MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES ad Ickrifvitttaaf Markirf a. i. Dn«, B«4faiM Kc. I. Pwwfi Nr. M-IT, tt-M, U-N. Ab II tAr auB« SiiMUg) Ut dl* SchrlltUituBf sui auf Pamruf Nt n-(7 arralchbar. Unvarlangla Zuichrlttan wardaa klcat rtckgaaandt. Bai almtllchan Anfragan lit daa Rflckporto baliulafaa. PoaUchackkonto Wlan Ni. S4.flOI, Gaacblftkitallaa la OiU, Marktplati Kx. 12, Fararuf Nr. 7, und Id Pattau, tiBgatlorgaiia Nr. 1, Paianif Nr. 09. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES ■riekalat vaiktlgUdl alf Morganialtiut. Batugaprala |b Toraw aahlbai) ■natUch RM 11« aUacUlaMch 19,• Rp' PoiUattuagagaliflhTi Sal Llafaruog !■ Stratfba ad iniflaMch PortO) bat Abholen In dar QaacUftattalla RM 2,-- Altralcb durch Pott aianatltrh RM 2,10 («Iniebl 11,i Rpf Poitiettungagebflhr) and 3S Rpf Zoatatl-ffabflhr. Blasalnummam wardaa nur gegaa VoralntenduBg dai BlBielpraift vnd dar Portoauilagan augaaaadat. Nr. 179 — 83. Jahrgang Marburg'-Dran» Montag, 28. Jnni 1943 Einzelpreis 10 Rpf Grosse Deutsche Kunstausstellung 1943 eröffnet Hüter der abendländischen Kultur Ein Dennoch dem Zerstörungswahn unserer Gegner — Dr. Goebbels sprach in München München, 27, Juni RelchimSniiter Dr. Go«bb«li blalt b«i iS«r BrOffnung der 7. Großen Deutschen KunitauMt^lIung im Haut der Deutschen Kunst In München am Samstag eine Hede, in der er unter anderm ausführte: Man denke sich den Beitrag Deutschlands und Italiens aus der abendlttndi-•eben Kunil und Kultur weg, und ein eewisscr Teil wird nur noch übrigleiben. Man mufi diese Peststellung, so binsenwahr sie auch sein mag, hin und wieder erneut treffen, um den über-hdblicben Redensarten unserer Feinde •in iwar knappes, dafür aber um so über-ceugenderes Dementi entgegenzusetzen. Sie lieben es, sich vor der Welt als Be-ichützer und Verteidiger einer Kunst tiad Kultur aufzuspielen, die sie selbst gar nicht geschaffen haben, oder zu der •I» doch höchstens einen bescheidenen Zuschuß beisteuerten, der ohne weiteres entbehrlich erscheint, ohne daß Ihr GebAude gänzlich zusammenstürzt. Falsche Betreuer der Kunst Was sie an Kunstschltzen besitzen, das haben sie zumeist auf ihren Kriegsrügen nach Europa oder in die ferne Welt geraubt und geplündert. Eigene kulturelle Leistung haben sie kaum zustande gebracht, oder wenn ]a, dann nur aus dem Geiste und aus dem seelischen Bewußtsein eines Erdteiles heraus, den aie beute zu 7«rstören oder zu vernichten suchen. StAdte wie Nürnberg und München oder ^ Florenz und Venedig enthalten mehr' an ewigen Ausdrucks-formen des abendlAndischen Kultur* freistes, als der ganze nordamerikanische Kontinent zusammengenommen i und welchem Musiker können die Engl Inder Beethoven oder Richard Wagner, welchem bildenden Künstler die Amerikatier Michelangelo oder Leonardo da Vinct entgegenstellen? Sie reden nur von der Kultur der Menschheit) wir aber besitzen sie und sind auch heute ihre Hüter, Treuhänder und Beschützer. Um hflchste Güter geht unser Ringen Das muß man sich immer wieder vor Augen halten, um den tieferen Sinn des gigantischen Kampfes, den die Achsenmächte In diesem Krieg zu bestehen haben, richtig zu begreifen und zu würdigen. Die Völker, die den höchsten Beitrag zu dem, was wir Abendland nennen, zugesteuert haben, sind in einem Verteidigungskampf um Ihr materielles und geistiges Dasein begriffen, und würden sie diesen, indem sie ihn vorzeitig aufgäben, verlieren, so wäre unser Kontinent für alle kommenden Zeiten verloren, schon allein deshalb, well die Wurzeln seines Wachstums, das in mehr al« zwei Jahrtausenden so herrliche Blüten und Früchte zeltigte, dadurch zerschnitten würden. Es ist natürlich dumm und leicht zu widerlegen, wenn tmsere Feinde behauptoten, sie bekämpften nur die augenblicklichen Regimes der Achsenmächte, nicht aber ihre Völker. Denn erstens haben sie das bisher noch immer gesagt, um es dann, wenn sie, wie 1918 und 1919 danach handeln sollten, zu vergessen, und zweitens sind diese Regimes nur der natürliche Ausdruck des modernen politischen Denkens ihrer Völker. Es gibt für sie heute keine andere Form des zweckmäßigen Zusammenlebens alt diese. Die Behauptung, daß ihre autokrate Struktur der Kunst das Leben verleide, Ja sogar Ihre weitere Entwicklung unmöglich mache, kann ebensosehr aus der Theorie wie aus der aktuellen Praxis widerlegt werden. Denn diese Regimes sind gar nicht so autokret, wie ihnen nachgesagt wird. Jedenfalls weisen sie stärkere demokratische Züge auf als die traditio» nellen Demokratien, und zudem beweist die Kulturgeschichte aller Zeiten und Völker, daß die Kunst nicht viel danach fragt, unter welchem politischen System sie lebt, nm davon ihr Gedeihen abhängig zu machen. Kunst Ist Immer Im Kamp! geboren Kirchen und Profanbauten, deren formenzeugende Kraft über Jahrhunderte hinaus in unsere Zeit hineinreicht, wurden untei- tyrannischen Päpsten und Königen erdacht und erbaut, eine Malerei, die zum kostbarsten Besitz der europäischen Kultur überhaupt gehört, entstand in Jahrzehnten, die erfüllt waren vom Schlachten lärm; dämonische Herrenfamilien zwangen Städte unter ihre Botsmäßigkeit, in denen die höchste und reichste Entfaltung der bildenden Künste neben der Furchtsamkeit der Bürger wohnte. Aber ganz abgesehen von der Vergangenheit widerlegt die Gegenwart die dummen und dreisten Ausreden unserer Feinde, mit denen sie ihr kulturfeindliches und kulturzerstörendes Handeln begründen und ihm ein geistiges Mäntelchen umzuhängen versuchen. Unsere Feinde richten sich selbst Wenn heute englische oder amerikanische Terrorflugzeuge über deutschen und Italienischen Kunstzentren erscheinen und In einer knappen Stunde einen Kulturbesitz in Schutt und Asche legen, an dem Jahrhunderte gebaut und geschaffen haben, dann bedarf es schon einer Vergewaltigung des gesunden Menschenverstandes, um einem so freventlichen Verbrechen ausgerechnet eine kulturelle Begründung zu geben. Es geht hier um viel mehr als um eine "Terrorisierung der Zivilbevölkerung, von einem angeblichen Krieg gegen unsere Rüstungsproduktion ganz zu schweigent hier tobt sich ein geschichtlicher Minderwertigkeitskomplex aus, der auf unserer Seite das zu zerstören trachtet, was der Gegner selbst nicht zustande bringt und auch in der Vergangenheit nie r.ustande gebracht hat. Dieser Krieg geht gnr nicht um unser tägliches Brot, um den Lebensraum unseres Volkes und den Frieden seiner Heimstätten, wir müsson diesmal mehr als je in einem vorangegflngpnen unsere kostbarsten Güter verteidigen, die, die uns das Le-bim überhaupt erst lebenswert machen und ohne die das menschliche Dasein ein stumpfes Dahinvegetieren wäre, wie Scherl'Bll(1crdieiitt-Atito[lex (Henkel) »Im glühenden Staub der Donsteppe« Ölgemälde von Hans Böhme (Rothenburg ob der Tauber) in der Großen Deutschen Kunstdusstellung es uns unsere Feinde au« den St^pe« de» Ostens vorlebvn. Der Krieg Weleer tur Besinnung Zwar ist der Krieg ein großer Zerstörer, aber er weist auch aufbauende Elemente auf, die mitten in seinem Ver-nichtungswerk manchmal fast blitzartig in Erscheinung treten. Er raubt nicht nur die Besinnung, er gibt auch die Besinnung zurück. Niemals ist dar Zug zu einer geistigen und seelischen Verinner-lichung des Lebens im deutschen Volk so stark gewesen wie heute. Ich spreche nicht von den weniger erfreulichen Randerscheinungen des Krieges, die dieser so mit sich bringt, wie jeder andis. Aber man muß einen Blick in unsre 1 healer, Konzertsäle, Museen und Kunstausstellungen werfen, muß dort das deutsche Volk alltäglich und allabendlich zu Zehn- und Hundeittausenden im Winter und im Sommer sitzen, stehen und über ao viel Schönheit staunen sehen, und man weiß, daß wir durch den Krieg reicher, erfüllter und auch besser geworden sind. Es wäre ganz fehlgeschos-SS, diese Entwicklung nur von der materiellen Seite aus begründen zu wollen. Das deutsche Volk sucht heute nicht den Weg zur Kunst, wie vielfach behauptet wird, weil es keine andre Anlagemöglichkeit für sein überschüssiges Geld besitzt. Der Weg zur Kunst ist der Weg seines Herzens. Die Zelt führt uns mit ihren schweren Schmerzen und Peinigungen zu den tröstlichen Gewißheiten unseres völkischen Lebens zurück; und wo fänden sie einen für das deutsche Volk sichtbareren Ausdruck als gerade in der Kunst? Wir sind ein Volk, das trotz seiner reichen und glanzvollen Geschichte immer noch am Anlang steht. Alle Chancen liegen offen und unverbraucht vor uns, auch hier, wir brauchen nur zuzugreifen. Hobe Wertung der Kunst Es wäre mehr als verhängnisvoll, wenn die Künstler der Gegenwart das nicht verstehen wollten. Niemals standen sie einem Volke gegenüber, das ihnen mit so offenem Herzen entgegenkam wie heute. Man muß sich den Unterschied gegen früher vor Augen halten, um zu wissen, was das bedeutet. Neue Bilder, Plastiken, Dramen, Romane, Symphonien und Opern sind heute nicht nur Diskussionsgegenstand einer intellektuellen Kritik in den Zeltungen, wie das vordem vielfach der Fall war. Sie müssen heute ihre Probe vor dem prüfenden Auge und Ohr des Volkes bestehen, ja mehr noch, sie haben einen Vergleich auszuhalten mit den großen Kunstwerken der Vergangenheit, die dem kritischen Volksbewußtsein vielfach erst heute zur tieferen Kenntnis gelangen und für den glücklichen neuen Liebhaber nur den Maßstab abgeben für die Wertung der Kunst der Gegenwart. Es kanp niemand sich beklagen, daß er nicht zu Worte käme, wenn er nur etwas zu sagen hat. Also greife er zu Feder, Pinsel, Meißel und Zirkel und •precbe mit dem Instrument setner Kunst und seiner Berufung zu einer Zelt, die auf aedne Offenbarung wartet. Wenn Ich auch In diesem, dem vierten Krlegsjahr, die Ehre habe, im Namen and Auftrag des Führers der 7. Großen Deutschen Kunstausstellung Im Haus der Deutschen Kunst In München das Geleltwort zu geben, so möchte Ich diese Ausführungen ihrer Eröffnung voranschicken. Sie wenden sich gleichzeitig an den Künstler wie an das kunstliebende Publikum. Ein flüchtiger Gang durch die lichten RSume dieses schönen Hauses gibt schon einen tiefen Eindruck vom Geleisteten, das hier zur Schau gestellt Ist. Den Veranstaltern mit ihren Mitarbeitern gebührt besonderer Dank dafür, daß sie aus dem Guten das Beste ausgewählt und es in einer so sinnvoll gehängten und gestellten Ubersicht den Augen des Kunstbetrachters sowie des kaufenden und svhauen-den Publikums darbieten. Diese Ausstellung Ist aus dem Geiste unseres Volkes geschaffen und deshalb auch Geist von seinem Geiste. Deutschland war Immer eine Einheit aus Kraft und jemüt und wird das auch bleiben müssen, wenn es nicht seinen Charakter verlieren will. Baumelster einer großen Zelt Wieder kann ich nur wie in den vergangenen Kriegsjahren des Führers mit Worten gedenken, da er persönlich nicht unter uns weilen kann. Aber mehr noch als wenn das anderswo gesagt wird, ist hier sein Geist unter uns. Diese kultureile Großleistung, Haus und Schiu, ist sein Werk. Im Frieden errichtet, über den Krieg erhalten und ausgeweitet und wieder in den kommenden glücklicheren und gesegneteren Freden hineinwcisend, gibt sie uns heute schon einen Abglanz dessen, was unser wartet, wenn wir den Sieg, an den wir heule fester denn je glauben, in Händen haben. In meinem Gruß an den Führer grüße ich die große Zeit, deren Gestalter er ist. Noch stehen die Gerüste am Bau, und nur der Kenner vermag zu sehen, was im großen Plan seines Schöpfers Hegt. Aber glauben können wir alle daran. Und das wollen wir tun mit der ganzen Kraft unseres Herzens.« Mit Spannung verfolgte die Versammlung die Gegenüberstellung der feindlichen »Kulturleistungen« über deutschen Gebiet mit unserer Verteidigung der kostbarsten Güter, die uns das Leben überhaupt erst lebenswert machen und ohne die das menschliche Dasein nur ein stumpfes Dahinvegetieren wäre. Die Worte »diese Ausstellung ist aus dem Geist unseres Volkes geschaffen« zusammen mit dem Gedenken an den Führer fanden zum Schluß den lebhaftesten Bedfall des ganzen Hauses. Gauleiter Glesler eröffnete dann im Auftrage des Führers die Große Deutsche Kunstausstellung und dankte allen, die durch Ihre Werke den Aufbau der Künstschau ermöglichten und zu ihr Vorbereitung das Beste leisteten. Regere Kampftätigkeit im Osten Schwere Feindverluste im Mittelmeer Führerhauptquertler, 37. Juni Dal Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Bei Weliklje Lukl wurden mehrere von Panzern unterstützte Angriffe der Sowjet« durch das zusammengefaßte Feuer aller Waffen zerschlagen oder In heftigen Nahkämpfen abgewiesen. An der übrigen Ostfront verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. Im Lagunengebiet des Kuban und an der Murmanküste versenkte die Luftwaffe eine größere Anzahl feindlicher und ein Räumboot Nachschubboote, zwei Küstenfahrzeuge In der vergangenen Nacht wurden Industrieziele im Mündungegebiet der Wolga bombardiert. Im westlichen Mittelmeer griffen deutsche und italienische Fliegerverbände ein feindliches Gelelt In mehrfachem • Ehrung durch den Führer Parteibegräbnis für Hdupldlenslleiter Fritz Schmidt Berlin, 27. Juni Die NSKK meldet! Der Ledter des Arbeitsbereiches der NSDAP in den Niederlanden und Generalkommissar für die besetzten niederländischen Gebiete, Hauptdienstleiter Fritz Schmidt. Ist auf einer Dienstreise in Frankreich tödlich verunglückt. Der Führer hat für den Verstorbenen «in Partelbegräbnis angeordnet. Einsatz an. Nach den bis jetzt eingetroffenen Meldungen wurden elf große Transporter schwer getroffen, ein Tanker geriet In Brand. Bei Tagesvorstößen brltlsch-nordame-rlkanischer Bomber- und Jagdfllegerverbände gegen die besetzten Westgebiete verlor der Feind vierzehn Flugzeuge. Ein deutsches Jagdflugzeug kehrte nicht zurück. Einzelne feindliche Flugzeuge unternahmen In der vergangenen Nacht Stör-flüge Im westlichen und nordwestlichen Reichsgebiet. Bombenwürfe wurden bisher nicht festgestellt. T orpedoflugzeuge erfolgreich Rom, 27. Juni Der italienische Wehrmachtbericht gibt bekannt: Im Kanal von Sizilien führten Torpedoflugzeuge und Bomber der Achse wiederholte Tages- und Nachtangriffe auf fahrende Geleitzüqe durch. Ein Dampfer wurde torpediert, ein Tanker In Brand geworfen Ein Angriff des Feindes In der vergangenen Nacht auf die Vorstädte und LImgebung von Neapel verursachte be-genzte Schäden und wenige Verletzte. Zwei Flugzeuge stürzten, von der Flak getroffen, ab, eines in Camalioli bei Torre del Greco und das andere ins Meer zwischen Torre Annunziata und Castellamare di Stabia. So wünschte der Jude das Reich Berlin, 27. Juni Eine amerikanische Zeitung erinnerte sich mit wehmütigen Gefühlen an den Junitng des Jahres 1922, an dem Walther Rathenau die Kugeln junger deutscher Patrioten trafen. Einer der edelsten Menschen und geistreichsten Politiker- einer der besten Männer Deutschlands sed damals vor 20 Jahren einem »gemeinen Mordansrhlag« zum Opfer gefallen, so klagt der sicherlich jüdische Autor dieses Nachrufs, der In der Behauptung gipfelt, der jetzige Krieg wäre niemals nusgehrorhen, wenn Leuten wie Rathenau die Macht in Deutschland Ter-blieben wSre, Allerdings! Denn dieser Jude, der einstmals als Außenminister die Geschicke des Reiches bestimmte, war eines der brauchbarsten Werkzeuge des internationalen Judentums zur Vernichtung Deutschlands. Er war maßgeblich an der Entfesselung der Revolte beteiligt, dl« den unbesiegten deutschen Armeen die Waffen aus den Händen schlugt er war einer der eifrigsten Verfechter der Zerstückelung und Versklavung Deutschlands, das für immer seinen Feinden unterworfen bleiben sollte) er war der glühendste Hasser des deutschen Volke«, das er dem grausamsten Untergang flber-llefem wollte. Als 1914 unsere Armeen tum Schutz« der bedrohten Heimat im Osten und Westen des Reiches antraten, erklärt« Rathenau — wie er in «einem Buch »»Der Kaiser« berichtet« und wie von Fürst Bülow in dessen »Denkwürdigkelten« bestätigt wurde —: »Nie wird der Augenblick kommen, wo der deutsche Kaiser als Sieger der Welt mit seinen Paladinen auf weißen Rossen durch das Brandenburger Tor 2fieht. An diesem Tage hätte die Weltgeschichte ihren Sinn verloren.« Der Sinn dieser von dem Internationalen Judentum diktierten Weltgeschichte sollte ja die Besiegung de« allzu slol? und mächtig gewordenen Deutschen Reiches sein Rathenan «elbet trug das seine dazu bei, um dieee« Ziel zu erreichen. Im November 191fl brft«tete er sich in einem Brief an den Juden Ho-litscher, daß die Revolution In Deutich-land, der er 20 Jahre lang die Waffen geschärft habe, sedn ureigenste« Werk gewesen sei. Und wie stellte sich Rathenau die Zukunft Deutschlands vor? Auch hierüber gab er genaue Auskunft. In seiner 1918 herausgegebenen Schrift »Nach der Flut« entrollt er folgende Vision: »Die großen Städte dos Altertums, Babylon, fiinlv«, Theben, waren von weichem Lehm gebaut, die Natur Meß sie zerfallen und glättete Boden und Hügel. Die deutach«« Städte werden nicht als Trümmer «te-hen, sondern als halb erstorbene, «tel-nerne Blftcke, noch zum Teil bewohnt von kümmerlichen Menschen. Ein pa«r Stadtviertel sind belebt, aber aller Glanz, alle Heiterkeit Ist qewlchen. Müde Gefährte bewegen sich auf dem morerhe« Pflaster, Spelunken sind erleiiAtet. Die Landstraf^en sind zertreten, die Wälde* sind ahgeschlaqen auf deTi Feldern keimt dürftige Saat. Häfen. Bahnen, Kanäl« verkommen, und überall stehen traurige Mahnungen, die hohen, verwitterten Bauten aus der Zes, seinen Besuch In den Vereinigten Staaten abgesagt hatte. hat nun auch der chilenische Außenminister Fernandez se'ne Reise auf unbestimmte ZeU vertagt. Gründe hierfür ■werden nicht angegeben. Rekrutierung durch Trelb|aglen. In Ägypten ist das erste Kontingent schwarzer Truppen aus Belglsch-Kongo angelangt. Es handelt sich um ehemalige nomadische Hirten, die von der amerikanischen Besalrung des Belgisch-Kongo in razziaähnlichen Trelbjaqten aufgegriffen und dann nach Ägypten transportiert wurden, wo sie In die an-qlo-nmerikanlschen Streitkräfte des Vorderen Orients eingegliedert werden sollen. Der »Kulturstand" dieser Neger ist nnch Berichten aus Tanger ausser-otdentllch tief. Sofia, dtn 27, Juni Dia bulgarische Praaa« bat sieh io daa letzten Tagen in zahlreichen Artikeln mit dar waltpolitiachen Laga aingcbcnd ba-schlftigt und tu Beginn des dritten Jahres im Feldzug gtgen den Bolschawismub eine Zwischanbilanc gezogen, die tugleich Bulgariana Stellung umreißt. Die Gefahr, die aus dem Osten droht, so stellte »Slovo« heraus, sei aicht etwa erst gestern entstanden. Stalin habe, seit er an die Macht gelang, planmäßig an der Ausbreitung der weltrevolutioii gearbeitet und dreiste strategische Startplätze vorbereitet, nämlich Leningrad, Minsk und Kiew. Von Ltsningrad aus sollte die Bedrohung Skandinaviens erfolgen, von Kiew aus die Attacke gegen den Balkan und von Minsk aus schließlich dei* Vorstoß gegen Mitteleuropa. Als der ouropäischc Krieg ausbrach, glaubte Stalin, daß seine Stunde gekommen sei. Er unternahm zuerst von Leningrad aus, den Norden Europas anzugreifen. Nach dem finnisch-sowjetifichen Moskauer Frieden begann er gegen den Balkan ^u marschieren und die moskowitlschen Heere wieder am Pruth aufzustellen. Gegen Deutschland vorzustoßen fühlte er sich noch nicht stark genug, aber der Plan stand fest. Man sieht aus diesen Darlegungen, wie man hier in Sofia ein aehr genaues Emp-findon für die gefährlichen Absichten Moskaus besitzt. Nach der ganzen Anlage das aowjatischen Planaa scheint es ziemlich sicher, daß der Vorstoß gegen Mitteleuropa von zwei vorgeschobenen Gebiet en aus erfolgen sollte, von Litauen aus gegen Norddeutschland und von der Bukowina aus gegen den Donauraum. Buljjarien wäre bei einer erfolgreichen Durchführung solcher Pläne bald flberrannt worden. Hilfe könnte Europa nur durch Deutschlaad erhalten, gewiß nicht durch England, trotz aller Garantieversprechen, mit denen die britische Diplomatie im Südosten nicht gespart hat. Glauben hat man den Engländern aber nicht geschenkt, und »Sora« charakterisiert die Briten auch heute noch dahin, daß sie lieber fremdes Blut für sich kämpfen lassen würden, als eigenes zum Schutze anderer ein-zusetzen. Englische Truppen pflegen allenfalls in Ezpeditions- und Strafkorpr gegen widerspenetige Kleinvölker eingesetzt zu werden, diesmal aber sehe sich England gerwungen, sein eigenes Blut ct< riskieren. Wenn Großbritannien wirklich die Absicht habe auf dem Kontinent zv kämpfen, dann sei ea diesmal auf sich selbst angewiesen. Aua diesen Darlegungen kann man schliefen, wie es auch jetzt noch um den Ruf Britanniens auf dem Balkan gestellt ist. In abfälliger Weise beurteilt man auc' die anglischen Bombenangriffe, die viel Leid Aber wehrlose Zivilberfilkerung brächten, aber dennoch werde England durch diese neue Barbarei niemals den Krieg gewinnen. Ungarn kimpft gegen füdischef Schiebertum Budapeatt 37. Jtiai Übar die Grundlagen der neuen Wirt* schaftsordnung in Ungarn äußerte sich Ministerpräsident Kallay und Finanzminister Remenyi-Schneller im Rahmen einer hier veranstalteten wirtschaftlichen Großkundgebung, der sämtliche Mitglieder der Regierung, viele Reichstagsabga-ordnetc und eine mehrtausendköpflge Menschenmenge beiwohnten. Ministerpräsident Klllay kündigte eine Reihe von grundsätzlichen Maßnahmen an, durch die eine neue Wirtschaftsordnung geschaffen werden soll. Die größten Feinde der Ruhe und der Ordnung im Lande seien jene, die sich der neuen Wirtschaftsordnung nicht unterwerfen. Gegen diese werde schonungslos vorgegangen werden, ebenso gegen die, die ihrer Pflicht nicht einwandfrei nachkommen, sowie gegen Protektionismus und Korruption. • Der Ministerpräsident erklärte lUr Frage des jüdischen Grundbesitzes, es seien bereits in den ersten Tagen seiner Amtszeit mehr als eine Million Katastral- toch entci*inet worden, wovon vom Staate lereits 680 000 K-Joch an kinderreiche Landwirte und Mitglieder der verschiedenen Frontkämpfervereiniguntfen verteilt wurden. Die restlichen Grundbesitze werden noch bis F.nde dieses Jahres in arische Hände übergehen, in erster Linie natürlich an solche Ungarn, die sich in diesem Kriege ausgezeichnet haben, ferner an Kriegsinvaliden und kinderreiche Familien. it Rumäniens Mission Vernichtung des bolachewUUschen UntemeBschentaais Bukarest, 22. Juni Rumänien bekannt* zieh heut* In zahlreichen Kundgebungen Im ganzen Lande erneut zum historischen Entschluß vom 22. Juni 1941. Di* Regierung wies auf die über di* Grenzen des Landes hinausgehende Bedeutung dieses Krieges durch die Eröffnung einer antibolschewistischen Ausstellung unter dem Titel »Rumänien im Kampf gegen die bolschewistische Barbarei« hin. »Wir sind«, zo erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Prof Mihai Antonescu in seiner Eröffnungsansprache, »der Überzeugung, daß wir mit unserem am 22. Juni 1941 begonnenaa legitimmi V*rt*idlmngs-kampi nicht nur unser eigen** Leben, sondern auch die Einrichtungen der alten Zivilisation dieses Kontinents verteidigt haben. Wäre damals der Kampf gegen die sowjetische Gefahr nicht aufgenommen worden, so hätte bald die gleich* Gefahr, di* uns bedrohte, den Bospo-nii und dl* Adria bedroht.« ProfcMor Mthat Antoneam kennzelch-n*t* w*iter den Kampf im Osten als einen Schicksalskampf, dem sich niemand entriehen könne, und bezeichnete die Verteidigung der kulturellen Errungenschaften Europas, des Rechtes auf Boden, freies nationale* Leben, Familie und Glauben als das Ziel, fflr das di* Opfer dieses Krieges gefallmi aelen. Rumänien haba mit dem siegreichen Vordringen sein*r Armee vier Millionen Rumänen vom Joch des Bolschewismus befreit und es werde si* niemals wieder preisgeben. Es habe aber gleichzeitig der europäischen Funktion gedient, die es an den Donaumündungen ebenso übernommen habe, wie fcle die TQrkel am Schwarzen Meer und am Bosporus erfülle. Italien kampfentschlossen Luftangriff* Überraschen nicht Rom, 27. Juni Rom selbst, so *rk1Brt Guido Baroni im »Popolo di Roma«, iit auf •▼*ntu-ell* Luftangriffe vorbereitet, wl* lie ge-rad* In den letzten Tagen durch die Feindpresse wieder vertreten wurden unter dem Vorwand, damit militärische Ziele zu treffen. Die Römer werden in diesem Fall denselben Heldenmut beweisen wie die Bevölkerung der anderen Italienischen Städte. Unser Haß gegen den Feind, so fährt Baroni fort, wird uns solche Kraft verleihen, daß wir jeden Angriff um jeden Preis zurückschlagen. Das faschistische Italien, das der Feind nicht liebt, zieht es vor, nicht in Knacht Bchaft zu verfallen für den Preis eines Linsengerichtes. Das Italien Mussolinis stellt sich auch dem erbittertsten Feind entgegen. Italienische Städte werden gewaltige Festungen werden, die überrennt werden müssen. Ilalientsche Straßen werden durch Barrikaden verschanzte Schlachtfelder werden. Jedes Haus wird eine Festung sein, jeder Berg ein unüberwindliches Hindemi«, Flüsse und Bäche unüberschreitbara Schützengräben, Alle' werden kämpfen mit der Kanone oder mit dem Messer. Wenn die Stunde kommt, wird ftalien dem Feind zu verstehen geben, daß niemand es beugen kann. Jetzt nicht und niemals, so schließt Baroni seine Ausführungen. 600 Prozent Gewinn ^ das sind Plutokratengeschäfte So wünscht sich Churchill den »»reizenden Krie^« Genf, 27, Juni »Phantastische Profite« bis zu 80 Prozent hätte eine ganze Reihe britischer Werften gemacht, schreibt die englische Wochenzeitschrift »Tribüne«. Diese Werften bauten im Auftrag der Admiralität Kriegskchiffe für die britische Kriegsmarine. Aber daa, was man zur Zelt aus den USA höre, stelle diese kriegsgawinnlerschen Geschäfte noch in den Schatten. Der Untersuchungsausschuß für die Fragen der Handelsmarine im Washingtoner Oberhaus habe nämlich jetzt einen Bericht veröffentlicht, in dem das Ergebnis einer genauen Untersuchung der Geschäfte erhalten sei, die amerikanische Redereien machten, deren Schiffe von den Engländern für die Transporte zum Mittleren Osten seinerzeit geschartet wurden. Während der kritischen Monate Im Frühjahr und Herbst 1941 seien von ßl privaten amerikanischen Handelsschiffen 90 Fahrten zum Mittleren Osten gemacht worden. Die Schiffseigentümer haben dl* USA-Regierung aus Leih- und Pachtmitteln bezahlt. Die reinen Unkosten hätten für die Schiffseigentümer In diesem Fall 1,1 Millionen Pfund Sterling betragen, während sie sich aber für diese Dienstleistungen insgesamt 7,6 Millionen Pfund Sterling ausbezahlen ließen. Ihr Gewinn hat sich daher auf 6.5 Millionen Pfund Sterling gestellt, d. h. sie hätten einen Reingewinn von 600 Prozent eingestrichen. Man sehe also, bemerkt »Tribüne«, die Reeder könnten sowohl In Amerika als auch In England mit diesem Krieg prächtig zufrieden sein. Tn Engfand frage man sich nur, ob die britische Bevölkerung — wenn erst einmal über die Leih- und Pnchtverpflichtungen abgerechnet werde — auch für diese schieberhaften Gewinne aufkommen müsse, denn diese Art von Profitmacherel sei keineswegs besser als die übelste Spekulation am schwarzen Markt. Wohlleben auf Kosten der Unterdrttckten Zur Einsparung von Schiffsraum und Devisen haben sich die 3U00 Bewohner der unter englischer Herrachaft stehenden Falklanilnseln oder Malvlnen mit strengen Rationierungsmaßnahmen abfinden müssen. Die Falklandinseln wurden vor dem Krieg In der Hauptsache von Argentinien aus, zu dem sie auch geographisch gehören, versoigt. Die Bevölkerung, der Inseln, die seit jeher auf dem harten Boden mit den Elementen des Wassers und eines ununterbrochenen heftigen Winden zu kämpfen hat, Ist ganz und gar für Kriegsdienstleistungen herangezogen worden. Fast alle Männer dienen in der Küstenverteidigung, während die Frauen, soweit sie nicht für F-Iilfsdiensllelstungen für d.e dort stationierten zusätzlich aus England horan-geschafften Truppen eingespannt sind, das Wirtschaftsleben allein welter führen müssen. Sie müssen also für die Schafherden sorgen und die jotzt größ- tenteils stillgelegte Fischfangflotte des Hauptorles Stanley auf Ostfalkland in Ordnung halten. Die Malvinen mOssen ohne Zuschuß für den Unterhalt der dort zeit Ende 1941 stationierten britlachen Truppen aufkommen. Zu diesem Zweck mußten die Stauern auf den Palklandinseln und der verwaltungsmäßig tu Ihnen gehören-I den Insel Südgeorgien stark erhöht wer-den. Bis jetzt beliefen sich die reinen Kriegsausgaben, die von der Inselbevölkerung aufgebracht werden mußten, auf annähernd 2 Millionen Reichsmark. Von den 3000 Einwohnern stammen etwa 2500 aus England und Schottland. Die übrigen 500 sind größtenteils Norweger, die sich auf der Insel Südgeorgien Im Osten der Inselgruppe niedergelassen haben und dort vom Walfischfang leben. Seit dem Bestehen des Panama-Kanals haben die Palklandin-seln ihre große strategische Bedeutung als »Wachhunde« vor der Südspitze des südamerikanischen Kontinents eingebüßt. BLICK NACH SUDOSTEN Dank an kroatische Eisenbahner. Der Deiitsrhe Bevollmächtigte General hat "le gemeldet wird, einigen kroatiarben Blsenbahnern, die Anschläge der Banden durch ihr tapferes und entschlossenes Handeln vereitelten, den besonderen Dank ausgesprochen und ihnen je einen Betrag von 6000 Kuna als Belohnung •'•berwelsen lassen. Veterinärkonferenz der Sfldoststaaten. In Preßburg sind Vertreter der staatlichen Veterinäi Verwaltungen des Deutschen Reiches, Ungarns, Kroatiens, Bulgariens, der Slowakei und der deutschen Militärverwaltung Serbiens zusammengetreten, Die Beratungen gelten besonders der Bfckämpfunq von Tierseuchenqefah-ren. In Tschirmersee fand die Tagung der Internationalen Rechtskammer ihre Fortsetzung. Es gelangten Fragen des Bank- und Versicherungswesens besonders im Hinblick auf den Kraftwagen-und Flugverkehr zur Verhandlung, MilMärdienNt der Geistlichen in der j Slowakei. Narh einer ergangenen An-I Ordnung wurde der Antrittatermln des I aktiven Militärdienstes für die Geisth* I eben Rumäniens auf den 1. Juli festgesetzt. Finnische Auszeichnung fttr Prof. Ml-rhal Antonescu. Im Namen von Marscholl Mannerheim Oberreichte der Gesandte Finnlands in Bukarest Eduard Pa-Hn dem Vizepräsidenten Professor Mihai Antonescu das Finnische Einheitskreuz. In seinen Dankesworten gab der stellvertretende Ministerpräsident der herzlichen Bewunderung des rumänischen Volkes für das soldatische Werk des finnischen Marschalls Ausdruck. Vereinheitlichtes Becht in Rumänien. Am 2. Jahrestage des rumänischen Kriegseintrittes an der Seile Deutschlands veröffentlichte der rumänische Staatsanzeiger ein Gesetz, dem über seine überragende praktische Wirkung hinaus auch eine besondere politische Bedeutung zukommt. Das Gesetz bestimmt, daß mit dem 15 September 1943 in den Landestellen jenseits der Karpathen, also in den bis 1918 zu Ungarn (tehörenden Gebieten, das Zivil- und Handelsrecht Altrumäniens in Kraft tritt, Rumänien befand sich in dieser Hinsicht nach dem Endo des Weltkrieges In einer iMisonder» schwierigen Lage. In ÖesMru- bien galten die russischen, in der Bukowina österreichische, in den ehemals ungarischen Landestallen ungarische und teilweise auch österreichische Gesetze, so das österreichische BGB in Siebenbürgen. Altrumänien hatte wieder seine eigenen, meist auf französisches und italienisches Vorbild zurückgehenden Gesetze. Die Handelsunternehmungen haben ihre Geschäftsbücher den Erfordernissen des altrumänischen Handelsgesetzbuches bis zum 1. Jar\uar 1944 anzupassen, während die Aktiengesellschaften zur Anpassung ihrer Satzungv bis zum 1. Januar 1945 Zeit gelassen wird. Großkundgebung der mmänlschen Frel-zeitorganlsatlon. Die rumänische Frei-zeitorganisation »Arbeit und Licht«, die etwa der deutschen »Kraft durch Freude-Gemeinschaft« entspricht, veranstaltete mit dem Reichstheaterzug der Deutschen Arbeltsfront in Reschitza Im Banat eine Großkundgebung der rumänischen Arbeiterschaft, an der die gesamte Betriebsführung der Reschitza-Werke und ein Großteil der Gefolgschaft, die zu einem beträchtlichen Teil aus Volksdeutschen besteht, teilnahmen. Bei der Veranstaltung wurde das Programm zum ersten ivlale nicbt nur durch den Reichstheaterzug bestritten, sondern auch durch die rumänische Freizeitorganisation, die mit einem Arbeiterchor und einer Tanzgruppe auftrat. Das erste EK für einen Bulgaren. Am Geburtstag des bulgarischen Thronfolgers verlieh der Führer und oberste Befehlshaber der Wehrmacht General Assen Nikoloff des Eisenu Kreuz I. Klasse. General Nikoloff ist der erste Bulgare, der in diesem Kriege mit dem EK I ausgezeichnet wurde. Die Verleihung erfolgte für den tapferen Einsatz des von ihm geführten Armeekorps bei der Banden- und Parlisanenbekämpfung im serbischen Raum. Bulgariens schönste Volkstrachten werden prämiiert. In Verfolg der Neube-iP'bung der Volkstrachten in Bulgarien kam In dem Dorf Warbltza bei Pleven ein Trachtenfest zur Durchführung, an dem mehrere tausend Rauernmädchen in ihren schönen Trachten teilnahmen. Für die schönsten Trachten kamen Preise zur Veitf.ijuny. Gottes eigenes Land /miliar witdtr gibt mm sicA In W»-shingtoH MäK«, USA W* dat VorbM für dlt Welt MnzuBtflUn am/ ktintn Tag lauen di» jüditchtn •Kultunftächttf* verttrelehtn, Beitplete Ihrtr wahrtn G«-finnun| von d»r »Qualität* dltttr Kultur and dtr Simtellung tum Sollt» lismus zu bringen. So lie^ un» fetit ein Bericht aus einem USA-rrauengefüngnit vor, der die Segnungen, die der Meneck-heif von USA erwarten. In krauem Lieht aufzeigen. In der Umgebung dtt an\erl' kanleehtn Troppenlagfrt Fort Bragg tn Nord'Karofina wurden kürzlich auf» Oe-raiewohl hundert Frautn w»g»n Pro$tt-fuiion aufgegriffen, um pernommen tu werden. Sie waren »ämtlteh >un/«rtrnäAr/, verelendet und verkommen*. Die Untersuchung ihrer 'per$önlich0n VerhäUnitit in einem FrauengefÜngnt». d»m tl« vor-übergrhend tageWhrt ttmrden, trgt^, dtr amtlichen Feststellung von Helen Hironi-mui, der Direktorin des Gefängnitttt tu-folge, nachstehend» Tatsachen: Di0 hun» dert Frauen befanden »ich im Alttr zwi» sehen /5 und 65 Jahren, 69 pon ihnen waren weiße Amerikanerinnen, ■dozo tarnen 20 Negerinnen und t2 Indianvinnen. Fasi alle pon ihnen »iamtnttn iuia^4it#r-Uchtn Familien oder kleinen Städt^. Die meisten von ihnen waren entweder erblich mit AlkohöUtmu» behaftet oder völlig vernachlässigt. 53 pon ihnen waren verheirafrt, 3/ davon b»r»its wieder geschieden, 56 von ihnen waren AlkohoU-j^rrfnncn. Di» meiaten der hundert Frauen haii»n k»in» abg»sefdo»a»n» Schulbildung, »in Teil befand sieh togar im Zustande des Analphabetentums, ein» von ihnen'halte abge$chlois»n* Hoehsehulbtt-dung. Insgesamt 24 -der hundert Proett-tutert»n waren ihrem 0»werh» In Häusern oder übernachtungslokalen nacht»-gang»n, dt» anderen griff tn tich Soldt» ten auf und $chl»ppt»n $i» in l»»r» Oa-bäud», Scheunen, Haftnanlagtn oder Ptl-d»r. Wahrhaft •htrrlieh' geht ea tn In •Gottes »lg»nem Land*, das immer wieder angibt, die Moral der Witt für tieft gepachtet tu haben. Wt. Unsere Kurzmeldungen Neuer apanlscher GMuidler. Der ip«p nisch* Staatsanzalger veröffentlicht Dekret des Außenminiatera General Graf Jordana, wonach folgmd« P«rtdiiilck-keiten su Gesandten «mannt werdeni Teofomiro Aguilar j Salaa lo UniguaTf Jos« Rojaa y Moreno in der Türjiel, Manuel y Garcia Barzanaliana in RumAnien« Miguel Esfiellua y Pedroao Idem tn Venezuela und Luis Ollvar** y Brugucra Idem in Paraguay. Petroleum in Ziefl*Al*n*a. Dl« Schwierigkeiten des Antransport! d«r tu Nordwestchina gewonnenen Petroleumprodukte enthüllt «in« Meldung au« Tschungking, wonach dies« Produkt« den letzten Abschnitt de* Trantportw«* gea 4n Zieoenfell^n auf, d*flä Chiallng* PluB nach Tichung)cinjg| rurfl^ktegen. Dieser Waaserweg wfrd v«& Kwangfuen, etwa 30O Kilometer nördlich' Tachnng-klng aus benutzt. Von dort läßt man die gefüllten Pelle atromabwärta treiben, die in etwa 16 Tagen Tschungking erreichen. Die erste Sendung von 31,5 metrischen Tonnen habe in tausend Zl«-gelfeilen kürzlich ihr Ziel erreicht. Aua der Hochzeltageaellachaft las Preudeahaua. In verschiedenen Gebietes Französisch-Marokkos haben die USA-Behörden von Kalds und Stammesober-häuptem Ablieferung von 12—25 Frauen und Mädchen für amerikanliche Freudenhäuser gefordert. Da eich ein« marokkanische Bevölkerung gegen derartige, dem muselmaaischen Empfinden lebhaft widersprechende Verfügung *ur Wehr setzte, gingen die USA-Behörden mit Gewalt vor. Besonderes Aufsehen erregte ein Vorfall aus der Umgebung von Fes, wo aus einer arabischen Hochzeitsgesellschaft 20 junge Mädchen von der USA-Polizei ergriffen und gewaltsam entführt wurden. Die Erbitterung der betroffenen Kabylen und Stämme ist grenzenlos. Noch 50 Prozent der nordamerikanischen Grubenarbeiter Im Ausstand» Zur Zelt befinden sich noch 50 Prozent der Bergarbeiter in den USA im Ausstand, Schweres Bootsunglück In der Schweix. Am Sonntagvormittag ereignete sich auf der Rauß bei Ottenbach im Kanton Zürich ein Bootsunglück, daa sechs Opfer forderte. 25 Mitglieder eines Züricher Ruderklubs unternahmen von Lu-zern aus eine Fahrt, Das Fahrzeug wurde durch die Strömung gegen die Fabrikskanäle getrieben und stieß dort auf eine eingerammte Elsenschwelle, die wegen des Hochwafcsers nicht zu sehen war. Das Boot brach entzwei und einige der Insassen wurden durch das Umkippen des Vorderteils unter Wasser gedrückt. Dabei fanden sechs Personen den Tod. Schiffe aus Gitmml. Ein neuer Plan zum Bau von Segelschiffen aus Gummi für den Transport von Frachten aus den Sfldgebieten nach Japan hat sich unter der Aufsicht der japanischen Verwaltungsstellen bewährt. Versuche tum Bau von Gummischiffen wurden seit Fobrt»«r In ilnem Hafen von Java durch die Handelsgesellschaft Süd durchgeführt, wobei durch eine besondere Behandlung des Rohgummis Kleie und Schiffsrflmpfe von verschiedener Stärke hergestellt wurden, die dem Druck Widerstand leisten können. Diese Schiffe sollen beladen von gewöhnlichen Motorschiffen nach Ihren Bestimmungshäfen gebracht und dort ab-qewrackt und dann zu verschiedenen Gummlerzeuqnissen verarbeitet werden. Onirli o V«rlaq Marburq« V»r1a nlljt k'-ln-n An^priiclf «iit Rflfk/abliinn do» I 9«'4m. MARBURGER ZEITUNG Montag. 28. JunJ * Nr. 179 * Seite 3 Die Steiermark ehrt ihren grössten Sohn Rede des Gauleiters und Reichssfafthalters Dr. Sigfried Uiberreither am 27. Juni bei der Roseg^er-Gedenksfunde |m Grazer Stefaniensaal In einer feierlichen Gedenkstunde xum 25. Todestag Peter Rosegyers Sonntag, den 27. Juni, in der Gauhauptstadt ehite die Steiermark das Andenken ihres gröflten Sohnes. Im Mittelpunkt der Peier stand eine große Rede des Gau* leiters und Reichsstatthalters Dr. Uiber-reithers, der sich zum Sprecher des Dankes der Nation fOr Werk und Leistung unseres grofien Volksdichters machte und seinen beispiellosen Auf-stieg vom barfOBigen Waldbauembuben cum Dichter der Weltliteratur und Ehrendoktor dreier Universitäten würdigte. An der Gedenkstunde in dem mit den Wappentüchern der stoirischen St&dte flMchnückten Stefaniensaal noihmen auch «ahlreiche Dichter der Donau- und Alpengaue teil, um ihrer verehrungsvollen Liebe und Verbundenheit zu Ihrem Grfifiten Ausdruck zu verleihen. Dia Paraphrase über das Faniaren-thema aus der Fünften Symphonie von Anton.Bruckner leitete d^e Gedenkstunde •In, der ein von Hans Kloepfer verfaßter nad ein von Peter Otten gesprochener Prolog folgte. Nach der Ouvertüre >1813« (nach Themen von Karl Maria von Weber) von Hans Holenia, gespielt vom Stidtitchen Orchester unter Romanus Hubertus, hielt Gauleiter und Reichsstatthalter Dr. Uiberreither die Gedenkrede für den Mann, der der Steiermark Wort und Stimme gegeben hat und durch den, wie er sagte, unser Grenzland Im Südosten ein Begriff im ganzen Reich und weit darüber hinaus geworden tit. Er führte aus: Alt wir, an der Schwelle des Jahres 1943 stehend, dieses Jahr unter das Zeichen Peter Roseggers stellten, da war bereite deutlich zu erkennen, dafl es sich um ein ungemein hartes Kriegs-jehr handeln wird, In welchem unser Volk helfier noch als bisher um sein Dasein wird kämpfen müssen. Uns war klar, daS die Veranstaltungen, die dem Ro-seggerjahr das Gepräge geben sollen, in ein Jahr fallen, das sich nicht zum Feiern glänzender Feste eignet. Wenn aber ein Volk, wie dat deutsche, sieh auf einen seiner großen Söhne besinnt, so bedarf es rausthender Feste nicht. Auch die Feierstunden, die wir zum 25. Todestag und 100. Geburtstag Roseggers begehen und die im Reigen der Veranstaltungen des Jahres schlichte HAhepunkte darstellen tollen, dürfen nichts änderet teln, als Stunden der Besinnung. Feierstunden haben in harten Kriegs-zeiten nur dann einen Sinn, wenn sie die seelische Widerstandskraft der Tei-nehmenden stärken, indem sie das Wissen um den Sinn unseres Kampfes vertiefen. In solchen Stunden müssen wir uns der ungemein reichen kulturellen SchäUe bewußt werden, die wir zu verteidigen haben gegen eine Welt von Feinden, von denen die einen total verneinen, was uns heilig Ist und Lebensinhalt bedeutet, wahrend die anderen heute verraten, was sie zum Teil selbst einst schufen oder von uns übernahmen und zu bewahren vorgaben. Denn wenn heute die Westmächte sich auf Gedeih und Verderb mit dem bolschewistischen Feind verbunden haben, so stellt das den schändlichsten Verrat dar, den Kulturvölker jemals begangen haben, soweit wir die Geschichte kennen. Angesichts eines solchen Verrates fühlen wir mit fast schmerzhafter Klarheit, daß das Reich das schlagende Herz des Abendlandes ist und lieben es, da es gefährdet ist, wie nie zuvor. Wir spüren aber auch die riesenhafte Verantwortung, die auf den Schultern unserer Generationen lastet. Immer und immer und immer wieder wollen wir uns darauf besinnen, daß es von uns abhängt — von jedem einzelnen von uns — wie sich dieser Weltkampf entscheidet, von dessen Ausgang wir wissen, daß er bestimmend Ist für die Mensch-heit|0eschichte der nächsten Jahrhunderte. blickte In die rührende Enge der Stube, in der ein Mann geboren ward, der nach beispiellosem Aufstieg vom barfüßigen Bauernbuben zum Dichter der Weltliteratur wurde, der aus alten Bauernkalendern seine erste geistige Nahrung zog und als Ehrendoktor von drei deutschen Universitäten von Bauern wieder zu Grabe getragen wurde. Als zu schwach befunden für dls harte Bauernarbeit zu einem Störschneider in die Lehre gegeben, lernte er als wandernder Handwerker Schaffen und Kultur unserer Bauern von Gerund auf kennen und begegijete und erlebte jene Typen • und Figuren, die uns in seinem Schrifttum immer wieder entgegentreten. Aus dieser Zeit stammen die in mühsamster Arbelt entstandenen, mit primitiven Bildern ausgestatteten selbstgeschriebenen Volkskalender, die in einer fast unbegreiflichen Anzahl jetzt in der Ausstellung in Joanneum zu sehen sind. Wer diese ungezählten Volkskalender betrachtet, der ahnt, wie heftig der Mitteilungsdrang des jungen Schnei-der-Peterl gewesen sein muß, daß er es sich solche Mühe kosten ließ, um andere teilhaben zu lassen an den Regungen seiner kindlichen Phantasie. Früh brach sich sein Genius Bahn und schon mit* dreißig Jahren zieht er mit seinen »Schriften des Waldschulmeisters« das allgemeine literarische Interesse auf sich und steht damals schon auf einer künstlerischen und menschlichen Höhe, die er, wie Hohlbaum einmal sagte »nicht mehr zu überbieten, sondern nur mehr zu halten brauchte.« Niemand weiß, was wohl gewesen wäre und wie sich sein Entwicklungsgang gestaltet hätte, wenn er nicht von Dr. Adalbert Swoboda, dem damaligen Hauptschriftleiter der Grazer Tagespost, frühzeitig erkannt und weitgehend gefördert worden wäre, wenn er Robert Hammerling nicht gehabt hätte, der ihm den Weg in die Literatur auftat. Sicher aber ist, daß es unsere Pflicht am heutigen Tage ist, in Dankbarkeit auch dieser Männer ku gedenken. Es wird viel darüber geschrieben und geredet, wo die Größe Roseggers hauptsächlich liegt, ob sie im Dichterischen oder im Menschlichen liegt, ob er nicht in vielen seiner Werke mehr Erzieher ist als der Poet eigentlich zulassen sollte usw. Liebe und Verehrunj^ Wir haben über diese Fragen nicht zu befinden und fühlen uns hiezu auch nicht berufen, das überlassen wir den Männern und Frauen, die vom Fache sind und mehr verstehen davon als wir. Wir fühlen nur eines: Wir lieben und verehren den Dichter und den Menschen gleichermaßen. Wie schön muß es für den Dichter sein zu wissen, daß er in allen Schichten seines Volkes gelesen wird, daß seine Bücher wirklich in Bauemstuben und Palästen nicht nur vorhanden sind, sondern auch wirklich in die Hand genommen werden, daß seine Werke nicht nur Verbreitung fanden im geschlossenen deutschen Siedlungsraum, sondern daß sein Einfluß weit hinausreicht über den geschlossenen deutschen Volksboden, Staatsgrenzen sprengt und hinauswirkt nach Übersee, und wie ergreifend muß für Ihn das Wissen darum sein, daß in Volksdeutschen Streusiedlungen, weit drinnen im Osten, Woche für Woche aus seinen Werken vorgelesen wird, weil er, wie ein großer Zauberer, vor den Augen derer, die in der Fremde leben müssen, die deutsche Heimat erstehen läßt, weil die, die In der slawischen Weite ohne Waider leben müssen, die deutschen Wälder wieder rauschen hören, wenn sie in Berührung mit Roseggers Werken knmmen. Ein Kämpfer für sein Volk Geradezu erschütternd aber wirkt es auf uns, daß der zutiefst mit dem steiri-schen Heimatboden verwurzelte Mann, der bewußter Vertreter eines Stammes Jetzt wird die Entscheidung kommen, j unseres Volkes war und bewußt auch ob vernichtet werden soll, was in Jahr- als solcher schaffte, in einem fast un-hunderten und Jahrtausenden geschaf-1 glaublichen Siegeszug in kürzester Zelt fen worden ist mit unausdenklichen Op- nicht nur nationale Bedeutung erlangte, fern und Wagen, Handeln und Sterben sondern zur Weltgeltung emporwuchs, all der vielen Generationen deutscher so daß seine Werke in die Sprache fast Menschen, die vor uns waren. aller europäischen Kulturvölker Ober- in solchen Zeiten des Kampfes, der «tzt wurden Unsagbar stolz aber sind weltweite Ausmaße angenommen hat, wir darauf, daß ihm der Nobelpreis nur geachtet, ja sogar verachtet war, für das Bauerntum stritt und darzustellen versuchte, daß das Bauemproblem nicht allein ein wirtschaftliches, sondern vor allem ein völkisches Problem Ist, und zwar ein zentrales völkisches Problem, dem der Führer letzten Ausdruck gab. Indem er sagte, daß das deutsche Volk ein Bauernvolk sein wird oder nicht sein wird. Er, der selbst der harten Bauernarbeit körperlich nicht gewachsen war, mußte es erleben, daß seine Eltern Haus und Hof nicht mehr halten konnten. »Jakob der Letzte« gibt Kunde von den bitteren Sorgen, die in Rosegger das große Bauernsterben seiner Tage hervorrief. Heute, am 25. Todestag dieses großen Mannes, können wir ihm sagen, daß in Deutschland Schluß gemacht wurde mit dem Bauernsterben, daß im Gegenteil langsam dort wieder Erbhöfe entstehen, wo in seiner Zeit die Bauern weichen mußten. In tiefster Ehrfurcht aber stehen wir Jüngeren still vor dem großen Mann, der durch Weltruhm sich nicht verwirren ließ und in tiefet Gläubigkeit jenseits aller Konfessionen sich sein Weltbild schuf. Wir verneigen uns vor der höchsten menschlichen Reife, die in dem Spruch Ausdruck findet, den er so oft in das Stammbuch seiner Anhänger und Freunde schrieb, der da lautet: »Unser Ziel sei der Friede des Herzens. Besseres weiß ich nicht.« Herr und König seiner Ehre Alles, was ein Mensch erreichen kann, liegt in diesem Spruch beschlossen. Wir wissen heute, daß der Friede des Herzens nur dem zuteil wird, der in allen Lugen des Lebens seiner Ehre Herr und König geblieben Ist, denn friedlos ist, wer seine Ehre verloren hat. Seine Ehre aber kann nur bewahren, wer sein** Seele freizukämpfen Imstande ist von allem, was andere Entscheidungen her- vorrufen könnte, als die, die unser Gewissen von uns verlangt. Friede des Kerzens hat also der, der seine Ehre bewahrt und seine innere Freiheit errungen hat. Wer seinem Leben einen solchen Sinn zu geben vermag, ist ein Kampfer im besten Sinn des Wortes and steht am Ende seines Lebens auf der höchsten Stufe sittlicher Reife, die ein Mensch zu erklimmen vermag Es ist selbstverständlich, dafl eine solche Persönlichkeit keine Zelle gegen sein Gewissen schreiben konnte. Es finden sich in seinem umfangreichen Schaffen keine billigen Zugcständnissei niemals ist er auch nur in Spuren einer Modeströmung zum Opfer gefallen. Es ist »hm nie darum zu tun gewesen, künstlerische Z'ele zu erreichen, sondern es ging ihm immer nur um ethische Ziele. So Ist sein Gesamtwerk urtümlich deutsch Im vollen Umfang des Wortes und wird für alle Zeiten ein festes Bollwerk darstellen gegen dos Asphnlt-literatentum. Denn, wer Rosegger erlebt und verstanden hat, Ist gefeit gegen alles, was nicht echt Ist und klar, hi jedem Satz seiner stoansteirisrhen Geschichten ist mehr Lehensweisheit aufgestapelt, als in einer Fülle philosophischer Abhandlungen. Denn in seinen Geschichten spricht das Volk, das Volk, dem er auf dem Mund schaute und in das Herz blickte und aufzeichnete, was von Generation zu Generation an Lebensweisheit überliefert wurde. Das alles fühlen die Menschen, die seine Bücher lesen — die einen bewußt, die anderen unbewußt — und weit ist er hinausgewachsen über seine engere Heimat und fand den Platz In der Weltliteratur, der ihm gebührt. Und doch hat die Steiermark am heutigen Tag das Recht und auch die Pflicht, das Wort zu ergreifen vor ganz Deutschland und der europäischen Kulturwelt und Ich, der Ich ihr Sprecher sein darf, weiß, daß mir die Macht des Ausdrucks fehlt, wenn Ich versuche, in Worte zu fassen, was wir alle heute zum Ausdruck bringen möchten Rosegj^er ist Heimat Voll tiefster Dankbdrkeit steht dla Steiermark heute dn seinem Grab Er war es. dei ihr Wort und Stimme gegeben hat, durch ihn wurde unser Grenzland im Südosten ein Begriff im ' ganzen Reich und weit darüber hinaus. So wie durch Hermann Löns ein Mensch die Heide erlebt, der sie niemals sah und sie wie einen alten Bekannten i grüßt, wenn er sie erstmals sieht, so hat ! Peter Rosegger Landschaft, Mensch und ] Sprache dieser Mark so meisterhaft I dargestellt, daß in seinen Büchern die I Steiermark bestehen bliebe, selbst wenn das Land versinken würde. Wir aber, denen dieses Land Heimat ist, die wir leben und schaffen dürfen auf diesem Boden, erleben das Wunder, daß selbst wii die letzten Schönheiten dieses herrlichen Landes erst durch ihn und mit seinen Augen ganz zu erfassen vermögen. Für uns bedeutet der Name Rosegger Heimat. Uns wird es heim Klang diesei Namens warm ums Herz Und wenn wir in der Fremde sind, dann ist es uns, als härten wir die dunklen Wälder unserer obersteirlschen Berge rauschen, all spürten wir den herben Duft unserer Bergwiesen und niemand schömt sich dann, wenn tiefe Sehnsucht nach diesem Land sein Herz ergreift. Rosegger ist Heimat und Heimat ist für den Grenzlanddeutschen Symbol des Reiches. Die feierliche Gedenkstunde klang mit dem Dachstein-Lied in der Symphonieorchester-Besetzung aus. Am Vorabend fand die PestauffOhrunq des Weltlichen Reguiems nach Worten von Peter Rosegger von Dr. Sepp Roseg-I Oer statt. Am Sonnfanabend wurde alt I Festaufführung die Oper »Coregidor« 1 von Hugo Wolf gegeben, ! föher beide Veranstaltungen berichten ' wir später.1 Steirische Trachfenschau in Cilli Im Rahmen der Sommerkampfspiele der Deutschen Ju((end veranstaltete die Bun-desju^endführang in Cilli eine »Schau Steirischer Trachten«. Der AusstcHunjis-raum im Deutschen Haus war äußerst glücklich jewählt und in jeder Hinsicht zufriedenstellend Der Gedanke, durch eine Schaustellung landcsechter Trachten die verderblichen Einflüsse einer 23jähri-iJen jüdischen Modetorheit zu beseitigen und den Frauen und Mädchen der Untersteiermark auf diesem Wege die schönen und volksverbundencn echten Steirertrach-tcn als kleidbar und formschön vorzuführen, fiel in Cilli auf fruchtbaren Boden. Es hat sich schnell herunißcsprochen, daß die schlichte, klare und saubere, aber äußerst geschmackvolle Au8(iestaltuti(| der Trachtenschau jeder Frau und jedem Mädchen etwas zu jjeben hat. Es ist sehr erfreulich, daß gerade die einfachen Frauen dieser Schau ihr größtes Interesse zuwendeten. In liebenswürdigster Weise machen die Schülerinnen der Staatlichen Frauenbe-rufsschule in Graz die Führerinncn. Wir behen fertige Trachtenkleider in Miniatur, daneben echte und unechte Trachten-stoffe. Hier wird es einem so recht klar, welche Geschmacksverirrungen den un-tersteirischen Frauen und Mädchen auf-ÖedrSngt wurden. Nur schwer löst sich das Auge von den klaren und schlichten Formen. Es ist ein buntes farbenprächtiges Bild. Dirndln in allen Abarten, einheitlich in der ijroßcn Linie, aber doch so vielseitig in Schnitt und Farbe, daß dem Geschmack und der Eigenart jeder Frau gedient wird. Man sieht alles was an Trachten in der Steiermark getragen wird, vom einfachen Arheitsdirndl bis zum großen Festkleid mit dem seidenen Halstuch, selbstgestrickte Wolljackerl und weiße Strümpfe mit den verschiedenen Mustern und originellsten Namen, wie »brennende Liab«, »Krauthobel«, »Tuli-pan«, der »Zopf«, »a brochene Kettn«, »Holzschere« usw., Samtspenser, wie sie mit Vorliebe im oberen Ennstal getragen werden, Slawanker oder Joppen, wie sie vor 40 Jahren noch alle untersteirischcn Häuerinnen trugen. Aber auch für die Männer war ein trachtenechter Steirer-anzug, eine Lederhose mit dem roten Brustficck und den buntgestickten Hosenträgern vorhanden. Ganz besonderes Interesse finden die verschiedenen Kreuzsticharbeiten, bei den, Bräuten und werdenden Müttern aber die Sippenwiegendccke. Prachtvolle Töpfer-arociten aus Hochenegf* fügen sich wunderbar in dfP Rahmen, Bunte Blumen und verschiedene Flechtwaren der Gottscheer aus dem Kreis Rann beleben das anmutige Bild der Srbau. Die farbenprächtigen Bilder an den Wänden sind eine harno-nische Ergänzung zu den ausgestellten Trachten. Durch die anregenden Belehrungen, leichtverständlichen Anleitungen und praktischen Schnittmuster, die an die Be-suchcr verteilt werden, wird die einfache und schlichte steirische Tracht auch in der Untersteiermark wieder Eingang finden. E. Pa'dasch neigen wir uns in besonderer Ehrfurcht vor den schöpferischen Söhnen unseres Volke» und fühlen uns ihnen verbunden mehr noch als in ruhigen Zelten. Wir sehen in ihnen die Männer, die echteste Verkörperung jenes geheimnisvollen göttlichen Geisteswaltens sind, das unser Volk zu jener Höhe führte, auf der as beute steht und kämpft. Einer von ihnen aber ist Peter Rosegger, den zu ehren wir heute gekommen sind. V91 hundert Jahren wurde er als größter Sohn der Steiermark dem deutschen Volk geschenkt. »Zieh, Wanderer, den Hut und bleib andächtig steh'n. Denn hier Ist dereinst «in Mirakel gescheh'n: Im tausendachthundertundvierzigsten Jahr Und darnach im dritten, im Heumond gebar. Von Tannen umrauscht und vom Almenwind Eine sterbliche Mutter ein unsterblich Kind.« Ganz erfaßt die schlichte Schönheit dieser Wort« nur der, dar einmal oben deshalb verweigert wurde, als er mit Rabindrimath Tagore In Konkurrenz stand, well er ein Kämpfer für sein Volk war und diese seine Einstellung auch durch die Tat bewies. Darin erblicken wir einen zweifachen Sieg: einen hat er als Künstler, den anderen als Deutscher errungen. Rosegger hat In seinem überaus arbeitsreichen Leben auf allen Gebieten für die deutsche Wiedergeburt gestritten und heute erkennen wir, daß für die Durchsetzung von viel von dem, was auch er forderte und ersehnte, uns das Schicksal inzwischen gezwungen hat, die Waffen zu ergreifen. Er war Nationalist Im liberalen Österreich, hat es durch seine beispiellosen Erfolge auf dem Gebiet der völkischen Schutzarbelt bewirkt, dafl ein Kranz von Schulen Im völkisch bedrohten Raum erstehen konnte und versuchte so seinem Volk zu retten, was ein Kaiserhaus, seine deutsche Sendung vergessend, schmählich verriet Streiter für das Bauerntum Er hat um das Werden einer neuen Gemeinschaft gerungen, er war es, der war an dieser Stitta, der die Tannen mit einer hingebungsvollen Leidenschaft wirklich rauschen hörte und hinein-' in einer Zeit, als Bauernarbeit schlecht Die neue Wochenscliau Die neue Deutsche Wochenschau bringt eine ausführliche Bildfolge von dei Großkundgebung In der Dortmunder Westfalenhalle Wir sehen, wie hier, in einer der am schwersten betroffenen Städte Westdeutschlands, viele Tausende zusammenströmen, um die Rede von Reichsminister Dr. Goebbels zu hören. Ihr Widerstandswille und ihre unbeirrbare Siegeszuversicht sind dur.:h nichts zu brechenl Dem Reichsminister schlägt überall eine Welle grenzenloser Heimattreue und fiärtesten, entschlossenen Sle-geswillens entgegen. Einleitend begleiten wir die Dampferfahrt Berliner Jungen und Mädel durch den Großschiffahrtsweg und oderabwärts an die Ostsee,, wo sie im Rahmen der Klnderlandversrhickung der Reichsjugendführung frohe Wochen der Erholung in Luft und Sonne verleben, — Dann hören wir das Orchester des. Deutschen Opernhauses, das während der .Arbeitspause für unsere Rüstungsarbeiter spielt. — Der nächste Bericht tiihrt uns in eine Ausbildungsabteilung für Luftnachrichten-Helferinnen. Aufnahmen von der Ausbildung von Panzervemlchtungs-trupps der Waffen-ff Im rückwärtigen Frontgebiet zeigen, welch hohe Anforderungen die Panzernahbekämpfung an die Kühnheit und Entschlußkraft unserer Grenadiere stellt, Die Kamera schwenkt zur Mittelmeerküste. Der Chef des italienischen Adml-ralstabes, Generaladmiral Rlccardl, besucht deutsche Schnellboote und dekoriert bewährte Soldaten Ihrer Besatzungen mit hohen Tapferkeitsauszelchnun-gon. — Am Tage der Italienischen Kriegsmarine legt Generaladmiral Ric-cardl am Ehrenmal In Rom einen Kranz nieder. König und Kaiser Viktor Ema nuel zeichnet besonders tapfer« Offiziere und Mannschaften aus und Oberreicht den Angehörigen von Gefallenen die Or- den für die toten Helden Anschließend sehen wir Ausschnitte aus der Ausbildung unserer U-Boot-Fahrer, In den Bildern, die unsere Kriegsberichter von der Ostfront schickten, erleben wir die Beschießung militärisch wichtiger Ziele Im Hafengebiet von Leningrad, Im Hagel der dicken Brocken unserer schweren Artillerie gehen Ölbehälter und Speicheranlagen in Flammen auf. Südlich Leningrad stößt eine deutsche Kampfgruppe mit Sturmbooten vor und räuchert eine sowjetische Beobachtungsstelle aus — Am Kuban-Brückenkopf durchkämmen wir mit einer Kompanie das Schilfgebieti eingesickerte Trupps der Sowjets sollen vernichtet werden. Feindlicher Widerstand wird durch Ar-tilleriefeuer zerschlagen. An einer anderen Stelle sind die Bolschewisten mit Panzern durchgebrochen) sie müssen in zähem Kampf niedergerungen werden Kampfgeschwader unserer Luftwaffe starten zum Angriff auf Versorgungslager im rückwärtigen Feindgebiet. Dichter Bombenhagel trifft den N.ichschub der Sowjets mit schwerer Wirkung, Junger Son^mi>r Glück neues Die bisher größte Lotterie Mit Sommersanfang ist auch wieder der Mann im braunen Umhang auf den Straßen und Plätzen aufgetaucht Eine große Leistung steht ihm bevor. 84 Millionen Losbriefe, die bisher höchste ausgegebene Anzahl, werden durch «eine fleißigen Hände gehen, dem Wohle des Ganzen dienen und dabei noch vielen Millionen das Glück vermitteln Es ist keine leichte Arbeit, die der Glücksmann vor sich hat. Früh und spät, bei jedem Wetter unermüdlich tätig zu sein und dabei noch für jeden ein freundliches, aufmunterndes Wort übrig zu haben, das erfordert volle Einsatzbereit- schaft. Besondere Achtung verdient es aber, wenn wir erfahren, daß viele dieser Männer das sechste, ja sogar das siebente Jahrzehnt schon überschritten haben. Rentner, Kriegs- und Arhcitsinvaliden haben sich wieder in großer Zahl freiwillig zur Verfügung gestellt. Es ist uns leicht gemacht, durch diese lebendigen Mittler zwischen dem Kriegs-hilfiwerk und unserer Opferbereitschaft zum Erfolg des Werkes beizutragen Wir wollen sie nicht an uns vorübergehen lassen, denn jeder Griff in den Glückskasten ist eine Handreichung für das Kriegshilfswerk. Zuchthaus für Milchpantscher Vor dem Sondergericht Hagen hatte sich de! Milchhandier Hubert Struck zu verantworten, der mehrere Monate hindurch täglich Vollmilch mit Magermilch verfälschte und dieses Gemisch als Vollmilch an die Bevölkerung zum vollen Preis verkauft hatte. Damit betrog er nicht nur seine Kunden, sondern verging sich aus eigensüchtigen Gründen verwerflichster Weise an der Volksgesund-und damit ist der Milchhändlei Treuhänder des Volkes bei der Verteilung von Milch an die Bevölkerung, Das Sondergericht verurteilte diesen üblen Milchpanischer, weil die Verfälschung vou Vollmilch iqj Kriege eins besonders verwerfliche Straftat ist, als Volksschädling zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und sechs Jahren Ehrverlust. Zugleich sprach es ein Berufsverbot auf die Dauer von drei Jahren aus. Dieses Urteil mag für jenen, den es angeht und der glaubt sich zum Schaden der Allgemeinheit über die ernährungs-wichtigen Kriegswiitschaftsbestimmun-gen unbedenklich hinwegsetzen zu können, eine erneute ernste Warnung sein. Tödlicher Schlag mit einem Schi. Am 7. Februar d. J hielten sich bei einem Besitzer im Sulmtal die landwirtschaft-schaftlichen Arbeiter Georg Weberschek, aus Liboje bei Cilii gebürtig, und Franz Zwickart mit mehreren anderen Burschen auf und tranken doit Most Zwik-kart war bereits stark alkoholisiert Zwischen ihm und Weberschek kam es zu einem Wortwechsel, Zwickart fiel hierauf über Weberschek her, warf ihn zu Boden und versetzte ihm mit den Füßen mehrere Tritte darunter auch am Kopf. Nachdem sich Weberschek vom Blute gereinigt hatte, entfernte sich Zwickart aus dem Hause, blieb aber in einiger Entfernung von diesem stehen. Weberschek folgte bald nach. Er nahm einen an der Hauswand lehnenden Schi, trat auf Zwickart zu und versetzte ihm damit einen Hieb auf den Kopf Zwickart stürzte zusammen erholte sich aber nach einiger Zeit Die ärztliche Untersuchung stellte eine schwere Schädelfraktur fest. Es trat dann noch eine Hirnhautentzündung auf, die schließlich zum Tode des Zwickart führte, Weberschek hatte sich wegen seiner Tathandlunq vor einer Strafkammer des Landgerichtes Graz zu verantworten Unter Anwendung de» nußerordt»ntllchen Milderungsrechtes ver-rirteilte der Senat den Angeklagten zu zwei Jahren Gefängnis Das zweite Mal Im Leben »llberne Hochzeit. In Ellrich bei Halle konnte der Alt<>rsrentner Heinrich Birkefeld mit seiner zweiten Ehefrau die silberne Hochzeit feiern Es ist der seltene Fall, daß der Ehemann zum zweiten Male in seinem Leben silberna Hochzelt feiert, da er aurh mit seiner ersten Frau 25 Jahre verheiratet gewesen war. MARBURGER ZEITUNO WIRTSCHAFT UND SOZIALPOLITIK Gut verteilt — halb produziert Ein wirtschaitliches Gebot für jeden Untersteirer Di« Wirtschaftspolitik wird teit Kriegsbeginn in immer zunehmender Intensität durch zwei Gesichtspunkte bestimmt. Sie find unter den Worten »Rationierung« und »Rationnlislerunq« weithin gel&ufig geworden. Der Gleichklang der beiden Worte ist kein Zufall: die ratio, die Vernunft, das scharfe Denken und Planen, hat bei beiden Pate gestanden. Im einen Fall handelt et sich darum, durch denkendes Eindringen in den Ablauf des technischen und organisatorischen Produktionsprozesses Mittel und Möglichkeiten zu finden, um die Ergiebigkeit der Arbeit zu steigern und den gewaltigen Bedarf immer noch besser zu decken; im anderen Fall »oll — wieder durch überlegtes Handeln — der Ertrag der Arbelt möglichst ergiebig auf die Berechtigten verteilt werden, um den Mangel möglichst an keiner Stelle zu sehr fühlbar zu mnchcn. In beiden Fällen wird die Vernunft planmäHiq eingeset7t, um den Mangel zu bekämpfen. Rationalisierung und Rationierung lind dieser ihrer Zielsetzung wegen Sache des ganzen Volkes. Jeder Volksgenosse Ist heute aufgerufen, beides nach •einen Kräften zu fördern. Bei der Rationalisierung darf man heute schon davon sprechen, daß sie Volkssache geworden Ist. Das betriebliche Vorschlagswesen entwickelt sich allmShlich zu einer Popularität, die den »guten Einfall* zu einer tÄglichen Erscheinung von Tausenden werden läßt. Hie Ziffern, die Reichsminister Speer vor kurzem über die Steigerung der Rüstungsproduktion bekannt gab, sind nicht zuletzt auch auf die guten Einfälle der Gefolgsleute zu-rückzuführen, die ihren Verstand planmäßig in den Dienst der Leistungssteigerung stellten. Die in einer Anzahl Betriebe gemachte Probe aufs Exempel hat so durchschlagende Erfolge gehabt, daß nn einer großen Breitenwirkung auch dieser Aktion nicht zu 'weife'" »st. Die gleiche Mitarbeit läßt »ich leider fiuf dem Gebiet der Rationierung nicht feststellen. Hier muß der häufige Versuch festgestellt werden, mehr zu bekommen als die Rationierungsvorschnf-ten erlauben. Dieselben Menschen, die bei der Rationalisierung eifrig mitdenken, wollen oft von Vernunft nichts wissen, wenn es um ihre Ration geht. Das gilt in der Produktionssphäie ebenso wie in der Konsurasphäre, Der Betriebsfuh-rer macht den Versuch, mehr Arbe ter zugewiesen zu erhallen als er nach vernünftiger Überlegung unbedingt gcbr.iu-chen würde. Er sucht möglichst auch mehr Material und Rohstoffe lu bekommen, weil man »ja nie wissen könne, wai noch koramei. Der Verbraucher macht den Veräuch, auf Irgendeine Weise die ihm zug'Bw'psene Ration zu ergänzen. Unter iTm'itlnden ist das sehr richtig und erwünscht, Wenn z. B. leinen Garten restlos lür den Anbau von Gemüse verwendet f'der auch wenn er Im Rahmen des ohnehi.i anfallenden Futter« Hühner odei Kaninchen hält. Wenn er »ich aber zusätzlich Futtermittel beschafft, um die Kaninchen damit zu füttern, so ist das unverständig, »unrationell« und darum auch unerlaubt. Denn damit wird die Fleischbsschatfung für die Allgemeinheit verkürzt. Andere versuchen, «ich im Tauschverkehr eine größere Ration zu ergattern, sie benutzen z. B. ihre Zigaretten, um den Schuhmacher zu veranlassen, ihre Schuhe bevorzugt zu bfisohlen, oder sie geben dem Kellner ein besonderes geld, um ihn zu veranlassen, gerade ihnen ein nur knapp vorhandenes besonderes Gericht zu servieren. Oder sie bieten dem Bauern Überpreise, daß er Ihnen Obst gibt, das er für die allgemeine Verteilung abzuMefern verpflichtet Ist. Solche und ähnliche Versuche sind kein Ausdruck der Verständigkeit, erst recht nicht der Verbundenheit mit feinen Mitmenschen. Diese Menschen folgen gegen die Einsicht rücksichtslo-■en Instinkten und stören die Gemeln-■chaft und den Staat in seinem Bestre- ben, durch Rationierung den Mangel möglichst nirgends allzu fühlbar werden zu lassen. Statt über diese Folgen nachzudenken, schlagen sie sich alle Gedanken aus dem Kopf und sind nur darauf bedacht, für sich selbst soviel wie möglich zusammenzutragen. Aber wenn die Anwendung der Vernunft auf dem Gebiete der Erzeugung richtig ist, dann ist sie es auf dem Gebiete des Verbrauchs erst recht. Heute gilt das Wort, daß, wer gut verteilt, schon halb produziert hat. Zwar Ist es Im ganzen ge- sehen nur eine kleine Zahl Ton Menschen, die so handeln. Aber ile geben ein Bchlechtei Beispiel und wecken Arger bei denen, die anständig und verständig handeln. Wir sollten uns darum alle bemühen, diese Unsitten abzulegen und bei der Rationierung ebenso ohne Neben- oder gar Hintergedanken den Parolen des Staates zu folgen, wie wir es bei der Rationalisierung tun. Wir folgen damit nicht nur dem, was uns der Verstand sagt, sondern handeln zugleich wahrhaft sozialistisch. England hat Sorgen Restlose Abhängigkeit von Der britische ErnÄhrungsminister, Lord Woolton, hat kürzlich in einer Rede erklärt, daß die Lebensmittelfront in England im ersten Weltkriege infolge des U-Bootkrieges beihahe zusammengebrochen sei. In diesem Kriege sei die Situation noch gefährlicher, da der Gegner fruchtbare Länder besetzt halte, die Im ersten Weltkrieg Großbritannien belieferten. Dazu komme noch, daß durch feindliche Luftangriffe größere Nahrungsmittelreserven vernichtet worden seien. Diese Ausführungen sind wirklich deutlich genug, und in der Tat ist die Lebensmittellage Englands in diesem Kriege wieder äußerst gefährlich. Das Land ist je als einziges größeres in der ganzen Welt zu etwa 70% von ausländischen Nahrungsmittelzufuhren abhängig. Im ersten Weltkrieg lieferten noch Skandinavien, Frankreich und andere europäische Länder dauernd Lebensmittel nach England. Hierbei waren nur verhältnismäßig kurze Transportstrecken zu bewältigen. In diesem Kriege müssen aber die Engländer ihre Nahrungsmittel ausschließlich aus Amerika, also aus Kanada und den Vereinigten Staaten und in geringerem Umfange auch noch aus Argentinien und Uruguay beziehen, das heißt aus Ländern, die 6000—10 000 km entfernt liegen, so daß diesmal eine viel größere Tonnage für diesen Zweck gebunden wird als im ersten Weltkrieg. Darüber hinaus ist natürlich auch die Gefahrenzone, die die Schiffe durchfahren müssen, entsprechend größer. Diese in der Welt einzig dastehende Abhängigkeit der britischen Nahrungsmittelwirtschaft von ausländischen Zufuhren begann sich bereits in der Mitte des vorigen Jahrhunderts in stärkerem Umfange herauszubilden, als sich einerseits England immer stärker industrialisierte und andererseits die großen Mitgliedsstaaten des britischen Weltreichs, wie Kanada, Australien und Neuseeland, eine schnelle Steigerung ihrer Getreide-und Vieherzeugung durchsetzten. Diese Agrarproduktion suchte Absatz, und der gegebene Abnehmer war natürlich das Mutterland, also England. Hier kam die Ware zollfrei herein und wurde zu Preisen verkauft, mit denen der britische Landwirt gar nicht mitkommen konnte. Die Folge davon war ein langsames, aber stetiges Zurückgehen der britischen Nahrungsmittelproduktion und ein immer stärkeres Anschwellen der Einfuhr überseeischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die britische Industrie begünstigte diese Entwicklung durchaus, denn auf diese Weise konnte sie auch die Löhne recht niedrig halten und ihre Industrieprodukte preiswert auf dem Weltmarkt anbieten und so die Konkurrenz schlagen. Auch die britischen Politiker hatten im Vertrauen auf die Stärke der Flotte, die alle Schiffahrtswege zu sichern schien, kaum etwas dagegen einzuwenden, da durch diese Wirtschaftsstruktur der politische Zusammenhang des britischen Weltreichs auch noch durch starke wirtschaftliche Verflechtungen untermauert wurde. In diesem Kriege aber, in dem die britische Seeherrschaft immer stärker von den deutschen U-Boot-Erfolgen durchlöchert wird, zeigt sich die ausländischen Zufuhren ganze Gefahr, dar England infolge dieser weitgehenden Autlandsabhängigktit ausgesetzt ist Transnistrteas Aufbaa befriedigend. Berichte dei rumänischen Presse lasten erkennen, daß es in kaum 1Jahren gelungen Ist, in Transnistrien wieder normale Verbältnisse herzustellen. Die Versorgungslage Ist befriedigend, die Lebensmittlemärkte der Städte sind auskömmlich versorgt und die Preise so gehalten, daß sich auch die firmeren Schichten mit lebenswichtigen Gebrauchsgütera ausreichend eindecken können. In den Industrieunternehmen herrsche überall kameradschaftliche Zusammenarbeit der gemischten Belegschaften und dat beste Einvernehmen der Betriebsleitungen mit den rumänischen Behörden. In Odessa sei wieder ein reges geistiges Leben, das bereits auf die Provinz auszustrahlen beginne. Die Wissenschaft habe von der neu ins Leben geratenen Universität wertvolle Anregung erhalten. Rumäniens rOckläulIge Gold- nnd S!I-berproduktion. Die rumänische Bergbnu-gesellschaft Mica stellt in ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 1942 fest, daß im Hinblick auf die vorhandenen kriegsbedingten Schwierigkeiten die Lage in der heimischen Industrie durchaus als zufriedenstellend bezeichnet werden kann. Besonders hervorgehoben werden die erhöhten Abbaumftglichk^i-ten bei Pyrit, Kupfer und Blei. Im Goldbergbau ist dem Geschäftsbericht zuletzten Jahre dl« Versuchsgründungen und Erschließungen neuer Erzadern eine rückgängige Bewegung aufwiesen. Daher belauft sich die Goldgewinnung der Mica und der ihr angeschlossenen Gesellschaften Im vergangenen Jahre auf rund 2081 kg gegenüber 2429 kg Im Jahre 1941 und die Silbererzeugung auf 1338 kg Im Jahre 1942 gegenüber 2049 kg im Vorjahre. Der Geschäftsbericht vermerkt weiter die Tatsache, daß die Tochtergesellschaft »Aur« im Berichtsjahre in ihren neuerrichteten Anlagen mit der Gewinnung von Quecksilber begonnen habe. USA verzichten auf Argentiniens Wei-zenUberschuß. Die USA sind entschlossen, alle wirtschaftlichen Druckmittel gegen Argentinien anzuwenden, um dieses Land der Politik von Washington gefügig zu machen. Dazu gehört, daß die nordamerikanischen Kohlenlieferungen an Argentinien in letzter Zeit unterbrochen wurden, was aber nach offenherzigen Aussagen von Newyorker Wirtschaftlern nicht «o sehr auf Tonnagemangel als vielmehr auf die oben genannten politischen Zielsetzungen zurückzuführen Ist. Welter sind die USA entschlossen, ihren diesjährigen Ernte ausfall durch Einfuhren aus Kanada und Australien, nicht aber aus den Ernle-überschüssen Argentiniens zu ersetzen. Auch die üblichen argentinischen Lieferungen von Obst nach USA werden in diesem Jahr nicht zustande kommen USA hat jedenfalls seine alljährlichen Pflaumenfuhren aus Argentinien unterbrochen. Argentinien ist »o gezwungen, seine Obstenrte von 719 000 Tonnen zum Teil als Dörrobst zu verarbeiten. SPORT UND TURNEN Dresdner SC der neue Fussballmeister FV Saarbrücken 3:0 (0:0) geschlagen — Ein pr&chtiges Endspiel vor 90 000 Zuschauem — Vienna von Holstein 4:1 besiegt Nach seinen Endsiegen von 1940 und 1941 Im Tschammer-Pokalwettbewerb glückte es dem Dresdner Sport Club am Sonntag nach vielen vorangegangenen yersuchen zum ersten Male, sich auch In den Besitz der deutschen Fußballmeisterschaft zu bringen. Der Dresdner SC lieferte im mit rund 90 000 Zuschauern ausverkauften Olympiastadion ein Spiel, das schulmäßig und technisch hochstehenden, reifen und variierten Fußball bester deutscher Klasse brachte und errang dank einer ganz groBen zweiten Halbzeit mit 3:0 (6;0) einen vielbejubelten und klar verdienten Sieg, Sein Name Leistungen während des, Krieges würdig denen der ganz Großen, FC Nürnberg, Hamburger SV und Schalke 04, auf den Sockel der alljährlich so heifi umstrittenen Vlctoria-Trbphä an. Der FC Saarbrücken verlor verdient, aber ehrenvoll. Die Mannschaft ging respektlos und forsch In den schweren Kampf, zeigÄ vor allem bis zur Pause sehr gute Veranlagung, scheiterte dann aber an den zur Hochform auflaufenden Dresdnern. Nach ihrem Sturmlauf bis Ini Endspiel mußten auch sie sich damit trösten, daß noch nie ein Verein in der Geschichte des deutschen Fußballsports im ersten Anlauf den Meistertitel erringen konnte. Dem Düsseldorfer Schledsric^hter Raspel, der während des ganzen Spiels seine Autorität nie verlor, und ruhig und sicher leitete, stellten sich die beiden Vereine mit einer Ausnahme — Dresden spielte doch ohne Machate — in den angekündigten Mannschaftsaufstellungen: FV Saarbrücken: Dahlheimer, Decker, Schmidt, Plückhan, Sold, Herbergeri Kurtsiefer, Baier, Binkert, Nalzert, Dorn. Dresdner SC: Kreß, Pechmann, Hempel, Pohl, Dzur, Schubert, Kugler, Schaffer, R, Hofmann, Schön, Erdl. Durch rasantes, raumgreifendes Flügelspiel haben die Saarländer einen gu- ten Start. Allmählich aber beginnen die Sachsen ihr engmaschiges Netz zu ziehen. Planvoll wandert der Ball flach und kurz gegen Saarbrückens Strafraum. Die Westmärker aber sind unheimlich schnell und voller Ungestüm. Bald erzwingen sie drei Ecken, dann aber kommt der DSC mehr und mehr in Fahrt In kurzen Abständen erzielt auch er drei Ecken, die aber ebenfalls ergebnislos verlaufen. Trotz aller Torgelegenhelten bleibt es bis zur Pause bei einem Eckenverhältnis von 3:3 torlos. Hatten die Saarländer gegen SchluB der ersten Halbzeit schon mehrfach Glück, daß der ganz hervorragend arbeitende Torwart Dahlheimer noch ungeschlagen war, io können sie nach der Pause trotz allen Einsatzes Dresden^ Steg nicht mehr verhindern. Mit dem verletzten Decker als RechtsäuBek und Kurtsiefer als rechten VerteidlgeV beginnen sie die zweite Halbzeit. Dresden ist gleich wieder im Zuge und schnürt seine Gegner zeitweilig förmlich ein. In der 54. Minute fällt dann auch nach einer Kombination Pohl—Kugel—Schaffer durch Erdl das erste Tor. Die Westmärker haben weiterhin schwer zu kämpfen und verteidigen mit letztem Einsatz ihrer Kraft. Der Dresdner SC erhöbt in der 61. Minute durch den mit dem Sturm aufgerückten Mittelläufer Dzur seinen Vorsprung auf 2:0. Saarbrücken stellt nun um: Sold auf halbrechts, Herberger übernimmt den Mittelläuferpo* sten. Aber damit Ist nichts gewonnen, so daß Sold wieder zurückkehrt. Nach einer Reihe von Ecken stellen die Sachsen in der 84. Minute durch einen langen flachen Schuß Kuglers das 3:0-End-ergebnis her Das Eckenverhältnis lautete am Schluß 10:5 für den Dresdner SC. Im Wettkarapf um den dritten Platz mußte Vienna Wien seitens Holsteins Kiel mit 1:4 eine überraschende Niederlage hinnehmen. 0: T'Niederlage gegen Graz Die uneingespielte untersteirische Fußballelf versagt« — Rapid gegen Reichspost 3:2 — Auch Gr azer Hitler-Jungen siegreich Im Marburtfer Rapid-Stadion (ab es am Sonntag wiederum einen Großkampftag, der im ersten Krältemessen zwischen der Altsteiermark und der Untersteiermark seinen Höhepunkt erreichte. Wider Erwarten brachte dieser erste Vergleichskampf den untersteirischen Fußballern einen Mißerfolg, wie er sich in diesem AusmaO bisher noch nicht eingestellt hatte. Die Altsteiermark, die sich durch eine Grazer Auswahl vertreten Heß, riO den Sieg mit 7:0 (3:0) Toren in recht imponierender Weise an sich und bereitete gewiß sich selbst die größte Überraschung. In der untcrsteirischen Mannschaft, in der zumeist Marburger, aber auch Cillier und Trlfailer Spieler beschäftigt waren, vermißte man vollkommen ein zweckmäßiges Zusammenspiel; es gab zeitweise elf Spieler, von denen jeder auf eigene Faust den Erfolg sicherstellen wollte. Darüber hinaus versagten gerade diejenigen, die sonst zu den verläßlichsten Stützen ihrer Mannschaften zählten. Auch setzte sich diesmal die Abseitsverteidigung nicht durch, mit der die weitaus flinkeren Grazer Stürmer kurzen Prozeß machten und In wuchtigen Sololäufen das gegnerische Tor in höchste Gefahr brachten. I^flr Graz waren Gergitsch, Uranisch (2), Meszaros (2) und Ing. Ehrengroß (2) erfolgreich. Spielleiter war Schiedsrichter Ksela aus Graz, Die 1000 Zuschauer waren ob der unerwarteten Niederlage nicht wenig überrascht. Einleitend standen sich die Hitler-Jungen von Sturm-Graz und die Deutsche Jugend von Rapid gegenüber Die jungen Grazer behielten nach einem flott geführten Kampf mit 6:4 (3:2) die Oberhand. Als zweites Spiel wurde eine Begegnung zwischen der Abteilung Rapid und Reichspost der Marburger Sportgemeinschaft eingeschoben. Nach zeitweise wech- selvollen Verruf siegte Rapid-Marburg mit 3:2 (1:0), nachdem allerdings die Reichspbstler bereits mit 2:1 in Führung gelegen waren. Beiderseits gab es mehrere Ersatzleute. Ana dar Abt. Relchapost der SG Mar» barg. Die Fußballer werden aufgefordert, die Sportutensilien zwecks Aufnahme des Inventars umgehendst zurückzubringen. Der AbteilungAeiter Saagar wurde Meister. Die StraBenmei» sterschaft des Bereichs Berlin-Branden-burg im Straßenfahren brachte den Sieg des Berliner Sturmvogel-Fahrers Saager, der das 100 km-Rennen in 2:48,38 zurücklegte vor Syring und Zwatzski. Wiens Radiportler bestritten ein 80 km* Rundslreckenrennen im Prater. Sicherer Sieger wurde Unteroffizier Bös (Wtedner Radler) in 2:24,31 vor Thanner (Straßenbahn) und Ciganek (Diamant), Wir hören im Rundfunk MoaUgf 2S. Jui iUlchiMadtri 11.30—ll.40i ChArlotU Kochtt-Bahren*! Und wledtr «in* Woch*. 12.3S bU 12.4Si D«r Baricht mr Lag*. 19—U. >Alt« Mtittcrt (Llid- und Ktnuntmutik). 1^17i •Wenig btkanni — doch InIcrMtaDl«. ilicb* Uattrhaltunf. 17.IS—18.30: »DIm and dkl für tttcb nun SpaO«. 18.30—19i Der Zcilipicgtl. VD'chrmachlvorlrag. 19.15—19.SOi Front-barichtt. 19.43—20! Politlicbar Konmcatar Toa Dr. Karl Scharlln. 30.13—23; «FOr ladan «twa«. DMtachlandMndari 17.19—18.30; Von Coratli bi« Kaufmann, Frankfurtar Slnfonlekonicrt. 30,19—21i »Dia viar Jabreaicllan im LIad« (LUdar tos Griag). 21—32: •Komponiatan dirlgleran«; Haini Scbubari. Sander Alpati 4.19—Ti Baaobwingtar Morlan. 19.19—19.45r Fflr auch, llaba Soldalan. 33—34* Die klinjcnda Rrflelia, Echt wlanarlach. Französische iebesgeschichte Von Hermann Pirich 3. Fortsetzung Um welchen Punkt es sich handelte, blieb mir nicht lange verborgen. Denn als mein Gegenüber meinte, das kunstgerechte Zerlegen eines Hühnerbeines nehme gerade meine ganze Autmerksam-Jteit in Anspruch, rief sie dor kleinen Schwarzen wie in übermütiger Stimmung •0 obenhin zu; »Das Beste kommt immer culetztl« Nicht ganz licher, ob sie das auch wirklich so meinte, wie ich es gerne verstanden hStte, hob ich fragend den Blick und guckte ihr in die Augen. Sie aber wich meinem Blick aus, lächelte nur schelmisch und wandte sich wieder ihrem Essen zu. Nun weiß ich wahhaftig nicht, ob ich achon von Natur aus boshaft bin, doch Ich glaube da« nicht. Jedenfalls konnte Ich es mir da nicht ganz verkneifen, zu Hunter hlnüberzüschieien, um festzustellen, ob er das wohl auch gehört und verstanden hat. Unsere Blicke trafen sich kurz, aber mir genügte es: der seine war giftig, Tief befriedigt beschüftigte Ich mich wieder mit meinem Hühnerbein. Welche Genugtuung aber hÄtte ich «erst verspürt, wenn ich schon damals gewußt hitte, was sich hier hinter den Kulissen abspielte — oder genauer: hätte Ich das kleine Zwischenspiel vom vorhergegangenen Abend bereits gekannt. Dann wäre meine Rachelust gleich auf vollen Touren gelaufen, und rächen wollte Ich mich an dem Kerl, jede Gelegenheit wollte ich dazu benutzen, das hatte ich mir fest vorgenommen! Aber es ist ganz gut so, daß Ich noch ahnungslos war, denn sonst hätte mein kachedurst schon im Keime all das erstickt, -was sich später noch entspann und mir noch weit größere Genugtuung verschaffte. . Um es kurz zu machen: Hernach bei Kaffee und Kuchen im Park luden mich die drei Damen, vor allem die kleine Schwarze und mein Gegenüber vom Mittagstisch, spontan ein, mit Capitain Hunter und den anderen Herren am Donnerstag doch ebenfalls zu Ihnen nach Paris zu kommen und an dem kleinen geselligen Abend teilzunehmen, den Liicienne, die kleine Schwarze, bei sich daheim veranstalten wolle. Ich sagte natürlich mit Freuden zu, vorausgesetzt — und ich verneigte mich leicht gegen Hunter — mein Chef ermögliche es mir. Worauf er vor den betfeinden Blicken der Damen nicht rasch genug einen triftigen Grund fand, es mir abzuschlagen, und süßsauer lächelnd nickte. Seine Einwilligung bereute er anscheinend schon In derselben Minute, oder er überlegte gleich, wie er mich doch noch elegant ausbooten könnte» denn sein Blick verkroch sich wieder einmal Irgendwo tief innen und war für eine Weile starr und ausdruckslos. In der Unterhaltung trat unwillkürlich eine kleine Stockung ein. Mir verschlug es einen Augenblick die Rede, weil ich seine Gedanken genau erriet und rasch abwog, welche Hinterhältigkeit von Ihm ich wohl jetzt zu erwarten hättet und die anderen Herren sprachen nicht, weil sie bis in die Zehenspitzen Untergebene waren und sich pflichteifrigst daran gewöhnt hatten, erst auf das Stichwort zu warten, das ihnen der Chef gab. Der aber gab es gerade nicht, denn er war anderweitig beschäftigt und hatte eben mal wieder den Großen Kriegsrat um sich versammelt. Genevieve — wie mein Gegenüber von Mittag hieß — guckte leicht verwundert von mir zu Hunter, stand dann auf und sagte, sie wolle ein wenig Spazierengehen, und ob wir nicht mithalten wollten. Hunter, noch etwas geistesabwesend, schüttelte den Kopf, worauf alle Herren spontan den Wunsch Äußerten, doch lieber sitzen zu bleiben, es sei doch hier so gemütlich. Da zog Genevieve die Augenbrauen hoch, drehte den Kopf zu mir und sagte: »Und Sie?« »Aber gerneU rief Ich und sprang auf, 0. Man kann anch lO baden Wir bummelten die Seine entlang und schwiegen <^ine Weile. »Stimmt üa was nlchta, fragte Genevieve, »zwischen Ihnen und Hunter, hm?f »Och«, sagte Ich wegwerfend, »was soll da nicht stimmen?« »Nun«, meinte sie, »Ich dachte nur,« Ich nahm die Mütze vom Kopf und wischte mir mit dem Taschentuch den Schweiß von der Stirn, »Heiß, nicht?« sagte Genoviav*. »Verflucht, jaU sagte ich und lachte. »Und erst Anfang Mail« rief sie. »Was soll das noch werdenl« »Die Höllel« knurrt« ich, ohne zu ahnen, welche prophetischen Worte In einem anderen Sinne ich da aussprach. »Ach«, seufzte Genevieve, »Ich wollt«, Ich könnte jetzt baden gehen.« Und sie deutet mit dem Kopf nach der Seine. »Sie können Jal« sagte ich. »Aber ich hab doch keinen Badeanzug mit«, meinte sie wie schmollend und guckte mich von der Seita an. »Was braucht man dazu einen Badeanzug?« tat ich stur und verständnlils. Sie warf mir aufs neue einen Blick zu, diesmal forschend und ein bißchen be lustlgt. »Na ja«, sagte Ich, »man kann doct auch so baden gehen. Wollen wir?« »Was?* entfuhr ps ibr nnrh'« Ich lachte. »Warum nicht?« rief Ich. »Verdammt noch mal, warum nichK« Und ich lachte wieder, sah ai« aber dabei neugierig an. Sie blinzelte ein wenig, als denke sie rasch nach. Dann wandte ale sich mir zu wie in einem plötzlichen Entschluß, und in Ihren Augen glomm es von Abenteuerlust, wie bei einem kleinen Jungen, dem ein lustiger Streich einfällt, iija«, sagte sie, »warum nicht?« »Gesagt, getan — ja?« Sie nickte: Gesagt, getan.« Wir vergewisserten una, ob wohl nicht gerade ein paar versprengte Sonntagsspaziergänger die Gegend unsicher machten, und sprangen dann dl« Böschung zum Strom hinunter. Mal was anderes, dachte Ich mir voll Spaß an der Sache und war auch schon dran, mir den Rock aufzuknöpfen. Da sagt« sl«: »Stoppl Wie ein altes Ehepaar wonan wir das nun nicht machen, nicht wahr? Sie gehen Jetzt bis dorthin« — si« zeigte mit dem Finger auf die Stell« —■ »und bleiben dort schön brav stehen ohn« sich umzuwenden — bis Ich im Wasser bin — Hand draufl« Sie streckte mir dfls Hand hin, aber Ich war ao In Eile, wenigstens den ersten Teil des Befehles auszuführen, dafi Ich Ihr nicht mehr die Hand gaben konnte. '' »Ach Siel« rief aie mir ärgerlich nach, aber dann mußte ale doch lachen, wie ich dort abgewandt so stand, dl« Hände an der Hosennaht, und den Gehorsamen mimte. Nach einer Welle hörte Ich hinter mir was knistern, und da dachte Ich mir. In den Himmel komme ich ja doch nicht mehr bei meinem Sündenregister, und so guckte ich mich rasch um. , Ei, Potz Himmel und Geige, ich war ja schon In so mancher Bildergalerie und habe dort sozusagen ganze Revuen gesehen an schönen Frauen vor und nach dem Bad — aber so was Ist mir noch nicht vor die Augen gekommeni ich erstarrte förmlich vor Kunstbegeisterung »Das habe Ich mir ja doch gedacht«,, sagte Genevieve gelassen, streifte den zweiten Strumpf vom Fuß und stieg vorsichtig Ina Wasser. »Daß Sie«, setzte sie hinzu, »ein höchst unsicherer Kantonist sind.« »Genevieve«, rief ich übermfltlg, »Sie sind nicht nur schön — oh, so schönl — sondern auch scharfainnlgl« MARBURGEH ZEITUNG Montag, 28. Juni * Nr. 179 * Seite 5 Handballsieg von Westen Cilli Der ob«rttciriich« M«itt«r Böhltr>K«pUnb«r| lSi7 g«tchU|«n In Cilii feierte die Maansekah der BSG Weiten wieder einen keransrageo« den HandbalUic|(. Diesmal trat als Gegner der Cillier der oberatelritche Handelt-meister, BSG Böhler aus Kapfenberg auf, der, mit 15:7 (7:3) geschlagen, die Uber« _______________________ Icgenheit der Westsn-Mannichaft recht Tsohatter und Haansek. Marburger Radfahrer in Graz eladeuilg »aerke—■ auAU. Dm Spiel verlief sekr seknell und aeifte aasgeieich*, nete Leistungen seitens der Cillier, ob-' gleich diese für den verletttM lag. Westen mit Ersati antreten mußten. Die Tor-schfltsen fch<»pie Trllail Bla 18. Juni — der Bavarla-Fllm Ein Zug fährt ab mit Leny Mdhrenbach, Ferdinand Marina. Lada EnglUrb, Georg Alexander. Alle« Irall usw. — Spiel-leUung- Johannen Meyor. Muilk: Lotbar BrOna. Fat Jugendllrhc nirhl ingelassenl Bis 28. Juni der Kulturllln „Dia welB« HÖH« von Pts PallO". Ämtllche BelcciniitmacHiingeii DBB BURGfiBMEISTER DBS STADT CILU S c h u 1 a m t Zl.i 200/l.Ve/l' Schfllereinschreibunj^ A) PQr dl« VolkMchuleai All« Im Kal«nd«rjehr« 1937 geborenen Kinder werden mit BegloB d«« Schuljahr«! 1943/44 »chulpfüchtig. Die Bniehungt b«r«chti9t«D (Bltarn, PflagevUern od«i Vormünder) werden «ufgefordart,