Nr, 44. Pllixumerati c> nsp» e< s: Im Vomptoir gnn^j- fl. 11, halbj. N. l> 50. Fül die ZusteNuna >»s H«u« halbj. »0 ll. Mit der Post ganzj, ft, 15, Haiti, f> ^ l»«- Donnerstag, 23. Febrnar. Insllllonsgebü,: YUr Neln« Instate bl» ,u 4 Zcilln tb lr., niößrit per gelle « lr.; be» öfteren Wiederholungen per Zeile » lr. 1882. Aillttichcr Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit allerhöchst unterzeichnelenl Diplome dem k. k. Obersten des Nlchestandcö Gustav Toms als Ritter des kai» serlich österreichischen Leopold-Oidens in Gemäßheit ber Ordeusstatutcu den Nillerslaild allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. uud t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung voin 10. Februar d. I. dem V^'siuanzrathe und Ol'e, inspector der Gencraldirec^ Uvll der D'batregie K^l Felll in Auerkennnng seiner ^ljährigei, u„d' vorzüglichen Dienstleistung deu Orden ^ risrs,,^,, Krone d'iitter Klasse mit Nachsicht der "ren allergnädigst zu verleihen geruht. Erkenntnis. An, ^"^ ^ ^ ^a»dc§c,c>llcht nls Prsss^cricht in Oraz hat ans nnaq drr l. l. Slaatsanwaltschasl mit drn Erlcmilliisscn tu >, ^^rual 1«82. ZZ. ^'.43 uud 2507, dir Wl-itcrvcrbrli. 5 ^l dcr in Viidaftrst crjchciiu'ndri, „^ollszeilllllss" Nr. ll von, Ni^ ^' ^2 mrgrn d^S Arliscls „'?llis dem Lcmdc der E «,""cl,t und Infamie" ,mch drn ^ «:t, «'.5,» ,.„d !-!00 L^ '..""" dcr in Ä»dap>-st »'rschriilsndril Zeitschrift „Drr N!""uslock" ^r. 10 vmn 5 ssl-bnicn- I8«2 lur^rn des («rbichirs verbot ""^ ^lMbild" "ach dcn §8 'W/. «5» und 58 d St, G. Nichtaiutlicher Theil. des M' ^^jeslät der Kaiser haben zu Zwecken einen !n^^e6 lNl zweite« Gemeindebezilkc in Wien ^"'l'"g ^n 100 fl. zu spenden geruht. aer y^' Majestät der Kaiser haben, wie das „P,a. Kz .^ciidblatl" meldet, der Gemeinde Roseuthal zum "lllythurmbaue 200 fl. zu spenden geruht. , Se. Majestät der Kaiser haben, wie das ungarische Amtsblatt meldet, zur Unterstützung des arm« ilen Theiles der nolhleideudcn Bevölkerung des Torou-l^aler Comitates 10,000 st. und für die Nothleidenden °es Temeser Comitates 4000 st., ferner für die rö-lNlsch-katholischcn Gemcideu KlcZind und Szent Györ. Wär und für die griechisch katholische Gemeinde zn uelsö'Ribnicze je 100 fl. zu Schulbauzweckeu zu spen-°en geruht. Im ungarischen Abgeordnetenhause beantwortete in der Sitzung am 20. d. M. Se. Excel« lenz Ministerpräsident v. Tisza die in der Sitzung vom 13, d. M. gestellte Iütelpellalion Otto Hermans in Angelegenheit des ,. deu'schen Schulvereines" in folgender Weise: Der Interpellant fragt, ob die Regierung, wenn sie von den Agitationen des „deutschen Schnlvereiurs" keine Kenntnis hat, sich solche im amtlichen Wege verschlissn, demgemäß vor. gehen und von den gethanen Schulten dein Hause Bericht erstatten wolle. Es ist wohl üb.-,flüssig, wenn ich behaupte, dass die Negierung Kenntnis von jenen Agitationen besitzt, da dieselben offrn im Wcge von Dlucksorten erfolgten. Eine amtliche Kenntnis hievon hat die Negierung nicht, weil jene Anitation keine amtliche Action, keine Regierungöttction ist, son» dern lediglich anf privatem, socialem Gebiete vor sich geht, daher ich mir darüber keine officielle Kenntnisnahme verschaffen konnte, lieber solche Dinge, welche anf socialem (Gebiete geschehen, meinersrils eine amtliche Mittheilung zu geben, wäre nach meiner Ansicht nicht gut lhunlich, nnd würde ich mich hiezu anch nickt verpflichtet fühlen, und zwar ans dein Gniude, weil dies den Schein einer Einmengnng in die in» nercn Angelegenheiten eiues anderen Staates au fich trüge. (Zustimmung rechts.) Geehrtes Haus! Nachdem im vorliegende« Falle constaliert erscheint, dass wir nicht einer Action der Regierung gegenübcistehcn — kennt ja die Negiernng jener großen und mächtigen Nation weit bcsser den wahren Stand der Dinge, als dass sie eine derartige Agitation ihrerseits billigen würde — so sage ich hie-mit, was dem gegenüber die Aufgabe nicht nur der Regierung, sondern nxser r.lier Aufgabe ist. (Hö>l! Hört!) Die erste und Hauplaufaabe besteht vor allcm darin, den Weg zn verfolgen, welchen die ungarische Politik in anderen ähnlichen Fälleu befolgt hat, d. h. fich nicht stören lassen, das zu thun, wozu jeder Staat auf seinem Grbirte bezüglich feiner inneren Angelegenheiten das unbestreitbare Recht besitzt, sich nicht stören lassen — wohl nicht darin, was nie geschehen, nämlich die Mitbürger anderer Zunge zu unterdrücken — sondern sich nicht stören lassen darin, dass Ungarn gegenüber allen Natim.alitäten dieses Landes jene Gesetze schaffe, welche gleichmäßig in Bezug auf alle Bür-ger vom Gesichtspunkte des Staalslebens geboten erscheinen. (Allgemeine lebhafte Znstimmung.) Umgekehrt wieder darf man sich durch keinerlei Provocation?« von dem ständigen Wege hinweadrängen lassen, wonach alle Nationalitäten fremder Zunge in allen ihren mit den Bedingungen des Staatbli'bens nicht conlra-stierenden Bestrebungen nicht unterdrückt werden, fondern vielmehr deren Entwicklung unsererseits gern gesehen wird. (Allgemeine lebhafte Zustimmung.) Unser aller zweite Ausgabe besteht darin, die« jenigen aufzuklären, die bedauernkwerlerwelse eine gewisse Fraction mit aller Gewalt und mit einer einer besseren Sache würdigen Geschicklichkeit und Ausdauer auf Abwege zu leiten trachtet. Die Aufklärung darf nicht in einem der Animosität ähnlichen Tone, durch Polemik, fondern durch die Darlegung der Unwahr-hrit der mit deu Verhältnissen in Widerspruch stehenden Thatsachen erfolgen. (Allgemeine lebhafte Zustimmung.) Ich bin überzeugt, dass, wenn wir alle diese unsere Pflicht erfüllen, wir das Ziel erreichen werden, dass die leider heute Irregeführten, unter denen sich auch einzelne treffliche Männer finden, stch schließlich mit Ekel von jenen abwenden werden, die sie durch Behauptungen irreführten. (Allgemeiner Beifall.) Es ist dies ja nicht der eiste Fall, dass aus derselben Quelle gegen Ungarn falsche Gerüchte veibreitet werden und dass man in das Herz der mit uns sympathisierenden großen Nation den Keim des Hasses zu legen beabsichtigt. Seit 1867 kamen drei derartige Fälle vor. und wmum führten diese zu keinem Erfolge? Nach meiner Ueberzeugung deshalb, weil die ungarische Regierung auf jenem Wege wandelte, den ich soeben kennzeichnete, indem sie sich nämlich weder einschüchtern noch zu extremen Maßregeln hinreißen ließ. (Lebhafter Beifall) Ich bemeile hier, dass gerade jene der Agitation nnbrwuset hilfreiche Hand und Nahrung geben, die daran vergessen, dass sie eine derartige Action vollziehen, die mit der von mir gekennzeichneten Politik im Widersprüche steht, die den Schein des Hasses gegen irgend einen Vollsstamm oder eine Sprache hat und die hierzulande wohl kein Echo findet. Wir haben solche Freunde, die die Sache so darstellen werden, als ob sie der Ausdruck Nlcht eines einzelnen Menschen oder emer Gruppe, sondern des allgemeinen Nationalgefühles wäre und die für den verfehlten Schritt eines Einzelnen den Huss einer großen Nation wider unsere absammle Nation hervorzurufen sich beeilen würden. (Allgemeine Zustimmung.) Die Pflicht der Regierung und aller, die nicht zur Feuilleton. Die Feuer-Vefi. Eine Geschichte, aus den steierischen Vergen. Von Hllrriet'Griinewald. (22. Fortsehnn«.) Was ''D"'t"l? — Ihr wollt mir filr da« danken. ^ ^s^-M^ "ub Schuldigkeit war?" Sein Blick ÜNMer k^ ^''che und auf die Hofbäuerin, die noch bank is '^" vlir sich hinsah. — Leise berührte seine lekt l-^"" Arm: „Ich kann mir deuten, was Ihr ich l5 ^, °" der Leiche Valentins. Glaub! nicht, dass leid i ^ ^sse oder gar verachte. Ich trag' tiefes Mit-das k? ' 5"' für Euch, aber Lieb', kindliche Lieb'. ü,n- s " Ahr uicht von mir ve,langen. Ihr seid ein li ? ' Ua>'z fremd. Muller! Das ist ein großes, Viltt ° , ^ ^"" ' Der kann's nur sagen, der eine Dar 5 1" ""d liebt. Ich hab' nie eine gehabt, il 'n «^ ich auch jetzt frei uud allem mein Geschick j^ ^^Hlifbäuerin gab keine Antwort. Sie sah den Ms.-"" '"'l einem schmerzlichen Blick an, Es stallt "" ^ben ein Etwas, dem wir uns wider-berl,^ l"MM müssen, nud wenn es selbst unser ewe N'l s^l' wir schweigen lieber, als nur durch oder?. "''s" IuuerstcK zu verrathen, wo B'tten «läge,, hoffnungslos sind. ^. ..v5H muss hinaus an die Luft. — hier drückt s eilt. ^'"sl ein!" murmelte die Hofbäucrin und ""e auz he, ^n^. - statt ' ^'" "Uch rauchenden Trümmern der Brand' au<ü - g'el'g eben die Sonne auf. Ihr Licht drang "? u, dle Kammer, wo Valentins Leiche lag. wo Geno- vefa und Gabriel sich stumm die Hände reichten, um wieder von einander zu scheiden, nachdem beide so viele Stunden herben Leides gemeinsam mitgefühlt und durchgekostet. ^_________ Wlanbe dem Leben, cS lehrt besser als Redner und Buch! Goethe. Hertha v. Wild weilte bereits einige Tage in der Residenz. Auf der ganzen Fahrt nach der GlvsistM beschäftigte die junge Dame das letzte, schwere Ereignis in der Ginudeimühle. Genovefa wurde ihr dadurch nur noch inteiefsantcr nnd bewunderungswürdiger. Eist das bewegte Treiben der Großstadt, die Liebenswürdigkeit ihrer Tante drängte die Erinncrung an die Freundin aus der grünen Steiermarl in den Hintevglund. Hertha sah in deu letzten Tagen so viel Schönes und Großartiges, dass sie sich abends oft tief erscköpft fühlte u»d sich ernstlich nach Rnhe sehnte, obschon sie die Wunderdinge tier Residenz entzückten und begeisterten. Der Bräutigam ihrer Tante war ein ziemlich bejahrter Major außcr Dienst, den aber Hen» rielte Höster von H,rzen lieble. Hertha fand, dafs die von der Großmutter als eitel und vergnügnngtzsüchtig geschilderte Taute eine gauz allerliebste Frau war, die da« L?ben von der h'llen und nicht pessimistischen Seite auffasstc. Sie gewann Henrielle schon nach wenigen Tagen lieb uud lieh sich sugar die Schere uud Neckereien dieser Fiohnatur gefallen. Mit einem Woitc. Hertha begann unter dem Eii'flusse ihrer Taulc aufzuleben, worüber ihc Vater sich sehr beglückt fühlle. Der Hochzeitstag der Witwe brach an, zu dem viele Gäste aus der Nähe uud Ferne erwartet wurden. Hertha weilte in ihrem Zimmer und betrachtete mit dem Ausdruck stiller Befriedigung eine zarte, blassvioletle Toilette mit dunkelrothen Blüten geputzt. Zum erstenmale nach dem Tode ihrer Mutter sollte sie sich so reizend kleiden. In diesem Moment machte sich doch die Jugend und das Anrecht an die Freude bei ihr geltend. Ja, Hertha empfand wirklich großes, lebhaftes Vergnügen bei dem Gedanken, sich mit dem Kleide, ein Geschenk der Tante, zu schmücken. „Nun Herz!" rief ihr die eben eintretende Braut Frau Höfter entgegen, „du wirst zum Küssen herzig aussehen in diesem Kleide. Sieh' nur zu, vielmehr gieb nur acht, dass dem ehrsamer Führer nach der Kirche dir nicht in Wahrheit e'urn Kuss raubt. Die Herren von dem Soldatenstande besiegen uns nur zu leicht." «Aber Tante, du wirst mir doch nicht deinen Bräutigam als Beschützer geben?" ..Gott bewahre — dazu bin ich viel zu eiferfllch-tig! Dein Cavalier wird ein hoher Militär sein, der erst heute ii der Residenz ankommt — ein alter Bekannter meines künftigen Gemahls." „Warum denn gerade einen Militär?" fragte dle junge Dame, indem sie sich an dem Kleide zu schaf- fen machte. . .> , ^ ,ct. ,. Weil die Soldaten «mmer die besten Ehemänner sind und ihre Frauen treu und innig lieben!" .Um Ootleswillcn. Tante, du wirst mich doch nicht mit meinem Cavalier nach der Kirche verheiraten wollen?" „Hast du eine Abneigung vor dem Gedanken, Frau Generalin zu werden?" Hniha erschrak heftig: „Du erwartest einen General — wie heißt er?" „Sauertops sicherlich nicht!" rief die lebensfrohe Frau und elltc lachend in da» anstoßende Gemach. lFollschunL sM.) Laibachc« Zeitung Nr. 44 382 25t. ttebrnar 1883. Regierung gehören, ist es, in möglichst weiten Kreisen die Unwahrheit der aufgestellten gehässigen Behauptungen darzuthun. Dies bemerke ich im voraus, denn meine letzthin geäußerte Prophezeiung ist in Erfüllung gegangen, als ich umsonst berichtigte, dass hier von keinem Pressbureau und Dispositionsfonds die Rede sein könne. Man sorgte dennoch dafür, mir zuzu-lnnlhen, als hätte ich auf diesem Wege die Sache paralysieren wollen. Ich bemerke im vorhinein, dass die« nicht auf diese Weise geschieht. Hiezu gibt es eine ganz unabhängige Art deö Vorgehens : einerseits auf dem Wege der Oeffentlichkeit, andererseits im Wege der Regierungsorgane und auf Grund des freundschaftlichen Verhältnisses anderer Staaten. (Zustimmung rechts.) Ich betone dies wiederholt, weil ich es wiederholt bekanntgeben möchte, dass allcs, was geschieht, sich nur auf die Wirksamkeit auf privatem, socialem Gebiete beschränkt. Möglich, dass es auch dort Leute gibt, wie es vielleicht auch hier solche gibt, die die jüngst gethane Aeußerung meines Freundes Iukai, welche wohl von einigen ironisch aufgenommen wurde, dass nämlich nicht die Regierungen die Chauvinisten seien und die Völker in den Krieg hetzen, sondern die Völker selbst, damit rechtfertigen wollten, dass sie es sich zur Aufgabe machten, das gule Vor« hältnis zwischen den Regierungen der österreichisch-ungarischen Monarchie und des mächtigen Deutschland zu lockern (lebhafte Bewegung); aber ich bin auch davon überzeugt, dass, so gut dieses Vorgehen auf uns keinen Eindruck macht, es auch auf den großen Mann keinen Eindruck machen werde, der die Angelegenheiten jenes großen Staates leitet, dessen Freund' schast uns, wie ich glaube, unter den heutigen Verhältnissen nicht ganz gleichgiltig sein kann. (Lebhafte Zustimmung.) Wir werden diese Aufgabe erfüllen und werden uns ferner durch keinerlei von jenem nach außen verbreiteten Lärm darin stören lassen, dass wir dasjenige fordern, was jeder Staat von allen seinen Unter» lhanen fordert; wir werden uns ferner durch keinerlei Provocation dazu bewegen lassen, die von der ungarischen Politik stets eingehaltene Grenze zu überschreiten. (Lebhafte Zustimmung.) Weil wir dies eben thun werden, so halte ich es nicht für nothwendig, dass die Regierung von den gemachteil Schritten Be-rickt erstatte, dem: der Bericht über unsere Schritte äußert sich in jenen Thaten, in welchen wir dasjenige, was dlln nnganschen Staate gehört, fordern werden, ungeachtet aller Allarmierungen. Darüber hinaus werden wir aber keineswegs in dcn Fehler verfallen, dass wir irgend einen Sohn dieses Vaterlandes wegen seiner Sprache oder Nationalität verfolgen. So wie die ungarische Politik bisher in dirsen Fehler nicht verfallen ist, so wird dies auch unsererseils nicht ge schehen. (Lebhafte Zustimmung und Beifall.) O. Herman erwidert, dass er die Antwort des Ministers zur Kenntnis nehme und dessen Argumentation gelten lasse. Aber er macht darauf aufmerksam, dass die Wurzel der Agitation hier im Lande zu suchen sei. So manche ungarfeindliche Artikel verrathen in ihrer Stilisierung den hiesigen Verfasser. Redner hält die gegenwärtig in Deutschland herrschende Bewegung gegen Ungarn für gefährlicher, als man in Oesterreich die Irredenta-Bewegung hielt. V'mertenöwrrt ist, dass die im Auslande erscheinenden Flugschriften und Artikel, wenn diefelben auch von fremden Verfassern herrühren, sich zumeist auf inländisch? Quellen be« rufen. Gegen solche verlangt er die Anwendung von energischen Maßregeln. Nach einer Replik des Ministerpräsidenten von Tisza, in welcher er dem Vorredner empfiehlt, dass er seine Verbindungen mit dem Auslande dazu benutzen möge, diese lügenhaften Mittheilungen über Ungarn nicht bloß hier, wo dieselben ohnedies zur Genüge bekannt sind, sondern auch auswärts durch Darlegung der Thatsachen zu widerlegen, wurde die Antwort vom Hause zur Kenntnis genommen. Zur Lage. Offenbar im Hinblicke auf die jüngste Aeußerung des Herrn Ministerpräsidenten über den Beruf Oester-reichs, bemerkt die «Neue freie Presse" in ihrem Leitartikel: «Ja wohl, Oesterreich sei Oesterreich; es bleibe, was es war und durch seine größten Monarchen geworden ist: ein großes Reich im Herzen Europas, welches weder die deutsche noch die slavische Vollmacht zu sein braucht und seinen Beruf in der friedlichen Entwicklung der Völlerkräfte sieht, die es in seinem Innern birgt." Ueber das gleiche Thema schreibt das..Prager Abendblatt": „Selten noch hat eine parlamen-tarische Aeußerung vom Regierungstische in so markanter Weise die Situation gekennzeichnet und so ent-schieden den Nagel auf den Kopf getroffen, wie die Definition, welche der Herr Ministerpräsident in seiner letzten Rede im Abgeordnetenhause über den Beruf Oesterreichs gegeben hat. — „Die Regierung — so sagte Graf Taaffe — will aus Oesterreich ebensowenig einen slavischen Staat machen, als sie e« für angezeigt hält, dass der österreichische Staat ein deut» scher Staat sei; denn Oeste,reich ist eben Oesterreich, es ist der Vereinigungspunkt für alle Nationalitäten, die gleichberechtigt unter seinem Scepter leben, ein Vcreinigungspunkt, wo sie ihr? Rechle auch genießen können und dieselben nur so weit beschränk werden, als das Zusammenleben hiezn nöthigt." — Das ist eine wahihaft staatsmännische Auffassung des öster» reichischen Berufes, eine ebenso vernunftgemäße als patriotische Erläuterung der österreichischen Staaalsidee. Ein polyglottes Reich wie die habsburgische Mon« archie kann nie und nimmer, will es seiner Mission gerecht werden, nach einseitig nationalen Rücksichten regiert werden; es muss allen Nationalitäten gleiches Recht widerfuhren lassen, darf keine derselben bevorzugen »no keine hintansetzen. Es kann und darf dann aber auch auf die gleiche Liebe aller Stämme, aus deren festen und einträchtigen Zusammenhalt in der Stunde der Gefahr rechnen." Der Vörsen-Feuilletonist der „Neuen freien Presse" nimmt neuerdings die Wiener Börse scharf aufs Korn, weil sie su „unpolitisch" war, die in der Budgetdebatte von den Abgeordneten der Linken ge« haltencn Reden vollständig zu ignorieren. Er schreibt: „Die Wiener Börse erschrickt vor jedem Blätterrascheln lin Auslande und bleibt indifferent, wenn unmittelbar vor ihren Augcn der Zwlst der Bürger eine nie ge-ahnte Heftigkeit annimmt; sie gleicht darin einem Lakai, der in der Parade «Uniform einherschreitet, wenn sein Herr den Verlust der ältesten Tante W trauert. Wir sind nicht zu Hause bei uns, lonmn wir mit General Skobeleff sagen, und all die Fehler der Vergangenheit und all die Irrungen der OAA wart haben es dahin gebracht, dass die Börse apaWH bleibt angesichts der Lage des Staates, ja vie« gibt es kein trüberes Symptom als die arm» Frage der Speculanten: „Was geht das uns ain — 'Auf diese Ieremiade lassen wir einen M'M Börsen - Feuilletonisten derselben Couleur, jenen oer „Wiener allgemeinen Zeitung", antworte". Derselbe spricht zunächst die Meinung aus. „dass M große Finanzgeschäft überhaupt keiner politischen Pane angehört", und bemerkt dann weiter: „Finanzsragcn dürfen ebensowenig als Sanilätsfragen vom PA'^ getriebe abhängig sein, da sonst Schuldner wie Gläubiger gleich zu Schaden kommen." Der Verlauf der Budgetdebatte im M" reichischen Abgeordnetenhaus wird vom „Iourna des Dcbats" in seiner Tagesrundschau folgendN' maßen glossiert: „Im Verlaufe der Budgetdebatte lin Wiener Abgeordnelenhause hat sich eine überaus leide»' schaftliche Discussion erhoben, in welcher die fim»^ ziellen Fragen nur einen sehr beschränkten Plah.,^ nahmen. Gegenstand derselben war die NationallM»' frage, welche Graf Taaffe auf friedliche Bahnen i" leiten bemüht ist. Jede Nationalität beklagt sich, v<" einer anderen Nationalität unterdrückt zu werden Die Deutschen Mährens und Böhmens behaupte»' dass sie sich unter dem Joche der Czechen liefiM'' und diese werfen wieder den Deutschen vor, dass I> sie durch Jahrhunderte unterdrückt haben. Die F"^ eines Redners der Rechten, des Herrn Gabler: „^' ,, reich darf lein slavischer, es darf aber auch kein dem' scher Staat sein", übersetzt recht zutreffend die M'' tische Conception des Grafen Taaffe. Auch hat "" österreichische Ministerpräsident diese Formel für ' seinige erklärt, indem er sie entwickelte und mit gl^?. Talente auf die Vereinigung der Nationalitäten, tvelcy den österreichischen Staat bilden, anwendete. Er s^ hiebei auseinander, dass diese Nationalitäten sich g/ge^ seilige Zugeständnisse machen und das Zusammenlebe möglichst erleichtern müssen. Die Neallsierung dle>e Planes wird vom Grafen Taaffe, seit er am 3M ist, unablässig verfolgt." , In einem vom 13. d. M. datierten Wiener Br>^ der „St. Petersburger Zeitung" helßt e»' „Die Signatur der inneren Situation in Oesterre!^ ist die der Befestigung des Regimes Taaffe. ^' Cabinet wird allerdings in diesen Tagcn einen ^ heftigen Sturm im Abgeordnetenhanse auszuhaltt" haben. Heute Vormittag begann die Budgetdebatte' und da es hier Sitte ist, bei derselben über alles ^ jedes zu sprechen, wird sich die liberale Opposit'^ das Herz erleichtern und der Negierung ein Sünde" register von möglichst großem Umfange vorhalte'' Einen praktischen Erfolg wird das freilich kaum hav^ und wenn die Opposition das Budget verweigert /^, sie ist entschlossen dazu — so wird es die Majors votieren." . . Ueber die Action unserer im Süden operiereM Truppen lässt sich die „Norddeutsche AUS«, meine Zeitung" aus Wien schreiben: «I"^^ der Vorgänge in der Herzegowina und Krivosije Wl>" Der Blindenball in Wien. Dieses Tanzfest unterscheidet si^n von der bekannten Vlindenredonte dadurch, dass es nicht zur pccuniä« ven Unterstützung, sondern zum persönlichen Vergnügen der armen Blinden alljährlich im Carneval veranstaltet wird. Am Sonntag fand das Fest, auf das sich besonders die blinden Mädchen das ganze Jahr hindurch zu freuen pflegen, in der Vcrsorgungs« und Besckäf» ligungsanstalt für Blinde in der Iosefsstadt statt. Der Saal der Anstalt war glänzend beleuchtet, denn nrbst den blinden Zöglingen, die auch beim Tanze durch das nächtliche Dunkel nicht gestört worden wären, waren auch Verwandte und Freunde derselben als Gäste ge-laden worden. Die jungen Mädchen und Frauen tru< gen einfache lichte Ballkleider, die abcr nicht ohne eine gewisse Berechnung auf die sehenden Gäste mit Geschmack aufgeputzt waren. Die Mädchen hatten ihre Haare mit Blumen geschmückt und zur Vervollständigung ihrer Toiletten auch die Fächer nicht vergessen. Die jüngeren und älteren Männer waren durchwegs in schwarze Festtagsanzüge gekleidet. Eine Kapelle von acht Musikern, gleichfalls Blinden, begann den ersten Walzer zu spielen; alsbald hatten sich die engagierten Paare gefunden und begannen mit großer Geschicklich« keit und Sicherheit den Nundlanz. Man hätte nicht glauben sollen, dass fast durchwegs Blinde tanzen, denn rs kam kein Zusammenstoß, keine Stuckung vor. Man konnte zwar wahrnehmen, dass die blinden Paare sich mit einer gewissen Vorsicht bewegen, aber fast in« Amtiv suhlten sie es, wenn ihnen ein anderes Paar in den Zieg lam. und fchon das Rauschen der Kleider genügte llMn alb Zeichen der Verständigung, um einander ge-genZcMg auszmmichsn. Sämmtlichen tanzenden Bl'in. ven jay man es an. mit welcher Lust sie sich dem Ver. gnügen hingaben, zumal der melodische Rhythmus der Musik doppelt anfeuernd auf sie wirkt. Aufs höchste erfreut waren die jungen blinden Mädchen, we»n sie sich unter der Führung eines fehenden Tänzers suhlten und ohne Zaghaftigkeit den raschen Umdrehungen desselben folgen konnten, wobei auch die meisten in ihren Bewegungen natürliche Gr^e und Anmuth bewiesen. ES wurden fast alle Tänze ausgeführt, und der ausgebildete fcharfe Gehör« und Orientierungssinn der Blinden bewährte sich be« fouders bei den Quadrillen, bei denen sie wie Sehende mit dem Partner und Vik-ü-viZ stets in Contact blieben und sich in den Windungen der einzelnen Figuren uicht verloren. Eine Blinde, ein blondes hübsches Mädchen von 17 Jahren, welche in der Landcs« Blindenschule in Purlerstwrf ihre Erziehung genossen hatte, antwortete auf die Frage, „ob ihr das Tanzen Vergnügen mache", mit freudig erregter Stimme: „O ich tanze leidenschaftlich gerne, leider", fügte sie mit einem schweren Seufzer hinzu, „haben wir ja so selten Gelegenheit, doch — hören Sie denn gar nicht die Musik?" und — halb willig und halb dem Zuge folgend — es war der erste Tanz mit einer Blinden. Unten im Speisesaal war ein „Gemüthliches" für die älteren Blinden, die nicht tanzen wollten, arrangiert. Das Faschingsvergnügen währte bis gegen halb 3 Uhr morgens. Der „Maskenflügel" in der Strafanstalt Plölzensee. Den Besuch in der genannten Strafanstalt, namentlich in der Isolier.Abtl>'iluug, schildert ein Mit. arbciter der „N. N." in folgender anschaulicher Weise: Der Führer, dem wir die Corridors entlang und die vier Etagen hinauf, durch die Zimmerreihen hindurch folgten, vermochte nns durch seine Liebenswürdig" nicht mit der Unheimlichkeit des Ortes auszusöh^ Wir traten beide, indem wir eine neue Treppe h>^ stiegen, etwas seitwärts, um einer zahlreichen ^^H von düsteren Erscheinungen Platz zu machen, die."^ einem eiustünoigen Aufenthalt un Freien von eA Aufseher wieder in ihre Isolierzellen geführt W«H' Ihr Gesicht ist durch eine schwarze Maske vel« die nur das Kinn frei lässt. Wenige Augen!»'" später kommt eine andere, ebenso zahlreiche Or^ die Treppe herunter, um in den Hof gefiihll ^ werden. Wir folgen ihr. Ein kreisrunder H"l' H sechzehn schmale Kreisabschnitte getheilt, die sich '^ dem Mittelpunkte, den ein Thurm einnimmt, ^Ac und dic sämmtlich durch hohe Mauern von ein"" l getrennt sind, nimmt die maskierten Verbrecher^ in jeden Kreisausschnitt Einen. Von dem "^' «e punkte, dem Thurme aus, übersieht und belvachl! der Aufseher. „Nr. 50", ruft dieser plötzlich. ^. wird niemand mit seinem Namen benannt, jedel pu. riert nur als Nummer. Nr. 50 soll nicht stehe" ° ^ ben in seinem Kreisausschnitt, sondern sich ^^^D' machen. Darum ruft ihu der Aufseher. Er !^l sec zur Ordnung! Wir treten in das Haus zurück. " ^ Begleiter gestattet uns den Einblick in eine A^ßec lässt uns durch ein rundes Fmsterchen, kaum 6 .c^ als ein Thalerstück, hineinschauen, indem er ^ .^ die davor hängende, ebenso grnße Klappe v < ^ schiebt. Der Mm,n auf dem Scheinet drinnen ' ^ durch das geöffnete kleine und vergitterte Fe" > ^ das lichte Blau des sonnigen Februarhimmel», .^ weit dieser durch das über Manneshöhe ang.^ ^ Fenster sichtbar wird. Inzwischen haben UAcM. Corridore im Hanse mit schwarzen Gestalten U '^ Alle Zellen leeren sich. Es geht in die Schule. ^ Insassen oder Nummern des..Maskenflügels " Laivacher Zeitung Nr. 44 38» 23. Februar 1882. Ilch eine beruhigtere und zum Theil? gehobene Stimmung geltend. DaL hervorragende nnlitärischc Talent oes Obercommandanten unserer am Schauplätze des nufstandes befindlichen Truppen, der einheitliche Cha-ralter der bisherigen Actionen, die glänzenden Resul« ate der Gefechte werden von der Mehrzahl unserer bedeutendsten Journale offen und mit patriotischer Ge-"ugthuung anerkannt. Solche Erfolge aber bilden die beste Bürgschaft für die baldige Bewältigung der Vo wegung und für die Herstellung der dauernden Ruhe und Ordnung, die wir in Süd-Dalmatien nnd in den occuftierlen Provinzen nicht bloß in unserem, sondern auch im Interesse des allgemeinen europäischen Friedens anstreben." Aehnlich äußert sich die „Frankfurter Zeitung". Es heißt dort: „Neber die endlich begonnene «Planmäßige Operation gegen die Insurgenten wird allgemein sehr giinstig geurtheilt. Das' Vertraue»,, Welches man anf Iovanovii setzt, ist sehr groß; in wilitärischen Kreisen ist man übereinstimmend der «nstcht, dass man keine bessere Wahl hatte treffen lonnen. Die Eroberung von Ledenice auf dem Plateau ^on Nisano und die Expedition von Zimje.Polje wer-den von allen competcnten Veurlheileru als eine sehr »lückliche Einleitung der Offensive betrachtet." Vom Ausland. . Der Entwurf der neueu französischen Ge> llchtsordnung, welchen der Iustizminister Humbert am 16. d. M. der Deputicrtentammer vorgelegt W, umfasst 28 Artikel in vier Theilen und unter« Wldet sich in einigen wesentlichen Punkten von dem von Humberts Vorgänger Cazot vorbereiteten und am ^.d. M. der Kammer ebenfalls vorgelegten Entwürfe, ^le Nichtcrgehalte sind in dem neuen Entwürfe theils elwas höher, theils auch etwas niedriger angesetzt als ''' dnnjrnigeu Eazots und seines gewesenen Unler-laa ssecreiärs Mattm.Fcuillie. und sind überhaupt 'n Pans höher als in der Provinz. Am Pariser ^ppeuhofe erhalten der erste Präsident und der General, procurator 95M0, die anderen Präsidenten 16.000, ^e vialhe 12.000. die Generaladvocalen 13.000, die ^lwslituten des Ocneralprocuratms l 1,000 Francs, u'l oen andelcn Appellhösen dieselben Functionäre nach °^'ben Reihenfolge ^0.000. 14.000, ,0.000, l 1.000 ^r°n «^ Francs. Die Friedensrichter erhalten 8000 dMem "^"is, 5000 in den Hauplorten der Arron« ab ek^ »^ ""b 3000 in den kleineren Orten. Die Un-^H„"leit der Nichter ist in Hnmbert« Enwurfe der M x>^ beibehalten, wird also gegen die Angriffe Madicalen vertheidigt werden müssen. . Im englischen Unter hause antwortete in 3<" Sitzung am 20. d. M. Sir Ch. Dilke auf eine ^interpellation Worms': Die Frage wegen der For-Aalitciten, welche die Nussland besuchenden englischen Maeliten zu befolgen haben, sei noch Gegenstand lines Schriftwechsels mit Russland. Die englischen Juden, welche nach Nussland reisen, werden den Schutz "er englischen Negierung, zu dem sie berechtigt sind, Üenieheii, so weit es mit den Vertragsverpflichtungen ^ereinbarlich ist. Gladstone kündigt unter lautem anhaltenden Beifalle des Hanfes an, er werde am näch-'len Montag eine Resolution beantragen, des InHalles, Mich in Religion, Lesen, Schreiben, Rechnen. Ge-Mchte u. s. w. uulerrichtct, und nehmen in der Schule o isolierte Plätze ein. wie in der Zelle, auf dem Hofe U° m der Kirche. Jede „Nummer" des ..Maske», llugels" bekommt die zwei, vier oder sechs Jahre des ""'/nthalts daselbst kein anderes menschliches Antlitz lick "^ das des Aufsehers, Lehrers oder Geisten uno lein anderes Wort zu hören als von diesen, und ^"^ ist von der übrigen Anstalt ganz Be 6^ getrennt, hat seine eigene Verwaltung, eigene Er M, ^sondere Aerzte, Lehrer, Geistliche u. s. w. b^' "^stimmt, die schweren, unverbesserlichen Ver. ^^ .' bie Niickfälligen anfzunchnien, aber auch solche aenM "' die man von den übrigen Schicksals« dorb ' '"^alichst absondert, um sie, die noch Unver« ^.^knen. vor jeder moralischen Ansteckung zu bewahren. ^ f Nach heu Attentaten auf dcn Kaiser vor vier ""yren viel rohe Gcsinnnng in Majestätsbcleidigungen dem ^ ^^' da bestimmte der Iustizminister, unter w'^ndruck des allgemeinen Unwillens über solche Vi°i s/!"'' ^" ..Maskrnflügcl" als dcn Strafort der a "^Msverbrecher. «nd diese bildeten lange bei ihrer Et?//' Zahl — leider — das stärkste Contingent der d«s '^/"Usienen des ..Maslenflügels". bis die Feier N« aoldeiien Hochzeit des Kaisers für die meisten Mn«f '^""U brachte. Es ist ein Ort der Qual. der hn^enflügel von Plötzensee, und die Unglücklichen zäM ^" "'cist einru Anfenlhalt, der nach Jahren and,' ^ ereignet sich aber auch, dass der eine oder UN.»" Nch um Aufnahme unter die Masken, statt bewirbt, um möglichst trauri " ""b unbekannt zu bleiben. Wir haben den ten ?^n. Ort, der nur durch die Humauität der Äeam-ss» ^glich werden kann, mit dem Ausrufe verlassen: """ Ireue sich, wer da athmet im rosigen Lichte!" dass die parlamentarische Untersuchung der Wirkung der irischen Landacte im jetzigen Momente dazu dienen müsse, die Landacte zu behindern und dass eine solche einer guten Verwaltung Irlands nachtheilig sei. Gladstone beantragt den Eintritt in die Debatte über die Geschäftsordnung. Es entsteht eine stürmische Debatte. Die Opposition bekämpft den Antrag, da die Regierung diese von ihr früher als dringlich erklärte Frage jetzt, am Montag, durch eine andere Debatte unterbrechen will. Gladstone verweigert es, jetzt die Gründe silr den auf Montag angekündigten Antrag darzulegen, erklärt aber, derselbe sei von' ernster Bedeutung für die Regierung Irlands. Gladstones Antrag wird schließlich angenommen. Gladstone beanlrngt hierauf die erste Resolution, durch welche der «Schluss der Debatte" eingeführt wird; er mooificicrt dieselbe durch dcn Zusatz, dass, weun weniger als 40 Mitglieder gegen einen Antrag auf Schluss der Debatte stimmen, mindestens 100 dafür stimmen müssen, damit der An« trag znm Beschlusse erhoben wird. Sir St. Norlhcote erkennt die Nothwendigkeit an, die Obstruction zu be« kämpfen, kann aber dem Principe der „Clülure" nicht zustimmen. Ein von ihm eingebrachtes Amcndement besagt, dass der Schluss der Debatte durch Majori« lälsbeschluss unzulässig sei. — Die Debatte wird schließlich vertagt. — Im Oberhause erklärt Lord Granville, die Regierung werde sich weder an der Bildung noch an den Verhandlungen eines Special-ansschusses über die irische Landacte belheilia/n. Mar-quis Salisbury erklärte diese Action der Regierung für ernst und ohne Beispiel dastehend. Der Gegenstand wurde damit verlassen. Aus Paris wird unterm 18. Februar gemeldet: Die Gambettisti-schen Blätter werfen sich, um der jetzigen Regierung Eiues anzuhängen, auf die Jesuiten-Kriecherei und behaupten, dass die Klöster der Dominicaner und anderer im Faubonrg St..Hono>e zu Paris gelegenen Ordensgkmeinschaften, befonders anch der Ilsuiten von den Mönchen wieder bezogen feien, nur dass diese noch nicht in Ordenstracht aufträten. Die regierungsfreundlichen Blätter vel öffentlichen eine Note, welche die Nachricht, dafs die Jesuiten unter der Aegyde des Herrn von Freymiet nach Frankreich zurückkehren, als böswillige E> sindung erklärt. Das hält aber die gegnerischen Blätter nicht ab, diese Erfindung nach Kräften auszubeuten. Die Gambettisten bieten alles auf. um die Annahme des Negierungsantraa.es, wo« nach die Bürgermeister aller Städte, Palis aus» genommen, durch die Gemeinderäthe gewählt werben sollen, zu hintertreiben. Die Bürgermeister, welche zum größten Theile von Constans und Waldeck-Rousseau ernannt wurden, sind wichtige Stützen der Partei, da sie bei Neuwahlen eine sehr einflussreiche Nolle spielen. Ministerwechscl in Serbien. Aus Belgrad wird unterm 20. d. M. der ..Pol. Corr." gemeldet: Der Communicationsminister, Herr Gudovit, welcher von der Majorilät der Slupschtina fallen gelafsen wurde, wird demissionieren. Als Nachfolger desselben ist der Inspeclor in der Eisenbahn« abtheilung des Communicalionsministeriums, Herr Petkovic', in Anssicht genommen. Petkoviö docierte durch längere Zeit an der Belgrader Hochschule nnd genießt als Fachmann speciell im Eisenbahnwesen einen über die Grenzen des Landes hinaus reichenden Ruf. Inbetreff der Ersetzung des Kriegsministers. Ge<-nerals Leijanin, ist noch immer nichts entschieden. Als der General vor Monaten fchon einmal um seine Entlassung nachsuchte, wurde an den Obcistlicutrnant Petrovic'. einen der tüchtigsten Slabsossicierc des Heeres, als dessen Nemplahanten gedacht, und es gilt als wahrscheinlich, dass diese Candidatur mm aberumls in dcn Voidergruud treten dürste. Einer andern Version zufolge sollen die Herren Lesjanin nnd Gudoviö die Leitung ihrer Ressorts iwch durch einige Zeit provisorisch beibehalten, da man nach der Rückkehr des Finanzminislers, Herrn Mijatovic', aus Paris eine weitergehende Reconstruction des Cabinets Pirooanac zur Herbeiführung einer größern Homogenität des letzteren und zur Festigung der ministeriellen M»ijo« rität in der Skupschtina für wahrscheinlich erachtet. Hagesneuigkeiten. — (Ballfest.) Der Markgraf Alexander Palla-vicini und dessen Gemahlin Gräfin Irma Palliwicini, geb, Gräfin Szöchinyi. gaben am 20. d. M, in ihrem Palais auf dem Iosefsplatze in Wien einei, Ball, mit welchem die Carncv als feste der hohen Aristokratie Wiens in dieser Faschingssaison einen glänzenden Abschluss fanden. Se, Majestät der Kaiser. Ihre k. und k, Hoheiten die durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Carl Ludwig und höchstdrssen Gemahlin Fran Erzherzogin Maria Theresia, Ludwig Victor, Carl Saloator sammt höchst» dessen Gemahlin Frau Erzherzogin Maria Immaslllata Clementine. Johann, Albrecht, Wilhelm und Rainer, Ihre lön. Hoheiten Prinz Arnulf von Vaiein. Herzog Ernst Aussuft und Herzogin Tyra von Cumberland. Prinzessin Mary von Hannover, ferner Ihre Hoheiten Herzog Adolf und Herzogin Adelheid von Nassau uno GM. Prinz Gustav von SachsenWeimar geruhten dem Feste beizuwohnen. Außerdem wartn in dem illustren Kreise erschienen: Ihre Excellenzen die Herren: M,n,ster des Ueußfln und oeS l^ls. Hauses Glas Kalnoky, M>. nisterpräsident Graf Tauffe, sämmtliche Minister, die meisten Mitglieder des diplomatischen Corps, die Präsi« benten und mehrere Mitglieder beider Häuser des Neichsrathe«. Se. fürstliche Gnaden der FürstErzbischof Cölrstul Ganglbauer nnd viele geistliche Würdenträger sowie zahlreiche Repräsentanten der Wiener Alistutcatie. Im ganzen halten sich in den prächtigen Salons gegen 500 Gäste eingefunden. Se. Majestät der Kaiser erschienen um halb N Uhr. verblieben daselbst fine Stunde lang und geruhten außer dem Hausherrn und dessen Gemahlin mehrere der anwesenden Gäste durch huldreiche Ansprachen auszuzrichne:,. Das Souper wurde um 2 Uhr nach Mitternacht serviert. — (Seltener Fischfang) Ueber den Fang eines 48 Kilogramm schweren Wels in der Enns bei Steyr meldet der „Nlpenbote" : „Vor einigen Tagen wurde bei Haidershofen eine Wildente geschossen. Diesslbe fill in die Enns. und als der Jäger sie holen wollte, sah er. wie ein ungewöhnlich großer Fisch ebenfalls danach haschte. Infolge dessen wurden die Inhaber des Fischmessers. Gebrüder Neder, hievon verständigt, und, begünstigt durch den gegenwärtigen sehr niedrigen Stand und die Klarheit des WosserS. sah man den Fisch in der That in der Nähe der Ulberflchr bei Haidershofen unter einem Felsen stehen. Man warf die Netze nach ihm aus und bekam ihn auch hinein, allein drr ungemein kräftige Fisch sprengte die Vande und entschlüpfte wieder. Am Montag nachmittags endlich wurde eine umfassende Expedition unternommen, der Fisch mit Nehen umstellt und mit der Harpune angestochen. Er wendete sich und kam so in dic Maschen der Netze, die ihn trotz seines gewaltigen Umherschlagens nicht mehr losließen. Es war kein kleines Stück Arbeit, denn der 172 Centimeter lange Fisch entwickelte eine ganz respectable Krasl. Die seltene Iaadbeutc wurde nach Stcyr gebracht, getvdtet und 5.l Besichtigung des Publicums überlassen. Der besprochene Fisch >st ein Wels (8lwi-uu glknis). Hier weiß sich niemand zu erinnern, dass jemals in der Enns cin Wels gefangen wurde," — (Wie der Esel zur Blume wird.) Wie man nuK Wiesbaden berichtet, ist üem Johann Esel zu Nisderdrechru nebst seinen sechs minderjährigen Kin» dern die Genehmigung ertheilt worden, an Stelle des von ihnen seither geführten Familiennamens «Esel" den Namen „Blum" anzunehmen. — (Flüchtige Brillenschlange.) Wie aus München vom 18. d. M. gemeldet wird, ist das dortige Aquarium polizeilich geschlossen worden, weil daselbst eine Brillenschlange entkommen und trotz eifrigen Suchens bisher nicht wieder aufgefunden worden ist. — ( A g r a r v e rb r e ch e n i n I r l a n d.) Die irische Negierung hat einen Ausweis veröffentlicht, aus welchem die Zahl der in jedem Jahre seit 1854 verübten Agrarverbrechen ersichtlich ist. Im vorigen Jahre betrug deren Anzahl 443l1 gegen 2588 im Jahre 1880 und 762 im Jahre 1879, Im verflossenen Jahre fanden 17 Agrarmorde und 66 Mordversuche statt gegen 8. beziehungsweise 14 im Jahre 1876. Das neurste dieser Verbrechen ist in Lctteibrack unweit Clisden am vorletzten Mittwoch verübt worden. Es wurde nämlich ein Po-lizeiconstabler meuchlings erschossen. Der Mörder ist noch nicht eruiert. — (Die heilige „Schar der Theba-n e r." ) Schon vor einigen Monaten wurde aus Griechenland berichtet, man habe fünf Meilen weit von Chä-ronea. dem heutigen Kapraina. die Ueberreste der in der Schlacht von Ehäronra (338 v. Ch.) im Kampfe gegen Philipp von Macedomen gefallenen 300 Thebaner. der sogenannten „Heiligen Schar", gesunden. Bei bort angestellten Nachgrabungen stieß man auf eine Mauer von 25 Meter Länge, 10 Meter Breite und 2 Meter Höhe. In dem von dieser Mauer gebildeten Parallelogramm fand man in einet Tiefe von 4 Metern die N.ste von 185 Thebanern in Schichten von 40 Körpern neben einander ruhend. Sieben Reihen dieser glorreichen Kämpfer sind bis jetzt entdeckt worden. Sie liegen so. dass die Köpfe jener der zweiten Neihc stets auf den Füßen der ersten ruhen. Alle tragen noch die Spuren der tiefen Wunden, welche ihren Tod verursacht haben. Einem sind von einer Lanze beide Schenlel-knochrn, einem andern ist die Kinnlade zerschmettert, dem dritten war die Hirnschale furchtbar zerschlagen. Man fand keine Waffen, welche den Besiegten abgenommen worden waren, aber eine Anzahl in der Mitte durch-bohrler beinerner Knöpfe nnd Schalen von Terracotta mit doppeltem Griffe. Die Nachgrabungen werden fortgesetzt, um die noch fehlenden Leichen der berühmten thebanischsn Phalanx zu finden. Herr Stamatakis. der gelehrte Leiter derselben, bereitet einen umständlichen Bericht über diese so interessante historische Entdeckung vor. der von Zeichnung» der Stellungen begleitet sein wird, in der man jeden der Kämpfer gefunden hat. Laibachet Zeitung 3lr. 44 384 23. Februar 1888. Locales. — (Ernennung.) Der Finanzminister hat den Eecretär der Tabalyauptfabril in Laibach Andreas Schasse! zum Inspector der Tabalfabrit in Sacco «rnannt. ^ — (Der patriotische Frauen. Hilfs« verein für Krain) wird Montag, den 27. d. M.. um 11 Uhr vormittags in der Wohnung der Vereins« Präsidentin Frau Cülestine Schiffer (Auerspergftlah Nr. 5) seine diesjährige ordentliche General. Versammlung abhalten, bei welcher der Rechenschaftsbericht, die Kasseschlussrechnung und die Magazins« effecten'Schlussrechnung pro 1880 zum Vortrage gelangen, dann die Erganzungiwahl des Ausschusses, ferner die Wahl des Censorencollegiums zur Prüfung der Rech« nungen vorgenommen werden wird. Zu dieser Ver< sammlung werdm hiermit alle P. T. Vereinsmitglieder sowie auch jene Damen, welche dem Vereine neu bei treten wollen, zu erscheinen eingeladen. — (Für den Xilioäni äom) Die Gäste des «Cafi Valvasor" haben beschlossen, die Gewinste vom Dominospiele als Veiträge für den Aaroäni äom zu spenden. — (Zum Earneoalsschlusse.) Der Fasching, der sich heuer bei uns so belebt, so animiert und so allseitig befriedigend, wie seit langem nicht, gestaltet hat, bot namentlich in den letzten Tagen allen Gesellschaftskreisen Unterhaltungen in Hülle und Fülle. Dem costümielten Kinderball im Casino am Samstage (der, nebenbei bemelkt, am Dienstage eine Wiederholung in kleinerem Stile fand) folgte daselbst am Montagder von uns wiederholt angekündigte „ C ost üm« ball", welcher bullant ausfiel und Gelegenheit gab, eine Reihe der feinsten, exquisitesten und geschmackuoll« sten Damen« und Herrencostüme zu bewundern. Wir werden diesem ebenso eleganten als animierten Vallfeste gleich dem am Dienstage in der Citalnica stattgehabten, massenhaft besuchten farbenprächtigen Maslenfeste des „Sokul". sobald es der Raum gestattet, ausführliche, detaillierte Besprechungen widmen. — (Velociped«Distanzfahrt.) Das „Trie-ster Tagblatt" schreibt: Herr V. Ulril aus Krainburg, in Trieft seit dem Jahre 1879 durch seine Dauerfahrt Vlllach. (über den Predil) Gijrz.Monfalcone-Triest bekannt, rüstet sich zu einer Tour von Krainburg über Laibach'Adelsberg'Triest'Udine nach Verona. Diefelbe foll Mitte April unternommen werden, und hofft er diese lange Strecke in 4'/, Tagen zurückzulegen; derselbe wird eine zweirädrige Erlach'sche Draisine zur Fahrt verwenden. — (Särge in der Dräu.) Bei dem dermalen sehr geringen Wasserstande der Dräu soll man wieder in der Nähe von St. Johann (Steiermark) au mehreren anderen Stellen riesige Steiublücke durchschimmern sehen, welche man alK römische Denkmäler bezeichnet; der Vollsmund nennt sie „Särge". Die Dräu hat bekanntlich ihr Bett schon oft geändert nnd fließt gegenwärtig, wo zu alten Zeiten üppige Fluren gestanden haben möge». Dort sollen auch, wie die Fama meldet, prächtige Römervillen gewesen sein. Es dürfte der Mühe lohnen, diese vermeintlichen Särge näher in Augenschein zu nehmen. — (Theaternachricht.) Heute findet das von uns wiederholt angekündigte Benefiz unserer trefflichen Schauspielerin Frl. Johanna v. Falkenberg statt, und wird das bekannte Anzengruber'sche Volksstück „Der Pfarrer von Kirchfeld" mit Herrn Julius Posing er aus Graz als Gast gegeben. Herr Po sing er. eine der beliebtesten Kräfte und Ober« regisseur der vereinigten Grazer Theater ist wegen daselbst eingetretener Repertoirestürung für den zum Be» nefiz des Frl. v. Falkenberg für hier angemeint gewesenen Herrn Starke eingetreten und wird dem hiesigen theatevfreundlichen Publicum in der Rolle des „Wurzel» ftpp" eine feiner Meisterleistungen vorführen. Die Venefiziantin spielt die „Vrigitta". und wünschen wir derselben, entsprechend ihren bisherigen durchwegs vorzüglichen Darstellungen der verschiedensten Rollen ein ansgczeichnet gut besuchtes Haus. Bei der letzten Aufführung von „Donna Iuanita" (am Sonntage) erhielt unsere so beliebte Schauspielerin und Sängerin Frau Wallhof für die stets mit stürmischem Beifall aufgenommene Leistung als Sängerin und — Tänzerin einen prächtigen Kranz. — (Literatur.)* Soeben erhalten wir Heft 9 und 10 des bereits erwähnten Werkes: Das illu« strierte Geschichtenbuch vom Kaiser Josef. Gedenkbuch zur 100jährigen Jubelfeier der Aufhebung der Leibeigenfchaft. Diese beiden Lieferungen enthalten: An Text: Josef II. in Paris ; Ein Kaiser wider Willen; Der Gevatter von der Straße; Josef II. auf der Reife von Paris bis Wien; Der Kaiser und die Armee; Soldaten-Witwen und Waisen. — An Illustrationen: Maria Antoinette, Königin von Frankreich, nach einem Gemälde in der Versailler Gallerie; Paris im Jahre 1777; Die Hallendamen bei Josef II.; Der Gevatter vun dcr Ctraße; Jean Jacques Rousseau; Franz Arouet von Voltaire; Der invalide General DeSvalls; Kaiser Iosesbei den verwaisten Soldaten.Kindern. „- » *-^Ä b'F" «ubiil Nnssezeisstc ist zu beziehe» durch W hienae Buchhandlung Jg. ,. Kleinmayr H- Fed. »««ber«. — (Gesetzsammlung.) Von der im Verlage von Heinrich Mercy in Prag im Taschenformate erscheinenden Gesetzsammlung liegt uns das neunte Bändchen des Jahrganges 1881 der Neich 3 gesehe (Nr. 116 der Taschenausgabe der Reichsgesetze für das Kaiscrthum Oesterreich) vor. Dasselbe umfasst in We« malischer Anordnung die vom 23, November bis 24sten Dezember 1881 erschienenen Publicationen des Reichs» gesehblattes, die in den Ressortblättern der einzelnen Ministerien enthaltenen administrativen Verordnungen und Kundmachungen bis 27. Dezember 1881, dann die im Monate Mai V. I. geschöpften Erkenntnisse des Verwaltungsgerichtshofes. Aus dem Inhalte erwähnen wir aus der 1. Abtheilung (Reichsgesehblatt) die Kund< machuug d. M. f. L. V. vom 18. Dezember 1881, be» treffend den bis Ende 1885 wirksamen neuen Iinstarif zum Einquartiernngsgesetze und Einreihung der Gemeinden in die zehn Klassen dieses Tarifes; — aus der II. Abtheilung (Administrative Verordnungen, Kundmachungen lc. der Nessortblätter) den Erlass desselben Ministeriums f. L. V. vom 5. Oktober 1881. enthal» tend „Cvidenzvorschrift. zweiter Theil: Gagisten in der Reserve, deren persönliche Verhältnisse, Gerichtsstand «. «.", die Verordnung der Finanzlandesdirection für Böhmen vom 26. Oktober 1881, betreffend die Be-Handlung der Schankwirte und Handelsleute nach dem Schani st euergesetze. — Aus den Erkenntnissen des Verwaltungsgerichtshofes heben wir jenes vom 6. Mai 1881 über die gewerblichen Befugniffe des conceffi onierten Maurers. Zimmermanns und desSteinmehes besonders hervor. — Der Preis des 8 Bogen starken Vändchens beträgt 60 kr., mit PostVersendung unter Schleife 65 kr. Neueste Post. Original«Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 22. Februar. (Officiell.) Die Feldwachen der Besatzung von Ranjen-Kula wurden am 18. d. M. abends von circa 60 Insurgenten angegriffen, welche verjagt wurden. Streifungen fanden am 19. Vraho« Vica-Han unbesetzt. Insurgenten machen von Dzepe aus die Straße über Ivan-Planma unsicher, terrorisieren die katholische Bevölkerung und unternehmen Raubzüge in die Umgegend von Tarcin und Konjica. Es ist das Ent« sprechende hiegegen verfügt worden. Westlich und südlich 'von Trnova wurden am 20. d. Insurgenten-Ausammlungen beobachtet. In Trnova, Foka und Sarajevo roar am 20. d. starker Schnecfall. Petersburg, 22. Februar. Der Kaiser ließ Sko-beleff auffordern, sofort Hieher zurückzukehren. Sko-beleff wird sich über sein Auftreten in Paris zu äußern haben. Wien, 21. Februar. (Wiener Alicndposi.) Heute morgens um halb 4 Uhr ist der Neichsrathsabgeord-nete Herr Alexander Friedmann nach mehrtägiger Krankheit an den Blattern gestorben. Der Verblichene stand im 43. Lebensjahre. Alexander Friedmann, ein Bruder des Schauspielers Siegwart Friedmani,, absolvierte die Staats-Oberrealschule im Bezirke Land« straße, besuchte dann die technische Hochschule in Wien und vollendete seine Studien an der polytechnischen Schule in Karlsruhe. 1859 trat er als Ingenieur in die Dienste der Staatsbahn-Gesellschaft und verblieb drei Jahre in dieser Stellung. Durch weitere drei Jahre war er Ingenieur der Maschinenbau«Gesellschaft «Cail ck Comft." in Paris, dann ein halbes Jahr auf wissenschaftlichen Reisen. Nach Wien zurückgelehrt, errichtete er hier ein technisches Bureau und arbeitete unter anderem ein (von der Stadt Brüssel angenommenes) Project zur Luftreinigung großer Städte aus. 1867 trat er mit einer neuen Erfindung an den Dampfstrahlpumpen auf und ward dadurch bald zum wohlhabenden Fabriksherrn. 1875 wurde er von der Leopoldstadt in den Wiener Gemeinderath gewählt, dem er durch drei Jahre angehörte. Seine Wahl in den Reichsralh erfolgte im Jahre 1879 seitens des Landgemeindenbezirkes Hernals. Im Abgeordneten« hause beschäftigte er sich hauptfächlich mit technischen und Eisenbahnfragen. Budapest, 21. Februar. Da« Costümfest im Künstlerhause zu Ehren Munlacsys fiel glänzend aus. Gegen 200 Gäste, selbst aus Wien und der Provinz, waren anwesend. Der Saal und das Gebäude selbst waren elektrisch beleuchtet. Um Mitternacht findet ein glänzendes Souper im großen Saale und ebenerdig in einer naturgetreu eingerichteten Csarda statt. Mun-läcsy als Rubens erschien um halb 8 Uhr mit seiner Gattin. Sarajevo, 20. Februar nachmittags. (Officiell.) Das Generalcommcmdo meldet im Nachhange zum Berichte über das am 18. d. M. von der Colonne Oberst Zambauer durchgeführte Gefecht bei Foöa nachstehende Verluste: Vom 1. Infanterieregiment schwer verwundet: Infanterist Franz Kallus — ist seiner Verwundung am 19. d. M. erlegen, Infanterist Adolf Protzner; leicht verwundet: Infanterist Johann Bar, Infanterist Johann Putska. Von der Gebirasbatterie Nr. 6/Xl schwer verwundet: Uiitertanonier Ill,a Glawascht». Berlin, 21. Februar. An der Nachbörse verbreitete man das Gerücht, der „Reichsanzeiger" uno die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" werden beun-ruhigende Artikel über Slobeleffs Rede bringen. D>e<« Gerücht ist völlig unbegründet. Der MichKalizelgel und die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" enthalten heute nichts Derartiges und ist keinerlei Anhalt dasm, dass Aehnliches in Aussicht stehe. ., , London, 21. Februar. Reuters Office meldet aus Kairo vom 21. d.M.: Da« Gerücht, wonach die Generalcontrolore Frankreichs und Englands ways-scheinlich ihre Demission geben würden, ist vollstänW unbegründet. , Petersburg, 22. Februar. Das „Io"". de St. Petersbourg" sagt: Die Slobeleff'sche Re" ist der Gegenstand zahlreicher Commentare. Die aul' ländische Presse vergisst die bei der Thronbesteigung des Kaisers laut verkündeten Grundsätze, welche ewe den Traditionen der historischen Freundschaften »M der Treue, der wesentlich friedlichen, ökonomische", bürgerlichen und socialen Entwicklung des Lan^ gewidmete Politik bezeugten. Eine solche direct von dem Souverän bei einer so feierlichen Gelegen«" ansgehende Erklärung gestatte keinen Zweifel. »)" russische Politik bleibe daher und werde eine klar au»' gesprochene und eine dem höchsten Willen absolut eiu-sprechende Politik bleiben. , Petersburg, 22. Februar. Der neuernanw Präsident des Apanagen»Departements Graf Peit Grigorovitsch Schuwaloff ist heute nachtS inM eines Nervenschlages plötzlich gestorben. Konstantinopel, 21. Februar. Die Vertret" Frankreichs und Englands. Tissot und Lord Dussel'», theilten heute dem Minister des Aeußern, Assym PaM eine identische mündliche Antwort auf die Verbals der Pforte vom 13. Jänner mit, in welch letzterer^ Pforte Aufklärungen über die Absichten Fra»!"'^ und Englands in Egypten verlangt hatte. Diese M wort besagt, die directe Uebernnttlung der Note vo>» 7. Jänner an den Khedive sei nichts Ungewöhnlich" und entspreche zahlreichen Präcedenzfällen. D>e f^ zösisch'englische Action in Egypten bezwecke nur o Wohlfahrt Egyptcns. Wenn die Pforte cs wiiM' werde England und Frankreich ihr überdies die /> den Khedive gerichtete Note vom 7. Jänner milche^' Sodann wird in der Antwort die Stelle der 3t0l vom 7. Jänner wörtlich wiedergegeben, welche besaß' dass Frankreich und England die Erhaltung des KY dive auf dem Throne unter den von den Ferlna" sanctionierten Bedingungen, welch letztere von Fra". reich und England officiell acceptiert wurden, <" einzig mögliche Garantie für die gute Ordnung, ^ Wicklung und allgemeine Wohlfahrt Egyptens in ^ Gegenwart und Zukunft ansehen. Diese Ausdril^ fagt die Antwort, beweifen vollauf, dass Franks und England niemals daran dachten, die souverän Nechle des Sultans in Egypten zu vertenuen. ^ Eopie dieser Verbalantwort wurde Assym Pa>H zurückgelassen. .^ Konstantin opel, 21. Februar. Der eng"!" Capilän Selby ist seinen Wunden erlegen. Hlnstekommeue Fremde. Am 21. Februar. ,. .,„» Hotel Stadt Wien. Schwedel. Reis.; Friedländer. Kalisch "^ Nltschul, Kaufleute, Wien. — Seelenfried, Reis., Äriu"- Eobcn, Privat, London. . ^, Hotel Elephant, llanaval. Forsteleve, und Widder, StM« der, Klagenfurt. — Bulach, Leutlirch. — Woslany v. U«" bürg, Ingenieur, Trieft. - Murnil. Stein. Verstorbene. a Den 21. Februar. Anton Tcrpin, Taglöhner ° Zwänglina, 42 I.. Polanadamm Nr. 50, DanulatarrY' ^ Den 22. Februar. Victoria Eescutti. Oärtncrsto» .,. 10Mon,, Marill'Thccesien.Strahc Nr. 10. iironediw "l"",.se. — Franz Poorclar, Greisler, 35 I., Flussgasse Nr.«, Tub"^ Im Civlispilale: .« Den 17. Fcbruar. Maria Pcrnus. Inwohnerin, ""' ftleuritisches Exsudat. ^ Theater. ^»a Heute (ungerader Tagi Ncnesizvorstcllung deS Frl. M ^ v. Faltenberg: Per Pfarrer von Ki rchi^^- Correspondenz der Redaction. ^ „Mehrere Fragesteller": Wir erlauben uns. a^ese« „freundliche Anfrage" zn erwidern, dass der Redacteur^ Blattes principiell und ohne jedweden w«e ^ ^ z-gearteten Unterschied zi, machen, alle jene ^/^, ^g<" Versammlungen und Verci nsu n t crha l t' zU zu besuchen und über deren Verlauf zu referieren pl' ^züs" denen derselbe in heutzutage überall üblicher Weise v>c lichc Einladung erhält. Meteorologische Beobachtungen in^aibaZ> 5 .2 O ZZ . "^ Ä e -H W^ HZ - 5^-35 5 «-'ff Z - - ^^.^" 7 u. Mg. 741-24 ' - 2-0' SW7lchwach, ^ heiter Y.g0 22 2 „ N. 744 14 ^. 5 4 SO. schwach theilw. "'"- Ä « Ab. 744 «0 0 l) TO. schwach sterncnycu ^ ^ Die schöne Witterung anhaltend. Das T»g"N Temperatur 4- l 1°. um 14" über dem Normal«.___^^ , Verantwortlicher «ebacteur: Ottomar »"»"