Ar. 2. « '# Feuilleton. Zu spät: Sin VeselljchastSbild. Roman von W. Hösser. (3V. Fortsetzung.) — Schüfer, spielt uns ein Stück! — Gehl zum Teufel! rief Vorenz Berning. dessen mehr als halber Rausch ihn unvorsichtig mochte. Packt Euch, Gesinde!! — Du selbst! schrie Einer der Männer. Bist Du Besseres als wir, weil Du um halb fünf Uhr Morgen» noch Deine» Freund Brand spazieren führst, während wir schon wider an die Arbeit müssen. Du Harlekin? — Sag' doch, «chäfer, wer war den eigent-lich Flora, ehe sie Göttin wurde? fragte ein verkommene» Subject mit blauerfrorener Nase und schäbigem Paletot. He, trägt Deine klassische Bildung so weit, dann sag'« uns doch. Jünger des gehörnten Pan! Die Dirnen kicherten. — Na, was war sie denn. Du? Der Reducirte sah mit komischem Achsel« zucken die Straße hinab. Viele ihrer Schwestern wohnen hier herum, versetzte er. Jetzt erhob sich laute« Gelächter. Sonntag, den 4. Zanuar 1880. — Bravo. Schäfer I Bravo! Deine Wahl ist deneidenSwerth! Verschiedene Hände streckten sich dem er» schrockenen Mädchen entgegen. Einige Vorwitzige pflückten die letzten Rosen vom Kopf und den Kleidern der flüchtenden Göttin. — Um Hilfe! Zu Hilfe! rief sie voll Ent« setzen. Herr Berning, um GotieSwillen I — Wächter! schrie dieser so laut als nur möglich. Ich will Euch sammt und sonverS ein» steile» lassen, Ihr unverschämtes Volk. Dabei packle er den Nächsten, welcher vor ihm stand und schüttelte ihn so stark, daß der Bursche zu Boden siel. Die Aufregung wurde allgemein. Der Kellner im offenen Hausflur schimpfte wie «in Rohrspatz und der Drofchkenkatschcr schlug mit seiner lange Peitsche rücksichtslos io den Knäuel hinein. Während dieser Borgänge machten sich einige der Uebermüthigen an daS zitternde Mädchen. — Komm, Flora, wir wollen tanzen! Du bist ja nicht von der spröden Sorte, das sieht man Dir an. Nimm da« Tuch ad. Schönste. Eine Secunde darauf war die schützende Hülle von mehreren Händen herabgezogen und Agnes stand nun mit entblößten Nacken und Armen auf der Straße. V. Jahrgang. Regierung ein Memorandum über die Durch-führung der nationalen Gleichberechtigung zu über-reiche». Da« Borgehen der Ruthenen ist ein ganz correcie» und läßt sich gegen dasselbe absolut nicht» einwe.ldeii, denn die Ruthenen werben, was sprach-liche Gleichberechtigung betrifft, von den Polen nach Kräften gedrückt, während die Czechen sich ungehindert entwickeln können. Die Drohung de« englischen Botschafter« Sir Henry payard die diplomatischen Beziehungen zur Pforte abzubrechen, zeigt sich bereit« in ihrer ganzen Hohlheit. Am 25. Detember fetzte der Telegraph Europa in Kenntniß, daß Loyard, um tie Herausgabe einiger consiszirter protestantischer Bibeln und eine« unter Schloß und Riegel ge« brachten Bibelübersetzer« zu erzwingen ein drei-lägige« Ultimatum losgelassen habe, dessen Nicht-erledigung den Abbruch seiner Beziehungen zu der Regierung de« Sultans zur Folge haben müsse. Der dreitägigen Frist folgte «ine viertägige und nach Ablauf de« vierten Tages spielt der Tete-graph wieder die beruhigende Nachricht in die Welt, daß Layard zwar noch immer keine Antwort von der hohen Psorie habe, daß e« aber ein Irr-thum wäre, zu glauben, die» bedeute einen Bruch zwischen England und der Türkei. Inzwischen suchen aad bereit» Deutschland und Oesterreich zu vermitteln und dem bewegten Gemüth des eng-tische» Diplomaten begreiflich zu machen, daß ihm die ganze Angelegenheit blutwenig angeht, da e« sich ja um keinen Engländer handle, i ie Sucht England« sich an der Türkei zu reiben, hat die«mal einen ungeschickten Moment erfaßt und die ganze Demonstration war ein blinder Schreckschuß, der die Pforte sehr wenig alterirte und den seine Ur-Heber am liebsten ungeschehen machen möchten. Im Dämmergrau de« heraufziehendtn Tage«, umgeben von dem durchnäßten Schmutz und Schnee der Straße, bot die Erscheinung de« Mädchens tin mehr als verletzendes Bild. E« sah aus, al« sei eine hübsche Gassendirne, von nacht-licher Orgie kommend, in ihrem Weg« verspätet. Die Toilette der eleganten Balldame und die der geschmückten Dirne unterscheiden sich nicht mehr, wenn erst die Blumen verwelkt, da» Ge-wand bestäubt und die Haare zerzaust sind. Bon kräftigen Armen im Kreise gedreht, tanzte Agne« nun wider Willen und laut schlvch-zend mit ihren weißen Sammetschuhen im Schmutz der Straße, wäbrend Lorenz Berning von den derben Fäusten seiner A»greiser windelweich geschlagen wurde. Der Kutscher und der Kellner riefen jetzt vereint nach jenen schätzenSwerthen Staatsbürgern, welche bekanntlich nicht immer gleich zur Hand find, wo sich zwei Widersacher im gaustkampf ihre gegenseitigen Beweisgründe vorlegen ... sie copirten endlich, al» da« Jauchzen und Schimpfen immer ärger wurde, den bekannte» Ton der Signalpfeife, und die» Mittel schlug durch. Mehrere Sntworte» schrillten au« benachbarten Straßen herüber. E» wahrte kaum eine halbe Minute, bis sich der Knäuel gelöst und die sämmtliche-, Com-battanten de» Platz geräumt hatten. Nur Agne« (lillier 3tW\\n. Priinumerations-Bedingungen. Mit Post-vrneudung: Fiir Killt: j>i«»»lllch . . . —M . . 1.50 fraibjaorig , ä».-.iH!ribrij|. Sicrttitilfctis ..1*0 H-ldjähn, . . . S.W vüonüoliriii . . . «.« '•mini I Einzelne Nummern 7 fr. Erscheint zeden Donnerstag und Sonntag Morgens. Inserate werden angenommen üi 6fr «Srj>cKtion »n „Clttm grilltnq", H«,. «««odt flt. s (8uiti»ratfftri t»n Juans i «»tusch). latalltt uctmtn jnictiK i«r Mr ..Stliikr ^'»»»«" : «. Wo«t in a»!ot, -in» «Um StUin d »Jot. «im. m it. Dptulit ant «»»». & I» ffiicn. iJ. 1RIQc:. 3ntu«j» • a^ealut in Liibach. Politische Rundschau. Cilli. S. Januar. Da» lrtzte der Siebziger-Jahre sollte nicht seinen Kreislaus vollenden, ohne daß den frevel« , haften Attentate» noch ein neues angereiht worden wäre. Ein Gallicier Namens Otero Gonzalez hat auf da« spanische Köntgspaar an der Pforte de« königlichen Palastes geschossen. Die Kugeln der« fehlten glücklicher Weise ihr Ziel, der Mörder wurde rerhofttt und tem ersten SchrcckenSschreie über die verrückte That folgten die begeistertsten Glückwünsche und Ovationen der Bevölkerung Madrid». Nicht geringere Entrüstung, al» im neuen HeimatSlande der Königin Christine, weckte die That bei uns in Oesterreich, dessen Völker erst vor wenigen Wochen der scheidenden KönigSbrout die herzlichsten Glück» und Segenswünsche al» auf-richtige Morgengade brachten. Univilltührlich drängen sich Mitleid und Beforgniß für da« Geschick der erlauchte» Frau auf. deren Honigmonat durch den Knall der Wass« eine« Meuchelmörders getrübt und verscheucht wurde. Zu dem Attentate liege» gegenwärtig nachstehende Daten vor: Die gericht'iche Untersuchung hat begonnen. Die verhaftete» Personen wurden freigelassen. Der Attenät r selbst hat während der erste» Nacht seiner Haft gut geschlafen. Sein vierzehnjähriger Bruucr wußte nichi« von der verbrecherischen Absicht desselben. Fast alle Sou-veräne Euiopas sandten telegraphische Beglück-wünschungen zur cntronntnen Gefahr. Da« Tcle-gramm des Kaiser« von Oesterreich ist in den herzlichsten Ausdrücken abgefaßt. Allgemein wird geglaubt, daß da» Attentat ti» Anschlag dtr Ultraradicalen sei. Zahlreiche Personen wurden ueuerdiug» verhaftet. Al« am NeujahrStage da» königliche Paar durch die Straßen der Stadt fuhr, wurde e« überall enthusiastisch empfangen. Auch die Deputirteu der Opposition beglück-wünsitten den König und die Königin. Im Schooße der sörderalistischen Partei ist seit kurzem ein häuslicher Conflict ausgebrochen. Fünfundsiebzig Abgeordnete der autonomische» Partei haben nämlich einen Aufruf unterzeichnet, in dem die GesinuungSgenossen ai'fgefordert werden, da« Organ der Ultramontancn. „da« Vaterland" zu unterstützen. Die Versuche der föderalistischen und klerikalen Partei de« Abgeordnetenhauses, ein neue« lebensfähige« publicistischeS Organ zu schaffen, sind, wie Dr. Rieger im czechifchen Club zu Prag zugegeben hat. gescheitert. Weder die geistigen Kräfte noch die materiellen Mittel sanden sich, um den unleugbaren Maugel eines Leser-kreise« einigermaßen zu bannen, an dem all diese Pläne zu nichte geworden sind. So erklärten dtnn die Mitglieds der klerikalen Partei, daß „da« Vaterland" der publiriftische Vertreter ihrer Grundsätze sei. Von de» ezechischen Abgeordneten haben etwa »ur 10 den Aufruf unterzeichnetj die üvrigen wollten sich nicht zu Schleppträgern der Clerikalen hergeben und grollen nun deu 75, daß sie die Partei comprommittirt haben. Das czechische Memorandum findet bereits Nachahmung. Die Ruthenen deren politische Stel-lung keine beneiden«werth- ist, kamen bereit« auch aus die Ist?, daß sie ebenso wie die Czechen die Nichterfüllung einer Reihe von Wünsche» und Forderungen beklagen, deren Durchführung sie auf Grund de« § 19 der Staatsgrundgesetze zu ver-langen berechtigt feien. Der Ausschuß de« ruthe-nischen Vereines ,rada ruAka" beschloß nun der Bei der Besei-"« "on Kabul durch die England« hat ®« die „Bombay Gazette' bcri»f.Ut, einen Meruen Krug gefunden, der folgende Insch-'t trögt: „Ein Geschenk an Serdar Nek für der russischen Regierung 1879 gkleis^ Dienste. Serdar Nek Mahomed ^^.liaüdirie in Charasiab. Nach einem Berliner Briefe der „Deutschen Zeitung" dü'ste das Bestreben der russischen Re» formfreunde von Teutschland aus eine nachhaltige Unterstützung gesunden haben. Der citirten Quelle zufolge ist es nämlich kaum mehr zweiselhof«, daß der seit dem Moskauer Attentate angeknüpfte Brief. Wechsel zwischen Kaiser Wilhelm und seinem Neffen einen ganz ausgesprochenen politischen Hintergrund besitzt und daß in demselben nicht mehr blos die Meinung de? Kaiser» Wilhelm zum AuStruck ge-langt. Der betressende Correspandent gibt nämlich zu verstehen, daß man in den höchsten Bciliner Kreisen von der Anschauung zurückgekommen ist, a!» ob die revolutionären Zuckungen im Czarev-staate blo« sür den Träger der russischen Krone Bedeuluna hätten. Man fürchtet vielmehr, daß bei einem starrer Fe halten an dem bisherigen Re-giirungesystem im russischen Nachbarstaale eine auch Deutschland in Mitleidenschaft ziehende Confla-gration entstehen könnte. Eine solche würde aber so wenig in BiSmarck« Pläne passen, daß es leicht begreiflich erscheint, wenn der Kanzler seinen ganzen Einfluß aufbietet, um du ch Vermittlung des deutschen Kaiser« auf den Czar im Sinne einer inneren Reform des russischen Staate« einzuwirken. Die russische Regierung bereitet ein Gesetz vor, mit welchem unter Androhung besonderer Strafen die Versuche, die nihilistischen Ideen im Heere zu verbreite:», verhindert werden sollen. Die Wahlkämpfe, welche im nächsten Jahre bei der Präsidentenwahl in Nord-Amerika au«-brechen werden, werfen bereit» ihre Schatten vorau»; schon jetzt werden auS einzelnen Staaten bedeutende Wahlunruhcn gemeldet, so aus Maine, wo die Aufregung im beständigen Wachsen ist; trotz aller Bemühungen die streitenden Wahlfragen zur Entscheidung dem ObergcrichtShofe zu über-weisen, wird dort ein blutiger Zusammenstoß zwischen den Demokraten und Republikanern de-fürchtet. Von beiden Parteien sind verschiedene Meeting» abgehalten worden. Da« vatikanische Concil wurde bekanntlich 1870 nicht geschlossen, sondern eher gesprengt, nnd theoretisch war e« bi« jetzt noch in Forlsauer be-griffen. Der Papft hat nun einer Congregation von Eartinälen die Frage vorgelegt, ob eine Fort-setzung de« Concil« möglich un? wünschenswerth sei. Die Cartinäle haben sich für die Verneinung entschieden: einmal, weil dem Concil bei der gegenwärtigen Lage de« Papste» die volle Freiheit fehlen würde, dann weil eine Versammlung der Bischöfe in Rom und die Behandlung schwieriger Fragen inopportun sei; sie könnt« zu Mißdeutungen und zu neuen Conflicten mit den europäischen Staaten führen. Endlich seien auch die kosten z» groß sür gegenwärtige Vage de« heiligen Stuhle». Darauf hin hat Leo Xlll. den Befehl gegeben, die Mauer» und Verschlage fortzuräumen, durch weiche ein Theil der PeterSkirche zum Concilssaol abgegrenzt war; da» Concil ist also jetzt al« be-endigt anzusehen. Kleine Chronik. Lilli, 3. Januar, tDpende.) Sr. Majestät der Kaiser hat dem C>lli«r Musik Vereine eine Unterstützung von 10t) fl. aus der Prioatkasse zu bewilligen geruht. (Thurmlian.) Am 7. d. kommt Herr Statt-halterci-Oberingenieur H o h e n b » r g e r, anlätz-(ich der Wiederaufnahme de» Thurmdaue« der hiesigen deutschen Kirche, in unsere Stadt. (Der Cillicr Gesangverein) hielt gestern in seinem Vereinsiokale die diesjährige General-Versammlung ab. Die hiebei gewählte Vereinsltituug besteht aus den Herren: Dr. August Schurbi jun., Vorstand; Anton Zinaiicr. Chor-meister und Vorstand-Stellvertreter; Franz Bliimcl. Chormeister-Stellvertreter; Josef Weiß, Secretär; Leopold Wambrechlsamer, Cassier; Franz Mravlag, Archivar und Alois Walland. Ausschuß. (Die Sylvesterfeier.) Im harmonischen Zusammenwirken dreier Vereine wurde dem ent-schwundenen Jahre ein AbschiedSsest veranstaltet, wie es slhlvoller nicht gut gedacht werden kann. Der Casino-, Gesang- und Musikoerein, wett-eiferten die letzten Stunde» de« Jahre» zu ver-schönen. Geweckt durch die Macht der Töne und den Zauber der Musik ertstand der Frohsinn in seinem rosigsten Schimmer. Vergessen waren alle Bitternisse, alle Enttäuschungen die uns da» letzte der Siedziger>Iahr« bescheret?, nur heitere uns fröhliche Menschen lachten dem kommenden Tage entgegen. Da« Fest nahm um 8 Uhr seinen An-fang. Der gewiß geräumige Saal de» Casinos erwies sich die«mal für die Zahl der erschienenen Gaste fast zu klein und viele der später Einge» trossenen mußten sich bequemen in Nebensaale Platz zu suchen. Mit dem lebhaftesten Beifalle wurdtn von den entzückten Zuhörern die Vortrüge de» Musik- und Gesangvereine» gelohnt. Tadellose Präcision und künstlerischer Schwung zeichneten sämmtliche Pieren au«, mit denen die beiden Verein« in fast ununterbrochener Reihe wechselten. Nachdem dieser Theil de« Programme» absolvir! war, begann die vom Casinovereine veranstaltete Tombola, die mit schönen Gewirinsten auSglstattet, gleichfalls eine regt Betheiligung fand. Nachdem dieselbe beendigt war hielt der Direcior des Casinovereine» L.G.R. Pesarie eine markig« Red«, di« mit den besten Glückwünschen zum Jahreswechsel schloß. Nun be-gann unter dem Klingen der Gläser der Austausch der Gratulationen, der so lange wälzrte, bi« der und ihr Cavalier standen einander gegenüber, beide mit Straßenkoth bespritzt und auf da« Aeußerste derangirt. Aber auch noch eine dritte Person war in-zwischen näher getreten ... ein junger Mann in Reisekleidern, mit dem Handkoffer in der Rechten. Wie erstarrt sah dieser Letztangekommene auf da« schluchzende, händeringende Mädchen. Und Agne» mußte diesen Blick gewissermaßen fühlen. Sie wandte den Kopf, schweralhmend, zum Toie erschrrckt . . . blaß wie eine Leiche. Ihre und de» jungen Manne» Augen schienen nicht von einander laffen zu können. Gleichsam gebannt sahen sich die beiden Menschen in'» Antlitz. Mehrrre Wächter eilten aus den Neben-straßen herzu unö Einer unter ihnen legte die Hand auf de« Mädchen« Schulter. — wa» treibst Du denn, he? Weißt nicht, daß e« verboten ist, in solchem Auszuge die Straße zu betreten? Wohin gehörst Du? — Allmächtiger Himmel! hörte sie e» kaum vernehmbar von via Lippen de« Fremden. Da« war det Ton, den sie so bitter haßte, der all' da« h«iß« Blut in hochgehenden Wogen zum Herzen trieß ... der Ton des Bedauerns, halb sogar der Verachtung . . . Loren; Berning drückte einen Thaler in die Hand de« Constabler«. — Sie irren vollständig, guter Mann. Diese Dame ist meine Braut! Der Wächter sah ihn mißtraurisch an. Der Schauspielermantel schien ihm wenig Bürgschaft für die Behauptungen de« Haldverauichtcn. — Warum hat denn Ihre sogenannte Braut in der kalten Winternacht nur die paar zerriffenen Fähnchen auf dem Leibe? fragte er. Seid Ihr mit einander an die Luft gesetzt? Lorenz Beining hob da» herabgefallenen Tuch vom Boden. — Dieser Plebs! sagte er höchst erbittert. Rasch, Agne», nimm Dei»en Ueberwurf und laß ml« eilen! Er öffnete den Wagenschlag und wollte da« Mädchen an der Hand zu sich ziehen... da sah auch er den letztgekommenen jungen Mann. — Ernst! sagte er unwillkürlich. Ernst! Da« Alles geschah schneller, al« e« uns möglich ist, auch nur eine Zeile zu schreiben. Während Agne«, todtenblaß vor innerer Er-regung, von Einem zum Anderen sah, behielten die beiden Rivalen einander fest im Auge. E« war, al« wüßten Beide, daß jetzt eine Erklärung unausbleiblich fei. Ernst Orthloff nahm zuerst da« Wort. — Berning, Du hast vorher diese Dame | Deine Braut genannt, sagte er mit erzwungener > Ruhe, und ich will zu Gott hoffen, daß Du darin ' Tanz seine Rechte gellend machte und Alt und Jung in seine Kreise zog. Diesmal war der An-drang dazu ein entschieden so gewaltiger, daß ein Statistiker vor lauter Tänzer und Tänzerinnen die Paare nicht übersehen, geschweige zählen hätte können. Der Aadrnch de» Tage« konnte erst die Tanzlust dämmrn. G.'wiß ein gute« Cmen für den kommenden Earneval. lCivil - Leichenbegängnisse der Officiere.) Mit Genehmigung de» obersten Kriegsherrn hat da» Reichs-Kriegsminifterium ge-stattet, daß fernerhin Leichenbegängnisse pensionirter Officiere in Wien oder in der Provinz, fall» e« die-selben vor ihrem Ableben oder ihre Angehörigen wünschen, auch ohn« militärische Conduct«, daher durch Civil-Leichenbestattungs-Anstalten besorgt werden dürfen. (Mannschasta-Verpflegung.) Laut Minifteral-Erlasses wird im Jahre 1880 die der Mannschaft vom OfficierS-Benreter abwärts zu leistende MittagSko't in Steiermark für die Por-tio« u. z. in Graz mit 24'/, kc. uns in den übrigen Mnrschstationen mit 22'/» kr. vergütn. (Schließung des evangelischen Friedhoseo.) Die hiesige evangcmche Gemeinde besihloß aus Rücksichten der Pietät gegen di« von d«r Stadtgemeird: au» sanitären und au« Gründe» der Stadterweiterung beantragte Schlie-ßung de« evangelischen Friedhose« vorderhand noch den R«cur» zu ergreifen. (Eoncert.) Morgen Sonntag den 4. Ja-rnrnr concertirt im gutgeheizten Gartensalon de« Hotel« zum „goldenen Löwen" die Kapelle des Cillier Musikvereine«. (Rinderpest in Dalmatien.) In den politnchen Bezirken Sinj und Spalato in Dal-matien ist die Rinderpest auSgebrochen. Von ^eite der Statthaltern wird daher die Ein- uns Durch' fuhr aller im § 2 des Rinoerpestgesetze« verzeichneten Thiere. Rohprodukte und Gegenstände au« den genannten oerieuchlen politischen Bezirken t almatien« nach Steiermark verboten. Aus den übrigen seuchenfreien politische» Bezirken Dal-inalien« ist deren Ein- und Durchfuhr au legalen Provenienz, und Gesundheit« Cerlisikaieu gestattet. Optische Vorstellung.) Ueber die am verfloffen.n Sonntage im Hotel „Ochsen" abge» haltene optisch- Vorstellung berichten wir. daß dieselbe recht lebhaften Beifall fand, so daß sich der Darsteller aus vielseitige« Vertan-gen v.rantaßc sieht, Margen den 4. Januar von 5—7 Uhr Nachmittag« noch ein«, und zwar die letzte Vorstellung, abzuhalten. Hoffentlich wir» die von den WeihnachtSscrien zurückgekehrte studirend« In-gend recht zahlreich dabei vertreten fein. (Selbstmord) Am Dienstag halb 11 Uhr Vormittag« Hit sich zu Marburg in der Frei-hauSkaserne ein Führer de» heimischen Infanterie-Regimentes Litzelhosen, Ferdinand Hubel. er-schaffen — wie man versichert au» dem Grunde, die Wahrheit sprachst. Selbst al» Deine Verlobte hätt« sie ja durch Scenen wie diese einen unau«-löschlichen Schimpf erlitten! . . . O Gott, ich möchte da« Zeuzniß meiner Sinne verwerfen, um mir diese Stunde leugnen zu dürfen! Agne« fühlte einen Schwindel sich ihre« ganzen Wesen« bemächtigen. Mit ihr sprach er kein Wort, sah sie nicht an. al» befinde sich zwischen ihm und ihr «ine unüberfteigliche Kluft. Ja, ja. sie wußte, wa« er dachte! So könnt« sich Eva nie im Leben vergeffen! Ihr« Besinnung war halb umflort. Sie er-griff den Arm de« verstummten, erblaßten Schäfer'«. — Du hörst nicht, Lorenz, sagte sie mit heiserer Stimme, der Herr wünscht zu wissen, ob ich in der That Deine Braut bin . . . So sprich doch! Lorenz Berning sah empor. E« war fast ein Grauen da« sich in seinen Blicken spiegelt« . . . er schien halb entschlossen, dem Andern Alle« zu gestehen. — Eruft! flüstert« «r . . . — E« ist genug, unterbrach ihn kalt der junge Mann. E» ist genug, Berning, Du bedarfst mir gegenüber keiner Entschuldigung. Und sich gegen Beide leicht verbeugend, ging er langsam fort, ohne sich umzusehen. »eil ihm die DiensteSprämie entjopen uud der Uebertritt zur Kavalerie riefet bewilligt worden war. Hubel war zweinndzwanzig Iabre all. lLicber sterben als nicht erben ) Dem Fleischer Ferdinand Poschoruik in St. Lo-renzen an der Kärntnerbahn ist seine Muhme gestorben, ohne ihm. der winhschastlich bereit« tief herabgekommen war, auch nur einen Kreuzer zu hinterlassen. Da« nahm sich Poschornik sosehr zu Herzen, daß er an einem Hakcn eine» Strick befestigte, sich auf den Tisch stellte, die Schlinge um den Hal« legte und herabsprang. Die von den herbeigekommcnen Hausgenossen vorgcnom-menen Wiederbelebun,»-Versuche blieben erfolglos. (Eine Kapelle beraubt.) Am 19. Dec. v. I. Abends nach 7 Uhr wurden au« der dem Grundbesitzer Markn« Lobic von Befarca gehörigen Kapelle sämmtliche Altanücher und Heiligen-Bilder entwendet. (TtatistifcheS.) Im vergangenen Jahre wurden in der Sladlpsarre Cilli 270 Menschen geboren, 269 beerdigt und f>0 Paare getraut. Buntes. (Das neue Jahr.) Das Jahr 1880. ei» Schaltjahr, ist na» den 70 U-dersetzerr, der Bibel da« 7514. kett der Weltschöpfung, das 564 l. der jüdischen Aera. nach neuerer Zeitrechnung. IahrcSre. «ent ist der Mond. Es werden in dem Jahre vier Sonnen« und zwei Mondt«sinster»issc stattfinden, von denen jedoch bei uns nur die letzte Sonnen-(31.Dez. 1 Uhr 6 Minuten mittags mittlerer Wiener Zeit) und die zweite Mol'dc»fi»sternis (16. Dezember) sichtbar fein werden. Die „allgemeine Jahres-Witterung" wird, dem Kalender zufolge, mehr feucht al? kalt und ttock.n fein. Die^änge des Fasching' betrügt 35 Tage. (Ans den böhmischen Wäldern.) An den Berlaasbuchhandler Th. Ackermann >n München, d.r von Kn „Räubern" eine so kleine «uSgabe veranstaltet hat, daß man sie bequem im Portemonnaie bei sich t'agen kann, ist soeben auS den böhmischen Wäldern folgende Adresse gesandt worden: ES drang Dein Buch in unsern KreiS Und ließ vor Ingrimm uns versteinern. Wie tonntest Tu den Ruhm und Preis Des Räubervolts so arg verkleinern? Denn die'wir unser Naubmelicr Im großen Stil nur stets gelrieben — Tu stecktest uns in'S Portemonnaie Und machst uns so zu Taschen Tiebcn. (gez.) Mari Moor. Schweizer, Roller, Spiegelberg, Grimm, Schufterle. (Eine fcandalöfe Geschichte) macht gegenwärtig in Agram — wie man dem „Ma» gyaroszag" von dort schreibt — viel von sich reden. Der kroatische Abgeordnete Misialooic», der zugleich Mitglied de« ungarischen Reichstage« > Er hatte nickt zu ihr gesprochen, sie keiner Beacktung gewürdigt ... ja er zeigte nicht ein-mal Zorn oder Bedauern, obgleich er wußte, daß sie ihm jetzt für ewig verloren war. Und doch lausqie die Unglückliche den Schrillen. Sie schloß die Augen unv horchte . . . Tausend Stimmen in ihr riefen den geliebten Namen, schrieen e« taut, daß da« Ganze eine schreckliche Eomödie sei, daß sie ihm nie untreu geworden, weder sactisch noch geistig. Aber der Trotz schloß die Lippen. Da« eine Wort blieb ungesprochen. Lorenz Berning hob sie in den Wagen, dessen Lenker inzwischen den Wächter verständigt, unv dann rollte das Gefährt dahin. Die ersten matten Strahlen der Morgen-s»une umspielten ein starre« blasse« Mädchen-aatlitz . . . mechanisch hielt Loren; Berning die Ohnmächtige umfaßt. IV. Und Eva? Leser, wir appelliren an Deine Nachsicht! Frau Leßner halte klüglich alle« Einzelne be-rechnet. Sie wußte, daß die Familie Orthloss ihr durchau« mißtraute, und daß die singirte Adresse schon nach drei Tagen in Hamburg kein Geheim-»iß sein werde. In größtmöglichster Eile log da-her ihre einzige Hossuung aus Gelingen. ist. bot nämlich noch zur Zeit, al« Koloman Ghyr,y Präsident des Abgeordnetenhauses war, die Toggcldcr de« verstorbenen kroatischen Dcpu-titten Iakics durch zwei Monate ungebührlich er-hoben. Die Sache wurde damals im gütlichen Wege vertuscht. Unter den croalischen Deputirten bat diese Affaire eine solche Entrüstung hervor» gerufen, daß bereits zehn derselben aus der Re-gierungsparlei ausgetreten sind, weil sie mit einem Menschen wie Mi«kalov«c» nicht in einer unv derselben Partei bleiben wollen. Atyeickmß der im Monate December in Cilli getauften Kinder. Wunderlich Mathilde Theresia Maria. >Iabta Franz, Bizjak Maria, Berglez Anton, Wambrechtsamer Anna Justine Maria. Sima Johann, 6l»r Maria, Romich Gisela. Rakuich Theresia Anna Johanna. Weg -leiier Josef, Gospodarii Maria. Qlorep« Franz, Jelen Antoma Maria. Brunner Adelheid, Pctriauß Karl Georg Jakob, Bidmajer Antonia, Schweiger Thomas, Nell Rudolf Gustav, Resnil Agnes, Timec Agnes. Rojc Jodan» Verstorbene im Monate Tecember. j'olobar Bartlmä, Inwohner, 79 I., Allers-schwache! Sabukoschek Karl, Beamtenstiiid. II M . Kehlkopt Entzündung; Valen-ak Joses, t t. AuSkuliant, 30 I Vergiftung! Lengusl Franz. Schuhmacherstind, <« T . Schwache! vchmid Thereiia Zimmermeisterswilwe, 76 I., Altersschwach»! Legvarl Maria, Keuschlerstochter, 7 I.. Diplheritis ; Hotel Valentin, Knecht, 49 I., Waner-suchl: Werl Maria, Bürge rSiochier, 77 I., Alters-schwäche; Kodela Anton, Keuschlerstind, T I. Darm-katarrh: Requl Ursula, Bauersiochler, 19 I., Aus-iehrung! Piriu-ek Johann. Weber, 22 I . Tuberkulose! Rovat Maria, Winhsgattin. 44 I., Verblutung! Do> bovi et Matthäus. Hausknecht. 48 I.. Typhus: Zupanc Agne«, Bauerswitwe. KZ I., Alleesschwäche: Karmuil Ursula. Krämmerin, -'-9 I.,^Wassersucht: Spelz Antonia. Privaliersgallin, 56 I, Schwäche; üeMaWet Franz, Schuhmacher, 38 I. Tuberkulose; Höller Andreas. Handschuhmacher, «7 I., Altersschwäche: Kne; Maria, Bauerslochlcr. N I., Erkältung! Legvarl Josefa Maurersgaltin. 54 I. Lungenlähmung! .^anc Karl, Taglöhnerskind, 5 I., SSafferkops: Menculli Maria, Taglöhnerin 48 I.. Piämie. Vlindwir'lchasi, H»»dc>,J»!»istrie. « Markt - Durchschnittspreise) vom Monate Dec. lö?9 in Ciltt : per Heetoliter Weizen fl. 10. -Korn fl. et. 1B, Gerste fl. C.—, Hafer fl. I.—, Kukuruz fl 5.70, Hirse fl. 6.85, Hai den fl. 5.70, Erdäpfel fl. 2.30, per 100 Kilogramm Heu fl. 2.—, Kornlagerflroh fl. 1.70, Weizenlagerslroh fl. 1.52, Streustroh st. —.90 Fleisch-preise pro Januar 1880. l Kilogramm Rindfleisch ohne Zuwage 52 kr., Kalbfleisch 60 kr., Schweinfleisch 52 kr., Schöpsenfleisch — kr. «Wiener Frucht- und Meblbbrse vom 2Z. Dee.> (Oriq.-Telg.) Man nolirte per >00 Kilo gramm: Weizen Banater von st. 14.---lo.1l). Theiß von fl. 14 30—15.40. Theiß schweren von fl. 13 10— 14,30, Slovakischer von fl. 14.. .»14.50 dio. ich« ooir fl. 12.00—14.— Marchselder von fl. 13.70—14.70.Wala-ch »scher von fl 12.S5—.13, Usance pro Frühjahr von fl 14.70-14.75. Roggen Nyirer- und Pesterboden von fl. 10.30—10.05. Slovakischer von fl. 10.60—10.90 Anderer ungarischer von st. 10.20— lo.5t>,Oesterreichischer von fl. I9.S0—1080 GersteSlovakischevon fl. 1030 - 11.40. Obeiunqarische von fl. 9.--11.60. Oeltereichischer von fl 0—.—10.70, Fuliergerfte von fl. —.--.— Mai» Banaler oder Theiß von fl, —.--.—, Internationaler von fl. 7.05—7.75, Einquanlin von st. 7.90 —7.S0, auf Lieferung pro Frühjahr von fl. —.— —. Haser ungarischer Mereantil von fl. 7.5" 7.00. dlo. gereulerl von fl. 7.75—8.—, Böhmischer oder Mährischer von fl. —.—.--, Uiance pro Frühjahr von fl. 7.85.—7.90 Rep« Rübser Juli-August von st. 11.75—12.50, Kohl August-September von fl. 12.50 —18.50. Hfllfenfrslchte: Haidekorn von fl. 7.i!0—8.— Linsen von fl. 20.— 30— Erbsen von ft. 12.—18.— Bohnen von ft. 12 5014.—. RflbSöl: Rafiinirl prompt von fl. 30.50—30.75. Pro Jänner, April von ft 31.50—31.75. Pro September, Tecember von fl. —.--—. Spiril»S:Roher prompl von fl. 37.— —37 25. Jänner. April von ft. —.--. Mai, August von ft. —.-Weizenmehl per 100 Kilogramm: Nummero 0 vo» fl. 25.--20.— Nummero I von ft. 23.50—24.50, Rummero 2 von st. 21.30—22.30, Nummero 3 von st. 19.——20.—. Roggen m e h l pr 100 Kilogramm: Nummero 1 von ft. 17.90—18.90 Nummero 2 von ft. 15.90—16.90 Fremden - Verzeichnis. Vom 24. Dezember 1879 bis 3. Januar 1880. Hotel Erzherzog Johann. G. Zimmer. Reisender. Wien. Hotel O ch i e n. Josej Kladnik, Mülleriüeister. Krain. — Marga-retha si-ko. Privat. Marburg. — Joimnn .Komlanz und Anton Wielschko, Privatiers, St. »tanzian. — Aranz Kosch, Tischlermeister. Maria Rast. — Josef Schneider und Josef Harder, Reisende, Wien. Gafthos goldenen Engel. Jgnaz Goldmann, Reisender Wien — Robert Halbanv, Beamter Graz. — Aldin Setej, k. k. Jnsan-lerist, Trieft. Course der Wiener Börse vom a. Januar 1880. Goldrentt...........81.70 Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 69.75 H „in Silber . 71.15 1860er Staa'.s-Anlehcnslose .... 131.— Bankaclie»........... 840.— CreSilaellen...........291.75 London............116.65 jiatoltond'or.......... 9.81 (. f. Münzducaten........ 5.53 lvX) Reichsmark.........57.70 Ai« sie mil dem moralisch geraublen Mäd> chen am Weihnachl«adend abreiste, befand sich der Aristokrat in demselben Eisenbahnwagen und beobachtete auf jeder Station wie ein heimlicher Polizist die schöne Beute, obwohl er klug genug war, sich nicht erkennen zu lassen. — Kostet meinem Allen ein schnöde« Silber ! monologisirte c. Schändlich theuer, diese Leßner, aber auch ein capilaler Fang! Ha, ha. ha! . . . Lasse den Grei« späterhin mehrere Stunden Moral predigen und auf die Strafen des Himmel« hinweisen, wenn nur dasür die reizende Blume mein Eigenthum wird. Bei meiner armen Seele l Bin so verliebt wie ein siedenzehnjähriger Schuler 1 Er zog einen Brief aus der Brust lasche ino la« mit dem Ausdruck giößler Zufriedenhett die wenigen Zeilen, welche da» Schreiben enthielt. — Alle« in bester Ordnung! dachte er. Bortrefflich vorbereite« 1 Bin wahrhaftig in solchen Sachen ein geriebener Kerl, ha, ha, ka... Und wenn dann der Bahnzug weiter eilte, wenn der edle Ritter da« Mädchen in Sicherheit wußte, so senkte er da« Haupt zum Schlummer, außer Stande, sich durch >eine eigenen Gedanken wach zu erhalten. « Frau Leßner vlauderle während dessen unauf-hörlich, obgleich ihr Eva nur selten eine ganz kurze Antwort zu Theil werden ließ, ja obgleich sie hänsig da« Gesagte völlig überhörte. — Du sollst alle Tage in da» Thealer gehen, mein Liebling, sollst die elegantesten Bälle besuchen, und Dich im Thiergarten sehen lassen. Glaub' mir, wa« diese gute Frau Orthloff sagt und denkt, da« kommt Alle« um hundert Jahre zu spät. Sie möchte Dich so kärglich ad« sp-isen, wie in ihrer eigenen Iugenv di Mädchen abgespeist wurden . . . nämlich mi Gevet!>uch und Häuslichkeit. Uederhaupl ist di gute Frau, der ich allerdings . . . Eva's große Augen sandten einen ruhig ge« bietenden Blick. — Liede Frau Leßner, e« ist eine unserer Bedingungen, daß Sie von Mama nie Nach-»heilige« reden oder sie irgendwie herabsetzen dürfen. Meine Familie ist mir theurer al« Alle«, das wissen Sie, und daran ändert weder ihre Armuth, noch da« Bermögen, welches Sie mir vielleicht später schenken werden, da« Allergeringste. Die dicke Dame seufzte uno vollführte eine ihrer fatalen, so wenig eleganten Armschwenk« nngen. (Forlsetzung folgt.) Kundmachung. Der Keller in, alten Scbnlgebäude, gegenwärtg-Landwchrki-serne. ist vom 1. März 1S80 au am veri miethen. Anzufragen bei der städt. Cusse. CILLI, den 27. December 1878. 571 a Der Bürgermeister: Dr. Neckermann. 569 3 Der tur Anton OhrfandlVhen Concursiuusse gehörige ub Sternstein gelegene ist unter »ehr günstigen Bedingungen zu verkaufen. Derselbe misst ungefähr 5 .Tuch, ist behaust, mit Edelreben bestockt, hat südliche Lage nnd liefert ein sehr gutes Prodnct. Auskunft« ertheilen Dr. Hlohael Lederer, Advokat in tionobitt, und der Concuraffiajweverw<er Dr. Carl UM, Advokat in Klagenfart. SeQiönc Wohnung Hochparter-e, bestehend aus 1 Zimmern. Köche, Speise, Holzlage, Keller- nnd Bodenantheil, ist soaleieh unter günstigen Bedingan^en zu vermiethen. Wienerstrasse Nr. ?. Näheres beim Hauseigenthflmer._0 4 ^rünumerations Einladung auf die Oesterr.-Üni. lllistrirte Jaii-Zeitni Öflicielle* Organ des Jagd- und Fischerei-Scbuti-Vereine» für den Innkreis. II ien. F.. llrfirtf/naKf in. Mit 1. Jänner 1880 beginnt der dritte mit prachtvollen Illustrationen ausgestattete Jahrgang dieser Zeitschrift. Dieselbe erscheint Sinai des Monats und kostet vierteljährig ö. W. H 1.59 sammt Post-snsendun^. Der Jahrgang 1879 kann solange der Vorrath reicht nachbezogen werden. 516 9 Die Expedition Wien, I., Hegelgasse 19. Diamant - HYrgeHänge in und Silber-Haftung (kleine moderne Fa\-on) von 20 fl. bi» 60 fl. und höher bei Pacchiaffo Cilli, Haoptplatz 113 Juwelen-, Gold- u. Silberwarenlager. Complett eingerichtete Cassetten fflr 6 Personen, echt 13-lOtli. geprobtes Silber von fl. 75"— »uiw# Rinkuuf un<. Kinteusch von Juwelen und alten G< ld- und Silber-Gejjenstfaden xu den höchsten Preisen. Bepareluren werden billiget und schnellstens »erfertigt. S!| Aufträge nach Auswärt* werden prompt _»ffwuirt__ Güter, \ illen, H&nser. üekonouiien. Weingärten, industrielle Unternehmungen, etc. etc. werden durch das lonz. Veraifflni©- n. Anstinsls-BDrean Plantz, Cilli zu billigsten Preisen «n^eboten, woselbst auch diesbezügliche Auskii-: 3 ;,erne ertheilt werden, so auch jedes :n uie'i Fach einsch'a-geude Geschäft reellst besorgt wird. F. Huste-Nieht von L. H. Pietach & Co. in Bre»lau, Hoaig-Sriiuitr-Ralz-Extnilt und Caramellk». Zu baden in Yilli i. d. Apotheke zu Maria Hilf bei Herrn I. Kupfer-schmid. »ruchduftcn u. ^unqkiicatar-h. Huftr-Richt iHiaisi-ttr-utkt-MTl» Extrscl» von L. U. Pietiet, » Co in Breslau hat bei mir. wie auch bei meinen «indem vorzüglich gegen Hafte». Lnagku-Catirrh und «euch, huftk« gewitti. P«nl Müller, Kaufn,.. Neumai lt i. Schi. Jeder Husten kann höchst gefährlich werden. Ein vernachlässigter Husten taun der Aeim von Uebeln werden, welch« in ihrer Entwickelung da« Leben bedrohe«. Kein Hustender darf deshalb ganz sorglos sei» Au^er zahlreichen Anerkennungen bentzen wir auch ein Taitschreiben Xr. Hoheit de» Piraten Carl l. von KiimtinicH. Zahnärztliche Anzeige. Beehre mich hiermit anzuzeigen, dass ich vom 6. Jänner an durch einige Tage in Cilli, Hotel „weisser Ochs" ordiniren werde. Künstliche Zähne nnd Gebisse werden schmerzlos eingesetzt und alle Zahnoperationen vorgenommen. Ordination von 9 bis 4 Uhr. A. I3fiieliol Zahnarzt aus Laibach. Une maison de prämiere ordre de viiis de Bordeaux dem&nde 8 2 des agents pariant le franyais pour visiter la rieh clieuteile bourgeoi«. condltions avantngeusei, ecrire ä Mess. Guillaume & Comp. 21 Cours du Medoc h Hordoaux. Zwei möblirte Zimmer im II. Stocke, 4 Fenster Gassenfront, jedes mit separatem Eingänge. sind vom I Februar an im Hanse Wieners trasse Nr. 9 zn vermiethen. Xsiberes beim Hauseigenthfimer. 5 4 Den hochherzigen Mitgliedern des CiUirr Uh»»#«•»»- I rrri»*e* wii I der wärm*-* Dank ausgesprochen tur die milden Beiträge fltr die Armen. Auch wird zugleich bekannt gegeben, dass die Summe von 227 fl. 50 kr. eingegangen ist nnd dieselbe .Summe von 227 fl. 50 kr. an 28 Arme veitheilt würd« nebst 91 Stück alten Klrid«ngsst4ck>-n. Vom Her n Uemeindevorstand wurde e» controlirt und bestätiget. Ferner werde® die hochherzigen Mitglieder freundlichst gerieten zn der demnächst stattfindenden General - Versammlung ru erscheinen wozu die Einladungskarten nachfolgen we den. Vorsteherin: Obmännin: Frau StepUc iinlgg. Fran v. Klein. Ansuchn*«: Frau Edle v Wer heimitein, Frl Leachtina. F.L v Klein » I)."s von Professor Klinkerfnes, (Director der Göttin'/er Sternwarte,) erfundene ermöglicbt die Voransbesiimmiß des Wetters. Tisch-Hygrometer Fenster- . Wand- . . fl. 10.— . , 15.— . . 18.- Als solides Kekgefchknk zu empfriiseu.» Wilkkiml.Ambl'kckt, KMkk. Ftbrik mrteorolocUetier lasirumente nnter wlBseasrhaftl Leitung des Professor Klinkerrar*. Illnstrirte Preislisten u. Anerkennungen von Autoritäten zu Diensten. GMi, £>itstsgalTe 169 empfiehlt »ich der geehrten P. T. Deines weit zum Frisiren nach der neueste' Mode sowohl in als ausser dem Hanse und zu jeder Stunde. 4 2 Brennholz; Huehen-Scheiterholz, I Meter lau». Bestellungen in jedem Umfange werden beim Gefertigten ent:»etfengenomen nnd sofort zugeführt. Preis per Meterklafter fl. 9.50. Gustav Gollitsch, Hauptplatz, Cilli. zu billigsten Preisen ^ » bei 420 ^ In der Sparcasse der Stadtgemeinde Cilli wurden vom 1. October 1879 bis 1. Januar 1880 von 806 Interessenten Einlagen gemacht .... und von 786 » , behoben .... die Activ-Capitals-Anlagen betrugen....... die Aetiv-Capitals-KQckzahlungen betrugen .... die Gi'sammt-Einuahmen betrugen........ die Gesammt-Ausgaben . ........ der Geldverkehr bei einer Parteien zahl von 2504 war Cassa-Stand mit 31. December 187l>....... 141.733 113.012 131.122 88.932 250.740 251.660 502.400 34.274 •OO1/, 86 09 57 57V, oi v, ■59 '87'/, 452 Sparcasse der Stadtgemeinde Cilli, den 1. Januar 1880. Die Direction. Sonntag den 11. Januar 1880 im städt. Theater-Gebäude in Cilli erster grosser 0 ASKEN-BALL. Ballmusik von der Cillier Musik-Vereins-Kapelle. Am Mitternacht grokr Lombola mit 11 feßr fißiueu l^eminußett. Die schönste Maske erhält eine prachtvolle Prämie. Für Speisen und Getränk« ist bestens Serge getragen. Parterre-Loie fl. 2.50, Gallerie-Loae 21, FranergelösteEintrittslarten Mir, an der Casse 60 tr. Entrd-e l'ilr >laml«'u i£!i kr. Um Mkhlrcichcu Besuch bittet Hochachtung.voll Mffitaz XnhukitMchcuy. I'ruclr nnd Verliig von Johntin liaknsch in Cilli. Verantwortlicher Kedactcnr Max Be»oui.