pltis str ^ardvrg. Ein Monat . Vierteljährig 1 fl. 20 „ HalbjShrip 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ SV „ Mit ZasertioizAtbühtZ Die viermal gcspal-teiit Dnickzeilc wird bei eittmalij'jkr Einsc!'iltiing mit 5. dfl zweimaliger mit b, bei dreimaliger mit 10 .Kreuzern be-rechnet. Ein Monat . k'0tr. Vierteljährig 1 „ 5>0 „ Halbjährig . S „ — „ Ganzjährig. — „ Einzelne Nummern S kr. Erscheint jeden Lonn' Doknerstag in ben Bogen n nnge» l). Dvn«erStag de« Ä». September S«S Graz k'. (?. 23. September. Am 21. d. M. tvurde hier der ftririschc Sängerbund gegründet. Vessrn Anschluß an den großen deutschen Sängerbund beschlossen und gleichzeitig auch telegraphisch nach Coburg gemeldet. Dadurch, daß der l)iesige Man-nergesangvercin diese jetzt zur Thatsache gewordene Idee angeregt und deren Durchführung mit allen Kräften gefördert liat, hat er sich nicht nur ein Anrecht auf die Dai»kbarteit aller deutschen Sän-ger im Lande, ja aller Deutschen Steiermarks überhaupt erworben, sondern auch alle jene An schuldigungen widerlegt, die so häufig gegen ihn 1 Nord unserer schönen Heimat venirth und mit! Organisirung und einheitliche Leitung jciler Tur-Begeisterung aufgenommen wurde, dann die^ner ins Leben zu nlfen, welche bei vorkommen-Eugen Sporks, ivelche mit treffenden Einfällen den Z^euersbrünsten thäti^e Hilfe leisten wollen, und etwas sarkastiscl)em Scherz lieqinnend am dem aber zugleich die Ausgabe gestellt wurde, das Schlüsse eine der Bedeutung deo Tages entspre- höchst zu erreichende Ziel ilnmer unverrückr im chende Wendung nahm und mit Enthusiasmus! Auge zu behalten: die Bildung einer vollständigen, vorgeliracht, auch eine zündende Wirkung hatte, allen Anforderunt^en entspl^chenden Feuerwehr. Doch wir kämen zu weit, wenn wir aller daselbst > Durch eine dcr^uligc Zijätlgkcit wird sich unser gesprochenen gehaltvollem Reden, aller meisterhaft ^ Turnverein im erhöhten Maße die Achtung aller aufgeführteu musikalischen und Gesangsvorträge,! Bewohner unserer Stadt sichern, die demselben ob ..... ........... " und ernsten, ob heiteren Inhaltes gedenken wollten! schon jetzt täglich mehr und mehr zu Theil wird, wünschen uns Glück, diesem Feste beigetvohnt da die stets maßvolle Haltung, der strenge Sinn zu haben, wie auch allen Sängern, die imn für Ordnung, welche in diesem Bereine leben, in Umlauf gchtzt wurdtn. ÄiM-nd''wird'm'chr!durch ki» i»nij,°» «.ind vttbund.n um so vcr. auch schon die Mehrzahl dcch tincn Bmm rinsritig. di- Lciscntlichkcit schcucnd. tramn-vollcr ihrem ichonc» Z.klc nach „Borwatt« deren Ansicht «.d acht w.lch^ ^ unter der F>errsäiaft eines absoluten Au'^schustes cntgegenitreben können. ^stehen desselben theils nur dn^ GesUljchaft ver- geknechtet nennen, der von selbst den Gesangsge- Derselbe Tag ivar auch sui den Turnverein ^ kappter Bamkadellma^ eiue Vereinigung . .»v ,yurde nämlich am Vor ! von Zechbrüdern wittern wollten. Mittage in der Turnrathssitzung der Beschluß! Am Nachmittag wurde ein Turnerausslug gefaßt, einen Ausruf zu? Gründung von Turn-! über die Platte nach Mariatrost veranstaltet, der vereinen an alle größere Orte der Steiermark vom herrlichsten Wetter begünstigt wurde. Es ergehen zu lassen und es ist somit der erste! betheiligteu sich dabei nicht nur au 130 Turner. nossen im ganzen Lande die Bruderhand bietet, um mit ihnen vereint fich einem großen Ganzen anzuschließen zur Pfiege deutscher Kunst und deutscher Sitte. Daß der hiesige Gesangverein keine ausschließliche Stellung einnehmen wolle, dürfte auch die am Abende des Gründungstages zu Ehren der Vertreter der übrigen Gesangvereine abgehaltene Festliedertasel zur Genüge bewiesen haben. Nichts störte das herzliche Einvernehmen der Einl)eimischen mit den fremden Gästen und wären nicht bedentungsvolle Worte zur Feier die ses Tages gesprochen worden, so hätte jeder Un-eingeweihte glanben müssen, er befände sich unter den Mitgliedern eines einzigen Vereines, die seit lange schon vertraute Freunde geworden waren. Von den gehaltenen Reden erwähnen wir die geist- und schwuugvolle des Dr. Kosjek, sowie Schritt zur Erreichung desselben Zieles gethan,! scndern auch die Mehrzahl der anwesenden Ab an welchem die steir. Gesangvereine jetzt angelangt? geordneten der steirischen Gesangvereine, viele Befind, zur Gründung eines steirischen Turnerbuudes, ivohner unserer Stadt, die eii» sichtliches Vergnü- gen an der musterhaften Ordnung des ganzen Zuges, an den trefflich eingeschulten Ehören der Turnersänger und den lieiteren Spielen der Tur- dessen Anschliiß an den großen deutschen Turner-bund dailn »vohl ebenfalls unzweifelhaft sein dürfte. In derselben Sitzung kam auch die Turner Feuer wehrfrage zur Verhandlung, doch bei den gegen- i ner an den Tag legten. wärtigen Krästen und Mitteln des Vereines ging! Mit allgemeiner Entriistung wnrdc hier der man vorläufig von dem Gedanken ab, schon jetzt! Schmähartikel aufgenommen, ivelchen die Beilage eine selbstständige Turnerseuerwehr bilden zu wol- > des „Vaterlandes" nnlängst brachte nnd es herrscht len und dem Grundsatze gemäß: „Weniges ver-' nur eine Stimme, daß Menschen, welche s ^lche _____^____ . .. . ^ ^ ______ sprechen und Vieles lialten'', beschloß man vorläufig j Waffen füliren, nur für eine unsaubere Sache zme des Vettrew^ aus Marburg, ivelche den das schon in kürzester Zeit Erreichbare anznstreben.! kämpfen, ja kai.m die Ehre einer Erividerung Seist wahrer Vaterlandsliebe athmete und den! Es wurde zu diesem Zwecke ein permanenter > verdienen, die ihnen vielleicht nur erwüuscht wäre, warmen Eifer für Versöhnung zwischen Süd und! Ausschuß gewählt, der die Obliegenheit hat, eine um einen gehässigen Streit fortzuspinnen und den Aquarell-Liltzer von Julius I. Kraßnigg. I. Klagensurt, im September. Ein anderer Herkules am Scheidewege - stand ich am HauSthore und überlegte, ob ich den schönen Aonntag Nachmittag am „Krenzbergl" oder beim „Mayernigg" am Wörthersee verbrin-gen soll ; am Kreuzbergl bekomme ich zwar nichts zu essen, habe aber die schöne Aussicht über die ganze Stadt und die reizende l^end, in der vteselbe liegt, während ich beim Mayernigg die blauen Wellen unseres lieblich umsäumten Sees überschaue - aber auch nichts zu effen bekomme; so ealeulirend erhob ich schon meinen Finger, um in Ermanglnng eines delphischm - das Orakel meiner Knöpfe zu befragen, als der erste Pfiff des Dampfers erschallte. So lockend hat unser Dampfer nie gepfiffen und unwillkürlich drehte ich mich jauchzend auf dem Absatz herum und rief mit dem wälschlandfreundlichen Philister in Heines Reisebildern: „Tirilyl Tirily!" Gesegnet seien die Stände Kärntens über-Haupt, insbesondere aber jene, die im Jahre 1827 den Lanal von Klagenfurt bis zum Wörtliersee graben ließen. Ich kann zwar seit den panslavistischen Agitationen die Böhmen nicht recht leiden, dennoch aber seien jene beiden bölimischen Kunstver-ständigen gesegnet, unter deren Leitung das Graben geschah, gesegnet seien die Hände, welche die User bepflanzt mit den Himmelaustreben Pappeln und den schattigen Kastanien, die so ernst rauschen und den Spaziergängern kühlen Schatten spenden und ' Maikäfer; vor Allem aber geseanet sei der ftöhliche Knabe Frühling, der da lieblich windbeutelt über die Erde, der sie schmückt mit saftigem Grün, der die Bäume beschenkt mit weißen Blüthen und der den Menschen einflößt neue Hoffnungen und - Schnupfen. - O hätte ich's in der edlen Turnerei nur schon weiter gebracht, als bis zum Biertrinken. einen Purzelbaum wollte ich schlagen, lvie ihn seit Erfindung deS irdischen Jammerthales Niemand schlug. Lustig fingen die Vögel, der kleine Käfer erklimmt mühsam die Spitze eines Gräsleins, stolz breitet er die Flügel auS, wie ein Jüngling, der sein erstes Gedicht in der „Carinthia" gedruckt findet. - noch einen verächtlichen Blick wirft er nieder auf die Erde und schwingt sich dann schul)-hoch in die Luft, hoffnungsvoll schüttelt der Baum seine Aeste, der Soldat legt seinen Man-tel ab und kaust sich neue Kreide und oben blau wie, - - wie - der Himmel, spannt der Himmel sich aus, d rin die herrliche Sonne, die funkelt und strahlt »vie das Feiertagsantlitz eines Hand-lungsbeffießenen im feinen Rauch einer Principals-Eigarre. Gcliebkost von ihren Strahlen renne ich - am Arm den warmen lleberzieher - dem Landungsplatze des Dampfers zu. Hier wimmelt es von Menschen, die. ob-gleich sie den Dampfer schon hundert und hun-dert Mal fortteuchen sahen, ihn mit gleicher Neu-gierde zum hundert und hundertsten Male wieder nachsehen, dabei aber immer über seine Kleinheit spötteln, als hätten sie schon größere gesehen und als hätten im Lendkanale mehrere Lloy!>e Platz. -Ich'stellte mich an die Spitze des Schiff s, steckte mir eine Eigarre ins Geficht und dachte an den Reichsrath. - AlSbald ivurde „Fort" gerufeu. der Dampfer wich zischend vom lifer, schiveißtriefende Spätlinge sprangen noch hie und da an Bord und oben auk der Strasie rüsteten sich ehrgeizige Samen der Zwietracht weiter zu verbreiten, den man durch den gesunden Silln der steirischen Bevölkerung schon für ausgerottet hielt. Latbach k'. k'. 22. September. Sr. Majestät der Kaiser hat bekanntlich unserer RohrschüKengesell-schaft zur Feier deS dreihundertjährigen KestehenS Allerhöchstseine Marmorbüste geschenkt. Um für diesen Beweis kaiserlicher Huld zu danken, war dieser Tage eine Deputation, geführt von dem errn Oberschützenmeister - in Wien und dankte r. Majestät in einer persönlichen Audienz. Der Kaiser nahm die Deputation sehr huldvoll auf, wie die Laibacher Zeitung meldet. Unser ärztliche Leseverein will sich zu einem Verein der Aerzte für Krain umgestalten. Bisher gehörten nur die in der Stadt lebenden Aerzte dazu. Das Projeet, den Berein in der angedeuteten Weise zu erweitern, ist ganz gut, nur dürfte es auf Widerstand stossen, denn ein Theil der Mitglieder ist dagegen. Auch einen Turnverein soll Laibach erhalten, oder gar zwei. Es bestehen nämlich zwei Parteien, welche die Gründung anstreben. Die eine, die nationale, hat sich schon so l)alb und halb consti-tuirt, dürfte aber, weil sie ezclusiv verfährt, nicht reufsiren, da auf Betrieb der Gemäßigten ein zweiter Berein sich zu bilden im Begriff ist. Man will ciinnal von dem ertremen Wesen nichts wis-sen. All der Spitze des irationalen Vereins stellt ein ViaglstratSbeamter, der Freund und Intimus des Billgermeisters, sein Protege, seine rechte Hand, lind trotzdem dürfte der Berein ein todt-gebornes Kind sein. Für den Bürgermeister wird eine Ovation bereitet und zwar von einer Seite, die bei Allem was sie unternimmt, ihre egoistischen Zwecke hat. Man lehnte es im Gemeinderath ab, für die Durchführung der Stadtpflasterung dem Bürger-Meister zu danken und sprach sich nur lobend aus für die Bauseetion. Ein ganz neuer Busenfreunds des Bürgermeisters, der vor den Wahlen im Jahre 1860 noch sein Gegner war, hat eine Adresse in Unilanf gesetzt, in welcher das Verdienst für die Pflasterung dem Bürgermeister allein zugeschrieben werden soll. Das ist zuviel. DerBür-germeister läßt mit dem Geld arbeiten, das sein ' Borgänger gespart hat, er führt nur die Beschlüsse des Gemeinderaths aus, er thut lvas er soll und Schusterjungen zum Wettlauf. - Da sich aber ein sallftes Lüftchen erhou, lvelches mich durchaus zwingen wollte, meine Hände nur zum Niederhalten des Hutes zu verwenden, so begab ich mich in das Jmlere der Cajüte, trotzdem daß die „Zei-tnng für Kärnten" und die „l^arinthia" dort austiegen. Die letztere hielt ein alter Herr in den Händen und las ziemlich laut R. Waizer's söge-nannte Skizze „Waldenstein", welche ich unten den verehrten Lesern bringe, mit einigen jener Rand-glossen, die der alte Herr halbärgerlich beisetzte. - - 1. l^Es war am 29. Mai 1862, als ich mit eiller Gesellschaft vom Prebler Sauerbrunnen, wo wir uns unterhielten, am Abende von selbem nach Hause zu fahren im Sinne hatte.) - Hören Sie, meine Herren, „Gesellschaften vom Prebler Sauerbrunnen", ob diese Vereine sanctionirt sind? 2. (Vom Schlattwirth fuhren wir bis Twin-berg, allda angekommen, sprang ich mit meinen Freunden plötzuch aus, schlug mit ihnen den Weg nach Waldenstein ein und ließ die Andern lveiter fahren.) Ein wilder Mensch der Herr Waizer, „sprang aus" (wahrscheinlich ausschlagen), „schlug den Weg ein"; zum Glücks daß die „Andern" unverletzt davon kamen. 3. (Es war mir vollends in den Sinn aekommen, dem mir noch unbekannten Waldenstein eine Visite zu machen, welchen Sinnes auch meine Freunde waren und wir so vereinigt den Weg antraten.) Aeußerst finnreich! dafür verdient er keine Adresse. So sagen viele Bürger und unterzeichnen nicht. Unsere Handels' und Gewerbekammer hat ihr Gutachtell abgegeben auf die Frage deS Ministeriums: ob das Jahr 1865 geeignet sei zu einer Industrie- und LandwirthschaftS-Ausstellung in Wien und ob dazu nur deutsche und österreichische oder auch ausländische Aussteller eingeladen »Verden sollen. - Die Kammer meint, der Zeitraum von Iahren sei zu kurz, um verschiedene Vorbedingungen ins Leben treten zu las'sen, lvie z. B. die Durchführung und Befestigung der Berfafsung, die Herstellung der Valuta ?e. Besser sei es, man wähle das Jahr 186!) oder 1870, dann spreche sie sich dafür aus, dast nicht nur österreichische und deutsche Aussteller zugelaflen würden, sondern daß es eine internationale Ausstellung »verde, »veil dieselbe größere Bortheile gelvähre. Das Gutachten ward einstimmig gefaßt. ------- Klagenftirt (Das Sänger Berbrüderuttgsfest zu Spittal in Kärnten. Schluß.) Die Morgen-Sonne glänzte am Mo!»tag (den 8. September) in herrlicher Pracht und als wir nach erquickendem Schlafe die Augen öffneten, hob sich jedes Sängerherz vor Freude über die Gunst des Him-mels. - Wir eilten zur Kirche, oen Geber aUeS Guten zu lobm und zu preisen, öetheiligten uns an dem Chorgesantjc, in melchein jwei 'Männer-Chöre: „0 8anc'tl88ima" und dle „Sabath-feier" eingelegt wurden und machten sodann im Schloßparke eine Promenade, lvobei wir die frische, duftende Morgenluft in vollen Zügen ein-athmeten. - Ein großer Theil der Sanges Genossen besichtigte die Localitäten des zweiten Stockwerkes der Burg, als ganz unerwartet das „deutsche Lied" von Kallitvoda ertönte, das so allgemein von den Gesangvereinen als Vegrüssung, als Ausdruck der Gesinnung des Gesangskörpers, gleichsan! als Motto der deutschen Sänger angestimmt wird. Diese süßen Klänge, diesen Ruf von gleichgesittnten Freunden vernehmend, stilrzte Alles in den Korridor und »ver beschreibt unsere Frende -ein Nlichträglich angelangtes, wohlgeschultes Quartett aus Lienz mit hellen, kräftigen Stimmen präsentirte sich uns im ersten Stockwerke. - Man beeilte sich die Angekommenen zu begrüssen, die 4. (Schon der Änblick der in Trümmer zer« fallenen „Twinburg" reete „Zwingburg", nach welcher der ganze lange Graben den Namen trägt, erregte in meiner Brust ein tiefeS Gefühl und liefert uns den schlagendsten Beweis der Wahrheit für den Spruch: „8io transit ß^lona muväÜ") Wäre der Graben tief gelvesen, so hätte er natürlich ein langes Gefühl erregt. 5. (Mitten zwischen dem Einfluß des Wal-densteinerbaches in die schäumende Lavant thront (!) auf dem Bergesgipfel die graue Mauerkrone (!) jetzt ein Aufenthalt der Raben und Nattern, frü-her der Wohnort der reichen Herrn von Weisse-negg.) Bei Herrn Waizer „thront" die „Krone" und diese Krone ist ein Aufenthalt von Raben und Rattern ; der Unterschied zwischen Aufenthalt und Wohnort ist übrigens sehr fein ausgedrückt. 6. (Mit WehmuthSblick betrachtete ich diese Ruine und dachte an Friedrich von Matthisson, der so wahr singt: „So vergeh'n des Lebens Herrlichkeiten, So entfleucht daß Traumbild eitler Macht! So versinkt lm schnellen Lauf der Seiten, Was die Erde trügt, in öde Rächt! Lorbeer, die des Siegers Stirn umkränzen, Thaten, die in Erz uud Marmor glänzen, Urnen, der Erinnerung geweiht. Und Gesänge der Unsterblichkeit!" Nachdem ich mir ein getreues Bild dieses zerfallenen Schlosses tief inS Gedächtniß geprägt hatte, schritt ich mit meinen Freunden langsam durch mittlerweile schon von vielen herbeigeströmten Bewohnern und Sängern von Spittal umgeben waren. Auf daS Motto des Lienzer Sänger. bnndeS: „Tönet fort, ihr klinget wohl, - Deutsche Sänge aus Tirol!" wurden die Wahlsprüche der übrigen am Feste vertretenen Vereine wiederholt wobei auch die Abgesandten aus Bötzen und Brixen ihre Mottos a»»stimmten u. j. Bötzen: „Deutscher Sang, du fester Hort, - Hüthe stets das freie Wort!" - Brixen: „Aus deutscher Brust der deutsche Sang, - Stets kräftig durch die Alpen drang!" Es wurden nuu noch geineinsaln alle innern Räume der Burg besichtigt, die so manches Sehens-lvürdige an Kunst nnd wirklich fürstlicher Einrich-richtung enthalten, worunter daS von Golv strotzende Prunkgemach mit dem Paradebette befonderS in die Augen fällt. - Die prachtvolle Fernsicht auf die westlichen, mit ewigem Schnee bedeckten Spi-Ken des Reißberges, auf den Mallnitzer Tauern und andere, frifchbeschneiete Häupter vollendet die Annehmlichkeiten dieses reizenden Wohnsitzes des Fürsten Porcia, »velcher seine Burg in großmüthiger Weise dem Fest-Eomit^ jur Verfügung stellte. Wir konnten unS nicht satt sehen an diesen Felsengipfeln und schieden nur mit dem Tröste, dieselben Nachmittags beim AuSfluge nach Lieserhofen lvieder zu erblicken. Sofort begab ma»i sich Ar»n in Arm ins Bräu hauS, wo sich in kürzester Zeit eine SailgeS- und Redelust, eine so freudige Stimmung entwickelte, wie man sich dieselbe unter trauten Freunden nur immer denken nlag. Toaste folgten anf Toaste, die Rednerbülme (der Tisch der Tiroler) »var keinen Augenblick melir ohne Sprecher, worunter sich'besonders Herr I. Gretschnigg wieder hervor-that, der nllter anderen den lieben Tirolern, die uttS mit humoristischen Vorträgen ergötzten, die Freundschaftsküsse im Namen der Spittaler anbot und sie einlnd, der Vereinfachung und Kürze lvegen, dieselben von seinem Munde in Empfang zu nehmen, welcher Aufforderung auch sogleich entgegengekommen wurde. In herzlichen Dankesworten gedachte Gretschnigg der anwesenden Klagenfurter, lvelche die lveite Reife nach Spittal nicht scheuten, um daS Fest durch ihr Erscheinen zu erhöhen, so»vie des Villacher Bereines, von lvelchem der Gedanke dieses Verbrüderungsfestes ausging. - Die Festordner mahnten sofort zum Tlufbrnch in den den Graben dahin.) Man sieht ordentlich die verfallenen Bilder in der Phantasie des Herrn Waizer; »vie rührend schön ist das langsame Da-hinschreiten durch den Graben. - Ist kein Photograph da? 7. (Der Abend war schön, die Luft war lau, uns ^nr rechten rauschte der Wildbach hin übers Gestein und der Mond blickte in seine Wellen, die dessen blaßes Silberantlitz (!) refleetirten und murmelnd dahin zogen, gleichsam seine Eitelkeit belächelnd!) Ein naseweiser Spiegel, der murmelnd über die Eitelkeit des konterfeiten lächelt. 8. (Es war, mit einem Wort, ein herrlicher Maiabend! Immer näher trugen unS unsere eigenen Rappen (!) dem Ziele, bis wir endlich nach einem einstündigen Wege, auf dem wir geraucht, aesungen und gar mallcherlei gesprochen, in dem heißersehnten Waldenstein ankamen.) Geraucht, gesungen und gesprochen; merkwürdig, wie gewöhnliche Menschen! 9. (Welches imposante Schauspiel hier unser Auge entzückte, vermaa am besten der Pinsel eineS Landschaftsmalers zu schildern.) Sehr gut! aber andere Pinsel sollen davon schweigen! 10. (In stiller Ruh lag die Gewerkschaft Waldenstein! Aus Hefästos Ofenschlunde aber stammt röthlicheS Licht hoch auf und beleuchtet das, auf einem steilen Felsen stehende, gleichna-mige Schloß »vie eine zweite Abendröthe mit ma- Speisesaal, um zur bestimmten Stunde am Tamm-lungSplatze für die Landpartie erscheinen zu können. Eine treffliche Musitbande entführte unS um halb 2 Uhr dem Festorte Spittal gegen das reizend gelegene Dorf Lieserhofen, welcher wir singend und jubelnd mit flatternden Fahnen folg« ten, die unS zum Zeichen innigster Verbrüderung von drei Tirolern aus Lienz. Brixen und Bötzen vorangetragen wurden. - Pöllerschall empfing uns schon in ziemlicher Cntfernuug und eine große Volkesnlcnae erwartete uns am Ziele des einstündigen Marsches. Wie bei solchen Festen oft der Fall, war man auch hier auf einen so zahlreichen Besuch nicht gefaßt, doch wußten wir m gewohnter Praxis Rath zu schaffen und bald war ein Baumgarte» zu einem Labuugs-platze hergerichtet, wobei die stämmigen Tiroler Gelegenheit hatten. Proben ihrer Kraft abzulegen. So vergingen ein Paar Stunden in nnge« zwnngenster Heiterkeit nnd Lust; es wurden Chöre Darunter das „deutsche -Lied", „des Deutschen Baterland" uud zum Schluß „der Jäger Abschied" von Meudelsohn) und Quartetten gesungen, poetische Reden gehalten und sinnreiche Toaste ausgebracht, welche sich zwar ein anwesender Stenograph aus Älageufurt notirte, die wir aber noch nicht zu lesen bekamen. Es wnrde den gegenseitigen Gefühlen in sinnigen Ansprachen Ausdruck gege-ben, Verbrüderungen geschloßen, Sängerzeichen ausgetauscht und auch der anwesenden D^'.men nicht vergessen. Schon neigte sich die Sonne zum Untergänge, man mußte sich trennen. - Schwer wurde uns dieser Augenblick! So manche Thräne rollte über die glühenden Wangen des Jünglings, ilber die gefurchten Züge des Greises, als beim Abschiede der Gmündner und Sachsenbnrger Säuger bei gesenkten Fahnen die Bereins-Wahlsprüche ertön-ten. - Noch einmal wurden die liebgeivordenen Freunde umarmt, noch ein warmer Händedruck gewechselt, die Musik fiel mit einem gravitätischen Zestzngsmarsch ein und wir mußten scheiden. -Die Fahnen wurden grüßend gesctiwenkt und zu-rück zogen wir nach Spittal unter andauerndem Pöllerschalle. Anfangs wurde der We«^ fast schweigend zurückgelegt, doch bald hat die Heiterkeit wieder oie Oberhand gewonnen. - Die Musik mußte lustige Weisen aufspielen und wir marschirten mit beflügeltem Schritte die gebaljnte Strasse entlang. gischem Glänze.) Jetzt weiß ich noch immer nicht, hieß das Schloß „Hefästos Ofenschlund" oder „Waldenstein." 11. (Wir bewunderten wohl eine Zeit lang dieses reizende Bild, aber müde und nach Labung lechzend, suchten wir ein freundliches Obdach. Natürlich! verhofften wir, daß uns das Gasthaus (!), zum „Hiasbaur" benamset, mit offenen Armen bewillkommen werde, welche Hoffnung sich aber dadurch vereitelte, daß bereits um die neunte Abendstunde die Lichter erloschen, die Thüre geschlossen war und ein sanfter, berglicher Zepliyr nur mit den gedrehten Holzbändern ob dem Thore ein possirlich Spiel trieb!) Meilen-zeiger mit Armen habe ich schon gesehen, aber ein Gasthaus noch nie! 12. (Es entstand nun die Frage: wo übernachten? Man ergoß sich gegenseitig in Projeete, man sann und dachte, doch alles war vergebens. Wir faßten den Endbeschluß, freundlich um die Oeffnnng der Pforte zu ersuchen. Wir riefen und pochten um Einlaß, bei welcher Gelegenheit eine subtile Fensterscheibe, durch die vielleicht schon lange lange Zeit Aurora und HesperuS neugierig ins Kämmerlein geblickt, in Trümmer, durch einen einzigen Klopfer meines Stockes ging, was aber bezweckte, daß wir gleich darauf (durchs Fenster?) die inneren Lokalitäten des Hauses betraten.) ES ist jedenfalls neu, mit Fenstereinschlagen freund-lich um Aufnahme zu bitten, um so mehr bei einem Die Dämmerung brach herein, als tvir unter den Klängen des Becker'schen Marsches Spittal erreichten, wo noch einmal die Wahlsprüche der Vereine ertönten und endlich in kurzen, rührenden Worten allgemein Abschied genommen wurde. -Endlose „Hoch!" auf die gastfreundlichen, kunst-finnigen Bewohner von Spittal erschallten ringS-NM nnd bengalische Flammen beleuchteten die herzlichen Umarmnngen der scheidenden Sangesbrüder. - DaS Fest war beendet, das Band aber, daS dort unsere Herzen umschlang, soll nicht gelockert werden, es soll unS zu einem festen Bunde einigen. - So verging wieder ein frohes Fest, das ge-wiß Millen Theilnehmern unvergeßlich bleiben wird uud in reinster Liebe zur Sangeskunst begonnen, durch keinen Mißton getrübt und in treuer Brüderlichkeit durchgeführt wurde. Spittal hat sich durch seine allgemeine, innige Betheiliguug an diesem Sänger-Ber-brüdernngsfeste einen Denkstein gesetzt, der die-sem Orte znr bleibenden Zierde gereicht. Die edlen Bewohner desselben haben ihren Kunstsinn glänzend bewährt, haben sich den Dank aller Sangesfreunde erworben. - Aus der Ferne erschalle Ein „Hoch!" den Bürgern, - Ein „Hoch!" den holden Franen. - Ein „Hoch!" den Sanges-brüdem in Spittal! ———40»-- /X i??onobitz, September. Am 28. d. M. wird hier von den vereinigten Sängern aus Cilli, Windisch-Feistritz, Windischgraz und Gonobitz ein Sängerfest abgehalten werden, wel-ches manche Stunde der Luft und der Freude mit sich bringen dürfte. Atan freut sich bereits allgemein auf den bevorstehenden Kunstgenuß, welcher Sangesfreunde ans Nak' und Ferne her-beizlehen wird. II. Windischgraz, 24. Sept. Auf dem Grnnde des Spobian vnlt^o Levo, welcher wegen jeines regen Eifers für Obstbaumzucht zur Betheilung mit der Denkmilnze von der land-wirthschaftlichen Filiale l)ier vorgeschlagen wurde, stehen zlvei Birnbäume in der Blüthe, ein Ereig-niß, »vas dem Bernel)men nach im deutschen Bo-den eben auch vorkommen soll, hier aber eine Seltenheit ist, die der 71jährige Mann selbst noch nicht erlebt hat. Hause, durch dessen Fenster die Abend- und die Morgenröthe hineinsieht, das also nur aus einer einzigen Wand bestehen kann, denn Herr Waizer bezeichnet Hesperus sonderheitlich von „Aurora", also als Abendstern. 13. i^Ein freundliches blaues Zimmer im ersten Stocke, mit einem Erkerfenster, vor dem eine dunkelrothe Rose blühte und balsamischen Duft verbreitete, einfach uud nett eingerichtet, nahm nns gastlich in seine Räume auf. wo der Comfort wenig zu wünschen übrig ließ.) Wie groß muß die dunkelrothe Rose gewesen sein, wenn sie bis vor das Fenster des ersten Stocks hinaufreichte? 14. (Als wir uns eommode gemacht, ver-langten wir ein Glas des edlen Rebensaftes, der unS erc^uicklich restaurirte. Voll Freude und Jubel fand die Lnst ihren Höhenpunet im Gesang, wo heitere „karntnerische Liadlan" sich unserer Brust entrangen.) In dieser „nnserer Brust" muß es äußerst eng zugehen, wenn nach einem einzigen Glase Rebensaft die armen „Kärntner Liadlan" sich derselben entringen müssen. - Meine Herren, haben sie überdies schon eine „Lust" gesehen, die voll Freude und Jubel war? 1ö. (So wurde es eilf Uhr, und uns, gelabt, nach Ruhe sehnend, fanden ich und sie im weichen Bette, das im Zimmer stand, während Konrad mit dem Freunde Rudolf, welcher sich ftob unserer Gesellschaft anschloß, dieselbe im Schloße ^ Maria-Neustift, 18. September. In der Gemeinde Unterpleterje ereignete sich in dieser Woche eine tragikomische Geschichte. Zwei Diebe wollten sich Nachts in einem WirthschaftS-keller verschiedenes annexiren. Der Eine schlüpfte glücklich durch daS mit einem eisernen spitzigen Hacken versehene Fenster, während der Zweite, da er umfangreicher war, im Fenster mit dem halben Körper stecken blieb und sich an dem eisernen Hacken am Bauche anspießte. Sein Genosse zog ihn hinein, allein je mehr er zog, desto tiefer drang der Hacken in den Bauch des ersteren ein, bis dieser jämmerlich zu schreien ansing; Leute kamen herbei, um ihu aus der aefährlichen Situ-ation zu befreien, indem sie ihm zugleich eine Tracht Prügel als Pflaster für die selbstverschul-dete Wunde mitgaben, - wäl,rend der zweite Dieb noch rechtzeitig entwischt war. »sranz, September. Bei der Wltwe M. R. zu Prapertsch im hiesigen Bezirke ist am 15. d. M. segen 19 ilhr Vormittags Feuer auSj^ebrochen und legte sowohl duS Wohn- als mich die WirtschaftSgeliättde in Alche. — Asiecurirt war die Beschädigte nicht. K Maria-9tast, 22. September. Bei den» am 14. d. M. hier stattgehabten Markte wurde ein sicherer A. M., Knecht aus Krain, während er an dem Kellner A. B. einen Gelddiebstahl versuchte, angehallen und dnrchsucht. Man fand bei ihm einen Geldbetrag von 196 fl. sowie 5 Stilck Geldtaschen, welche aller Wahrscheinlichkeit nach von während des Marktes veriibten Diebstühlen liernihrten. Gr wnrde arretlrt und der Bel»örde iibergeben. Marburg, 25. September. Unser allgemein verehrte Fürstbischof Anton Martin Älomschek ist bedenklich er-krankt und wurde gestern mit den heil. Sterb-saeramenten versehen. Möge der Allmächtige Ihm recht bald die Gesundheit wiederschenken, damit er noch fortan kräftigst für das Seelenheil seiner Diöeesanen wirken könne. ö. Am 15. d. M. wurde zu Maria-Rast ein Bettler mit seinem Weibe und seinen» Knechte wegen bedenklichen Geldbesttzes arretirt, welche Individuen die bisherige An-nal)me, daß daS Betteln hier zu Lande ein unergiebiges Geschäft fei, glänzend widerlegen und es beinal)e gerechtfertigt erscheinen lassen würden, wenn man die Einkommensteuer auch ans den Erwerb des BettelnS ailSdehnen möchte. — Der Mann, den» in seiner Kindheit die beiden Vorderarme durch Schweine abgefressen wurden, fing in seiner frilhesten Jugend zli betteln an ilnd hat sich hiebei — wie er versichert — stets wohl befilnden, indein er sich im Durchschnitte täglich mindesteils fl. verdiente. — Im auf einem elastischen Sofa gefunden hat.) O Adelung! 10. (Ich schlief die Nacht über sehr gltt. Wie Fritz geschlafen, weiß ich nicht, obgleich er mir versicherte, ebenfalls prächtig gerulit zu liaben) Warum sollte der Fritz lügen?! 17. (Herr Morpheus mag Mohnkörner a!s Träume über uns gestreut haben, aber lvas mir träumte, ist mir bis dato ein Rebus ohne Lösung geblieben!) Das Traummohnkörnerstrenen war vom Herrn Morpheus sehr unüberlegt, tvie leicht hätte sich Herr Waizer seinen Traum merken und uns erzählen können. 1i^. (Sey's dem wie es wolle! )ch erwachte als die Sonne schon am Himmel stand, verließ das Bett, kleidete mich rasch an und ging auf das düster niederblickende Schloß, über dle Stufen einer kllmmerlichen Treppe, deren Aufgang an dem Directionsgebäude vorüberfülirt, und langte nach 19 Minuten auf der Terasse, auf der das Schloß steht, fast erschöpft an.) Ich alaub's gern, der tüchtigste Turner muß nach 10 Minuten solchen Herumsteigens erschöpft werden; »velcher ver-nünftige Mensch wird deiln juerst auf's Schloß steigen" dann erst auf die terasse. auf welcher dasselbe steht. - i^Zchlnß folgt). Laufe der Aeit wurde er mit seiner nunmehriaen bedeutend jüngeren Gattin, ebenfalls einem Bettelmädchen, auf der «Strasse bekannt, wobei ste gemeinschaftlich ihrem Erwerbe nachgingen, bis pe so viel zurückgelegt hatten, um eine Besitzung zu saufen, worauf sie da» langjährige Liebesver-hültniß durch das Band der Ehe noch fester knüpften. — Seit dieser Zeit ist der Mann allein dem Betteln nachgegangen, wahrend sein Weib, gegen welche er eine große Zuneigung an den Tag legt, mit Zuhilfenahme des Knechtes die verschiedenen angekauften und stets vortheilhast wie. der veräußerten Besitzungen bewirthschaftete. Auf der letzten Reise, welche der Mann eben wieder aus dem Grunde unternahm, um eine passende Realität auszuforschen und an-Ankaufen — und sich zu diesem Ende mit Geld versehen hatte, wnrde er sammt Gattin und Knecht zu Maria-Rast aufgegriffen, weil letzterer Annexionsgelüste nach fremden Börsen an den Tag gelegt haben soll. — Bezeichnend für die guten Bermögensverhältnisse dieser Leute mag es sein, daß beim Weibe — einer ihresgleichen suchenden Tabak-schnupferin — eine massive silberne Tabakdose angetroffen wurde, welche ihr Mann in Trieft, wohin er sich öfter des Bettelns wegen, jedoch wie er sagt, stets in anständiger Kleidung begibt, — um 3b fl. für sie gekaust haben will. Nachdem ich schon eben eine Bettlergejchichte erzählt habe, kann ich nicht umhin, eines Unfuges zu erwähnen, der meines Trachtens weit über jene Grenzen hinausgeht, innerhalb welcher es gestattet sein dürfte, an die Mildthä» tigteit seines Nächsten zu appelliren. — Wer an Wochen-! Markts- oder an sogenannten Bittfeiertagen die Draubrücke zn paffiren hat, wird nicht nur von einer massenhaften An-zahl von Bettlern auf die unverschämteste Weise belästigt, ^ sondern er muß auch sehen, wie die Bettler — wahrschein-s lich um das Mitleid der Borübergehenden mehr rege zu machen, — ihre Wunden an Händen uud Küssen entblößen und dadurch eine» wirklich eckelhaften Anblick darbieten. — Veit entfernt, dem wahrhaft Bedürftigen die Möglichkeit benehmen z>» wollen, sich an das Mitleid seiner Mitmenschen wenden zu können, muß man doch die Weise, in welcher dies «i geschehen pflegt, geradezu verwerfen und wir wollen hoffen, daß diesem llnfuge baldniöglichst Schranken gesetzt werden. — Geschäftsbericht. Gr.Kanischa, 18. Sept. (Originalbericht von LZ. R.) Der Geschäftsgang blieb wie bisher flau, nur in Kalge der Weinlese auch die Zufuhren etwas schwächer und wurde am letzten Vochenmarkte der Weizen mtt 10—20 kr. pr. n. S. Metzen besser bezahlt, diirfte aber allem Anscheine nach bei stärkeren Zufuhren im Preise wieder bedeutend nachgeben, indem jetzt nur noch zur Deckung früherer Schlüsse der Weizenpreis auftecht erhalten wird. In Korn nnd Hafer ruhige Haltnng. Schöne branmäßige Gerste ü—10 kr. besser bezahlt. Gegenwärtiae Platz preise: Weizen (82—86 pfd.) fl. 4.1S —70, Korn (76—80 pfd.) fl. 2.70 — 86, Gerste (69—71 Pfd.) fl. 2.60 — g, Hafer (46-48 pfd.) fl. 1.60 —70, Knkurutz (81-83 Pfd.) fl. 3.60—70, Heiden (70— 71 Pfd.) fl. 3.40—Ü0, Winterreps fl. 8.25, Sommerreps fl. 6.50—7, Leinsamen fl. 6.50, Hanfsamen fl. 4, neue weiße Kisolen fl. 3.20—25. Magazinspreise um 15 kr. hoher. Der k. k. 8chuf Kücher-Verschseiß empfiehlt sich ziiiii Beginne des »e«en Lchiilsemestels init dein »ollständigen Laster aller Lehr-, Schul- nnd deren Hilfsbiicher, für das k. k. Ober- und Untergymnafium, Unterreal- nnd Normalschule, ivie anch für die neu ins Lel'en tretende Handelsschule des Herrn A. Aufrecht, — zu den festl^esehten Rornialpreiseii, in festen guten Einbänden. Ferner das wohlassortirte Lager von Zeichnen- nnd Schreibrcquisiten für Schulen; insbesondere die billigen feinen, lialbfeinen und ordinären Reißzeuge. (176 ?. I. ?ul»lieum! Gefertigter erlaubt sich zlir allgemeinen Kenntüiß zu bringel». das; er bereits mit seiner Gesellschtist hier einl^etroffen und Samstag den 27. September 1862 die Eröffnung der Saison mit einem Festprologe, dem das allbeliebte R>.'pertoirstück des k. k. Hofburgthcaters: „Der arme MarquiH". Familiengemälde in 2 Acten nach dem Französischen der Herren Dumanoir uild Lafargue von Alerander Bergen, folgt > stattfindet. Znm giltigen zal)lreichen Besuche hochachtungsvoll cinladend ergebenft Johann Edler v. Radler, 176) Tlieatcrdircctok-. ISiir Die von den Herren Obendrauf, Straschill und Kokel in Umlauf befindlichen Geldmarkeu haben ihre Giltigkeit nur bis L. October, 'MM ilach diesem Tage »Verden keine mehr eingelöst. 177) Stationsplatz Aiirutner Bahn. «biet ! zl!r ^illbel'llfllilq der Perltisseilschaftsglmibij^er liach Helelia Skrofitsch. Von dem unterzeichneten k. k. Notar, als Gerichtscommissär des k. f. Bezirksgerichtes Marbnrg. werden Diejenigen, welche als Gläubiger an die Berlassenschaft der am 12. Juni 1862 in der Grazervorstadt ver-storbenen Mühlpächtersgattin Frau Helena Skrofitsch. geborne Tschander, eine Forderung zu stellen haben, aufgefordert, zur Anmeldung und Dar-thuung ihrer Ansprüche atn 3. October l. I. Bormittags 9 Uhr in der Kanzlei desselben, Stadt, Schulgasse Nr. 131, 1. Stock lPoscharnig'sch