Anbacher Zeitung. .»«! «3». Mantag am ««. October »8l» Die „Laibachtr Icitunq" erscheint, mit Ailsnahmc dcr Soil!,- uni> ssciertasit. läqlich, und soil»-! >'a,»»!t den Acil^sü >m (loml'toir qanzjcihriq ll >l., ha !b sä hrig 5 fl. 30 sr mlt .ssre „zl'Nlid im (5o,!N>toir ganzjährig l2 sl., kalbjabrig l>a! b > >i!i ri g !l0 kr. >,,el>r z,l entnchtc». Mit d,r Po^ vorto-frei gan^jälirig. »ntev ,ssrcuzb^>ld und gedruckter Adress, lä si., l> a! b iä liri g 7 si. ztt fr. — In scrntlo» «igel'slli r i'iir einc Sl'^ltsii^üc oi>er l>nl Nan», del'sell',», slir el>,-„,^ligc (5imchc,!tM!ss .'i fr., für zweimalige 5 fr., nir dreini.ilige .', fr. (5. M. Inserate bis !2 Z,,lcn kosten 1 ft. !>'" ^ M.il. 5i0 fr. sin H Ma! mid 4U ». snr < Via! einznschalteli. Zn dissen (^el'nhrc» ist nach dcm „provift'rischeil Gesetze von» 85() si,r Insertionsstänipcl" noch ll> kr. snr eine j^l^,»!ili^e Cinschallimg hinzu zn rech»,,,. Amtlicher Theil. <^Ve. k. k. apostolische Majestät sind am 6. d-, Nachmittags, von Warschau nach Wie« zurückgekommen. Se. k. k. apostolische Majestät haben mit Aller« höchster Entschließung 48 be. standenen, die Besi»,f.1higkeit der Israelite», beschränkenden Vorschriften provisorisch wieder in Wirksam, keit zu trete». II. Auf diejenigen Fälle, in welche» Israelite,, noch vor diesem Tage den rechtmäßigen Besil) unbeweglicher Güter bereits erworben, oder dort, wo der recht-mastige Besift unbeweglicher Güter nur durch die Eintragung in die öffemlichcii Bücher erworben wird. doch das Gesnch um dieselbe bereits überreicht haben, finden diese Beschränkungen keine Anwendung. Auch stehen dieselben denjenigen Rechtsgeschäfte» über die Erwerbung des Eigenthumes unbeweglicher Güter nicht entgegen, welche noch vor diesem Tage. vor einer öffentlichen Behörde, mittelst eines Nota< i riats-Actes, oder sonst unter offenllicher Beglaubigung t geschlossen wordeu sind, wenn auch dic Ucbergabe in den Vesil) noch nicht erfolgt, oder, wo öffe»tliche Bücher bestehen, daS Gesuch um die bücherliche Ein-tragnng uoch nicht überreicht worden sein sollte. lll. Meine Ministe des Innern und der Justiz smo mit dem Vollzuge dieser Verordnung beauftragt. Wien, den 2. October 1853. Franz Joseph Gras Vuol - Scha lien ste i u m/>». Bach "i/p. Krans; m. >». Auf Allerhöchste Anordnung: R ansonuet >» l>- Nichtamtlicher Tl>eil. Die orientalische Frage. ' Wien, 7. October. Der Stand der orientalischen Angelegenheiten bewegt in diesem Augenblicke die Gemüther ai>f das Lebhafteste, u»d wir sind weit entfernt, in Abrede zn stell«,,, daß sie ernste und bedenkliche Punkte darbietet. Dennoch sehen wir auch «» dem jchigen Augenblicke keinen genüglichcn Grund, das Vertrauen a»f Erhaltung des allgemeinen «uropaischen Friedens aufzugeben. Ui.serer Anschauungsweise liegen bestimmte, thatsächliche Momente zum Grunde. Wen» auch zu unserem aufrichtigen Bedauern der von Olmüp ausgegangene Vorschlag po„ de» Hosen zu Paris und London nicht annehmba,- befunden worden wäre, well neben den gegebenen, vollkommen beruhigenden Erläuterungen zn dem Wiener Confeienz-entwurfe dieser selbst beibehalten werden soUte, so bleibt doch durch die Olmüper Verhandlung materiell eine wesentliche Annäherung zwischen der russischen und der türkischen Auffassung in Betreff deS streitigen Gegenstandes hergestellt- D le Erklär uugcn, w el che N u ßlan o in hochherziger Bethätigung seiner Friedensliebe dem k. k. Cablu < te gab, lassen dle Ansinnen der h. Pforte in deu von ihr g e'w ünschten b ekan n t e u M odificalio-nen im Wesentlichen nnd dem Principe nach zu, und es handelt sich somit im gegenwärtigen Stadium dieser Unterhandlnugen in Wirklichkeit nur darum, eine neue, geeignete Form zu finden, nm das zum Abschlüsse zu bringen, was von den beide» Mächten. Nußland und Türkei, verlangt wurde und zugegeben ist. D»e äusieren Auspicien, u»ter denen diese Ans-gäbe zn lösen ist. scheinen allerdings nicht eben gunstig, allein bei der erzielten Annäherung in der Sache selbst und dem allseitigen Wunsche auf Erhaltung des Friedens, dürften die momentanen Zwischenfälle nicht entmuthige». Hat der Di> van dem Großherrn angerathen, Rußland den Krieg zn erklären, so ist doch „ach den bis heute eingelaii' fenen Nachrichten weder von dem Ministerralhe, noch von dem Sultane selbst über das Ansinnen des Di-vanS ein Entschluß gesaßt worden. Die von Wien in das Ausland telegraphirlen Nachrichten, welche die Kriegserklärung als eine geschehene Thatsache hinstellen, sind somit lmgegrüudet. jedenfalls aber voreilig. Zur Zeit, als der Diran das erwähnte Gntachten abgab, waren die Olmüner Nachrichten iu Constanti-nopel noch nicht eingetroffen, nud wir dürfe» annehmt!«, daß die inzwischen bei der h. Pforte eingelaufene» Nachrichten über die erwähnte Annäherung an ihre Wünsche, bei dem Großherru und bei seinen Ministern einen Eindruck hervorgebracht habe» dürft ceu, welcher den Bemühnngeu zur Erhaltung des Friedens förderlich sein kann. (Oest. Corr.) Orientalische Angelegeuheiteu. Bezüglich des EmlaufenS der Kriegsflotten in den Bosporus scheint es sich doch zu bestätigen, daß die österreichischen und preußischen Gesandten iu Pari» und Louden deu Auftrag erhielten, bei deu Höfen, an welchen sie accreoit>rc sind, die vou dem Momente gebotenen Anfragen zu stellen, da dle Ver-lelMig des Vertrags vou 1«4l „icht bloß Rußland angeht, sondern anch alle Mächte, die denselben unterzeichnet haben und der Vertragsbruch mchl bloß Rnßlaud gegenüber, sondern auch gegenüber Oesterreich nnd Preußen stattgefundeu hat. Was die Anwesenheit eines sardiuischen, neapolitanischen, österreichischen lind preußischen Kriegs-dampfers vor Coustantiuopel betrifft, so hören wir nachträglich, daß diese bloß zum Dienste der resp. Gesandten der genannten Mächte dort stationiren, was m«t dem Tractat von 184l „ichrs zu schaffen hat, da die Gesandlenschiffe eine herkömmlich« Ausnahme von de» Stipulation«» deS Tractats bilden. „Sollte der Krieg zwischen Rußland nud der Tüikei wirklich auobrecheu, sagt die „Fraukfurter Postzeitung," nnd dle englisch-französische Flotte vor Ooustantinopel erscheiueu, so würde Oesterreich nicht umhin können, gleichfalls militärische Vorkehrungen zn treff«, nnd a» der Gränze der Türkei, vielleicht i» tcr Türkei selbst. Position zu nehmen. Alsdann könnte sich die Beseyung Serbiens durch ein österreichisches Armee-Corps, von der früher die Rede war, »erwirklichen. Diese Anssicht mnß anf die Pforte Eindrnck machen. So vielen Freunden und Feinden wäre sie nicht gewachsen. Indessen bleibt es stctS möglich, daß in Oonstantinopel die Leidenschaft die Oberhand behält. Wer trüge aber die Schuld au dem Unheil, von dem Europa betroffen würde? Doch wohl »ur die Macht, dle chre Lcideuschaft nicht zu bcmeisteru wnßte. und ihre Rathgeber, die der Leidenschaft flöhute». Stratford von Redcliffe würde ernten. waS er gesaet hat. Hatte der Kaiser von Rnßland, was wir nicht glaube», die Absicht, die Türkei zu Grunde zu richten, so hätte er keinen besseren Verbündeten finden können, als deu Botschafter Englands bei der Pforte. Gerade weil Oesterreich das größte Interesse hat. daß der Friede und die Unabhängigkeit und Selbstständlgkeit der Türkei er» halten weide, kann eö nicht denselben Weg verfolgen wie England. Es muß eine Stellung emnehmeu, die ihm im entscheidenden Momente vöUige Freiheit des Handelns läßt- Begreiflich ,st es, daß Oesterreich sich mehr auf die Seice der Macht neigt, bei der eS größere Mäßigung und BereicwlUigkeit zu Erhaltung des Friedens erblickt. Diese Macht ist dermalen ohne allen Zweifel Nußland. Oesterreich läuft geringere Hefahr, wcnn eö auf das Wort und die Friedensliebe des Kaisers von Rußland baut, als wenn es unternehmen wollte, iu Gemeinschaft m>t England de» Willen dieses Monarchen zu beugen nnd ihn zur Nachgiebigkeit gegeu die Pforte zu nöthigen. Man darf nur einen Augenblick darüber uachdenkrn, in welche Lage Oesterreich iu eiucm solchen Falle gerathen würde, um zn erkenuen, wie abgeschmackt die Aufforderung der englischen Blätter ist, daß Oesterreich sich gegen Rußland voranstellen solle. Könnte ein österreichischer Staatsmann verblendet geuug sein, sich auf solche Vorschläge eiuzulassen, so würde die Strafe anf dem Fnsie folgen. Oesterreich würde nener-diugS die Erfahrung machen, waS eS heißt, sich "'^ die Freundschaft Englands zu stül)« stou'sche Ideen zur Richtschnur seiner Politik z» ''^' men. Steht eS in deu Sternen geschr'el.en, ^p England die Türkei vollends 5« ^^^'^''Ruß-so .st es ungkich sicherer, w"'. 0est''r^ ^ ^ ^ land d.e gleichen ^^''cen ! '^ ,,.,^ «„sch,.^,,. '"'^a'nch^ 9l5i5 sich häufig daS Ansehen zu gebe» »uchcn, von der Regierung inspirirt worden zu sei», so gilt dach eigentlich nur Herr Lagueronuier, der Haupredactcur des „Pays", als der vertraute Hofpublicist, dem der Kaiser häufig seine Ideen mittheilt, um sie mit seiner blumenreichen Slylistik aufgepelzt in das große Publikum zu bringen. Man ist duher gewohnt, den Artikeln des „Pays" eine größere Bedeutung zu geben, obgleich auch dieses Journal mehrmals schon desavonirt wurde. Der heutige Artikel desselben, welcher die Börse auf das Einlaufen der Flotte in den Bosporus vorbereiten soll, euchält unter andern folgenden bemcrkeuSwertheu Passus: „Die Chancen einer Aussöhnung zwischen der Türkei und Rußland haben sich augenscheinlich uermindert; die Armeen stehen sich gegenüber, eine Unbesonnenheit, ein Zu-fall können unvorhergesehene Collisiouen herbeiführen und die Eröffnung der Feindseligkeiten zur Folge haben." DaS erwähnte Journal glaubt trol) dieser drohenden Lage der Dinge nicht an den Krieg; es hofft im Gegentheil, daß es den Diplomaten gelingen werde, den Frieden zu erhalten. „Die Diplo< mati«," sagt das „Pays," „wird in dieser Beziehung durch ganz materielle Umstände uuterstüftt. Die regnerische Jahreszeit, in die wir jeyc treceu. wird für den Winter hindurch wahrscheinlich alle militärischen Operationen von Seite der Russen sowohl, als auch von Seite der Türken verhindern. Die kriegführenden Machte werden in Folge dessen zu einer gezwungenen Unthatigkeit verdammt sei», wahrend welcher Zeit die Unterhändler natürlich nicht müßig sein und am Ende wohl eine Lösung der Streitfrage finden werden, welche alle betheiligten Parteien befriedigen wiro." DaS „Journal des Debats" spricht zwar seine eigene Ansicht über die Friedens- oder Krlea/>frage nicht anS, führt jedoch einige Hiebe gegen die frie-denspredigenden englischen Minister, welche andeute!', daß das diplomatische Journal die Situation uicht für so gauz befriedigend hält, als das „Pays." „Die englischen Ionruale." sagen die „Debats," geben fich alle erdenkliche Mühe, um Oesterreich Furcht vor einem allgemeinen Kriege zu machen; allein wlr sehen nicht, wie ihre Beweisgründe im Stande sein solle>:, Oesterreich von Nnßlaud zu trenuen, im Gegentheile ist ihre Sprache darauf be-rechnet, das Band der beiden Staaten noch fester zu knüpfen. Die englischen Munster haben die Gelegenheit benüftt, sich bei verschiedene« Festessen ariözusprecheu. Man hat Enthüllungen erwartet, aber im Allgemeinen haben sie mit der Deutlichkeit der Orakel ge» sprechen. Das „Journal des Debats" citirt eine Stelle aus einer Nede Sir James Grahams und sagt: „Wahrhaftig eine solche Sprache ist durchaus nicht compromittirend; wir selbst konnteu sie uns auch erlauben. Seit langer Zeit wiederholt mau immer den Spruch: ,,«i vi>; i>nl^l>i, Mi'« 1)l>IImn«, und wenn mau dann gleichzeitig Armeen auohebt, Flotten bewaffnet, Provinzen beseyt, Meerengen passirt, so heiß! eS aller Orten, ja dieß geschehe bloß, um den Friedeu desto sicherer zu erhalten. Ein solcher Spruch wird am Ende ein paradorer Begriff." Die Negierung hat gestern wichtige Depeschen erhalten. Diese bestätigen aber mehr die bereits bekannten Thatsachen, als daß sie nene Vorfalle melden. Die Mouarcheuconferenz in Olmüft sagt man, hat nicht nur die Allianz Nußlands und Oesterreichs befestigt, sondern sie hat auch eine Annäherung Preußens znr Politik der beiden Machte zur Folge gehabt. Die Eventualität eines Krieges wild hier ohne Besorgniß besprochen. Man will endlich einmal eine Lösung dieses Conflictes scheu, vorausgeseyt natürlich, daß die Ehre Frankreich darunter nicht leidet. In der Armee- und Malinevcrwalcung herrscht gegenwärtig eine nngcmeine Thätigkeit- Die Urlauber wecden einberufen und werden keine weiteru Urlaube ausgefolgt. Der „Wanderer" v. 8. October enthält Folgen--d«s-. Der Eilrampfer von der untern Donau ist in der vergangenen Nachl in Pestl, eingetroffm. Die mit demselben ana,,langte Post erhalten wir hellte Abends pr Eisenbahn. Iturlausig wird uns die Mittheilung, d.'ß sich die Nüssen i>, starken Abtheilungen vou Gimftrwo und Galacz nach Ismail ziehen.' Halten wir dieser Nachricht rine andere clw stcgr». welche gleichfalls von einer östlichen Btwlgrmg Omer Pascha's a.,ge„ die Dobruscha spricht, so möchl'e man fast fllaudm. daß dic kürzlich aem.Wcte Nor-sct'.lbung turklschcr Sttcifcorpä q.gcn die serbische Gränze nur eme Kri^slist war, die Nüssen i„ die kleme Walachei zu locken, mn in extge^nschter Rich, lung einen Sckachzuc, zn thun, B.stängt es sich, daß der türkische Oberseldherr den Bcfthl zur lHvgreifnng der Initiative erhalten hat, so möchten sich dic feindliche» Heere am ehesten in der Gegend vun Tultscha treffen Ob ein forcirter Ucbcrg»ng der Tmr'en über die Donau möglich und im Inter.sse derselben ist. dieß ware freilich rine andere Frage. Die NelNernngsdcprschm «us Constaulmopel über die Ereignisse vom 26. September, welche an. 3. d. M. aus der Börse bekannt wurden, ware» schon am Sonntage Mittags in hiesigen diplomat!', schcn Kreisen bekannt. Dic erste Nachricht hatte Lord Westmoreland erhalten, sie überraMc so ziemlich allgemein; denn noch einige Stunt ru vor dem Eilt-lrcffcn eröffnete ein yallX'ssicicller Artikel die schön sten Fricdensaussichtl'N. Seildem si->o mehrere verläßliche Details bekannt geirorden. In den», am 23. Abends gehaltencu Ministerr^lhe, über den ein uns übcr Glirnrest zugerommencs Schreiben berichtet, hiclt Rclchio Pascha cincn mehrstüildigcil Vortrag und schloß damit, daß alic Mitt.I zu weiteni, iUcl-Handlungen erschöpft sind, lind daß das, was der Divan thun werdc, n'ohlgcllian sein solle. Neschio Pascha hat sich seildcm der Kricg>-partei vollständig gc-nähert, ein Ministerwcchsei ,st sonach uicht zu besorgen. ^icicl) einem Schreiben ans ^onstanliüopcl vom 2«, v. M sind beiläufig loo taugliche, das Mar morameer gut kennende türkische Piloten mit einem lmtischen Dampfer nach der Bcsitab^i abgeseifet worden. Man will daraus entnehmen, daß sich die Zahl der Schiffe der vemnigtm Floltm vor Con-stalitinopcl in Kürze vermehre» w^de. «Äcrüchtwcise verlautet, daß am 3 October ein größerer Theil der flailzösisch-englischsll Flotte vor Constanlinopel cr^ scheinru werde. Als die kriegerische Scimmllug des Divans bekannt wurde, hat sich der k. k. Intcrnun. tilis Freih. u. Hillick sogleich zu Reschid Pascha be^ g, llin sich voi» den Otslinuiugcn der Pforte zu untcriichlcii, und soll die Vcrsichcrmig erhalten haben, dcr Sultan für seine Persun wünsche den Kricg nicht, und wünsche, daß bis zlim lelztcn Augendlicke «llUcs geschehe, was ohne Vellclznng 0er Hohmsrechte oer ^sortt möglich sei. Dabri <,der wies Rrschld Pascha auch aus die bedrohlich.,' Voltsstimmuug hin, dlV nicht Licht einc Nclgung zum Fricdc!, ^stalte. Zu> Ve!stänt>igll»g lio Ausstcckunss dcr ProphcteiN^lule >u ^onstaiuiiwpel dürfte dienen! Die Piophetensahnc ^lutfahuc) wird auf der So-phicnmoschec aufgcpsianzt, sie ruit nach dem Koran zum blutigen ^ermchtmigst'ampie gcgci, alle Ungläubigen (Ehristl'ü) auf. Jeder waffeilfähige Mann ist vl'lpsiichtct, in den Kanipf zu ziehen, Ber Tod-schlag eiucs Christen ist von dleftm Augenblicke au cine geheiligte Lache Ncich einer schon vor längerer Zcit httrhergclanglen Mitthnlilily einer G^^iidtschaft wird dicßmal der Müsli ii, «Ucn Moscheen verkünden, daß die Prophell'üflihiie nlir gegen die russischen Ungläubigen zum Kampfe ru!c. Hirse 'Mißicgel wurdc dllich tic Nothwcndigkl'it dcr Schonung der lürtischl'n Bundesgenossen grbl'tcn. Den slcmdcn Ocs^odlln in Eonstantinopel wurde ein Memorandum zugeschickt, wmi-» mitg.tdcilt wird. daß binnen »4 Tagm, vom D.Uum drs Memorandums au gcrechnct, die fremden Dampfer, welche den Passagici'transport im Bosporus octmbri», diesen Dienst tmzustclwi hadcil. ^liach einer, einem hiesigen Großhandlungshalise ziigekommeilen D'pt'sche von (Zonstantinopcl vom 29. September, h^t sich an diesem Tage ein großer Thcil der iu (äonssa,ttinopcl bcsindlichen Ocstelreichlr u„d Prcußcn auf dic bereit gehaltenen zwei Kriegs-damftfcr eingeschifft. Die „Pr." schrcibt aus (Zonstanlinopel, 2l>. Slptemoer: „Neschid Pascha hat dem irauzosischen und englischen Gesandten in ciuer (Zouferenz erklärt, daß der Sultan gcn.igt wäre, die Wiener Ver-mittlungsnot!,' nach dcm vorschlage des (^zarcn an» zunehmen, »vem» die Gesandten rm Kaiser zu folgenden Bedingungen dewsgen würden: l) Der (äzar verpflichtet sich, sich iu Zukunft nicht in die Auge-lcgcnheitcu der griechischen Unterthanen dcs Sult.ms hmcinzumische», wogegen natürlich dcr Sultan die bisherigen Reckte der griechischen Kirche in dcr Tü» kei unangctastct laßt. 2) Rußland steht vox jeocr Forderung zum Ersatze der Kriegskosten ab. 3) Dcr Kaiser verpflichtet sich, uxgcsäumt die FürsteiUhümer räuincn zu lassen, zum mindesten die Truppen in die Moldau zurückzuziehen." — Das „Fremdenblatt" enthält einen Brief seines Correspondence!! ans Bukarest rom 2!1. v. M. Dieser Korrespondent, welcher innner den Friedens-ansichtcn huldigte, schreibt unter diesem Datum über eiiigetreteuc Vorkommnisse ernster Art, die leider die hcraiinaheude Gefahr eines thatsächlichen Bruches zwischen der Pforte und Rußland wahrscheinlicher zn machen geeignet sind. Fürst Mentschikoff wurde in wemgen Taqen in Bukarest erwartet, und soll das Gouvernement über die Donaufürsteuthümer zu übernehmen bestimmt sein. Fürst Gonschakoff hat die Truppenlager inspicirt und hierauf wurde der Metropolit nach Dzurdznwu eingeladen, um die rnss. Fahnen zu weihe» und den Segen über die Hrmee zu sprechen, im Falle es znm Kampfe mit den Türken kommen sollte. Die Kranken iu den Militärspicalern si»d fortgeschafft worden; aber man hat noch weitere ^ocalicäten zu diesem Zwecke in Bereitschaft geseyt. so dcisi auf nachrückende Truppeu zu schließen ^st. Inzwischen werden die Russeu, wie iu wohlunterrichteten Kreisen versichert wird, nicht augreifen; aber mau besorgt von dem Fanatismus der Türken, daß sie, alle Klugheit außer Acht seyend, die Donau überschreiten nnd den Krieg prorozircn k'ounten. London, 4. October. Die „Times" meldet, daß die Majorität der Minister, die sich bereits lu London befindet, gestern eine Siyung abgehalten hat, in der Verhandlungen über die orientalische Frage gepflogen worden sind. EtwaS Entscheidendes wurde nicht beschlossen, da man erst deu Courier ans Coustaniinopel, die Ankunft der übrigen Min,-, ster und Miltl>'ilul!ge<, des Pariser Cabinets abwarten wird. — Die Erkläruuq des Kriegs Seitens der Pforte war iu den Iustructioneu des Lord Stratford ^orgesehen; er war für diesen Fall ermächtigt, die Flotte nach Eonstantinopel einzuberufe». — Die „Times" meint, der englische Gesandte würde Alles thun, was zur Vertheidigung des Sultans geschehen könne, und würde in diesem Streben von der englischen Regirrung uitterstüNt werden, ol'schon mau sclbst im Falle einer Kriegserklärung der Pforte Hilfe leisten könne, ohne wirklich« KriegSoperalionen z«l uuternehmeu. Scracford soll übiigens den Schritt des türkischen Großraihs mißbilligt haben. Im wei-tcrn Verlaufe des Aüikels ergeht sich „Times" in Ausfällen gegen Rnßland. Berlin, 0. October. Die „Zeit" bemerkt am Schlnsse eines Artikels über die orientalische Frage: „Die Frage, wie Preußen sich zu einem etwaigen türkisch - russischen Kriege verhalten würde, ist für jeltt noch eine müßige. Am wenigsten begründet ist uach unserer Ansicht die Meinung, daß diese Frage jcyt in Warschau ihrer Enlscheiduug harre." Nmldschau i» deu Leitartikeln der Residenz - Journale. l<. — Laibach, !). October. Der „Wanderer" findet iu den neuesten Nachrichten aus Constan-tinopel den Grund für eiue neue Gestalt in den allgemeinen Constellationen, und legt ein Gewicht auf die Erklärung deS englische» Annes des Answärtigen, „daß es für die Unabhängigkeit der Türkei" einzustehen gedenke; so wie er aus der Sprache der englischen Ionrnale einen weitgreifeuden und inhaltschweren Prolest gegen viele Entwürfe und Pläne deducirt. Ebenso klar findet er die Sprache der Berliner Blätter, und das Berliner Cabinet habe sich nach allen Richtungen Selbständigkeit des Handelns vorbehalten. In Rom wird die französische Besayuug verstärkt, Holland strebt nach innigem Anschluß an Belgien, oor Constai'.tinopel siaclcrn die Wimpeln aller Nationen, und Spauie» sucht sich an der europäischen Bedeutung des Conflictes zu belheiligen. Selbst der Schach »o» Pclsien blicht ein Lager an der Gränze von .^N'distcn,, obwohl ieme Hallung znm großen Conflicte noch zweifelhaft M. Ä..o allen, Diesem will der „Wanderer" der orientalischen Frage den ÄUelc. chaiakler zuerkennen, und bezweifelt deren „local?" Färbung. Auch die Diff».'!en;en mit Piemom und der Schweiz werden in den Bereich der Betrachtungen gezogen, und das geuamue Blatt schließt damit, daß in diesem Augenblicke Nachrichten und Correspond denzen oft cutscheidender sind als Betrachtungen. Die „Presse" enthalt sich bei dem Umstände, als die einlaufenden bcunruhigendeu Nachrichten die Erhaltung des Friedens zweifelhaft machen, umsomehr jeder politischen Coujectur, als sie ohnehin von den Nachrichten des folgenden TageS über den Haufen geworfen werden kaun, mid begnügt sich mit einer Zusammenstellung der verschiedenen Berichte, wie wir sie in unserm Blatte unter dcr Rubrik „Orientalische Angelegenheiten" zusammenfassen. Auch die „Ost-Deutsche Post" stellt uur die von uns oben gebrachte Betrachtung der „Oesterreichischeu Correspondtuz" an die Spü)e ihres Blattes, und gibt gewissermaßen als Pendant dieses Aufsatzes einen Artikel der Pariser „Pacric", die bekanntlich ein balbofficiclles Blatt der frauzösisl,)eu Negierung ist. Der leplbisagte Artikel desaoouirt die Nachrichten der „Assemblre nationale" hinsichtlich der vermeintlichen, jedoch unrichtige», Unterbrechung der Wiener Confe, renzen, worüber wir unsern Lesern bereits berichtet haben. Zur Orientirung in den widersprechenden Berichten glauben wir nur noch beifügen zu »ollen, daß eiue Kriegserklärung von Seile dcr Pforte gegen Rußland — soweit bis jcht die Nachrichten bekannt sind — noch nicht erfolgt ist. Oesterreich. ' Tyic», 6. October. Nachrichten ans Paris vom gestrigen Tage zu Folge, waren kriegerische Gerüchte auf der Börse und in den Journalen vorwaltend, und verfehlten auch nicht einen ungünstigen Druck auf die C'nrsc zu üben. Die Kriegserklärung der Pfone ward als ein sicher beoorstehendes Ereignis; angesehen. Eine hierüber in den Journalen enthaltene Note meldet nach dem am 2.'l. September erfolgten Beschlusse, an den bekannten Notenmod'fica-tirnen festzuhalten, habe im Großrath am 26. die U»terha„dluugeu für erschöpft erklart, die leyteu Vercheidigruia/maßregelu angeordnet, und den Augenblick für'gekommen erkannt, die Kriegserklärung be« 967 reit zu halten. Außerdem ward die Muthmaßung ausgesprochen, daß die Mittelmeerflotte am 9. d. M. bereits vor Constantinop^l liegen dürfte. Was jedoch die in der Pariser Press»! aufgetauchten mannigfaltigen Conjecture» betrifft, so können wir uns nicht veranlaßt finden, dieselben zu reproduciren, indem nur offtcielle Kundgebungen von Scite der westlichen Cabinet« hierin Licht zu verbreite» und den Lauf der Ereignisse zn bestimnien geeignet sind. (Oest. Cz.) * Wic ein telegraphischer Privatbericht aus Ber-llll r»on gestern Abends meldet, würde Se. Majestät der König >„ Bealeimug Sr. Maj. des Kaisers Ni-colaus am 7. d. M. in Berlin erwartet. Wien, N. October. Heute haben die leftten Truppen das Lager bei Olmüh verlassen. In Wien sind mittelst Nordbahn eingerückt: das 8. Iägerba-taillon und das 3. Bataillon des Inf.-NegtS. Fürst v. Warschan. — Am 16. October d. I. begeht die k. Stadt Znaim ein Fest für einen ihrer gefeierten Söhne, wie lange kein glänzenderes in ihren Mauern vor sich ging. Sc. Ercellenz der k. k. General der Ca-vallerie, 5^)err Graf v. Schlik. Commandant des 2, Armeecorps in Mähren, hat für diesen Tag die feierliche Enthüllung deS Denkmales für den k. k. Obersten von Copal, eineu der gefeierten Helden von St-Lucia und Vicenza, unter seiner Anwohnung anbe-ranmt, wozu für ihre« weiland ruhmbedeckten Obersten v. Copal eine Deputation deS tapferen t0. und 21. Iagerbataillons ans Italien anwesend sein wird. Das Comite, welches bei Errichtung dieses Denk-maleS wirksam war, macht die zahlreichen Frennde und Waffengenossen anf den Tag der Feierlichkeit aufmerksam, um dieselbe dnrch ihre Anwesenheit zu verhertlichen. -^ Die Vorarbeiten für den Bau der Eisen-bahnstrecke von Verona nach Bopen haben bereits begonnen. Der Bau wird in zwei Sectionen erfcl« g8 Fnß, und seine Schrauben» und Schanfelrädermaschineu (denn beide Systeme wer» den hier verbunden) werden zusammen 2600 Pferde-kraft haben. Anßer 4000-6000 Tonnen Kohlen, welche für die ganze Reise »ach Indien (nnd Anstra-'/")"'""" '"ilssen, erhalt es ll000 Tonnen Raum fur Waren, 500 Passagierkajüten und noch hinreichenden Plaft für Pass.giere zweiter nnd dritter Classe. Der ganze nntere Theil des Sch.ff«, bis 6 Fnß über die Wasserlinie hmauf wird doppelt und zellenartig gebaut, so daß eine äußere Verlemmg die Festigkeit und Sicherheit deS Ganzeu nicht berühren sann. Verschiedene Kessel werden die verschiedenen Dampf, apparate in Bewegung sepen, so daß eiue Beschädigung des Schrauben- oder des Schcmfelräderapparats anf einander nicht einwirkt uud den Gang des Schif-feS nicht bemmt. Man rechnet, daß eS vermöge seiner großen Länge 15 Knoten in der Stnnde wird zurücklegen können, und daß bei dem Nichteilchalten an Zwischenstaliooen die Reise um's Cap nach Indien nur 30-33, die nach Australien 33—36 Tage in Anspruch nehmen wird. Wien, ?. October. Die Ernteberichte ans Bdhmen lanten befriedigend. Die Weizenernte wiid fast durchgehendS als eine gute geschildert. Die Korn-rrnte steht hilisichclich der Qnalitüt und der Schüc» tung unter dem Ertrage deS Vorjahres, übersteigt denselben aber an der Zahl der Mandeln bei wei° tem. Stroh ist sehr reichlich. Minder gnt, in mehreren Gegenden unter mittelmäßig, ist der Ertrag der Gerste, jener des Hafers dagegen mit wenigen Ausnahmen gnt. Ganz befriedigend ist der Stand der Kartoffeln, die im Allgemeinen einen reichlichen Ertrag verspiechen. Berichte über Einireten der Kar-toffelfänle sind bisher nicht eingelaufen. Sehr günstig war das Jahr für den Fntlerbau, sowohl der Quantität, als Qualität uach, nicht minder erfreulich lanten die Meldungen über die Obsternte, weniger günstig über den Ertrag des Gemüsebaues. Im Ganzen ist die Ernte mehr den guten als den mittelmäßigen anznreihen nnd etwa der des Jahres <8;'>1 gleichzn-stellen, wo der Bedarf Böhmens dnrch seine Erzeugung vollkommen gedeckt war. Deuts ch l a n d. Weimar, 4. October. Wir theilten mit, daß die Wiedereinführung der Todes» und Prügelstrafe beim Landtage beantragt worden ist. Der mit der Volberathnng beauftragte RechtSgesepgebungöausschliß hat Beides einstimmig abgelehnt. Stuttgart, 30. September. Die Conferenz der höheren Prlizeibeamten ist beendet nnd die betreffenden Theilnehmer, welchen gestern die Ehre zn Theil wnrde, von Sr. M. den, König in besonderer An-oienz empfangen zn n'e»den, sind wieder abgereist. Als Ort der nächsten Konferenz (im Mai l«"^ wnrde Carlöruhe bestimmt. S ch w e i ;. Das Tessin'sche Militärdepartement — schreibt man der „Franks. Postztg." — hat eine „heldenmü-thige Demonstration" in Ansführung bringen lassen, welche an die glänzende Episode des lel.uen Feldzngts gegen Uri erinnert. Die Zeitung „Bund" veröffentlicht darüber die folgende Correspondenz vom 28. September: „Gestern machte die im Dienst sich befindende Batterie Flori u»ter Commando des Herrn Oberstlieutenant Kern eine militärische Promenade. Durch Geueralmarsch auf die Beine gestellt, rückte die Batterie MorgeuS 3 Uhr i» aller Stllle durch Lugano ! uud kam bei Tagesanbruch in Poute-Tresa an der äußersten Schweizer Gränze an; dort wurde abge-propt, und ein gut gezieltes Fener auf einen über dem See liegenden Schweizer Felsen verkündete dc» noch schlafenden Croacen — es befinden sich auf diesem Punkte <'ii-^> 300 in einer Caserne — d,e Nähc der zwar für den Angenblick friedlichen Schweizer. Hanptmann sammt Mannschaft sprang anf die Straße, um die Ursache dieser früheu Ruhestörung zu kennen, allein sie sahen nur den Felsen, anf dem die Kugeln ^ in einem Quadrat von 10 Echnh einschlugen. Nachher deftlicte die Batterie mit klingendem Spiel vor ' den versammelten Oesterreichern, ron deren vielbespro-" chenem Cordon nnS nnr die schmale Tresa trennte. ' Anf dem Wege nach Astano wurde anf verschieden, ' Distanzen geschossen, i» leNterem Orte abgekocht und ' gefüttert und dann über Sessa, Ponte-Tresa, wo noch ' eln Mal gefeuert wurde, der Rückmarsch nach Lu-° gano angetreten. Vroßl'ritannicn und Irland ! vondou, 3. October. Die Abreise der königl. l Familie von Balmoral ist anf nächste Woche, ihre - Ankunft in Windsor anf den l4ten festgcseNt. Von den Mitgliedern deS CabinetS waren meh->ere in den letzten Tagen „ach London gekommen, ' si»d jedoch nach knrzem Aufenthalt wieder a»fs Land gegangen. Lord Granville, der seit Donnerstag hler ist. verläßt heute oder morgen London; dasselbe thut > der Herzog von Newcastle und Lord Palmerston ge-deukt auch wieder im Lanfe dieser Woche abzureisen. Ml. Gladstone wird seine Anwesenheit in der Hanpt- > stadt so viel als möglich abkürzen; der Kriegssecretär. Mr. Sidney Herbert, der eben die Ehre gehabt hat, ! anf seinem Landsifte die Großfürstin Marie. kaiserl. ' Hoheit, den Fürsten Woronzoss, Herrn v. Brnnnow und andere russische Notabilitäten zu bewirthen, kam vorgestern, und relst heute oder morgen nneder ab; nur Lord Aberdeen's Abreise ist noch immer uicht firin, und Lord Clarendon ist der einzige Minister, den die orientalische Frage seit der Vertagung des Parlame»tS uuunterbrocheu in der Hauptstadt oder doch in ihrer uächsteu Umgebung zurückgehalten hat. Griechenland. Athen, 30. September. Ich schreibe unter dem Eindruck einer unter Fiucht und Schrecke» durch-wachten Nacht. Um 12 Uhr wurden wir dnrch ei-nen heftigen Erdstoß, der mehrere Secnnden dauerte, aus dem Schlafe gerüttelt. Diesem ersten heftigen wellenförmigen Stoße, im Gcgeusape zn der rütteln» deu Bewegung, die so bezeichnend war für das Erdbeben vom l8. August, daö Theben und die umlie-. genden Dörfer zerstörte, folgten in größeren oder klei-neren Zwischenzeiten wieder heftige Stöße, die bis Tagesanbruch dauerten. Die Menschen flohen das Lager nnd bereiteten sich zur Flucht aus deu Hau» seru vor. — Schon am verflossenen Samstag den 23. September wurde in der Mltteruachcsstnnde ein ziemlich bedeutender Erdstoß gefühlt, der sich um 6 Uhr Morgens schwacher wiederholte. Zu gleicher Zeit trat ein höchst empfindlicher Wechsel der Temperatur ein. Der Thermometer fiel znerst nm 10 volle Grade nnd mehrere Gewitter zogen am Horizonte herum. Gestern fiel der Thermometer bis anf 13" k. herab, waS nns das Gefühl der strengsten winterlichen Kälte gibt-Seit 3 3age» regnet es mlt wenigen Uutelbrechuu; gen. Nach Bliesen aus Lamia hat es in den dor-tigeu Bergen geschneit. (Tr. Ztg.) A m c r i k a. Aus New - Zork sind Berichte über die große Industrie-AuosteUung eingegaugeu, welche leider ein trostloses Bild von dem dortigen Auftreten der deutschen Linnen-Fabrikation entwerfen. Deutsche Leinwand wird, sagt der Bericht in der „A. A. Ztg.", wic anf den amerikanischen Märkten, so gegenwärtig anch auf der New-Yorker Ausstellung fast durchgängig von der englischen und irischen Fabrikation ans oem Felde geschlafen. Namentlich sind es die englischen Damaste, mit denen die demfchen gar nicht einmal einen Vergleich aushallen. Nur in hänfenen Schlauchen ob'le Naht behauptete die deutsche In-dnstrie unbestritten den ersten Rang. In dem Bericht wird daranf verwiesen, daß besonders die schlesischen Fabrikate sich vielfach als nicht echt ergeben hätten, indem in der Mitte der Slücke, statt eines rein lei« nene», ein mit Baumwolle gemischter Einschlag ge-fnnden werde. Dirse Erscheinnug hat schon seit Jahren sehr nachcheilig auch auf deu inländischen Verbranch zurückgewirkt, indem , bei dem Mißtrauen, welches die schlesischen Leinen sich vielfach zugezogen, viele Hallsfrauen lieber gleich englische Shirtings kan-fen, um sicher zu sein, daß sie unter dem Namen vaterländischer Leinwand für theures Geld nicht mit baumwollenem Gemisch betrogen werden. Vorteilhafter ist das Zeugniß, welches von New - V^>k hcr der westphälischen Leinenprodnctiou ausgestellt wird. Da wird in Bezug auf dieselbe wieder mehrfach beklagt, daß der Betrieb sich die neuern Fortschritte der Technik noch nicht vollständig angeeignet habe, worunter besonders das äußere Ansehen der Vielefel-der Fabrikate im Verglelch zu den englischen leidet. Telegraphische Depesche«. * Kupenhasten, 5>. October. Die Thronrede, womit Se. M. der König den Reichstag eröffnete, enthält im Wesentlichen Folgendes. Der Entwnrf znr Verfassung deS GesamuustaateS sei dem vorigen Reichstage vorgelegt worden; in der gegenwärtigen Session sollen die nöthigen Schritte zn späterem InS-lebentreten der Verlassnug gethan werden. Der Fi-nanzelac sei zwar erhöht, der Finanzzustand jedoch im Ganzen beruhigend. Hieranf schritt der Reichstag znr Präsidentenwahl. * Genua, 3. October. Vorgestern Nachcs worden zahlreiche pc-lltische Flüchtlinge - mau g'l't die Zahl derselben auf dreißig an — aus jel" '"'H nnbekanntem Grunde verhaftet. . , . ' Nucona, 4. October. Di, W.s.chr d Weine aus deu an der aorialische.. Küste l.egenor.i Provinzen ist verboten worde». Druck und Verlag von I. v. Kleinmayr und F. Namber« iu Laibach. Verantwortliche Herausgeber und Redacteure: I. v. 5leinu,a«r und F. Bawberg. Telegraphischer Cours. Vericht der Staatspapiere vom 8. October 1853 StaatSschuldverschn'il'migcli . zu5M. 0,mtNi!ckzchl. ., ^ ., , l>2 Darlehen mit Vill^süiig v. I. l^W, sin' l(1<) ss, . . 13U 3/^ B.Nls-','l.tien. vr. Etiick 1285 ,1. >» C M. Attien der Kaiser Ferdinands-vil)rd>'ahn zil 1«N0 si. ll, M........2ll!.) !^.i'.(5. M. Action dcr Wicn Glogssniher«Eisenbahn zu 5U0 ft. r ,00 ("»,d.» (tli,.. G,ild. lH Vf. Nso. Frank,»,'! «.M,, lsiir<20st, ,nd^, Vr>') eins'W^n, i»> 24 !/2 jl. sslifi, (",,,d,» l l0 .'i/ß Af. 3 M',iat. Hambur,,, ,i,r 1 «0 Mark Vmnc. Guldcn »2 Äs. 2 W^'„al. Ll'nd^,'», fiir l Psnnd s!,rli»g, («„,!>.» X'.5h,Vf. Z Mun.it. Mailand, sür:l00 O.st.n.ich. Viis, Wiild, l U> l/^ Vf. 2 Mon'.,t. Marselll,, für :!3/^Vf. 2 M'> t. Aukaiest, sür 1 Guldcii .. para 2H-« 3l T.Sicht Gold- und Sillx'r-E^irs.' vo>» 8, October 1«53, A,'!.'i Geld, Kais. Münz«D«cat,n Alilo .... t«5/8 1<;M detto Rand- bio „ . . . . N> 3/^ lli l/4 l^ul^i !>l u>l»i-c-,c> ...... — l.'» l/2 Napolcoüsd'or's „ . . > . — ß.iil Souverainsd'or's „ . . . . — 15.<8 Nuß. Iüll'crial „ . . . . — 9.2 ffnedrichsd'or'S „ . . . . - l>.,2 Gnssl. Soveralugs „ . . . . — 1l) li' Siidcra^io ........ ^ > -i/'t ^ l 1/'l M. K. Lottl,.;ichnttgen. In Tricst am 8. Octobcr 1853: 58. 13. ?1. 40 35. Die nächste ^iehunq wird am !i2. October I85>3 in Trn'st grl),ütcn wenm. Getrei ^ -Durchschnitts- Preise i» üaibach am 5. October I85 3. Marktpreise, ^zms. Ein Wiener Mchen ^"''^ !'> 1^ k^j,s^ kr, ' Weizen ... 4 46^., 6 27 Klikurlltz ... — — ' ! 4 — Halbfrucht . . — — ! 4 il; Korn .... 3 44^ ! 4 1 Gerste .... 3 2«'^ 8 80 Hirse .... 3 24 > — — Heiden ... — — — — Hafer .... 1 54 2 12 der hier Auftekonlneul,, „nd Ab^lieifteu Dei, ?. October ,853. H>. Rudolf G>af ?lpoi!i), t". k. lvli'r'I. Kämnierei' und ^eqaiioi'slath; — Hr. Victoi G,as T^Ieti, r. k. Kämmerei-; — Hr. Nonia,, Viichclsoi,, ^. lliss, S^ar^. räch; — Hr. ^cdnch Hchcll-cr, k. l-. Polizei-Di-rector; — Hr. simo» Balomiü, ^rnaic,' — »'d Hr. Ludwig Schutze, Reiuil'! , alk' 6 poll Tiicst »l)ch Wien — H>'. !Udl',ch ^eio^'ai', Hos.-secrctar; — Hr. Navcuim —. u„d Hr. Risotto, l)eid<> Profeffoien; — Hr. Iojef Hollil)^ - ,md Hr. ?l»,-ton Eill,'estrl, beide Handelsleute, alle 5 vo» W"» »ach Trieft. — Hs. Iohai", Caodido, Haiidelsincnm, von Wien „ach Udme. ____Klebst l25 ander» Passag,clc'i, ^ 0 n c u r ö - A u s s ch r c i d u n g fürdie Besetzung der Verwalters-und der Co ntro l oröstclle bei der k. k. Staats- und Loc al-Wohlthätigkeits-anstaltcn-Direction in ^aibach. Bei der k. k. Scaatö- und Local-Wohlchä-tigkeitsanstalten-Direction in Laidach sind: l) Die VerwalcerssteUe, mit welcher ein jährlicher Gehalt von 'Achthundert Gulden (8W ft.) (5. M. sammt dem unentgeltlichen Genusse einer Naturalwohnung im Spitalgebäude und eines jährlichen Deputats von Zehn Klaftern hartes Brennholz. dagegen aber die Verpflichtung zu einer baren oder ftdeijnssorischcn Canti ons leistn ng von Eintausend Gulden (5. M., und 2) Die ControlorSstclle, mit welcher ein jährlicher Gehalt von S e ch s h u n d e rt Guld c n («00 fl.) C. M. und bis zur Auömittlung und Einräumung eines angemessenen Naluralquarticrs im Spttalgcbäudc ein diesen Naturalgenuß äqui-valirendes jährliches Quartiergeld von Zweihundert Gulden (2W fl.) C. M. sammt einem jährlichen Deputate von Zehn Klaftern hartes Brennholz, dagegen aber die Verpflichtung zu einer baren oder fidei-jussorischen Cautionäleistung von Achthundert Gulden («W st.) C. M. verbunden ist, zu besetzen. Die Bewerber um diese Dienststellen haben ihre dießfalligcn Gesuche, in welchen sie sich über Geburtsort, 'Alter, Religion und Stand, dann über ihre Moralität und vollkommene Kenntnis; der deutschen und der krainischen Sprache, so wie über ihre bisherige Dienstleistung, besonders in Kranken- oder andern sonstigen öffentlichen Humanitäts- und Versorgungöanstalten entsprechend auszuweisen haben, bis zllm 5. November l. I. und zwar, wenn sie sich bereits in einer öffentlichen Anstellung befinden, im Wege ihres unmittelbar vorgesetzten Amtsvorstandes, sonst aber im Wege der politischen Behörde, welcher sie unmittelbar unterstehen, bei dcr gefertigten k. k. Statthalters dergestalt instnlkt einzureichen, daß hieraus ihre zur Versehung dieser Dienststellen erfordcrlichenKenntnisse im Cassa-, Rcchnungs- und (5onceptfache, sowie auch im Oeconomiewcsen solcher 'Anstalten mit Verläßlichkeit entnommen werden können. Von der k. k. Statthalterci des Hcrzog-lhums Kram. Laib ach, am 8. October 1853. Gustav Graf v. C l) or i n 5 ky , l'. k. Scatthallcr. Z. 538. l, (2) Nr. 4541. Edict für die Hypotl) ekar gl aub ig cr des Guteö Gallhof. Von dem k. k. Landesgerichte zu ^'aibach wurde übel,' Einschreiten des Herrn Julius Adolf Freih. u. Borsch v. Borschod, Besitzers des Gutes Gallhof und Bezugsberechtigten für die in Folge der Grundentlastung aufgchodelien Bezüge, ,n die Einleitung des Velfa!)le>>6 wegenZmveisimg der für dieses Gut ermittelten Urbalial- lmd Zehend' Laudemial' Eutschadigungs^apitalien pr.lll^^ fl, l<> kr., 2W4 fl. 20 kr. und 3«>5 ft. 20 kr., so wie der aljsälligen weitern Entlastungs ^ (äapitalien mittelst Edictausfeltigung für die Hypothckal'gläll' biger gewilliget. Es werden daher alle Jene, denen ein Hyp» thekanecht auf das Gut Gallyof zusteyt, hiemic zur Anmeldung iyrer Ansprüche bis letzten 3io uember »853 aufgefolde'^. Wer die Anmeldung n, diesel Frist hierczerichtö einzubringen unterlaßt, wird so angesehen, als wenn el lu die Nebel'weislma. seiner Forderung auf die obbezeichiieten E>ulastungs-Capitalien nach Mas; gäbe der ihn treffenden Reihenfolge cingewilliget hätte, wird bei der Verhandlung nicht mehr gehört, sofort den weitcln, im H. 23 des Patented vum li. April 1851, Reichsgesehblatt Nr. 84, auf das Ausbleiben eines zur Tagsatzung vorgeladenen Hypothckaigläubigels gesetzten Folgen unterzogen, und mit seiner Fordclling, wenn sie die Reihenfolge trifft, sammt den allfälligen dreijähri gen Zinsen, so weit deren Beiichtigung nicht aus' gewiesen wird, unter Vorbehalt der weiteren Austragung auf die oderwahnten Eittlastlmgs-Eapi lallen überwiesen. Die Anmeldung kann nnmdlich oder schriftlich geschehen, l,nd hat die im H. 12 des obbezogenen Patenten vorgeschriebenen Ei fordernisse und Modalitäten zu emyalteii. Laibach am 25. September l853. Z. 54«. 2 (1) Nr. 9723. Kundmachung. Am 15. d. M. October Vormittags um 11 Uhr wird die Verhandlung wegen Ucberlassung der Schubvorspannsleistung !n der hiesigen Schub« station für das Militarjahr 1854 Hieramts, vor- l getwmmel, werden, wozu Unternehmungslustige s hiemit eingeladen werden. K. k. Beiirkshaufttmannschaft Laibach am 5. October 1853. 3. 1507. (3) 9^^9403. Edict. Von dem k. k. Bezirksgerichte Laibach I- Sec, ' tion wird bekannt gcniacht: Es sci Andreas Olipizh, Greisler am alten Marrl H^ns^Nr. l30, von dem hohen k. k. Lan-dcsciciichtc Laid>ich wegen ell)obencn Irrsinns unter Kuratel grsetzt u»d Hcrr (^lnl Müller, Hausbesitzer in der St. Flormnsgcissc Nr. 68, von dirscm Be» zirksgerichle als dessrn (Zusalor bcstcllt worden. ^tiibach am 4. October »853. «6. l 531. (!) l F r e i lv i l l i q e öicitations - Anzeige von Tuch-, Schnitt- und Currents Wai eil. Gefertigter macht die Anzsige, daß er sein Gc-ftliä'ft .qänzlich aufzii^'bci, WililiN' ist. uild I,,dct hitmit die vl'rehlccn AI'n>.hmcr zur zahlreichen Er-schci,iiüig ein. Die Licitation slüdct am 10. October d. I. Vtatl und dauert b>S z,nn ^inzlichci, Ausverkauf l"t Josef Pauer. Nullftnachricht. Die Verlosung dcr von dem österreichischen Kunst, vermic in Wim jür das lalifcnde Jahr angekauften Kimstgrgci'standc »viro am 2'^. dicscs Monals in Wicn voigcnommen werden. Dvr Wntl) dicsl', Gemälde rrrcicht schun del-male» den „amlialtcn Betlli^ von 23098 fi. 13 kl. (Z. M., wird sich iedock nocl> bcdeutexd evhöhen, ra der gcnaoiuc Vcrcin sn»c deslimmtc Absicht ausgesprochen bat, die Zahl der zur Verlosung bestimm-tin Ocmalde im ^c>ufe dieses Monates noch durch weitere Al'kausc zu vermehren. De» Thnlnedmcril an dem gedachten Vereine ist somit nicht nur die Gewißheit cines der zu Vereins' gescheiten bestimmten KunsN'Iatler zu erhalten gesichert, sondern außerdem die von vieler Wahlschein-lichkcit begleitete Hoffnung eröffnet, mit ihrem An-theilscheinc eines der vielen, eden so schönen als wcrthvullen Oclgemälde zu gcwinnen. Auf solche Antheilschcine kann unter Erlag von 5 ft, noch vis 20. Octoder l. I. in den Bucl'hand. llingcn der Herren iirrcher, da,in o, K l e i n m a»)r Uül> Baml'csg, sl) wie bei 0e Vo»stl,nd subscridirt »vcrden, wornach die Musici ligung der gedachten Scheine lmvrrweilt »l fol^t. Zur gedachten Frist wollen auch die iwck auswärts bcfil'dlichen Sl'dscnpiioüs Äoqcn an das qczeichnetc (ä^müo des h!»sigc>l Filial-3iereilics ein. ^esllioet weiden. ^laibach am 7. October I853. Für das Ieitli-.de ^mnUl> dcr ^aibachcr Filiale des österreichischen Kunst Vereines. Der Vorstand: Äudreaö Gras Hohenwart Z. l530. (l) In der Stadt Rann, knapp am Ufcr del' Save, lst nn gewölbter Welnkellcr mit 1200 Elmcr Wein-gcschlrr, in Gcbmden pr. Wl), 150 und 50 Enmrn Inhalt, auf ein oder mehrere Jahre zn vermuthen. An-fraae dei Leonard ä<^ (^u^^ ln Rann. 3, 15l5. (2) ^ ^ Ienland wünscht eimge freie Stunden im Clavlcr- und Vlolin-Untcr-rlcht, sowohl im als außcr Hause auszufüllen. Auskunft cttdeilt aus Gefalilg-kelt dle Redaction.