Nr. 2. Dinstag am 3. Jänner 18«3. Die „Valbacher Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, und lostet sammt den Beilagen im Comptoir ganzjährig 11 fl., halb-Zichrtg 6 st. 50 lr., nut Kreuzband im Comptoir ganz). 12 st., halbj. e fl. Fllr die Zustellung in's Haus sind haibj. 50 lr. mehr zn entrichten. MU der Post portofrei ganzj., unter Kreuzband und gedruckter Adresse 15 fl., halvj. 7 st. 50 lr. 3nsert!onssstbllhr fllr eine Garmond - Spaltenztil» ober den Naum derselben, ist filr Imalige Einschaltung V kr., fi!r Lmalige 8 lr., fiir Zmalige 10 lr. u. s. w. Zn diesen Gebühren ist noch der IiiscrlionS - Stempel per 30 lr. filr eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Inserate l>i« 10 Zielen lasten 1 si. W lr. ftlr 3 Vlal, 1 fl. 40 lr. für 2 Mal und 90 tr. für < Mal lmit Inbegriff des Inscrtionsftempele). __________ ___^______________________^^^_ ^.^. ^-^ /llnlsicher Thns. I'as Iustizmiuistcrium hat dic bci dcm LandeSgcrichtc in Venedig erledigte Nathsstclle dcm Landcsgcrichts' rathe in Rovigo Viarcns v. Snman im Wcge dcr angcsnchtcu Ucbcrsctznng verliehen und den Prätor in Arzignano Dr. Wilhelm Donü zum Landcsgcrichls-rathe in Ruvigo ernannt. Das Iuslizunnisterium hat die bei dcm Landes« gcrichtc in Verona erledigten Nalhssctrctärsstcllcn dcm qnicSzirtcu Prätor Alexander v. Memmo nnd dcm Gcrichlsadjunltcn Egidius Pozzoni verliehen. Aichlalnllicher Theil. Bci dcr fiir den Monat?iovcmbcr 1864 gcpsio» «ssenen Abrechiumg zwischen dcm l. k. Acrar nnd dcm kram. Griind bnrg erhobenen Ansprüche? 2. Wclchc etwaigen alte. rcn Ansprüche auf Schlcswig.Holstcin stehen dcm prcnßischcn KönigShausc zn? 3. Wclchc Rechte auf die Herzogthümcr ergeben sich für Preußen aus dcm Fricdcnsvcrtragc mit Dänemark vom 30. Oktober dcs IahrcS 1864? Dic päpstliche Encyklika, wclchc die römische Kurie als sonderbares Weihnachtsgeschenk unter dcn Christbaum dcr Katholiken niedergelegt hat, ist noch immer das wichtigste Ercigniß. In Frankreich ist nach allen Zcilungsstimmcn nnd Bricfcn dcr Eindruck ein ungeheuerer, die Stimmung gegen Nom selbst in dcn katholischen Kreisen j»ur oxel-ilones cinc erbitterte und gereizte. Dronyn dc Lhuys hat nur der öffentlichen Meinung Ausdruck gegeben, wenn cr cinc Depesche an Herrn v. Sartigcs richtete, worin cr tiefes Be-dancrn übcr dcn jüngsten Schritt des römischen Sluh-lcS ausspricht. Alle Pariser Blätter bezeugen, daß dcr Minister wahr redet; selbst dcr „Monileur" laßt sich bereits vernehmen, cr bringt daö Verbot dcr Vcr« öffcntlichnng dcr päpstlichen Encyllita. Dic Vcl'ehentwürse M Ueftrm der direkten Steuern. ii. Wer sich das Vild dcr hcnte in Oesterreich bestehenden Stcucrgcsctzgcbuug vergegenwärtigt, der wird sofort auch ohne näheren Einblick in die statistischen Daten dic Ucbcrzcngnng gewinnen, daß ein billiges Ausmaß dcr Stcncrn und cinc gerechte Vcrthcilung anf dcn jetzt üblichen Grundlagen nimmer zu erreichen sci. Nicht weniger als scchs verschiedene Steuer' systcmc sind zur Bemessung dcr Ornndstencr in dcn verschiedenen Kronländcrn derzeit in Anwendung und fast sämmtliche Systeme wurden nur als Provisorien eingeführt nnd haben sich als solche bis heule crhal-ten. In dcr Mehrzahl der crblänoischcn Provinzcn besteht daS Gnmdslcucrgcsctz vom Jahre 1817 mit dcm sogenannten stabilen Kataster; in Galizici, das Provisorium vom Jahre 181!); in dcr Bukowina das Provisorium vom Iahrc 1835; in Tirol noch daS Pcräquationssnstcm vom Iahrc 1774; in Vorarlberg das baicrischc Provisorium vom Jahre 1808; endlich in dcn Bändern drr ungarischen Krone nnd in Siebenbürgen das Provisorinm vom Jahre 1850. Diese Provisorien sind zum großen Theile auch in dcn Grundsätzen dcr Vcranwgnng nnd Vcrthcilnng dcr Stcncr von einander verschieden nnd wenn anch dicsc Verschiedenheit an sich mit Rücksicht anf die Eigenthümlichkeit in bcn ökonomischen Verhältnissen dcr einzelnen Lllndcrn znläsfig erscheinen möchte, so ergeben doch dic Ncsnltatc dcr Bcstcncrung bisher nur die Eine wcnig crfrcnlichc Thatsache, daß die Vclastnng dcr einzelnen Kronländcr cinc sehr nn-g l c i ch m ä ß i g c, m i t u n t c r c m p f i n d l i ch d r N t-lcndc ist und daß iibcrdicß anch gesetzlich cinc theil« wcisc Hcrabmindcrung dcr Grnndstcucrsummc nach dcm bisherigen Systcmc nicht gut möglich erscheint, da bci Erlassung bcS GruudstcucrpatcnlcS ansdrücklich dic Feststellung dcr Slcncrquotcn für die cinzrlncn Kronländcr bis zu dcm Zcitpnnltc vorbehalten wor-dcn war, wo dcr stabile Kataster im ganzen Rcichc wcrdc dnrchgcführt und daher rrst dic richtige Grundlage für dic Bemessung des GcsammtstcucrcrtragcS wcrbc gcwonncn scin. Dcr stabile Kataster ist abcr b,S hcntc tanm in dcr Hälfte dcr Monarchie vollständig dnrchgcführt nnd nach dcn gewonnenen Er. fahrnngcn dürften noch zwanzig bis dreißig Jahre erforderlich scin, nm die schwierige Arbeit dcr Kata-stralucrmcssuug in bcn bisher noch nicht katastrirten Kronländcrn nnd gleichzeitig cinc Revision des älteren Katasters in dcn bereits vcrmcsscnen Bändern nach dcr bisherigen Methode durchzuführen. Schon in dieser Hinsicht, nm nämlich baldmöglichst eine feste Grnndlage für dic Bcmcssnng dcs Gesammtstcuer-crtragcs und dcr auf jedes Kronland davon entfallen« dcn Quolcu zu erlangen, müßlc ciuc cinheillichc Nc» form der bisherigen Grundstcucrsystcme angestrebt werden. Noch dringlicher, erscheint aber dic Reform, wenn man die Unglcichmäßiglcit in dcr Belastung ciuzclucr Bezirke nnd einzelner Stencrtriigcr innerhalb desselben Vcrwaltnngsgcbictcs in Betracht zicyt. Abgesehen davon, daß dcr stabile Kataster mit seinen Eltragsschä'tzungcn bcrcilsans dem Jahre 1824 datirt uud daß seither die Aenderungen iu dcr Bodenkultur, im Wirlhschaftsbctricbc, sowie iu den Durchschnillö-plciscu dcr vcrschicdcncn Produkte nicht weiter berück^ sichligct wurden, abgcschcn von dcn unvermeidlichen Ungleichheiten, die sich durch dic persönliche Ansicht dcr cinzclucn amlircndcn Schätzungslommisfärc bei dcr Klassifikation und Abschätzung der Grundstücke iu verschiedenen Bezirken nnd Gemeinden ergeben müssen, haben auch die Steuerträger selbst dci dcr Einschätzung in dic Grundsteuer lein andcrcS Interesse, als die Ertragsfähigkeit ihrer eigenen Grundstücke so gering als möglich darzustellen. Solange die Grnndstcucr nnr nach cincm im Vorans bestimmten Pcrzcnte dcs Katastralrcincrlragcö nmgclegt wird, fehlt jcdeS gcgcn« scitigc lontrolircndc Intcrcsse, welches eine größere Gleichmäßigkeit dcr Schätzung hervorzubringen a/eig« net wärc. Einc vergleichende Statistik dcr bisherigen Stcncrcrgebnissc hat in dieser Beziehung eine Reihe von sehr mcrlwürdigcn Thatsachen ans ^icht gebracht. In dcn meisten Gegenden besteht bereits das größte Mißvcrhältniß zwischen dcm eingeschätzten Katastral» rrincrtrag nnd dcr wirtlichen Grundrente, oder dcm wirklich bezahlten Pachtzins, fowic anderseits die Slcucrbclastnng dcr Grnndrcutc und dcs PachtzinfcS oft bci Grnndstückcn dcrsclbcn Gcmcinde dnrch die scit dcm Iahrc 1824 cingctrctcncn Veränderungen in drr Bodcnlullur dic größten Diffcrcnzcu nachweist. So gibt cs in Nicdcröstcrrcich Gemeinden, in welchen zur Zcit der vor dreißig Jahren vorgenommenen Vchätznng dic jctzigcn Weingärten noch Gestrüppe warcn, dic zn 40 kr. pr. Joch eingeschätzt wnrdcn, wiihrelid dic dainalö schon bchandenrn Weingärten zn 40 bis 60 ft. per Joch angeschlagen sind, so daß gegenwärtig Grnndstnckc von gleicher Ertragsfähigkeit daS cinc 17 lr., das andere 12 fl. 00 lr. öst. W. an Stcncrn cntrichtct. Bci cincr Vcrglcichnng des Wirklichen Kanfprciscs mit dcm I00fachcn Ordinarium dcr Grundsteuer — bekanntlich wird bci Schätzungen von Grnndstückcn gewöhnlich dic I00fache Steuer als aunähcrndcr Prciswcrlh angenommen — hat sich bci l738 Kaufsällcn, die in ucrschicdcncn Orten dcr gc-sammtcn Monarchie lonstatirt, und mit dem itatastral« stcneransatz vcrglichcn wurdcn, Folgendes crgcbcn: Nntcr dcn 1738 Kauffällcn war das 100fache Stencr-ordinarinm im Vergleich zum Kaufpreise niedriger bci 1304 Fällcn, hühcr bci 423 Fnllcn, nnd gleich nnr bci 11 Fällcn, u. z. variirte das Verhältniß dc» 100fachcn Ordinarinms zum Kaufpreise in ullen dic« scn Fällcn innerhalb dcr Stufenleiter von 1 bis 44 pEt. Während z. B. im nicdcröstcrrcichischcn Bezirk Holla-brnnn dcr Kaufpreis cincs Grundstückes 170 fi. bc-trng, dcfscn M,)fachcS Stcncrordinarinm abcr mit 370 bemcsscn ist, gibt cs im n. »ö. Bezirk Hcrnals ein Grundstück, drsfcn wirklicher Kaufpreis 1l») fl., daS abcr noch mit cincr 100fachcn Grnndstcncr von 52 si. bcmcsscn ist! Im Zempliucr Komitale, Bezirk Homona, ist cin Grundstück mit 28 fl. länflich, das nach dcm 100fachcn Strncrordinarinm mit 306 fl. geschätzt wnrdc, während wieder in Kaschau cin Grundstück, dcsscu Kaufpreis 950 fl. beträgt, nnr ein 100fachcs Ordinarium von 31 fl ausweist. Abcr selbst innerhalb desselben kleineren Bezirkes ist die Belastung bcr cinzrlncn Steuerträger im Verhältniß zu ihren wirllichcn Grundertriianissen sehr verschieden. «i Auf den fürstlich Liechtensteinischen Gütern in Raab-und Laßnitzthalc (Steicrmark) ist seit langer Zlit das Pachtsystcm im VersteigcrungSwege eingeführt. Bci 225, Grundpachtnngen in neun Stenergcmcindcn er« scheint der Pachtzins am niedrigsten mit 1'^ pEt,, am höchsten nut 48 pCt. besteuert, zwischen welchen Extremen die Abweichungen der ssatastralschä'tzungen uon dem wirtlichen Pachtzins in jeder Gemeinde ucr-schicdenattig abwechseln. Aus diesen wenigen Beispielen ist wohl bin« länglich ersichtlich, von welchen Uebelständen der Fort-anwcnd'.lng der bisherigen Ka:istralschätznngcn hin» sichtlich der allgemeinen Belastung nnd der Einzel-vertheilung der Steuern begleitet ist, und wie dringend nothwendig eine gründliche Reform des Steucrwescns erscheint, da die jetzigen Grnnolagen desselben mit den wirklichen Produltions' und Vcrtehrsvcrhältnissen im Widerspruch sind. Denn ebenso wie bei dem Grundbesitze ist cS auch bei dem Hausbesitze und bei den gewerblichen Unternehmungen. Die Bemessung der Hausziusstcuer zeigt sowohl bci Verglcichung der An« sätzc in verschiedenen Städten, wie beim Vergleich mit den Ansätzen der Haueklassensteuer in die Augen springende Ungleichheiten. Gebäude von gleicher Große nnd gleichem Wohnungsprcisc zahlen in Wein 16 pCt. Steuer bei einem Abzüge für Abnütznngskoslcn von 15 pEt., in Oedcnbnrg hingegen 12 pCt. Stencr bci einem Abzüge von 59 pEt. Ucberdicß beträgt die Steuer in Wien bei einem Hanse von einem Vrutto-Ertrage von 2000 fl. durch die Einkommensteuer-und KricgSzuschläge 453 fl. 33'^ lr., während in Oldenburg ein Haus vom selben Ärutto raltcrö gemildert nnd beseitigt werden. Dnrch He-bnng des musikalischen Geschmackes nnd der Gesangs« lunst könnten Lehrer und Klerns hicrlands unendlich segensreich auf die Volksbildung wirken, und hätten ein gewichtiges Mittel mehr sin Bcsscrnng der Sitten. Wie schön wäre es, wenn die Jugend, neben dem Alter, zu frohen Liedern im Hause sich versammeln würde, anstatt daß das Wirthshaus das Alpha und Omega der Unterhaltungen ist. Der selige hochw. Bischof Slom^ck, der ein lebhafter Förderer dcs Gesanges war, soll sich entschieden für diese Ansicht ausgcspro-cheu habcn, indem er meinte: mit jedem gntcn Liede, das die Jugend lernt, wird ein Gassenhauer oder eine Zote beseitigt. Die Unsitte deö Pistolenschießens vor nnd an den Feiertagen hat wieder Schaden gestiftet; ein 12< jähriger Knabe in der hiesigen Gemeinde schoß sich einen Daumen ab. Wer die schlechten Waffen und die vielen Verletzungen, welche Unvorsichtigkeit des Landmauncs bei dieser Gelegenheit herbeigeführt ha» den, lcnnt, kann nnr ein energisches strenges Verbot dieser Unsitte wünschen, die schon mittcu iu der Stadt ausgeübt wird. — Den Haupttreffer von 20.000 fl., welcher in der Vcrloosnng der vicrpcrzcntigcn 50 st. - Loose mit Nr. 15.702 gezogen wurde, hat Herr I. Wciscn-fcld in Trieft selbst gcnuicht. ein Wehr gegen die Naubanfällc der Kroaten. Die unanfchulichcn Straßen des Orts — denn in der breitesten töuucu nicht mehr als 4 Personen neben einander gehen — lvcrdcn znm geringsten Theil von den Hänscrn selbst, in der Ncacl uc>» nicoriaen, zn einem kleinen Hof gehörigen Manern umgeben, und auf diesem gepflasterten, vou Gesträuch und Bäumen garlcuartig umfaßten Hof crhcbt sich das Haus statt< lich, selbst bei klcincrcn Dimensionen. Eitroncnbänmc und blühende Agavcnschäfte, sie und die Krone einer Dattelpalme tragcu dazu bei, dcm Ort eine italienische Physiognomie zn verleihen. Ganz italienisch ist cS auch, daß abendlich die Bewohner an dcm großcu Pozzo comnnalc, dcm vou gewaltigen Akazien beschatteten Stadlbrnnncn, aus der Nähe und Fcruc zusaiumcutrcffcn, auf uud ab zu waudelu, odn auf den Stcmbänlcn, ringsum plaudernd nnd singend, zn sitzen. Anßer diesem Schatz ist Lnssin grandc der reicheren SchwcstcrstM dnrch die Kathedrale über» lcgcu. Man wird in einem so kleinen Ort dnrch die reiche Ausschmiicknug des Iuucru mit Marmoraltärcn, Sculpttircn nnd gnlcn Bildern vcnctianischcr Meister überrascht. Mau schreibt eines dcm Vivarini, ein anderes eine Madonna addolorata, dcm Titian zu; ein Basrelief, die Madonna mit einem Heiligen, soll von Sansuviuo, dcm Erbauer des Prokuratoren. Palastes in Venedig, herrühren, uud die Madouncn-sl.clwc von Eanova gemeißelt sein — alles Umstände, die von dcm Gcmcinsinn uud der Wohlhabcuhcit der Groß . Lussincscn ein ehrenvolles Zeugniß ablegen. (Schluß folgl.) Wiener Nachrichten. Wien, 2. Jänner. Wie man von verläßlicher Seite erfahren, hat Sc. Majestät der Kaiser gleich nach Erhalt der Nachricht von dcm (bereits bekannten) Zusammenstoße zweier Züge auf dcr Südbahn die l. k. General-Eisenbahn-Inspektion beauftragen lassen, cincn detaillirtcn Bericht übcr die Ursachen dicscS Unfalles abzufassen, uud Allerhöchsten Ortes vorznlcgcn. Zu einer ähnlichen Berichterstattung ist auch von Sr. Majestät dcm Kaiser dcr BanuS von Kroatien, Baron Sol-csevich, anfgcfordert worden, der mit einem dcr verunglückten Züge nach Wicn gefahren war. — Dem Vernehmen nach wird dcr Berichterstatter des konfessionellen Ausschusses des Abgcord« nctcuhauseS im Jahre 1d>01, Dr. v. Mnhlfcld, dcn Staatsministcr intcrpcllircn, wie sich die kaiserliche Ncgicruug dcr Eucyllika gegenüber zu verhalten gc-ocntc. Es dürften in der Interpellation manche Sätze dcr Bulle ihre Kritik finden. — Wie die „V. Z." berichtet, so liegt hier l» rcits eine Aeußerung dcs französischen KabinctS übcr daS neueste päpstliche Rundschreiben vor und zwar soll diese Aeußerung, obschon die ehrerbietigsten Formen gegen die Person dcs ObcrhauptcS dcr Kirche wahrend, jenes Rundschreiben gcradczn als cin bc» dancrnöwcrthcS Ercigniß bezeichnen und gleichzeitig dcr Ueberzeugung Ausdruck leihen, daß cS große Wahrheiten und Güter gebe, Errungenschaften langer geistiger und politischer Kämpfe, welche lein Staat der Welt sich durch irgendwelchen AuSspruch irgcudwclcher Autorität schmälern oder verkümmern lassen werde nnd löuuc. Vermischte Nachrichten. Vor ciuiger Zeit, so erzählt nämlich die Berliner „Tribüne", traf mit dcm Dampfer von Dowcr cin Fremder in Havre cin, derfclbc war clc< gant gekleidet uud ließ sich seine schwere Bagage nach. tragen. Er ließ sich einen Gaslhof zeigen, bcffen Adrcsfc er bei sich trug, fetzte sich an tud^ cl'^ü^ und speiste wie ein Lord. Beim Dessert wandte er sich an cincn Nachbar, drr während der Tafel sehr zuvorkommend gcgcn ihn gewesen war und fragtc: „Können Sie mir einen Bankier nachweisen, bei dcm ich einen Wechsel dislontircn kann?" — „Ich selbst bin Bankier und wenn cS Wechsel von guttu Firmcu sind, werde ich solche gern annehmen. — Ei, das ist herrlich, sollen wir gleich gehen?" — Als die Beiden in das Komptoir des Bankiers gekommen waren, zeigte dcr Fremde seine Wechsel vor. Dcr Bankier betrachtete solche anscheinend sehr aufmerksam, näherte sich dcr Thut-, vcrricacltc dieselbe und steckte die Wechsel iu die Tasche. „Herr", sagte er, „Sie sind cin Schurke, ich war von Ihrer Ankunft nnter-richtet. Sie waren Kassircr dcs Hanscs W. nnb Kompagnie in London, dessen Korrespondent ich bin. Sie haben dem Hanse 200.000 Frs. in Wechseln entwendet, ich wcrdc solche behalten." Der Fremde blieb rnhig und stumm, dcr Bankier fuhr fort: „Daulcu Sie es dcr Großmuth Ihrer ehemaligen Chefs. Sie hätten Sie an dcn Galgen bringen tonnen, statt dessen habcn sie sich an mich gewandt. Ich lanrrte Sie ab bei Ihrer Landung, setzte mich mit Ihnen zu Tisch und vcrmnlhctc, baß Sie die Papiere versilbern würden. DicS traf cin. Die Großmuth des HauscS W. und Kompagnie will die Sache nicht nnr verschweigen, sondern Ihrer Frau nnd Kinder wcgcn Ihncn die Mittel gewähren, cin ehrliches Lcbcn führen zu können. Sie habcn drci Kinder." — „Fünf", murmelte dcr Fremde, indem er Alles sanft zugab, „Ich bin beauftragt, Ihucn 30.000 FrS. auszuzahlen, hier sind sie in Banlbil» lets. Machen Sie, daß Sie fortkommen!" Der Fremde entfernte sich mit dcn Bankbillcls und hat sich nic wicdcr blicken lassen. Alsbald sch^h her Bankier nach London, cr habe sich scincs AnftragS cnllcdigt, zugleich schickte er die Wechsel, die cr an sich genommen, ein und bat, ihn für die ausgelegten 30.000 FrS. zu entschädigen. Bald baranf empfing dcr Bankier cincn Brief, worin cs hieß, das Haus W. uud Kompagnie fei gar nicht bcstohlcn, dcr Kafsircr auf seinem Posten, die Wechsel seien falsch, Die dcm Schwindler übcrgebcncn 30 000 Frs. möge dcr Korrc-spondcnt auf sein eigenes Verlustkonto schreiben. Der Fremde hatte, wie sich herausstellte, die Briefe an dcn Bankier geschrieben, sich selbst darin dennnzirt und sich die 30.000 Frs. zngcsproche,,. Neueste Nachrichten und Telegramme. Berlin, l. Jänner. (Pr.) Die plenßische Bank wird nächstens Filialen in Schleswig nnd Holstein errichten, obwohl ihr die Stalntcn Geschäfte in, AnS-landc, als welches man die Hcrzogthiimcr hier nicht mehr zn betrachten scheint, vcrbiclcn. Turin, 1. Jänner. Dcr König hat, indcm er die Parlaments«Kommission empfing, derselben empfohlen, die Arbeiten zu beschleunigen, und die Hoff» nuna, ausgedrückt, daß die Geschicke Italien bald erfüllt sein werden. Rom, 1. Jänner. Der Papst sagte bci der von Moutebcllo im Namen der französischen Armee dargebrachten Bcglückwünschung, er habe stets für dicse Arinee, dcn Leiter der Geschicke Frankreichs, für dessen ElcruS nnd alle französischen Katholiken gebetet, cr werdc gegenwärtig nicht aufhören, für diese katholische Nation, dcu Kaiscr, die Kaiserin und die kaiserliche Familie zn beten und sie zu segnen, damit Gott Allen dic nothwendige Erleuchtung gewähre. Paris, 1. Jänner. Bei dcm heutigen Ncnjahrs-cmpfang hielt dcr NnntiuS die Ansprache an dcn Kaiser. Dcm „Tcmps" znfolgc, hätte dcr Kaiser erwiedert: Die Wünsche dcS diplomatischen Korps, dessen Organ Sie sind, rnhrcn mich lebhaft; fic find der Ausdruck jcuer Eintracht, welche uutcr dcn Nationen herrschen soll. Ihre Klugheit ist mir der sicherste Bürge derselben. Glauben Sie, daß ich anch meinerseits bemüht sein werde, in meinen Beziehungen mit dcn fremden Nationen mich stets von der Achtung und Liebe für den Frieden und die Gerechtigkeit leiten zu lassen. Paris, 1'. Iäuuer. Der Erzbischof von Paris hat sich entschlösse», das päpstliche Aktcustück nicht auf kirchlichem Wege zu veröffentlichen. Mac Mahou weilt noch immer hier, cr begibt sich erst Mitte Jänner mit Instruktionen nach Afrika, wo inzwischen die Dinge immer mchr für eine in Tunis vorzunehmende Intervention reifen. Die mexikanische Fremdenlegion aus dcr österreichischen, belgischen und französischen Division bestehend, soll uutcr französisches Kommando gestellt werden. Paris, 2. Jänner. Der heutige „Moniteur" meldet: Dcr Justizminister richtete an das französische Episkopat ein Eirlular bezüglich dcr Veröffentlichung dcr Encyklila, besagend, dcr erste Theil der Encyllila und daS Dokument, beginnend: „tt.vUukuu oompioc-ton« vte." können vermöge ihrcS Inhalts, welcher dcn Prinzipien der Verfassung dcs Kaiserreichs entgegen ist, in dcn an die Gläubigen zu richtende» Jubiläums-Instrullioncn nicht gedruckt wci den; d i e Bischöfe mögen ihrem ClcruS befehlen, sich bei diesem Anlasse jedweder Rede, die zu bedauerlichen Auslegungen Anlaß bieten könnte, zu enthalten. Vutarest, 31. Dezember. In der letzten Kam-mcrsihuug legtc dcr Fiuanzminister dcn Entwurf dcs Fiülluzgcsctzcs für 1805 vor. Nach dcmsclbcn betragen die Ausgaben im kommenden Jahre 101,:^»l»0 Piaster, dic Einnahmen 102,050.000 Piaster. New Aork, IK. Dezember. Die Nachricht von dcr Elnnahme von Savannah bestätigt sich nicht. Lin-toln hat die Proklamation dcs Gcncralcn Dif m Betrcfs dcr Grenzüberschrcitungen aus Canada ver« worsen. Markt- un> Geschäftsbericht. Krainburg, 2. Jänncr. Auf dem heutigen Markte siud erschienen: 55 Wagen mit Getreide, 20 Wagen mit Holz, nnd 42 Wagcn mit Speck zn 25 fl bis 26 fl. der Zentner. Schweine 320 Stuck, zu 13 bis 17 fl. dcr Zentner. " (Wochenmarkt - Prcisc.) Weizen pr. Mehen st. .'!.95; Korn fl. 2.l'0; Gerste fl. —, ~; Hafer fl. 1.«0; Halbfrncht fl. -.—; Heiden fl. 2.40; Hirse fl. 3.20; Kuknrnh fl. 3.30; Erdäpfel fl. 1.50; Linsen fl. 3.20; Erbsen ft.—.— ; Fisolen ft. 3.20; NindS-schmalz pr. Pfnnd kr. 50; Schweineschmalz tr. 44; Speck, frisch tr. 30, dctto geräuchert tr. 40; Butter kr. 3«; Eier pr. Stück tr. 2^; Milch pr. Maß tr. 10; Niudflcisch pr. Pfnud kr. 10; Kalbfleisch kr. 24-Schweinefleisch tr. 20; Schöpscuflcisch kr. -; Häh«-dcl pr. Stück kr. 25; Taubcn tr. 12; Heu pr Ztr fl. 1.40, Stroh kr. «0; Holz hartcS, pr. Klafter fl. N.10, dctto weiches, fl. 3.50; Wein, weißer, pr. Elmcr ft. 7. Corrchwildellz der Reduktion. «1. ^. in Ncuswdtl. Wir bitten um belaillirte Bc. richte. — ?? in Stein. Wir ersuchen mit ihrcn Korrespondenzen nicht so selten zu erscheinen. — I. in Neu« marttl. Warum lassen Sie gar nichts von sich hören? — >V. in Kraindurg. Sie haben bis M nicht Wort gehalten. Vielleicht im neuen Jahre? — ^. tt. ln Laibach. Ihr Honorar liegt für Sie bereit. — ij. in Lai« bach. Wollen Sie Ihr Honorar in Empfang nehmen, so beehren Sie uns mit einem Besuche. — Dr. .^>. in Laibach. Werden Sie im neuen Jahre ihr Versprechen halten? Vcranlwortlichcr Ncdaktcnr: Ignaz v. Kleinmayr. Druck und Verlag von Iguaz v. Kleinmayr N Fedor Bamberg in Laibach. 8 Telegraphische Effekten - und Wechsel - Kurse an der f. k. öffentlichen Börse in Wien Den 2 Icwner N'/. Mtasliquss 71,75 1860-er Anlciht 94 75 ' 5'/. 3!c,t.-«!ilch. 79N0 Silber. . . N5.7', ! Vanfaftie» 780. London . . 115 2', Kredltalticn . 17; 50 K. f. Dillat.n __^^48 Fchrordnmlst drr ! Huge der k. k. Sudbahn - Vesollschaft.! Vom 15». Imii 1864 bis auf NcitoreS. Postziigc zwischen i!aibach und Wic». In ><>- NichlilNss nach Wien. N. M. U, M. Laibach Abfahrt Naänü. 13.51 u. Nachts 12.40 Steinürilck Z.27 „ . 2.5l» Eilli 4.^.' „ Frllh 3.5i Pra^vlM /ttnlio^ 6.4 „ „ 5.36 Marburg .. 6.43 „ „ 6.1^ Era; „ 9.8 „ „ «.43 Brück a. M. „ 10.54 „ Bonn. 10.28 Neustadt Nachts 3.42 „ Nachm. 335, Wie« Antmnt FrNh 5.27 ,. Abends 5.25 Hn der Nichllll'g von Wien, U. M. U. M. Wien Abfahrt Vorm. 9 30 u. Abends 9.30 Neustadt ,. 11.35 „ Nachts 11.20 Brucl a. M. Nachm. 4.47 „ Frilh 4.5 Oraz Abends 6.43 „ „ 5 55 Marburg ,. 92 „ „ 8.15 Pragerhus „ 9.41 „ Vorm. 8.56 Cilli ^achtöll.W,, „ 10.3« Etcinbrücl „ 12.15 „ ,. 11.^ ^.'aibach Anlunst „ 2.21 „ Nchm. 2.2 Poftzii<^e zwischen Laibach, Tliest nnd Vencdiq. u, M. li. M. Laibach Abfahrt Frilh 2.3l u. Nachm. 2.14 Ädelsbcrg „ „ 4.54 „ „ 4.3'., Nabresum ,. „ 7.^0 „ Abends 7.30 Trirst Ankunft ., «.24 „ ,. 8.15 Nabrrsina Abf. Fnlh 8.8 „ „ 11.47 Venedig Aul. Nachm. 3.6 „ Früh 6.-In drr Nl'chtmig vl'ü Venedig Tricst und Laib ach. N. Vl. u. M. Vsiirdiss Alis. Abrnds 10.26 n. Vorm. N.— Rabresina Anlnnft ssrtth 6.5 „ Abds. 6.56 Tricst Abfahrt „ 6.45 „ „ 6.45 Nabnsina „ „ 7.44 „ „ 7.44 Ndeldbcrg „ Bonn. ,. 10.19 „ ,. 10 17 ^,'mbach Anl. Mittags 12.41 „ Nachts 12,39 Der Oiljng lwn Trieft nach Wien und uou Nicu nach Trieft jeden Dinstag, Donnerstag und Samstag. Wien Abfahrt ssrilh 6.15 Trieft Abf. Frilh 6.30 Ora; Mittag 12.22 i!aibach „ Vm. I0.ll «l'lli Nachm. 3.30 6illi „ Nchm. 1.2 Lalbach Abends 5.49 Graz „ „ 4.« Trieft Ank. „ ».56 Wien Auk. Abö. 9.32 Zn den Eilzii^qen werden wie bisher nnr Fahrtarteu 1. Klafft ansqea.ebm. Die Anschlüsse in Nnbrcsina nu die italienischen Züge bleiben dieselben wie bisher. Gemischter Zug. Wieii'Laibach-Tl'icst und vi<^ v«^:,. Nieu Abf. Nchts. 12.— TriestAbf. Nachts 11.3" Oraz ,. Vorm. 10.— Laidach Ant. FrUh 5.45 Lilli ,. Nachm. 3.40 ,. Abf. „ 6.-Laibach Ant. Abds. 7.22 CM ,. Vorm. 9.19 „ Abf. „ 7.-10 Gra; „ Nachm, 3.18 Tritsl Anl. Nachts 2.2 Wie» Anl. Früh 1.34 In dcr 3lichtung von Stein lirück- S i s s c k. Abfahrt von kaibach 12 Uhr 51 Min. Nachmittags, Ankunft in Stcinbriick Nachmittag 2 Uhr 57 Min. Abfahrt von S teiil b rü ck Nachm 4 U. 30 M , (iw—j; Anzeige für iHunten -/mmlu*. Der 55. Jilhrg'ililü; iinsin r Vir /.cichnissc i'ilur die ItewiilirU'strti ältern und iiusüvzcjelmrislcii neuen Itlllim'll-, (.ciiiiis«'- und IVlrt-Niijilfmrii, JWnn-zcn, FnichtstriiiivlHT, Kosen, («cor-«iiH'H <•!¦<'. li<ü,t bei llrrrn .Joli. Ii.EoB»t'I iai IiaiJ»aoItt zur ucs'n 1 li-(jrn uivnl^cllliclicn Abn;dune bereit und Iti-fördcrl der sicminnto gütige. Auflraffe mi uns, deren promptest Ausfiilnung unsere liesondere Soryc sein wird. KRFnrr, im .Tiiiiir.ir 1805. (c. yü\\\ & soQn, Ilol-IiicseraiilrMi Sr. M:iji-stiit des Koni'nrs vom iVcii.sscii. DER PEKSXENLICllJ:: SCHITZ. 28. Auliago. 3n Idufdjlng muftrndh (a433--8) der 1 it^0 «8. Aiflflstft-c! ^5« I *'iri-?^lY ir\T T TTM I I*1 Motto: „Mmni'skrnsl uivcn^l Muth um! Scllistvertrai.i'.n ! " 1 JjIXOU^NLjLUIIÜj A,.r/.i|i,.hf.p U.ill,Kel,(.r in jjll.-n {{••sr}l|l>.-.hllii>.li«u Kn.nkhci- r* £*mmm]rwnrm l<||> 'iiiiiicnllicli in MrlBitürlBi'xiiHtatii«!«'!! d''- <'|". k; 1 '111 I''¦ !liiiiius;.;cgrlicn von lillsiD'OlKiays in Leipzig. '2S. ^lislnjK- i^l ill it I Ml filn >«t»rli<'r lluiid von «:i« ScBlen mit VJ"iIi1 1 ml% <"* HiiatonilHclien Ahl>il«ImiK«'" »« ^tn»tl- on a, r-,^ »ti«*B». — Dii-srs liucli, licsoinlers niil/.lirli Hir |un^i: Münnor, winl uncli hlt<;rn, Jjcliruni und Krzioliurn ;iiiriii|ilulilr.ii, innJ isl (orl- 3lt KlUfdjIrtg UCl'|tf(lfit, wiiluciid in «llen nani li;i st c n Üiiclih.ninllini^cn voerätlni;, in . \V i i1 ii nucli l)ci (I. (1 c r o I il's S o h n , Ste[i|i«iis|i|;il/ Nr, ti'2't. jäh. Aufl. ~ D«'i' iicrsOnlicJifi Schutz von Liiiirrntius. Kthr. 1' 3 =11, z.li kr. lVAR,\|i.\|iJ. — Da neuerdings wieder unter ähnlich lautendem TitelJeh-Icrhaßc Auszüge und Nachahmungen dieses Buches (die übrigens an ihrem geringeren Umfange sehnn zu erkennen sind), in iifscnlliehen Blättern auisgeboten wenlen, sn wollr der Kiiuj'er, um sich vor Tauschung zu nähren, das t'on f/Hlll'4'lltfStl* herausgegebene Werk bestellen und bei KmpJ'ang daraus sehen , dass es mil. dessen vollem Namvnssiegel versiegelt ist. AilKIM'I'tl«'»! jit'l vh Ha» Beeilte iilclif*