UDK 811.162.1’373.21 Krzysztof Tomasz Witczak, Jan Sosnowski Univerza v Lodžu, Poljska krzysztof.tomasz.witczak@gmail.com jsosn@poczta.onet.pl DREI RÄTSELHAFTE ORTSNAMEN DES WELUNER LANDES: CZASTARY, DZIETRZNIKI, REKINCZI1 В статье рассмотрена интерпретация трёх загадочных топонимов, зарегистриро- ванных на велюнской земле, которые в научной литературе трактуются как служебные названия. Топонимы объяснены с ономастической и словообразовательной точек зре- ния. На основании этимологического анализа идентифицированы типические занятия раннесредневековых жителей этих поселений. Ключевые слова: ономастика, топонимия Польши, служебные поселения, славян- ские местные названия The article discusses three enigmatic place names attested in the old district of Wieluń region, which in the scholarly literature are treated as so-called service settlements. The place names in question are carefully explained from an onomastic point of view, as well as with regard to word-formation. Typical occupations of their early Medieval inhabitants are identified on the basis of etymological analysis. Keywords: onomastics, Polish toponymy, service settlements, Slavic place names 1 Im Jahre 2013 sind zwei onomastische Monographien erschienen, die den Ortsnamen dienstbaren Charakters auf dem Gebiet des Piastenpolen gewidmet sind. Sie bilden eine Aufarbeitung langjähriger historischer, linguistischer und onomastischer Untersuchungen innerhalb von 140 Jahren, beginnend mit einer Fallstudie von Tadeusz Wojciechowski (1873), die die Probleme der Dienstbarkeitsbevölkerung aufgreift und zum ersten Mal deren onomastische Spuren in Kleinpolen zurückverfolgt. An der diesbezüglichen Diskussion nahmen sowohl Mediävisten und Archäologen (u. a. Piekosiński 1896; Potkański 1901; Bujak 1905; 1924: 23–35; Grodecki 1912–13; Wojciechowski 1924: 55–60; Kostrzewski 1947: 483–84; Kolańczyk 1951: 365–8; Tymieniecki 1955; 1965: 187–98; Zajączkowski 1957: 5–20; Buczek 1958a; 1958b: 1–27; 1969: 695–98; Nalepa 1959: 41–44; 1966: 51–141; 1968: 292–347; Gąsiorowski 1975: 309–12; Modzelewski 1987; 2000; Wędzki 2008: 575–76; Curta 2009: 30–41), als auch Onomastiker teil (u. a. Taszycki 1934: 121–26; 1958: 174–77; Smoczyński 1969: 135–36; 1972: 161–96; Domański 1974: 5–42; 1975: 5–34; Rymut 1975: 143–68; 1982: 37–41; Kopertowska 1980: 55–72; Majchrowski 1984; Wójcik 2001; 2007, 91–99; Nobis 2008: 259–69; Witczak 2014: 125–43; Sosnowski, Witczak 2016: 145–56). 1 Aus dem Polnischen übersetzt von Witold Sadziński (Universität Łódź). Slavistična revija, letnik 65/2017, št. 4, oktober–december594 Das im Süden Polens gelegene Weluner Land repräsentiert eine alte territoriale Einheit, deren Zentrum Ruda war – eine ehemalige Kastellansburg, 4 Kilometer vom heutigen Welun (poln.: Wieluń) entfernt. Zu Herrschaftszeiten Władysław Jagiełłos (1386–1434) wurde das Land Teil der ehemeligen Woiwodschaft Sieradz. Es war strategisch günstig gelegen. Hier trafen Verkehrswege zusammen, die Großpolen mit Klein- und Zentralpolen sowie mit Masowien und Schlesien vernetzten. Im Umkreis von Ruda und Welun entstehen zahlreiche halbkreisförmig gelegene Siedlungen dienstbaren Charakters, die nicht weiter weg als 25 Kilometer von der ehemaligen Kastellansburg (21 km von Welun) entfernt waren. Die Entfernung dieser Siedlungen von Ruda und Welun sieht im Einzelnen folgendermaßen aus: Dzietrzniki – 10 km südlich von Ruda/12 km Südost von Welun; Komorniki – 14/11 km Südwest; Czastary – 23/19 km West; Sokolniki – 24 /20 km Nordwest; Łagiewniki – 11/7 km Nordwest; Bobrowniki – 18/21 km Südost; Rudniki – 18/21 km Süd; Kowale – 19/18 km Südwest (Witczak 2014: 126, Anm. 6). Unbekannt ist die genaue Lokalisierung der Dienstbarkeitssiedlung Winiary, gleichwohl lassen die Forschungen vermuten, dass sie entweder in der Nähe von Ruda oder Welun gelegen war (Nalepa 1966: 84; 1968: 314; Kamińska 1953: 159) oder aber im Grenzland von Welun und Sieradz, d. h. nördlich von Ruda und Welun (Witczak 2014: 135). Im vorliegenden Beitrag haben wir vor, drei isolierte Reliktortsnamen zu hinter- fragen, die ausschließlich im Weluner Land bezeugt sind, d. h. Czastary, Dzietrzniki und Rekińce (Rekinczi). 2 Kurze Geschichte und derzeitiger Forschungsstand über die Dienst- barkeitsbevölkerung und Dienstbarkeitsortsnamen des Weluner Landes (der ehemaligen Kastellanei Ruda) Große Verdienste um diesbezügliche mediävistische und onomastische Forschungen hatte sich der Priester Stanisław Kozierowski erworben, der in den Jahren 1911–1939 ein mehrbändiges Wörterbuch der alten und zeitgenössischen topographischen Namen aus dem Gebiet Groß- und Mittelpolens veröffentlicht hatte, das auch das Weluner Land umfasst (Kozierowski 1926–1929). Darauf baute die Archäologin Jadwiga Kamińska (1953: 152–59) auf, als sie eine Liste von Siedlungen dienstbaren Charakters aus Zentralpolen, darunter auch die aus dem Weluner Land, zusammenstellte. Darin sind auch die aus dem Gebiet des ehemeligen Ruda-Landes enthalten: Komorniki, Kowale, Łagiewniki, Sokolniki, Tokary, Winiary. Fünf Jahre später befasste sich auch Karol Buczek (1958) mit zahlreichen Dienstbarkeitssiedlungen des Piastenpolen. Er vertritt den Standpunkt, dass die Dienstbarkeitsbevölkerung keiner Burgobrigkeit unterlag, sondern mit der Verwaltung der hoheitlichen Ländereien verbunden war. Er argumentierte, dass es »bei einer Reihe von alten Burggrafschaften weder Dienstbarkeitsbevölkerung noch Dianstbarkeitsortsnamen gegeben hätte«. Als Beispiel nannte er solche Kastellansburgen wie »Ruda, Rozprza und Sieradz in der Region um Lentschitza (poln.: Łęczyca) und Sieradz« (Buczek 1958: 595Krzysztof Tomasz Witczak, Jan Sosnowski: Drei rätselhafte Ortsnamen 98). Dieses Argument ist jedoch nicht stichhaltig genug und steht im Widerspruch zu Befunden der Geschichte und der Onomastik, weil in der Nachbarschaft von Welun und der Kastellansburg Ruda ein ganzer Komplex von halbkreisförmig gelegenen Dienstbarkeitssiedlungen zu orten ist. Richtiger gesagt: Alle Kastellansburgen übten zugleich auch eine Kontrollfunktion bezüglich der anfallenden hoheitlichen Ländereien aus (Rosin 1961: 102). Daraufhin stellte Ryszard Rosin die mit Dienstbarkeit zusammenhängenden Siedlungsnamen des Weluner Landes zusammen. Er sonderte sieben nachweisliche Dienstbarkeitssiedlungen in dem damaligen Weluner Landkreis (Bobrowniki an der Warthe, Dzietrzniki, Komorniki, Kowale, Łagiewniki, Rudniki, Sokolniki) und eine in dem Schildberger (poln.: Ostrzeszów) Landkreis (Bobrowniki an der Prosna) (Rosin 1961: 104, 128–30). Der Autor schloss die Orte Tokary und Winiary aus der Liste der Dienstbarkeitssiedlungen aus, indem er argumentierte, dass Tokary schon nach der mittelalterlichen Zeit entstanden sei, und das erhalten gebliebene historische Zeugnis gewähre keine Sicherheit, dass das untergegangene Dorf Winiary tatsächlich im Weluner Land lokalisiert werden sollte. Insgesamt hat er 10 Dienstbarkeitsortsnamen ermittelt. Jerzy Nalepa (1966: 51–141; 1968: 292–347) befasste sich mit Dienstbarkeitsdörfern des ehemeligen Kalischer Landes – Ruda (später ins Weluner Land übergewechselt) als Kastellansburg mit einbezogen. Er führte auch weitere – gesicherte bzw. mut- maßliche – Dienstbarkeitsdörfer an: Vier Dörfer an der Prosna in der Nähe der Stadt Grabów (Bobrowniki, Mączniki, Rudniki, Smolniki) und neun Siedlungen im Umkreis von Ruda und Welun (Bobrowniki, Cieśle, Czastary, Dzietrzniki, Komorniki, Kowale, Łagiewniki, Rudniki, Sokolniki) – darüber hinaus auch das untergegangene Konarzewo (ursprünglich Konarze?) im Weruschauer (poln.: Wieruszów) Land. Nalepa widmete einzelnen Dienstbarkeitsortsnamen des ehemeligen Kalischer Landes separate Artikel, u. a. dem Dienstbarkeitsortsnamen Czastary (Nalepa 1959: 41–44). Der Mediävist Karol Buczek (1969: 695–98) bestritt den Dienstbarkeitscharakter von mindestens 23 Siedlungen auf dem Gebiet von Großpolen in Südost, darunter die Dörfer Czastary und Dietrzniki in dem Weluner Land. Den Ortsnamen der ehemaligen Kalischer Woiwodschaft hat Jerzy Majchrowski (1984) seine Doktorarbeit gewidmet, wo er auch die mit Dienstbarkeit zusammenhän- genden Ortsnamen berücksichtigte2. In der Folgezeit konzentrierten sich die anfälligen Untersuchungen hauptsächlich auf die Dienstbarkeitsbevölkerung unter gesellschaftlich-wirtschaftlichem Aspekt (Łowmiański, 1985, 513–18; Modzelewski, 1987; 2000) unter Einbeziehung onomastischer 2 Es ist erwähnenswert, dass die Dienstbarkeitsortsnamen aus der damaligen Lentschitzaer und Sieradzer Woiwodschaft (ohne Weluner Raum) auch Zajączkowski (1957: 5–20) unter die Lupe genommen hatte. Pazdur-Strokowska widmete den Dienstbarkeitsortsnamen nur einen einzigen Satz: »Die Kategorie der Dienstbarkeitsortsnamen ist in dem zu besprechenden Raum, ähnlich wie in ganz Polen, seit dem Mittelalter unproduktiv« (Pazdur-Strokowska 1966: 135). Slavistična revija, letnik 65/2017, št. 4, oktober–december596 Aspekte vom Gesichtspunkt größerer Regionen (der damaligen Landesteile), u. a. Schlesiens (Domański, 1967; 1974: 5–42; 1975: 5–34; Borek 1988: 199–203) und seines Ostgrenzgebietes (Kopertowska 1980: 55–72), Kleinpolens (Rymut 1975: 143–68), Großpolens (Podlawska 1990), Masowiens (Wójcik 2007: 91–99) bzw. peripherer Landesteile (Makarski 1996; 2014: 92–93). Es wurden auch Stichwörter bearbeitet, die den aktuellen Stand der Untersuchungen zu Dienstbarkeitssiedlungen anbetreffen (Gąsiorowski 1975: 309–12; Wędzki 2008: 575–76). Jahrelang hatte niemand die Dienstbarkeitssiedlungen in dem Weluner Land ins Visier genommen, obwohl die Forscher hier und da Bemerkungen in Bezug auf einzelne Ortsnamen, wie Czastary (Gąsiorowski 1975: 309; Rospond 1984: 61) oder Rudniki (Tomczak 2002: 105–09) angestellt hatten. Der wohl neueste Beitrag zu Dienstbarkeitsortsnamen stammt von Witczak (2014: 125–43). Neulich gingen zwei polnische Onomastikerinnen (Nobis 2013: 42–131; Wójcik 2013: 111–66) zahlreichen im Piastenpolen funktionierenden Dienstbarkeitsortsnamen, darunter auch Dienstbarkeitsdörfern im Weluner Land nach. Der aktuelle Wissensstand wird in der Tabelle 1 erfasst. Aus der tabellarischen Zusammenstellung der Ansichten von den drei zeit- genössischen polnischen Onomastikern geht deutlich hervor, dass die differierenden Forschungsergebnisse vier Siedlungen im Weluner Land betreffen: 1. Czastary wurde von zwei Forschern zu den Dienstbarkeitsortsnamen gezählt (Wójcik 2013: 54, 76, 115; Witczak 2014: 132–33), von Iwona Nobis dagegen außer Acht gelassen. 2. Zwei Forscherinnen, Iwona Nobis und Urszula Wójcik, ziehen Dzietrzniki im Unterschied zu Witczak (2014: 134–35) nicht als Dienstbarkeitsortsnamen in Betracht. 3. Als Dienstbarkeitsortsname wird in Nobis (2013: 125, 178) *Rekińcy betrach- tet, während Wójcik (2013) ihn gar nicht erst berücksichtigt – Witczak (2014) hingegen lehnt ihn entschieden ab. 4. Der untergegangene Ortsname Winiary (in dem Weluner Land) wird von Nobis und Wójcik nicht berücksichtigt, obwohl beide Forscherinnen alle sonstigen Toponyme mit diesem Namen zu den Dienstbarkeitsortsnamen zählen. Witczak (2014: 135–36) führt historische Gründe an, die die Lokalisierung dieses Ortsnamens in dem damaligen, seit Beginn des 15. Jhs. zu der Woiwodschaft Sieradz gehörenden Weluner Landkreis bestätigen lassen (bona regalia Vynary in districtu Vyelunensi 1487 WMS I Nr. 1899; villam Vynary in terra Sira- diensi 1499 WMS II Nr. 1349). Im vorliegenden Beitrag haben wir vor drei isolierte und seltene Toponyme zu hin- terfragen, die nach wie vor umstritten sind und bislang keine eindeutige onomastische Interpretation erfahren haben. Es handelt sich nämlich um folgende drei Ortsnamen: Czastary, Dzietrzniki und Rekinczi. 597Krzysztof Tomasz Witczak, Jan Sosnowski: Drei rätselhafte Ortsnamen Tabelle 1: Dienstbarkeitssiedlungen im Weluner Land im Lichte neuester Forschun- gen. Quelle: Eigene Bearbeitung. O rts na m e N ob is (2 01 3) W ój ci k (2 01 3) W itc za k (2 01 4) B ob ro w ni ki , D or f a n de r P ro sn a, W oi w od - sc ha ft G ro ßp ol en , K re is S ch ild be rg (p ol n. : O st rz es zó w ), G em ei nd e G ra bo w (p ol n. : G ra bó w ) a n de r P ro sn a D ie ns tb ar ke its or ts na m e (N ob is , 2 01 3, 7 1) D ie ns tb ar ke its or ts na m e B ob ro w ni ki (1 8) (W ój ci k, 2 01 3, 11 3) D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W itc za k, 2 01 4, 1 28 ) B ob ro w ni ki , D or f a n de r W ar th e, W oi w od - sc ha ft Łó dź , K re is P aj ęc zn o, G em ei nd e D zi al os zy n D ie ns tb ar ke its or ts na m e (N ob is 2 01 3: 7 5) D ie ns tb ar ke its or ts na m e B ob ro w ni ki (7 ) ( W ój ci k 20 13 : 11 2) D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W itc za k 20 14 : 1 29 ) C za st ar y, D or f, W oi w od sc ha ft Łó dź , L an dk re - is W ie ru sz ow , G em ei nd e C za st ar y VA C AT D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W ój ci k 20 13 : 1 15 ) D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W itc za k 20 14 : 1 32 ) D zi et rz ni ki , D or f, W oi w od sc ha ft Łó dź , La nd kr ei s W el un , G em ei nd e Pa th en au (p ol n. : Pą tn ów ) VA C AT VA C AT D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W itc za k 20 14 : 1 34 ) K om or ni ki , D or f, W oi w od sc ha ft Łó dź , L an d- kr ei s W el un , G em ei nd e M ok rs ko D ie ns tb ar ke its or ts na m e (N ob is 2 01 3: 6 4) D ie ns tb ar ke its or ts na m e K om or ni ki (5 ) (W ój ci k 20 13 : 1 22 ) D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W itc za k 20 14 : 1 29 ) K ow al e, D or f, W oi w od sc ha ft O pp el n (p ol n. O po le ), K re is R os en be rg (p ol n. O le sn o) , G em ei nd e Pr as ch ka u (p ol n. P ra sz ka ) D ie ns tb ar ke its or ts na m e (N ob is 2 01 3: 1 06 ) D ie ns tb ar ke its or ts na m e K ow al e (8 ) (W ój ci k 20 13 : 1 28 ) D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W itc za k 20 14 : 1 29 ) Ła gi ew ni ki , D or f, W oi w od sc ha ft Łó dź , K re is W el un , G em ei nd e C za rn oz yl y D ie ns tb ar ke its or ts na m e (N ob is 2 01 3: 6 8) D ie ns tb ar ke its or ts na m e Ła gi ew ni ki (1 2) (W ój ci k1 2 01 3: 1 32 ) D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W itc za k 20 14 : 1 29 ) M ąc zn ik i, D or f, W oi w od sc ha ft G ro ßp ol en , K re is S ch ild be rg , G em ei nd e G ra bo w a n de r Pr os na D ie ns tb ar ke its or ts na m e (N ob is 2 01 3: 6 6) D ie ns tb ar ke its or ts na m e M ąc zn ik i ( 3) (W ój ci k 20 13 : 1 35 ) D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W itc za k 20 14 : 1 29 ) *R ek iń cy , u nt er ge ga ng en es D or f i n de r N äh e vo n Sc hi ld be rg u nd G ra bo w a n de r P ro sn a D ie ns tb ar ke its or ts na m e (N ob is 2 01 3: 1 25 ) VA C AT ke in D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W itc za k 20 14 : 1 36 ) R ud ni ki , D or f, W oi w od sc ha ft O pp el n, K re is R os en be rg (p ol n. : O le sk o) , G em ei nd e R ud ni ki D ie ns tb ar ke its or ts na m e (N ob is 2 01 3: 1 09 ) D ie ns tb ar ke its or ts na m e R ud ni ki (3 ) (W ój ci k 20 13 : 1 43 ) D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W itc za k 20 14 : 1 29 ) So ko ln ik i, D or f, W oi w od sc ha ft Łó dź , K re is W ie ru sz ow , G em ei nd e So ko ln ik i D ie ns tb ar ke its or ts na m e (N ob is 2 01 3: 8 2) D ie ns tb ar ke its or ts na m e So ko ln ik i ( 5) (W ój ci k 20 13 : 1 49 ) D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W itc za k 20 14 : 1 30 ) W in ia ry , u nt er ge ga ng en es D or f i m W el un er La nd VA C AT (D ie ns tb ar ke its or ts na m e) VA C AT (D ie ns tb ar ke its or ts na m e) D ie ns tb ar ke its or ts na m e (W itc za k 20 14 : 1 35 ) Slavistična revija, letnik 65/2017, št. 4, oktober–december598 3 Czastary Es ist ein ehemaliges königliches Dorf, das in der Rudaer Kastellanei (in dem späteren Weluner Land), in der Woiwodschaft Łódź, Landkreis Weruschau, Gemeinde Czastary, 12,5 km Südost von Weruschau, 19 km Nordwest von Welun und 23 km von Ruda entfernt gelegen ist. Der Ortsname Czastary ist ganz einmalig in der polnischen Toponymie und wahrscheinlich auch im gesamten nordwestlichen Sprachgebiet der Slawen (Nalepa 1959: 41). Sein erstes Zeugnis taucht relativ spät auf, und zwar erst Anfang des 15. Jhs. (als Quellenbeleg von 1403). Quelle: Eigene Bearbeitung. Historische Belege: Czastary 1403 Koz VIII 163, Czyestari 1460 AC II Nr. 821, Czasthary 1461 KGWiel I f. 67; Czasthari 1511 ŹDz XIII 210; Czaschary 1511–1512 VisitGn 388; Czastary 1511–1523 ŁLB II 149; Czastary 1513 AC III Nr. 805; Czastary 1520 AC III nr 814; Czastari 1628–1632 Luwlkp II 193; Czastary 1827 Tab I 83; Czastary 1880 SG I 775; Czastary 1900 SG XV(1) 355; Czastary 1921 Sk II 124; Czastary, -tar, czastarski 1974 UN 53, 7 (vgl. Kozierowski 1926: 75; Rosin 1961: 104; 1963: 71–72; Rymut 1997: 201; Wójcik 2013: 115). Der Mediävist Jerzy Nalepa (1959: 41–44) war es, der als Erster auf den Orts- namen Czastary aufmerksam wurde und ihn zu Recht, wie wir glauben, zu den sog. Dienstbarkeitsortsnamen gezählt hatte. Seiner Meinung nach war es eine frühmittel- alterliche Dienstbarkeitssiedlung der Wegwärter, d.h. Dienstleute, die die Qualität der Straßen kontrolliert und ggf. ausgebessert hatten (lat. stratifices). Dieses Toponym bewahrt das Appellativum *castarz (< allgemeinslaw.. *cěstarjь), das in den polnischen Dialekten von Orava registriert wurde, vgl. poln. dial. cestarz, cestorz m. ‘Streckenwärter’ (Reichan, Urbańczyk 1990: 405), in der polnischen Literatursprache auch als czestarz (Sapkowski 2006: 374–75; Sosnowski, Witczak 2016: 145). Die Form Czastary (statt Castary) dürfte infolge der gemeinpolnischen Tendenz zur Meidung des Masurierens (der alveolaren Aussprache der dentalen Spiranten) auf- getaucht sein. Man kann nicht ausschließen, dass sich die hyperkorrekte Form Czastary aufgrund wortwörtlicher Interpretation alter Schreibweisen etabliert hatte, wo der Laut [c] mithilfe der Grapheme bzw. wiedergegeben wurde. Jerzy Nalepa wiederholte seine Ausführung bezüglich des Ortsnamens Czastary in seinen Beiträgen, die den Dienstbarkeitsortsnamen des Kalischer Landes gewidmet wurden (Nalepa 1966: 65–67; 1968: 302–03). Die Äußerung Nalepas erfuhr eine harte und unverdiente Kritik seitens des Historikers Karol Buczek: Całkiem bezpodstawnie orzekł Nalepa (s. 301), że mieszkańcy wsi Czastary (w pow. Wie- ruszów) »byli zapewne służebnikami sprawującymi nadzór nad budową, stanem używalnoś- ci, a może też bezpieczeństwem dróg«, dlatego że prasłow. česta = droga i że nazwa tej osady kończy się na ary. Jeśli nawet ma ona coś wspólnego z drogami, to i tak nie oznacza służby 599Krzysztof Tomasz Witczak, Jan Sosnowski: Drei rätselhafte Ortsnamen drogowej, gdyż takiej w Polsce wczesnośredniowiecznej nie było, bo być po prostu nie mo- gło, a gdyby już istniała, toby pozostawiła więcej po sobie śladów (Buczek 1969: 696).3 Es ist leicht zu merken, dass Buczek das zufällige Fehlen einer Erwähnung von Wegwärtern in der polnischen Geschichtsschreibung ausnutzt, um die Existenz derarti- ger Dienstbarkeit einer Kritik zu unterziehen und zugleich den Dienstbarkeitscharakter der mittelalterlichen Siedlung Czastary anzuzweifeln. Diese Dienstbarkeit (lat. stra- tifices) wird indes unbestreitbar im Westslawischen, genauso wie im Südslawischen als Nomen agentis unter Beweis gestellt – vgl. atschech. czestarz ‘stratifex’, tschech. cestář ‘Wegwart’; poln. dial. (Orava) cestarz ‘dass.’ (Reichan, Urbańczyk 1990: 405); serbokroat. cȅstār ‘Strassenmeister’ (Skok 1971: 259); slow. cẹ̑star ‘Straßenarbeiter, Straßeneinräumer’ (Pleteršnik 2006: 81).4 In einigen slawischen Sprachen (Tschechisch, Polnisch, Serbokroatisch und Slowenisch) bekommen wir somit das Appellativ nachwe- islich bestätigt, das dem Diesnstbarkeitsortsnamen zugrunde liegt. Die Behauptung, im Piastenpolen hätte es diese Dienstbarkeit nicht gegeben, scheint unbegründet zu sein. Darüber hinaus ist ein Staat, darunter auch das Piastenpolen, ohne Straßenbau und Straßenwartung für die Gewährleistung schnellen und ungefährlichen Nah- bzw. Fernstraßenverkehrs mit Brücken und allem Drum und Dran kaum vorstellbar, wozu zweifelsohne die Straßenarbeiter und -wärter unentbehrlich sind – genauso wie ggf. der Pferde- bzw. Wagenwechsel für den Burgherrn und sein Gesinde. Die Kritik des Krakauer Historikers, der den Dienstbarkeitsortsnamen etwa 20 verschiedene Beiträge gewidmet hatte (z.B. Buczek 1956; 1957; 1958a; 1958a; 1969; 1975), hatte zur Folge, dass seine Fachkollegen sowie Sprachwissenschaftler die Stellungnahme von Jerzy Nalepa mit Zurückhaltung aufgenommen haben, auch wenn niemand imstande war, eine alternative Erklärung des Ortsnamens Czastary vorzulegen. In der einschlägigen Literatur sind vier Stellungnahmen zum begründeten Vorschlag von Jerzy Nalepa zu unterscheiden: 1. eindeutig negative Stellungnahme in Buczek (1969: 696). Dem scheint Iwona Nobis (2013) beizupflichten, die – im Unterschied zu Urszula Wójcik (2013: 54, 76) – den Ortsnamen Czastary in ihrer Fallstudie zu Dienstbarkeitsortsnamen im Piastenpolen gar nicht erst erwähnt. 2. indifferente Stellungnahme, wo Nalepas Vorschlag für kontrovers bzw. nicht voll akzeptabel gehalten wird (Gąsiorowski 1975: 309), 3. potentiell approbative Stellungnahme von Ewa Borysiak, die nicht ausschließt, dass der Ortsname »auf urslaw. *cěsta ‘Weg’ zurückzuführen sein« möge (Rymut 1997: 201),5 4. voll approbative Stellungnahme, die den Ortsnamen Czastary sowohl als Deappellativum zu *cěstarji ‘stratifices’ (< urslaw. *cěsta ‘Weg’ < baltoslaw. 3 Es sei hingefügt, dass Buczek eine Reihe von falschen Sprachdaten in die Polemik bringt, z. B. ver- meintlich urslaw. *česta (sic!) statt urslaw. *cěsta f. ‘Weg’. 4 Es sei hinzugefügt, dass im Slowenischen auch die alternative Form cẹ̑stnik vorkommt, die nicht nur mit cẹ̑star synonym ist, sondern darüber hinaus die Bedeutung ‘Wanderer; Tourist: Fuhrmann’ wahrnimmt. 5 Leider sieht Ewa Borysiak nicht ein, dass im slawischen Wortschatz (darunter auch in polnischen Mundarten) das ursprüngliche Nomen agentis *cěstarjь m. ‘Wegwart’ nachweisbar ist. Slavistična revija, letnik 65/2017, št. 4, oktober–december600 *kait-tā) als auch dessen Dienstbarkeitscharakter akzeptiert (Bańkowski 1982: 122; Rospond 1984: 61; Wójcik 2013: 54, 76, 115; Witczak 2014: 132–33; Sosnowski, Witczak 2016: 146–49). Nachstehend seien einige approbative Stellungnahmen angeführt: Spośród licznych toponimów, które zachowały przedsufiksalną spółgłoskę twardą, na wzmiankę zasługują przed innymi: Castary ║ Czastary Łw, Dziektarzew ║ Dziechtarzew Łz, Kosarzew Lu, Miodary ║ Niedary Qc, jako pośrednie poświadczenia stp. rzeczowników pospolitych castarz (od casta ‘droga’), dziektarz (od dziegieć), kosarz (od kosa), miodarz (od miód). Na Śląsku mamy też dziś Siodłary (Siodlare 1300) od stp. siodłarz (Bańkowski 1982: 122). CZASTARY, -ar, czastarski, gm. kal. D – 5: jest to izolowana reliktowa forma nazewnicza, występująca jedynie koło Wielunia. Najdawniejszy przekaz dok. z 1403 r. zaświadcza formę Cestary (Czyestary), przeinaczoną na Czistari, Castari, Czaschary; w 1499 r. była tu już pa- rafia. W języku ps. był wyraz cěsta = ‘droga’, zachowany w języku czeskim i ongiś używany też w języku polskim, ale rychło zapomniany, gdyż np. tłumacze biblii, mający jako podkład tłumaczenie staroczeskie, nie rozumieli czeskiej cesty (drogi) i przekręcali ją na: ‘prawdę czystą’ zamiast prawą cestą. Cestarem nazywano dróżnika, który spełniał nadzór nad bu- dową i utrzymaniem dróg, ich używalnością. Por. czes. cěsta, cestář, serbsko-chorw. cestar = ‘dróżnik’. A zatem Cestary były n. służ. oznaczającą brać służebną, dróżniczą. Po łacinie zwani oni byli stratifex, stratifices. Oczywiście niezrozumiałe zupełnie Cestary zmieniono na Czastary, częściowo przez tendencję do rzekomego poprawnego odmazurzenia, czyli zastępstwa gw. c przez literackie cz. Zresztą grupa głosowa czas była w jęz. pol. wyrazistsza niż ces. Zakończenie stary było wyrazistsze, choć również pseudoetymologiczne z punktu widzenia historycznego (Rospond 1984: 61). CZASTARZE – od ap. *czastarz ‘osoba trzebiąca las pod drogę lub przesiekę’. Por. psł. ap. (płd. i zach.) *cěsta ‘wytrzebiona droga, przesieka’, stczes. cěsta, ciesta ‘droga’ Spsł II 83; Machek 84. Zachowane w gwarach polskich na pograniczu czeskim i słowackim cesta ‘droga’. Ten sam pierwiastek w *cěstiti (dial. płd.) ‘czyścić, oczyszczać’ Spsł II 83. Czasta- rze najprawdopodobniej utrzymywali przejezdność dróg przez wycinanie drzew i krzewów. Mniej prawdopodobny związek z przesieką obronną, ze względu na położenie wsi w central- nej Polsce. W toponimii polskiej zachowana tylko jedna nazwa Czastary (1403), określająca wieś w ziemi wieluńskiej, por. Czastary (Wójcik 2013: 54). Das Wort hat seine wurzelidentischen Entsprechungen sowohl im Tschechischen (atschech. czestarz ‘stratifex’ [14. Jh.] – in einer Überlieferung aus dem 16. Jh.; tschech. cestář m. ‘Wegwart, Straßenbauarbeiter’) als auch in südslawischen Idiolekten (kroat. cȅstār ‘Wegwart’, bosn. cestar ‘dass.’, słowen. cẹ̑star ‘Straßenbauarbeiter’) (Nalepa 1959: 41–44; 1966: 65; 1968, 301; Rospond 1984: 61). Dieses im Hochpolnischen verkannte Nomen agentis wurde vom urslaw. Appellativ *cěsta f. ‘Schneise’ abgeleitet (Куркина 1971: 93; Sławski 1976: 83; Трубачев 1976: 188; Коломиец 1986: 100–01; Blažek 2006: 194; Dočkalová, Blažek 2011: 301), vgl. aksl. цѣста f. ‘Straße, Gasse’, tschech. cesta f. ‘Weg’, slowak. cesta f. ‘dass.’, serbokroat. cȅsta f. ‘dass.’, mbulg. цѣста f. ‘Weg, Straße, Gasse’, słowen. cẹ́sta f. ‘Weg’ (Bezlaj 1976: 62–63; Snoj 1997: 59), poln. dial. cesta, seltener czesta f. ‘Weg’, mitunter ‘Feldweg’, Diminutiv cesteczka ‘Pfad’ (Karłowicz 1900: 168; Reichan, Urbańczyk 1990: 404–05). Weil dieses urslaw. 601Krzysztof Tomasz Witczak, Jan Sosnowski: Drei rätselhafte Ortsnamen Appellativ durch das Verb *cěstiti ‘rein halten’ – kausative Form zu *čistiti ‘durch Beseitigung von Schmutz etc., durch Abholzung reinigen; verschneiden’ (Sławski 1976: 209–10) – motiviert ist (Sławski 1976: 83–84), unterliegt es keinem Zweifel, dass *cěsta bereits im Urslawischen ‘von Schlaglöchern, Baumwurzeln etc. befreiter und dadurch für den Verkehr geeigneter Weg’ bedeutete. Wer sollte dafür sorgen, wenn nicht facherfahrene castarze ‘Wegwärter’? Die Wortbildungsstruktur dieses Dienstbarkeitsnamens ist analog zu der anderer Oikonyme auf -ary, z.B. Bednary (4 Belege), Konary (25), Kuchary (25), Miedary/ Miodary (5), Młynary (1), Owczary (3), Piekary (16), Psary (27), Rzeszotary (7), Świnary (21), Tokary (7), Winary (15).6 Der Name Castary (sekundär Czastary) bezeichnet offenbar eine Dienstbarkeitssiedlung, wie es der bereits erwähnte Mediävist (Nalepa 1959: 41–44; 1966: 65; 1968: 301) nach- weisen konnte und dies von Onomastikern (Bańkowski 1982: 122; Rospond 1984: 61; Wójcik 2013: 54, 76, 115; Witczak 2014: 132–33; Sosnowski, Witczak 2016: 146–49) bestätigt bekommen hat. 4 Dzietrzniki Dzietrzniki ist ein altes in der Kastellanei Ruda (später Welun) 12 km Südost von Welun gelegenes Königsdorf (Rosin 1961: 116–17; 1963: 78–79). Historische Belege: Zirsnici iuxta Rudam, in Zirsnik 1210 KDW I Nr. 66; 1381 Dzierssniki Koz VI 99; 1393 Zirsnik DP 33; Dzyerznyki (Dzyrsnyki) 1511 ŹDz XIII 212; Dzyerznyky 1511–1523 ŁLB II 130; 1552 Dziersniky ŹDz XIII 300; Dzierzniki 1564–1565 Luwlkp II 100; Dziersniki 1628–1632 Luwlkp II 198; Dzietrzniki 1787 MpPerKr; Dietrzniki 1827 Tab I 115; Dzietrzniki 1881 SG II 289; Dzietrzniki 1921 Sk II 126; Dzietrzniki, -nik, dzietrznicki 1974 UN 52, 30 (Rymut 1997: 503). Die Genese dieses Dienstbarkeitsorstnamens wird von den Mediävisten Ryszard Rosin und Jerzy Nalepa jeweils unterschiedlich interpretiert. Der Erstere meint, der Name »leitet sich von sierzeń, sworzeń [Bolzen] ab« (Rosin 1961: 34). Nalepa hingegen nimmt an, dass hinter dem Ortsnamen dzierżnicy ‘die Abdecker’ als Nomen agentis zu urslaw. *derti ‘abreißen, abstreifen, abziehen’, lit. dìrti ‘das Fell/die Haut abziehen’, gr. δέρω, δείρω ‘ich ziehe das Fell/die Haut ab’ sowie bułg. дръгнът ‘das Fell/die Haut abziehen’ < urslaw. *dьrgnǫti) dahinter steckt: »dzierżnicy ‘die Abdecker’ waren Dienstleute, die zum Abziehen und Gerben der Tierfelle verpflichtet waren« (Nalepa 1966: 67; 1968: 303). Buczek (1969: 696) lehnte Nalepas etymologischen Hergang ab, indem er wie folgt argumetierte: 6 Die Anzahl der nachweisbaren Dienstbarkeitsortsnamen auf -ary wird nach I. Nobis (2013: 132–34) angegeben. Slavistična revija, letnik 65/2017, št. 4, oktober–december602 Nawet też gdyby utożsamić nadane w 1210 r. cysterskiej fundacji w Przemęcie Zirsnici iuxta Rudam – nie z Żyrdnikami, lecz Dziersznikami (dziś Dzietrzniki), to i tak nie znaczy, że chodziło tu o wieś »dzierżników«, którzy »byli służebnikami, zobowiązanymi do zdzierania skór ze zwierzyny i oczywiście wyprawiania ich« (s. 303), bo za tym przypuszczeniem nic absolutnie nie przemawia, a jak mawiał Aleksander Brückner, »kiepski by to był języko- znawca, co by czegokolwiek z pomocą etymologii dowieść nie potrafił. Der dienstbare Charakter von Dzietrzniki (ursprünglich *Dzierżniki) sollte indes keinen Zweifel aufkommen lassen, auch wenn man eine Konzession an K. Buczek ma- chen kann, dass die Dienstbarkeit der Einwohner dieser Siedlung weder von J. Nalepa noch von anderen Forschern einleuchtend bestimmt werden konnte. Im Folgenden wird versucht, diese Lücke zu schließen und deren dienstbare Verpflichtungen zu hinterfragen. Es gibt vier Gründe, den Ortsnamen *Dzierżniki den Siedlungen dienstbaren Charakters zuzurechnen. Zum einen wird in den Quellen das Suffix -niki, das ebenfalls andere Siedlungsnamen dienstbaren Charakters markiert, erwiesenermaßen dokumentiert – z.B. Bartniki (2 Belege), Bobrowniki (19), Jastrzębniki (3), Kobylniki (13), Komorniki (15), Łagiewniki (37), Mączniki (4), Sokolniki (25), Skotniki (16), Żerniki (19)6 u.a.m. Zum anderen weist dessen Etymologie auf mittelalterliche Entstehungszeit (10.–14. Jh.) hin.7 Des Weiteren gehörte das Dorf zu damaligen Fürstengütern. Und schließlich weist die wenig transparente Etymologie des Namens auf dessen archaischen Charakter hin. Die Wurzel *dzierż- (< urslaw. *dьrg- infolge der Palatalisierung) hängt zusammen mit dem Verb urslaw. *dьrgati (lьnъ), *dьrgnǫti (lьnъ) ‘Flachs/Hanf zur Freilegung der Fasern hecheln; Flachs-/Hanffasern an einer hierfür geeigneten Bürste kämmen; die Samen mit einem Kamm abstreifen’, vgl. russ. дергать лен ‘Flachs ausreißen’, nsorb. lan źergaś ‘Flachs durch Hecheln verarbeiten’, oft dial. drhnouti len (konopí) ‘die Samenkapseln von Flachs mit Hilfe eines Kamms abtrennen’ (Machek 1957: 95), poln. dial. dzierzgać len ‘dass.’, mundartl. dziergać ‘Flachshalme nach dem Wasserbad in der Hechel brechen’ (Karłowicz 1900: 431), slowin. dzierzgnąć len ‘Flachssamenkapseln abtrennen’, polab. darzenĕ l’ån ‘gekämmter Flachs’ (Трубачев 1978: 221–22; Sławski 1984: 43–47). Dzierżniki dürfte somit eine mittelalterliche Siedlung der für den Bedarf der Fürstenburg Flachs und Hanf verarbeitenden (und Leinwand herstellenden) Dienstleute gewesen sein. Nobis berücksichtigte Dzierżniki in ihrem Register nicht – im Unterschied zu anderen Forschern (Kozierowski 1926: 99; Rosin 1961: 116;8 Nalepa 1966: 65–67; 1968: 302–03; Witczak 2014: 134), die ihn nicht von ungefähr zu dienstbaren Siedlungen zählen. Es sei hinzugefügt, dass manche Historiker aufgrund zweier Quellennachweise – Zirsnici iuxta Rudam, in Zirsnik 1210 KDW I Nr. 66 (Buczek 1966: 696) – eher eine Dienstbarkeitssiedlung mit dem Namen *Żyrdniki ansetzten. Die beiden 7 Die Anzahl der nachweisbaren Dienstbarkeitsortsnamen auf -ary wird nach I. Nobis (2013: 132–34) angegeben. 8 Diese Zahlen werden in Nobis (2013: 132–34) angeführt, obwohl sie allem Anschein nach bei weitem nicht alle Siedlungen dienstbaren Charakters im Piastenpolen erfassen. 603Krzysztof Tomasz Witczak, Jan Sosnowski: Drei rätselhafte Ortsnamen Quellennachweise muss man mit der vorhin besprochenen Siedlung Dzietrzniki (früher Dzierżniki < *Dzirżnici) konfrontieren, wie es Ryszard Rosin (1961: 116–17) zu Recht getan hat, worin ihm andere zeitgenössische Forscher (Nalepa 1966: 65–67; 1968: 302–03; Rymut 1997: 503; Witczak 2014: 134) beipflichten. In der Tat – Zirsnici sollte phonetisch als [ʒiržńici9], d.h. Dzirżnicy erschlossen werden. Die Hypothese, im Weluner Land habe es eine untergegangene dienstbare Siedlung *Żyrdniki gegeben, muss im Lichte der überkommenen historisch-onomastischer Quellenbelege widerlegt werden. 5 *Rekińcy. Ein untergegangenes westlich von Grbów an der Prosna gelegenes Dorf. Historische Quellennachweise: Rekinczi 1266 LFV 72 (Rosin 1963: 142; Nobis 2013: 125). Für einen Siedlungsnamen dienstbaren Charakters plädiert lediglich Nobis (2013: 125). Die Verfasserin folgt im Großen und Ganzen den Erkenntnissen der einschlägigen Literatur. Ihre eigenen Interpretationen überzeugen nicht. Allen voran ist ihre These vom dienstbaren Charakter der untergegangenen Siedlung *Rekińcy nicht stichhaltig. In ihrer Fallstudie verweist sie auf das Appellativ rak (dial. rek) ‘Süßwasserkrebstier von der Art Decapoda, Astacus astacus L.’10, aber sie erläutert weder den diachronen Hergang des Suffixes noch die ausbleibende Palatalisierung des [k], indem sie den vereinzelten Quellenbeleg Rekinczi wie folgt erklärt: »Am Anfang möglicherweise ein Name der Bevölkerung, die sich mit dem Fisch- und Krebsfang beschäftigte« (Nobis 2013: 178). Sie erkennt in *rekiniec (Pl. *rekińcy) das Suffix -ec, analog zu anderen dienstbaren Ortsnamen, wie strzelec ‘Schütze’, szewc (stpol. szwiec) ‘Schuster’, *węgrzec (Nobis 2013: 187). Witczak hat an den Ausführungen von Irena Nobis Kritik geübt: Idąc tokiem rozumowania autorki należałoby przyjąć, że podstawą derywacyjną zaginionej nazwy miejscowej Rekinczi (1266) powinien być apelatyw rekin ‘drapieżna i bardzo żar- łoczna ryba morska osiągająca znaczne rozmiary’ (NB. zapożyczony z fr. requin dopiero w dobie nowożytnej), co jest działaniem prowadzącym do zupełnego absurdu. W przypadku sugerowanej derywacji od apelatywu psł. *rakъ (skąd pol. rak, dial. rek) trzeba założyć sufiks złożony *-yn-ьcь, którego istnienie jest nad wyraz niepewne. Skąd jednak wywodzi się niezrozumiała sugestia, że owi domniemani *rekińcy zajmowali się połowem ryb, a nie tylko jadalnych skorupiaków? Czyżby I. Nobis, mówiąc o zajęciu owej domniemanej gru- py średniowiecznych służebników, rzeczywiście miała na myśli połowy rekinów? (Witczak 2014: 139, Anm. 39). Witczak kommt folgerichtig zu dem folgenden Schluss: »Nach dem heutigen Forschungsstand sollte das untergegangene Dorf *Rekińce aus der Liste der dienstbaren Siedlungen ausgeschlossen werden / W obecnym stanie badań jedna zaginiona wieś (2.7. *Rekińce) powinna być wykluczona z listy osad służebnych« (Witczak 2014: 136). 9 Es sei an dieser Stelle unterstrichen, dass Dzietrzniki die älteste Quellenattestierung (1210) unter allen Siedlungen dienstbaren Charakters im Weluner Land hat (Rosin 1961: 104). 10 Rosin (1961: 116, Anm. 97) stellt eindeutig fest: »Für die althergebrachte Gründungszeit von Dzietrzniki spricht auch dessen Name, der eine Siedlung dienstbaren Charakters bezeichnet«. Slavistična revija, letnik 65/2017, št. 4, oktober–december604 Sowohl die Struktur dieses Namens als auch dessen Derivation lassen Zweifel aufkom- men, und der vereinzelte Quellenbeleg Rekinczi ist bezüglich seiner graphischen bzw. phonetischen Korrektheit nicht verifizierbar. Somit bleibt der Ortsname *Rekińce vom jetzigen onomastischen und etymologischen Forschungsstand her unerklärt. 6 Schlussfolgerungen Im vorliegenden Beitrag wurden drei idiosynkratische Ortsnamen mit den für dienstbare Siedlungen typischen Wortbildungsformanten -ary, -niki, -ce hinterfragt. Die morphologische und etymologische Analyse dieser Oikonyme lässt folgende Interpretation der Dienstbarkeit von Czastary i Dzietrzniki unterbreiten. 6.1 Czastary (früher *Castary < urslaw. *cěstarji) war eine alte mittelalterliche Siedlung von Dienstleuten, denen die Aufrechterhaltung der Funktionstüchtigkeit von Verkehrswegen und sonstigen Verkehrsverbindungen sowie deren Schutz, ggf. Instandsetzung, auf dem Hoheitsgebiet des Piastenpolen unterlag. 6.2 Das Dorf Dzietrzniki (früher *Dzierżniki < *Dzirżnici) wurde dazumal von Dienstleuten bewohnt, die sich mit der Verarbeitung von Flachs und Hanf beschäftig- ten und die Fürstenburg mit dem Webstuhlrohstoff (Flachs- und Hanffasern) bzw. mit Leinwand belieferten. 6.3 Der Ortsname Rekińce ist von seiner Wortbildungsstruktur sowie der etymologi- schen Herleitung her unklar. Es gibt keine zuverlässigen Anhaltspunkte, die ihn – einem vereinzelten Interpretationsversuch von Nobis (2013: 125) zuwider – als ehemaligen Siedlungsnamen dienstbaren Charakters hinstellen ließen. Abkürzungsindex Quellen AC – Acta capitulorum nec non iudiciorum ecclesiasticorum selecta. Vol. I–III. Ed. Bolesław Ulanowski. Kraków 1894–1908: Akademia Umiejętności. CdP – Codex diplomaticus Poloniae. Vol. I–II. Ed. Leon Rzyszczewski, Antoni Muczkowski. Varsaviae 1847–1852: Typis Stanislai Strąbski. DP – Zbiór dokumentów Zakonu OO. Paulinów w Polsce. Ed. ks. Jan Fijałek. Zesz. 1 (1328–1464). Kraków 1938: Nakładem OO. Paulinów na Jasnej Górze w Częstochowie. KDW – Kodeks dyplomatyczny Wielkopolski. Vol. I–IV. Ed. Ignacy Zakrzewski. Poznań 1877–1881: nakładem Biblioteki Kórnickiej. KGWiel – Księgi grodzkie wieluńskie. AGAD. Warszawa. Koz VI–VIII – ks. Stanisław Kozierowski: Badania nazw topograficznych na obszarze dawnej wschodniej Wielkopolski. Tom 1–2. Całego Wydawnictwa tom VI. Poznań 1926: Krajowy Instytut Wydawniczy; tom VII. Poznań 1929: Krajowy Instytut Wydawniczy; Badania nazw topograficznych starej Wielkopolski. A. Nieistniejące 605Krzysztof Tomasz Witczak, Jan Sosnowski: Drei rätselhafte Ortsnamen miejscowości Wielkopolski. B. Uzupełnienie poprzednich tomów. Całego wydaw- nictwa tom VIII. Poznań 1939: Drukarnia Uniwersytetu Poznańskiego. Krak – Najdawniejsze księgi sądowe krakowskie. Antiquissimi libri iudiciales terrae Cracoviensis. Vol. I–II. Ed. Bolesław Ulanowski. (Starodawne Prawa Polskiego Pomniki. Tom VIII. Cz. 1–2). Kraków 1884–1886: Akademia Umiejętności. ŁLB – Jana Łaskiego arcybiskupa gnieźnieńskiego, prymasa, legata urodzonego Liber beneficiorum archidyecezyi gnieźnieńskiej. T. I–II. Ed. Jan Łukowski, Jan Korytkowski. Gniezno 1880–1881: nakładem i drukiem J. P. Langiego. Luwlkp – Lustracja województw wielkopolskich i kujawskich 1564–1565. Tom I–II. Ed. Andrzej Tomczak, Czesława Ohryzko-Włodarska, Jerzy Włodarczyk. Bydgoszcz 1961–1963: Bydgoskie Towarzystwo Naukowe. LFV – Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis. Hrsg. von H. Margraf und J. W. Schulte. (Codex diplomaticus Silesiae. Bd. XIV). Breslau 1889: Josef Max & Comp. MpPerKr – Mappa szczegulna woiewodztwa krakowskiego i Xięstwa Siewierskiego zrządzona … przez Karola de Perthées. Paris 1787: P. F. Tardieu. PKal – Rejestr poborowy Województwa Kaliskiego 1618–1620. Ed. Alfons J. Parczewski. Analekta wielkopolskie. Tom I. Warszawa 187: Gebethner i Wolff. 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Poklicno dejavnost naseljencev (sega na področje storitev) je moč natančno opredeliti: Czastary (orig. *Castary 'cestarji', lat. stratifices) in Dzietrzniki (orig. *Dzierżniki 'platnarji', lat. linifices). Nobenega razloga ni, da bi sprejeli Nobisovo hipotezo (2013), po kateri toponim izgubljene vasi Rekinczi označuje dejavnost oziroma poklic.