Vereinigte L a i b a ch e r Z e i t u n g. Nro. 46. Freitag d e n ^« I u n y 1819. ^l'l/i' />^i I n l a n v. K l a g e n f u r t. ^^/en 26^ d., Vormittags geschah hier durch Se«, Erzellenz den Hervn Prüsideinen des hohen k. k. 2lupcllaticnsgerichtes Grafen v. Enzenberg, als be-vollmachttgten Hofkommissar die fsierliche Einführung des Herrn Präsidenten des hochlöbl. k. k., Stadt5 und Landrechtes, Joseph Camillo Freiherrn v. Schmidtburg, als zugleich von Sr. k. k. Maj. ernanntem stundischen Chef, in die hohe Standeversammlung. Mittags gaben die Herren. Stande große Taftl im Landhauses (Klagf. Z-) Ö st < r r e i^ ch, Wien, den 27. Mai. Folgendes sind die neuesten Nachrichten^ welche-wir durch außerordentliche Gelegenheit, aus Neapel vom 19. d. M., erhalten, haben:. II. MM. der Kaiser und die Kaiserinn, besuchten Donnerstags den i5. d. M. die einige Meilen von Neapel gelegenenRuiren der vor 57^0 Jahren von der Asche, des Vesuv verschüttetem Stadt. Pompeji,, deren wundervoller Anblick, unkrallem Außerordentlichen, was Neapel und seine Umgelungen darbieten, das Merkwürdigste bleibt. Es wird seit der Rückkehr des Königs fortdauernd weiter' ausgegraben, und die Ausbeute' ist auch in dem letzten Jahre sehr ergiebig gewesen. An dem Tage, wo Ihre kai-serl. königl. Majestäten in einer zahlreichen Beglei-tu.ng vom Hofe und Sr. Durchlaucht des Fürsten v« Mmernich diese merkwürdigen Alterthümer^ mit ^ ^----------- -x^^7" Ihrem Besuche beehrten, wurden in Gegenwart der hohen Herrschaften einige Ausgrabungen angestellt, um den erlauchten Anwesenden die Art und Weise dieser sehenswerrhen Arbeit vor Augen zu stellen. In einem Zimmer eines Privathauses fand man zwei Skelette- der vor so vielen Jahrhunderten unglücklich Verschüttetest; in einem andern Zimmer wurden einige Vasen^ mehrere Hausgeräthe und ei»l Dreifuß gefunden. II. MM. betrachteten alle die zahlreichen Merkwürdigkeiten dieser. auS der Erde wiedev ans Licht gebrachten alten Stadt mit der größten Aufmerksamkeit, und kehrten darauf nach Neapel zurück.. II. MM. genießen fortdauernd der besten Gesundheit. Die Abreise II. MM. ist vom 26. auf den 3i. d., M. verlegt worden, indem auf den 3o. das Namensfest Sr. Maj. des Königs Ferdinand fällt, und II. MM. an der Feier desselben in Neapel noch Antheil nehmew wollen. (Ostr. B.) Se. kaiserl. Hoh. der Erzherzog Carl und Hö'chsi-dero Frau Gemahlinn sind von der nach Weilburg und Biberich unternommenen Reise am 26. May Vormittags im erwünschtesten Wohlseyn in Wien eingetroffen^ Gemäß hoher Hofkammer - Präsidial? Eröffnung vom 5.. d. M. werden durchlöcherte Münzen, in so fern sie nicht ungewichtig sind, von den Ärarial-Cassen nur bis 3i. August d. I. zwar angenommen, dürfen aber für keinen Fall wieder ausgegeben werden. Nach Verlauf dieser Frist werden durchlöchert? Münzen, deren Verwendung im Privatverkehr dem frcMlNgen Übereinkommen überlassen wird, nur oon ll)2 ben Münz-und Elnlosungs-Amtern als Pagamcnt l Larifmäßcg eingelöst werden, i Ein merkwürdiger Reisender hat Wien am 24. < May verlassen. Es ist dieß der Profeisor der Na- 4 turgeschichte zu Dublin und Commandeur des Däne- 1 brog-Ordens, Carl Ludwig Gieseckc, genannt Metz- < ler. Er befand sich seit neun Monachen in Wicn, l wo« dem k.i'serl. Cabinet eine «ußerst merkwürdige mineralogische Sammlung übergab/ die Frucht seines mehr als siebenjährigen Aufcnlhakes in Grönland, «in welchem Lande er weiter als irgend ein früherer Reisender vorgedrungen war. Außer dieser Samm-lui'.g^hat Giesecke auch das Ioanneum in Gratz mit schätzbaren Beytragen bereichert. Nun ist derselbe/ nut kaiserlichen Ehrengeschenken belohnt, nach München abgereiset, um auch dem dortigen königl. Cabi-liet einen Theil seines Reiseschatzes zu widmen; von dort geht er in gleicher Absicht nach Neapel, worauf dieser achtungswerthe, um die Wissenschaften hochverdiente Gelehrte (dessen Reise nach Grönland nach' stens in der Fleischer'schen Buchhandlung zu Leipzig im Drucke erscheint) sich zu Livor.no nach Dublin einschiffen wird. (Wdv.) Italien. Venedig, den i3. Mai. Hier erschien eine Allerhöchste Resolution, vermög welcher bei der Re-"krutirung zur Komplettirung der italienischen Regimenter auch Freiwillige zum Ersatz des die Gemeinden treffenden Kontingents angenommen werden, so daß, wenn die Zahl der Freiwilligen das ganze Kontingent erschöpft, kein Ausgehobener marschieren darf. Indessen geht die RekrlUirung fort, um auf alle Falle gedeckt zu seyn. (B. v. T.) Ausland. Italien. Nom, den lg. Mai. Seil- einigen Tagen s'nd mehrere vornehme Geistliche aus dem Königreich Neapel hier angekommen, welche zu den vakante» bischöfiichen Sitzen jenes Königreichs ernannt sind.— Da die äußerst schöne Witterung in diesem Monat immer gleich fortdauert, so begeben sich eine Menge oornehme Personen, Inwohner sowohl als Fremde, in benachbarte Land^dte, besonders nach Tivoli, wo an eincm Tage 43 Wagen eintrafen. — Privadbrie-fen zufolge dürfte die Rückkehr S. M. des Kaisers von Osterreich in hiesiger H.lupt^adt auf den 25. d. erfolg.'N. (Zwischen dem 10. und i5. Juni sah man die Ankunft II. MM. in Pisa entgegen.) (B. v. T.) Deutschland. Der Konig von Würtemberg hat vermöge De-crets vom 17. d.M. den Staatsminister und Oberst« tümmcrherrn, Grafen v., Zeppelin, auf Ansuchen desselben, semel' leidenden Gesundheit wegen von dem Ministerium der auswärtigen und der königlichen Haus-Angelegenheiten enthoben, und dem bisheri« gen Gesandten am kaiserlichen österreichischen Hofe, Staatsminisier Grafen v. Wintzingeroda, das Ministerium der auswärtigen und der öönigl. Haus-Alb» gelegenheiten übertragen. (Ostr. N.) Scmtgarter Blätter enthalten ein Schreiben des Prinzen Paul von Würtemberg an die deutsche Bulle desversammlilng in Beziehung auf die von dem Könige au ihn ergangen« Aufforderung, mit seiner Familie in das Königreich zurückzukehren. (Prinz Paul befindet sich bekanntlich in Paris.) Der prasidirende Gesandte derBundesversammlung, Graf v. Buol-Schauenstein/ hat in seinem Antwortschreiben an den Prinzen geant« wertet, diese Erklärung sey von der Versammlung reiflich erwogen und hierauf beschlossen worden, sich alle» Einmischung in die Souverainitatsrechte des Königj von Würtemberg, besonders in Betreff der Mitglieder der königl. Familie, zu enthalten. (Wdr.) In der Sitzung de.' Badische« Abgeordneten am ,9. Mai wurde unter andern die früher angekündigt« Motion des Abgeordneten Adrians: über einezurei« chende Unterstützung der Universität Freiburg aus der Staars-Casse begründet. Er entwickelte seinen An--trag aus der Consticutio.is-Urkunde, durch welche diese öffentliche keh.ranstalt in ihrer Existenz garantirt sei. Um dieser Bestimmung der Constitution nachzukom-men, seyen aber auch die nöthigen Mittel oazu er-forderlich, und sey das Eine einmahl ausgesprochen, so- tonne über oas Andere auch ^e^t keme Frage ,83 seyn. Das reine Einkommen der Universität Freiburg begehe in 56,c»vo Guld., indessen ihre Schwester, die Universität Heidelberg, nur allein vom Staate 67,000 Guld. beziehe. Beide hätten aber qü'iche Rechte, und beide seyen gleich wichtig für die öffentliche Wldung, so w:e für die National-Wohlfahrt. Allen-fallsigeFmanz-Verlegenheiten dürften bei einem so nichtigen Gegenstande, wo es aufErfüllung einer constitu-tio nellen Bestimmung und dic Ehre desStaates ankomme, keine Angstllchkelteiiverursachen. In dembohc-ren Werthe der Häuser der Stadt, in dem Flor der Gegend, in dem zufließenden fremden Gelde, und in der lecchtern Möglichkeit der Entrichtung der Sraatsabgaben, werde auch der Staat Vortheile beziehen- Er »volle der Liberalität der Kammer hierin nichts vorschreiben, allein er glaube auf jährliche «,5,ooc> Guld. bis 18,000 Guld. antragen zu kön-lien. Zahlen doch auch die Breisgauer/ und nah-lmntlich die Frciburger, an dem Zllschuß, welcher der Heidelberger Universität ous der Staats-Casse zufließe ; die Bewohner des Bezirks werden sich dessen gern unterziehen, und für die andern Bezirke sei diese Znnnlchung weder Ungerechtigkeit noch Undil-ligteit. (W. Z.) Frankvelch. Am i4. Mai fand wieder cine Versammlung von 26Bischofen bci dem Cardinal Perigord Statt. Die Regierung soll darin vorgeschlagen haben, die zu den er-ledigren Bistümern ernannten Prälaten vorläufig einzusetzen, ohne des Concordats von 1617 Erwähnung zu thun. Auch soll eine Commission von Bischöfen nie« hergesetzt worden seyn, um zu untersuchen, welche Ab-önderungen im Krönungseide des Königs die gegenwärtige Verfassung Frankreichs nöthig machen dürfte. (Wdr.) Großbritannien. Die schöbe Circassierinn, von der schon so viel gesprochen worden, ist am ia. d., mit Erlaubniß Sr. Excell. des persischen Gesandten, einem Cercle voll un« gefährd Damen vom Hochsien Range vorgestellt worden. Sie war mir äußerster Pracht in die Tracht ihrcs Landes gekleidet und empsi,^ den Besuch dieserDamen, die von ihrer Schönheit »nd Anmuth hingerissen waren, mit dem größten Anstande. (Wdr.) Spanien. Nach officicllen Spanischen Berichten sind von Caracas vom 25. Februar fol^e.ldc Nachrichten ein» gelaufen: Den 3a. Januar hat der Ober-General Pablo Morillo in den Ebenen von San Fernando de Apure einen großen Theil der königl. Armee von Venezuela, die auf diesem Puncte vereinigt war, um den Feld« zug zu beginnen, gemuliert. Die Armee hat den Feldzug eröffnet und et wird di"scr vielleicht der letzte in diesen Provinzen seyn. Am i. Februar ist sie gegen den Feind ausgerückt. Zwey Schreiben an den General-Capitan vott Caraccas gerichtet, die auf diese Nachrichten folgen, das eine vom Ober-General Morillo vom 5. Februar von Nuevo-Paso del Rey auf l'Aranca, nahe bey Marrerem datirt, und das zweyte vom Befehlshaber des Platzes Calabozo verfaßt, enthalten das Einzelne des Überganges über den Flnß Aranca, der am 4. Februar unter dem Feuer des Feindes, welcher sich mit der größten Hartnäckigkeit, unterstützt von 5 Kanonen, vertheidigte, durch die königl. Armee bewerkstelligt worden ist. Fünfhundert Mann Fußvolk und eine Escadron Reiterey haben die Empörer, der Verstärkung von 6aa Pferden und Paez Ehrengarde ungeachtet, die sie kurz vorher erhalten hatten, in Unordnung gec bracht. Bey diesem Gefechte hatte der Feind 2oraden, bei der Armee von Chili, nachdem sie jeder 2a bis. 25/00O Fr. die sie. von., ihren Familien erhalten,, thörichter Weise ausgegeben hatten. ,Im Ganzen sind von mehr als dreihundert französischen Offizieren, die in dieses Land gekommen, waren, um. der vermeintlichen Sache der Freiheit zu dienen, nur dreißig zu dieser gefnyrlichen Ehre ge-. langt. Und in, welcher Lage besvldeü. sie sich nun?, Ihr Stützpunct in der neuelu W^lt,, der Gene-,«al Brayer,, ist nach zchnmonatlichen Diensten oder, vielmehr undenkbaren Anstrengungen, vonrepublü-tanischer Eifersucht und Rache verfolgt, genöthiget geweftn, sein Heil in schlelmiger Flucht zu suchen» Er hat sich nach Montevideo geflüchtet, das von den Portugiesen, besetzt ist, und wo ihn die Sache, wel-cherer sowohl i^l Frankreich (er war nämlich.bei Bo-naparte's Rückkehr aus Elba einer seiner eifrigsten Anhänger) als hier gedient hat, neuen Gefahren aussetzen würde, wenn^ nicht der Gouverneur Mitteln mit. seiner Noch- hätte. Ach! diese Independenten« am la Plata'- Scrome nennen sich Feinde- der Ko- nige! Sie sind noch mehr Feinde jeden Gefühls von Gerechtigkeit und Ehre!" Einige von unseren enttäuschten oder verimgna-digten Franzosen werden nächstens zu Paris an» kommen. Sie werden Ihnen den Charakter dieses Generals San Wartin,, de) Washington's von Süd-Amerika schildern,'von ihnen werden Sie erfahren, wie er und seine Regierung sich betragen haben, und die Treulosigkeit, d:e wilde Grausamkeit aller dieser Elenden kennen lernen." „Der General F___..t, welcher kürzlich zu Buenos -Ayres angekommen ist, hat ein? Vertheidigung des General Brayer bekannt gemacht. Wen.>r diese Schrift nach Frankreich gelangt, wird sie daselbst gerechten Unwillen gegen ein Volk erregen, das in Euro.pa, so schlecht gekannt ist, und eine so lächerliche Celebrität durch di.c TrälM'.ereiendes Abbe dePradt erhalten hat."- „Eiuige. von uns, und d>'ese- sind- am wenigsten, zn b.etlagen, geben Unterricht im, Französisch'n, um sich ihren Unterhalt zu verschaffen ; aber im Allgemein nen hassen und fürchten uns, die Land.eseingchornen." (Ostr.B.) Portu g i^e-s isches A m e r. i. k a.. Briefe aus Rio de Janeiro (im. Hamburger Cor--resp.) meld.en,, daß der seit.der Ver>nählung der Kronprinzessinn am, brasilianischen Hofe accredirte k-aiserl. ösierr.. Gesandte.und bevollmächtigte Minister, Barow vonNeveu, plötzlich mitTode abgegangen sei.(Er soll cun, 26. Febmar ainNerrensieber gestorben seyn.) (Wdr.) Wechsel - C 0 urs in Wie n vom 29. May i6lg<, Conventionsmünze von Hundert 248 ^2 B e k a n n t m a ch u n g. Die resp. Herrn Abnehmer der Laibacher Zeitung, welche noch mit dem Prä« ttumeratiollsbetrage für dlescs Halbjahr im Rückstände sind,, werdm hiemit ge-horlümst um Berichtigung desselben ersucher. Gedruckt bey Igna-z Alops Edlenn'o.n Kleinmftp.^