wil ich^- " mir doch nicht förchren/ dann du mein Gott bist bey mir. Damit wir nun vns zu vnsermpaulinische Text vcr- fügc/bringt derselb mit sich/dz Gott der perr d jcnig sey/welcher inn d Firmung gebe den Geist dcss Trosts rn vnscre t)crtzen/we!chen wann wir haben/alssdan werden wir zum geistlichen R.ampssgesterckc vn be- kressciget: Alssdan sein wir rechte ChristenlicheRit- tersleuc/vnd volkommene Christen. Vnd diss ist die Lehr der Schriffr; Diss ist die Lehr der t). Vat¬ ter Z-Zo- r» V^r t.. , . Die Erste predig/ Don dem ter vn Kirchenlehrer: Distist dre Lehr der hochheili- gerrConcilicn: DististdicL.ehrdcr2^irchen Gocrcs: ?o». Diß ist die Lehr der ganyenChristerrheit. AlleChrist- gläubige/ schreibt vor vierzchen hundert Jarn/der lÄ. Bab st vnd MarryrcrVrbanns/sollen durch aufflcgung ^x P.^^^,^^Handt/den heiligen Geist cmpfahen/auffvas sie volkomnc Christen erfunden werden: Dan : wann der hei¬ lig Ge st eingczojscn wirdk alßdann wirdk das gläubige Hertz/ zurbestendigkett rrweittert. D«rnd dist alles bringt vnstr ^)aulinischcrCcxt mir sich/rnn welchem warhaffcig- Uch/alles das begriffen ist/wasderBischoffatsein Diener Christi/ bey dem Sacramcnc der Lirmung Händler vnnd verrichtet. Er firmet den gccauffccn Christen: Er bestreicht sein Stirn mit dem t). Chri-- sam: Erbczaichnet jhnmitdcmk). Creuy: Er ge-- brauchtdas Wort Gottes/vndgibkjmdenheiligen Geist/sprechende: LZo st^no re liAno cruci;, Lc constr- mo re Cbrismare laluriran nomine?acri;, Lc Le 8pi- riru8 ^ncbi: Ich bczaichne dich mit dein Zaichen dcß heiligen Crcutzcb/vnd firme dich mit dem hailwrrligm Chusam/im Na¬ men deß Vatters/ vnnd deß Sohns/ vnd dcß heiligen Geists - DiserLorm gebraucht fich die b). Aömischc Airch : vnddaßesdre rechte Apostolische5orm scy/bczcngct das Llorcntinisch Conctlium / in welchem die bcmcirc GöcrlichcWort vcrzaichncr sein. Drse /vnscrs pau- lirnschenGcnkentz/Außlegung/hab rch nic austmci- nem^opfsgespuncn/odcr durch mich selber erdacht/ sonder es haben den tA. Paulum auff dise weiß vor» , dert?.Lirmttng/verstandcnvnndaußgclegt/derlA. ,Aniorostus/Ansclmus/ vn vil anderefürcrcffenlrche Dsctorcs vnd Lvrrchcnlehrcr: desto mehr habt vr- sach hicriltn im wenigsten irichczu zwcistcn. wann r» com». , wik H. Sacrament der Firmung. -- w:r dann nun mehr genucgsamb/außfürlich vnd vn wrdcrsprechlichverstendigcwordcn/daßdieFirmung^ cin warhaffcigs/hailsames/gnadenreiches Sacra- inenr der LvirchenGocces ist/dessen wir nie weniger bedürffcrg sein / als es allen Lhristglaubigen/so lang das Christenthumb wehret/vonnöccen gewesen:Si-/E. c--/««. he so gebürec sich/jr geliebte Christen/daß wir die Gü ter vnd himlische Gaaben/nichk mit so grossem nach- thailvnsercr Seelen verabsäumen/vnnd in windc^^""' schlagen / anff daß wir nie billicher weiß mögen ver¬ glichen werden den ?brLncrici§> das ist/denjenigen armen eilenden Leuten/wclche jeerVernunffk/ vnd jres Verstandes beraubc/wcdcr Eryt noch Äryney/ vmb sich weder gedulden mögen noch wollen. Dan die Firmung ist ein prLieruarif, vnnd gantz köstliche Aryney/aust daß wir bestandrhaffte Christen sein/ vnd nicht durch jeden windt der Lehr/wie der Apo¬ stel Paulus daruon redet/vmbgeführt/oder wie ein Rohr im Meer hin vnd wider getrieben/oder durch Verfolgung zu Mammoluckenwerden/sofern als Geistliche Rampffer / wider alle vnsere abgesagte Fcindt/rirrerlich streitten/vns anch airrigeR-eyercy/ Tyranncy/Verfolgung/ nie vbergwelrigen lassen/ auff daß wir also die Cron der Seligkeit erhaschen/ die vns alle genediglich erthailen wölke / der gärig vnd barmhcrtzigGott/ AMEN. H Die ° --..>l ' '°'rtr^ :>; >.'-N- tt us: ,. - ',' "'- .' --V '' ^7sur«.'u, -- .r.'..-7-'-.,--..^ - „' 2>'.'rr . ! >"'-' s r. - l.-»'-^5':v 7» ' x'' r->-- °. ,^> >,p c . -^- > '- r:«. ,-U^ ,n'rr.i!ri> s^.i' Vrry6)LlS^c k«:,- -! 6 ... 50 von demH.Sacranttntder Firmung. Zc Warheit / Gewißhett/Wir- digkeit / A.raffc vnd würckung deß hochwürdigen Gacramencs der Mmung/Hab ich mn der von mir nechfi gehalcnen predig/ meines erachrens/dermassen entdeckt/auß- gelegt/ans liecht gcbrachk/vnmeniglich auß gründe deß paulmischen von mir erklärten Senceny / vnnd dann auch auß der Göttlichen Gchrifft/ vnd erlichen t). Concilien/vnd einhelliger Lehr/der vralcen Vat¬ ter vnnd Kirchenlehrer/für die Augen gefielt/Das verhoffcntlich/ derjenigen so mich angehört/einiger nie ifi/der/allcnzweijfel hindan gesetzt/mitdergan- tzen Christenheit/nichc für gewiß halte/vnd fefiiglich glaube/daß die Lirmung einwarhafftigs/von Chri¬ sto vnserm Eelöser/zu ertheilung deß Geists/ein- gefitztes gnadenreiches Gacramenc fiy / also das nunmehr vnuonnöttenwäre / hieuon was weitters Zuhandlen/jedoch weil die welcweifin Juristen pfle¬ gen zu jprechen: ^l>unäL8 caurela nounocec: Vbtige fürfirg könne nicht schaden. Vn wir auch ein teutsches Sprichwort haben - Man kündtc dem guten nit zuuil thun. Bin ich encschlossen/noch zum vberfluß/vnd zu meh¬ rer erleucerung der Sachen / dan auch zu fruchrbar- iicher vnderweisung der jenigen / so diß Sacramene/ tz mehr Die Ander Predig/Don dem mehr auss mangel abgehenden berich es/als muewil- liger Bossheit/ verabsäumen /Drse durch mich/euch fürgeeragne Christliche Lehr/ auss gründe der heilige Schrtffc/avß den t). Concilijs/ vnd vberetnstimung der Griechischen vnnd Lateinischen Kirchenlehrer/ inn vorstehender predig/ mit solcher klarheit zu pro- biern/vnndzuerweisen/dass man augenscheinlich se, hen/fa gar mit fänden greiffen möge/was die Fir¬ mung für ein so norhwendigs/vnd zu vnserer Seelen hail/wolfarth/fürrreglichesGacramene scy. Dnd damit ich ohn allen auffschub/Verzug/vnndvmb- schweif/meinem erbieten ein beniegen rhue/so gibt di- sem t). Sacramenc der Firmung nie allein zeugnuß her in der vorigen predig von mir aussgelegee Pauli- Nische Genrentz/daß nemblich G L TCsey / der vns durch die Bischöfe firme/der vns bezcichne/der vns salbe/vnd der vns gebe den t). Geist/sondern/ ÄDm andern/gibt auch disem Sacramene O der Firmungzeugnuss/die folgende t)istoria/wel¬ che der t7.Euangelist Lucas/in derApostcl geschichc auff diseweiss erzehlet r Da aber die Apostel / die noch zu Jerusalem waren / höreren/das Samarta das Wort Gottes angenommen hette/sanvten sie zu inen Perrum vnd Ioannem r Welche/da sie dahin kamen/bctteren sie vber sie/ das sie den Hel- ligenGeist empfiengen/ dann er noch vber jr keinen gefallen/ sondern waren allein geraufft in dem Namen J E S V: Da legten sie Händt auff sie/vnd sie empfingen den hcckgen Geist. Bey diser Apostolischen Geschichc haben wir znmer- ° eken: Erstltch/dass/vnangesehen die Samaritaner dnrchphilippvm den Diaconum/zu der erkandcnuß Evangelischer warheit waren gebracht/ vnnd durch den II. H. Sakrament der Firmung. z i den^auff von jren Sünden gereinigt/vnnd also zu Bindern Gottes ausfgenomen worden/So manglet jnen doch die fülle vnnd volkommenheirdeßkXGei- stes/welche sie durch dieLirmvng vnd austegung A- postolischer k)ändt/zu sterckung jres Glaubens/ ern- pfahen soleen. Dabey mir abermals zu lernen ha- ben/daßesnit genuegist/daß wie gerausst sein, son- dern es erfordere noch darüber vnsee t)ayl/ daß wir gefirmer sein. Fnm andern/ haben wirbey diser N»i- stori zumercken/daßder Philippus Diacon/gleich- wol die Samaritaner hak können causscn/ aber den t). Geist durch austcgung der t)ändr/ mit anstrerch- ung deß Lhrisams zuertheilen/stundc nicht inn seiner macht. Dann diß Sacramenc der Firmung zu spen¬ dieren allein den Aposteln / vnnd den Bischöfen jren Nachkömblingen ist anbefolchen worden/wie solches nicht allein praxi; Lccleilce, vnnd der fmmerwehrcnde gebrauch der LUrchen mir sich bringt/sondern auch dessen vtl der k-.'Vätcer zeugen sein. Der t).Babst vnd Märtyrer Eusebius/vngefährlich vor tausent drcy hundert Jarn/ bezeugt das mit diesen worcen: Das Sacrammt dtr ausslcgung der Händt/sol man in grossen Ehren halten/welchkö von numandt nicht/dann allein von obri^ sten Priestern kan verrichtet werden, "weil dann Philippus kein Apostel/keinobristerpriester/keinBischoffwar/ " kondre er die Samaritaner nicht firmen / sonder es must solches durch die Apostel/ Petrum vnnd Ioan- nem verrichtet werden/wie dann noch heutiges tags/ nicht die Priester/ sonder allein der t?. Aposteln 8uc- cellorc;, vnndklkachkömblmg die Bischöfen/als die mir mehrerm gewalk / als die Priester begabt/sein/ k) iä das Dre Ander predkg/ Don dem das Volek pflegen zu firmen. Vnd daß dem alfo sey/ erkläre solches das Lloreurinisch Concilium folgen- Os»-. der gestalt r Der ordknliche Diener der Firmung/ ist der Bi- »» «/<- schoss: vnd vnangcsehm ein gemeiner Priester die andere Sale bung kan verrichken/so soll doch dise allein der Bischofferkheilk« Das heilig Cridentinisch Concilium redet von diser e7s»»77>,^/ /. gen hast, wie nun der Bischoss vorderFirmungbee- ree/also bettet er nach der Firmung/welche Gebete ich nit erzehle/ damit ichs nicht zu lang mache. Zum VI. sechsten / vermeldet der Text/ daß die Aposteln haben jre t)andc aussdie Samaritaner gelegt: ebendas rhun die Bischöfe heutigs tags auch/welche auste- gung der t)ände/kan aussdreytrley weiß verstanden werden. Erstlich / daß der Bischoss im anfang deß Acts der Firmung beyde s)ändt vber dasBolck auss- streckc/vnnd beeret / wie wir gleich jetzt angezeigr ha¬ ben. Nachmals daß der Bischoss allein mir dem Daum die Stirn deß gefirmten/mir dem Chrisam Crcutzweiß bestreichet. Bnd das kan reche vnd wo!/ wie die t).Gchrissc im brauch hat zu reden/cin auste- gung der tdändr gcnenner werden. Dann dorr im I Euange- Die Ander predig / Don dem /. Euangelio Marci lefen wir/dz der t?err sein k)andt «uff einen Tauben vnd Stummen zulegcn/ist gebet- tenworden/welcheserauckgekhan/vnnd dock Haler allein die Finger inn deß armen Menschen Qhren ge¬ legt/vnnd die Zunge bcrierc. Zum dritten/geschickt die auflegung der Bischöflichen t)andc/auffein an¬ der weiß/ wan er nemblich die vier Finger seiner rech¬ ten k)andk/auff das kdaupt deß Christen legt/vnd zu gleich mit dem Daum jne falber vnd bezaicknet / wie solches instnuirc vn zuuerstehcn gibc/der vralte Leh- rer Tercullianus: Der Leib wirt gesatbet/auff das die Seel geheiliget werbt: der Leib wirbt bczaichnet/auff daß die Seel bei festiget werbt: der Leib wirbt durch auflegung der Händtvmb- schatttt/auff baß die Seel erleuchtet werbt. Diese jetzt er¬ klärte Apostolische Geschieht lege ich nicht allein also auß/sondern es hat solche t^istori von der Firmung verstanden vor i; oo. Jarn/derk). Cyprianus/fo sein Biuet vmb Christi willen bcstendiglich vcrgost c>/>.H,/. st». Diser schreibt also: Derhalben weil die Samaritaner ^cn rechten Tauff empfangen hatten/war nik von nöttcn/ das sie wider gemufft würben/sondern ist allein/was ihnen noch ab¬ gangen/vom Petro vnnd Joanne verrichtet worben/auff das nach verrichkcm Gebett/vii auffgelegterHandk/der heilige Geist vber sie angerufft vnd gegossen wurdt. Welches noch hcurigs tags bey vns auch gcschicht/auff das die/so tritt der Kirchen ge¬ mufft werden/dcn Obersten der Kirchen zugefürl werden/ vnnd das sie durch vnser Gebett/vnd Handk aufiegung/den H. Geist erlangen / vnnd durch deß Herrn Zaichen volkommen werden. Eben aufs solche mcynung hat bemelce Apostolische k^istori verstanden/ der fürrrcfliche Lehrer Beda/ welcher also schreibt: Es ist zu mercken/dae Philippus, so ztt Samaria gepredigt/ einer auß den siben gewesen, Dann so es H. Saerament der Firmung. 54 rin Apostel gewesen wär/hek er billich die Handk aüsiegenköm rrcn/auff das sie empficngen den heil igcnGeist/welches allein den Bischöfen grbüret. Dann die Pnester mögen wol bieget kauffttn uri! dem Chrisam (welcher von dem Bischoffgeweicht ist) salbcn/abcr doch die Stirn auß solchem Del zubczaichncn/ gebürt inen nicht/welches allein den Bischöfen zustchet/so den getausstcn geben den heiligen Geist. Auffdemelte weist ha» den auch austgelegr/mehr gedachte Apostolischet7i-^ stori/Istdorus kdispakensis/der k). k)ieronymus/das r/. Llorerrrinisch Loncilium/der l). Augustinus/ vnnd andere R.irchen!ehrer mehr/so vnnoth ist zuerzehlen. Dadey jr abermals vernünfftiglich abzunemmen c7o»c//.Z7^. ! hadt/dast ich mich nicht vnderstehe/dies). Schrifftr>-Doö?^' nach meinem Verstände (welchen ich vil zu gering darzu erkenne) zu erklären/sonderauffdie weist aust- zulegen/wie sie dieGorrsförchtige/anseheuliche/vrad ten R.irchenlehrer verstanden vnd austgelegt Haden. ' ÄVm dritten / gibt disem Sacrament der o Firmung zeugnust/ein andere Apostolische k)i- siori/welche dcmelcer Evangelist Lucas erzehltr Paulus kam gen Epheso/ vü fandt etliche Iünger/zu den sprach en Habt jeden H. Geist empfangen/dieweil ihr gläubig scykf Sie sprachen zu im: Wirhabenauch niegehörl/ob ein heiliger Geist fty. Vnd er sprach r In was Tauff scyt ir dann gceaufftS Sie sprachen: In dem Tauff Johannis. Paulus aber sprachr Johannes hat gttaufft in dem Tauff der Bueß/vnd saget dem Volck/das sie sollen glauben an den/der nach im kommen wirr/ das ist/an IESVM. Da sie das döreten/liessen sic sich Muffen in dem Namen deß Herrn Jesu r Vnnd da Paulus die Händl auff sie leget/kam der heilig Geist auff sic/vnnd redeten wik Aungen/vnd weissageren. In diser Apostolischen Ge¬ schieht Haden wir adcrmals ein gedachrnuß der Lir- I h nung/ Die Ander Predsg/Don dem mung/ bey welcher t^istori wir zucrwegen haben: Erstlich / was für ein tewres kostbarliches Sacra- ment in der Firmung sein muß / weil der t). Paulus nach seiner ankunfft genEpheso/dic Christglaubi- gen daselbst/vor allen dingen gefragt hae/ob sie den k). Geist empfangen Hecken. Dan was man für das fürnembste scheyt/aussdasselbige dringt man zürn meisten. Ein sorgfeltiger t7außvaccer/waner vber i^andt ein Aaiß verrichtet / vnnd widerumb haimb kombt/alßdan istgemeinlich sein erste frag/ob Weib vndAindc/vnnd meniglich frisch vnnd gesundrscy. warumb Dann nichts ist vber die Gesundtheic/sie vbertriffk Silber vndGole/vnd ist deß Menschen be¬ stes Dauptguk. Eben also/ da der td. Paulus gen Epheso kommen/fragt er die Christen stracks/ob sie den t).Geist empfangen heceen/welcher jnen zur Se¬ ligkeit ausss höchst nach demTaussvon nötten war. Vnd haben vns also bey diser deß Pauli Frag zu spieglen/mic was grosser sorgfalcigkeit wir disem N». Sacramene der Firmung nachtrachten sollen. Zum andern/ haben wir bey diser Apostolischen Geschieht zu mercken/daß der t). Paulus dieEphesicrzuuor in dem!?kamen Jesu gemusst/ vnnd erst hernach den Geistercheile hat. Dannder'TaussLhristi/istein anfang vnd fundament der andern Sacramenten/ ohn welches die andern weder gültig/nochkrässrig stin/welches wegen dann der t). Paulus zum ersten die Ephesier getaussc/vnd nachmals gefirmec. Zum dritten/erzehlt Lucas/daß die gefirmte Christen ha¬ ben geweissage/mit mancherley Zungen vnnd Spra¬ chen geredk/welche sie weder innden Schulen/noch v von H. Sacranrent der Firmung. Von jren Müccern erlernet/ sonder durch emsiuß deß t). Geists erlangt haben/welches wegen sichmcvn- billich erhebt/bistFrag/wie eskom/dasanch nicht fetziger zeic/diegcfirmece Christen/mitdern t). Geist sichcbarlicher weiß angechon werden/mit mancher¬ lei Sprachen reden/weissagen / vnd andere geistliche würckungen (wie zu Pauli zeit beschehen) verrich¬ ten mögen. Aufs dise frag erfolgt erstlich dise ant¬ wort/daß die Göttliche Allmacht fürnemdlichvnnd meistes chcils/darumd last Mieacula/vnndvberna- war-umb türlichewunderwerck geschehen/auff das Christus Wundir-zM vnstr tdaylandk/für denjenigen tnn diser Welt/von che-i gescheh meniglich erkennet vnd gehalten werde/für welchen er vomhohen t)imel herab ist gesandt worden/nem- lich daß er wahrer Gott vnnd Mensch/ein ^lcäiLcor vnd Mitler sey/zwischen seinem t)im!ischen 'Vatter vnd dem Menschlichen Geschlecht: Daß er seyvnser Erlöser/vn das Lamb Gocces/welches hinweg nimt die Sünd der Welt: vnd gleich wie auß Verordnung Gottes/dieLxulc;, vnndstüchtige bey demIsraeliti- schen volck/allzeit nach ableiben deß t)ohenprkesters/ möchten auß jrem Lxilio vnd Ellendt gen N»auß inn fre Statt widerumb sicherlich kommen/Also sey eben diser Christus vnser t)oherpriester/durch welches schmächlichen Todt/vns Lxulibux vnd flüchtigen/das ^atterlandt der t)imlischen vn»»d ewigen Seligkeit ^öffnet worden. Damit wir nun diß alles festiglich Zu glauben verursacbt/vnd angetricben werden/ har Ehristus 8 t^err auß eigner Arafft/vn für sich selbst/ deßgleiche seine t). Apostel/Jünger/Bischofe/Mar- tcrer/vnd andere k). Gottes/ in dem Namen Gottes I iif viel Dre Ander Predig/ Von dem viel vncrhörre Miracul vnd Wunderwerck gewür, ckct/dcren vo! sein die heilige Evangelien: dcrenvol' sein die Acca vnnd Geschichr der Apostel: deren vo! sein dieAirchenhistsrien/vndandere vnzalbare Bü- cher/welche die tN Väreer nach jnen verlassen haben, was Christus der tderr für wundcrzaichen gerhan hab / vnnd wie wirjme Lecklich glauben sollen/geben /»- vns zuuerstehen stine dise wort: Die Merck so ich thuü im Namen meines Vatters/ diese gebenzeugnuß von mir. Solches har auch lDcodemus verstanden/welcher: ks^.F. Key stacht mit Christo Sprach gehalten: Wir wissen daß du von Gott ein Lehrer kommen bist/ dann niemand! kan die Zaichen thun/ die du khust/es fty dann G OTT mit ihm. was gleichßfahls die Christglaubigen für Wundcr, zaichcchunwerden/zurbestettigung deß Christliche Glaubens/Har der f)err gewcissagr mir disen Worten: »L. Die Zaichen aber / die da folgen werden denen/ die da glauben/ feind dife: In meinem Namen werden ste Tcussel außkreibcn/ mit newen Zungen reden/Schlangen vcmeiben/vnnd so sic et, was tödliche trincken/wirdks jnen nik schaden: Auss die Kran, cken werden sie Vie händt kegen/so wirdks besstt mit jnen werden. Dist vnd dergleichen Miraculvnnd Wunderwerck haben sich in der Rirchen Gortes haussenweist/vnnd vberstüstrg zvgereagen/vttd diß alles darumb gesche, hen/auffdas Christus der kderr für dent)ay!andr der welk erkendt/vnnd der Christliche Glaub/durch die ganyc weirre/braitte Welc/erweiccerc vnd forkge, D-kttmb pstantzt würde. Das aber zu vnsern Zeiten dergler- jetzt Nir so vllchen Wunderwerk/weder bey den t-.Gacramen- Miracul ge, x^/noch in ander weg stch erzeigen/ist die vrjach/daß schrßrn. wir dcrjelbigcn/zu bestatkigungvnsers Christlichen Glaubens/ nicht bedürssen. Dann der Glaub an Chri, H. Sakrament der Firmung? 56 Christum/die R.räffren der k>. Gacrameneen / vnnd dieB.trch Christi/feind dermassen durch so vil vber- natürliche Wunderwerck bekandc / dargekhan / er- klerc/vnd in die Gemüter der Christglaubigen einge¬ druckt worden / daß es nunmehr ein grobe vermessen- heit/ja ein vermessenlrche grobheir wär / mehr M tra¬ ču la vnnd Wunderzarchen deßhalben zubegeren« Wann ein ding ein mahl warhasfciglich geprobiert »st/was ist für Chorheit / täglich mehr proben zubege¬ ren. Im anfang der Christlichen Rirchen/ waren dergleichen Miracula von nörren/ daßwirfestiglich glaubten/Das Christus der Sohn Gottes sey: Daß dre t). Euangclia/das wort Gottes fein: daß dieCa- eholifcheR.irch die Gefpons Christi sey. weil wir nun difesalles/durchdiebefchehenewüderwerckvberstüst - stg vergwifet/ haben wir nic vrsache/dergleichc vber- narürliche Chacen zubegerc/es har auch Gott nit vr- sach/folche erfolgen zu lassen: Gott vü die Natur/sprcche die Philosophi/würcke nichts nitvergebenlich /vmb sonst vii vhnevrsach. Diß alles lehret derlZ.GregorirrstMtsa klaren worcen/dz es von nur klärlicher nitkan außge- sprochen werden: Aist Wunderzaichen waren von nötten O. <7^. im anfang der Kirchen. -Dann sie must durch Wunderwerck ^2,. ernehrer werden/auss das im Glauben wachse vst zuneme die vile der Gläubigen. Dann auch wir/ wann wir junge Bäumblein setzen / alßöann giessen wir ihnen Wasser zu/fo lang biß sie wol gewurtzek haben/ darnach lassen wir das wässern verbleiben. Dnd dz wir die gläubigen dergleichen wundcrzaiche nicht bedürssen/sondern solche zu bekehrung der °Vn- glaubige angesehen worden/ zeigt an der t).s)aulus/ da er spricht: Die Zungen seind Zum Aaichen /nit den Glau- digen/ sonder drnVnglaubigen. Daß derhalben bey dem Sacra- Die Ander Predr'g/Don dem Sacrament der Firmung / in der Apostel Geschicht/ sich wunderzaichen zugecragen/das ist bescheren zu bekehrungder Ungläubige: weil wir aber nunmehr durch die Gnaden Goeces/zu der erkandtnuss Gött¬ licher warheit kommen/sein wir derselben nicht be- dürffrrg/jonder sollen mieden vnsichtbarlichen gaa- ben / so inn den Sacramenten vns widerfahren/con- tent vnnd vergniegt sein. Zum andern/gib ich ausis die beschehene Frag hjse Antwort. L>b gleichwol sich zu vnsern zeite/weder bey derFirmung/wie zuEphe- fb geschehen/noch bey andern Sacramenren/keine/ oder doch gar wenig Wunderzaichen sichrbarlicher weiß sehen lassen/so manglen vns doch dieselben nicht Geistlicher vnd vnsichtbarkichcr weiss, wie so Der t?. Gregorius zeigte an: Die Priester / wann sie durch die Gnad dkß cxorcilmi den Gläubigen die Händt auflegen/ oder den bösen Geistern die wohnung in den Gemütkern der Gläu¬ bigen nit gestatten/was thun sie anderst/als das sie Teussel auß- treibend Dessgkeichen wann gleich der t). Geist in der Firmung nichtmehrsichtbarlicher weiss herab steigt/ so ertheilt er doch sich vns vnsichrbarlicherweiss.wcr sagt das die ganye Christliche Z^irch glaubt das/ vnd der heilig Augustinus lehrt das/auff dise weiss: Jetziger zeit/wirdt der heilige Geist/durch auflegung der händt/ mit erschetnung äusserlicher Miracul vnnd Wunderwerck / ntt gegeben/wie erzurApostclzeit/zu bcfürdcrungdeß angehenden Glaubens/vnnd zu erweittcrung der Kirchen Gottes gegeben ward. Dann wer w^k jetzt begeren/daß/welchen man die handt aufflegt/zu cmpfahen den heiligen Geist/von stundtan auch sob len reden mit mancherlcy Sprachen t Sonder es hat Visen ver* siandt/daß die Göttliche Lieb durch das Bandt dcß Aridts/vn- sichkbarlichcr vnd verborgener weiß den Serben derGlarchigen H. Sacramene der Firmung. 5? tingegossen wirbt. t)aben aljo die heiligen Gacramerrt jre vnstchtbarliche Gaabenvnd Gnaden/vnd erfor- dere ainigenotturfft nicht/das jetziger zeit sichtbar- lkche Miracul geschehen /wie sie Gott der t)Err/zue zeit der Apostel / auß hocherheblichen vrsachen hat leuchten lassen. Vor Jarn hat sich im Ambrder r>. Meß / zu mehrmalen ein äusserliches zaichen/zu be- kreffcigung der gegenwerrigkeitdeß Leibs vn Bluts Christi/ vermcrcken lassen/bey welchem man die Iransub^nriarion, vnnd Verwandlung deßSacra- meircs / vermercken kündten/ weil sich jetzt solches merckzaichen nie erzaigc/sollen wir darumb in zweist fttzen/als wau solche Verwandlung in dem t). Qpfev nicht solee täglich geschehen:' Im anfang/zu bekeh- rung deß Volcks/waren dergleichen Miraculvon nörren/jetzunder durchauß nicht. Die jnnerliche/vn- sichtbarliche Effect vnd wirckung/befinden sich bey den Gacramentcn/ wegen der zujäg Lhristi/vnfel- barlich/wann gleich die äusserliche wunderzaichen nicht gespürtwerden, traben aljo schließlich daruon Zu reden/die Sacramencajr jnnerlicheB.raffr/wan gleich bey denselben kein Miracul erscheinet. Zum dritten/gib ichavff die beschehene Frag/ warumb nicht auch zu vnsern Zeiten Miracul gcschehen/dise Ankwort/daß/was die Firmung belangt/ nicht allein Zur Apostel/sondev auch zu andern Zeiten/ sich Mun- dcrwerck haben zvgerragen / wie jr inn meiner ersten predig vernommen habe. *was aber die Miracul w Aencre belaugt/ist die Handl deßHcrm/vermög dert). .^nfft/noch nicht verkürtzt/vnnd sein je vnd allwegen m dcr Kirchen Gottes Miracul vnd "Munderwerck B- gesche- Dir Ander Vredtg/ Don dem geschehen/vnd geschehen noch täglich an vilcnLrten/ so wol in Ceucschlandk/ als in andern fanden vnnd Königreichen/ wie solches auss glaubwürdigen k)i- storien/vnnd vilen Lnndruck verfertigten Büchern köndt dargethan werden. Das aber die abgefalne Christen/solchem nic wollen glauben geben/oder nit sehen können / noch wöllen/das verhindern jre Sau- linische Schuppen/ jre verstockte k)ertzen/ jre verbic- terre/bezauberre/vnd auffgeblasene Gemücer/durch welche ste nicht weniger als der verstockte Pharao/ vn die hardnegkige Iuden/bey welchen weder Moy- ses/noch Christi Wunderwerck Helffen wolren/von dem Riecht der warheicabgehaleen werden. Wie vil vnzalbare Miracul vnd Wunderwerck hat Gott der t)err innerhalb hundert Jarn/ zu bekehrung der Abgöttischen "Völcker / in der newen Welt in India/ in Üispania/in Brasilia/in peru/vnd in andern In- seln/vn Rönigreichen/durch seine Diener gewirckec Es bezeugen solche vil gantz glaubwürdige in druck verfertigte Bücher/vnnd seind dise werck Gottes/ durch die ganye Christenheit dermassen erschallen/ vnnd mit so gutem gründe aussgebreicetworden/das be von niemandt nie mögen gelaugnet werden. 1l)trd ^Ess sey genug von der Apostolischen t>istori/ so sich zur E 2/^^ Epheso zugetragen / welche ich billicher weiss /auch von dem Sacramenk der Firmung aussgelegt / wei» »» ^.solches nicht allein der Text mit sich bringt/sonderN auch aufs diseweiss verstanden haben/ Istdorus/der t). Jeronimus/vnd andere mehr / so vnnoth ist/nach lengs zuerzehlen. A'M H. Sacramcnt der Firmung. 5 r 9,Dm vierdten/ gibtdisem Sacra ment der o Firmung zeugnuß/der heilig paulus/da er also spricht: Dst Liebe Gottes ist außgebraittct in vnsern Hertzen/ durch den L).Geist/so vns ist gegeben worden. Dieser heilig Gcistwirdtvns gegeben in der Firmung: vnnd das dem also sey/vnd diserpaulinische Spruch von discm Gacrament soll verstanden werden / erinnert vns dessen nicht allein das herrliche Lverck/der Römische Latechismus/soaußbefelch deß Tridentinischc Lom cilij zusammen getragen / vnnd mit gutheissen deß^^-""' Gottseligen Babsts pij deß fünfften in druck verfer-^' tigc worden/sonder es erklerr bemelten Sententz von disem Sacrament auch der t). Augustinus in seinen D- Büchern/ soerwiderdieLhrisamsfeindt/die Dona- Listen geschriben hae/mikdisen Worten: Dieweil der H. Geist allein in der Kirchen Gottes/ durch ausslegung der händt gegeben wirbt / haben vnsere Voreltern das dardurch verstan- ben/welches der Apostel sagt» Die Liebe Gottes ist außgebraik- «er in vnsern Hertzen/vurch den heiligen Geist/der vns ist gege¬ ben worden. ÄVm fünfften / gibt diesem Sacrament der OFirmungzeugnuß/d kb.paulus mit distn Worte: Ir soll nicht betrüben den heiligen Geist / in welchem jr seyt be- iaichnet worden- Das wildert). Paulus anzeigen. Ir liebe Ephester / jr habt noch inn frischer gedächtnuss/ Welcher massen ich zu euch kommen/vnd als jr in dem Flamen JEsu seyt gecauffr worden/hab ich euch be- Zaichstex durch anstegung meiner t)ändr/ mir.erthei- luug deß t). Geists hab ich euch gefirmer/ wie solches alles der Evangelist Avcas in der Apostel Geschicht R tz steissrg Die Ander Predig/Don dem fleissig beschriben. "wann jr dann durch die bemclte Firmung/disen köstliche schay/dcn k). Geist erlangt/ so bitte ich euch treuheryig/dz jr jnc nie wölc betriebe: t)abtacht auss euch dassjr gewarsam gehet/ vnd scye sorgfeltig/dass jr den Gorc dess Trosts nicht verwahr¬ lost/ vnnd durch ewrc Sünd von euch treibt. Dann die Schrissr spricht: Gott wohnet inn keinem Leib/so der Sündvnderworsfenist- warumb? Danwasgcmain- schafft hat die Gerechtigkeit mit der Ungerechtig¬ keit? B?as gestlschassc hat das Riecht mir dcrFtu- sternuss? Me vergleicht stch Christus nne Belial? Dann ein mahl ists gewiss/da jbr Ephesier discs kost-- barlichenClainocsdesss). Geists nie wollet beraubt werden/somüstjr euch von Sünden enthalten/vor Lastern euch hüten/ ein Gott wolgefclliges Leben führen. Aufs diese weiss vom Sacramene der Fir- mung/legt discn Spruch auss/der hocherleuchte Bi- sch off Ambrosius vor ailff hundert Jarn/desto wes »Eger habt jr ab discr meiner ausslegungzu zwciflen. «7/^. ÄDm sechsten gibt difemSacrament derFtrs , o) mung zeugnnss / der t). Paulus / da er spricht: In welchem (verstehe Christo ) jr gläubige scyt bczaichnet worden/mit dem versprochnen heiligen Geist / welcher ist das Pfandkvnserer Erbschasft. Disen Spruch legt auss von dem Sacramene der Firmung/der Ambrosius/ A auffsolche gestallt: Derhalben seindk wir mit dem heiligen ? Geist/nicht vonNakur/sondcrvon Gott bczaichnet wordcn/wit - geschrleben sichet: Der vnegesalbekhat/Gott/vnd hat vnsbe- zaichncrvnd hat geben das Pfandtdeß Geists invnsernHcr-^ tzen. Dann gleich wie wir in Christo sterben auff das wir wi^ der geboren werden/Eben also werden wir bczaichnet mit dem H. Sacrament der Firmung. 59 Gcist/auff daß wir sein Klarheit/ vndseinBildrnuß/vnnd sein Gnad behalten mögen welches zwar ist das Geistliche zaichen. Disc Außlegung deß t> Ambrostj ist soklar/daßes einer ferneren erlerrccrnng nic bedarff. ^Dm siebenden / gibt disem Sacrament der <2^Firmungzeugnuß/der k). Johannes: Die salbung /- die jr empfangen Haber/ die bleibe bey euch. Von was Sal¬ bung redet dann hie der k). Johannes? Ich warst keine nir/als dcst heiligen Chrisams. Von disem rcdee der hochsttegcnde Adicr/vnd ermahnet vns / daß wir den / durch den td. Lhrisamempfangnent?. Geist/ durch vnsere Günd nic sollen von vns stoßen: Behalt/ sage der t). Ambrostus/was duempfangen Hast/GDTT Vatter hak dich bezaichnek / Christus der hak dich gefirmek.^H DistnSententz dest td.Iohannis/hak also von disem Sacrament außgclegc/dcr td. Lyrillus/so vor zwölff hundert Jarn gelebt hak/ dcstglrichen der t). Augu- stinus/welchen herrlichen zeugen/billicher weiß/nichr^^./. kan widersprochen werden. D- LcVmachten/glbt disem Sacrament der Firr?^^». (Imung zeugnuß/ der vorbemelee Evangelist Io- hannes/also sprechende: Jr habt die salbung/vki wist alles- r. Ir wist/fpriche er/alle ding: Jr wist was jr thun vnd lasten solc r Jr wist was jr hosten/ glaubcn/vnd wie jr ewer t?ayl wircken solc: Diß alles wist jv durch den /E/5. menwirdt/welchenich euch senden werd/vomValter/dcn Geist der warheit/der vom Vatter außgehet/der wirr zeugen von mir. Deßgleichen redet er an einem andern Qrc also r Ver Tröster der H. Geist/welchcn mein Vatter senden wirdt /E. in meinem Namen / derselbig wirdt euch lehren alle ding/vnnd wirdt euch eingeben/alles daß ich euch sagen werd- widerunr sagt er: Ich wi! den Vatter bitten / vnd er soll euch einen an-- der« Tröster gebcn/daß er bey euch ewiglich bleib / nemblich den Geist der Warhcik. weirccr spricht er :Ich wil senden auff2/. euch/die Verheissungen meines Vatters. Ihr aber soll bleiben -u Ierusalem/biß dz,r angerhan werdet/mitkrasst auß der höhe. Aber da möchr mir villeichr fürgeworffen werden/die Gprüch giengen vrrs nichts an/sondern diß alles wer allein den Aposteln gesagt worden^ Darauff gib ich Serheikig dise ancwort/Das bemelceSententz/diegantzeChri- Geist-st me stenheicantreffen/wie auß nachgesttztenzeugnussen nurdcn Apo, lauter zuuernemmen. Dann erstlichen verspricht l^l"/ sondern der k)err den k). Geist/welcher nie nur so lang sich die Apostel auff Erden werden befinden/sonder welcher ^rden. in Lrcrnum, ewiglich/so lang die Welt stehet/ bex vns werde verbleiben. Diese sein zusag bestettigt er auch mir disen Worten: Vnnd srhe/ ich bin bey euch alle kag/biß ansEndkderWekt/welches nie allein auffdie Apostel/ so lengstaußdisem Jamnrerrhal verschieden / sonder auff alle Lhristglavbigen ist geredt/vnd soll verstan¬ den werden. Nachmals / wer kan die angezognen Sprüch besser außlegen/als eben der/welcher ste mir stinen selbst aignen ähren angehört/nemblich der Petras/ Die Ander predig/ Von dem Petrus/distr spricht also zu den Iuden/so erbekeh, ret hat - Thur Buß/vnnd laß sich ein jeder kauffcn inn dem Namen J E S V Christi/zu Vergebung ewrrr Sündc/so wer¬ det jr empfangen die Gaab deß heiligen Geists- Dann euch vn ewren Kindern ist das verheissen/vnd allen ( nicht allein den Aposteln) dieferrn feind/welche Gott vnser Herr auch herzu tcruffen wirdt. t)ie haben wir die außfürliche crklä- rung deß k). peeri/daß der heilig Geist nic allein den Aposteln/sonder allen / so an Christum glauben wcr- dc.r/sty versprochen worden, Ist er dann mcniglich versprochcn/warumbwoltenwir jn an die Aposteln allein anbinden Da doch die ganye Christenheit/ die vorangezogne Sprüch nicht anders / alswiewir jetzt anßgclegk/verstanden har - Vnd auch gelehret/ daß er vns in dem heiligen Sacramenc der Lirmung mirgetheilecwirdc/ inn dem vnserlieber tAerr seinen Verheißungen Nachkommen vnd gnueg thur. ÄVmarlffttn/geben drftm Sacramentder 0) Firmung zeugnuß/ so wol die in» voriger predig von mirerzchlee/als dise nachfolgende heilige Conci- lia/die durch die Christenheit sein gehalten worden- - , r// Das Eliberrinisch Concilium / so gar nahe vor rau- E. senk drey hundert Jarn ist gehalten worden/chut dise erklärung/das auch ein Lay/da ein Mensch tödrlich kranck/vnnd die ^othverhandenist/caussen möge / doch solider inneylgeraufsreChrist/nachmals durch den Bischofs gefirmet werden: Wann der inn dcr gäch gelaufft/sprichr das Concilium/lcnger leben wirdt/alßdann führe man ihn zum Bischoff/ auff daß er durch auflcgung der Händr vollkommen werd. Das^aodicenstsch Conciliu/ so vor H. Sacrament der Firmung. 4 r so vor tausenczwey hundert Jarn ist gehalten wor¬ den / redec von der Firmung also: Diegekauffte sollen c'E-'/. den heiligen Chrisam empfahrn/ vnnddeß Himlijchen Reichs thcühafftig werden. Das Avreliancnsisch Loncilium stunde auch zu/vnd gebeut: Sie sollen kommen nüchtern LE-/. zur Firmung/ vnnd st gebürenls Alter haben sst sollen auch zu vorhergehender Beicht ermahnet werden/auff das sie die Gaab deß heiligen Geists rain empfahen mögen. Das Melden- sisch Concilium wrl haben/daß die Bischoff in» der nüchtern firmen sollen: Die Bischöfe sollen nüchtern <7E.-r/^ weiß/den heiligen Geist geben durch austegung der Hände» SEE Das Florencinisch Loncilium handlet gar außführ- lich von disem Sacrament/vnnd spricht nicht allein ausdrücklich: Das ander vnder den sieben Sacramrntcn ist <7o»tt7./7^. dieFirmung:Sonderzaigtauch andieSacramenta- lischeForm/durch welche dist Sacrament verrichtet wirdt/ wie solches zuvor von mir ist vermeldet wor¬ den. Das Eoncilium zu Costnitz/gedenckt der sieben <7-»»/. e?o»/. Sacrament/ darunter die Firmung auch eins ist.F/.//.r» ^etztlich aber das LridentinischeLoncilivm macht /. allenDonaeisten/^ouatianern/ Lucheranern/vnd ^aluinisten/den garauss/vnnd spricht: Verbannet sey <7Er/.7>/^. der da sagen darff/die Firmung sey kein wahres vnd aigentlichcs F/- 7. «'-E- ^acramcnk. Die warhcirdises Sacramencs bestccci- Sstvauch/daserst/vnd das ander Arelatensisch/das Olspülcnsisch Concilium /vnnd andere mehr/deren Decrct vnd Befelch zuerzehlen/ich wegen der lieben krwtzr/vndertaste, wann dann die k). Loncilien die c7E/7.L^^/. Kirchen Gorees represtntirn/seind wie schuldig/jnen ^^rsamb zu laisten. wer aber halsstarriger / harc- "egkiger/aigcnsinnigcr / vnd verstockter weiß/die t). Coneilia Die Ander predig/ Von dem Concilia nie hören wil/vondemseidc kan der merckli- /«/. che Genteny deß Raysers Marriani ( welcher in sei- E- nem Edtcc von dem Cakcedonenstschen Concilio he- gristen)dillich gesprochen werden: Vere impiux acc^; §LcriIc§u;eli, <^ur poK cor ^aceräocum icnrcnNL;,opi- nioni suL, LÜ^uiä craÄLritiurn relinr^uic: Waklich Gotk- loß vnnv Kirchenbrüchig ist der / welcher nach so viler Priester Senkentz/seinek oxinion vnd geduncken/etwas weiltcr zu Hand« Irnvorbehelk, l 6 Vm zwölfften/grben disem Sacrament der OWlNUNgzeugnuß/nichcalleinalledle/ so wolin der ersten/als in diser meiner andern predig/ auß dem t). Dionisto Areopagira/ heiligen Bapsten/Cle- mente / Melchiade / Alexandro / Vrbano / Eusedio/ Innocentio/Ladiano/vn hocherleuchcen Mehrer Au¬ gustins/ Ambrosto/Gregorio/Theodorcco/Lpraco/ Amphilochio/Prudentio/Paciano/Beda / Epipha- nio/Chrisostomo/Terculliano/Radano/ von mir an¬ gezogne vnd fürgebrachce Gencentz/welche dise war- heie vnwidersprechlich darrhun vnd erkleren/sonder es desteccigen dise Warheit auch/nachfolgende der heiligen Römischen Bäpst / vnnd so wol der Griechi¬ schen als Lateinischen Kirchenlehrer Gprüch. wie deutlich ste nun vondiser Sachen reden/werdjr auß jren selds aignen Worten anhören. Der k). Clemens/ S. "n Discipul vn Nachkömdling dess k).perri/schreibk vndcr andern von distm Sacrament also: IedermaN soll eylen/das stc ohne Verzug wider grborcn/vnnd von dem Bi-- 7. schoss bezaichnrr werden / das ist / das sie die srbcnfaltige Gnad deß heiligen Geists empfahcn. Der tR Bapst vnd ^^^ tyrerHrdanus spricht: Alle Gläubigen sollen nach dem H. Sacrament der Firmung. 4- TaUff/durch auflegung der Bischöflichen Oändk/ den heiligen Geist empfahen/auss das sie volkomne Christen erfunden wer-»» den. Der k). Bapst Cornelius schreibt der Firmung die krasse zu/daß er auch kein scheuchen gehabt/zu ja, gen /das eben darumb deraberinnige r7ouatus/deß t). Geists beraube sey gewesen/ vnnd zu einem t)ere- siarcherr vnd Ertzkeycr worden sey/weil er in seiner grossen kranckheic/da er sich hattaussen lassen/diß S acramcne nie bab empfangen. Dan also spricht er r ErNouakus/istmit demzaichendeß Chrisams nicht versehen-?- f-nc/. worden/ dahero er danndeß heiligen Geists nicht hat mögens theslhasstig werden. Der k). Bapst vnnd Märtyrer Melchiades/istauss ein zeit gefragt worden/welches . da sey ein grössers Sacrament / der Tauss/oder die^'A^ Firmung^ Darauss hak er diese antwort geben; Ir svlr wissen/das ein st des dercn/nemblich der Tauss/vnd^/^. />^>« die Firmung/ein grössere Sacrament »st. Vnd seyt noch S -» fernersdarzu/daß die Firmung den Taussinn dem^^-^H"Z vbertresse / weit sie allein von den obristen Priestern den Bischofen/kan ereheilc werden. Ist diss nicht von der k). Firmung ein klare Helle zeugnuß/ so vor drey- Zehenhunderc Jarn ist ausgesprochen worden^ Der Gregorius ermahnet inn seinem Sendrsthreiben die Priester/das sie sich in keinen "Weg vnderstehen^ sollen / die getavssre an der Stirn mit dem Chrisam Zu salben/weil solches allein gebäre den Bischöfen/ vn schreibt fcrners: In den Weinbergen Engaddi wächst D. <7^^. ber Balsam / welcher mit LÜ>ek vermengt / durch den Bischofli-/. c^»,. Am Gegen ein Chrisam wirbt/ durch welchen nachmals die Gaabcn veß heiligen Geists ertheilr werden. Gleich wie da ver k).Drcgor"rs/vor H vil hundert Jarn beschreibt/ daß hxx Lhrisam durch Vermengung deß Balsams L h mit Die Ander Predtg/Don dem Mit dem Lliuen Lel/ vnnd durch denBischostichen Segen gemacht wirdk/Also wirde er noch heurigs tags/vnd nicht anderst beraitek in der Kirchen Got« tcs. Der k). Dionysius Areopagica/ deß k). Pauli distipül/beschreibt/ auff was weiß die ^auffung vnd dieFirmung zu gleich/ zu seiner zeic sein Verrichtet D/s»7/worden/vnd spricht: Sie führen den getaussren mit weissem AeM angelegt zu dem Bischoss/welcher jnc salbet mit Göttli-- eher Salb. Gleichßfals schreibe er dise wort: Die an-- ^streichungder Salb gibt die zukunsst deß heiligen Geists den je-- nigen / welche durch das heilige Sacrament der Widergeburk geheiliget werden. Deß vhralccn Lehrers ^erculliani außführliche zeugnuß hab ich in meiner ersten pre¬ dig angezogen/aber noch weirter schreibt er also: Wann wir von dem Badt/nemblich der ^Hidergeburc/ herfür krekten/ werden wir gesalbt mit der geweichten Salb. Vnd widerumb: Nach solchem legt man die Handt auss/ welche durch den Segen russet/vnd ersuchet den heiligen Geist. r. Der N». Lyprianus schreibt dise wort: Alßdann kündtcn /. sie volkommenlich geheiliget /vnd Kinder Gottes sein/wann sie durch bepde Sacramentgeboren werden. Petrus Damia, DE-nus schreibt also von der Firmung: Dasandervndek den Sacramenten ist die Firmung: In dem Tauss wird der H. Geist gcgcben/zuuerzcyhung der Sünd/da aber zum Streit: Dort werden wir von Sünden geretniget/hie abcrmitKräss> f vndTugenden verschantzet i Ist dem nicht also/daß diege^ weichte Handt der Salbung deß heiligen Chrisams /inn den obern theil vnsere zergcnglichen Dauses an der Stirn einge^ 7^,» Vnd ist nicht ein jeder/sosolche Geheimbnuß verricht ///. <>Ä--' ket/sonder der Bischossauss welches Haupt das Del der Sal^ gegossen ist. 's Ich kündre noch vil airdcre ?arrc§ anziehen/zu bestettigung diser Göttlichen warheit/ Insott^ l! H. Sacramem der Firmung. Insonderheit öder Ocmcnrcm /^lex^närinum, I' num, Ori§enLin,(rrcboriu!n ^L^ian^cnum, lobanj .. Damaicenum, Luicdiuni LmiÜcnum, I^adanum, /rML- lanurn, ^uAoncin6c 8. ViÄorei ?errum I^omkarciuin,-. , sirmbt allen 8'colaüicis OoÄoridu8,vnnd allen hohen » Schulen. Dann wo ist sernals cin Dniuersirer vnd /0. hohe Schul in der Christenheit gewest/Ln welcher die - Firmung nicht wär für ein Sacramenrdcß ^cwen^-/^ Testaments erkennt/gelehrc/vnnderwisenworden:'7 Zeit vnd Tag würde mir zcrrinnsn/wann ich dcrglei- ',.'^7,7 chcn herrlichen zeugnustcn aller wolte Meldung chun» c/c,. 7?/> 50 j Derhalben wir wol hicrinn deßkd. AugustiniSen- ° eentz vns gebrauchen künden / da er spricht: * EsU^^',f^1l ein vbcrauß krutzige Vnslnnigkeit/von einem ding/ ob es brüich vnd recht geschehcn/wöllen disputieren/wclchcs durch diegantzs ^7 /- Welt bey der Kirchen Gottes gebreuchlich ist- ÄVm dreyzrhettden/gebeu dr'semSacrament /77.7^? (Ider Firmung zeugnuß / die Miracula vnd Wun- * D- dcrzaichen/so sich Key discm Gacrament haben Zuge- tragen/ welche ich Lnn meiner Ersten predig auß glaubwürdigenk)istorien haberzehlc/ durchweiche vbernatürlichewerck/Gott der tderr vns wil andeuF ten/ mir was reuereny wir diss Sacrament sollen re- spectiern / in was grossen Ehren wir es sollen halten/ weil die Göttliche Mayestet in denselbigen / nicht al¬ lein die Gnaden vnnd Gaaben deß k). Geists/v«rs vnsichtbarlichcr weiß läst widerfahren/sondern hat darbey/so wol zur Apostel zeit als andern zeiren/ausi scrliche wunderzaichcn / zu bckrcfftigung der war- heit dises Sacraments/leuchten lassen / so wegen der th lieben» Die Ander predig / Don dem licken kürye billich jetzundc nicht sollen repetiert vnd widerholek werden. 6Dm vierzehenden vnndletzten/gibt disem «^/Gacramenc der Firmung zeugnuß/ vniucr5Lli5 krLxi8> der allgemeine brauch vn gcwonbeit der Rnr- chen Gottes. Dann wo ist ein Bisthumb in der gan- yen <5hristenheit/in wclchem/von der Apostel zeit an/ nit sey gebräuchig gewest/das »olck mit dem Gacra- ment deß Chrisams zu firmen? Wil allein von vn- serm Teutschlandt reden / wo ist inn dem ein einiges Bisthum auffgericht wordcn/in welchem die Bischö¬ fe nie betten im brauch gehabr/das Volck zu firmen/ vnnd den pfarMerrn/ das heilige Qel järlich inn der Carwochen zuüberschicken ? Derhalben ich recht vn wol inn diser Sach mit deß k)ieronymi Worten schließen kan/welcher/nach dem er in seinem Dialogs wider die Luciferianer bat angezeigt/ daß die Bi¬ schöfe durch austegung der t7ändr/ den t). Geist ge- D den kündeen/spricht er: Begerstu wo das geschrrben stehet der Apostel Gkschicht. Aber wann gleich deßhalben kein Schrifft nit wärverhandrn/fo wär vns doch an statt eines Ge¬ bots hierin« genueg Vie Einhelligkeit der ganyen Welt. perorLlio. O^SAnn dann / geliebte inn Ahnst» Vein AZ^)t)errn/Ir nun mehr habt vernomen/vnnd st> wol in der vorigen/ats in diser meiner andern predig/nach lenge von mirangehörr/dz dieFirmung ein warhaffkigs/gnadenreiches Sacrament sey / deß Newen Testaments/wie solches avß gründe der Schrifft/ H. SacramtNt der Firmung. 44- Schriffc/ auß den hochheiligen Concilien: anßhe«^ Gottseligen Bäpsten/Bischofen/ vnd heiligen Mals ryrern: auß den hocherleuchten/ jo wo! Griechischen alsLakeintschen Vättern/Scribenten vnd Kirchen¬ lehrern: auß vilen verlogenen Miracul vnnd Wun- derwercken/ vnnd dann letztlich auß dem jmmerweh- renden gebrauch/vn allgemeinen gewonheitdergan- tzen Christenheit/ von mir außfürlich probiert/dar- gerhorr/vnd erwisen worden/ vnnd dise Sonnenklare Garheit vor Jarcn /von niemandt ntr/als von den verdamten Ketzern/ den Donatisten /vnd ^orratra- nern/ zn vnsern zerren aber/von den Lutheranern " vndCaluinisten /sambe fremanhangistverlaugnec worden. wer wil sich inn diser hochwichtigen Sach nie lieber bey der ainhelligkeit der ganyen Christen-- F./äHnr, heie finden lassen/als dass er den jetztermelcen wi- dcrChristen (deren Lehr voller Gisst vnd schädlich: Ir Leben aber/ so stegeführt / Voller Laster vnnd schendlich gewesen) wöll glauben geben? Ist auch jemandt/der nur einMnckleirr in stch hat / MenschlLr ches verstandcs/der auss so vil eingebrachcevnwider- dringliche zeugnusserr/der ehrwürdigen Antiquitek/ die wenigste vrsach hab/die krasse vnd warheitdises Gacramenrs in» zweissel'zusetzen? Kan auch ein Mensch so blinde sein/der dise "warheit nicht ergreif- sen soll/ wann er stcht/das bey allen Kirchen/in Ori¬ ent vnd Lccident/gegen Mittag vn Mittnacht/ disi Sacrament deßChrisams allzeit im brauch gewesen. Sonderlich aber ist bey allen Bisthumben vnd Ertz- strffcen deß gattyen Teueschlandes/ so lang wir Chri- stttin erkennen/ein Apostolische vnnd von der Römi¬ schen Die Ander Predtg/Dorr dem scher; tDaupcR.irchen heranss gebrachte gcwonhert gewesen/ das Christliche Volck mir anstreichung deß Chrisams zu firmen. Ists ein falsche Lehr gewest/ die Firmung füreinSacramentzu halrc/so erfolgt/ das vnsere deutsche Bischöfe von der zeit an / in wel¬ cher das ^eutschlandr zum Christlichen Glauben kommen / biss auff vns / nie recht geglaubc/auch die Sacramenr ( so ein grosse Gottslesterung ist/vnd abscheulich zugedenckcn/ wilgeschweige«zu reden) jhrern anuercrauten Volck Deutscher Marion nie recht erthcilc haben, wer wil so grob/frech/vnd ver¬ messen sein/der sich soll vnderstchcn/ die frommen Gortsförchcigen Bischofe/Vorsteher/vnnd Seelsor¬ ger/vnsers geliebten Vaccerlandts/ einer solchen Bossheic/ odervnwiss'enhcitzubeschulden^ einLhn- mensch wär solcher/vnd ein Bub in der k)aut. Wan dann die Apostolische vnd Catholische warheit von der Firmung so klar ist/ als die liebe Sonn andern k)imel/wic kombt es dann/ dass wirsocräg/soschläf- ferig/so faul / so kalt / sonachleffrg/gegen disem t)ey- ligrhumb vns erzeigen/ vnd nit vil mehr mit grossem Eyffer/vnnd sonderbarer Begicrdt/zn disem Gna- denbrunnen der Firmung eylen/lauffen /vnnd drin¬ gend Wiewerd jr alte Manner vnd Frawcn/gegen Gott dem t)imlischen Vatter/derdissSacramcnt allen Christglaubigen zu gutem verordnet: gegen Christo vnscrmErlöstr/sodiss FeughaussNimlischer 'Waffen angcricht: gegen dem t). Geist/so durch di- ses Gacramenralische Mittel / vns allen zu hüljf kombt: gegen den heiligen Engeln/so vnscr t^cyl/so begierig seinzu befürdern/Iagegen allens)eyligen . vnd H. Sscramcnt der Firmunz. 45 vir Anßerwöleen Gorees im t)imel/ so durch dißSa- cramerrt deß Chrisams bezaichnet worden / andern jüngsten Tagveranrworren können/das nie alleinjr fürewcrs)erson drse anerboccene gnad nirangenom- men/euch deß firmens vn der Lirmbindey geschämt: Die Gacramencalische ?rXicruLrif, Rräfften vnnd Artzney veracht: vnd ewer t)a^lvon euch mit^üssen gcstossen/sonder habt auch ewre Minder vnd Dienst- botten/zu disem vberauß notwendigen Sacramenr/ mir jrem grossen Schaden/nit gehalten:Ewre!Ie- benmenschen/durchewerfaulkeit/hinlässlgkeit/vnnd boßheic geärgert/vn durch ewer vnchristkichs Exem¬ pel abgehalten? Spricht nir Christus der t)err/daß 7,, den jcnigen/so ärgernuß gcden/besser wär/dz sie an ei¬ nen Mühlstain gebunden/tn d treffe deßMeers läge? Sagt an/last euch hören / gebt antwort/wie woltjr euch gegen dem gestrengen Richter vnstrm Gott/ an dem Jüngsten Tag entschuldigen / daßjhrdieReich- thumb der genaden Gottes so gering geschäyt/vnnd mit vnaußsprechlichc schaden ewrer Seelen verwahr- lost/veracht/verahjäumbt habt?Solt jr nicvil mehr gefolget haben der heiligen Schrifft/den hochheili¬ gen Concilten/denBlutzeugen/den heiligen Marcy- rern/den Gottsförchtigen Bäpsten/ denfromenBi- schofen/den hocherlevchtenDoctorn vnnd Kirchen¬ lehrern/ so alle euch mitjrcrLehr/mie jrenSchriff- ren/vnd jrem Exempcl/zu disem Gacrament/auffs höchst ermahnt vnd angeraitzt haben ? was ist das für ein boßhcic/mutwill/frechheit/vnd verdambliche barrnegktgkcit/der heiligen Römischen Catholischen Kirche/ in dergleichen fachen kein gehorsam laisten? ' M welche /. 7Hs^> /. Die Ander Predig/Don dem welche da ist / wie es Paulus schreibe / ein Pfeil bei? ^Varheit/ein Gespons vn Braue Lhristi/dieer durch sein Aosenfarbes Bluee geheiligee/ der er denheili- gen Geist verhaissen/ vnnd die er »»immer verlassen Wirdes Welche da ist eben die B.irch/welche/wer stt nie höret / für ein ldayd vnnd Publican zuhalten ist. Zwe^stest du aber noch mir den verkehrten Gottlosen ^ouatianern/ ah der warhcit discs Sacramenes/ vnd hast doch die eingebrachte zeugnussen airgehört/ so waiß ich nicht wie dir weieeer zu heissen ist. Dann wer der t>. Schrisse/ derainheliigkcir der vhralten »ätrer vn R.rrchenkehrer/ vn mit einem wort zu mel- den/derLatholischenB.irchen/vttd ganycn Christer»- heic ( so diß Sacrament der volkomenheit jederzeit in hohen Ehren gehalten) stch widersetzt/ der muß gewißlich ein vnuerschambeer/ verblendccr/bezarv berter/vnnd vor» Goee verworssener Mensch sein/au wclchem/wie das Sprichwort lautet/Chrisarr» vnnd Tauss verlorn. Ach Goee wie hat die Boßheie der verruchten/ Gottlosen/ vn vppigen Welt so gar vber handc genomen/wie wenig achtet man stch Gottes/ seinerGebotten/vnd seiner himlischen Schätzerr/det heiligen Sacramencen. "Wie gar führe man nie zu gemüc/daß es nic vmb ein gerings/ nicht vmb t)abee vnd Stro/niche vmb Acker vnd wisen / nic nur vmb Glätt vn Märckk/nicnur vmb DörsservudSchlöst ser/sonder vmb das himlische Jerusalem/vnd die im^ «»erwehrende Seligkeit)» rhunsey. Weil dann die Welt/ die zu vnscr rechrfercigung vnnd hailigrrns verordnete Mittel verachcec/vnd in wind schlegc/jk selber vormLiecht stehet/vnnd die Nutzbarkeit dek Seeles H. Sacrameirtder Mrmuttg.- ° 46 Seelen mr betrachten wil/so gebet es auch laiderbey diser lctzkcn/erbärmlichen/ vnd hochbeerangren zeit/ wie cs kan vnd mag/ vnd erzeigt sich vnser Jammer . vGd Müheseligkeir je lcugcr je größer, 'was ist die vr- jach/das jrcr vil in so mancherley Irrthum/Gchwer- merey vnd 2^etzerey gerabten: Seind in Glaubens fachen wanckelmücige Wetterbannen: Seind wie 'dieRohram Wasier/ducken/bucken/wcnden/ biegen sich nach dem der windr gehet/alseben das sie nicht gefirmet worden/ vnnd jnen abgchee die frucht deß Gcistes/der Glaube? Sage nit der t). Bapstvnnd Märtyrer Cornelius ( wie ich zuvor vermeldet) gut rundt/vnd vnuerholen / das Nouarus ebeo darumb zu einem Erykeyer worden sey/ daß er mutwilliger weiß das Gacrament dess Lhrisams verabsaumbt/ vnnd den t). Geist nir empfangen habe. was ist die vrsach/daß jrer vil in zeitlichen Wollüsten /cin leicht, ferrigs/Gottloß leben führen / mit abscheulichen La¬ stern sich beladen/an Gorr jren Erschaffer wenig ge- dencken/führen ein Leben wie das vouernünffcige Diech/erhebcn jre t)eryen ninrmer nie gen t)immel/ vraltzen vmb in demRoth der jrrdische zergenglichen Gücer/dann eben das sie vngefirmc/ deß Geists der Gocesforchc/wie jne Esaias nennet/beraubt sein? Was verursacht manchen aujf zavdercy/ schwary- künstlerey sich zubegeben/hüljsbey bösen Geistern zu suchen: Mit jnen wegen zeitlicher Vertröstungen/ Pacc vnnd verbündcnusien zurreffen: Sich jme mit vlur/vn auffandcrley weiß zuuerschreiben/als dz jme ^bgehce/der Geist der Gottsforchr/welcher in der^ir- knung errheilc wirdc? was verursacht manchen/dz M - «rin ' Die Ander Pttdkg/Von dtin Ttts / daß st bt? stehen kündk/gege dem listigen anlauff deßTeuffcls. Au ff di- siedest heiligen Pauli erewhqxtzigewarnung/last vns jhr lieben Christen / dise Gacramentalisiche Gaaben/ so vns inn der Firmung/wider vnsere Feind/ zum schütz vnnd sichirm siein verordnet worden/ nie verab¬ säumen? Last vns zu vnserer Seelen t)ay! vns di- ses mittels der Firmung gebrauchen / damit wir das vngestimme Meer diser vnbestendigen Welt vber- schiffen/allewiderwereigkcirdurch beystandtdeß t). Geists vberwinden/vn zu dem Pore vnd Schifhafen verewigen seligkeit gelangen mögen« Last vns vnsiev t7ayk Die Ander predig /rt. t)ayl würcken/weil vns an zeit nicht manglet. Last »ns Bußwürcken/vnd gursrhun/ ehewirvonder !^achr vbercyicc werden. Last vns die tAmlische B.raffce der s)» Z^irmüg zu vns »einen/ ehcW?ir durch arglrstigkeir deß hellischen t)undrsvberfaRen/vnnd vbergwalrrget werden. 'Vor allen dingen last vns di« Besserung vnstrs lebens nicht auff den letzten Athem versthieben/dann diß ein gany gefarliche Sach ist/ so wol dz wir durchaoß nit wissen/ wie lang wir zu leben haben/als daß der Mensch durch sein vnbußferrigs leben offrermals verdient/ daß er von Gott solle ver- lasten/vnd in stiner letzten notb nir mehr erhöret wer- den/wie es der t). Gregorine bezeugt/da er spricht» D.Acr allmechtigeGott/erhörct offtin der wibrrwrrktgkeit deß >e- ntgen Geben nit/ welcher in guter ruhe seine Gebott verachten khut. Discm stimmet zu der k). Augustinus mit disen o. Worten: Der Sünder wirbt auch auff bist .weiß gestraff»/ baß >»»-- er in feiner letzten stundt/feiner selber vergist/wetcher Gotte» / da ergelrbt hat/nit ist ingrdenck gewesen, welche Spruch vns ermahnen / daß wir vnser bekehrong nicht aujfden !Iorhknopff sparen/sondern vns zeitlichen zu diser Vnuermeidenlichen wegfahrr schicken/vnd den eilige- lbvngc deß k). Geists (so vns in derLirmung erthatlt worden) Qhrcn/bkatz vnd raum geben sollen/auff dz wirdurch jne/aks den Geist der warhcic/auß dem Labrynthovnd Irrgang disesIammerrhals/in das Parterlandr der jmmerwchrcnden Seligkeit gelait» ree vnnd eingebracht werden. Daß verleyhr vns die heilige vnzerrheilte Drey, falrigkeir/Amen.