LMllcherG Zeitung. V» H* > 51 5- n, yall'j. si. 5.5.,'. ss«r die >ina in« Hau« 'f/< lMUliM 7 ^Ult ^ s"ltn «5 fr . «lil^n« pl. ^tile « tt.i b«l 5ft««» _> ^ » «I. Vl^. I.«FM.. i°ll>i. 5i» lr. ^'it der Post ganzj.H. ,5. halbj, fi. ? f.o. «"l llll^'^U/, » . ^)«ll. «Uietelholnn««, Pi. >jei,t « f». ^ » v Amtlicher Theil. e3c. t. und k. Apostolische Majestät habell mit Allerhöchster Entschließung vom 29. Juni d. I. den Landes« gerichtsrath in Graz Ednaid Ritter v. Hennig zum Rathe des stclermärtisch. kärntnerisch, lrainischcn Ober-landlSgerichteö allergnädigst zu ernennen geruht. Uliger m. p. Nichtamtlicher Theil. Zu den auswärtigen Beziehungen. Die Nnlunft Sr. kaiserlichen Hoheit des Herrn Erzherzogs Albrecht in Frankreich wird vom „Journal des D6bats" mit einem sehr sympathischen Artikel begrüßt, welcher folgende Stellen bringt: „Nur jene, in denen die preußischen Sympathien jede Spur österreichischer Vaterlandsliebe vertilgt haben, lönnen dem Erzherzoge einen Vorwurf daraus machen, daß er lange und schmerzlich die Niederlage von Sa« dowa gefühlt hat, aber er weiß, hierin dem Kaiser Franz Josef gleich, seine persönlichen Gefühle und Neigungen den Interessen des Staates aufzuopfern. Als ernster Politiker hat er eingesehen, daß nach dem Kriege von 1370 bis 1871 die Aufrcchthaltuug guter Beziehungen mit dem neuen deutschen Reiche fiir Oesterreich eine Nothwendigkeit geworden war, und hat danach gchan» delt. Vevor er sich nach Frankreich begab, stattete er so, in, Einverständnisse mit Kaiser Franz Josef dem Kaiser Wilhelm in Ems einen Gesuch ad. Der letztere war mtzückt und geschmeichelt, ein so hervorragendes Mitglied dcS Hauses Haböburg und gleichzeitig einen so b rühmten Heerführer empfangen zu lönnen, bewies dem Erzherzoge die größte Ehrerbietung und lebhafteste Herz-lichleit und behielt ihn mehrere Tage bei sich. Unbestreitbar ist die Vorliebe des Erzherzogs Albrecht für dic Allianz mit Rußland und hier treffen sine persönlichen Gcsimungen mit den wahren In-ici cssen Oesterreichs zusammen. Immer rielh er die Nus» söhnung mit Rußland an, und seitdem seine Wünsche in Erfüllung gegangen, hat er selbst viel dazu beigetragen, die Annäherung zwischen beiden Höfen zu fördern. Sein längerer Aufenthalt in St. Petersburg im letzten Sommer hat die zwischen Alexander II. und Franz Josef bei vorhergehenden Zusammenkünfte» ge-knüpften Bande mächtig enger geschürzt. Er verstand es, H.rz und Ohr des Ezaren zu gewinnen, der seine mili« «arischen und politischen Qualitäten in höchster Achtung hält. Erst vor ganz kurzer geil erschien der Erzherzog, l'»vor er sich nach Ems verfügte, in Iugenheim bei dem Kaiser von Rußland, und auS d!esc>n Gesuche ergab sich eine neue Zusammenkunft zwischen Mcfandcr II. und Franz Josef. Es ist dies ein ocachtcnSwerthcr Elfola des ErzhcizogS Allnccht; «.'ir kcalückwünschen ihn daflll und freuen unS lebhaft üder alltS, was auf Vtlmehruna des guleu Einvernehmens zwischen Oesterreich und Ruß» land abzielt." Der Verfasser verwahrt sich hicrmif dagegen, daß Frankreich auf Revanche sinne, und sagt unter anderm: „Jetzt wo alle Welt realistische Politik treibt, muß auch uns erlaubt sein, eine solche zu haben. Wir suchen leine unmöglichen Allianzen für eine phantastische Revanche, sondern befassen uns ganz prosaisch mit unserer eigenen Sicherheit. Weit cnlfcrnt, ei>e romantische Rache auSzu-sinnen, sehen wir uns seit einiger Zeit periodisch alle Halb. oder Vierteljahre der Gefahr auSuejcht, ange. griff»» lmd ausgeplündert zu werden, unter dem Verwände, wir könnten unseren Nachbaren in einem kommenden Jahrhundert zu gefährlich werden. Es ist daher nur natürlich, wenn wir unsererseits uns über alleS freuen, waS Frankreich diese Gefahr zu vermindern oder von ihm zu entfernen den Anschein hat." Was wir wünschen, bedarf leiner langen Erllärun» gen. Wir müssen dem wiener Cabinet die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß es in aufrichtigster Weise die Drei Kaiserallianz einzig als eine Allianz zur Erhaltung dcs Friedens betrachtet hat. . . . Graf Anorassy, der vor allem als logischer und consequenler Staatsmann gilt, hat unveränderlich nach diesem Grundsatze gehandelt. Seiner Idee nach soll die Allianz Europa den Frieden von allen Seiten sichern; keiner der drei Theilnehmer soll — und das ist der Hauptpunkt — gegen den Willen der beiden anderen einen Krieg beginnen können. Wcni, man in St. Petersburg dieselbe Auffassung annimmt und sich mit dem wiener Cabinet über alle Eocutualilälen verständigt, wird man, was Oesterreich für sich aUeill vielleicht mch' luimte, auch in Berlin diese Ansicht von dem Wesen der Allianz zur Geltung bringen. Auch scheint es uns, daß man in Wien dcr Fiction von der französische» Neuanche weniger Glaube» beizninesfen anfängt, »md wir glauben sogar hinzufügen zn lünnen, daß man in den osficicllen Kreisen dieser Hauptstadt uns weder zu mächtig, noch für den Frieden zu drohend, noch zu gefährlich für unsere Nachbarn sindei und uns das Recht zugesteht, eine genügende Armcc für die Vertheidigung unseres Gebietes zu haben. Die diplomatischen Vorfälle beweisen, daß dieselben auch in St. Petersburg durchgcdrungen sind. Wenn daher Rußland und Oester-reich unter einander ein vollkommenes Einverständnis über die Auslegung der Tripelallianz, über dic Stellung, die Frankreich in Europa einzunehmen hat, gründen und danach in Gemeinjumkcit handeln, werden sie auf den ! Beistand Kaiser Wilhelms zählen können, der befriedigt, sehr befriedigt sein muß, allen Ruhm genossen hat. nicht« mehr braucht und natürlicherweise den Frieden wünscht. Dann werden wir die ersten sew, die Wohlthaten der Allianz zu verkünden; einstweilen aber müssen wir anerkennen, daß Erzherzog Albrecht, indem er einen neuen Schritt zur Freundschaft zwischen Oesterreich und Ruß-land that, der Sache des Friedens einen Dienst er« wiesen hat." Zu den Wahlen in Vaiern. Der Ausschuß des liberalen Verein« für das baie-rische Oberland erließ einen Wahlaufruf. Dessen bedeutendste Stellen lauten: „Gei günstigem Ausfall unserer Wahlen wird unserem Vaterlande der Frieden nach innen und außen, Wohlstand der Bewohner, jedem einzelnen ^andeslinde Freiheit deS GcisteS und Gewissens garantiert: bei ungünstigem Ausfalle hingegen wild in Vaiern eine unberechenbare Verwirrung entstehen, mit ihr Schädigung aller materiellen Interessen und für den einzelnen Mann Knechtung deS Geistes und Gewissen«, und zwar auf Gefchl einer unfehlbar fein wollenden Macht, die flch um uns noch nie bekümmert hätte und auch nie belüm-mern würde, wenn nicht unfere im Schweiße be« Vn< yesichtS verdienten, von ihr zur größeren Ehre GolllS erbettelten und geforderten Blutlreuzer ihre Aufmerksamkeit stets wieder herlenlen würden. Haltet fest und treu zusammen für die gute liberale Sache: verständigt ltuch deshalb untereinander und wählet Männer, denen da« Vaterland über alles geht und deren Gesinnung lautet: Grsetz und Oldnung, Freiheit deS Gewissen« und Gehorsam gegen die von Gott gesetzte Obrigkeit; opfert dabei persönliche Interessen dem großen Ganzen und vor allem aber gebet leinen fremden Einflüsterungen Gehör. Wenn unsere Gegner Euch sagen, daß ihre Partei die Militärlasten vermindern werde, so nennt sie Lügner: denn wie kann man dem baierischen Voll Erleichterung dieser Kasten vcifprcchcn, dic bis 31. Dezembtl jtzKI durch deutsches ReichSueseh ftstarstellt sind, wührend da« Mandat der jctzt ;u »vühlendcil buierischen Kammer bi« dahin schon rllichr Mvüutc früher erloschen sein wird. Wol sprechm die Gegner gern von Vertragstreue, aber entweder die Vertragstreue ist nicht ehrlich gemeint oder das Voll wird von den Führern mit falschen Vvlspil. gelungen getäuscht; denn ebensowenig eine einzelne Palte», und wenn sie auch zehnmal ein unfehlbares Oberhaupt hätte, jemals im stände sein wird, den Gang der Weltgeschichte auch nur einen Augenblick aufzuhalten, ebensowenig wird eS ihr jemals gelinden, den mit diesem Gang nothwendig verbundenen Consequenzen auszuweichen. Feuilleton. Der falsche Erbe/ Roman vo» Eduard Wagurr. (ffullsehung.) II. Ein zweifelhafter Vertrag. An demselben Tage, an welchen, unsere Geschichte beginnt, etwa eine Stunde vor Ausbruch des Sturmes, näherte sich dem Hafen von Palermo ein von Neapel kommender Dampfer. Unter den wenigen Passagieren befand sich eine Dame von elwa zwanzig Jahren, welche auf einer Bank saß und anscheinend in dem Anblick der malerischen Stadt verloren war. Ihre Augen starrten jedoch vor sich hin und verriethen nicht das geringste Interesse des jungen Mädchens an dem vor ihm liegenden Gilde. Es schienen vielmehr ganz andere Dinge zu sein, welche ihre Gedanken beschäftigen, und gerade nicht sehr angenehme, denn ihre Wangen waren bleich, um ihre» fsingcschuittc-neit Mund lag ein schmerzlicher Zug und in ihren großen, dunklen Augen lug etwa« NengstliHes. Peinliches. Sie erhob sich jetzt und trat an die Brüstung des Schisfes; da zeigte sich ihre hohe, schlank Gestalt und entfaltete ihren ganzen Zauber. Wie majestätisch war ihre Haltung, wie graziös waren ihre Vrwegungen! Eine ältere Frau, die Dienerin der jungen Dame, ^rat jetzt zu ihr mit den Worten: * Vergl. Nr. 149 d. Vl. „Diese Reise hoben wir glücklich überstanden, Miß Nelly —" Das Mädchen fuhr erschreckt zusammen „Still, Margot," unterbrach sie flüstert die Alte; „sprich meinen Namen hier nichl aus, er könnte gehört werden und uns verrathen, nachdem wir der Gefahr halbwegs entronnen sind. Glaubst du, daß er unsere Spur entdeckt hat und unS verfolgt?" „Wir wollen hoffen, daß dies nicht der Fall ist," erwiderte die alle Dienerin. „Doch wir sind an der Landungsbrücke. Hier kommt Geffrey." Geffrey Iedli war der Sohn der alten Margot und der Diener Miß Nelly Wiltins'. Er war ein gro« ßer, kräftiger Bursche mit offenem, gutmüthigem Gesicht und war, ebenso wie seine Mutter, seiner Herrin treu ergeben. „Miß Nelly," sagte er mit einer liefen Verbeu» gung, „ich will das Gepäck nehmen und eine Droschke holen. Sie werden doch vorläufig in einem Hotel Vogis nehmen, da Sie nicht wissen, ob Ihre Freunde noch in Palermo sind?" Das Mädchen überlegte einen Augenblick, dann sagte eS: „Du hast recht, Glfflcy, wir «rollen vorläufig im Hotel logieren. Nimm das Gepäck und bringe eS an Ort und Stelle." Sie gingen ans Land und bestiegen den Wagen. Miß Willens gab dem Kutscher Befehl, »ach einem Hotel ersten Ranges zu fahre». Nachdem sie im Hotel angekommen und von den ihnen angewiesenen Zimmern Besitz ergriffen hatten, warf Nelly Hut und Umhang auf einen Tisch und san erschöpft in einen Lehnstuhl, ihre Augen schließend und da« Gesicht mit beiden Händen bedeckend. Mrs. Iebb, die alte Dienerin, war erfreut, einen englisch sprechenden Kellner zu finden und bestellte für ihre Herrin das Mittagsmahl. Bald erschien ein Kellner mit Schrcibmatcrial und einem großen Buch und bat Nelly, ihren Numen in da«-selbe einzutragen. Das Mädchen wurde etwas verlegen und zögerte einen Augenblick, indem sie in dem Buche blätterte; dann aber schrieb sie: ,,Miß Week und zwei Diener." Dcr Kellner betrachtete gleichgiltig den Namen, dachte aber bei sich selbst: „Miß Week? Sollte da« ihr richtiger Name sein? Ihr Zögern und die offenbar verstellte Handschrift sprechen für das Gegentheil. Nun, was geht eS mich an/' Er schickte sich zum Forlgehen an. Nelly aber rief ihn zurück, als er bereit« die Thür geöffnet hatte. „Können Sie mir foforl einen Boten senden?" sprach sie mit lieblicher, klangvoller Stimme. „Oder vielleicht lönnen Sie mir die gewünschte Auskunft geben. Ich suche eine mir befreundete englische ,jamilie, namen« Prout, welche sich wegen Kränklichkeit einiger Mitglieder derselben hier aushält. Ist sie Ihnen bekannt und lön. nen Sie mir ihre Adresse geben?" „Proul!" wiederholte der Kellner nachdenkend. „Ich kenne allerdings eine Familie diese« Namens; sie hat hier in unserem Hotel logiert, ist aber vor acht Tagen nach England zurückgereist Der Herr war englischer Offizier." „Ganz llcht, ?s ist derselbe!" rief Nelly aufgeregt. „Urd sie sind fort? O, welch' ein Misyeschick!" 1124 Darum, obernaierischeS Volk, glaube den Be-theueruuaen dieser Manner nicht, sie haben für Dein Naierland nur ein halbes und für Deutschland lein Herz; sie sind es nicht, die im Jahre 1870 vclhiltet hübe», daß die Turcos nicht den rothen Hahn auf un-sere Dächer stickten, denn ohn« den hochherzigen Entschluß Deines Königs und ohne die weise Voraussicht drr liberalen Partei wäre heute Dein Vaiern nicht das qe-achtete Glied des deutschen Reiches. Wählet deshalb, Freunde, nur Milnner, die nicht am Verrathe des Vaterlandes mitarbeiten, sondern solche, die dem Grundsatze huldigen, welchen König Ludwig der Erste im Jahre 1«l4, als er noch Kronprinz war, aussprach: „Wir wollen Deutsche sciu und Vaiern bleiben." Gegen den Ultramontanismus in Belgien. Die ..Presse" empfängt aus Brüssel unterm 30. v. M. folgende Corresponoenz: „Die Uebergriffe der Ultramontanen haben einen so drohenden Charakter angenommen, daß die Progres« sisten und Doctrinäre wieder einmal das Bedürfnis fühlen, eine Liga gegen die Vergewaltigung der gesummten live« raleu Partei herzustellen. Vorgestern erfolgte hier die Constitllierung eines liberalen Centralcomi-t6's für das ganze Land, zu dem die sämmtlichen live« ralen Vereine je einen Delegierten entsenden. Die Live« ralen Belgiens werden nun, auf wie lange bleibt nach dtn Erfahrungen frllherer Zeiten billig dahingestellt, einem einheitlichen Losungswort für ihren ferneren Kampf folgen, und wenn die Fusion Vonseite der Doctrinäre wirklich ehrlich gemeint ist, so könnte dieselbe allerdings erfreuliche Ergebnisse haben. Mit Stimmenelnhelligkeit wurde der frühere liberale Justizminister Bara zum Präsidenten de« Een-tralcomil6s gewählt und er trat sein Amt mit einer schneidigen Kritik der ullramontanen Bestrebungen in Belgien an. Er erklärte, daß die Ereignisse der letzten Monate, die schamlosen Herausforderungen der Ultra« montanei!, die Gefahren, welche ihr Auftreten sowol von Außen als nach Innen gegen das Forlbestehen der frei-heillichen Iilstitulionen, ja sogar gegen die Existenz Belgiens heraufbeschworen, endlich die verschiedenen Grup» pen der liberalen Partei dazu vermocht haben, ihr Zerwürfnis zu vertagen oder zu vergessen. Es gelte, den öffentlichen Feind aus seinen Schlupfwinkeln zu vertreiben. Dazu bedürfe es vor allem, wie Bara ausführte, des Geldes. «ES ist ein öffentliches Geheimnis" — bemerkte er — „daß alle Oftfcrgaben der frommen Gläu« uigen, unter welcher Form sie auch erfolgen, der Pe» lerspfemiig wie die Sammlungen für gleichviel welche angebliche fromme Zwecke, theilweise, ja vielleicht größ-tentheils zu politischen Agitationen benutzt weiden, ler Augenblick ist gekommen, um dieser ultra» montanen Organisation eine liberale Organisation enl-gegtnzusetzen, um auf dem Terrain der Wahlen den Ul-lramontanismus besiegen zu können. Man wende uns nicht ein, daß die Regierung nicht ultramontan sei. Es verhält sich damit, wie mit der Geschichte der Topyrus, eines Höflings des Königs der Perser. Darius belagerte Babylon und vermochte es nicht zu erstürmen. Nun ließ sich Topyrus die Nase und die Ohren abschneiden und wurde in diesem Zustand, da er sich als Opfer der Laune des DariuS den Babylonern vorstellte, in die Stadt gelassen. Die Belagerten vertrauten ihm den Oberbefehl an und Topyrus überlieferte die Stadt dem Darius. Unser Ministerium spielt ein ähnliches Spiel. Man hat ihm die Nase und die Ohren abgeschnitten, man hat es auf alle Weise verstümmelt, lein Tag vergeht, wo es nicht von den Klerikalen und den Jesuiten maltraitiert wird. ES ist bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Im Auslande passiert es hie und da für liberal, gerade so wie man Topyrus für einen Freund der Ba« byloner hielt. Wie dieser für seinen Herrn, arbeiten die heutigen Minister für die Ultramontanen und würden ihnen das Land und seine Freiheiten ausliefern, sofern der Liberalismus ihnen nicht entgegentreten würde, um sie mit gesetzlichen Waffen zu bekämpfen und gegen den Iesuitismus zu streiten." Diese Rede fand lebhaften Beifall. Die nächste Zukunft muß zeigen, ob der Eindruck ein nachhalliger und ob wirklich diese Föderation aller liberalen Vereine die nothwendige Schwungkraft besitzt, um den lheilwcise ent> muthigten und indifferent gewordenen Liberalismus zu neuer That zu entstammen. Der Anfang ist gemacht, das will schon etwas sagen, wenn man bedenkt, daß vor kurzem in den beiden flandrischen Provinzen kaum noch hie und da der Liberalismus als organisierte Gruppe bestand." Politische Uebersicht. «aibach, 6. Juli. Der „Deutsche Reichsanzeiger" veröffentlicht folgendes Reiseprogramm Sr. Majestät des deutschen Kaisers: „Sonntag, den 4. Juli, erfolgt die Abreise von Ems um 4 Uhr nachmittags. Um 4 Uhr 35 Minuten treffen Se. Majestät in Eoblenz ein, W0' selbst Allerhöchstdieselben am Montag, den 5., und Dinstag, den 6. Juli, verweilen werden. Am Mittwoch, den 7. Juli, morgens 9 Uhr, reisen Se. Majestät von Coblenz über Mainz, Darmstadt nach Karlsruhe, woselbst die Ankunft nachmittags 1 Uhr 45 Minuten erfolgt und Se. Majestät am Donnerstag, den 8., und Freitag, den 9. Juli, verbleiben. Am Sonnabend, den l0. Juli, setzen Se. Majestät die Reise um 8 Uhr 30 Minuten früh von Karlsruhe fort, treffen in Con-stanz nachmittags 2 Uhr 25 Minuten und in der Mainau nachmittags 3 Uhr 15 Minuten ein. Sonntag, den 11., und Montag, den 12. Juli, verweilen Se. Majestät in der Mainau und reisen am Dinstag, den 13. Juli, früh 8 Uhr, über Lindau nach München, wo nachmittags 3 Uhr das Diner eingenommen wird. In Salzburg treffen Se. Majestät abends 8 Uhr ein. Auf Mittwoch, den 14., und Donnerstag, den 15. Juli, ist ein Ausflug nach Ischl und zurück bestimmt. Freitag, den 16. Juli, reisen Se. Majestät von Salzburg nach Gastein. Falls, wie vorbehalten, Se. Majestät noch am 13. Juli in der Mainau verweilen, erfolgt die Weilerreise am 14. Juli. Am Sonnabend, den 7. August, ge» denken Se. Majestät von Gastein nach Salzburg und von hicr am Sonntag, den 8, und Montan, den 9ten August nach Berlin zurückzukehren. Auf den Reisen vom 4. bi« 13. Juli welden Se. Majestät von den beiden Eablnetschefs, dem geheimen Leaationsra^h v. Gülow, zweien der Flügtladjutanteu, dem Generalarzt Dr. von Lauer und dem geheimen Hofrath Voick beglei« let sein. Die Nationalversammlung in Versailles votierte auf Verlangen des Generals Saussier die Dringlichkeit für den Gesetzentwurf betreffend die Befestigungsarbeilen von Grenoble und genehmigte hierauf die Ge-sammlvorlage über die lyoner Eisenbahn. Die „Gaceta" meldet: General Iovcllar hat Cal, tavieja mit 400 Bomben beschossen. Dclselbe ci wartet die Ankunft dcs groben Geschützes. Nach ve» schiedenen Mittheilungen sind die Ear listen nicht ge< neigt, vor Cantavieja eine Schlacht zu lilfcrn. Man alaubt, daß sie drei Bataillone als Garnison zurück lassen werden. Der übrige Theil sä eint abzuziehen. --Die „Correspondcnciu" versichert, die Staats religion werdc fortgesetzt die katholische sein. Der Staat wird die CultuSauslagen bcstreilen. Wenn dies als herrschende Idee angenommen wird, so werde lein Spanlcr weal» religiöser Meinungen oder Handlungen beunruhigt wer« den, wenn letztere der christlichen Moral entsprechen. Ocffcnlllchc Acte sind aber der katholischen Religion allcin gestaltet. Nachrichten aus Eonstantinoftcl zufolge genchmiatl der Sultan das Budget. Die Emnahmcn betragen 21.711,764, die Ausgaben 20.299,178; cS ergib! sich sonach ein Deficit 4.587,414 Livres. Hagesneuigkeiten. Die chirurgischen Lehranstalten wurden vor einigen Jahren aufgehoben. In neuester Zeit werden Stimmen laut, welche die Rcactivicrung die» ser Anstalten wieder anstreben, indem gellend gemach! wird, daß durch deren Hinwegfall eine Verarmung aM zer Landstriche an Aerzten drohe, daß in der Landlicvöl' kerung, namentlich aber bei dcr GcbirM'cvöllcrulig t>a< Bedürfnis nach Aerzten minderer Nusbilouna, beslchc, indem diese - so behauptet man — mindere Enlloh' nungS-Anfordermigen stellen. Diesen Bestrebungen treten die Aerzte aufs G'l< schiedenste entgegen. Der Vorstand des über 800 Mit' glieder zählenden Vereins dcr Acrzlc in Niedcrüslcrrci«! hat den Sanilätsrath Dr. Gaustcr mit dem Rcferall über diese Frage betraut und hat derselbe cinc gegen di< Wiedereröffnung der chirurgischen Lehranstalten gcrichtell Petition an das Unterrichtsministerium und an dic bci< den Häuser des Ncichsrath« cmworfcn, welche der Bot« stand in seiner letzten Sitzung vollinhaltlich accepiierlt» Die Petition spricht sich gegen die Reaktivier»«!! dieser Anstalten aus, „im Interesse dcr mrdicinischl» Wissenschaft und Kunst, im Interesse dcs öffentliche» Sanitäts' und McoicinalwesenS, dcr GleichbrrcchtigllNi aller Staatsbürger und im Interesse dcs ärztlichen Sta«' des". Cinc fragmentarische Bildung eines Thcilcs del Acrztc würde bei dcr fortsteigenden Entwicklung der inedl» cinischcn Wissenschaft alsbald ein Zurückblcibm zur Folg< haben, was dem individuelle« und alll,ememel, Wohle no großem Nachtheile sein müßte. Was den Einwand betrifft, daß die Ehirurgc» st mit geringerer Hononiermig ocgimgen, sagt die De<< schrift: ..Auf dem Landc schwanken die Entlohnungsb träge in der Regel nicht nach dem Umstände, ob ein gr duierter oder diplomierter Arzt behandelt, sondern na dem Vertrauen, das dcr betreffende Arzt genießt, na der Wohlhabenheit dcr Bevölkerung u. s. w. In d Praxis haben ja beide Kategorien von Aerzten glei« Mühen und Gefahren und dies höchstens berechne u« bedenke das Publicum, demnach nicht dic Vorstudien u« die Kosten derselben. In der Organisation dcs Sanität Wesens in den Gemeinden liege dcr Kern dieser Frag Man organisiere dieses zweckentsprechend, dann werde j des Gebiet unsers Vaterlands die nöthige ärztliche Hll haben. Aber gerade für diesen Zweck sei dic umfassen Sie wandte ihr Gesicht ab, um ihre Thränen zu verbergen, und der Kellner, welcher in der ganzen Geschichte etwas Geheimnisvolles vermuthete, zog sich zu» rück, nochmals vor sich hinmurmelnd: „Nun, waS geht eS mich an!" Als er das Zimmer verlassen hatte, irat Mrs. Iebb, die während dessen hereingekommen war und das Gespräch mit angehört halte, zu ihrer Herrin, legte deren Kopf an ihre Brust und sagte tröstend: ..Weinen Sic nicht, Miß Nelly l Machen Sie sich nicht unnöthigen Kummer. Es ist ja noch nicht alles verloren! Morgen früh können wir mit dem Dampfschiffe nach Marseille fahren und auf einem Umwege nach England weiter reisen. Dort werden Sie die Prouts oder eine andere Familie finden, die sich Ihrer annimmt." „Morgen ist es vielleicht zu spät," erwiderte Nelly betrübt. ..Möglicherweise werden wir schon verfolgt. Wir verließen Neapel um fünf Uhr, um sechs Uhr fährt ein anderer Dampfer von dort nach Palermo ab, so daß er in einer Stunde schon hier sein kann, und dann ist alles verloren!" ..Das glaube ich nicht," wendete Mrs. Iebb ein, obwol sie selbst nicht ganz unbesorgt war. „Wir haben die grüßte Vorsicht angewendet und die umfassendsten Maß. regeln getroffen, um ihn von der rechten Spur abzulenken und ihn glauben machen, wir seien nach Genua entflohen. Vis morgen sind wir hier jedenfalls sicher und später mag er kommen." Der freundliche Ton, die zuversichtlichen Worte der allen treuen Dienerin verfehlten ihre Wirluug auf Nelly nicht; sie faßte wieder Muth und richtete sich auf. „Im Nothfall kann ich mich auch an den englischen Consul wenden, er wird mich ohne Zweifel beschützen," sagte sie. ..Zur Vorsicht habe ich einen falschen Namen in« Fremdenregister eingetragen. Ich nannte mich Miß Week." „Das ist recht, Miß Nelly, wlr können nicht vorsichtig genug sein," versetzte MrS. Iebb. „Wir wollen in Gegenwart anderer ihren wirklichen Namen nicht eher nennen, als bis wir außer Gefahr sind. Mein Eohn ist wieder an den Hafen gegangen, um die Ankunft des nächsten Dampfers abzuwarten und zu sehen, ob er mit» kommt." Ein Kellner brachte das Essen, stellte es auf den Tisch und entfernte sich auf einen Wink Nelly's wieder. Diese aß nur wenig, stand dann auf und trat ans Fenster. Die Straße war nur wenig belebt und die noch auf derselben befindlichen Personen eilten ihren Wohnungen zu, denn die ersten Vorboten des ausbrcchenden Sturmes stellten sich bereits ein. Als die schwarzen Wollen die ganze Umgebung des Hauses in völlige Fin« sterilis hüllten, als der Wind den Regen mit Heftigkeit gegen die Fenster schlug, zog sich Nelly zurück und warf sich auf eine Ruhebank. „DaS ist ein schrecklicher Sturm!" sagte Mrs. Iebb. „Der wird manchem Schiffe Verderben bringen. Es ist gut, daß wir in Sicherheit sind!" Nelly antwortete nicht; ihre Gedanken waren zu sehr mit ihrer gegenwärtigen Lage und mit ihrer Zukunft beschäftigt. Zwei Stunden waren beinahe vergangen seit ihrer Ankunft iu Palermo und es mußte sich bald entscheiden, ob ihre Flucht gelungen war, oder ob ihr Verfolger ihre Spur ausfindig gemacht halte. Während sie noch mit diesem Gedanken sich beschäftigte, wurden drauß hastige Schritte hörbar. „Was ist das?" rief Nelly, erschreckt aufspringen „ES ist mein Sohn," murmelte Mrs. Iebb; „l kenne seinen Tritt." Sie öffnete die Thür, und ihr Sohn trat mit freud strahlendem Gesicht ins Zimmer. „Das Dampfschiff ist soeben angekommen !" rief „Ich habe alle Passagiere ans Land gehen sehen; war nicht unter ihnen." Nelly athmete erleichtert auf. „Gott sei Dank!" rief sie freudig. Dann st» wir geborgen. So bin ich ihm endlich d?ch entkomm« O, wie werde ich diese Nacht ruhig schlafen ! Mir l eine schwere Last vom Herzen gefallen." „Ja, Miß Nelly, Sic sind gerettet," sagte Oefftt „Vor morgen Mittag geht lein Dampfer von NcaP nach Palermo und dann sind wir auf der Reise »'s Marseille; die Bilkls habe ich bereits Mst." „Gut, Gcffrcy," sagte Nelly heiter, welche d»»l die Gewißheit ihrer Sicherheit wie umgewandelt nX> „Du kannst nun zu Bett gehen." Geffrey wünschte seiner Herrin und seiner Mull eine „Gute Nacht" und ging in sein Zimmer. M< Icbb wollie sich ebenfalls zurückziehen. „Du mußt diese Nacht bei mir schlafen, Margol, sagte Nelly in bittendem Ton. „I» meinem Schl^ zimmer stehen zwei Betten und ich kann diese M<« nicht allein bleiben." Z Margot war über dieses Anerbieten sehr erfrtW und willigte natürlich ein. Beide legte» sich zu v?» und schliefen bald darauf ein. « (Fortsetzung solal.) 1125 Ausbildung der Aerzte nothwendig. Auch vom Standpunkte der Gleichberechtigung der Staatsbürger müsse man sich gegen eine Rcactivierung drr gedachten Lehranstalten entschieden aussprcchen. Worin bestände Logil und Recht, wenn für den einen Bürger der Staat einen minder ausgebildeten Arzt als befähigt zur ärztlichen Behandlung fände als für linen andern? Zur Vermehrung der Aerzte auf dem ^ande schlägt die Petition zum Schlüsse vor, wenn durch eine Reform der Studien- und Prüfungsordnung das Studium und der Befähigungsnachweis für den Arzt verbilligert und der Bedürfnissen entsprechender gestaltet würde als es jetzt der Fall ist, sowie eine Erleichterung und Berwol-fcllung deS Studiums auch durch eine angemessene Vcr> mchrung der medizinischen ssacullätcn herbeigeführt werden liinnte und sollte. Behufs eingehendster Erwägung über die Art und die Bedingungen der Reform der Studien- und Prüfungsordnung erscheine eine Enquire aus Männern der Schule, der Sanilätsverwallung und praktischen Aerzten am geeignetsten, da nur hiedurch das Gcltendwerben einseitiger Anschauungen ausgeschlossen würde und alle dabei betheiligten Facloren gehört werden können. Der CentralauSschuß deS Vereins der Aerzte in Niederösterreich hat beschlossen, diesen PetüionScnlwurf sämmtlichen Sectionm des Vereins zur Berathung zu-zumitleln, ferner sämmtliche ärztliche Vereine in Ocstcr-einzuladen, sich der Petition anzuschließen. Wcinbancongreß. Die Ackerbaugcscllschaft in Görz hat, von der Ansicht ausgehend, daß internationale Eongressc nicht geeignet sind, dcu Weinbau wesentlich zn fördern, weil die betreffenden Aufgaben bci der Verschiedenheit der Verhältnisse des Vodenö, des Klima's, der Vehandlungsweisc des Ncbsatzcs;c., lc. gewöhnlich cinc allgemein gültige Lösung nicht zulassen und weil diese Verschiedenheit der Verhältnisse den Verhandlungen oft eine locale Färbung gibt, die Schwcstcrgcsellschaftcn eingeladen, einen specielleren Weg gemeinschaftlich einzuschlagen. Es mögen jährlich eiumal nach bestimmten Turnus in jeder Provinz oder eigentlich iu jedem Weinbaugcbictc der Monarchic Wan» dcrversammlmla.cn von Weinbauern und Oeiwlogcn einberufen und wo möglich mit solchen Versammlungen collective Ausstellungen von Traubcnwcincn, Weinbau- und Kellergcrüthschaftcn dcs betreffenden Gebietes vertmnocu werden. Diese Wandcruersammlungcn sollen die Aufgabe haben, die Verhältnisse und Bedürfnisse dcs Weinbaues und Weinhandels zu erörtern und die betreffenden Interessen in gefällsämtlichcr Aczichuna so wic in anderen Richtungen zn schützen, ferner auch die Gr»mdlanc cincr gemeinschaftlichen Nomcuclatur der Rcbsätze zn schaffen. Die l. l. LandwilthschaftS.Gcsellschaft in Wien ha» sich der Bitte der Görzer und der übrigen La.ibrvilth' schaftS-Gesellschaftell an daß Nckcrbauministerlum und au das ungarische Handels- und Ackcrbanminlstcrium um die Unterstützung und Subventionierung solcher Wanderversammlungcn angeschlossen. Congreß der Naturforscher und Aerzte. Eine Corresoudenz auS Graz meldet: „Die Körperschuft der deutschen Naturforscher und Aerzte wird bekanntlich heuer im September zu Oraz tügcn n»d ts ist begreiflich, daß die steierische Landeshauptstadt sich nun schon allen Ernstes anschickt, Vorbereitungen zum l würdigen Empfange der Gäste zu treffen. Im großen Pudllcum als folchem rührt sichs iu dieser Äczichung allerdings uoch nicht und es ist dazu eigentlich auch noch lein zwingender Anlaß vorhanden, allein das Fcstcomit6, welches man seinerzeit auS der Gelchrtcnwelt und aus Kreisen der angesehensten Bürgerschaft zusammengesetzt Hal, beginnt dafür um so eifriger an die Arbeit zu j gehen und alle jene tausend Kleinigkeiten in Ordnung zu bringen, die jeder kennt, der schon einmal an dem Arrangement einer großcn Versammlung mitgewirkt hat. Zunächst handelt es sich darum, passende Woh< nungcn für die voraussichtlich iu großer Anzahl einttcf.l senden Festeste zu beschaffen, eine Aufgabe, die diesmal nicht so leicht zu erfüllen sein wird, als bei Turne,-und Sängcrfesten. da die bevorstehende Versammlung denn doch zum überwiegenden Theil von älteren Herren besucht werden wlrd, die größere Ansprüche an Eomfort stellen. ES läßt sich indessen nicht daran zwcifrln, daß cs möglich sein w,rd, allcn billigen Wünschen de, Fcst' theilnehmer in dieser Beziehung gerecht zu werben. Buten doch unsere größeren Gasthüfe Raum genug für eintreffende Fremde und wird doch sicherlich auch der dem. "Üchst zu veröffentlichende Aufruf an die Bevölkerung, cs möge diese Plivlltwohmmgcn zur Verfügung stellen,! seine Wirkung nicht verfehlen. Vonseite der Fachmänner, welche dem Comity angehören, wird eine umfangreiche Festschrift vorbei eittt. a« der sich viele und namhafte Gelehrte l'elhciligcn m>d welcher allen Anzeichen nach ein Werth mncwohncn wird, der die Festtage weitaus überdauern dürfte. An> dcre Festschriften wollen drr naturwissenschaftliche und der äiztliche Verein der Vcisammlung widmen u»d nuch von auswärts sind schon einige schätzenswerlhc Gaben ungetündlgt. Sehr interessant wird sich voraut sichtlich auch jene Ausstellung von vorhistorischen Gegenständen anlassen, die während der Festtage stattfinden wird und deren Be» schickung schon heule zahlreiche wissenschaftliche Körper« schastcn Oesterreichs und Deutschlands zugesagt haben. Was die finanziellen Mittel zur Bestreitung der unvermeidlichen Auslagen anbelangt, so ist man damit schon heule so ziemlich im Reinen. Die Regierung, die LandeS-und die Communal Behörden sowie die steicrmärlische Sparkasse und ähnliche Institute haben schon früher so namhafte Geldspenden gewidmet, daß cs wahrscheinlich gar nicht mehr nöthig sein wird, in dieser Richtung auch noch an die Bevölkerung zu appellieren.' — (Kaiser Ferdinands) Der Londuct mit der allerhöchsten Leiche weiland Sr. Majestät deS Kaiser« Ferbi. nand ist am 4. d. von der pragcr Vurg nach dem Staat«bahn» Hofe ganz nach dem Hofcertmoniel in größter Ordnung uor sich gegangen. Militär, die Bllrgercorp« und Vereine bildeten Spalier. Am Bahnhöfe waren die Geistlichleil, hohen Würdenträger, Adel, Vehürden und Stadlvcrlrclnng überaus zahlreich anwesend. Nnch sehr viele Landbewohner sind zur Leichenfeier herbei« strain!. Die Acvöllerung bewahrte eine der Feier würdige Hal< lung. — Ueber die Exposition der höchsten Leiche in der wiener Hosburglapclle berichtet daS „N. Fremdbl." vom b. d.: „Kolossale Menschenmengen strömen seit heule morgens in die Vurg. Obwol der Sarg, der die irdische Hülle dcS Verblichenen birgt, geschlossen ist. wächöt der Andrang von Minute zu Minute und das ausgerückte Militär und die Vurgwachen haben ziemlich große Mlyc, um die Nuhe aufrecht zu erhalten. Die Kapelle ist durch unzählige Fackeln hell erleuchtet, schwarz drapiert, Betstühle, Oratorien schwarz überzogen, die Altäre mit schwarzen Krenztüchern versehen, auf welchen die kaiserlichen Wappen sich befinden. Der sarg ruht auf einem Katasall auf einer mit Goldbrokat belegten Stelle. Auf schwarzsammteuen mit Vold ver> brämttu Polstern befinden sich die Insignien der österreichischen Kaiserwürdc — der Reichsadler, die Reichötrone uub der Szepter, die HauSlrone und die Länderllonm. Dir Orden, der Atcnschllllchut, der Säbel, d,c Handschuhe und o« Felblnnde rührn gleichfalls auf schwarzsommtenru TabourelS an den Seilen drS SchaugerüsteS. Der Silberbecher mil dem Herzen steht zu den Füßen linls, der Kupferlessel mit den Eingeweiden recht« und beides verhüllt ein fchwarzcr Taffcl. Während unmittelbar vor dem Haupte dc« hohen Verblichenen ein betender itapuziner-Ordcnepriester in einen, schwarz behängten Vetstnhlc lnicl, werden ununterbrochen bis Mittag au den drei Altären Seele«: messen gelesen. Am Sarge hallen die Ehrenwache Offiziere der ArricreN' und der ungarischen Leibgarde, der Trabanten-Leibgarde mit den Hellebarden und der Leibgnrdrrcitcr. Ein Kammer-fourier iu schwarzer Tracht empfängt die Anlommenden, dir ein» zclli die Kapelle passieren dürfe,i, ohne strhen zn bleiben. Bor dsm Thore auf dem Insepht«platzr ist ein dichtes Spalier von SlchcrheitSwachlculrn »md von da bis zur linlS im Schweizer-Hofe befindlichen Stiege, ubcr die mau in die Hofbnrgpfarrlirche gelangt, eine Abtheilung Iüfanlsrie postiert." — (Mord.) In Triest hat ei» «jähriger i'andmann auS dem Gvrz'fchen, namens Johann Saxida, seine Schwester, eine verwitwete Francesco, dc Nosa, Eigrulhümcrin einer Ofteria, ermordet und beraubt. Der Mörder ist flüchtig. — (W ollenbrnch.) Liu Telegramm meldet: „Der frritilgigc Wollenbruch iu Z naim nnb imNsY er Gebiete wiederholte sich Samstag nachmittags um 8 Uhr. Her Hkgelschlag hat viele Weingärten vernichtet nnd oaö Hochwafscr die Früchte wl'Mschwcmml. In Millcr-Nchbach flrhm 30 Keller mil 3(>(.'0 Em,cr Wein nnler Wasser. Untel'Nchbach litt ebenfalls wieder anf mährischer Seile sind Stallet und Freistem schwersten« heim-! g'sncht; dort lamen viele Häuscreinstürze uud Verheerungen vor. Dni Kinder sind ertrunken. Durch dcn heutigen Regen wächst die Gefahr, Dm reher Bczirl bereist B^illshauptmann Gall. , Dlc Nurdwl'sldaljn entsendete eine Coinmifslon." ^locales. Protokoll 'der Sitzung des Landessanitätsrathes fiir Kram , in «aibach, am 8. Juni 1^75. (Schluß.) III. Sanitätsralh Dr. Fuz referiert über das von der l. l. Regierung abverlangte Gutachten, ob in Krain die Nuflassuug der medizinisch-chirurg. Vehranslalten eine Rückwirkung und welche gehabt Hal. spricht sich dahin aus, daß , sich bis jetzt leine nachlhcilige Rückwirkung gezeigt habe und rcsummiert schließlich eine Reihe von «nlrägen, welche sich auf die Abhilfe dcs Aerztemangcls beziehen, wenn die chirurg. Schulen bleibend aufgehoben sind. Sanilüisralh Prof. Valcnta meint, daß in etwa 10 Jahren bei fortdauernder Auflassung der chirurgischen Schulen ganze Bezirke von Aerzien enlblöSl sein werden. SanitälSralh Dr. Keesbachcr spnchl sich für >dic Anschauungen aus, die im Gutachten der Bezirls-hauptmannschaflcn Gotlschec ausgesprochen seicn, es handle sich nicht darum, ville, sondern gule Aerzte zu haben; die Ansicht, daß die Wundärzte um so wenig Geld zu haben feien, sei falsch, denn auch die Wundärzte strelen ganz gerechtfertigter Weise line Verbesserung der Bezüge an und man habe sogar schon mit einem Slrile gedroht. Duß sich auch Doclorcn um solche Plätze bewerben, gehe daraus hervor, daß wir in Krain bereits sechs Dottorcn als Bczitlswundärzlc und Gemeindcärzle besitzen, die wir nicht hätten, wenn die Chirurgcnschulcn noch beständen. Uebrigens sei eS Sache der Gemeinden, für ihre Acrztc menschenwürdigere Bczügc fcsizustcllen. Sanitätsrath Dr. (5. Bleiweis meint, es sei unbillig, dcn Gemeinden noch größere basten aufzubür» den, d?r Staat sei berufen, hierin Abhilfe zu schaffen. Der Staat zahle beispielsweise einem Gendarmen, der leine Studien brauche, 5< bis 000 fl., während Aerzte kaum 2. bis 400 fi. beziehen. Sanilätsrath Dr. gu; beantragt die Aufstellung von noch drei landesfürstlichen BezirlSärzten und Auf» Hebung der Chirurgenschulen. Sanilätsrath Prof. Valenta glaubt, der ^andes-sanitülSrath sei von der Vorlage zu weit abgegangen, indem eS sich nur darum handelt, sich über die bis' herrge Rückwirkung der Aufhebung der Schulen auszu« fprechen. Schließlich werben alle zutage getretenen Anschauun» gen in folgende Anträge formuliert. 1. Der LandeSsllnitätsrath spricht stch gegen Neuerrichtung der med.-chir. Lehranstalten auS. 2. Eine Rückwirkung sei bis nun noch nicht fühlbar, doch wird infolge des AuSsterbenS der Wundärzte eine Vorsorge nothwendig werden, durch Verbesserung der Bezüge der Vezirlswundarzlensstellen es auch Doc-toren der Medizin möglich zu inachen, auf derartige Stellen zu aspirieren. In dieser Richtung hält es der l. l. Landessanilätsrath für nothwendig, daß der Staat durch Errichtung von landesfürstlichen Bezirlsarzlens-stellen am Sitze jeder Vezirlshauptmannschaft, durch Creierung einiger landesfürstlichen BezirlSwundarztcnS-stellen in den ärmsten Districten deS ^ande« helfend eingreife. In wohlhabenderen Districten wird bereits jetzt im Wege befscrer Dotation die Anstellung von Doc-loren als Gemeindcärzle und BezirlSwundärzle mit Erfolg angestrebt. Diese Anträge werden einhellig angenommen. Nach einem Berichte des Vorsitzenden über den Stand der Epidemien im Lande und einer Anfrage des SllnitätSrathcS Prof. Val e nla, wic es mit den Re-Versen der Mediziner, welche StaatSstipenbien genießen, gehalten werde, welche Interpellation der Vorfitzende dem^ nächst beantworten zu wollen erklärt, wird die Sitzung geschloffen. — (Trauergoltesbienst.) Morgen um 10 Uhr vor» mittags findet iu der hiesigen Domlirche aus Anlaß des erfolgten hijchstbetrilbenden Ablebens weiland Sr, Majestlll des Kaiser« Ferdinand I. ein solenner Trauergoltesbienst statt, — (Aus dem Verein «lebe«.) Sonntag den 4. d versammelte sich der erste lrainische Militllr-Veleranen» verein in Dom^ale, wohnte einem FfstgotleSbitnste bei und nach eingenommenem MitlagilMLle im Gasthause „zur neuen Welt," an welchem 3« Beteranen nnd deren Ehrenpräsident Herr Bürgermeister « ccel auS Stein, theilnahme«, erfolgte di« Auf nähme neuer wirlllcher und einigrr Ehrenmitglirber. Der slovcnische dramatische verein hält am 22. d. in den rocalitllten der hiesigen Citalnic» eine Generaloersammluoc, ab Ä» drr Tagesordnung stehen: I. Ansprache des A.» 2. Rechenschaftsbericht deS Secre'är«, 8. itusscberlcht, dcr VclcinssuuclionUle und Ausschüsse, 5. Antrüge einzelner M,t- glieber. — (Liedertafel.) Samstag den 10. b. findet im Garten brr Tasinorestauralion die Liedertafel des Männcrchores der phi> harmonifchen Gesellschaft statt. — (Einbruchsdiebstahl.) AuS der velfperrten Wol,' nung des Gemeindevorstehers Georg Snoj in Cernnie, «ezitt Umgebung Laibach, entwendete ein bisher noch unbelannle« In, dividuum «lridungsstücle nnd Äarschaft im Vrsammlwerlhe von 30 fi. — (Vom Vllcher < isch,) Dr. Fr. I. ^elestin : „Nufllnnd feil Aufhebung der Leibeigenschaft," 25 Vog. gr, h". Laibach. Ignaz v. ssleinmayr H Fedor Vamberg, Preis fl. 4,—, M. ^> ^ Da» vorliegende Werk Über Rußland, dessen Verfasser, ein vsterreichifcher Slave, mehrere Jahre in Nord'. Mittel- und Südrußland im russischen Staatsdienste verlebte, mit allen Ständen in Verllhrung lmn nnb sich eine genaue Kenntnis der russischen l'i«sla ' hnndert« erwarb, unterscheidet sich von anlnrm nichtu, ^ . :len üb« Rnßland, welche meist unler Protection ober »uf birecte Veranlassung der Regierung veröffentlicht werden oder voi, Parteien hrrrilhren - welche letztere sich indessen aus e>. geringe Anzahl beschränken dnrch ein anfrichl.ge«, von der Beherrsch ung de« Stoffe» getragene» Streben nach O b j e c t, v i < U l. Die Einleitung bietet in gedrängter »i!lze eine kulturhistorische Gtizz, Rußland« nnter Alexander I. uub 9iilola«s, welche zum Verständnis der gegenwärtigen'großen Neforunnperiobe n" ch ick« wer-den mußte. Sodann we«d«n ok > die Aus Hebung der i'silieigsüschas! nnd ihre ^olgi», t>,c füializiellen, ge» richtlichen, admiliistrativen und Unterlichtsreformen bei sorgfill tiger Verwerthung dcs Vrsten, was die russifche Krilil darüber bisher geleistet hat, jedoch ,m 1126 werthes Material Über dlt Landwrrthschast, die Industrie, den Handel, die Finanzen u. s. w. liefern, bieten sie llber daS geistige Leben des Volles höchstens einigt, oft geistreiche Apercu«, die auch bei einer ganz oberflächlichen Kenntnis der Literatur und der socialen Geschichte leicht zu machen sind. Der Verfasser des vor-liegenden Werles dagegen hat vor allem das geistige Leben des russischen Volles in der hilchstinteressanten Entwicklung von den zwanziger Jahren bis auf die Gegenwart aufmerksam verfolgt — hat den Herzschlag einer großen Nation zu erlauschen gesucht. — (Die „Neue illuftrirte Zeitung" Nr. 27) eut» hält Illustrationen: f Kaiser Ferdinand. - Das Lha-mounuthal. — Ein Wasf-rfall in der Nlihe von Vallasat in Nnstralien, — Vom Larlistenlriege: Eine Straße in Estclla, Hauptstadt der Carlisle». - Neulengbach bei Wien. — Baby's Frilhsiilck, — Eine Straße in Durban. Tine Jagd auf Wasscr-bücke. Das Liiwenmahl. (Aus E. MohrS «Nach den Victoriafällen des Zambesi.")— Teile: Cm gefährliches Mittel. Novelle von Ndolf Echirmer. — Kaiser Ferdinand f. — Die Värenschlacht von Tagai. (Schluß) — Nach den Victoriafällen des Zambesi - Das Thal Chamouny. — Ein Wasserfall in der Nähe von Vallafat in Australien. - Galeere und Salon. Roman vcn M. E. Pilcz. - Neulengbach. - Vaby's FriiMck. — Die Marlt-firaße in Estella. — Die ..«lommißbilder." -- Kleine Chronik. — Schach. - Gestellungen in der Buchhandlung Iguaz v. Klein» mayr H Vamberg in Laibach. — (Fllr Land Wirthe.) Ohne wenigstens theilweise E»t. w»fseru„g dUrften saure Wiesen nur durch das sehr theure Ueb-lkarren mit Lehm besser gemacht werden können, und auch diese Arbeit verschlägt dann, wenn die Textur der Fläche nur wenig Festigkeit besitzt, nur flir einige Zeit. Auf einem Gute, wo später trotz des sehr schwache« Gefälles dennoch mit vielem Erfolg eine regelrechte Entwäsferrmg ausgefllhrt wurde, fand sich der vor sechs Jahren aufgelarrte Lehm und Sand mehr als zwei Fuß t,:f unter der Oberfläche. Aber gewöhnlich stellt man sich die Entwässerung schwieriger vor als sie wirklich ist, wenigsten« war das dort der Fall. Entwässert man nur wenigstens die höher gelegenen Stellen der Wiese und leitct man da« Wasser in offenen Gräben durch das übrige niedrige Terrain, sängt man besonders die um die Wiese in den Aclcrräudclu bcfindlichen Quellen ab, so lammt man nach und nach gewöhnlich dazu, auch die tiefer gelegenen Tillen zu entwässern. Geht es mit dem Entwässern ab.r durchaus nicht, so sorge man dafür, daß die Fläche der awlospljänschnl Luft genügend aufgeschlossen wird; gewöhnlich ist da« die Riedgräser nur spärlich dmchlassende, filzartig Moos so dicht Über Moor und Torf ausgetreitet, baß weder Sonne noch Luft beim Enlsäuerungsprozeß mitwirken kann. Es wird also Hanptaufgabe sein, des vorhandene Moos zu entfernen. Man erreicht das am leichtesten uud nachhalligsten, wenn man, fobald der Frost 2—3 Zoll im Frühjahr sollgtlhaut ist, alle Gespannlräfte beim Eggen der Fläche aus-dam-ruo und fo lange beschäftigt, bis die Wiese wie ein schwär« zer Vrri aussieht. DaS Moos schält sich dann vollständig ab, rollt sich uuter den Eggcn zusammen, kann leicht auf Haufen gebracht werde« und findet fpäter bei der Lumpostbereitung gute Verwendung, hat man guten Mergel in der Nähe der Wiefe, so fährt ma« denselben im Lause des Winters nach der Fläche, vnitel ihn aber, so gut gut eS geht, sofort, weil er in Hau» fen liegend im Frühjahr viel fpäler auflhauen würde, als mit der Egglllbeit begonnen weide» muß. Als Einfallt auf die bemergelte und dnrcheggte Wiese, der man — wenn irgend mög« lich — recht leichte» Compostdünger gibt, empfiehlt sich zu be» achten, was Herr o. St. Paul aus Iaclnitz thut: er läßt von fämmtliche« Schoppen da« feine Zeug, wclches aus Klee und Heu abgefallen, über die Wiesen streuen; es finden sich immer genug Saallörner darin. Außer dieser Buutsaat kann ma» Ncißllee m>d schwedischen Klee, Thimothcc und Honiggrassamen bcisäeu, doch bedenke man stet«, daß aller theuere Same auf unenlwässerlen Wiesen in wenigen Jahren erneuert werden muß. — (Wünsche und Beschwerden.) Ein nicht geringer Theil der hiesigen Bevölkerung vermißte gestern da« Nus-steckeu sch warzer (Trauer-) Fahnen. Laibach besitzt bekannt, lich eine Ueberzahl von kirchlichen und nationalen Fahnen, sollle es an schwarzen Fahnen wirklich Mangel leiden? — Da« Mitnehme» der Hunde i« Gasthäuser und öffentliche GärtlN, wodurch Gäste belästigt werden und bei Concerten unliebsame Störungen eintreten, steht heuer wieder an der Tagesordnung. Da« Auge der Geseheswächter scheint infolge großer Sonnenhitze an Sehkraft eingebüßt zn haben? - Tische uud Vessel stehen noch fort vor dem Caf6 Gnrsda am Hanptplntz nnd beengen die Pas» sage l — In den Aeckern hinter dem UrbaS'schen Hanse in der Petersvorstadt, gegen die Gebäude des SlldbahnhofeS zu, herrscht wie der Augenschein zeigt, ein alle Feldfrllchte verwüstender Kobold, der die Bestimmungen de« Feldschutzgesehes nut Füßen tritt. Wo weilt der Flurenwächter? - Das Trotloir in der wiener Straße ist bereits so lief ausgewaschen, daß bei Regenl Wetter die Gewässer stehen bleiben und die Passage läng« den Häusern vom Hotel Elefant bis zum Spital erschweren. — Der vom Staate angestellte hauptdebiteur der herzoglich» braunschweigischeu Landcslotlerie, Sally Mass 6 in Hamburg, verweist durch Inserat im heutigen Blatte ans die demnächst statt» findende Ziehung dieser seitens deS Staates garantierten großar» tigen Geldlotterie; wir machen hierdurch auf dicscS Inferat den Leserkreis besonder« ausmerlsam. Original - Eorrespondenz. ttrsnan, (Oberlrain), 4. Juli. Auch bn uns verspricht die Saiso« der Sommerfrische recht lebhaft zu werden. Schon haben mehrere ansehnllche Familien hier Quartier genommen, andere werden zweifelsohne nachfolgen, und somit ist zu hoffen, daß die Vorzüge und Vortheile dlö hiesigen Sommeraufcnthaltcs in immer weiteren Kreisen bekannt und zur Geltung kommen werden. Es bedmf wahrlich nur de« Versuche«, um sich zu überzeugen, wie vicl außerordentliches, reizendes und herrliches hier die Nalur angehäuft hat, wie gemächlich, gtmüthlich und mit welch geringen Kosten man sich hier niederlassen kann Die Lage von Krön au, 2515' llber der Meeresfläche (nahezu 1700' höher als Lalbach), registriert es tn die Region des milden alpinen Klimas und dotiert es mit allen jenen Heilkräften, welche die ttlimlltothcrapie nach dem neuesten Standpunkte der Wissenschaft, klimatischen Kurorten, namentlich für schwächliche Organismen zuschreibt. Was die Nlpennatur in Tirol und der Schweiz ausgezeichnetes darbietet, ist in unserer Gegend, der lrai Nischen Schweiz, mitunter in hervorragendem Maße vorhanden. Die herrlichsten Spaziergänge nach allen Radten stehen zugebote und zu den dankbarsten Ausflügen ladet nnmittelbare Gelegenheil ein. Bei un« gibt es weder Koth noch Staub, die Wege sind nach Regen sogleich trocken. Der Ingrnd, welche durch 10 Schulmo-nate in der Slubenluft zugebracht hat, bieten die Wiesen und Wälder herrliche, gefahrlose Tummelplätze. Der Geologe und Vo« tanller findet hier für sein Specialstudium reichlichen Stoff, und jeder Naturfreund mnß von unsere» Naturschöuheiten bezau-brrt werde». Der Ort Krouau war, bevor die oberlrainer Bahn gebaut war, eine besuchte Station vo» Fuhrwerken, e« fehlt daher nicht an wohnlichen, zur Unterbringung von Gästen geeig» neten Localitäten. Herr Postmeister Hribar in Kronuu wird hierüber bereitwilligst Auskunft ertheilen. Danksagung nnd Anempfehlung. Der Gefertigten ist in Pouüel das Hans total abgebrannt. Die „Pester V e rsi che ruug s - A n st alt" hat den Schaden sogleich erhoben und zur volleu Zufriedenheit eutschädigt. Ich suhle mich verpflichtet, der „Pester Versicherung«. Anstalt", resp. Herrn Franz Drenil als Hauptagentln und Herrn Anton Moser als Vertreter im Bezirke Ratschach. für die coulante Austragung der Schadeullligelegeicheit deu wärmsten Dnnl auszudrücken - und empfehle d,e „P e st e r Verficht» rungöansi alt" auf« beste. Ratfchach, im Juni 1875. Für das Gemeinde-Amt Savenstein: Fr. Marol m. p., Ägncs Sch antaj, Vülsscrmeister. Beschädigte. Neueste Post. (Original-Telegramm der „Laib. Zeitung.") Wien, 6. Juli. Unter Betheiligung ganz Wiens fand das Leichenbegängnis des Kaisers Ferdinand statt. In der Kapuzinerkirche waren anwesend der Kaiser, die Kaiserin, der ganze kaiserliche Hof, die Kronprinzen von Deutschland und Italien, der Großfürst-Thronfolger von Rußland mit ihren Suiten, Prinz Luitpold von Baiern, sonstige fremde Fürsten, die Vertreter der Könige von Sachsen und Belgien, der päpstliche Nuntius, sämmtliche drei Ministerien, der Bürgermeister von Wien, der Vandesmarschall von Niederösterreich, die Gc neralität, das gesammte diplomatische Corps, du Cardinäle von Wien, Prag und Gran, zahlreiche Bischöfe und Prälaten. Unter dem Geläute allel Glocken bewegte sich der mit acht Rappen bespannte Trauerwagen von der Burg in die Kirche, woselbst der Sarg nach Einsegnung in die Gruft getragen wurde. Alle Gassen, die der Trauerzug passierte, waren mit einer unübersehbaren, dicht gedrängten, theilnahmsvollen Volksmenge besetzt. Wien, 6. Juli. Wie man au« London schreibt, soll in den nächsten Wochen Erzherzog Ludwig Victor auf längere Zeit dorthin kommen und dürfte voraussichtlich in Claridge's Hotel wohnen Der bevorstehende Vt' such ist der Königin bereits bekannt und hat sich dit Letztere unlängst Photographien des Erzherzoges aus Wen bestellt. Der Erzherzog, dessen Ankunft etwa Mitte Juli erfolgen dürfte, wird einige Wochen incognito daselbst verweilen. Berlin, 5. Juli. Die „Nordd. Alla. Ztg." be spricht die Reise des Cultusministerö am Rhein und sagt: Das große Wert, welchem sich die Staatsrcgicnmg unterzogen, kann nur in dem Maße zu cincm raschere» Ziele geführt werden, als die katholische Bevölkerung zul Erkenntnis kommt, in der Unterstützung der Ncgicruxgs-Politik die eigene Sache zu finden. Die Bevölkerung del großen Städte des Nheinlanoes hat filr diese Erkenntnis laut und freudig Zeugnis abgegeben. Diese Zcugcnschaft ist daö große politische Ergebnis der Reise des Ministers an den Rhein. London, 5. Juli. Am 29. Juli wird ein Bul< germelstertag abgehalten werden, zu welchem der Lord» Mayor von London an sämmtliche Bürgermeister dtt bedeutendsten Städte Amerikas, Englands und des Co"' tinents Einladungen erlieh. Der Bürgermeister vo« Prag erhielt bereits eine Einladung zu diesem Meeting Das Schreiben ist in englischer Sprache abgefaßt. Rom, 5i. Juli. Im jüngsten Cardinal.Eolleaiulü wurden mehrere Bischöfe präconisiert, darunter Mo>" signer Dobrila für Trieft und Eapodistria, Josef Hai« für Königgrütz und Friedrich Schreiber für Gamberg. Handel und Wolkswirt!) schasllicke^. Mudol/Swerth, 5». Juli, Dir Durchschnitts.Preise stelM sich anf dem heutigen Markte, wie folgt: Weizen per Mehcu 4 40 Eier pr. SMll . . Ij, »°"i « 3 10 Milch pr. Masi . — W Oerflr , 2 20 Nürdsicisch pr, Psk. — > Haser , 2 — Kalbfleisch „ — W Halbfrnchl „ A 20 ! Schweluesirisch „ — W Hcidl» , 3 — Schöpsenfleisch ,. " W Hirse , 3 80 Hähndel pr. OlÜll . — !M Kulliruh « U 30 Tauben „ ^ W Erdclf'ssi Zentner — — ! Heu pr, Zentner . l W linsen Metzen — — Stroh „ . 1 M «lrbseu « — - i Holz, bartc« 32". «lfl 7 W Klsolsn « 4 80 — werchrb. „ — W Nmdsschmalz pr, Pfd, —50 Weiu, rother, pr, Eimer 10 W Schwemtschmalz „ 54 - weißer .. 11 D speck, frisch, — — ! Leinsamen pr, Ülichen — W Speck, geräuchert Pst». — 44 ^ Hafen pr. Stück . — W Meteorologische Beobachtungen in kaibach. M 6Ü.Ma. 789.28 -s-l7.7 , windstill heiter > 6. 2 ,. N. 737.6, -j-2!>.8 SW. milkig fast heiler O.oW 10,. «b 740.« 4-21,4 SV.fchwachj bewullt l > Morgen« heiler, später theilweise leicht bewüllt, SchUschW wollen, «achmiltag« windig, ziemlich heiter, Abcndrolh, zn»D mende Vcwüllung. Das Tugesmittel der Wärme ^. 2!l0", lW 4 2° ltber dem Normale. > «erantwortlichel Redacteur: Otto mar Numbery. W Wl^s^N^psll^t Wlen, 5. Juli. Die Börse war ammiert E« herrschte viel Kauflust filr Rent« fowol, al« auch fllr eine Neihe der besleu Anlagewerthe. Auf diesem Gebiete sind K>,M <«^»/1^Nvvl,lU/l» crholungeu vou mitunter größerer Vedcutung riorwiegend. Die Speculation, anfangs unthätig uud verzagt, tonnte sich dem Eindrucke dieser Thatsachen nicht gilnzW verschließen. Vtm- ) «. „ l..... 70 30 70 40 Februar.) """ (..... 70 35 70 45 Jänner.) Oz^.„,nte < - - 73 «0 73 !^0 «pril- ) «""««Nle ( . . . 7^.80 7^^ Lose, 1639........ 261 — 263- - ^ 1654........ 103 50 ,04-- „ I860........ 112 15 I12Ü0 « 1860 zu 100fi. ... 11775 11825' ^ 1864........ 134 50 134 80 Domänen-Pfandbriefe .... 128— . — Priimienanlehen der Stadt Witn 104 50 105-- Vühmen I 0 101 75 U„g. Prümien-Nnl...... b0 80 50 Wicucr 0 Ungarische Ostbahn.....47 50 48 — Tramway-Gesellsch......124 5^ 12550 Vaugesellschaften. Mg. üsierr. Vouaesellschast . . Il-50 1175 Wiener «augesellschaft..... L6 75 27 — Pfandbriefe. Mg. vsterr. »obcncredit . . . 97 25 97 75 dto. in 33 Jahren 88 — 8850 Nationalbanl U. W.....98-75 9890 Ung. Vodencitdit......ljß>75 ß?-^. Prioritäten. Elisabeth.-«. 1. Vm.....9275 93-- sserd.-N°rdb.-S.......105-75 10«-- tzrauz-IosePh-V.......9460 9480 «al. Karl-Kidwig-V., 1. Vm. . — - —^. Olsierr. sirrdweß.V.....94 iy ß^go «tlb !W« Siebenbllrger....... — - 7Z' Sluatsbahu........ 13825» 138' Slldbahn 5 9«/....... 101 50 Itti»' 5«/,...... 87 90 8»' Slldbahn, Von«...... 221 50 222' Ung. Osibahn....... 64 80 6b' Privatlose. Lredil-L..........164-— 164' Rudolfs-i!.........iU-25 1« Wechsel. Augsburg......... 92 60 9sM ssraulfurl......... 54 20 b4M Hamburg......... 5415 t»4M London ......... 111-45 INM Pari« ......... 4390 4!lM «eldsorten. > «elb Ware W Ducaten .... 5si. 23'/. lr. 5 ft. 24 > Napoleneb'or . . 8^89'/.,, 8 ^ 90 M Prcuß.ztassenfcheine 1 „ 64 „ I „ 64'M Silber .... 100 «30 „ ,00 ^ 4U V Kraimsche GrundeullaftungS-ObligationeN, > iprivaluoturulg: Geld sb—, U«e -^'^W